Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 55 / 14. 12. 2007<br />
Ganze 133 Regierungen der Welt in Wien<br />
versammelt, ge<strong>ein</strong>t in <strong>ein</strong>em Ziel: <strong>ein</strong><br />
internationales, rechtsverbindliches Verbot<br />
von Streumunition. „Die heutige Anwesenheit<br />
von mehr als zwei Drittel der internationalen<br />
Staatengem<strong>ein</strong>schaft ist schon für sich<br />
<strong>ein</strong> starkes <strong>und</strong> ermutigendes Zeichen. Das<br />
ist <strong>ein</strong> signifikanter Bewußts<strong>ein</strong>sschub. Wir<br />
schaffen damit international <strong>ein</strong>en neuen<br />
Mainstream“, so Außenministerin Ursula<br />
Plassnik am 5. Dezember in ihrer Eröffnungsrede<br />
zur Wiener Streumunitionskonferenz<br />
unter Teilnahme von Mohammad Haider<br />
Reza, Direktor des UNO Minen-Programms<br />
in Afghanistan, Kathleen Cravero, Direktorin<br />
des UNDP-Büros für Konfliktprävention,<br />
Bianca Jagger, die sich seit <strong>Jahr</strong>en in<br />
diesem Bereich engagiert <strong>und</strong> zwei Streubomben-Opfern.<br />
Vor der Konferenzeröffnung übergaben<br />
Schüler <strong>und</strong> Vertreter der Nichtregierungsorganisation<br />
„Cluster Munitions Coalition“<br />
der Außenministerin die von ihnen weltweit<br />
gesammelten 1,505.815 Unterschriften zu<br />
<strong>ein</strong>em Totalverbot von Streumunition:<br />
„Diese über 1.5 Millionen Unterschriften sind<br />
<strong>ein</strong>e klare <strong>und</strong> unmißverständliche Botschaft:<br />
Ächtet Streumunition!“, so Plassnik.<br />
In den letzten <strong>Jahr</strong>en habe es wenige Erfolgsgeschichten<br />
im Bereich der internationalen<br />
Abrüstung gegeben: „Abrüstung <strong>und</strong><br />
Rüstungskontrolle sind nicht mehr an der<br />
Spitze der globalen Tagesordnung. Das ist<br />
inakzeptabel, das müssen wir ändern!“, so<br />
die Außenministerin. Der Streumunitionsprozeß<br />
zeige <strong>ein</strong>e neue Form der Diplomatie:<br />
„Diese neue Art der Partnerschaft<br />
umfaßt Regierungen, die Zivilgesellschaft,<br />
Parlamentarier, Überlebende <strong>und</strong> Experten.<br />
Wie auch schon bei der Anti-Personen-Konvention<br />
geht es um effiziente Netzwerke für<br />
konkrete Fortschritte – international, aber<br />
auch innerhalb der <strong>ein</strong>zelnen Staaten“, so die<br />
Außenministerin.<br />
Für die Wiener Konferenz nannte Plassnik<br />
zwei Ziele: <strong>ein</strong> unüberhörbares Signal<br />
der Mehrheit der internationalen Staatengem<strong>ein</strong>schaft<br />
<strong>und</strong> <strong>ein</strong> klares gem<strong>ein</strong>sames<br />
Verständnis über die wesentlichen Elemente<br />
des künftigen Vertrages. Für <strong>Österreich</strong> seien<br />
dabei insbesondere die Hilfe für die Opfer,<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa <strong>und</strong> die Welt<br />
Für <strong>ein</strong>e Welt<br />
ohne Streumunition<br />
Außenministerin Ursula Plassnik eröffnete Wiener Streumunitionskonferenz<br />
Bernhard J. Holzner © HOPI-MEDIA<br />
Außenministerin Ursula Plassnik, Parlamentspräsidentin Barbara Prammer <strong>und</strong><br />
Verteidigungsminister Norbert Darabos am Rande der Konferenz<br />
die Zerstörung bestehender Bestände dieser<br />
Waffe <strong>und</strong> die nachhaltige Räumung der<br />
Blindgänger in den betroffenen Gebieten<br />
zentrale Aspekte: „Die weltweite Allianz<br />
gegen Streumunition muß nun den in sie<br />
gesetzten Erwartungen gerecht werden <strong>und</strong><br />
Verantwortung übernehmen. Ich bin zuversichtlich,<br />
daß uns das gem<strong>ein</strong>sam gelingt.“<br />
Nach zwei Tagen, am 7. Dezember, resümierte<br />
Plassnik: „Schlussendlich 137 Regierungen,<br />
mehr als 600 Teilnehmer: das ist <strong>ein</strong><br />
weithin spürbarer Impuls für den internationalen<br />
Prozeß, <strong>ein</strong> umfassendes <strong>und</strong> völkerrechtlich<br />
verbindliches Verbot von Streumunition<br />
zu erzielen.“ Antriebsmotor für<br />
diesen Prozeß ist <strong>ein</strong>e neue Form der multilateralen<br />
Diplomatie: die enge Vernetzung<br />
zwischen Regierungen, Nichtregierungsorganisationen,<br />
Parlamentariern, Überlebenden,<br />
Diplomaten, Wissenschaftlern <strong>und</strong> engagierten<br />
Bürgern. „Diese Abrüstungspartnerschaft“,<br />
so Plassnik, „wird <strong>ein</strong> bleibendes<br />
Merkmal der Wiener Konferenz bleiben. Sie<br />
wird den internationalen Prozeß gegen<br />
Streumunition weiter vorantreiben“. Dank<br />
dieser Netzwerke konnte in Wien auch <strong>ein</strong><br />
gr<strong>und</strong>legender Konsens über die Opferhilfe<br />
– <strong>ein</strong>es der Hauptanliegen <strong>Österreich</strong>s –<br />
erzielt werden.<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
15<br />
„Der österreichische Nationalrat hat gestern<br />
das weltweit erste Totalverbot von<br />
Streumunition – ohne wenn <strong>und</strong> aber – beschlossen.<br />
Das ist das Ergebnis von zielgerichteter<br />
Kooperation zwischen Außenministerium,<br />
Verteidigungsministerium, dem<br />
Parlament <strong>und</strong> den Nichtregierungskoalitionen<br />
im Rahmen der ,Cluster Munition<br />
Coalition‘. Ich bin überzeugt, daß dieses Gesetz<br />
auch international Schule machen<br />
wird“, so die Außenministerin.<br />
„Wir werden uns nicht auf Lorbeeren<br />
ausruhen: Die Wiener Konferenz hat dem<br />
internationalen Prozeß gegen Streumunition<br />
viele neue Unterstützer gebracht. Es bestehen<br />
noch M<strong>ein</strong>ungsunterschiede über den<br />
besten Weg vorwärts. Hier wird noch viel<br />
gezielte Überzeugungsarbeit notwendig<br />
s<strong>ein</strong>“, so Plassnik, die fortfuhr: „Unser Ziel<br />
bleibt weiterhin <strong>ein</strong> Vertrag, der sowohl<br />
beim Inhalt als auch bei der Zahl der<br />
Vertragsparteien <strong>ein</strong>en greifbaren Beitrag<br />
zur internationalen Sicherheit leistet. Eine<br />
neue weltweite Allianz zur Ächtung von<br />
Streumunition nimmt Gestalt an. Dank der<br />
neuen Netzwerke bin ich zuversichtlich, daß<br />
wir dieses Ziel schon im nächsten <strong>Jahr</strong> erreichen.“<br />
�<br />
http://www.bmeia.gv.at