Schlesische Nachrichten - Oberschlesien eine Region in Europa ...

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12 Ausstellung in Wetzlar Dieser vom Kreisvorsitzenden der Kreisgruppe Wetzlar, Gerhard Frost, gestaltete Rübezahl konnte in der Ausstellung „Kunst, Handwerk, Brauchtum aus Ost- und Westpreußen,Schlesien und aus dem Sudetenland“ bewundert werden, die vom 8. bis 20. November 2007 im Neuen Wetzlarer Rathaus zu sehen war. SN LM SCHLESIEN / LANDSLEUTE Schlesische Nachrichten 24/2007-01/2008 Schlesischer Christkindelmarkt 2007 im „Haus der Heimat“ Erstaunlich früh einsetzender Besuch Hamburger Gäste und Landsleute aus den Landsmannschaften, füllten den Festsaal und die Räume bis auf den letzten Platz. Dank der Pommern, der Schlesier, die in ihrem Christkindelraum in Hirschberger und Schmiedeberger Tracht Landsleute überraschten, sowie der guten Vorbereitung und der Dekoration in den Räumen unseres Hauses, erstrahlte jedes Zimmer in seiner landsmannschaftlichen Besonderheit. Die Schlesier glänzten mit anmutigen Advents- und Weihnachtsbasteleien. (…) Im Nebensaal wurde versuchsweise eine OS-Chillisuppe und die traditionellen Adventskranzkekse angeboten, diesmal als Neuheit mit Marzipan und dem Bildchen der Bundeskanzlerin geschmückt. Moderator Piesch begrüßte in seiner ostschlesischen Volkstracht die zahlreichen Gäste und auch Jugendliche aus Taiwan in einer „Kulturstunde“. Er gab dann dem Vorsitzenden der FDP Hamburg Hinnerk Fock die Möglichkeit, aktuelle Themen aus unserer Vaterstadt vorzutragen und Grüße zu übermitteln. Mit musikalischer Begleitung und Volksliedgut sowie abschließenden Hinweisen auf weitere Veranstaltungen im Hause, fand dieser Markt einen schönen Abschluss. Landespressereferat Mit fast 1000 Besuchern war diese einzigartige Veranstaltung der Ost- und Mitteldeutschen im Norden Deutschlands ein wertvoller Kulturbeitrag, wobei die neu angebotenen Adventskranzkekse reißenden Absatz fanden. Von li.: LvD-Vorsitzender Gunter Ziegler, Stellvertreter Hartmut Klingbeutel und Willibald J. C. Piesch, FDP-Landesvorsitzender Hinnerk Fock Teilnahme am BdV- Thüringen Kunstpreis Unter dem Titel „90. Geburtstag Elisabeth Brachmanski„ reichte der Gymnasiast Emanuel Brachmanski eine zwanzig Seiten umfassendezweisprachig verfasste Dokumentation für die Teilnahme am BdV- Kunstpreis ein. Schwerpunkt der vierfarbigen Broschüre ist die Darstellung der Familien- und Haushistorie am Beispiel seiner Urgroßtante im Kontext zum Zeitgeschehen. Dabei kommt der wohl einzigartige Lebenslauf dieser alten Schlesierin, der sich beginnend im Kaiserreich des Jahres 1916, über die polnische Annexion Oberschlesiens 1921, den Anschluss an Deutschland 1939 sowie der nachfolgende kommunistischen Diktatur in Polen ab 1945 ein besonderer Stellenwert zu. Authentische Berichte der Schreckensjahre 1945 – 49, familiäre sowie lokalhistorische Rückblicke, bis hin zu Originaldokumenten einer längst vergangenen Epoche, verleihen der Broschüre ihren eigentümliches Kolorit. Ursprünglich als reine Bilderchronik konzipiert, gelang es dem Autor nachfolgend, sowohl politische Ereignisse als auch vielfältige persönliche Begebenheiten und Geschehnisse einfließen zu lassen. Unter Mithilfe des Vaters, der für V.i.S.d.P. verantwortlich zeichnet, sowie weiterer aktiver in Schlesien lebender Familienmitglieder gelang es zudem, die Broschüre zweisprachig herzustellen. Die Intention der Arbeit ist es, den europäischen Einigungsgedanken anband der hier vorliegenden Publikation quasi in miniature zu zelebrieren. Die Publikation liegt auch als CDrom vor. Brachmanski 55. Delegiertenversammlung der Heimatgruppe Bielitz-Biala e.V. In Ihrer Patenstadt Lippstadt i.W. trafen sich die Beskidendeutschen aus der deutschen Sprachinsel Bielitz-Biala in Ostschlesien in der neu ausgestatteten Heimatstube. Sie diskutierten aktuellen Themen aus dem polnischen Magazin ‚Polonika’ für Auslandspolen in Österreich, z. B. wie die Polen über eine Rückkehr Deutscher in die Heimat denken? Dabei erstaunt, dass die Befragten nichts gegen die Österreich-Deutschen haben, aber die Rückkehr der jüdischen Bürger befürchten. Es wurde der bisherige Bundesvorstand unter dem tüchtigen Oberstudiendirektor i.R. Peter Bucher als Bundesvorsitzender, nebst Stv.- Nord-, Otty Treder und Stv.-Süd-, Georg Jarisch, wiedergewählt. Die Wahlleitung hatte Kurt Bogusch aus Braunschweig. W. Piesch Von li.: Bürgermeister a.D. der Patenstadt Franz Klocke, Bundesvorsitzender Peter Bucher und Otty Treder, verdiente Leiterin a.D. der einzigen „Bielitzer Volkstrachtengruppe Deutschlands’, ja es kann behauptet werden, auch Europas ... Foto: W. Piesch
Schlesische Nachrichten 24/2007-01/2008 LANDSLEUTE 13 Wer ist’s? 10 Jahre alt, muß er infolge der Erkrankung einer Niere ein Internat in Hirschberg verlassen und in das Elternhaus nach Brieg, seiner Geburtsstadt, zurückkehren. Ein regulärer Schulbesuch ist nicht mehr möglich. Läßt die Krankheit es zu, erhält er Privatunterricht, da die Familie, reich, der Vater ist Mitinhaber einer Lederfabrik, es sich leisten kann, den Sohn, der das siebte von zehn Kindern ist, privat unterrichten zu lassen. Jahrelang leidet das Kind unter schweren Nierenkoliken. Morphium wird ihm verabreicht, damit es die Schmerzen ertragen kann. 1890 wird dann dem damals Fünfzehnjährigen die kranke Niere von einem Professor in Breslau entfernt, eine der ersten geglückten Nierenoperationen der Medizingeschichte. Er holt in der Schule Versäumtes rasch auf, so dass er mit siebzehn Jahren in Breslau sein Abitur machen kann. Erholen darf er sich in Lausanne. Die Mutter, reiselustig, der Vater ist bereits tot, will ihm eine weitere Freude machen und ihn nach Italien mitnehmen. Der Sohn lehnt das Angebot mit der Begründung ab, zunächst ein Ölbild, das eine Fuchsfamilie darstellte, zu vollenden. Er will unbedingt Maler werden, doch dieser Berufswunsch stößt bei der Mutter auf schärfste Ablehnung. Der Sohn, gehorsam, folgt der Mutter und widmet sich den Naturwissenschaften. Von 1893 – 1896 studiert er Biologie in Hannover, Basel und Genf. Seine spätere Frau und zeitweilige Schülerin, die er 1906 heiratet und die ihm zwei Töchter schenkt, berichtet Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, dass seine Mutter eine erste große Liebe, die sie für ihres Sohnes Zukunft als eine zu starke Bindung empfand, „unsanft“ unterbrach, was zu einem Nervenzusammenbruch des Sohnes führte. Doch als er sich erholt hatte, war sein Entschluß – zunächst gegen den Willen der Mutter, die inzwischen nach Berlin gezogen war – endgültig. Er wird Maler. Wie einer in Wölfelsgrund/Riesengebirge verfaßten selbstbiografischen Skizze aus dem Jahre 1921 zu entnehmen ist, konnte er sich jedoch nicht entschließen, dem festen Lehrgang einer Akademie zu folgen, sondern versuchte, bei den verschiedensten Malern einen Weg zu finden, unter anderem in Berlin bei Lovis Corinth. Corinth, der ihn auch malte, habe ihn am meisten beeindruckt, das Beeindruckende sei weniger die Korrektur von Corinth, als vielmehr das Beispiel seiner Meisterschaft und seiner eigenartigen kraftvollen Persönlichkeit gewesen. 1898 stellt er zum ersten Mal in der großen Berliner Kunstausstellung aus. Auf einer Reise nach Norwegen besucht er den Maler Edvard Munch, mit dem zusammen er 1902 bei Paul Cassirer in Berlin ausstellt. 1903 wird von der Münchner Sezessionsgalerie seine „Gärtnerei im Schnee“ angekauft. Da er infolge des väterlichen Erbteils über finanzielle Ressourcen verfügt, kann er zahlreiche Reisen unternehmen. Sie führen ihn im Lau- fe seines Lebens nach England, Irland, Rußland, Türkei, Tunesien, Algerien, Aegypten, Budapest, Wien, Korsika. 1910 beginnt seine verbliebene Niere zu kränkeln. Der Arzt rät, die Winter durch einen Aufenthalt im Süden abzukürzen. So verbringt er, zusammen mit seiner Frau, gewöhnlich den Januar bis März an der italienischen Riviera, auch Florenz steht auf dem Reiseplan, meistens aber Levanto. Zeichnungen und Gemälde erinnern an diese Aufenthalte. Ein wichtiger Ort seines künstlerischen Wirkens sollte für ihn aber Paris werden, das er 1907, zusammen mit seiner Frau, besucht. Dort lernt er Henri Matisse kennen, „geistiges Haupt“ der Fauvisten, der ihn stark beeinflußt. Der Fauvismus führt zur freien, willkürlichen Wahl der Farbe. Die Farbwahl obliegt allein dem Maler und wird nicht mehr von dem abgebildeten Gegenstand abgeleitet, ist also nicht mehr dem Realismus verhaftet. Später wendet er sich dem Kubismus zu. Der Raum, die Körper, die Gegenstände werden nicht perspektivisch gesehen, sondern in einzelne geometrische Flächen und Formen zerteilt. In seinem Spätstil aber verzichtet er weitgehend auf kubistische Formen und arbeitet in Richtung auf eine monumentale Vereinfachung, die eine stärkere Konkretisierung des Gegenständlichen evoziert, wie es in einer Biographie heißt. Er bestätigt diese Aussage anläßlich einer Ausstellungseröffnung in Berlin im Jahre 1946, dass, nachdem er sich mit den abstrakten Problemen beschäftigt habe, er dann doch wieder zur Wirklichkeit zurückgekehrt sei. 1918 war er als Professor von dessen Direktor August Endell an die seit 1791 bestehende Akademie für Kunst- und Kunstgewerbe in Breslau berufen worden. Nach dessen Erkrankung wurde er stellvertretender Direktor und nach dem Tod Endells Leiter der Breslauer Kunstakademie, die er durch Berufung bedeutender Künstler zu einem modernen Institut verwandelte. „Vielen geistig interessierten Menschen begegneten wir, mit zeitgenössischen Künstlern und Kunsthistorikern Seminarveranstaltung des Deutsch-Europäischen Bildungswerks in Niederschlesien Im Rahmen einer Studienreise, die unter dem Motto „Vertiefung im deutsch-polnischen Verständigungsprozeß“ stand, war eine Gruppe von Interessierten aus Darmstadt, Wiesbaden, Frankfurt, Mittelhessen und Kassel mit Sach- und Fachverstand unterwegs in die Heimat Niederschlesien nach Bad Salzbrunn. In einem umfangreichen Besuchsprogramm konnte die Gruppe nicht nur historisches Wissen vertiefen, sondern auch Kontakte zur polnischen Bevölkerung aufnehmen. hatten wir Fühlung, und viele sind unsere Freunde geworden“, schrieb seine Frau später. Ein Zeitgenosse schilderte ihn als einen großartigen Menschen: „Der Eindruck, der von seiner Persönlichkeit ausging, war in der Tat zu allen Zeiten vornehm gelassen, mit einer charmanten Ironie gewürzt, aus der nicht Hochmut, sondern im Gegenteil Bescheidenheit sprach. Meist spielte ein feines Lächeln um seine Züge; Wohlwollen, ja verständnisvolle Liebe wohnten in den warmen, samtbraunen Augen, die ein so pikanter Gegensatz zu seinem Silberhaar waren. Gütig, die hohe Gestalt leicht gebeugt, sprach er ruhig mit einer resonanten, warm-tiefen Stimme zu seinen Gästen.“ Die Breslauer Akademie wurde 1932 aus Sparsamkeitsgründen geschlossen, eine Entscheidung, die ihn sehr trifft. Zwar nimmt er auf die Bitte des Leiters der Düsseldorfer Akademie eine Professur in Düsseldorf an, doch wird er bald durch die Nazis aus diesem Amt entfernt. 1935 hatte der Düsseldorfer Künstlerverein dennoch zu seinem 60. Geburtstag eine Ausstellung mit seinen Werken veranstaltet, die freilich den Zorn der Nazis erregte, ein Ausstellungsverbot erfolgte. „Ihr Nationalsozialisten seid auf der Hut“, verkündete der Essener Bürgermeister seinen Gesinnungsgenossen, „der böse Geist geht wieder um, der Bolschewist „Professor .... kann wieder ausstellen ...“ Seine Bilder, die u. a. von Museen in Berlin, Essen, Mannheim, Frankfurt, Wiesbaden, München gekauft worden waren, mußten aus diesen entfernt werden. Auch durch die Kriegsereignisse – sein Haus in Berlin wird 1943 durch Bombenangriffe zerstört – ging ein großer Teil seines Werkes unwiederbringlich verloren. Am 19. August 1947 stirbt er in Berlin. Bernhild Staffen Auflösung von WER IST’S aus den „Schlesischen Nachrichten“ vom 1. September 2007, Nr. 17/2007: Es handelt sich um Friedrich von Gentz, geboren am 2. Mai 1764 in Breslau, gestorben am 9. Juni 1832 in Wien. RÜCKBLICK: Aktivitäten der Riesengebirgs-Trachtengruppe München im Sommer 2007 Die Riesengebirgs-Trachtengruppe besuchte die Trachtenerhaltungsgruppe Edelweiß Unterföhring zu ihrem 90. Gründungsfest und zeigte den „Kronenwirt“. Außerdem nahm sie an der Veranstaltung „26 Jahre Freizeittreff Freimann“ teil. Hier trat die Gruppe zweimal auf und tanzte fünf Tänze. Dabei zeigte Veronika Moll erneut ihr Können bei einem Glockenspiel. Unsere Darbietungen wurden von den Gästen mit viel Beifall bedacht. Dieter Sommerkorn
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