27.02.2013 Aufrufe

Pfarrbrief 171 - 2012 - Lebendige Pfarre - St.Jakob Windischgarsten ...

Pfarrbrief 171 - 2012 - Lebendige Pfarre - St.Jakob Windischgarsten ...

Pfarrbrief 171 - 2012 - Lebendige Pfarre - St.Jakob Windischgarsten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Was die Kirche an diesen beiden Tagen den<br />

Menschen vor Augen führt, durchbricht in<br />

vielen Fällen die sonst übliche Gleichgültigkeit<br />

oder – mit den Worten des Hl. Vaters<br />

– die Gottvergessenheit unserer Zeit. Dass<br />

man, meistens in der Familie, zu den Gräbern<br />

geht, hat immer noch die Kraft eines<br />

alt überlieferten Brauchs. Für viele bleibt<br />

es nur eine Konvention, andere schauen<br />

verstärkt auf die gärtnerische Gestaltung<br />

des Familiengrabes. Aber irgendwie regt<br />

der Besuch des Friedhofs dazu an, mit den<br />

Gedanken aus dem Tagesgeschehen herauszugehen.<br />

Die Vorstellung, dass ich eines<br />

Tages selbst in einem solchen Grab liegen<br />

werde, drängt sich auf. Er wird zwar oft<br />

sehr rasch verdrängt, aber ein Rest bleibt.<br />

Leichter als sonst ist es, an das Weiterleben<br />

nach dem Tod zu denken. „Ist dann nicht<br />

alles aus?“ oder „Was nach dem Tod kommt,<br />

weiß man nicht.“ Vielleicht erinnert sich<br />

der musikalisch Gebildete an das schöne<br />

Tongedicht von Liszt „Les Préludes“, das ein<br />

Wort des französischen Dichters Alfonse de<br />

Lamartine illustriert: „Was anderes ist unser<br />

Leben als eine Reihenfolge von Präludien zu<br />

jenem unbekannten Gesang, dessen erste<br />

und feierliche Note der Tod anstimmt? ...“<br />

Der Tod ist in der Tat etwas Erhabenes. Das<br />

<strong>St</strong>erben eines jeden Menschen, auch des<br />

scheinbar unbedeutendsten, hat immer<br />

seine Würde. Es ist tatsächlich das Vorspiel<br />

zu der großen Begegnung mit dem lebendigen<br />

Gott, der den Menschen fragen wird:<br />

„Was hast du aus deinem Leben gemacht?“<br />

Dann ist es wichtig zu bedenken, dass wir<br />

nach dem Tod zunächst dieselbe Person<br />

sind, die wir vorher waren, mit all unseren<br />

Gedanken, Erinnerungen, Fehlern und Sünden,<br />

die wir allerdings rechtzeitig bereuen<br />

sollten. Der Mensch begegnet auf diesem<br />

unbekannten Weg zunächst der unendlichen<br />

Güte und Barmherzigkeit Gottes, der „will,<br />

dass alle Menschen gerettet werden“ (1 Tim<br />

2.4). Und spätestens jetzt will der Mensch<br />

auch selbst zu Gott gelangen. Dann aber<br />

angesichts der Heiligkeit und Schönheit<br />

Gottes wird er selber die Erkenntnis haben:<br />

„So wie ich jetzt bin, kann ich nicht vor<br />

das Antlitz Gottes treten. Ich muss einiges<br />

reinigen, läutern, in Ordnung bringen und<br />

klären“. Die Hl. Schrift gebraucht das Bild<br />

allerheiligen und<br />

allerseelen:<br />

Feste gegen die<br />

Gottvergessenheit<br />

VOrBIlDEr auF DEr ErDE,<br />

HOFFnunG auF DIE<br />

GOttESSCHau<br />

vom hochzeitlichen Gewand. Da spricht<br />

die katholische Kirche, und eigentlich nur<br />

sie, davon, dass es einen Läuterungsort gibt,<br />

im Volksmund Fegefeuer, wo in zeitlicher<br />

Begrenzung alles das geklärt, abgebüßt und<br />

gelernt werden muss, was wir in diesem<br />

Leben versäumt haben. Meist hat es mit<br />

Leiden zu tun. Das Leiden – so schmerzlich<br />

es buchstäblich immer ist – ist auch ein<br />

Segen, es läutert nachhaltig. Wer klug ist,<br />

d.h. die Ratschläge Gottes beherzigt hat,<br />

der weiß, dass dieses Leiden, Klären und<br />

Lernen besser in diesem Leben absolviert<br />

werden sollte als im anderen. Hier ist es<br />

verdienstlich, dort ist es das nicht. Außerdem<br />

ist es dort schmerzlicher.<br />

Der Mensch ist aber zufrieden, denn er weiß,<br />

dass das Leiden von begrenzter Dauer ist,<br />

und dass er nachher viel besser da stehen<br />

wird. Außerdem ist er nach entsprechend<br />

verbesserter Selbsterkenntnis froh, dass er<br />

die ganze Wahrheit auch über sich selbst<br />

erkennt. „Was war ich doch für ein Egoist im<br />

Leben! Wie wenig habe ich mich um andere<br />

gekümmert, die meine Hilfe brauchten! Wie<br />

dumm von mir, jahrzehntelang an Gott<br />

vorbei gegangen zu sein!“ Und so wird der<br />

Mensch im Jenseits nach und nach dazu<br />

geformt, ein adäquater Himmelsbürger zu<br />

werden. „Was kein Auge gesehen und kein<br />

Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz<br />

gekommen ist, was Gott denen bereitet hat,<br />

apropos Grabpflege<br />

die ihn lieben“ (1 Kor 2,9). Das ist dann das<br />

endgültige Ziel, der Himmel.<br />

Zusammen mit dem Fest Allerseelen feiern<br />

wir das Hochfest Allerheiligen, das uns dieses<br />

unendlich erstrebenswerte Ziel vor Augen<br />

stellt. Nicht nur die im Heiligenkalender aufgeführten<br />

Heiligen sind dort, sondern alle,<br />

die nach einem entsprechenden Leben und<br />

– in den allermeisten Fällen – einer nun mal<br />

notwendigen Läuterung dorthin gelangen,<br />

ins Vaterhaus, denn es stimmt, was wir im<br />

Kirchenlied singen ‚Unsere Heimat ist im<br />

Himmel’. So hat es auch der hl. Paulus ausgedrückt<br />

(Phil. 3,20-21). „In meines Vaters<br />

Hause sind viele Wohnungen“, sagt Jesus<br />

einmal (Joh 14,2-3), darunter offensichtlich<br />

einfachere und bessere. Die Heiligkeit, die<br />

der einzelne Mensch erreicht, hängt sehr von<br />

seinem irdischen Leben ab. Sicher ist es ein<br />

Unterschied, ob einer in außerordentlicher<br />

Liebe sein ganzes Leben im Dienst an Gott<br />

und den Menschen hingegeben hat, oder ob er<br />

nach einem mehr oder weniger verpfuschten<br />

Leben so gerade noch „mitgekommen ist“.<br />

Letzterer wird sich in alle Ewigkeit freuen,<br />

aber die Freude des ersteren ist größer. Von<br />

daher verstehen wir es gut, dass der Herr<br />

alle auffordert „Seid heilig wie euer Vater<br />

im Himmel heilig ist“ (Mt 5,48), und dass er<br />

eben nicht sagt „Seht zu, dass ihr wenigstens<br />

das religiöse Minimum einhaltet“. Das II.<br />

Vatikanische Konzil hat es feierlich bekräftigt,<br />

nachdem Jahrzehnte zuvor der hl. Josefmaria<br />

Escrivá und viele andere Heilige unserer Zeit<br />

diese alte Wahrheit neu in Erinnerung gerufen<br />

hatte: Jeder ist berufen zur großen Heiligkeit,<br />

der Kleriker, der Lehrer, aber auch der Börsenmakler,<br />

der Taxifahrer und der Hilfsarbeiter,<br />

jeder nach seinem <strong>St</strong>and und nach seiner<br />

Arbeit, die er heiligen soll. Damit sind wir<br />

jedoch, auch wenn unsere Heimat im Himmel<br />

ist, keineswegs Fremdlinge auf Erden. Im<br />

Gegenteil, wir sollen nicht nur die Arbeit,<br />

uns selbst und die anderen, sondern auch die<br />

<strong>St</strong>rukturen dieser Welt zu heiligen versuchen.<br />

Das wird im Vergleich zur Vollkommenheit<br />

des Himmels immer nur <strong>St</strong>ückwerk bleiben.<br />

Aber wenn dieser der „große unbekannte<br />

Gesang“ sein wird, so haben wir dann doch<br />

wenigstens auf Erden eine Reihe von guten<br />

und spielbaren „Präludien“ hervorgebracht,<br />

an denen andere sich erfreuen können.<br />

Leute aus unserer <strong>Pfarre</strong>, die sich vorstellen können, dass sie das Grab eines Angehörigen pflegen, der weiter von<br />

<strong>Windischgarsten</strong> weg wohnt, sollen sich in der Pfarrkanzlei (07562/5258) melden, ebenso jene, die gerne ihr Grab<br />

von einem Windischgarstner pflegen lassen würden.<br />

36 Nr. 170<br />

Die Frage, was den Menschen nach dem <strong>St</strong>erben<br />

erwartet, gehört zu den großen Fragen<br />

des Glaubens. In 2 Kor 4,13-5,1 lehrt uns der<br />

Apostel Paulus Wichtiges über diese Frage.<br />

Paulus schildert zwei gegenläufige Prozesse,<br />

wenn er schreibt: „Darum werden wir nicht<br />

müde; wenn auch unser äußerer Mensch<br />

aufgerieben wird, der innere wird Tag für<br />

Tag erneuert“ (4,16). Der eine Prozess spricht<br />

den Verfall menschlichen Lebens an, dass die<br />

Kräfte schwinden und das Aussehen vergeht.<br />

Das Ende ist der Tod. Der andere Prozess ist<br />

gegenläufig. Er vollzieht sich, wie Paulus sagt,<br />

am „inneren Menschen“. Bei Paulus ist mit<br />

dem inneren Menschen wohl das Wirken des<br />

Hl. Geistes gemeint. Wie soll man sich nun<br />

das Heranwachsen des inneren Menschen<br />

vorstellen? Es geschieht unaufhörlich, Tag<br />

um Tag. In demselben Maße, wie der äußere<br />

Mensch im Laufe des Alterns abbaut, kann er<br />

innerlich wachsen. Das Neue wächst in uns<br />

dadurch, dass wir den Heiligen Geist nicht vertreiben.<br />

Dieses Wachsen des Neuen geschieht<br />

bis zum Tod. Im Tod wird das, was innerlich<br />

September <strong>2012</strong><br />

unser ewiges Heil (4)<br />

üBEr DEn<br />

ZWISCHEnZu<strong>St</strong>anD<br />

herangewachsen ist, vom Himmel her als<br />

neuer Mensch vollendet. … „Wenn unser<br />

irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben<br />

wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von<br />

Menschenhand errichtetes ewiges Haus im<br />

Himmel“ (2 Kor 5,1). Dieser verklärte Leib ist<br />

noch nicht der Auferstehungsleib. Denn man<br />

bedenke: Das, was Paulus hier beschreibt,<br />

ist der Zwischenzustand zwischen dem Tod<br />

des Einzelnen und der Auferstehung. Die<br />

Auferstehung wird am Ende der Zeiten für<br />

alle gemeinsam sein. Auferstanden ist bislang<br />

nur Christus. Der Zwischenzustand ist aber<br />

gemeint, wenn Jesus zum rechten Schächer<br />

sagt: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies<br />

sein“ (Lk 24,43). Man kann fragen, was dann<br />

in der Auferstehung hinzukommt. Es wird<br />

<strong>St</strong>erberituale und totenkult dürfen nicht vernachlässigt werden. Es gehört<br />

zum leben, dass wir bei den todkranken und <strong>St</strong>erbenden wachen, ihnen<br />

die Hand halten und ihnen auch medizinisch die beste Betreuung zukommen<br />

lassen, damit sie möglichst keine Schmerzen haben. Dass man tote<br />

still und leise „wegräumt“, ist eine Zumutung für die Gesellschaft und jene,<br />

die den Verstorbenen gut gekannt und geschätzt haben. Dagegen müssen<br />

wir aufs Schärfste protestieren!<br />

Mit den Heiligen durch den november<br />

Vitamine gegen die Depression<br />

1. rupert Mayer (+1945) „Es muss Wärme von uns ausgehen.<br />

Den Menschen muss es in unserer Nähe wohl sein, und sie müssen fühlen,<br />

dass der Grund dazu in unserer Verbindung mit Gott liegt.“<br />

4. Karl Borromäus (+1584) „Man soll nicht sagen müssen, dass du anders<br />

sprichst, als du denkst.“<br />

10. leo der Große (+461) „Wir müssen uns zu Mitwirkenden der Gnade Gottes<br />

machen, die in uns tätig ist. Denn das Himmelreich wird nicht den<br />

Schlafenden zuteil.“<br />

15. albert d. Große (+1280) „Sooft der Mensch den Eigenwillen verlässt,<br />

sooft empfängt er Gott geistig in seiner Seele.“<br />

17. Gertrud von Helfta (+1302) „Reiche mir deine Rechte, Herr, dass ich nicht falle.<br />

Hilf mir, was ich in deinem Namen begonnen, treu zu vollenden.<br />

19. Elisabeth von thüringen (+1231) „Gott loben im Glück ist Silber; ihn in<br />

der Trübsal zu loben ist reines Gold.“<br />

Wenn Prof. Mutz bei der Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster<br />

betonte, dass die leute von den so genannten Patientenverfügungen<br />

(Verzicht auf lebenserhaltende Maßnahmen) die Finger lassen sollten, dann<br />

auch deshalb, um die ärzte nicht in Gewissenskonflikte zu bringen. Wie<br />

recht hat Prof. Mutz, und ich habe den leuten in persönlichen Gesprächen<br />

auch nichts anderes gesagt, als dass sie nichts schreiben sollen. auch die<br />

Verwandten könnten dadurch überaus belastet werden.<br />

hinzukommen, dass man den Erlösten sehen<br />

kann, dass Auferstehung ein allgemein kosmisches<br />

Geschehen ist und dass alle Erdenreste<br />

(<strong>St</strong>aub, Knochen) hineinverwandelt werden<br />

in den neuen Leib des Erlösten. Die Auferstehung<br />

schließt daher den Zwischenzustand<br />

ab und ist der Beginn von etwas Neuem. Sie<br />

ist der „welthafte“ Ausdruck des Neuen. Die<br />

Art der Leiblichkeit nennen frühe Quellen<br />

selbst „pneumatischer Leib“, ein durch den<br />

Heiligen Geist insofern verwandelter Leib,<br />

als ihm alle Begrenzungen fehlen, auch und<br />

besonders die des Todes. Gottes Geist hebt<br />

daher die Leiblichkeit des Menschen nicht<br />

auf, sondern macht sie Gott ähnlich.<br />

Freud und leid in<br />

unserer <strong>Pfarre</strong><br />

Das Sakrament<br />

der taufe empfingen<br />

Lukas Großauer, Gartenweg 9<br />

Simon Helmut Grassecker, Bergstraße 8<br />

David Gösweiner, Oberweng 127<br />

Isabella Weilguni, Pichl 257<br />

Katrin Mayr, Dambach 23<br />

Marie Valerie Breitenbaumer,<br />

Mayrwinkl 22<br />

Mara Lilith Forster, Am Sportfeld 20<br />

Magdalena <strong>St</strong>ummer, Pichl 90<br />

Gott segne die Kinder,<br />

ihre Eltern und ihre Paten!<br />

Das Sakrament der Ehe<br />

spendeten sich<br />

Wolfgang Schmidthaler & Sandra Groß,<br />

Färbergasse 1<br />

Michael Mitterwenger & Andrea<br />

Lindbichler, Rading 31<br />

Gott segne ihren<br />

gemeinsamen Lebensweg!<br />

aus unserer Mitte verstarben<br />

Franz Gollmayr, Edlbach 7<br />

Rosina Pernkopf, Salzastraße 5<br />

Johanna Prünster, Salzastraße 5<br />

Ida Popp, Roßleithen 67/2<br />

Maria Dangl, Salzastraße 5<br />

Karl Lemmerer, Am Wur 66<br />

Erwin Redtenbacher, Dambachstr. 48<br />

Marie-Christine Seidl, Obergrünburg<br />

Josef Weilguni, Badstraße 4<br />

<strong>St</strong>efanie Gansch, Schweizersberg 122<br />

Johann Wollatz, Mayrwinkl 94<br />

Waltraud Dilly, Lasach 2<br />

Zäzilia Finsterriegler, Salzastraße 5<br />

Gerhard Popp, Roßleithen 67<br />

Roland Zeilerbauer, Spielstr. 7<br />

Herr, nimm sie auf in<br />

deine Herrlichkeit!<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!