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Geochemische und wasserisotopische Untersuchungen im ...

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Diplomarbeit Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.2 Hydrogeologie<br />

2.2.1 Bodenaufbau<br />

Ein Untergr<strong>und</strong> kann grob in vier<br />

vertikale Abschnitte unterteilt<br />

werden: Oberboden, Matrix eines<br />

Gr<strong>und</strong>wasserleiters der ungesättigten<br />

<strong>und</strong> der gesättigten Zone sowie der<br />

Sohlschicht des Gr<strong>und</strong>wasserleiters<br />

(meist Fels). Dies wird schematisch<br />

in Abbildung 2 gezeigt:<br />

Abb. 2 Schema der vertikalen<br />

Wasserverteilung <strong>im</strong> Untergr<strong>und</strong> (Moser <strong>und</strong><br />

Rauert 1980)<br />

Unter Infiltration versteht man den Zugang von Wasser in den Untergr<strong>und</strong>. Dabei<br />

infiltriert das Wasser zunächst in die ungesättigte Zone; dem Raum zwischen<br />

Erdoberfläche <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasseroberfläche, der nicht gänzlich mit Wasser ausgefüllt ist.<br />

Das Wasser in dieser Zone bezeichnet man als Sickerwasser <strong>und</strong> dessen Bewegungen <strong>im</strong><br />

Sickerraum als Perkolation (Hölting 1996).<br />

Die Gefügestruktur wird in Makroporen <strong>und</strong> Mikroporen unterteilt: Makroporen sind<br />

grosse Bodenporen, die durch die biologische Aktivität (Regenwürmer, Pflanzenwurzeln,<br />

Abbauprozesse) <strong>und</strong> strukturelle Spalten <strong>und</strong> Risse entstehen. Mikroporen dagegen sind<br />

Kleinstbodenhohlräume, die sich zwischen den einzelnen Mineralkörnern bilden (Kendall<br />

<strong>und</strong> McDonnell 1998). In der gesättigten Zone des Gr<strong>und</strong>wasserleiters beginnt der<br />

eigentliche Gr<strong>und</strong>wasserkörper.<br />

Gr<strong>und</strong>wasser ist definiert als dasjenige unterirdische Wasser, das die<br />

Hohlräume des Untergr<strong>und</strong>es zusammenhängend ausfüllt (Internationales<br />

Hydrologisches Glossar 2001).<br />

2.2.2 <strong>Geochemische</strong> Verwitterung<br />

Die Verwitterung ist ein irreversibler <strong>und</strong> komplexer Mechanismus, in dem mechanische,<br />

chemische <strong>und</strong> biologische Prozesse zusammenspielen. In alpinen Einzugsgebieten mit<br />

zeitlich variierender Schneedecke dominiert die mechanische <strong>und</strong> chemische<br />

Gesteinsverwitterung (Moldan <strong>und</strong> Cerny 1994).<br />

Die chemische Gesteinsverwitterung spielt sich hauptsächlich an der Kontaktzone<br />

zwischen der festen Mineraloberfläche <strong>und</strong> der flüssigen Phase ab. Sie resultiert in der<br />

Neutralisation von H + -Ionen <strong>und</strong> in der Produktion von löslichen Kationen wie Ca 2+ ,<br />

Mg 2+ , K + , Na + , Al 3+ sowie SiO 2. Die chemische Zusammensetzung eines Gewässers hängt<br />

massgeblich von der Geologie, der Beschaffenheit des Untergr<strong>und</strong>s, den unterirdischen<br />

Fliesswegen sowie der hydrologischen Aufenthaltszeit des Wassers ab. In natürlichen<br />

Gewässern können Ca 2+ , Mg 2+ , Na + <strong>und</strong> K + als Hauptkationen <strong>und</strong> HCO3 - , Cl - , SO4 2- <strong>und</strong><br />

NO3 - als Hauptanionen identifiziert werden. NH4 + , Fe 2+ , Mn 2+ , NO2 - <strong>und</strong> HPO4 2- tragen<br />

normalerweise nur unbedeutend zur Ionenbilanz bei (Sigg <strong>und</strong> Stumm 1989).<br />

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