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deshalb fehlt ihnen eine ausreichende interne Validität, die eine Generalisierung, über die<br />

untersuchten Fälle hinaus, erlauben würde [14]. Die Behauptung, daß die Ergebnisse der<br />

bevölkerungsbasierten EBM-Forschung unanwendbar auf die einzelnen Patienten seien, wird<br />

von EBM-Befürworter verneint. Eine durch bevölkerungsbasierten EBM-Forschung erkannte<br />

Kausalität gilt in der klinischen Praxis für die einzelnen Patienten genausso als sie für die<br />

Sudienprobanden gilt [15]. Des Weiteren, werden Daten durch die Eli<strong>mi</strong>nierung von<br />

Störfaktoren durch die Rando<strong>mi</strong>sierung in Kontrolstudien für einzelne Patienten nicht<br />

irrelevant. Die Daten bleiben für den einzelnen Patienten anwendbar und zwar in dem Maße,<br />

wie Patienten den Charakteristiken der in den Kontrolstudien untersuchten Probanden ähneln<br />

[22].<br />

Im Rahmen dieser Debatte ist es das Ziel dieses Artikels eine philosophische<br />

Aussage im Bezug zur Art und Weise des klinischen Wissenserwerbs zu präsentieren,<br />

welche die Beziehung zwischen den epistemologischen Konzepten, die scheinbar den<br />

unterschiedlichen Standpunkten der EBM-Kritikern und EBM-Befürworter zu Grunde liegen,<br />

klären kann. Es soll auch gezeigt werden, wie systematischen Reviews im Prozessverlauf<br />

von einer soliden Einheit dieser verschiedenen Standpunkten abhängig sind.<br />

Erwerb von Wissen<br />

Der deutsche Philosoph Immanuel Kant betrachtete Erfahrung als eine un<strong>mi</strong>ttelbare<br />

Begegnung von einem Subjekt <strong>mi</strong>t einem Objekt, und Wissen als das Urteil über eine<br />

solchen Begegnung [23,24]. Das reflektives Urteilen über eine Erfahrung kann entweder<br />

“analytisch” oder “synthetisch” sein. Während das analytische Urteilen nur logischen<br />

Beziehungen zwischen ideellen Konzepten bewertet, schließt ein synthetisches Urteilen die<br />

Beurteilung von Beziehungen zwischen Konzepten und realen Objekten <strong>mi</strong>t ein. Deshalb<br />

erkennt das analytische Urteil einer Erfahrung die Wahrheit nur aufgrund von konzeptionellen<br />

Bedeutungen, ohne sich auf die externe Fakten zu verlassen. Ein Beispiel für ein<br />

analytisches Urteil ist die Aussage: „Gelb ist eine Farbe“. Wir wissen, daß diese Aussage<br />

korrekt ist. Es bedarf keine weiteren Beweise, weil wir die Bedeutung der Wörter “gelb” und<br />

“Farbe” kennen [23,24].<br />

Im Gegensatz dazu, erkennt ein synthetisches Urteil der Erfahrung die Wahrheit<br />

aufgrund von konzeptionellen Bedeutungen und externen Fakten. Hier gibt die Aussage:<br />

„Dieser Tisch ist gelb“ ein Beispiel. Obwohl wir die Bedeutungen der Wörter „Tisch“ und<br />

„gelb“ verstehen, müssen wir überprüfen, ob der Tisch tatsächlich gelb ist, und brauchen<br />

deshalb weiterer externen Fakten, um die Aussage als wahrheitsgemäß zu akzeptieren<br />

[23,24]. Das analytische reflekive Urteil wird in der Analyse als wissenschaftliche Methode<br />

verwendet. Die Analyse ist, der klassischen Definition von Leipnitz nach, “ein Prozess, bei<br />

dem wir <strong>mi</strong>t einer gegebenen Schlußfolgerung beginnen und nach Prinzipien suchen, um<br />

diese Schlußfolgerung zu demonstrieren” [25,26]. Das bedeutet, daß Ursache aus Wirkungen

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