Die äussere Welt als Geistesschule Das Wort Gottes - Geist und ...
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42 In der Gegenwart <strong>Gottes</strong><br />
GL 5/2005<br />
Gott berührt <strong>und</strong> durch Gott hindurch muss, da er in Gott ist <strong>und</strong> Gott in<br />
ihm. Dadurch aber bekommt alles, was in seinem Leben geschieht, einen<br />
neuen Sinn <strong>und</strong> Geschmack <strong>und</strong> wird Ausdruck des Willens <strong>Gottes</strong>. Trifft<br />
ihn selbst ein Leid, so wird er es leicht tragen, da er es, mag es kommen,<br />
woher es will, <strong>als</strong> aus <strong>Gottes</strong> Hand kommend ansieht <strong>und</strong> erfährt, dass<br />
alles, was aus Gott kommt, gut ist.<br />
Und dann kann er nicht anders, <strong>als</strong> aus der Fülle des Guten, aus der<br />
Fülle <strong>Gottes</strong>, die in ihm ist, allen zu schenken, die um ihn sind. Solchem<br />
Liebeswerk ist selbst die Meditation <strong>und</strong> Versenkung nachzusetzen. Denn<br />
hätte sich jemand noch höher <strong>als</strong> Petrus oder irgendein Heiliger betend<br />
emporgeschwungen, <strong>und</strong> hörte er, dass ein Armer seines Beistands<br />
bedürfe, so sollte er von seiner Andacht ablassen <strong>und</strong> zuvor dem Armen<br />
den Liebesdienst erweisen. Denn <strong>Gottes</strong> Gebote stehen höher <strong>als</strong> die<br />
höchsten geistigen Übungen; es ist Gott lieber, dass wir seinetwegen selbst<br />
ihn verlassen, um seinen Gliedern in Liebe beizustehen!<br />
Wie Dir immerfort von innen her geholfen wird, so sei auch Du andern<br />
ein Helfer <strong>und</strong> immer bereit, denen, die Deinen Beistand suchen, um<br />
<strong>Gottes</strong> willen zu dienen.<br />
In der Gegenwart <strong>Gottes</strong><br />
Bruder Laurentius (1614-1691)<br />
<strong>Die</strong> heiligste Gewohnheit, die allgemeinste <strong>und</strong> nötigste im geistlichen<br />
Leben, ist die der Gegenwart <strong>Gottes</strong>, das heißt: sich behagen <strong>und</strong><br />
gewöhnen an Seine göttliche Gesellschaft, demütig sprechen <strong>und</strong> sich<br />
liebend mit Ihm unterhalten, allezeit, in allen Augenblicken, ohne Regel<br />
<strong>und</strong> Maß, vor allem in den Zeiten der Versuchung, des Leidens, der Dürre,<br />
des Überdrusses <strong>und</strong> sogar der Ungläubigkeiten <strong>und</strong> der Sünden.<br />
Wir müssen uns fortdauernd befleißigen, dass unsere Handlungen, ohne<br />
Rücksicht auf irgendetwas, eine Art kleine Unterhaltung mit Gott seien,<br />
gleichwohl ohne Absicht, sondern wie wenn sie aus der Reinheit <strong>und</strong><br />
Einfalt des Herzens kämen.<br />
Wir müssen alle unsere Handlungen nach Maß <strong>und</strong> Gewicht ausführen,<br />
ohne Ungestüm noch Überstürzung, was einen in die Irre gegangenen<br />
<strong>Geist</strong> anzeigte; wir müssen sacht, ruhig <strong>und</strong> liebend mit Gott arbeiten, Ihn<br />
bitten, unsere Arbeit anzunehmen, <strong>und</strong> durch diese dauernde Achtsamkeit<br />
auf Gott werden wir den Kopf des Widersachers zertreten, die Waffen aus<br />
seinen Händen stürzen machen. Wir müssen während unserer Arbeit <strong>und</strong>