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Human Enhancement - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

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Angebot <strong>an</strong> pharmakologischem <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> 21<br />

stellt, da die leistungssteigernde Wirkung dieser Getränke vor allem mit dem<br />

Alkohol- resp. Koffeingehalt und nicht mit weiteren produktspezifischen Eigenschaften<br />

korreliert. Mit Ritalin und Modasomil wurden zwei Arzneimittel ausgewählt,<br />

die in <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion um <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> eine herausragende<br />

Rolle spielen. Vit<strong>an</strong>go und Revitalift können als typisch für die entsprechende<br />

Kategorie von Produkten gelten. Ihre Auswahl erfolgte zufällig und sagt<br />

nichts über beson<strong>der</strong>e Qualitäten o<strong>der</strong> die Marktposition des Produkts aus.<br />

4.1.2. Beispiel Kokain<br />

Kokain ist ein Alkaloid, das aus den Blättern des Kokastrauchs gewonnen wird.<br />

Der Umg<strong>an</strong>g mit Kokain ist im Bundesgesetz über die Betäubungsmittel und die<br />

psychotropen Stoffe (SR 812.121) geregelt. Heute wird die Subst<strong>an</strong>z überwiegend<br />

auf dem illegalen Markt geh<strong>an</strong>delt. Kokain k<strong>an</strong>n geschnupft, gespritzt o<strong>der</strong><br />

geraucht werden. Die Subst<strong>an</strong>z putscht bereits in geringen Dosen auf, macht<br />

euphorisch und gibt das Gefühl, ausgesprochen dynamisch, kreativ und leistungsfähig<br />

zu sein. Zudem wirkt sie lust- und potenzsteigernd. Kokain wird daher<br />

auch konsumiert, um die emotionale und sexuelle Leistungsfähigkeit zu verbessern.<br />

Es h<strong>an</strong>delt sich um eine <strong>der</strong> am stärksten abhängig machenden Drogen.<br />

Schwere unerwünschte Nebenwirkungen sind Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt,<br />

Hirnblutungen, Atemstillst<strong>an</strong>d und Krämpfe, ähnlich einer Epilepsie (SFA,<br />

2010, o. S.; SFA, 2006, S. 2).<br />

Das Kauen <strong>der</strong> kokainhaltigen Cocablätter ist in den Ursprungsregionen des<br />

Cocastrauchs in Südamerika seit Jahrhun<strong>der</strong>ten verbreitet. Cocablätter helfen,<br />

Hunger, Müdigkeit, Kälte und geringen Sauerstoffgehalt <strong>der</strong> Luft besser zu ertragen.<br />

Von Indios wurden sie daher zur Unterdrückung des Hungergefühls sowie<br />

zur Steigerung <strong>der</strong> Ausdauer und <strong>der</strong> Arbeitskraft eingesetzt. Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gel<strong>an</strong>gten Cocablätter nach Europa. Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde<br />

<strong>der</strong> Wirkstoff Kokain erstmals chemisch isoliert und seither zu medizinischen<br />

Zwecken verwendet. Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em enthielt auch Coca Cola ursprünglich Kokain.<br />

Gleichzeitig mit <strong>der</strong> medizinischen Nutzung verbreitete sich <strong>der</strong> Konsum<br />

von Kokain als stimulierende Droge. In den 1970er-Jahren wurde das damals<br />

kostspielige Kokain als Schickeriadroge bek<strong>an</strong>nt. Seit den 1980er-Jahren hat<br />

TA-Swiss (Hrsg.): <strong>Hum<strong>an</strong></strong> <strong>Enh<strong>an</strong>cement</strong> © <strong>vdf</strong> <strong>Hochschulverlag</strong> 2011

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