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Geochemische und wasserisotopische Untersuchungen im ...

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Diplomarbeit Diskussion<br />

6 DISKUSSION<br />

6.1 Rhone<br />

Die Diskussion der Resultate folgt <strong>im</strong> wesentlichen dem thematischen Aufbau des<br />

Resultateteils. Zunächst werden die Abfluss-, Temperatur- <strong>und</strong><br />

Konzentrationsveränderungen der Rhone diskutiert. Nach einer geochemischen<br />

Charakterisierung der Zuströme <strong>im</strong> Rhoneabschnitt zwischen Sion <strong>und</strong> Branson wird für<br />

zwei hydrologisch unbeeinträchtigte Seitengewässer, die Losentse <strong>und</strong> die Salentse, der<br />

Einfluss der Schneeschmelze bzw. intensiver Sommerregen diskutiert. Zuletzt werden die<br />

Kraftwerkseinzugsgebiete von Nendaz, Mauvoisin, Ardon <strong>und</strong> Chandoline hinsichtlich<br />

den d 18 O-Werten des turbinierten Wassers verglichen.<br />

Zwischen Sion <strong>und</strong> Branson ist der Abfluss der Rhone auch während den Sommermonaten<br />

kraftwerksdominiert <strong>und</strong> zeigt zwischen 6:00 Uhr <strong>und</strong> 18:00 Uhr einen markant höheren<br />

Durchfluss (ungefähr 60-70 m 3 s -1 ). Dies kann insbesondere auf die beiden grossen<br />

Speicherkraftwerke Nendaz <strong>und</strong> Mauvoisin zurückgeführt werden (siehe Abb. 8 <strong>und</strong> 9).<br />

Abbildung 9 zeigt den berechneten Abflusssummenbeitrag der Seitengewässer. Dazu<br />

wurden die addierten Abflusskurven der Kraftwerke Nendaz <strong>und</strong> Mauvoisin von der<br />

Abflussdifferenz der beiden Rhonemessstationen Branson <strong>und</strong> Sion subtrahiert.<br />

Dieses Vorgehen zeigt aber Unst<strong>im</strong>migkeiten. Zu gewissen Zeitpunkten werden sogar<br />

negative Abflusssummenbeiträge der Seitengewässer erhalten. Die Abflusskurven der<br />

Kraftwerke, die aus der Stromproduktion <strong>und</strong> einem kraftwerkstypischen Wirkungsfaktor<br />

berechnet werden konnten, sind genauer als die Durchflussmessungen der beiden<br />

Flussmessstationen Sion <strong>und</strong> Branson.<br />

Abbildung 9 zeigt, dass der Beitrag der Seitengewässer während der Nacht bedeutender ist<br />

als am Tag. Die nächtliche Zunahme des Abflusses in den Seitengewässern ist<br />

wahrscheinlich auf die Schneeschmelze in den Bergen zurückzuführen. Das<br />

Schmelzwasser der Losentse <strong>und</strong> Salentse beispielsweise benötigt typischerweise 7-9<br />

St<strong>und</strong>en, bis es den Talboden der Rhone erreicht (siehe Abb. 16 <strong>und</strong> 17).<br />

Der Kraftwerkseinfluss zeigt sich auch in der tageszeitlich variierenden Rhonetemperatur<br />

zwischen Sion <strong>und</strong> Branson. Die kalten Wasserrückgaben der Kraftwerke (4-7°C) kühlen<br />

während des Tages die Rhone um bis zu 1°C ab, während in der Nacht die Seitengewässer<br />

<strong>und</strong> der Kanal das Rhonewasser <strong>im</strong> untersuchten Rhoneabschnitt erwärmen (0.5-1.5°C)<br />

(siehe Abb. 10 <strong>und</strong> 11).<br />

Der Einfluss der Sonneneinstrahlung widerspiegelt sich in den mehr oder weniger stark<br />

ausgeprägten tageszeitlichen Temperaturschwankungen der Seitengewässer (siehe Abb.<br />

10). Die Zeitverzögerung zwischen dem Temperaturmax<strong>im</strong>um des Flusswassers <strong>und</strong> der<br />

max<strong>im</strong>alen Sonnenintensität ist ein Mass für die ungefähre Fliesszeit des Wassers in den<br />

Talboden der Rhone; sie beträgt für alle Seitengewässer ungefähr 5 St<strong>und</strong>en.<br />

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