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Human Enhancement - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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Kurzzusammenfassung<br />

Unter <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> werden medizinische und biotechnologische Eingriffe<br />

in den menschlichen Org<strong>an</strong>ismus verst<strong>an</strong>den, <strong>der</strong>en Zielsetzungen nicht primär<br />

therapeutischer und präventiver Art sind. Durch <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> möchten<br />

Menschen ihre Fähigkeiten und ihre Gestalt in einer Weise verän<strong>der</strong>n, die im<br />

jeweiligen soziokulturellen Umfeld als Verbesserung wahrgenommen wird. Die<br />

Studie im Auftrag von TA-SWISS umfasst den aktuellen St<strong>an</strong>d, die Ch<strong>an</strong>cen und<br />

Risiken sowie die zu erwarteten Auswirkungen von <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> im<br />

beruflichen und privaten Umfeld.<br />

Schwächer wirksames pharmakologisches <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> ist bereits heute in <strong>der</strong><br />

Schweiz verbreitet, z. B. mit dem Konsum von Koffein. Zudem betreibt ein kleiner<br />

Teil <strong>der</strong> Schweizer Bevölkerung stärkeres pharmakologisches <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> mit<br />

dem Ziel, die kognitive, die sportliche o<strong>der</strong> die sexuelle Leistungsfähigkeit zu<br />

verbessern. Häufig wird auch das emotionale Befinden verän<strong>der</strong>t, um indirekt<br />

eine Leistungssteigerung zu erzielen. Für das sportliche und das sexuelle <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong><br />

mit Arzneimitteln und einigen illegalen Drogen weisen empirische<br />

Studien die Wirksamkeit nach. Weniger klar ist die Datenlage bezüglich des kognitiven<br />

und emotionalen <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong>. Es gibt kaum Belege, dass Gesunde von<br />

einer leistungssteigernden Wirkung profitieren. Gleichzeitig besteht das Risiko<br />

teils gravieren<strong>der</strong> Nebenwirkungen. Dennoch zeigen Befragungen, dass die Anwen<strong>der</strong>innen<br />

und Anwen<strong>der</strong> die Wirksamkeit verschiedener Pharmaka als positiv<br />

einschätzen. In naher Zukunft ist kaum mit neuen, stark leistungssteigernden und<br />

gleichzeitig nebenwirkungsarmen Subst<strong>an</strong>zen zu rechnen.<br />

Gegenüber leistungssteigernden „Medikamenten“ vertritt die Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

eine kritische Haltung. Viele fürchten die Risiken, welche mit <strong>der</strong> Einnahme<br />

von Enh<strong>an</strong>cern verbunden sind. Bei den Anwen<strong>der</strong>n stärker leistungssteigern<strong>der</strong><br />

Pharmaka besteht offenbar häufig die Befürchtung, realen o<strong>der</strong> vermeintlichen<br />

Ansprüchen in <strong>der</strong> gegenwärtigen Leistungs- und Wettbewerbsgesellschaft<br />

nicht gerecht zu werden. <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> muss daher immer im<br />

Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen betrachtet werden.<br />

TA-Swiss (Hrsg.): <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> © <strong>vdf</strong> <strong>Hochschulverlag</strong> 2011

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