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Human Enhancement - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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70 <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong><br />

Zwei Befragungen in deutschen Fitnessstudios ergaben, dass ca. 5 bis 10 % <strong>der</strong><br />

Frauen und 20 % <strong>der</strong> Männer Arzneimittel aus <strong>der</strong> Dopingverbotsliste konsumierten<br />

– mit steigen<strong>der</strong> Tendenz (Gerlinger, 2008, S. 11). Die typischen Doping<strong>an</strong>wen<strong>der</strong><br />

in deutschen Fitnessstudios sind zwischen 20 und 35 Jahren alt. Vorr<strong>an</strong>gige<br />

Trainingsziele sind Muskel- und Kraftaufbau. Ihr Bildungsniveau ist tendenziell<br />

gering. Häufig werden neben den Dopingsubst<strong>an</strong>zen Drogen und Genussmittel<br />

wie Nikotin konsumiert (Müller-Platz, Boos & Müller 2006, S. 16). Dopingmittel<br />

kommen insbeson<strong>der</strong>e in Studios, die Verbindungen zur Bodybuil<strong>der</strong>szene<br />

aufweisen, zum Einsatz (S. 15). Der H<strong>an</strong>del spielt sich jedoch überwiegend ausserhalb<br />

<strong>der</strong> Studios ab (Striegel & Simon, 2009, o. S.).<br />

Eine Studie, die auf Daten von mehr als 5’500 Jugendlichen aus dem Jahr 1994<br />

beruht, zeigte, dass in <strong>der</strong> Schweiz 1.7 % <strong>der</strong> 11- bis 15-jährigen Jungen und<br />

0.5 % <strong>der</strong> gleichaltrigen Mädchen Anabolika benutzten, 4.6 % <strong>der</strong> Jungen und<br />

2 % <strong>der</strong> Mädchen Stimul<strong>an</strong>zien (Kamber & Marti, 2000, zitiert in Müller-Platz,<br />

Boos & Müller, 2006, S. 13). Anabolika werden von Jugendlichen vor allem verwendet,<br />

um ein athletisches Aussehen zu för<strong>der</strong>n. 1993 wurde in <strong>der</strong> Schweiz<br />

eine breit <strong>an</strong>gelegte Befragung unter Schweizer Rekruten und gleichaltrigen<br />

jungen Frauen zum Anabolikakonsum durchgeführt. Demnach lag die Jahresprävalenz<br />

bei 1.8 % <strong>der</strong> Männer und 0.3 % <strong>der</strong> Frauen. Beson<strong>der</strong>s häufig wurden<br />

Anabolika von Personen konsumiert, die gleichzeitig einen problematischen<br />

Konsum von Genussmitteln und Drogen aufwiesen (Kamber & Marti, 2000,<br />

S. 108).<br />

Die typische Person, welche Dopingmittel in Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Besuch<br />

von Fitnessstudios konsumiert, sieht also folgen<strong>der</strong>massen aus:<br />

�<br />

Junger männlicher Erwachsener mit geringem Bildungsabschluss,<br />

vor allem <strong>an</strong> Kraft- und Muskelaufbau interessiert<br />

Sportler streben mit Doping vor allem nach Erfolg bei Wettbewerben und einem<br />

attraktiv wirkenden Körper (Müller-Platz, Boos & Müller, 2006). Eine Untersuchung,<br />

die in den USA durchgeführt wurde, ergab, dass viele Leistungssportler<br />

leistungsför<strong>der</strong>nde Subst<strong>an</strong>zen als notwendiges Übel auf dem Weg zum Erfolg<br />

betrachten. Eine Mehrheit <strong>der</strong> befragten Laufsportler erklärte sich bereit, für ei-<br />

TA-Swiss (Hrsg.): <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> © <strong>vdf</strong> <strong>Hochschulverlag</strong> 2011

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