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SEMANTISCHES UND MORPHOLOGISCHES TEMPUS: ZUR ...

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v.Stechow Ausdruck: 11.08.2005<br />

Diese Methode wollen wir im Folgenden übernehmen. Wir formulieren zunächst das<br />

relevante Vererbungsprinzip:<br />

(7-9) Antezedensbedingung für Nulltempora [ABN]<br />

Ein Nulltempus erbt die Merkmale seines Antezedens.<br />

Unter dieser Annahme wird das Englische wie folgt analysiert:<br />

(7-10) SS: pasti John believed[*past*] �i Mary was[*past*] sick (GZ)<br />

LF: pasti John believed � �i ti Mary sick<br />

Auf SS oder PF erbt �i das Merkmal [past] von pasti. Auf LF werden die nicht interpretierten<br />

Merkmale gestrichen. Wir können nun ohne weiteres verlangen, dass ein Nulltempus<br />

mit dem Kontextmerkmal seines Kopfes übereinstimmt. Wenn das Tempusmerkmal des<br />

Kopfes nicht identisch ist mit dem Tempusmerkmal des Kopfes des Antezedens ist, ist ABN<br />

verletzt. Zum Beispiel ist die folgende Konstellation nicht möglich:<br />

(7-11) SS: *pasti John believes[*past*] �i Mary is[*pres*] sick (*GZ)<br />

Das Nulltempus erbt das Merkmal [past], welches mit dem Kontextmerkmal seines Finitums<br />

übereinstimmen müsste. Dort steht aber [*pres*].<br />

Unter der Annahme, dass das Englische das Relativtempus PAST hat, kann man die<br />

Vorzeitigkeitslesart des Satzes wie folgt analysieren:<br />

(7-12) pasti John believed[*past*] �i PAST Mary was[*PAST*] sick (VZ)<br />

Da ein Präteritum nur in Komplementsätzen als relatives Past bzw. Perfekt gedeutet werden<br />

kann, brauchen wir eine Stipulation, die besagt, dass ein kovertes PAST ein �-Tempus mit<br />

dem Merkmal [past] selegiert.<br />

( 7-13) Kovertes PAST selegiert [�.past].<br />

Die GZ-Lesart mit eingebettetem relativem koverten PRES ist dann im Englischen nicht<br />

möglich.<br />

In allen diesen Ansätzen kommt die korrekte Bedeutung raus, wenn man die folgende<br />

Bedeutungsregel für „believe“ annimmt.<br />

(7-14) [[ believes(s(it))(e(it))]] = �w.�Ps(it).�xe.�t.(�w’)(�t’) (w’,t’) � Dox(x,w,t) � P(w’)(x)(t’)<br />

Dabei ist Dox(x,w,t) die Menge der Welt-Zeit-Paare (w’,t’) die verträglich sind mit dem,<br />

was x in w zu t glaubt. Wir analysieren dann „believes“ als verbalen Quantor, der über Welten<br />

und Zeiten quantifiziert.<br />

Der Vollständigkeit halber liefere ich nun noch den Baum für die GZ-Lesart des in<br />

diesem Abschnitt diskutierten Beispiels.<br />

( 7-15) t<br />

i<br />

past 5<br />

e<br />

John<br />

it<br />

(s(it))(e(it))<br />

believe<br />

e(it)<br />

Mary<br />

it<br />

e(it)<br />

sick<br />

� Mary ist in w’ zu t’ krank,<br />

( 7-16) (�w’)(�t’) (w’,t’) � Dox(John,w,past5)<br />

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