Sonderbetone Faserbeton
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Bild 13: Spannung-Dehnung-Linie einer technischen Polyacrylnitrilfaser (DOLANIT 10)<br />
im Vergleich zu einer textilen Acrylfaser (DOLAN 37) [Lit 28]<br />
2.4.4 Kohlenstoff- und Zellulosefasern<br />
Kohlenstofffasern (Carbon-, Grafitfasern) werden durch Verkohlung geeigneter organischer<br />
Fasern (beispielsweise Viskose oder Polyacrylnitril) hergestellt. Sie sind alkaliverträglich und<br />
weitgehend temperaturbeständig. Die Festigkeit entspricht der von hochfestem Stahl. Der<br />
Elastizitätsmodul ist mehr als doppelt so groß wie der von Stahl. Die Faserstruktur ergibt sich<br />
aus dem Ausgangsmaterial. Im Allgemeinen sind viele Einzelfasern seilartig<br />
zusammengedreht, sodass sich ein guter Reibungsverbund einstellen kann. Gegen<br />
Oberflächenbeschädigungen sind Kohlenstofffasern noch empfindlicher als Glasfasern. Um<br />
sie einmischen zu können, müssen sie im Allgemeinen durch einen Kunstharzüberzug<br />
geschützt werden. Wegen des gegenüber anderen Fasern höheren Preises kommen<br />
Kohlenstofffasern trotz ihrer günstigen Eigenschaften nur für besondere Anwendungen in<br />
Betracht. Vereinzelt wurden in Kunstharz eingebettete Kohlenstofffaserbündel als teilweiser<br />
Ersatz der Spannglieder in Brückenbauwerken eingesetzt (Gewichtsersparnis, kein<br />
Korrosionsschutz wie bei Spannstahl erforderlich) [Lit 32].<br />
Bild 14: Kohlenstofffasern (Sigrafill SFC 60 00B)<br />
Zellulosefasern stehen in Form von weitgehend unbehandelten Naturprodukten (Baumwolle,<br />
Sisal, Hanf) oder chemisch aufbereiteten Fasern (Viskose, „Reyon") zur Verfügung. Die<br />
Anwendbarkeit in zementgebundenen Werkstoffen ist wegen ihrer geringen Beständigkeit<br />
beschränkt [Lit 17].