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Geochemische und wasserisotopische Untersuchungen im ...

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Diplomarbeit Gr<strong>und</strong>lagen<br />

anthropogene Quellen, wie beispielsweise die Verbrennung fossiler Brennstoffe,<br />

bedeutend sein (Moldan <strong>und</strong> Cerny 1994).<br />

Neben der lokal gesehen bedeutenden anthropogenen <strong>und</strong> marit<strong>im</strong>en Deposition spielt die<br />

Auflösung von Evaporiten (wie beispielsweise als Klufteinschlüsse in Silikatgesteinen)<br />

eine zentrale Rolle für die Chloridkonzentrationen (Cl - ) in natürlichen Gewässern<br />

(Hölting 1996). Chloridionen sind chemisch inert, d.h. sie greifen weder in<br />

Redoxreaktionen ein noch werden sie bedeutend an Mineraloberflächen oder die<br />

Bodenmatrix adsorbiert (Vitvar 1998).<br />

Silizium ist zusammen mit Sauerstoff der wichtigste Bestandteil der Silikate. Die<br />

Kieselsäure entsteht bei der Silikatverwitterung <strong>und</strong> der Lösung amorpher Kieselsäure<br />

(Keppler 1995). Die Verwitterungsreaktionen sind langsam; daher lässt eine hohe<br />

Kieselsäurekonzentration auf eine lange Kontaktzeit mit dem Gesteinsuntergr<strong>und</strong><br />

schliessen (Sharp, Richards et al. 1998). Silizium wird weder in der Vegetationsschicht<br />

angereichert, noch in grossen Mengen in der Bodenmatrix zurückgehalten (Moldan <strong>und</strong><br />

Cerny 1994). Eine zeitlich kurzfristige Veränderung der SiO2-Konzentration <strong>im</strong><br />

Oberflächengewässer lässt auf unterschiedliche Beiträge verschiedener Wassertypen<br />

schliessen (Sharp, Richards et al. 1998). In natürlichen Gewässern (pH ~ 7-8) liegt das<br />

gelöste Silizium zu über 97% <strong>und</strong>issoziiert als H 4SiO 4 vor (pKs = 9.5) (Sigg <strong>und</strong> Stumm<br />

1989; Keppler 1995).<br />

2.3 Niederschlag/Abfluss-Beziehung<br />

Die hydrologische Reaktion eines Gewässers wird reflektiert durch das<br />

hydrologische Verhalten des Oberflächenabflusses bei<br />

Niederschlagsereignissen <strong>und</strong> zeigt die Produktions-, Speicherungs- <strong>und</strong><br />

Entwässerungscharakteristik des Wasserhaushaltes eines Einzugsgebietes<br />

(Clark <strong>und</strong> Fritz 1997).<br />

Die hydrologischen Parameter eines Einzugsgebietes werden generell durch folgende<br />

Einflussgrössen charakterisiert:<br />

• Topographie (Höhenverteilung, Neigung beeinflusst speziell die<br />

Aufenthaltszeit <strong>und</strong> das Speichervermögen)<br />

• Kl<strong>im</strong>atische Variationen (Niederschlagsmenge, -intensität, -dauer, -<br />

verteilung, Zeitdauer einer Schneebedeckung, mittlere Jahrestemperatur,<br />

Evaporation)<br />

• Geologie (Zerklüftung, Schichtung, Schieferung)<br />

• Bodenmächtigkeit, Bodendurchlässigkeit (Korngrössenverteilung, Tiefe)<br />

• Natürliche Bodenbedeckung (Wald, Wiesen, Weiden, Kl<strong>im</strong>ax–oder<br />

Pioniervegetation, alpine Rasen, Schotter, Fels, Gletscher)<br />

• Anthropogene Einflüsse (Bodennutzung, Siedlung, Industrie)<br />

Zur Charakterisierung der Regenwasser/Abfluss-Beziehung spielt die<br />

Niederschlagsvariation, die Topographie <strong>und</strong> die Bodenmächtigkeit eine bedeutende<br />

Rolle. Je geringer die Bodenmächtigkeit <strong>und</strong> je steiler <strong>und</strong> kleiner das Einzugsgebiet ist,<br />

desto geringer ist auch die Retentionskapazität <strong>und</strong> desto schneller <strong>und</strong> intensiver die<br />

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