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Geochemische und wasserisotopische Untersuchungen im ...

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Diplomarbeit Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Dank der gemeinsamen Erfassung von hydrometrischen (Abflusskurve) <strong>und</strong><br />

hydrochemischen (geochemische <strong>und</strong> <strong>wasserisotopische</strong> Analysen) Parametern während<br />

Hochwasserereignissen konnte ein besseres Verständnis der involvierten hydrologischen<br />

Prozesse innerhalb eines Einzugsgebietes entwickelt werden. Um die zeitlich<br />

unterschiedliche Bedeutung der einzelnen Abflusswege während eines Regenereignisses<br />

beschreiben zu können, wurden bislang verschiedene Regenwasser/Abfluss-Konzepte<br />

formuliert. Drei wichtige Konzepte werden hier kurz erläutert (Moldan <strong>und</strong> Cerny 1994):<br />

1. The partial-area-concept (nach Betson 1964): Dieses Konzept sagt aus, dass<br />

bei den meisten Niederschlagsereignissen nur gewisse Zonen eines<br />

Einzugsgebietes zum Oberflächenabfluss beitragen (Moldan <strong>und</strong> Cerny 1994).<br />

2. The variable-source-area-concept (nach Hewlett <strong>und</strong> Hibert 1967): Dieses<br />

Konzept basiert auf der Annahme, dass während eines<br />

Niederschlagsereignisses zeitlich unterschiedliche Zonen des Einzugsgebietes<br />

zum Flusswasser beitragen können. Während eines Niederschlagsereignisses<br />

erhöht sich der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel <strong>im</strong> Talboden markant. Dadurch dehnt sich<br />

das Gebiet des “saturated overland flow” <strong>und</strong> des “direct surface runoff” aus.<br />

Zusätzlich trägt das “subsurface stormwater”, das in kleinen Rinnsalen aus der<br />

ungesättigten Bodenzone strömt, zum Oberflächenabfluss bei (Moldan <strong>und</strong><br />

Cerny 1994). Mit diesem Konzept wird also ein expandierendes Flusssystem<br />

angenommen, das räumlich <strong>und</strong> zeitlich dynamisch ist (Kendall <strong>und</strong><br />

McDonnell 1998).<br />

3. The two-component-mixing-concept (nach Horton 1933): Die Zwei-<br />

Komponenten-Hydrographenseparation wurde aus der Tatsache geleitet, dass<br />

oberirdische Gewässer auch Abflüsse in Trockenzeiten führen <strong>und</strong> dass sich<br />

der Abfluss mindestens aus zwei Komponenten zusammensetzt: einem<br />

oberirdischen Abfluss während eines Niederschlagsereignisses <strong>und</strong> aus einem<br />

unterirdischen Abfluss während der Trockenzeit. Die praktische Anwendung<br />

diese Konzeptes wird <strong>im</strong> folgenden diskutiert (Clark <strong>und</strong> Fritz 1997).<br />

Zur quantitativen Beschreibung des Zwei-Komponenten-Abfluss-Konzeptes ist die<br />

Methode der Hydrographenseparation formuliert worden. Zunächst wird eine<br />

Massenbilanz der relevanten geochemischen oder <strong>wasserisotopische</strong>n Parametern<br />

vorgenommen <strong>und</strong> der Abfluss in "Ereigniswasser" (bsp. Regenwasser) <strong>und</strong><br />

"Vorereigniswasser" (bsp. Gr<strong>und</strong>wasser während des Gr<strong>und</strong>abflusses) unterteilt (Seather<br />

<strong>und</strong> De Caritat 1997).<br />

Unter dem Begriff Gr<strong>und</strong>abfluss (“base flow”) versteht man dabei denjenigen<br />

Oberflächenabfluss, der auch in niederschlagslosen Perioden fliesst (Hölting<br />

1996).<br />

Damit können die absoluten <strong>und</strong> relativen Anteile der zwei Wassertypen "Gr<strong>und</strong>wasser"<br />

<strong>und</strong> "Regenwasser" während eines Hochwasserereignisses unterschieden werden.<br />

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