Pfarrbrief 171 - 2012 - Lebendige Pfarre - St.Jakob Windischgarsten ...
Pfarrbrief 171 - 2012 - Lebendige Pfarre - St.Jakob Windischgarsten ...
Pfarrbrief 171 - 2012 - Lebendige Pfarre - St.Jakob Windischgarsten ...
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Was die Kirche an diesen beiden Tagen den<br />
Menschen vor Augen führt, durchbricht in<br />
vielen Fällen die sonst übliche Gleichgültigkeit<br />
oder – mit den Worten des Hl. Vaters<br />
– die Gottvergessenheit unserer Zeit. Dass<br />
man, meistens in der Familie, zu den Gräbern<br />
geht, hat immer noch die Kraft eines<br />
alt überlieferten Brauchs. Für viele bleibt<br />
es nur eine Konvention, andere schauen<br />
verstärkt auf die gärtnerische Gestaltung<br />
des Familiengrabes. Aber irgendwie regt<br />
der Besuch des Friedhofs dazu an, mit den<br />
Gedanken aus dem Tagesgeschehen herauszugehen.<br />
Die Vorstellung, dass ich eines<br />
Tages selbst in einem solchen Grab liegen<br />
werde, drängt sich auf. Er wird zwar oft<br />
sehr rasch verdrängt, aber ein Rest bleibt.<br />
Leichter als sonst ist es, an das Weiterleben<br />
nach dem Tod zu denken. „Ist dann nicht<br />
alles aus?“ oder „Was nach dem Tod kommt,<br />
weiß man nicht.“ Vielleicht erinnert sich<br />
der musikalisch Gebildete an das schöne<br />
Tongedicht von Liszt „Les Préludes“, das ein<br />
Wort des französischen Dichters Alfonse de<br />
Lamartine illustriert: „Was anderes ist unser<br />
Leben als eine Reihenfolge von Präludien zu<br />
jenem unbekannten Gesang, dessen erste<br />
und feierliche Note der Tod anstimmt? ...“<br />
Der Tod ist in der Tat etwas Erhabenes. Das<br />
<strong>St</strong>erben eines jeden Menschen, auch des<br />
scheinbar unbedeutendsten, hat immer<br />
seine Würde. Es ist tatsächlich das Vorspiel<br />
zu der großen Begegnung mit dem lebendigen<br />
Gott, der den Menschen fragen wird:<br />
„Was hast du aus deinem Leben gemacht?“<br />
Dann ist es wichtig zu bedenken, dass wir<br />
nach dem Tod zunächst dieselbe Person<br />
sind, die wir vorher waren, mit all unseren<br />
Gedanken, Erinnerungen, Fehlern und Sünden,<br />
die wir allerdings rechtzeitig bereuen<br />
sollten. Der Mensch begegnet auf diesem<br />
unbekannten Weg zunächst der unendlichen<br />
Güte und Barmherzigkeit Gottes, der „will,<br />
dass alle Menschen gerettet werden“ (1 Tim<br />
2.4). Und spätestens jetzt will der Mensch<br />
auch selbst zu Gott gelangen. Dann aber<br />
angesichts der Heiligkeit und Schönheit<br />
Gottes wird er selber die Erkenntnis haben:<br />
„So wie ich jetzt bin, kann ich nicht vor<br />
das Antlitz Gottes treten. Ich muss einiges<br />
reinigen, läutern, in Ordnung bringen und<br />
klären“. Die Hl. Schrift gebraucht das Bild<br />
allerheiligen und<br />
allerseelen:<br />
Feste gegen die<br />
Gottvergessenheit<br />
VOrBIlDEr auF DEr ErDE,<br />
HOFFnunG auF DIE<br />
GOttESSCHau<br />
vom hochzeitlichen Gewand. Da spricht<br />
die katholische Kirche, und eigentlich nur<br />
sie, davon, dass es einen Läuterungsort gibt,<br />
im Volksmund Fegefeuer, wo in zeitlicher<br />
Begrenzung alles das geklärt, abgebüßt und<br />
gelernt werden muss, was wir in diesem<br />
Leben versäumt haben. Meist hat es mit<br />
Leiden zu tun. Das Leiden – so schmerzlich<br />
es buchstäblich immer ist – ist auch ein<br />
Segen, es läutert nachhaltig. Wer klug ist,<br />
d.h. die Ratschläge Gottes beherzigt hat,<br />
der weiß, dass dieses Leiden, Klären und<br />
Lernen besser in diesem Leben absolviert<br />
werden sollte als im anderen. Hier ist es<br />
verdienstlich, dort ist es das nicht. Außerdem<br />
ist es dort schmerzlicher.<br />
Der Mensch ist aber zufrieden, denn er weiß,<br />
dass das Leiden von begrenzter Dauer ist,<br />
und dass er nachher viel besser da stehen<br />
wird. Außerdem ist er nach entsprechend<br />
verbesserter Selbsterkenntnis froh, dass er<br />
die ganze Wahrheit auch über sich selbst<br />
erkennt. „Was war ich doch für ein Egoist im<br />
Leben! Wie wenig habe ich mich um andere<br />
gekümmert, die meine Hilfe brauchten! Wie<br />
dumm von mir, jahrzehntelang an Gott<br />
vorbei gegangen zu sein!“ Und so wird der<br />
Mensch im Jenseits nach und nach dazu<br />
geformt, ein adäquater Himmelsbürger zu<br />
werden. „Was kein Auge gesehen und kein<br />
Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz<br />
gekommen ist, was Gott denen bereitet hat,<br />
apropos Grabpflege<br />
die ihn lieben“ (1 Kor 2,9). Das ist dann das<br />
endgültige Ziel, der Himmel.<br />
Zusammen mit dem Fest Allerseelen feiern<br />
wir das Hochfest Allerheiligen, das uns dieses<br />
unendlich erstrebenswerte Ziel vor Augen<br />
stellt. Nicht nur die im Heiligenkalender aufgeführten<br />
Heiligen sind dort, sondern alle,<br />
die nach einem entsprechenden Leben und<br />
– in den allermeisten Fällen – einer nun mal<br />
notwendigen Läuterung dorthin gelangen,<br />
ins Vaterhaus, denn es stimmt, was wir im<br />
Kirchenlied singen ‚Unsere Heimat ist im<br />
Himmel’. So hat es auch der hl. Paulus ausgedrückt<br />
(Phil. 3,20-21). „In meines Vaters<br />
Hause sind viele Wohnungen“, sagt Jesus<br />
einmal (Joh 14,2-3), darunter offensichtlich<br />
einfachere und bessere. Die Heiligkeit, die<br />
der einzelne Mensch erreicht, hängt sehr von<br />
seinem irdischen Leben ab. Sicher ist es ein<br />
Unterschied, ob einer in außerordentlicher<br />
Liebe sein ganzes Leben im Dienst an Gott<br />
und den Menschen hingegeben hat, oder ob er<br />
nach einem mehr oder weniger verpfuschten<br />
Leben so gerade noch „mitgekommen ist“.<br />
Letzterer wird sich in alle Ewigkeit freuen,<br />
aber die Freude des ersteren ist größer. Von<br />
daher verstehen wir es gut, dass der Herr<br />
alle auffordert „Seid heilig wie euer Vater<br />
im Himmel heilig ist“ (Mt 5,48), und dass er<br />
eben nicht sagt „Seht zu, dass ihr wenigstens<br />
das religiöse Minimum einhaltet“. Das II.<br />
Vatikanische Konzil hat es feierlich bekräftigt,<br />
nachdem Jahrzehnte zuvor der hl. Josefmaria<br />
Escrivá und viele andere Heilige unserer Zeit<br />
diese alte Wahrheit neu in Erinnerung gerufen<br />
hatte: Jeder ist berufen zur großen Heiligkeit,<br />
der Kleriker, der Lehrer, aber auch der Börsenmakler,<br />
der Taxifahrer und der Hilfsarbeiter,<br />
jeder nach seinem <strong>St</strong>and und nach seiner<br />
Arbeit, die er heiligen soll. Damit sind wir<br />
jedoch, auch wenn unsere Heimat im Himmel<br />
ist, keineswegs Fremdlinge auf Erden. Im<br />
Gegenteil, wir sollen nicht nur die Arbeit,<br />
uns selbst und die anderen, sondern auch die<br />
<strong>St</strong>rukturen dieser Welt zu heiligen versuchen.<br />
Das wird im Vergleich zur Vollkommenheit<br />
des Himmels immer nur <strong>St</strong>ückwerk bleiben.<br />
Aber wenn dieser der „große unbekannte<br />
Gesang“ sein wird, so haben wir dann doch<br />
wenigstens auf Erden eine Reihe von guten<br />
und spielbaren „Präludien“ hervorgebracht,<br />
an denen andere sich erfreuen können.<br />
Leute aus unserer <strong>Pfarre</strong>, die sich vorstellen können, dass sie das Grab eines Angehörigen pflegen, der weiter von<br />
<strong>Windischgarsten</strong> weg wohnt, sollen sich in der Pfarrkanzlei (07562/5258) melden, ebenso jene, die gerne ihr Grab<br />
von einem Windischgarstner pflegen lassen würden.<br />
36 Nr. 170<br />
Die Frage, was den Menschen nach dem <strong>St</strong>erben<br />
erwartet, gehört zu den großen Fragen<br />
des Glaubens. In 2 Kor 4,13-5,1 lehrt uns der<br />
Apostel Paulus Wichtiges über diese Frage.<br />
Paulus schildert zwei gegenläufige Prozesse,<br />
wenn er schreibt: „Darum werden wir nicht<br />
müde; wenn auch unser äußerer Mensch<br />
aufgerieben wird, der innere wird Tag für<br />
Tag erneuert“ (4,16). Der eine Prozess spricht<br />
den Verfall menschlichen Lebens an, dass die<br />
Kräfte schwinden und das Aussehen vergeht.<br />
Das Ende ist der Tod. Der andere Prozess ist<br />
gegenläufig. Er vollzieht sich, wie Paulus sagt,<br />
am „inneren Menschen“. Bei Paulus ist mit<br />
dem inneren Menschen wohl das Wirken des<br />
Hl. Geistes gemeint. Wie soll man sich nun<br />
das Heranwachsen des inneren Menschen<br />
vorstellen? Es geschieht unaufhörlich, Tag<br />
um Tag. In demselben Maße, wie der äußere<br />
Mensch im Laufe des Alterns abbaut, kann er<br />
innerlich wachsen. Das Neue wächst in uns<br />
dadurch, dass wir den Heiligen Geist nicht vertreiben.<br />
Dieses Wachsen des Neuen geschieht<br />
bis zum Tod. Im Tod wird das, was innerlich<br />
September <strong>2012</strong><br />
unser ewiges Heil (4)<br />
üBEr DEn<br />
ZWISCHEnZu<strong>St</strong>anD<br />
herangewachsen ist, vom Himmel her als<br />
neuer Mensch vollendet. … „Wenn unser<br />
irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben<br />
wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von<br />
Menschenhand errichtetes ewiges Haus im<br />
Himmel“ (2 Kor 5,1). Dieser verklärte Leib ist<br />
noch nicht der Auferstehungsleib. Denn man<br />
bedenke: Das, was Paulus hier beschreibt,<br />
ist der Zwischenzustand zwischen dem Tod<br />
des Einzelnen und der Auferstehung. Die<br />
Auferstehung wird am Ende der Zeiten für<br />
alle gemeinsam sein. Auferstanden ist bislang<br />
nur Christus. Der Zwischenzustand ist aber<br />
gemeint, wenn Jesus zum rechten Schächer<br />
sagt: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies<br />
sein“ (Lk 24,43). Man kann fragen, was dann<br />
in der Auferstehung hinzukommt. Es wird<br />
<strong>St</strong>erberituale und totenkult dürfen nicht vernachlässigt werden. Es gehört<br />
zum leben, dass wir bei den todkranken und <strong>St</strong>erbenden wachen, ihnen<br />
die Hand halten und ihnen auch medizinisch die beste Betreuung zukommen<br />
lassen, damit sie möglichst keine Schmerzen haben. Dass man tote<br />
still und leise „wegräumt“, ist eine Zumutung für die Gesellschaft und jene,<br />
die den Verstorbenen gut gekannt und geschätzt haben. Dagegen müssen<br />
wir aufs Schärfste protestieren!<br />
Mit den Heiligen durch den november<br />
Vitamine gegen die Depression<br />
1. rupert Mayer (+1945) „Es muss Wärme von uns ausgehen.<br />
Den Menschen muss es in unserer Nähe wohl sein, und sie müssen fühlen,<br />
dass der Grund dazu in unserer Verbindung mit Gott liegt.“<br />
4. Karl Borromäus (+1584) „Man soll nicht sagen müssen, dass du anders<br />
sprichst, als du denkst.“<br />
10. leo der Große (+461) „Wir müssen uns zu Mitwirkenden der Gnade Gottes<br />
machen, die in uns tätig ist. Denn das Himmelreich wird nicht den<br />
Schlafenden zuteil.“<br />
15. albert d. Große (+1280) „Sooft der Mensch den Eigenwillen verlässt,<br />
sooft empfängt er Gott geistig in seiner Seele.“<br />
17. Gertrud von Helfta (+1302) „Reiche mir deine Rechte, Herr, dass ich nicht falle.<br />
Hilf mir, was ich in deinem Namen begonnen, treu zu vollenden.<br />
19. Elisabeth von thüringen (+1231) „Gott loben im Glück ist Silber; ihn in<br />
der Trübsal zu loben ist reines Gold.“<br />
Wenn Prof. Mutz bei der Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster<br />
betonte, dass die leute von den so genannten Patientenverfügungen<br />
(Verzicht auf lebenserhaltende Maßnahmen) die Finger lassen sollten, dann<br />
auch deshalb, um die ärzte nicht in Gewissenskonflikte zu bringen. Wie<br />
recht hat Prof. Mutz, und ich habe den leuten in persönlichen Gesprächen<br />
auch nichts anderes gesagt, als dass sie nichts schreiben sollen. auch die<br />
Verwandten könnten dadurch überaus belastet werden.<br />
hinzukommen, dass man den Erlösten sehen<br />
kann, dass Auferstehung ein allgemein kosmisches<br />
Geschehen ist und dass alle Erdenreste<br />
(<strong>St</strong>aub, Knochen) hineinverwandelt werden<br />
in den neuen Leib des Erlösten. Die Auferstehung<br />
schließt daher den Zwischenzustand<br />
ab und ist der Beginn von etwas Neuem. Sie<br />
ist der „welthafte“ Ausdruck des Neuen. Die<br />
Art der Leiblichkeit nennen frühe Quellen<br />
selbst „pneumatischer Leib“, ein durch den<br />
Heiligen Geist insofern verwandelter Leib,<br />
als ihm alle Begrenzungen fehlen, auch und<br />
besonders die des Todes. Gottes Geist hebt<br />
daher die Leiblichkeit des Menschen nicht<br />
auf, sondern macht sie Gott ähnlich.<br />
Freud und leid in<br />
unserer <strong>Pfarre</strong><br />
Das Sakrament<br />
der taufe empfingen<br />
Lukas Großauer, Gartenweg 9<br />
Simon Helmut Grassecker, Bergstraße 8<br />
David Gösweiner, Oberweng 127<br />
Isabella Weilguni, Pichl 257<br />
Katrin Mayr, Dambach 23<br />
Marie Valerie Breitenbaumer,<br />
Mayrwinkl 22<br />
Mara Lilith Forster, Am Sportfeld 20<br />
Magdalena <strong>St</strong>ummer, Pichl 90<br />
Gott segne die Kinder,<br />
ihre Eltern und ihre Paten!<br />
Das Sakrament der Ehe<br />
spendeten sich<br />
Wolfgang Schmidthaler & Sandra Groß,<br />
Färbergasse 1<br />
Michael Mitterwenger & Andrea<br />
Lindbichler, Rading 31<br />
Gott segne ihren<br />
gemeinsamen Lebensweg!<br />
aus unserer Mitte verstarben<br />
Franz Gollmayr, Edlbach 7<br />
Rosina Pernkopf, Salzastraße 5<br />
Johanna Prünster, Salzastraße 5<br />
Ida Popp, Roßleithen 67/2<br />
Maria Dangl, Salzastraße 5<br />
Karl Lemmerer, Am Wur 66<br />
Erwin Redtenbacher, Dambachstr. 48<br />
Marie-Christine Seidl, Obergrünburg<br />
Josef Weilguni, Badstraße 4<br />
<strong>St</strong>efanie Gansch, Schweizersberg 122<br />
Johann Wollatz, Mayrwinkl 94<br />
Waltraud Dilly, Lasach 2<br />
Zäzilia Finsterriegler, Salzastraße 5<br />
Gerhard Popp, Roßleithen 67<br />
Roland Zeilerbauer, Spielstr. 7<br />
Herr, nimm sie auf in<br />
deine Herrlichkeit!<br />
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