Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! - Österreich Journal
Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! - Österreich Journal
Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! - Österreich Journal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 55 / 14. 12. 2007<br />
Chronik<br />
<strong>Österreich</strong>s Städte in Zahlen<br />
Mehr als 50 % der Bevölkerung <strong>Österreich</strong>s<br />
leben im städtischen Bereich,<br />
all<strong>ein</strong> 44,5% in den 74 Städten mit 10.000<br />
<strong>und</strong> mehr Einwohnern. Städte setzen als<br />
Standorte von Arbeitsplätzen oder Ziele des<br />
Tourismus nicht nur Impulse für die Wirtschaft,<br />
sondern sind darüber hinaus mit ihrer<br />
Infrastruktur, z.B. mit Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits<strong>ein</strong>richtungen,<br />
von zentraler Bedeutung<br />
für große Einzugsgebiete.<br />
Bevölkerungswachstum<br />
in den Städten<br />
Die großen Städte wachsen zwar unterschiedlich,<br />
insgesamt aber leben mit Stichtag<br />
1. 1. 2007 3,7 Mio. Menschen in den 74 größten<br />
Städten <strong>Österreich</strong>s, das sind um 15%<br />
mehr als 1951, 0,6% mehr als am 1. 1. 2006.<br />
Die Zuwanderung prägt<br />
Mit Stichtag 1. 1. 2007 hatten 23% der<br />
Bevölkerung in den großen Städten ihren<br />
Geburtsort außerhalb <strong>Österreich</strong>s. Die meisten<br />
kamen aus Nachfolgestaaten des ehemaligen<br />
Jugoslawien, nämlich 7,7% (d.s. ca.<br />
285.000 Personen), 3,1% (ca. 114.000 Personen)<br />
aus der Türkei <strong>und</strong> je 2,2% aus<br />
Deutschland <strong>und</strong> Asien. Diese Prozentsätze<br />
variieren von B<strong>und</strong>esland zu B<strong>und</strong>esland: So<br />
sind beispielsweise 4,1% der Innsbrucker in<br />
Deutschland geboren, aber nur 2,1% der<br />
Wiener, während der Anteil der Zuwanderer<br />
aus Ex-Jugoslawien in Wien mit 9,2% deutlich<br />
höher liegt als in Innsbruck mit 4,8%.<br />
Der Anteil der türkischstämmigen Bevölkerung<br />
ist in beiden Städten mit 3,8% in Wien<br />
<strong>und</strong> 3,6% in Innsbruck nahezu gleich.<br />
14% Kinder mit nichtdeutscher<br />
Muttersprache<br />
Die Struktur der Bevölkerung schlägt<br />
sich auch in den Kindertagesheimen <strong>und</strong><br />
Schulen nieder. Im Schuljahr 2006/07 wurden<br />
in r<strong>und</strong> 3.500 Kindertagesheimen mehr<br />
als 142.000 Kinder betreut, davon knapp<br />
33% mit nicht deutscher Muttersprache. Den<br />
höchsten Anteil an fremdsprachigen Kindern<br />
hatten die Kindergärten mit 34%, dicht<br />
gefolgt von den Horten mit 33%. Aber schon<br />
in den Kinderkrippen ist der Anteil der Kin-<br />
Aktuelle Ergebnisse <strong>und</strong> Analysen<br />
der mit nicht deutscher Muttersprache mit<br />
27% sehr hoch. An die 700.000 Schüler besuchten<br />
die mehr als 2.600 öffentlichen <strong>und</strong><br />
privaten Schulen, wobei der Anteil von Kindern<br />
mit nichtdeutscher Muttersprache im<br />
Durchschnitt über alle Schultypen bei etwa<br />
14% lag. Zwischen den Landeshauptstädten<br />
gab es bei Kinderbetreuungs<strong>ein</strong>richtungen<br />
deutliche Unterschiede: Während Wien in<br />
s<strong>ein</strong>en Einrichtungen zwischen 30 <strong>und</strong> 40%<br />
Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache<br />
betreute, bewegte sich dieser Anteil in Klagenfurt<br />
nur zwischen 7 <strong>und</strong> 16%. Die übrigen<br />
Landeshauptstädte lagen ziemlich gleich<br />
auf <strong>und</strong> betreuten r<strong>und</strong> 30% nicht deutschsprachige<br />
Kinder.<br />
Wichtige Aufgabe<br />
Infrastruktur<br />
Eine wichtige Aufgabe der Städte, vor<br />
allem auch im Hinblick auf das bereits angesprochene<br />
Bevölkerungswachstum, sind Infrastrukturmaßnahmen.<br />
So hat sich beispielsweise<br />
die Länge des Straßennetzes jener<br />
36 Städte, die schon 1950 10.000 <strong>und</strong> mehr<br />
Einwohner hatten, seit damals verdoppelt.<br />
Auch die Abwasserbeseitigung trägt der steigenden<br />
Einwohnerzahl Rechnung. In den<br />
Städten, die schon 1950 mehr als 10.000 Einwohner<br />
zählten, hat sich die Länge der<br />
Straßen- <strong>und</strong> Hauskanäle vervierfacht; gleichzeitig<br />
ging die Anzahl der Senkgruben um<br />
93 % zurück. Zu den Infrastruktur<strong>ein</strong>richtungen<br />
zählen auch Veranstaltungsorte für<br />
kulturelle Ereignisse <strong>und</strong> für Freizeitangebote.<br />
So stehen der Bevölkerung <strong>ein</strong>e Vielzahl<br />
an Theatern, Konzertsälen, Kinos, Museen<br />
<strong>und</strong> Bibliotheken, aber auch Hallen<strong>und</strong><br />
Freibäder zur Verfügung. Darüber hinaus<br />
gab es 2006 40 Fachhochschulen <strong>und</strong><br />
14 Universitäten mit fast 140.000 Studierenden.<br />
Große Städte tätigen 60%<br />
ordentlicher Ausgaben<br />
Ein Anteil von fast 60% an den ordentlichen<br />
Ausgaben aller Städte <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den<br />
unterstreicht die finanziellen Leistungen der<br />
großen Städte. Den größten Anteil haben die<br />
Großstädte unter anderem bei den Ausgaben<br />
für Soziale Wohlfahrt <strong>und</strong> Wohnbauförde-<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
rung mit 75%, Ges<strong>und</strong>heit mit 71% sowie<br />
bei Kunst <strong>und</strong> Kultur mit 62% der jeweiligen<br />
Voranschlagsgruppen. Aber auch in den<br />
Gruppen Unterricht, Erziehung, Sport <strong>und</strong><br />
Wissenschaft oder Straßen-/Wasserbau <strong>und</strong><br />
Verkehr tätigen die großen Städte mit 56%<br />
bzw. 52% den Hauptanteil der Ausgaben<br />
aller Kommunen.<br />
Arbeitsplatz Großstadt<br />
Große Städte bieten auch viele Arbeitsplätze,<br />
was aus der Höhe der <strong>ein</strong>behaltenen<br />
Lohnsteuer abgelesen werden kann: Der Anteil<br />
der 74 großen Städte an der insgesamt<br />
<strong>ein</strong>behaltenen Lohnsteuer liegt bei stattlichen<br />
52%.<br />
11,8% Nächtigungsanteil<br />
29<br />
Einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor<br />
bildet der Städtetourismus, der<br />
in den letzten 10 <strong>Jahr</strong>en <strong>ein</strong>en durchschnittlichen<br />
jährlichen Nächtigungszuwachs von<br />
2,1% verzeichnete. Der Nächtigungsanteil<br />
des Städtetourismus lag im <strong>Jahr</strong> 2006 bei<br />
11,8% des gesamten Tourismus in <strong>Österreich</strong>.<br />
Die B<strong>und</strong>eshauptstadt Wien steht mit<br />
8,8 Mio. Nächtigungen <strong>und</strong> <strong>ein</strong>em Anteil<br />
von mehr als 62% im österreichischen<br />
Städtetourismus an der Spitze, mit Abstand<br />
gefolgt von den Städten Salzburg (15% Anteil)<br />
<strong>und</strong> Innsbruck (8% Anteil). �<br />
„<strong>Österreich</strong>s Städte in Zahlen“ ist <strong>ein</strong><br />
Kooperationsprojekt zwischen der B<strong>und</strong>es<br />
anstalt Statistik <strong>Österreich</strong> <strong>und</strong> dem <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Städteb<strong>und</strong>. Die Publikation<br />
ersetzt ab 2007 das „Statistische <strong>Jahr</strong>buch<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Städte“, das seit dem Berichtsjahr<br />
1950 über demographische, ökonomische,<br />
ökologische <strong>und</strong> soziale Aspekte<br />
der Städte über 10.000 Einwohner berichtet<br />
hat. Das Buch liefert <strong>ein</strong> umfassendes Bild<br />
über die sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
der Städte: Mit Daten zur Bevölkerungsentwicklung,<br />
aktuellen Zahlen zu Unterricht<br />
<strong>und</strong> Kultur, Verkehr <strong>und</strong> Tourismus,<br />
der Finanzgebarung sowie zu Sozial- <strong>und</strong><br />
Freizeit<strong>ein</strong>richtungen bietet es wichtige Informationen<br />
für Kommunalpolitik <strong>und</strong><br />
Wirtschaftstreibende sowie für die interessierte<br />
Öffentlichkeit.<br />
Informationen: http://www.statistik.at