TRAIL-KRIMI In SAn FRAnSISCO - Trail Magazin
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duNkeLZIffer:<br />
Wer IST IN der<br />
SpITZeNGruppe?<br />
als 100 km/h fährt, kann man eine Karriere als Stuntfrau abschreiben!<br />
Der einleitende Paragraph beschrieb nun die Widrigkeiten, mit<br />
denen die Crew des Bordeauxroten Spielmobils zu kämpfen<br />
hatte, bevor sie sich endlich dem Zweck unserer Reise widmen<br />
konnte: der Begleitung des TNFEC, oben näher erklärten<br />
Ultratrails mit Weltklassebesetzung und der sagenhaftesten<br />
Siegprämie, die ich je bei einem <strong>Trail</strong>lauf angetroffen habe!<br />
10.000$ bekommen jeweils die erste Frau und der erste Mann<br />
auf 50 Meilen....Hätte mich vielleicht doch anmelden sollen? Zu<br />
spät und obendrein natürlich quatsch. Kaum zu glauben, aber<br />
wir finden Checkpoint 1 in der Dunkelheit, und noch vor den<br />
ersten Läufern. Hier in Amerika sagen die dazu „Aid Station“.<br />
Sonst sieht es aus, wie bei einschlägigen europäischen Läufen:<br />
Riegel, Bananen, Schokolade, Energiegetränke, Suppe....Der<br />
Boss der Station sorgt für Ordnung, verscheucht vorwitzige<br />
Zuschauer und Betreuer hinter die Absperrung und kündigt die<br />
Ankunft des nahenden Läuferfeldes lautstark an. Auf wasserdichten<br />
Planen haben Betreuer die persönlichen Hilfspakete<br />
der Läufer deponiert. Wie da jemand was finden soll in der Eile<br />
und der Dunkelheit, ist aber rätselhaft. Doch dazu kommt es<br />
auch gar nicht – die Führungsgruppe mit etwa 12 Mann stürmt<br />
als Leuchtpunkte den Berg herunter auf uns zu. Etwa einein-<br />
halb Minuten lang ist es ein wildes Gewusel von Läufern, die<br />
ihren Helfern Trinkflaschen zuwerfen und neue abnehmen, Gels<br />
bunkern, und im Dunkeln versuchen, auszumachen, auf welcher<br />
Seite des Waldparkplatzes es weitergeht.<br />
Feuerrotes Spielmobil. Die Reifen quietschen, die instabile<br />
Familienkutsche kämpft mit der Fliehkraft, langsamere<br />
Fahrzeuge machen Platz, als hätten wir rot-blaue Blinkleuchten<br />
auf dem Dach... Das Los des Livereporters ist es, unter vollem<br />
Einsatz von Mensch und Material an den Läufern dranzubleiben,<br />
die ja quer durch’s Gelände oft schneller sind als wir, die zwar<br />
motorisiert aber an sich die Küstenstraße entlangschlängelnde<br />
Asphaltbänder gebunden sind. Als wir am nächsten Zwischenziel<br />
ankommen, ist mein Navigator sichtlich mitgenommen von<br />
der rasenden Kurverei, und verweigert sogar die guten Chips<br />
Ahoy Cookies und die dargebotene Rockstar-Dose... Ich gelobe<br />
zähneknirschend, in Zukunft langsamer zu fahren.<br />
Ein <strong>Trail</strong> oberhalb des Pazifik, die Morgendämmerung setzt ein,<br />
wir finden kleine orange-blaue Bänder welche mit Wäscheklammern<br />
an den Büschen befestigt sind. Das müsste die Streckenmarkierung<br />
sein. Noch so ein Kuriosum: im Land der V8-Motoren,<br />
Wegwerfverpackungen und Dauer-TV-Berieselung wird<br />
tatsächlich Sorge getragen, daß die Wegmarkierungen keiner<br />
Pflanze was zuleide tun. Nieselregen setzt ein, die Wege sind