DBK-Leitfaden (Page 58) - DBK-SBBK-CSFP-CRFP
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oder Verwenden von Sprache beteiligt sind. Sie äussern sich in einer verminderten Fähigkeit<br />
zuzuhören, zu sprechen, zu lesen, zu schreiben und zu rechnen (zit. nach Borkowski & Day 1987).<br />
Dabei sind alle schulischen Lernprozesse betroffen, d.h. das Lernen ist generell verlangsamt oder<br />
eingeschränkt.<br />
b. spezifische Lernschwierigkeiten (sogenannte learning disabilities)<br />
Lernschwierigkeiten beeinträchtigen den Erwerb, die Organisation, die Speicherung und das Verständnis<br />
verbaler und non-verbaler Information; sie beeinträchtigen den Erwerb und Gebrauch<br />
der mündlichen Sprache, des Lesens, des Schreibens und der Mathematik. Sie können auch beteiligt<br />
sein bei Schwierigkeiten in der sozialen Wahrnehmung und Interaktion. Sie sind bedingt durch<br />
eine Schwäche oder Veränderung von Prozessen, die an der Wahrnehmung, dem Denken, dem<br />
Gedächtnis oder dem Lernen beteiligt sind. Dazu gehören sprachliche, phonologische, visuellräumliche<br />
Verarbeitung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, exekutive Funktionen. Dabei liegen zumindest<br />
durchschnittlich allgemeine intellektuelle Fähigkeiten vor (Learning Disabilities Association of<br />
Canada, 2002).<br />
Unabhängiges, selbst gesteuertes Lernen ist nur eingeschränkt möglich, da wichtige Faktoren das<br />
Gelingen des Lernprozesses beeinträchtigen. Neben den geringen Vorwissensbeständen können<br />
die Faktoren, die erfolgreiches Lernen ermöglichen, in drei grössere Gruppen eingeteilt werden:<br />
– motivational-emotionale Faktoren<br />
– metakognitive Faktoren<br />
– kognitive Faktoren.<br />
2.4 Variablen des Lernvorgangs und Gefährdungen<br />
Lernen ist ein komplexer und vielfältiger, aber auch vielfach gefährdeter Prozess. Wir beschränken<br />
uns im Folgenden auf kognitives Lernen, das heisst auf bewusste, zielorientierte Lernvorgänge<br />
und kümmern uns nicht darum, ob es auch andere Facetten von Lernen gibt und welche. Wenn<br />
in der knappen Darstellung der kognitiven Bedingungsfaktoren beim Lernen 5 immer auf die<br />
Gefahrenstellen hingewiesen wird, heisst das nicht, dass Bearbeitung der Lernhemmungen mit<br />
Bearbeitung von Defiziten gleichzusetzen ist. Ganz im Gegenteil, erfolgreiche Lernförderung<br />
unterstützt mindestens so stark die vorhandenen Ressourcen wie sie versucht, die Mängel zu<br />
beheben.<br />
Am Anfang des zielbezogenen Lernens steht ein Antrieb, die Motivation. „Motivation<br />
bezeichnet diejenigen psychischen Prozesse, die die Einleitung und Aufrechterhaltung zielbezogenen<br />
Handelns leisten“ (Ziegler, 1999). Teilt man zielbezogenes Handeln in die vier Phasen Abwägephase/<br />
Handlungsplanung/Handlungsausführung/Handlungsbewertung ein, so sind in jeder Phase<br />
motivational-emotionale Faktoren beteiligt, d.h. der Lernprozess ist in jeder der vier Phasen durch<br />
innere (z.B. subjektive Bewertung der Erfolgsaussicht) oder äussere Faktoren (Ablenkung, attraktivere<br />
Handlungsalternativen) gefährdet.<br />
5 Büchel F.P. 2002<br />
Zielgruppe<br />
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