Ausgabe 12/2008 - bayernhafen Gruppe
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Porträt<br />
Meter breit und neun Meter hoch. Sie<br />
verfügt über eine Produktionsfläche von<br />
16.500 Quadratmetern. Acht Millionen<br />
Euro investierte Kaup in den Neubau,<br />
in dem 130 Mitarbeiter auf sieben Fertigungslinien<br />
die Endmontage aller Produkte<br />
übernehmen.<br />
Zum Sortiment gehören nicht nur Gabelstapler-Zusatzgeräte<br />
wie Seitenschieber,<br />
Palettenklammern oder Klammergabeln,<br />
sondern auch stationäre Geräte und so<br />
genannte Container Spreader, mit denen<br />
Hafenkräne Schiffsladungen löschen.<br />
Auch im <strong>bayernhafen</strong> Aschaffenburg<br />
ist ein solcher Container Spreader seit<br />
April im Einsatz. Mit dem acht Tonnen<br />
schweren Gerät lassen sich Stahlboxen<br />
bis zu einem Gewicht von 40 Tonnen<br />
zwischen Binnenschiff, Bahn und Lkw<br />
umschlagen. „Mit dem Spreader sind wir<br />
für das Wachstum im Containerverkehr<br />
gerüstet“, erläutert Hafenchef Wolfgang<br />
Filippi die Investition.<br />
Schweissnaht von Flensburg bis<br />
nach Garmisch-Partenkirchen<br />
40.000 Anbaugeräte stellte Kaup nach<br />
kundenspezifischen Anforderungen im<br />
vergangenen Jahr her. „Eine effiziente<br />
Fertigung mit hohen Stückzahlen erfordert<br />
den Einsatz modernster Technologie“, sagt<br />
Gerald Schmitt. Am Produktionsstandort<br />
Aschaffenburg verarbeiten 19 Schweißroboter<br />
an insgesamt 35 Stationen pro Jahr<br />
rund 93 Tonnen Schweißdraht, was in etwa<br />
einer Naht entspricht, die von Flensburg bis<br />
nach Garmisch-Partenkirchen reicht. 8.800<br />
Tonnen Stahl und 820 Tonnen Gusseisen<br />
kommen pro Jahr in der Produktion zum<br />
Einsatz und werden auf 60 CNC-Maschinen<br />
bearbeitet.<br />
Quelle: Kaup<br />
„Ausschlaggebend für die Fertigung im<br />
<strong>bayernhafen</strong> Aschaffenburg ist in erster<br />
Linie die trimodale Anbindung“, so Kaup-<br />
Einkaufsleiter Alexander Baumann. Der<br />
für die Produktion erforderliche Stahl<br />
werde per Lkw und per Bahn angeliefert.<br />
Auf der Straße gelangen jährlich 7.000<br />
Tonnen Stahl aus Westeuropa, auf der<br />
Schiene 800 bis 1.000 Tonnen Stabstahl<br />
aus Schweden und 800 Tonnen Bleche<br />
aus Sachsen-Anhalt in den Hafen, die<br />
von der Spedition BAVARIA entladen und<br />
zwischengelagert werden. Die fertigen<br />
Anbaugeräte, die zwischen 50 Kilogramm<br />
und 15 Tonnen schwer sind, werden zu<br />
90 Prozent per Lkw als Stückgut zu den<br />
Händlern transportiert. Größere Bestel-<br />
Die Produktion bei Kaup erfolgt zwar überwiegend mit modernster Fertigungstechnologie,<br />
aber auch Handarbeit in hoher Qualität bleibt bei der Fertigung gefragt.<br />
Seit den Anfängen 1894 hat Kaup seinen Standort im <strong>bayernhafen</strong> Aschaffenburg achtmal<br />
erweitert. Heute ist das Werksgelände mit 75.500 m 2 so groß wie zehn Fußballfelder.<br />
lungen oder Aufträge aus Australien oder<br />
China, die nicht über das dortige Werk<br />
abgedeckt werden, gelangen per Binnenschiff<br />
nach Hamburg und von dort über<br />
den Seeweg zu den Abnehmern. 45 Prozent<br />
der Produktion seien für den deutschen,<br />
österreichischen und Schweizer<br />
Markt bestimmt, so Gerald Schmitt. Der<br />
Rest werde in die Hauptabnehmerländer<br />
Spanien, Großbritannien, Frankreich, die<br />
Benelux-Länder, Polen, Tschechien, die<br />
GUS-Staaten, die Türkei, Südamerika,<br />
Südafrika und Indien exportiert.<br />
Dorfschmiede ist heute<br />
Lehrlingswerkstatt<br />
Das weltweite Service-Netz sorgt dafür,<br />
dass Ersatzteile schnell verfügbar sind.<br />
95 Prozent aller Verschleißteile, so Gerald<br />
Schmitt, seien im Lager vorrätig und<br />
könnten innerhalb von 24 Stunden ausgeliefert<br />
werden. In ganz dringenden<br />
Fällen und für weite Strecken nutzt Kaup<br />
den Frankfurter Flughafen als Güterverkehrsdrehscheibe.<br />
Die Dorfschmiede, in der die Unternehmensgeschichte<br />
vor mehr als 110 Jahren<br />
begann, gibt es heute noch. Sie ist zur<br />
Lehrlingswerkstatt geworden, in der die<br />
45 Auszubildenden an modernen Werkzeugmaschinen<br />
und Schweißanlagen ihr<br />
Handwerk erlernen und fit gemacht werden<br />
für künftige Herausforderungen.<br />
kurs <strong>bayernhafen</strong><br />
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