Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 55 / 14. 12. 2007<br />
unterschiedliche Vorgangsweisen ermöglicht:<br />
� Es gibt <strong>ein</strong>e EU-Richtlinie, die <strong>ein</strong>e<br />
Strafverfolgung bei Delikten über 70 Euro<br />
im Ausland ermöglicht. Es bestehen bereits<br />
zwischenstaatliche Abkommen, um<br />
die erkannten Fahrzeuge <strong>ein</strong>er Strafverfolgung<br />
zuzuführen. Deutsche Kraftfahrzeughalter<br />
werden per Abfrage des Kraftfahrzeugregisters<br />
in Flensburg ermittelt,<br />
die Anzeige erfolgt dann ebenfalls bei der<br />
zuständigen Bezirkshauptmannschaft.<br />
� Eine andere Möglichkeit ist durch die unmittelbare<br />
Anhaltung der Fahrzeuge durch<br />
den ASFINAG Service- <strong>und</strong> Kontrolldienst<br />
(Mautaufsichtorgane) gegeben. In<br />
diesem Einsatzfall werden in- wie ausländische<br />
Fahrzeuglenker gleichermaßen<br />
kontrolliert.<br />
� Vom AVK-System werden auch alle ausländischen<br />
Fahrzeuge erfaßt <strong>und</strong> in die<br />
Vorfallsliste der Mautaufsichtsorgane<br />
<strong>ein</strong>getragen. Hier werden die bearbeiteten<br />
Daten den Mitarbeitern zur Ahndung<br />
zur Verfügung gestellt. Diese können<br />
dann gezielt das Fahrzeug anhalten.<br />
Sollte die unmittelbare Anhaltung nicht<br />
möglich s<strong>ein</strong>, werden die Daten zur Nachverfolgung<br />
in Evidenz gehalten.<br />
Datenschutz<br />
Aus Datenschutzgründen werden nur<br />
jene Daten gespeichert, für die – aufgr<strong>und</strong><br />
des Ergebnisses der automatischen Auswertung<br />
– der begründete Verdacht besteht,<br />
gegen die Mautpflicht verstoßen zu haben.<br />
Die Halterdaten werden aus dem Kfz-Register<br />
des Innenministeriums bzw. auf Basis<br />
von zwischenstaatlichen Abkommen mit<br />
anderen Staaten ermittelt. Die ausgewerteten<br />
<strong>und</strong> fälschungssicheren Bilddaten werden<br />
nach <strong>ein</strong>er manuellen Endkontrolle für die<br />
Erstellung der Aufforderungen zur Zahlung<br />
der Ersatzmaut <strong>und</strong> bei Nichtbezahlen der<br />
Ersatzmaut als Beweis für die Anzeige bei<br />
der Bezirkshauptmannschaft herangezogen.<br />
Im Zweifel für<br />
den K<strong>und</strong>en<br />
Die manuelle Nachbearbeitung (Auswertung<br />
der gespeicherten Daten) findet an PC-<br />
Arbeitsplätzen statt, die mit <strong>ein</strong>er für diesen<br />
Zweck entwickelten Software ausgerüstet<br />
sind. Die Bilder sowie die zugehörigen Metadaten<br />
(Kennzeichen, Datum/Uhrzeit, vermutete<br />
Anbringung der Vignette) werden hier<br />
manuell überprüft. Kann bei der manuellen<br />
Chronik<br />
Nachbearbeitung nicht zweifelsfrei <strong>ein</strong> Verstoß<br />
gegen die Mautordnung festgestellt<br />
werden, wird das Verfahren im Zweifel für<br />
den K<strong>und</strong>en entschieden <strong>und</strong> der Datensatz<br />
sofort gelöscht.<br />
Das Aufnahmesystem<br />
Projektleiter Christian Schotzko erklärt:<br />
„Das Aufnahmesystem nimmt <strong>ein</strong> Überblicksbild<br />
mit Kennzeichen sowie <strong>ein</strong> Detailbild<br />
der Windschutzscheibe auf. In <strong>ein</strong>em<br />
zweiten Schritt sucht das Aufnahmesystem<br />
die Vignetten <strong>und</strong> prüft, falls vorhanden, die<br />
Gültigkeit. Nur im Verdachtsfall werden die<br />
Beweisbilder abgespeichert.“<br />
So sieht die neue Vignette für 2008 aus<br />
Das Aufnahmesystem besteht aus zwei<br />
Komponenten: dem Kameragehäuse mit den<br />
beiden Kameras <strong>und</strong> den Servomotoren sowie<br />
dem PC, welcher die Steuerung der Kameras,<br />
die Prüfung der Vignetten <strong>und</strong> die Erkennung<br />
der Kennzeichen übernimmt. Das<br />
Kameragehäuse ist auf <strong>ein</strong>em speziell dafür<br />
konstruierten Halter angebracht. Das Kameragehäuse<br />
wird über <strong>ein</strong>er festgelegten Fahrspur<br />
montiert <strong>und</strong> kann von dort die Fahrspur<br />
überblicken. Über Daten- <strong>und</strong> Versorgungskabel<br />
sind die Kameras mit dem<br />
Analysesystem verb<strong>und</strong>en. Dieses versorgt<br />
das Kamerasystem mit Strom, steuert die<br />
Servomotoren <strong>und</strong> liest die Daten aus.<br />
Funktionsprinzip:<br />
Bewegte Kamera<br />
Das Funktionsprinzip des Systems mittels<br />
bewegter Kamera arbeitet wie folgt:<br />
Eine Kamera mit niedriger Auflösung ermittelt<br />
das Übersichtsbild der Fahrbahn <strong>und</strong><br />
dient der Berechnung der Geschwindigkeit<br />
des aufgenommenen Fahrzeugs. Mit diesen<br />
Informationen wird die zweite Kamera<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
mittels <strong>ein</strong>es Schrittmotors angesteuert <strong>und</strong><br />
somit dem Fahrzeug abhängig von dessen<br />
Geschwindigkeit nachgeführt.<br />
Das Analysesystem besteht aus <strong>ein</strong>em<br />
PC, der in <strong>ein</strong>em stoßfesten <strong>und</strong> wasserdichten<br />
Gehäuse untergebracht ist. Die Anschlüsse<br />
für Kamerasystem <strong>und</strong> Stromversorgung<br />
sind leicht zugänglich angebracht.<br />
Vignette 2008<br />
31<br />
Mit dem Start des allgem<strong>ein</strong>en Verkaufs<br />
der neuen korallenroten Vignette wurde am<br />
1. Dezember 2007 in 7000 Verkaufsstellen<br />
im In- <strong>und</strong> Ausland begonnen.<br />
Die Preise für die Benützung der Autobahnen<br />
<strong>und</strong> Schnellstraßen für alle Fahrzeuge<br />
hzG < 3,5 t werden im kommenden<br />
<strong>Jahr</strong> leicht angehoben <strong>und</strong> an den Verbraucherpreisindex<br />
angepaßt. Die Vignettenpreise<br />
waren seit dem <strong>Jahr</strong> 2000 nicht mehr<br />
erhöht worden. „Wir rechnen mit Mehr<strong>ein</strong>nahmen<br />
von ca. 5 Mio. Euro aus dieser leichten<br />
Anpassung,“ sagt Klaus Schierhackl,<br />
Vorstandsdirektor der ASFINAG. Die Einnahmen<br />
werden von der ASFINAG ausschließlich<br />
in den Bau, den Betrieb <strong>und</strong> die Erhaltung<br />
des österreichischen Autobahnen<br />
<strong>und</strong> Schnellstraßennetzes investiert. Die<br />
ASFINAG erhält k<strong>ein</strong> Geld aus dem Staatsbudget.<br />
Ende 2007 wird das Streckennetz<br />
auf 2114 Kilometer erweitert s<strong>ein</strong>, das bedeutet,<br />
daß in diesem <strong>Jahr</strong> ca. 30 Kilometer<br />
mehr Autobahnen <strong>und</strong> Schnellstraßen den<br />
K<strong>und</strong>en der ASFINAG zur Verfügung stehen<br />
werden (Eröffnung 2007: S 5 Kollersdorf –<br />
Jettsdorf <strong>und</strong> A 6 Nord-Ost Autobahn vulgo<br />
„Spange Kittsee“).<br />
Die ASFINAG erwartet <strong>ein</strong>e leichte Steigerung<br />
der Absatzmenge 2008 um 500.000<br />
mehr verkaufte Vignetten (2007: ca. 21 Mio.,<br />
2008: ca. 21,4 Mio.)<strong>und</strong> damit ebenfalls <strong>ein</strong>e<br />
leichte Steigerung der Einnahmen aus der<br />
PKW-Zeitmaut von ca. 334 Mio. Euro (Erwartung<br />
2007: 322 Mio., 2006: 310 Mio.<br />
Euro).<br />
Die Ersatzmaut (Bußgeld bei Vignettenverstoß)<br />
beträgt auch im nächsten <strong>Jahr</strong> 120<br />
Euro (inkl. USt.) für PKW. Wer mit <strong>ein</strong>er manipulierten<br />
Vignette unterwegs ist, muß mit<br />
240 Euro (inkl. USt.) an Ersatzmaut rechnen.<br />
Fahrzeuglenker, die ohne oder mit <strong>ein</strong>er manipulierten<br />
Vignette die Autobahnen <strong>und</strong><br />
Schnellstraßen benutzen, dabei erwischt werden<br />
<strong>und</strong> nicht sofort die Ersatzmaut bezahlen,<br />
werden von der Bezirksverwaltungsbehörde<br />
mit <strong>ein</strong>er Geldstrafe von mindestens<br />
300 Euro bestraft. �<br />
http://www.asfinag.at