Transportlösung Blick in die Mine Im kalifornischen Death Valley betreibt Rio Tinto Minerals Borax eine der größten Borate-Minen der Welt. Drehscheibe für die Absatzmärkte in Deutschland, Tschechien und Italien ist der <strong>bayernhafen</strong> Nürnberg, in dem pro Jahr bis zu 38.000 Tonnen der feinkörnigen und hochsensiblen Granulate Optibor und Neobor umgeschlagen werden. <strong>12</strong> kurs <strong>bayernhafen</strong> Quelle: Rio Tinto Minerals Borax
Transportlösung <strong>bayernhafen</strong> Nürnberg ist Drehscheibe für feinkörnige Borate aus dem Death Valley Gemeinsames Ziel – getrennter Transport und Umschlag Sie sind ein wichtiger Bestandteil von Dämmstoffen, Düngemitteln, Keramik- und Glasprodukten – die hochsensiblen Granulate Optibor und Neobor. Seit Mai <strong>2008</strong> wickelt das Unternehmen Rio Tinto Minerals Borax seine Transporte nach Verona über die trimodale KV-Umschlaganlage im <strong>bayernhafen</strong> Nürnberg ab. „Wir nutzen Nürnberg als Drehscheibe für unsere Kunden in Deutschland, Tschechien und Italien“, sagt Ed Kocabas, European Logistics Manager von Rio Tinto Minerals Borax. „Ausschlaggebend für die Standortwahl waren die zentrale Lage, die optimale Infrastruktur, die multimodale Anbindung und die internationale Vernetzung.“ Beim Transport und Umschlag der beiden Borate ist zudem große Sorgfalt gefragt, da die Granulate nicht vermischt oder mit Fremdstoffen und Wasser in Berührung kommen dürfen. Der Grund: Verunreinigungen und Wasser lassen die feinkörnigen Borate in kürzester Zeit hart wie Beton werden. Hohe Anforderungen an den Transport von Optibor und Neobor Diese Empfindlichkeit von Optibor und Neobor gegenüber Fremdstoffen und Nässe stellt hohe Ansprüche an Transport und Umschlag. Sicherheit, Sauberkeit und Zuverlässigkeit sind die wichtigsten Gebote. Im <strong>bayernhafen</strong> Nürnberg erfüllt diese Anforderungen die seit 1972 dort ansässige NÜRLAG GmbH & Co KG. Das Unternehmen ist auf Spedition, Schifffahrt, Lkw-Verkehre, Umschlag und Lagerhaltung von Stück- und Massengütern spezialisiert. Wenn die Borate, von separaten Binnenschiffen befördert, am Kai 3 im <strong>bayernhafen</strong> Nürnberg eintreffen, sorgen die NÜRLAG-Mitarbeiter dafür, dass die Borate umgehend von den Schiffen über jeweils eigene abgetrennte Silo- und Förderanlagen i n gedeckte Lagerhallen gelangen. Siebanlagen und Magnete befreien die sensiblen Rohstoffe zudem von möglichem Eisenfeinabrieb, der an den Schnittstellen Waggon, See- und Binnenschiff, Kran, Siloanlage oder Lager entstehen kann. Bei Regen wird der Umschlag sofort gestoppt, damit die Granulate nicht erhärten. Auch für die Lagerung von Optibor und Neobor gelten strenge Regeln. Nur befugtes Personal hat Zugang zu den Hallen. Ebenso dürfen die Radlader und Flurförderzeuge, die das Granulat im Inneren verteilen, nur in der jeweiligen Halle eingesetzt werden. „Eine gemeinsame Nutzung ist ausgeschlossen“, betont Jürgen Eckrich, der bei der NÜRLAG den Umschlag von Boraten, Düngemitteln und Agrarprodukten verantwortet. 300 Tonnen pro Woche in Silo- Containern nach Verona Wenn die Granulate Nürnberg erreichen, haben sie schon einen weiten Weg hinter sich: Abgebaut werden sie im kalifornischen Death Valley, wo Rio Tinto Minerals Borax nach eigenen Aussagen eine der größten Borate-Minen der Welt betreibt. Per Bahn geht es für die Granulate aus der Wüste in Richtung Seehafen Wilmington bei Los Angeles. Allein 230.000 Tonnen Optibor und Neobor werden dort jährlich per Containerschiff durch den Panama-Kanal über den Atlantik nach Europa verschifft. Vom Seehafen Rotterdam gelangen dann bis zu 38.000 Tonnen jährlich per Binnenschiff über Rhein, Main und Main-Donau-Kanal nach Nürnberg. Für den Weitertransport innerhalb Deutschlands, nach Tschechien und Italien werden die Granulate in rückstandsfreie Silo-Container und auf Silo-Lkw umgeladen. „Vor der Beladung kontrollieren wir, ob das Transportmittel vorschriftsmäßig gereinigt wurde, das heißt, ohne Rückstände, sauber und trocken ist“, versichert Jürgen Eckrich. So wird eine Vermischung mit Fremdstoffen oder Flüssigkeiten verhindert. Etwa 40 Prozent der im <strong>bayernhafen</strong> Nürnberg umgeschlagenen Borate werden per Bahn nach Norditalien transportiert. Ziel ist Verona. Wöchentlich 300 Tonnen Optibor und Neobor gelangen in Silo-Containern dorthin. Von Verona aus erfolgt die Verteilung kleinerer Mengen zu einzelnen Düngemittel-, Dämmstoff- oder Keramikfabriken in ganz Italien. Die verbleibenden 60 Prozent der Borate sind für den deutschen und tschechischen Markt bestimmt und werden mit Silo-Lkw transportiert. Bedeutung von nationalen und internationalen KV-Verbindungen Für Alexander Ochs, Prokurist der <strong>bayernhafen</strong> <strong>Gruppe</strong> und verantwortlich für Intermodalaktivitäten und Unternehmensentwicklung der <strong>Gruppe</strong>, zeigt der Borate-Umschlag exemplarisch, wie wichtig es für einen Binnenhafen heute ist, sich trimodal auszurichten und ein Netzwerk nationaler und internationaler KV-Verbindungen anzubieten. „Das ist die Basis für weiteres Wachstum – dazu setzen wir auch künftig auf den gezielten Ausbau der Hafeninfrastruktur und die Erweiterung der internationalen Vernetzung.“ kurs <strong>bayernhafen</strong> 13