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Pfarrbrief 171 - 2012 - Lebendige Pfarre - St.Jakob Windischgarsten ...

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Papst Benedikt XVI. hat vor einem Klima<br />

der Verleumdung und Zersetzung in Kirche<br />

und Gesellschaft gewarnt. Die Taufe sei<br />

nicht nur eine Zeremonie oder eine kosmetische<br />

Operation, sondern das Mittel<br />

zu einer neuen Existenz, vereint mit Gott<br />

selber. So eröffnete Papst Benedikt XVI.<br />

am 11. Juni in der Lateranbasilika mit einer<br />

Lectio divina die kirchliche Tagung der Diözese<br />

Roms, die das Pastoraljahr der Diözese<br />

Roms abschloss. Die Tagung dauerte bis<br />

zum 13. Juni und stand unter dem Motto:<br />

„Die Schönheit der Taufe wiederentdecken“.<br />

Der Papst lud die Teilnehmer dazu ein, die<br />

Bedeutung des Sakramentes der Taufe neu<br />

zu erwägen, die „der erste Schritt auf dem<br />

Weg zur Auferstehung“ sei. Er unterstrich<br />

die Zeitlosigkeit, indem er bekräftigte, dass<br />

„die Taufe nicht das Wirken einer einzelnen<br />

<strong>St</strong>unde ist, sondern eine Wirklichkeit unseres<br />

ganzen Lebens“, und „dass Gott kein weit<br />

entfernter <strong>St</strong>ern ist, sondern die Umgebung<br />

meines Lebens“. Christ sein komme nicht<br />

aus einem selber, vielmehr mache Gott uns<br />

zu Christen. Darin liege bereits das Mysterium<br />

des Kreuzes: nur im Absterben meiner<br />

selbst und meines Egoismus könne man<br />

Christ werden. Das Sakrament der Taufe<br />

Ich muss ehrlich sagen: Ich esse sehr gerne<br />

ein <strong>St</strong>ück Brot und oft habe ich in meinem<br />

Leben bereits über die Bedeutung des Brotes<br />

nachgedacht. Früher, als ich noch jung war,<br />

war es leicht, mich für ein Brot zu entscheiden.<br />

Es gab höchstens zwei Brotsorten: Weißbrot<br />

und Schwarzbrot. Vereinzelt habe ich auch<br />

schon Vollkornbrot gesehen. Auch wenn es<br />

in meinem Leben selten vorkommt, so doch:<br />

Wenn ich heute in eine Bäckerei gehe, dann<br />

ist es sehr schwer, dass ich mich entscheide.<br />

Sich für ein Brot entscheiden, ist um vieles<br />

schwieriger geworden. Es hat in den Bäckereien<br />

seit längerer Zeit eine wunderbare<br />

Brotvermehrung stattgefunden, aber woran<br />

soll ich mich orientieren? Da liegen viele Brotsorten,<br />

und ich bin hoffnungslos überfordert.<br />

Weil ich nicht weiß, wie dieses oder jenes Brot<br />

heißt, muss ich mit dem Finger draufzeigen,<br />

um der Brotverkäuferin anzuzeigen, welche<br />

Sorte ich heute bevorzuge. Und oft frage ich<br />

mich schon, ob überhaupt Fachleute noch<br />

imstande sind, das Brot zu benennen und es<br />

auch von der anderen Sorte unterscheiden zu<br />

GEGEn EInE Kultur<br />

DES SCHEInS OHnE<br />

WaHrHEIt<br />

Benedikt XVI. über die<br />

Bedeutung der Hl. taufe<br />

überwindet die Barriere des Individualismus<br />

und der Isolation und befähigt dadurch, in<br />

Verbindung zu den anderen zu treten. Aus<br />

eben diesem Grund seien Christen ununterbrochen<br />

dazu aufgerufen, sich selber mit<br />

den beiden wesentlichen Elementen dieses<br />

Sakraments zu vergleichen: der Materie,<br />

die durch das Wasser dargestellt wird, und<br />

dem Wort, das seinerseits wieder in drei<br />

Elementen dargestellt wird, dem Ritus, d.h.<br />

dem Widersagen, dem Versprechen und<br />

der Anrufung. Der Papst sprach über das<br />

Widersagen mit einer direkten Verbindung<br />

zur Verführung des Bösen, „damit wir alle<br />

nicht von Sünde beherrscht werden“. Er<br />

erinnerte an die alten Worte: „Ich widersage<br />

dem Teufel und all seinen Werken“, womit<br />

auch eine Kultur bezeichnet werden kann, in<br />

der der Schein mehr zählt als die Wahrheit.<br />

Eine Kultur, so fügte er hinzu, „die wir heute<br />

auch kennen“, in der alles, was zählt, „die<br />

Sensation und der Geist der Verleumdung<br />

und der Zerstörung“ sei. Es handle sich<br />

um eine Kultur, „die nicht das Gute sucht“,<br />

sondern „das Falsche im Deckmantel der<br />

Wahrheit und der Information präsentiert<br />

wird“. Der Sünde zu widersagen „führt zur<br />

Freiheit der Kinder Gottes und bedeutet zu<br />

erkennen, dass Gott der Sünde gegenüber<br />

nicht gleichgültig ist“. „Freiheit besteht nicht<br />

darin, wie man heute oft meint, sich vom<br />

Glauben zu befreien, sich damit auch von<br />

Gott zu befreien, sondern frei von Sünde<br />

leben zu können.“ Wie es in der Kirche<br />

früher formuliert wurde, dem „Teufel mit all<br />

seinen Werken“ zu widersagen, seien wir<br />

auch heute dazu aufgerufen, unser Nein<br />

angesichts einer Kultur zu wiederholen,<br />

die Gott leugnet und unser grundlegendes<br />

Ja zu wiederholen, „ein Ja zur Liebe und zur<br />

Wahrheit“. Der Heilige Vater bekräftigte, dass<br />

die Kindertaufe nicht „gegen die Freiheit<br />

gerichtet“ sei, sondern im Gegenteil Garantie<br />

für das Heil und die Hilfe Gottes im Leben<br />

und ermögliche, auch das Geschenk des<br />

eigenen Lebens anzuerkennen.<br />

Was Benedikt XVI. über Christkönig sagt<br />

Angelus, 28. November 2011<br />

Worin aber besteht die „Macht“ Jesu Christi als König? Sie ist nicht die Macht der Könige und der Großen dieser Welt: Sie ist die<br />

göttliche Macht, ewiges Leben zu schenken, vom Bösen zu befreien, die Herrschaft des Todes zu besiegen. Sie ist die Macht der<br />

Liebe, die es versteht, Gutes aus dem Bösen zu gewinnen, ein verhärtetes Herz zu erweichen, Frieden in den härtesten <strong>St</strong>reit zu<br />

tragen, die Hoffnung im finstersten Dunkel zu entflammen.<br />

ES GEHt uM „MEHr“<br />

BrOt<br />

– „HEIlIGES BrOt“ –<br />

ODEr MEHr?<br />

können. Ob die große Vielfalt von Brot dem<br />

„Geschäft“ dient, weil auch so die Leistungsfähigkeit<br />

einer Bäckerei besser zur Geltung<br />

kommen kann, oder mehr noch Orientierungslosigkeit<br />

signalisiert, lassen wir offen.<br />

Wie auch sonst auf der Erde, die zu einem<br />

großen Selbstbedienungsladen geworden ist,<br />

wo man nimmt, was man braucht, herrscht<br />

auch in der Bäckerei eine Beliebigkeit, die mir<br />

Angst macht und Sorgen bereitet.<br />

Was aber geschieht mit dem „Brot des Himmels“,<br />

das in der Kirche gewandelt und den<br />

Menschen ausgeteilt wird? Klein geschrieben<br />

wird dieses „Brot“, im „heiligen Brot“<br />

scheint für viele schon alles gesagt, aber<br />

auch Jesus, der gesagt hat, dass er das „Brot<br />

des Lebens“ ist, ist einer der vielen Retter,<br />

die längst „heillos“ dastehen. Dass man sich<br />

für Christus entscheiden muss, wussten die<br />

Menschen früher besser. Heute nehmen sich<br />

die Menschen das, was ihnen gefällt und was<br />

sie brauchen. Von der Überzeugung, dass es<br />

der Herr ist, ist in unserer Zeit kaum mehr<br />

die Rede, und von der Haltung, im Leben<br />

etwas verändern zu müssen, auch nicht.<br />

Deswegen geht man vielerorts, wenn man<br />

zur Kirche geht, immer zur Kommunion, wo<br />

einem doch überall die Kommunionhelfer<br />

entgegen- oder sogar nachlaufen. Man wird<br />

doch das, was es in der Kirche gibt, nicht<br />

ausschlagen dürfen. Man bedient sich im<br />

„Weltladen“ der Katholischen Kirche und zeigt<br />

auf das, was man braucht und glaubt, in sein<br />

Leben integrieren zu können, d.h. ein wenig<br />

Dalai Lama, die Bibel nach Geschmack, ein<br />

bisschen Dialog und Therapie und vor allem<br />

Weihnachten nach Belieben. Und doch steht<br />

in derselben Schrift, die sich heute jeder nach<br />

seinem Gutdünken auslegt, dass nur einer<br />

der Herr ist.<br />

In unserer Zeit ist durch den Satanskult<br />

die Aufmerksamkeit für den Widersacher<br />

Gottes wieder in den Blick geraten. Junge<br />

Menschen erzählen, wie sie bei spiritistischen<br />

Sitzungen, z.B. Tischchenrücken,<br />

Dinge erleben, die sie verunsichern und<br />

erschrecken. Der geistliche Kampf, der<br />

jedem Christen aufgetragen ist, wurde und<br />

wird in der Seelsorge oft übersehen oder<br />

nicht ernst genommen. Das, was Paulus im<br />

Epheserbrief geschrieben hat, dass wir die<br />

„Rüstung Gottes“ anziehen sollen, damit<br />

wir den „listigen Anschlägen des Teufels“<br />

widerstehen können (vgl. 6,10-12), nehmen<br />

viele Menschen tatsächlich nicht ernst.<br />

Dabei leben wir in einer Zeit, wo auf den<br />

ideologischen Märkten Vielerlei angeboten<br />

wird, was der Seele ungeheuren Schaden<br />

zufügt. Nicht deshalb, weil wir mit Neid auf<br />

Gurus schauen und ihre Erfolge nicht wahr<br />

haben wollen, sondern weil es dringend<br />

eine geistliche Auseinandersetzung braucht,<br />

damit Menschen nicht in Abhängigkeit von<br />

dämonischen Mächten geraten.<br />

Es ist bedauerlich, dass unter dem Sammelnamen<br />

New Age und Esoterik auch so<br />

manches in kirchliche Kreise eingedrungen<br />

ist, ohne dass man sich der Gefahren bewusst<br />

ist. Mehr als dass der Mensch still<br />

wird, möchte er mit Engeln, Feen und<br />

Elfen kommunizieren, er möchte nicht<br />

über die Natur staunen, sondern magische<br />

Der Mensch ist ganz wesentlich Gemeinschaftswesen<br />

und er ist in dem Maße gesund,<br />

in dem er gemeinschaftsfähig ist.<br />

So definiert die Wissenschaft heute die<br />

Gesundheit des Menschen. Darum ist auch<br />

die Sehnsucht der Menschen nach Gemeinschaft<br />

so groß. Jesus hat um diese große<br />

Sehnsucht der Menschen nach „communio“<br />

gewusst. Er ist so auf die Menschen<br />

zugegangen und hat sie in seine Nachfolge<br />

und Jüngergemeinschaft gerufen. Immer<br />

wieder hat er vor allem die Menschen am<br />

IM BlICKPunKt<br />

BrauCHt ES nICHt<br />

HEutE EInE GEI<strong>St</strong>lICHE<br />

auSEInanDErSEtZunG?<br />

Kräfte von <strong>St</strong>einen nützen, er möchte nicht<br />

bei sich etwas ändern müssen, sondern<br />

sich an Kraftorten mit göttlichen Energien<br />

aufladen. Selbst Christen, die in die Kirche<br />

gehen, sprechen nicht mehr von einem<br />

persönlichen Gott, sondern von einer unpersönlichen<br />

göttlichen Kraft des Universums.<br />

Viele Christen haben im Laufe der Jahre ihr<br />

„Glaubensleben“ mit Praktiken und Ideen<br />

aus der Welt der Esoterik aufgefüllt. Man<br />

übt sich in Yoga, freut sich über Mandalas,<br />

mischt Bachblüten und möchte zugleich<br />

Reiki-Experte werden. Dahinter verbirgt<br />

sich der Mensch auf der Suche nach Sinn<br />

des Lebens und des Glaubens mit einem<br />

spirituellen Hunger, den er außerhalb der<br />

Institution „Kirche“ befriedigen möchte.<br />

Besonders empfänglich sind Christen für<br />

diese kuriosen Angebote auf der Suche nach<br />

Gesundheit und „Wellness“ und, wenn sie<br />

in Beziehungskrise und Schulproblemen<br />

nach einer Lösung suchen.<br />

Im Jahre 2003 hat eine Arbeitsgruppe<br />

im Vatikan ein umfangreiches Dokument<br />

herausgegeben unter dem Titel: „Jesus<br />

Sieben regeln für den<br />

Sonntag in der Familie (6)<br />

Pflege die Gemeinschaft<br />

Rande wieder hereingeholt in die Mitte<br />

seiner Gemeinschaft. Zusammensein in<br />

der Familie, die Pflege der Gemeinschaft,<br />

miteinander singen und spielen, besonders<br />

aber auch Besuche, vor allem bei Kranken<br />

Christus – Bringer des Wassers des Lebens.<br />

Eine christliche Bewertung von New Age“,<br />

wo von verschiedenen Bewegungen die<br />

Rede ist, die New Age genährt haben, aber<br />

offensichtlich unchristlich sind. Diese Bewegungen<br />

lassen nicht wirklich Raum für das<br />

echte Christentum zu, vielmehr rechtfertigen<br />

sie antikirchliche Verhaltensweisen.<br />

Esoterische Ideen und Praktiken müssen<br />

dringend in ihrer Gefährlichkeit erkannt<br />

werden, auch wenn sie in verkleideter Form<br />

auftreten. So üben sie einen starken Einfluss<br />

auf das Denken der Menschen aus.<br />

So hat einmal ein englischer Bischof gesagt:<br />

„Wir haben viel Geld und können deshalb<br />

auch hilfreiche Pastoralmethoden entwickeln,<br />

dennoch verlieren wir an Boden.“<br />

Nach dem Grund gefragt, antwortet er: „Wir<br />

wenden die falschen Mittel an. Wir kämpfen<br />

gegen geistige Mächte – also brauchen wir<br />

auch geistliche Waffen.“ Gibt uns das zu<br />

denken? Und die Frage: Sind wir darüber<br />

informiert, was auf dem Gebiet der Esoterik<br />

und des Okkultismus heute geschieht, oder<br />

verschließen wir davor die Augen? Wenn<br />

wir der Macht des Bösen wirksam begegnen<br />

wollen, dann braucht es Gebet und Buße,<br />

Wachstum und <strong>St</strong>ärkung durch den Heiligen<br />

Geist. Ja, es braucht eine neue Innerlichkeit.<br />

Wir müssen aufklären, damit deutlich wird,<br />

was im Grunde harmlos ist, und wovon wir<br />

lieber die Finger lassen sollten.<br />

Wenn die Familie gesund ist, kommt das allen zugute, vor allem den Kindern; den jungen Menschen genauso wie<br />

den Erwachsenen und den alten. Wir müssen die Familie unterstützen, um einen demographischen aufschwung<br />

zu erleben, ohne dass wir uns von der „Gender“-Ideologie beeinflussen lassen. Ich finde es schrecklich, dass man<br />

mit allen argumenten versucht, die Kinder schon in den ersten lebensjahren von der Mutter wegzubringen und<br />

in Kinderkrippen und Kindergärten unterzubringen.<br />

Besinnungstage für Ehepaare in assisi<br />

Sonntag abend -14. April 2013 bis Samstag früh, 20. April 2013<br />

Wir fahren mit dem Zug!<br />

Anmeldung erbittet sehr bald das Pfarramt (Tel.: 07562/5258)<br />

und Behinderten, Alten und Einsamen,<br />

sind Zeichen der Weitergabe der Liebe,<br />

die jeden Sonntag die Welt der Familie<br />

und Gesellschaft verwandeln will. Nun<br />

hat sich auch Papst Benedikt XVI. zu Wort<br />

gemeldet, denn er wünscht sich mehr Zeit<br />

für längere Gespräche von Ehepaaren. Ohne<br />

eine ausgeprägte Gesprächskultur wüchsen<br />

„Missverständnisse, die oft in irreparablen<br />

Brüchen münden“, so der Papst. Solche<br />

könnten häufig auch mit Hilfe von außen<br />

nicht mehr geheilt werden.<br />

Wir bitten alle <strong>Pfarrbrief</strong>austräger,<br />

den <strong>Pfarrbrief</strong> und den<br />

Pfarrkalender verlässlich am<br />

Sonntag, 25. november,<br />

in der Sakristei vor oder nach<br />

den Hl. Messen abzuholen.<br />

16 Nr. <strong>171</strong> September <strong>2012</strong><br />

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