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Sonderbetone Faserbeton

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Bild 20: Last-Durchbiegung-Kurven von Stahlfaserbetonbalken<br />

Das Verhalten nach dem ersten Anriss lässt sich quantitativ durch den Zähigkeitsindex<br />

(toughness index) beschreiben. Dieser ist nach ASTM C 1018 definiert als das Verhältnis der<br />

Fläche unter der Last-Durchbiegung-Kurve bis zu einer festgelegten Durchbiegung (i. a. das<br />

5,5fache der beim ersten Riss vorhandenen Durchbiegung) zur Fläche unter der Kurve bis<br />

zum ersten Riss. Die jeweiligen Flächen entsprechen der Energie, die für die betreffende<br />

Durchbiegung aufgewendet werden muss.<br />

Bei unbewehrtem Beton beträgt der Zähigkeitsindex 1,0. Bei Stahlfaserbetonen mit<br />

Fasergehalten von 0,5 bis 0,75 Vol.-% wurden Werte zwischen 10 und 15 [Lit 63], bei<br />

Polypropylenfaserbeton mit Fasergehalten von 0,1 bis 0,3 Vol.-% Werte zwischen 2 und 3<br />

[Lit 62] ermittelt. Besonders hohe Zähigkeiten lassen sich nur mit überkritischen<br />

Fasergehalten erreichen, weil nur dann eine vollständige Rissentwicklung an vielen Stellen<br />

gleichzeitig möglich ist.<br />

5.3.2 Wiederholte Belastung<br />

Nach [Lit 63] führt ein Faserzusatz zu einer erheblichen Verbesserung der<br />

Biegeschwellfestigkeit. Während diese bei unbewehrtem Beton nur etwa 50 % der statischen<br />

Kurzzeitbiegefestigkeit beträgt, konnte sie durch Zusatz von Stahlfasern auf 90 bis 95 %<br />

gesteigert werden. Bei Zugabe von Polypropylenfasern war die Verbesserung nach [Lit 62]<br />

weniger ausgeprägt. Die Biegeschwellfestigkeit erreichte hier ca. 70 % der statischen<br />

Kurzzeitbiegefestigkeit.<br />

5.3.3 Einfluss hoher Temperaturen<br />

Bei Einwirkung hoher Temperaturen ist der Beton biegeweicher als bei Raumtemperatur.<br />

Gleichzeitig verringert sich die aufnehmbare Biegezugkraft (Bild 21). Danach versagen<br />

Probekörper aus Beton ohne Fasern auch bei hohen Temperaturen weitgehend schlagartig.<br />

Die erreichten Durchbiegungen entsprachen etwa denen bei 20 °C. Bei Stahlfaserbeton<br />

konnten die Probekörper auch bei hohen Temperaturen nach Erreichen der Höchstlast bei<br />

weiterer Verringerung noch erhebliche Lasten aufnehmen, die i. a. mit zunehmender<br />

Durchbiegung nur relativ langsam abnahmen. Der Übergang von der Höchstlast auf das<br />

untere Lastniveau nach dem Bruch der Zugrandfaser war bei thermisch beanspruchten Proben<br />

wesentlich weicher als bei normaler Raumtemperatur [Lit 46].

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