Schlesische Nachrichten - Oberschlesien eine Region in Europa ...

Schlesische Nachrichten 24/2007-01/2008 LM SCHLESIEN / LANDSLEUTE
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Literaturnachmittag der Kreisgruppe Bergstraße
In seiner Begrüßung der Gäste des Literaturnachmittags
der Landsmannschaft
Schlesien, Kreisgruppe Bergstraße, im
Cafe Fuhr auf der Juhöhe am 10. November
2007 erinnerte der Kreisvorsitzende
Winfried Labatzke mit dem Gedicht „In der
Fremde“ an den
150. Todestag des
Dichters Joseph
von Eidendorff. Er
starb am 26. November
1857 in
Neisse. Sozusagen
unter seiner geistigenSchirmherrschaft
wurden weniger
bekannte
schlesische Literaten
vorgestellt.
Ingrid Berger,
deren Vorfahren
ebenso wie die von Eichendorffs im 17.
Jahrhundert das „Eichendorff-Schlößchen“
in Sedlnitz am Oberlauf der Oder zu
ihrem Besitz zählten, eröffnete den Vortragsreigen
auf ihrer Zither mit Eichendorffs
„Oh, Täler weit, oh Höhen“. (…)
In Labatzkes erstem Vortrag wurde das
Schicksal der hochbegabten oberschlesischen
Lyrikerin Edeltraud Eckert behandelt
und aus ihren Gedichten und Briefen gelesen.
Während ihrer Haft dichtete sie ironisch:
„....und ob auch beim Schreiten kein
Mensch zu dir lacht – Du brauchst nichts
zu fürchten, Du wirst ja bewacht!“ Sie war
in der berüchtigten Frauen-Strafvollzugsanstalt,
Hoheneck im Erzgebirge inhaftiert
und kam im Alter von 25 Jahren auf tragische
Art und Weise ums Leben.
Rudolf Pradler würdigte im zweiten Vortrag
Leben und Werk des Dramatikers und
Lyrikers Carl Hauptmann, des schlesischen
Dichters schlechthin, wie ihn Will
Erich Peuckert charakterisierte. Wunderbar
passend anzuhören waren Pradlers
leichter Riesengebirgsdialekt
bei
den Schilderungen
Hauptmanns über
die spätsommerliche
Stille der Bergwelt,
die Rubenerbaude
im Riesengebirge,
die mächtige
dortige Naturwelt
und den kerni-
genMenschenschlag. Er schloß
seine Ausführungen
mit den Gedichten:
„Wenn ich hoch oben geh“ und
„Meine Berge leuchten wieder“.
Isolde Mitrakev stellte im dritten Vortrag
Leben und Werk des schlesischen
Dichters Paul Keller vor. Herrlich anzuhören
der „Lergenzungenschlag“ beim Vortrag
über die Oder, das „Bauernweib“ aus
dem „Märchen von den deutschen Flüssen“.
Einfühlsam die Schilderungen der
„Ferien vom Ich“ und zu lautem Lachen
animierend die Wintergedicht-Geschichte
von Peterle und seinem Freund Gottlieb.
Die Dichtungen Paul Kellers sind eben
heitere Kunstwerke, mit denen dieser
schöne Literaturnachmittag abgeschlossen
wurde.
Winfried Labatzke,
Kreisvorsitzender
Kreisgruppe Offenbach ehrt langjährige Mitglieder
Die Mitglieder der Kreisgruppe Offenbach
waren zu einem Kulturnachmittag, Ende
September 2007, eingeladen. Erika
Schimmek, die Kulturreferentin der Gruppe,
führte die Anwesenden durch ein kulturelles
Programm. Nach dem Programm
wurden viele langjährige Mitglieder von der
Vorsitzenden Edith Teich und Lore
Schwarz, in schlesischer Tracht, geehrt.
Die goldene Ehrennadel erhielten Traudel
Kaufmann (35 J.), Eva-Maria Leber (30
J.) Erika Schimmek (25 J.) und Herbert
Scholz (22 J.). Barbara Clement erhielt die
Die Vortragenden beim Literaturnachmittag, v.
l. Isolde Mitrakev, Winfried Labatzke, Ingrid Berger,
Rudolf Pradler Foto: Gutschalk
v.l.n.r. Edith Teich, Eva-Maria Leber, Herbert
Scholz, Lore Schwarz, Traudel Kaufmann,
Barbara Clement, Erika Schimmek
Treuenadel für 10-jährige Mitgliedschaft.
Weitere Mitglieder, die nicht dabei sein
konnten, wurden geehrt und erhielten die
Auszeichnungen später. Goldene Ehrennadel
– Helmut Lubos (37 J.), Luzia Reid
(53 J.), Klaus-Dieter Teich (33 J.); silberne
Ehrennadel – Ursula Freudenberg
(22J.) und Treunadel für 10-jährige Mitgliedschaft
– Marianne Jahnel und Wolfgang
Polczyk. Klaus Paetz
Bonner Schlesier trauern
um Olga Ullmann
Die Bonner Schlesier trauern um Olga Ullmann.
Sie erblickte 1926 in der Ukraine
das Licht der Welt. In den Kriegswirren
wurde sie als junges Mädchen aus ihrer
ukrainischen Heimat verschleppt und
1942 von Pflegeeltern aufgenommen.
Genau wie Ihr Mann, dem vor Jahren
verstorbenen Präsidenten des Vereins
Haus Schlesien e.V., Dr. Klaus Ullmann, engagierte
sich Olga Ullman sehr für die Heimat
Schlesien und besonders für Haus
Schlesien in Heisterbacherrott. Sie wurde
Mitglied der Kreisgruppe Bonn der
Landsmannschaft Schlesien, schloss
sich bald deren Aktivitäten an. Bei den
Bonner Schlesiern war sie wegen ihrer
charmanten Art sehr beliebt. Vielen wird
der Satz: „Haben Sie schon unser Rosengelee
probiert?“ noch in den Ohren
klingen. Die Schlesier, die sie kannten, werden
Ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
Michael Ferber
Dritte Delegiertenversammlung
und Wiederwahl des
Landesvorstands des Bund
der Vertriebenen in Hamburg
In einer Delegiertenversammlung gab der
Vorstand, Vorsitzender Gunter Ziegler, seine
Stellvertreter Willibald Piesch und Hartmut
Klingbeutel, über die Verbandszeit bis
2006 vor den Delegierten der Ost- und
Mitteldeutschen und südosteuropäischen
Landsmannschaften sowie dem Verein der
Deutschen aus Russland einen positiven,
zukunftsweisenden Bericht. (...) Willibald
J.C. Piesch wies auf Medienerfolge in der
Presse, durch Besuche des NDR Hamburg
(Fernsehen und Rundfunk) im alten und
dem Besuch des NDR-Hamburg Journals
im neuen Haus hin. Kontakte durch Besuche
der LM Pommern, Brandenburg,
Oberschlesier, Schlesien, West- und Ostpreußen
u. a. rundeten die Vielfalt der Aktivitäten
ab. Nach der Wiederwahl des Vorstands,
der bisherigen Delegierten und der
neuen der LM der Donauschwaben, hielt
der Delegierte der LM der Deutsch-Balten
ein zukunftsweisendes Schlusswort.
Der Landesverbandsvorsitzende weist im Rechenschaftsbericht
auf zwei erfolgreiche Verbandsjahre
hin, in denen die LM der Deutschen
aus Russland in Hamburg und die LM
der Donauschwaben als Neuzugänge besonders
begrüßt wurden.
v.l.: Stv. Geschäftsf. Vorsitzende Willibald J.C.
Piesch, Landesverbandsvorsitzender Gunter
Ziegler, Stv. Vorsitz. Hartmut Klingbeutel und
Landeskulturreferent Peter Voß