Ausgabe 12/2008 - bayernhafen Gruppe
Ausgabe 12/2008 - bayernhafen Gruppe
Ausgabe 12/2008 - bayernhafen Gruppe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Titelthema: Logistikcluster<br />
<strong>bayernhafen</strong> <strong>Gruppe</strong> mit modernen Strukturen im Wettbewerbsvorteil<br />
Binnenhäfen sind funktionierende<br />
Logistikcluster<br />
Die Logistik zählt mit einem Umsatz von 205 Milliarden Euro 2007 und 2,7 Millionen Beschäftigten zu den Wachstumszweigen<br />
in Deutschland. Daran wird auch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise mittelfristig nichts ändern:<br />
Zwar rechnen die Experten der Deutsche Bank Research für <strong>2008</strong> und 2009 mit einem Dämpfer, aber immer noch mit<br />
Zuwachsraten von zwei bis drei Prozent. Bis 2015 soll der Logistikumsatz nach der aktuellen Untersuchung dann stabil<br />
um durchschnittlich fünf Prozent jährlich wachsen. Um an dieser Entwicklung zu partizipieren, werden zukunftsfähige<br />
Logistikstandorte benötigt – mit vernetzten Verkehrsträgern und multimodalen Anbindungen an die nationalen und<br />
internationalen Verkehrsknotenpunkte. Die Standorte der <strong>bayernhafen</strong> <strong>Gruppe</strong> sind dafür gerüstet.<br />
„Binnenhäfen sind natürliche Logistikcluster“,<br />
sagt Joachim Zimmermann,<br />
Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH<br />
& Co. KG. „Auf engstem Raum vereinigen<br />
sie alles, was eine Branche braucht.“<br />
Um als Logistikstandort attraktiv zu sein,<br />
müssen sie allerdings mehr bieten als<br />
nur den traditionellen Umschlag von<br />
Massen- und Flüssiggütern wie Kohle,<br />
Erze und Mineralöle. Moderne Standorte<br />
verfügen heute über Terminalanlagen für<br />
den Umschlag hochwertiger Stückgüter,<br />
Container oder Wechselbehälter. Hinzu<br />
kommen Lagermöglichkeiten sowie<br />
zusätzliche Dienstleistungen wie Zollabfertigung,<br />
Kommissionierung, Organisation<br />
von Vor- und Nachläufen, Vollcontainerdepots<br />
oder die Heizversorgung von<br />
Containern.<br />
Trimodal zu nachhaltigem<br />
Wachstum<br />
Für die <strong>bayernhafen</strong> <strong>Gruppe</strong> war schon<br />
frühzeitig deutlich, dass ein solcher<br />
Wandel vom klassischen Binnenhafen<br />
zur modernen Logistikdrehscheibe nur<br />
mit Investitionen in den Ausbau der trimodalen<br />
Infrastruktur möglich ist. Bestes<br />
Beispiel dafür ist das vor gut zwei Jahren<br />
eröffnete KV-Terminal im <strong>bayernhafen</strong><br />
Nürnberg, das wasserseitig bis zu 35.000<br />
und schienenseitig bis zu 155.000 Ladeeinheiten<br />
pro Jahr umschlagen kann. Mit<br />
dem zweiten Modul dieser KV-Anlage, das<br />
zurzeit von der DB Netz gebaut und zum<br />
Winterfahrplan 2009/2010 in Betrieb<br />
gehen soll, erhöht sich die Umschlagkapazität<br />
nochmals um 155.000 Ladeeinheiten.<br />
Auch das neue bimodale KV-Terminal<br />
im <strong>bayernhafen</strong> Bamberg, das von<br />
Mitte Dezember <strong>2008</strong> an Güter auf die<br />
Schiene umschlagen wird, sorgt für die<br />
weitere Vernetzung der Verkehrsträger.<br />
„Neben der trimodalen Ausrichtung“,<br />
so Joachim Zimmermann, „ist vor allem<br />
die internationale Vernetzung der Häfen<br />
von entscheidender Bedeutung, um die<br />
Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum<br />
zu schaffen.“ Dazu haben die sechs<br />
Standorte untereinander und in Europa<br />
ein dichtes Netz intermodaler Transportketten<br />
geknüpft. Über die Donau sind sie<br />
mit dem Schwarzen Meer, über den Rhein<br />
mit Duisburg, den Seehäfen Amsterdam,<br />
Rotterdam, Antwerpen sowie rheinaufwärts<br />
mit Straßburg und Basel verbunden.<br />
Der Zugang zu den Fernstraßen und<br />
der Anschluss an die transeuropäischen<br />
Schienennetze ermöglicht den schnellen<br />
Warenumschlag per Lkw und Bahn. Über<br />
die Schiene werden regelmäßig Hamburg<br />
und Bremerhaven, aber auch Trento und<br />
Verona in Italien und Halkali/Istanbul<br />
bedient.<br />
Flächenentwicklung mit<br />
Weitblick und Augenmass<br />
Eine weitere wesentliche Voraussetzung<br />
für die Entwicklung der Binnenhäfen<br />
als Logistikcluster ist die Bereitstellung<br />
geeigneter Flächen. Die <strong>bayernhafen</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> kann hier auf mehr als 800<br />
Hektar in ihren Standorten zurückgreifen.<br />
„Wir wollen vorausschauend möglichst<br />
viele Logistikflächen für die Häfen<br />
erschließen, um hier mehrstufige Wertschöpfung<br />
anzustoßen“, betont Joachim<br />
Zimmermann. „Dabei achten wir natürlich<br />
auf eine nachhaltige Entwicklung.“<br />
Nicht nur für Logistikdienstleister, sondern<br />
auch für Unternehmen verschie-<br />
dener Branchen mit transport- und logistikintensiver<br />
Produktion ist der Standort<br />
Binnenhafen daher hoch attraktiv. Für das<br />
größte Massivholzwerk Europas Pollmeier<br />
Aschaffenburg, wird beispielsweise im<br />
<strong>bayernhafen</strong> Aschaffenburg der Rohstoff<br />
Holz per Schiff, Bahn und Lkw angeliefert,<br />
der weltweite Versand der fertigen Produkte<br />
erfolgt wiederum über das Containerterminal<br />
im Hafen.<br />
Gelebtes Clustermanagement<br />
bewegt den Hafen<br />
Mit dem Ausbau der Standorte und ihrer<br />
nationalen und internationalen Vernetzung<br />
liegt die <strong>bayernhafen</strong> <strong>Gruppe</strong> auf<br />
Zukunftskurs. Denn nach Einschätzung<br />
von Prof. Stefan Walter vom Supply<br />
Management Institute, Wiesbaden, wird<br />
der Wettstreit der Regionen künftig den<br />
Kampf der Nationen ablösen. Das heißt:<br />
Die Produktivität von Logistikclustern<br />
wird als der entscheidende Erfolgsfaktor<br />
im globalen Wettbewerb gesehen. Ein<br />
starker Logistikcluster ist letztlich für alle<br />
anderen Industriecluster entscheidend<br />
für den Unternehmenserfolg und für<br />
die Neuansiedlung von Unternehmen.<br />
Dazu ist es erforderlich, die vor Ort vorhandenen<br />
Ressourcen vor allem systematisch<br />
zu verknüpfen und zu vernetzen<br />
– und zu vermarkten. „Hafenmanagement<br />
muss heute auch immer praktisches<br />
Clustermanagement sein“, sagt Joachim<br />
Zimmermann. „Das aktive Gestalten,<br />
das Anstoßen neuer Verbindungen und<br />
Verknüpfen neuer Geschäftspartner und<br />
-möglichkeiten im täglichen Miteinander<br />
aller Beteiligten sichert langfristig den<br />
Erfolg des Logistikclusters Binnenhafen.“<br />
kurs <strong>bayernhafen</strong><br />
5