die erste spur auf matthias’ „Gute-morgen- Runde“ stammt vom groben Profil seines speedcross. die letzte am abend häufig auch...
des Klinikums hat dem märchenhaften Idyll Rechnung getragen, und den Hausschlüssel entsprechend beschriftet.... Doch dies soll ja keine Architekturbesprechung sein, vielmehr geht es darum, den Läufer Dippacher besser kennenzulernen, beziehungsweise – den Typen. Einige der stärksten <strong>Trail</strong>läufer der Nation leben hier in nur wenigen Kilometern Umkreis, ist also das Allgäu ein besonders starker Genpool? Vielleicht, wahrscheinlich sogar. Doch Matthias ist Franke. Das hört man schon nach ein paar Sätzen heraus, auch nach sieben Jahren hier am Ende das Allgäus. Eigentlich ein netter Kerl, gar nicht so verbissen wie man sich einen Leistungssportler vorstellen würde. Wenn’s drauf ankommt, kann er aber beißen, wie man so schön sagt. „Ich bin schon erfolgsorientiert,“ sagt er von sich selbst. Als er letztes Jahr in Verbier in Führung ging, sagte er zu sich selbst: „Jetzt bin ich Erster, jetzt will ich’s bleiben!“ – und gewann. Beim Transalpine Run rannte er jahrelang mit Teamkollegen Christian Stork auf’s Podium. Bei der <strong>Trail</strong>running Weltmeisterschaft belegte er hinter dem schnellen Franzosen Thomas Lorblanchet den dritten Platz. Ab jetzt sind die beiden Teamkollegen, denn Matthias ist ab 2011 für das deutsche Salomon <strong>Trail</strong>running Team unterwegs. Wie hat denn nun alles angefangen, mit der Lauferei? Das war damals, mit 20 Jahren, Matthias meldete sich im heimischen Heroldsbach bei Erlangen zur „Dorflaufmeisterschaft im Waldlauf“ an. Er wollte „mal nicht mehr soviel rauchen und saufen,“ sagt er. Rauchen? Er, der Hexenhaus- Waldläufer? So sieht’s aus; im Alter von 16 bis 20 hat er täglich bis zu 30 „selbstgedrehte“ niedergemacht. Die Dorfmeisterschaft war dann der Anlass, mal zu verzichten. Außerdem lief er da zum ersten Mal im Wald umher, um sich fit zu machen. Das Rennen fand dann auf einer 7, 5km Schotterpiste statt, und Matthias gewann. „Das war jetzt nix besonderes, da machten ja nur Fußballspieler und Hausfrauen mit...“ sagt er ohne Starallüren. „Die waren eben irgendwann müde, dann hab ich überholt und war Erster.“ Aber nun war er auf den Geschmack gekommen, und meldete sich ein paar Kilometer südlich beim Halbmarathon in Großenseebach an. Da waren dann auf einmal echte Läufer am Start, und er stellte sich beim Start zu weit hinten an. Später kamen Seitenstechen, Gehpausen...er muß lachen, wie er von diesen wenig glamourösen Anfängen erzählt. Ab diesem Moment lief Dippi, wie er in <strong>Trail</strong>runnerkreisen genannt wird, eigentlich nur noch im Wald, „weil das eben lustiger ist“, er rannte lieber auf Reitwegen als auf Schotterpisten. Dann der Gedanke – nur Laufen ist zu einseitig. Ein neuer Modesport schien die Lösung zu sein: Triathlon. Matthias ging in den Schwimmverein und legte 420 Mark hin, um beim Ironman in Roth zu starten. Er legte auch noch eine Zeit unter zehn Stunden auf’s Parkett, obwohl er den Schwimmstart buchstäblich verschlief und beim Radfahren in einem Kreisverkehr stürzte. Doch Matthias fühlt sich nicht recht zuhause in dieser durchgestylten Sportart, mit ihrer Materialschlacht und den anspruchslosen Laufstrecken. Als er nach seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten in’s Allgäu zieht, ist der Weg zum totalen <strong>Trail</strong>runner quasi vorgezeichnet. Die Hügellandschaft aus einem Disneyfilm vor der Tür, die Alpen im Blick.... Matthias läuft durch die Wälder und wandert in den Bergen. Doch die Wanderei ist ihm eigentlich zu langsam, das Bergabgehen auch, und er stellt fest: wenn man bergab läuft, ist es nicht nur lustiger und schneller, es ist auch - mit der richtigen Technik und Kraft - 41