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Geochemische und wasserisotopische Untersuchungen im ...

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Diplomarbeit Diskussion<br />

Phase IV Hochwasserende<br />

Allmähliche Erholung der Konzentrationen der gelösten Wasserinhaltsstoffe auf den<br />

Zustand vor dem Hochwasser.<br />

Mit dem Abklingen der Abflusskurve erholt sich allmählich auch der Wasserchemismus<br />

wieder. Beispielsweise liegen am Ende eines Hochwasserereignisses die SiO2-Konzentrationen<br />

tiefer als vor dem Hochwasserereignis. Dies zeigt, dass durch die Niederschlagsereignisse<br />

ein bedeutender Anteil des Regenwassers in den Boden infiltriert ist <strong>und</strong><br />

dadurch zumindest über mehrere Tage den Oberflächenchemismus verändern konnte. Der<br />

Wiederanstieg der δ 18 O-Werte kann mit einem erhöhten Gr<strong>und</strong>abfluss aus höheren<br />

Bereichen des Einzugsgebietes erklärt werden (Moser <strong>und</strong> Rauert 1980).<br />

Die gemittelten δ 18 O-Werte des Regenwassers repräsentieren nur unzureichend den<br />

einzugsgemittelten δ 18 O-Gehalt eines Regenereignisses, da die berechneten prozentualen<br />

Regenwasseranteile - <strong>im</strong> Vergleich mit anderen Parametern - zu hoch sind (siehe Tab. 8<br />

<strong>und</strong> 9). Zu erwarten wäre, dass die δ 18 O-Hydrographenseparationsmethode den tiefsten<br />

prozentualen Regenwasseranteil ergeben würde, da δ 18 O ein idealer Tracer darstellt, der<br />

während des Abflussweges keinen Verwitterungsreaktionen unterliegen kann.<br />

Voraussetzung für eine geeignete Anwendung der δ 18 O-Methode ist, dass der<br />

höhengemittelte δ 18 O-Wert des Niederschlagswassers zu jedem Zeitpunkt eines<br />

Regenereignisses bekannt ist, damit die Hydrographenseparation mit zeitlich variablem<br />

δ 18 O-Input angewendet werden kann. Dazu ist es unabdingbar, Regenwasserproben in<br />

verschiedener Höhe <strong>und</strong> zu verschiedenen Zeitpunkten zu sammeln.<br />

Die Methode der Zwei-Komponenten-Hydrographenseparation berücksichtigt nur zwei<br />

Wassertypen: Regenwassser <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser des Gr<strong>und</strong>abflusses. Während eines<br />

Hochwasserereigniss leistet aber zumindest zeitweilig auch das Bodenwasser bedeutende<br />

Anteile zum Oberflächenabfluss. Die Entnahme von repräsentativen Boden- <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasserproben zur Charakterisierung dieser Wasserkomponenten scheint jedoch<br />

wegen ihrer geographischen Heterogenität schwierig zu sein (Moldan <strong>und</strong> Cerny 1994).<br />

Im Oberflächenabfluss verhalten sich die Chlorid- <strong>und</strong> Natrium-Konzentrationen während<br />

eines Hochwasserereignisses anders als das Silika oder die Leitfähigkeit (siehe Abb. 23).<br />

Während die Konzentrationsänderungen des Silika <strong>und</strong> der Leitfähigkeit be<strong>im</strong> zweiten<br />

Hochwasserereignisses nahezu auf einer Gerade liegen, ist dies für die Silika- <strong>und</strong><br />

Chloridkonzentrationen nicht der Fall (siehe Abb. 24). Um Aussagen über mögliche<br />

Fliesswege machen zu können, müssen also mindestens zwei der vier Parameter gemessen<br />

werden (SiO 2 oder die Leitfähigkeit <strong>und</strong> Na + oder Cl - ).<br />

Dank einer Kombination von δ 18 O-Werten <strong>und</strong> geochemischen Indikatorparametern<br />

können Aussagen über quellzonenbezogene (δ 18 O) <strong>und</strong> fliesswegbezogene (SiO 2,<br />

Leitfähigkeit, Na + <strong>und</strong> Cl - ) Abflusskomponenten gemacht werden (siehe Abb. 24). Trägt<br />

man das Na + oder Cl - gegen das δ 18 O auf, ist es möglich, be<strong>im</strong> zweiten<br />

Hochwasserereignis der Losentse etwa sechs Phasen (A-F) unterscheiden zu können (siehe<br />

Abb. 24 <strong>und</strong> S. 35), die mit den vier oben vorgeschlagenen Phasen I-IV wie folgt<br />

kombiniert werden können:<br />

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