Oktober - Kantonaler Gewerbeverband Zürich

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In den Nationalrat www.Hans-Egloff.ch • Für erschwingliches Wohneigentum und sicheres Wohnen im Alter • Für einen starken Mittelstand • Für einen attraktiven Wirtschaftsstandort Zürich Liste1 3016 Präsident Hauseigentümerverband Wir empfehlen Christoph Blocher in den Ständerat Erfahren –liberal –bürgerlich! Co-Präsidium: Hansjörg Frei, Dr., ehemaliger Kantonsratspräsident (SVP), Mönchaltorf; Walter Frey, Unternehmer, a. Nationalrat (SVP), Küsnacht; Rita Fuhrer,a.Regierungsrätin (SVP), Auslikon; Alfred Gilgen, Dr., a. Regierungsrat (LdU), Zürich; Alfred Heer,Unternehmer, Nationalrat, Präsident SVP Kanton Zürich, Zürich; Andreas Honegger, Dr., Journalist, a. Kantonsrat (FDP), Zollikon; Martin Janssen, Prof. Dr., Unternehmer, Professor Universität Zürich, (parteilos), Küsnacht; Markus Kägi,Regierungsrat (SVP), Niederglatt; Köbi Kuhn, ehem. Coach Nationalmannschaft, Birmensdorf; Filippo Leutenegger,Medienunternehmer, Nationalrat (FDP), Zürich; Ursula Moor,Kantonsrätin, Gemeindepräsidentin (SVP), Höri; Jörg N. Rappold,Dr. iur., Rechtsanwalt, ehem. Kantons- und Verfassungsrat (FDP), Zollikon; Christian Steinmann,Dr., Rechtsanwalt, Präsident HEV Stadt Zürich (FDP), Küsnacht; Ernst Stocker, Regierungsrat (SVP), Wädenswil; Peter Wiederkehr,Dr., a. Regierungsrat (CVP), ehemaliger CEO Axpo, Dietikon Sowie über weitere 275 Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft ... siehe www.blocher.ch Überparteiliches Komitee «ChristophBlocher in denStänderat» Nüschelerstr. 35,8001Zürich MEETING HOTEL RESTAURANT CASINO EVENT IHR EVENTHOTEL GANZ OBEN AM ZÜRICHSEE SEEDAMMSTRASSE 3, CH-8808 PFÄFFIKON SZ, TEL. +41 55 417 17 17 info@seedamm-plaza.ch, www.seedamm-plaza.ch 3130 3131
Berufsbildung mit Nachwuchssorgen Nicht die Gymnasien sind schuld Die Schweizer Berufsbildung sieht sich unter Druck. Hauptgrund ist die zunehmende Schwierigkeit, genug geeignete Lehreinsteiger zu rekrutieren. Der Rückgang der Jugendjahrgänge hat eingesetzt, der «Kampf um die Talente» ist vom Schreckgespenst zur Realität geworden. Obwohl diese Entwicklung schon lange absehbar war, trifft sie viele Betriebe unvorbereitet. Zwischen den Lehrberufen gibt es allerdings Unterschiede. Schwierig ist die Situation bei den technischen Berufen in der Industrie und im Gewerbe, wo sich gemäss Lehrstellenbarometer nur noch 5 Bewerber für eine Lehrstelle melden, während KV- und IT- Lehrbetriebe noch immer unter 20 Anwärtern wählen können. Neben der Demografie scheint ein zweiter «Hauptschuldiger» gefunden: Der Zustrom an die Mittelschulen soll der Berufsbildung Nachwuchspotenzial entziehen. Der Schweizerische Gewerbeverband fordert deshalb eine verbindliche Quote für die Gymnasien. In Bildungskreisen wird hinter vorgehaltener Hand eine quantitative Beschränkung der «weichen» Fächer an den Universitäten diskutiert, um den vermuteten Weg des geringsten Widerstandes zu akademischen Weihen einzuengen. Steigende Maturitätsquote Die Anziehungskraft der Gymnasien ist tatsächlich ungebrochen. Das äussert sich in steigenden Anmeldungen an die Aufnahmeprüfungen. Im Kanton Zürich versuchten in diesem Jahr fast 3600 Jugendliche den Sprung ins Langzeitgym- Maturaquote in % 25 23 21 19 17 15 13 11 9 7 5 Maturaquote Schweizer Frauen nasium, das entspricht immerhin 28% des Jahrgangs. Gut die Hälfte davon wurde aufgenommen. Dieses Interesse manifestiert sich aber – entgegen anders lautender Behauptungen – nicht in einer drastischen Zunahme der Maturitätsquote. Sie hat sich im Schweizer Mittel innert 10 Jahren eher gemächlich der 20%-Marke angenähert. Die wahre Zäsur fand in den 80er und anfangs der 90er Jahre statt. Ins Auge sticht aber die sich öffnende Geschlechterschere. Der aktuelle Anstieg der Quote ist ausschliesslich darauf zurückzuführen, dass sich immer mehr Frauen für eine längere Allgemeinbildung entscheiden. Die Männerquote liegt mit 16,4% (2010) hingegen noch immer auf dem Stand von 1994. Der Zürcher Lehrstellenmarkt profitiert von der Zuwanderung Die Situation im Kanton Zürich ist ein Spezialfall. Dank der Zuwanderung aus dem In- und Ausland wachsen die Jugendkohorten hier weiterhin. Da die Mittelschulen ihre Kapazitäten nicht grossflächig ausbauten, ist die Maturitätsquote nicht gestiegen. Mit einem Wert von 18,2% (2010) liegt sie heute unter der Höchstmarke von 18,9% im Jahr 1998. Den Zürcher Lehrbetrieben Maturitätsquoten in der Schweiz 1980-2020 Maturaquote Kt. Zürich Maturaquote Schweiz 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 Quelle: BfS, eigene Berechnungen Maturaquote Schweizer Männer Hochrechnungen steht also auch heute ein ausreichender Bewerberpool zur Verfügung. In anderen Kantonen präsentiert sich die Situation weniger günstig. Die Mittelschulen können also nicht generell für den Lehrlingsmangel verantwortlich gemacht werden. Im Wirtschaftsraum Zürich ist der Matura-Anteil dank günstiger Demografie unterdurchschnittlich. Trotz aller Anstrengungen für mehr weibliche Fachkräfte ist der technisch-industrielle Nachwuchs noch immer fast ausschliesslich männlich. Die konstante Quote bei den Männern widerlegt die Behauptung, dass die männliche Jugend von der Berufsbildung an die Gymnasien abwandert. Die Gründe für den Missstand müssen anderswo gesucht werden. Möglich ist, dass sich die Vorlieben der Jugendlichen in Richtung Dienstleistungen verschieben. Zu hören ist auch, dass sich in den anspruchsvollen Berufen eine wachsende Lücke zwischen Anforderungen und Vorwissen auftut. Unklar bleibt aber, von welcher Seite sich der Spalt öffnet. Das Eindringen der Wissensökonomie in die Berufsbildung lässt vermuten, dass die Ansprüche auch in der Lehre steigen. Der Trend bleibt gleich Das Hauptszenario des Bundesamtes für Statistik prognostiziert eine Fortschreibung des gegenwärtigen Trends: Die Maturitätsquoten werden weiterhin steigen, aber eben nur leicht. Als Fazit ist festzuhalten: Die berechtigten Nachwuchssorgen vieler Lehrbetriebe – vor allem in den technischen und gewerblichen Berufen – haben weniger mit den Mittelschulen zu tun als angenommen. Neben dem rein quantitativen Effekt der rückläufigen Jugendkohorten dürften Verschiebungen in den Präferenzen und Reibungsverluste am Übergang zwischen Sekundarschule und Berufslehre am Werk sein. Bei diesen Vorgängen gilt es anzusetzen. www.kgv.ch – 13. Oktober 2011 – 10/2011 Die Weichen richtig stellen Die Nachfrage nach vertiefter Allgemeinbildung steigt. Doch darüber will sich kaum jemand richtig freuen, selbst gymnasiale Kreise nicht. Die öffentliche Diskussion wird von der Problematisierung dieser Entwicklung dominiert. In der Bildungsbeilage einer grossen Tageszeitung war von einer «bedenklichen Entwicklung» die Rede. Warum eigentlich? An sich ist es eine erfreuliche Nachricht, wenn mehr motivierte Jugendliche Interesse an höherer Bildung bekunden. Hintergrund der verbreiteten Skepsis gegenüber dem (vermeintlichen) Boom der Mittelschulen ist die Sorge um die Berufsbildung. Diese ist sehr ernst zu nehmen, denn das Schweizer Wirtschaftsund Gesellschaftmodell basiert zu einem wesentlichen Teil auf der Berufslehre. Mit der Zunahme von bildungsnahen Schichten steigt aber der Anteil derjenigen, die – zumindest potenziell – ein Gymnasium bestehen können. Diese gesellschaftliche Entwicklung kann mittels Quoten kurzfristig zurückgedrängt werden, längerfristig ist sie wohl nicht aufzuhalten. Für die Berufsbildung heisst dies einerseits, dass sie nach Wegen suchen muss, ihre Angebote noch attraktiver zu gestalten. Im Idealfall wird die zentrale Bildungsweiche nicht eindimensional entlang der kognitiv-intellektuellen Fähigkeiten gestellt, sondern es entscheiden sich auch schulisch Begabte bewusst für eine Karriere via Berufsbildung. Andererseits muss das bewährte «duale Prinzip» auch auf Hochschulstufe verankert werden. AvenirSuisse hat darum ein duales Studium vorgeschlagen. Gerade junge Männer suchen heute nach praxisnahen Studiengängen. So könnte das Gymnasium für sie wieder attraktiver werden. Messlatte für die Erlangung der Matur sollte die Leistung und die spätere Studierfähigkeit sein. Wenn dies dazu führt, dass in 20 Jahren einige Jugendliche mehr diesen Weg beschreiten, so ist dies kein Unglück, sondern erfreulich. Patrik Schellenbauer Projektleiter Avenir Suisse 21
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