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Sonderbetone Faserbeton

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8.3 Eigenschaften<br />

8.3.1 Druckfestigkeit<br />

Die Druckfestigkeit von Fasermatten- und Gittermattenbeton nimmt mit zunehmendem<br />

Fasergehalt zu. Die Festigkeitssteigerung ist bei Faserausrichtung senkrecht zur einwirkenden<br />

Druckkraft wesentlich stärker als bei einem Faserverlauf parallel zur Kraftachse. Dies ist<br />

darauf zurückzuführen, dass die senkrecht zur Druckkraft wirkenden Fasern die Risse<br />

bedingte Aufweitung des Prüfkörpers in Querrichtung sehr stark behindern und damit das<br />

Risswachstum bremsen. Das Versagen kündigt sich durch ein Aufquellen des Querschnittes<br />

an, das mit der Bildung von anfänglich feinen Längsrissen verbunden ist. Auch beim<br />

kraftgesteuerten Druckversuch kann ein ausgeprägter abfallender Ast der Spannungs-<br />

Dehnungs-Linie gemessen werden. Die Stauchung bei Höchstlast nimmt ebenfalls mit<br />

steigendem Fasergehalt zu und erreicht Werte bis über 10 ‰. Der Bruch verläuft duktil. Bei<br />

horizontaler Anordnung der Gitterlagen mit einem Fasergehalt von ca. 5 Vol.-% ist eine 30<br />

bis 40 %-ige Steigerung der Druckfestigkeit gegenüber einem faserfreien Mörtel oder einem<br />

Probekörper mit parallel zur Kraftrichtung angeordneten Gitternetzen zu verzeichnen. Wird<br />

der Fasermatten- oder Gittermattenbeton zur Umschnürung von Druckgliedern verwendet,<br />

kann eine Steigerung der Aufnahme der Druckkraft des Druckgliedes um bis zu 75 % erzielt<br />

werden.<br />

8.3.2 Zugfestigkeit<br />

Beim Vorhandensein von Fasermatten im Betonquerschnitt steigt die Zugfestigkeit an. Der<br />

Anstieg ist mit zunehmendem Fasergehalt größer und wird von der Faserorientierung<br />

bestimmt. Parallel zur Kraftrichtung orientierte Fasern führen zu einer merklichen Steigerung,<br />

während senkrecht zur Zugkraft verlaufende Fasern praktisch keine Wirkung zeigen. Beim<br />

zentrischen Zugversuch ist bei Fasergehalten bis zu 5 Vol.-% eine Zunahme der Zugfestigkeit<br />

etwa auf das 5 fache des Wertes bezogen auf die unbewehrte Matrix zu verzeichnen. Bei der<br />

Biegezugfestigkeit ist die Steigerung größer und liegt bei dem 6- bis 8fachen des Wertes eines<br />

unbewehrten Probekörpers. Beim Gittermattenbeton ist die Steigerung der gemessenen<br />

Zugfestigkeit gegenüber einem unbewehrten Probekörper im Mittel nur etwa halb so groß wie<br />

bei dem Fasermattenbeton. Die Spannungs-Durchbiegungs-Linie zeigt jedoch einen<br />

grundsätzlich anderen Verlauf. Dies ist in Bild 37 dargestellt.<br />

Beim Fasermattenbeton stellt sich nach dem Überschreiten der Höchstlast ein abfallender Ast<br />

ein. Die Steilheit der Spannungsabnahme wird bestimmt durch den Widerstand, der<br />

überwunden werden muss, um die Fasern aus ihrer Einbettung herauszuziehen, wobei es<br />

wegen ihrer größeren Länge gegenüber dem üblichen <strong>Faserbeton</strong> auch zum vermehrten<br />

Erreichen der Streckgrenze und zu einem Reißen der Fasern kommen kann.

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