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ASGA Pensionskasse Bank Sparhafen Zürich Creditreform Egeli Zürich AG Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG Toggenburger AG WIR Bank Karl Lüönd, Publizist und Buchautor, www.lueoend.ch www.kgv.ch – 13. Oktober 2011 – 10/2011 Krawall ohne Botschaft? Das Gespenstische an den jüngsten Krawallen in der Stadt Zürich war: Es stand keine politische oder gesellschaftliche Botschaft dahinter wie damals, 1968 oder 1980, als es zum Beispiel um Jugendzentren ging. Jetzt waren vorwiegend männliche Menschen zwischen 15 und 25 Jahren – viele aus der Agglomeration – eigens zwecks Krawall in die Stadt gekommen. Sie griffen Polizisten an, zerstörten Schaufenster und Autos. Offenbar greift die landläufige Erklärung, hier hätten sich Frust über die eigene Lebenssituation und Langeweile entladen, zu kurz. Natürlich ist die Party- und Konzertindustrie gnadenlos. Wer kein Geld hat, findet in dieser Stadt kaum einen Platz zum Sitzen. Krawall bedeutet für viele «Party machen» ohne Geld. Der Jugendpsychologe Allan Guggenbühl vertrat die Meinung: «Es gibt auch Personen, die die Gewalt an sich suchen. Gewalt als Rauscherlebnis ist faszinierend und gibt diesen Menschen einen Kick. Risiko und Gefahr sind attraktiv, weil sie einen das Leben spüren lassen. Manche Krawallanten sagen, Gewaltexzesse seien geiler als Sex.» Sie suchen den Kick, also meine ich: Sie sollen ihn haben. Die Polizisten und ihre Familien hatten ihn auch. Gefährliche Einsätze und zwei 16-Stunden- Schichten an einem Wochenende sind jenseits des Zumutbaren. Also lasst sie den Kick bis zum bitteren Ende erleben! Endlich hat die Polizei bzw. die ihr nachgelagerte Strafjustiz 20 der insgesamt 80 verhafteten Gewalttäter für längere Zeit in U-Haft behalten. Die anderen wurden von einem grösseren Aufgebot von Staatsanwälten verhört und mit Strafbefehlen eingedeckt. Ich gehe davon aus, dass damit der Tarif für künftige Gelegenheiten angegeben ist, etwa für den 1. Mai. Trockene Härte ist wohl, wie bei den Fussball-Hooligans die richtige Lösung. Die Strafe muss der Tat auf dem Fusse folgen. Polizei und Justiz müssen so schnell wie möglich reagieren. Am besten wäre ein System wie in England, wo Krawallanten sofort abgeurteilt werden. St. Gallen hat doch gegen die Fussballrowdies etwas Ähnliches eingeführt. Bei klarer Beweislage sofort aburteilen, sofort einbuchten, ohne Rücksicht auf die Termine der folgenden Woche – das macht den überführten Straftätern viel mehr Eindruck, als wenn irgendwann ein Jahr später eine Massnahme angeordnet wird. Sie wollen für voll, für erwachsen genommen werden. Diesen Gefallen sollten wir ihnen tun. Müssen wir eigentlich verstehen, was sie selbst nicht erklären wollen oder können? Wer Gewalt «geil» findet, soll konsequenterweise auch die staatliche Gegengewalt erleben, kühl und korrekt, nicht wie damals im Globus-Keller. Nicht verprügeln, um Gottes willen, aber einfach zehn Tage aus dem Verkehr ziehen. Es seien ja sonst brave Buben und – vereinzelt – Mädchen, haben wir gelesen. Also sollen sie doch nachher etwas zu erklären haben, in der Schule oder in der Lehrstelle. So ist das im Erwachsenenleben. Der Lerneffekt wird manchem helfen. 35 karl.luond@tolhusen.ch
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