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Pfarrbrief 171 - 2012 - Lebendige Pfarre - St.Jakob Windischgarsten ...

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Meine lieben jungen Freunde!<br />

Immer wieder treffe ich auf junge Menschen,<br />

mit denen sich sehr bald ein gutes<br />

Gespräch ergibt. Solche Gespräche machen<br />

mir deutlich, dass in der Tiefe des Herzens<br />

eines jeden von uns die Sehnsucht nach Gott<br />

liegt. Ganz besonders Jugendliche, die oft<br />

gleichgültig, unentschlossen und abweisend<br />

wirken, zeigen mir im Gespräch die andere<br />

Seite ihres Lebens, die von Aufrichtigkeit und<br />

Wahrhaftigkeit erleuchtet ist. So wird mir<br />

als Seelsorger klar, dass der Mensch ohne<br />

Gott nicht leben kann. Du kannst Gott für<br />

eine bestimmte Zeit ablehnen, Dich gegen<br />

ihn sogar erheben und Dir damit die Illusion<br />

Deiner Größe und Unsterblichkeit schaffen.<br />

Gott sagt Ja zu Dir, und ich denke, dass das<br />

Ja zu Gott letztlich eine Entscheidung ist,<br />

die das ganze Leben betrifft.<br />

Wo liegt die Versuchung für den Menschen?<br />

Die größte Versuchung besteht für uns alle –<br />

jung und alt - im Materialismus, der in uns<br />

die Illusion von Allmacht erzeugt und den<br />

Anschein verdeutlicht, dass der, der viel Geld<br />

hat, auch jemand ist. So zerbrechlich das<br />

Materielle ist, so sehr klammern sich auch<br />

junge Menschen an das, wo sie glauben, dass<br />

sie, wenn sie über das Materielle verfügen,<br />

über das Leben verfügen können. Zugleich<br />

kannst Du als junger Mensch sehr gut erahnen,<br />

dass von all dem nichts bleibt.<br />

Um den jungen Leuten nichts vorzumachen,<br />

erachte ich es für sehr wichtig, dass Jugendliche<br />

über ihren Glauben besser Bescheid<br />

wissen: sie sollen ihren Glauben besser<br />

kennen lernen, sich mit ihm beschäftigen.<br />

Dafür hat Papst Benedikt XVI. der Jugend<br />

Als ein Juwel auf dem Celio-Hügel muss die<br />

Kirche „San Gregorio Magno“ bezeichnet<br />

werden, die sich etwa 200 Meter nordöstlich<br />

des südlichen Endes des Circus Maximus<br />

befindet. Sie liegt am antiken Clivus Scauri<br />

am westlichen Abhang des Caelius zur<br />

römischen Innenstadt, die Fassade ist entsprechend<br />

nordwestlich ausgerichtet. Papst<br />

Gregor d. Große, dessen alte adelige Familie<br />

hier Grundstücke besaß, stiftete Ende des 6.<br />

Jhdt. an dieser <strong>St</strong>elle ein Benediktinerkloster,<br />

dem hl. Andreas geweiht. Eine Kirche<br />

wurde erst später errichtet und etwa ab dem<br />

Jahr 1000 nach dem inzwischen als heilig<br />

geltenden Papst Gregor benannt.<br />

Über einer monumentalen Treppe ist sie<br />

zweigeschossig und dreiachsig gestaltet,<br />

wobei das mittlere Segment hervortritt. Der<br />

Baumeister Giovanni Battista Soria gestaltete<br />

in der ersten Hälfte des 17. Jhdt. das unte-<br />

Brief des <strong>Pfarre</strong>rs<br />

an die Jugend<br />

ein Buch in die Hand gegeben: den „YOU-<br />

CAT“, einen Katechismus speziell für Jugendliche.<br />

In einem Begleitwort, das der<br />

Papst selbst verfasst hat, wird deutlich, dass<br />

es wahrlich keine einfache Sache ist, sich<br />

mit dem Glauben zu beschäftigen. Nicht<br />

dass der Katechismus den jungen Leuten<br />

nach dem Mund redet, vielmehr fordert er<br />

ein neues Leben, in dem die Botschaft des<br />

Evangeliums die Mitte ist. Und dann lädt das<br />

Kirchenoberhaupt die Jugendlichen ein, den<br />

Katechismus zu studieren, wenn möglich<br />

auch gemeinsam, damit so auch nachher<br />

ein gutes Gespräch entstehen kann.<br />

Erst der, der den Glauben kennengelernt<br />

und studiert hat, wird den Glauben auch<br />

weitergeben können. Auch der junge Mensch<br />

braucht ein Feuer, das im Herzen brennt,<br />

damit deutlich wird, dass der Glaube ein<br />

echtes Anliegen ist, von dem er ausgefüllt ist.<br />

Die Weitergabe des Glaubens braucht junge<br />

Menschen, die es mit Freude tun, nicht als<br />

Last und mit Widerwillen. Wie oft haben auch<br />

junge Menschen den Glaubenskurs in unserer<br />

<strong>Pfarre</strong> gestartet, und dann ist der eine nach<br />

dem andern wieder abgefallen, natürlich mit<br />

dem Argument, keine Zeit dafür zu haben.<br />

Und im Übrigen kann man mit einer negativen<br />

<strong>St</strong>immung eine durch und durch positive<br />

Botschaft ohnedies nicht weitertragen. Und<br />

dann müssen junge Menschen auch mit dem<br />

Leben zeigen, dass der Glaube der Kirche sie<br />

glücklich macht. Ich freue mich über die vielen<br />

auf dem Weg<br />

durch rom (10)<br />

San GrEGOrIO MaGnO<br />

re Geschoss als dreitorige Porticusfassade,<br />

das Hauptportal wird mit Doppelpilastern<br />

mit Kapitellen ionischer Ordnung flankiert.<br />

Dennoch führen die Torbögen der Fassade<br />

nicht in das Kircheninnere selbst, sondern<br />

in das Atrium. Soria gestaltete es als einen<br />

zweistöckigen Hof, wobei an drei Seiten<br />

des Hofes Arkaden vor die Gebäudemauern<br />

gestellt sind. Lediglich an der zur eigentlichen<br />

Kirchenfassade führenden Seite bilden<br />

paarweise gestellte Säulen die Front. Sie<br />

sind, wie die den Pfeilern der Arkadenbögen<br />

vorgestellten Pilaster, nach ionischer<br />

Ordnung gestaltet. Es ist dies das einzig<br />

jungen Menschen, die in <strong>Windischgarsten</strong> am<br />

Leben der <strong>Pfarre</strong> teilnehmen, und ich freue<br />

mich über jeden, dem ich immer wieder<br />

begegnen darf, und hoffe, dass wir bald einen<br />

Jugendchorleiter finden.<br />

Mit ganz lieben Grüßen<br />

Euer <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner-<br />

Jugendmaibaum<br />

Nachdem unsere Jugend für Birgit Buchebner<br />

einen Maibaum aufgestellt hatte,<br />

wurde er am 30. Juni umgeschnitten.<br />

Jugendliche, Nachbarn und Verwandte<br />

waren gekommen, um gemeinsam dieses<br />

Fest feiern zu können.<br />

Jugendwochenende<br />

13./14. Oktober<br />

Ebensee / Roith<br />

Anmeldung bei der Jugend<br />

bzw. Pfarramt<br />

bekannte Beispiel in Rom, wo ein bereits<br />

aus der Spätantike stammendes Atrium im<br />

Barock übernommen und ausgemalt wurde.<br />

Die eigentliche Fassadenseite der Kirche ist<br />

noch jene, die aus der Romanik stammt.<br />

Die Kirche enthält einige Kapellen und ist<br />

bekannt für ihre drei Oratorien, die leider<br />

nur selten zugänglich sind. Links der Apsis<br />

befindet sich die „Capella Salviati“. Sie wurde<br />

um 1600 von Daniele da Volterra und Carlo<br />

Maderno errichtet; der in dieser Kapelle sich<br />

befindliche linke, aus Marmor errichtete<br />

Altar stammt von Andrea Bregno aus dem<br />

Jahr 1469. Hier hat der Hl. Gregor jeden Tag<br />

mit zwölf Armen gegessen. Einmal soll ein<br />

Dreizehnter dort gesessen sein: Es war ein<br />

Engel. Rechts der Apsis ist die „Cella di San<br />

Gregorio“ angefügt. Der dort befindliche<br />

Thron aus Marmor könnte der Bischofsstuhl<br />

des Heiligen gewesen sein.<br />

Gott ist überall, ganz unermesslich und<br />

überall nah, wie er von sich selbst bezeugt:<br />

„Ich bin ein Gott aus der Nähe und nicht<br />

ein Gott aus der Ferne“ (Jer 23,23). Der<br />

Gott, den wir suchen, ist also nicht fern<br />

von uns; wir tragen ihn in uns, wenn wir<br />

es wert sind. Er wohnt in uns wie die Seele<br />

im Leib, wenn wir nur gesunde Glieder am<br />

Leib des Herrn und tot für die Sünde sind<br />

(vgl. Röm 6,2; 1 Petr 2,24). Dann wohnt<br />

wirklich in uns, der gesagt hat: „Ich werde<br />

in ihnen wohnen und unter ihnen leben“<br />

(vgl. Ex 25,8; Lev 26,12). Wenn wir es aber<br />

wert sind, dass er in uns ist, dann macht<br />

er uns wirklich lebendig, als wären wir<br />

seine lebendigen Glieder. Denn der Apostel<br />

sagt: „In ihm leben wir, bewegen wir uns<br />

und sind wir“ (Apg 17,28). Wer wird den<br />

Höchsten in seinem unaussprechlichen,<br />

unfassbaren Wesen erforschen? Wer kann<br />

die Tiefen Gottes durchschauen? (vgl. 1 Kor<br />

2,10). Wer kann sich rühmen, den unendlichen<br />

Gott zu kennen, der alles erfüllt und<br />

alles umfängt, alles durchdringt und über<br />

alles hinausgeht, der alles erfasst und jedem<br />

Zugriff entgeht? „Niemand hat ihn gesehen,<br />

wie er ist“ (vgl. Joh 1,18; 1 Joh 3,2). Niemand<br />

wage es also, nach dem zu suchen, was an<br />

Jetzt ist es endgültig genug, denn Christen<br />

haben zu lange geschwiegen, wenn man<br />

ihre religiösen Zeichen verhöhnt und ihre<br />

religiösen Gefühle verspottet und in den<br />

Schmutz der Zeit gezogen hat. Während<br />

andere längst dagegen protestiert und Rache<br />

geübt haben, halten wir immer noch die<br />

Wange hin und lassen uns vom Prinzip der<br />

Höflichkeit dirigieren. Geht es heute um die<br />

Beleidigungen, die den öffentlichen Frieden<br />

gefährden, dann genießt nur der Islam<br />

den Schutz des Gesetzes, denn Muslime<br />

reagieren auf Beleidigung mit Gewalt. Ja,<br />

bezogen auf Islam und Christentum wird<br />

oft mit zweierlei Maß gemessen. Gegen<br />

den Islam tritt man nicht mit Beleidigungen<br />

zu Felde, weil man Repressionen fürchtet.<br />

Auch Politiker sind heute weitgehend feig,<br />

um Beschimpfungen und Beleidigungen von<br />

Christen etwas entgegenzusetzen. Christliche<br />

Lebenspraxis wird heute ausgegrenzt,<br />

und der Respekt vor dem Heiligen ist innerhalb<br />

der christlichen Religion nicht wirklich<br />

vorhanden.<br />

Nachdem sich der deutsche Philosoph Robert<br />

Spaemann in der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung für <strong>St</strong>rafen bei Gotteslästerung ausgesprochen<br />

hatte, weil der <strong>St</strong>aat nicht zulassen<br />

darf, dass das, was religiösen Bürgern das<br />

Heiligste sei, ungestraft öffentlich verhöhnt<br />

aus den Schriften<br />

großer Kirchenlehrer<br />

KOluMBan<br />

VOn luXEuIl (+615)<br />

aus dem Buch „über den Glauben“<br />

Die tiefe Gottes<br />

Gott unerforschlich ist: was er ist, wie er<br />

ist, der da ist. Denn das ist unaussprechlich,<br />

unerforschlich und unaufspürbar (vgl. Röm<br />

11,33). Glaube nur schlicht, aber fest, dass<br />

Gott so ist und sein wird, wie er war, weil<br />

er der unveränderliche Gott ist. Wer ist<br />

also Gott? Vater, Sohn und Heiliger Geist<br />

sind ein Gott. Weiter frage nicht über Gott!<br />

Wer die Tiefe Gottes erforschen will, muss<br />

zunächst einmal die Natur der geschaffenen<br />

Dinge erwägen. Denn die Erkenntnis der<br />

Dreifaltigkeit wird zu Recht mit der Tiefe<br />

des Meeres verglichen, nach dem Spruch<br />

des Weisen: „(Die Weisheit) ist ein tiefer<br />

Abgrund; wer wird sie finden?“ (Koh 7,24).<br />

Wie sich die Tiefe des Meeres dem Blick<br />

<strong>St</strong>rafen bei<br />

Gotteslästerung<br />

und lächerlich gemacht zu werden, hat sich<br />

nun auch der Erzbischof von Bamberg, Dr.<br />

Ludwig Schick, zu diesem Thema zu Wort<br />

gemeldet. Er setzt sich für ein Gesetz gegen<br />

Blasphemie ein. „Wer die Seele der<br />

Gläubigen mit Spott und Hohn verletzt,<br />

der muss in die Schranken gewiesen und<br />

gegebenenfalls auch bestraft werden.“ Dabei<br />

gehe es nicht nur um die Verunglimpfung<br />

der christlichen Religion, sondern auch die<br />

andern Gläubigen sollten in ihren religiösen<br />

Überzeugungen geschützt sein. Zugleich<br />

rief Schick die Gläubigen auf, auch selbst<br />

das Heilige heilig zu halten. Christen sollten<br />

deutlich machen, dass sie Verunglimpfungen<br />

ihrer Überzeugungen und Werte in<br />

Medien und öffentlichen Organen nicht<br />

hinzunehmen bereit sind. Es war bereits<br />

Spaemann, der beklagte, dass in der Regel das<br />

deutsche Recht über Gotteslästerung in der<br />

Öffentlichkeit hinwegsieht. Konkret forderte<br />

Spaemann, dass Beleidigung von Religion<br />

etwa doppelt so schwer bestraft werden<br />

soll wie die Beleidigung von Menschen,<br />

weil sie die Gläubigen stärker verletze als<br />

die Beleidigung der eigenen Person. Und<br />

entzieht, so ähnlich erweist sich die Gottheit<br />

der Dreifaltigkeit unerforschlich für das<br />

Denken des Menschen. Darum sage ich:<br />

Wer wissen möchte, was er glauben muss,<br />

der denke nicht, mit Reden verstehe er mehr<br />

als mit Glauben; denn wenn die göttliche<br />

Weisheit gesucht wird, zieht sie sich weiter<br />

zurück als vorher (Koh 7,24.25). Darum<br />

erstrebe das höchste Wissen nicht durch<br />

Auseinandersetzung in Worten, sondern in<br />

der Vollkommenheit eines gutes Lebens,<br />

nicht durch Reden, sondern durch einen<br />

Glauben aus schlichtem Herzen, nicht aus<br />

der Schlussfolgerung einer gottfremden<br />

Gelehrsamkeit. Wenn du also in Abhandlungen<br />

den Unaussprechlichen suchst, „zieht<br />

er sich weiter von dir zurück als vorher“.<br />

Wenn du ihn mit dem Glauben suchst,<br />

bleibt „die Weisheit, wo sie ist, an der Tür<br />

stehen“ (vgl. Weish 6,15). Dort lässt sie sich<br />

wenigstens teilweise sehen. Aber dann,<br />

wenn die Unsichtbare in unaussprechlicher<br />

Weise im Glauben ergriffen wird, wird sie<br />

irgendwie wirklich berührt. Die Glaubenden<br />

sehen Gott nicht, „wie er ist“, aber er<br />

wird, wenn auch „unvollkommen“ (1 Kor<br />

13,12), von denen geschaut, die ein reines<br />

Herz haben (vgl. Mt 5,8).<br />

dann fällt mir noch ein, dass die Freiheit<br />

des anderen dort aufhört, wo das Recht des<br />

andern beginnt.<br />

Und jetzt sage ich Ihnen noch etwas aus meiner<br />

persönlichen Lebenserfahrung: ich habe<br />

es im Laufe meines priesterlichen Lebens<br />

gelernt, Beleidigung und Verleumdungen zu<br />

ertragen. Da wir in einer Gesellschaft leben,<br />

die die hergebrachten Regeln der Moral, des<br />

Anstands und Geschmacks weitgehend<br />

abgebaut hat, muss ich auch als Priester<br />

etwas, was der andere mir aufgrund seiner<br />

Freiheit zumutet, in Liebe ertragen, ohne<br />

mich wirklich zur Wehr setzen zu können.<br />

Für die Kirche als Institution Gottes muss<br />

ich mich zur Wehr setzen. So ist es bis zum<br />

heutigen Tag ein Skandal, dass es in dem<br />

Fall einer Beschimpfung der katholischen<br />

Kirche nicht zum Prozess kam, als während<br />

des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in<br />

Köln im Jahr 1987 Feministinnen Hostien<br />

auf die <strong>St</strong>raße warfen, um gegen die katholische<br />

Sexualmoral zu protestieren. Was<br />

passiert? Weil die meisten heute glauben,<br />

dass die Sexualmoral der Kirche ohnedies<br />

geändert werden muss, hat selbst das kaum<br />

jemand aufgeregt. Ganz sicher gestört wäre<br />

der öffentliche Friede dann gewesen, wenn<br />

Islamfeinde den Koran zerrissen und ins<br />

Feuer geworfen hätten.<br />

32 Nr. <strong>171</strong> September <strong>2012</strong><br />

33

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