Auslegung Fachgutachten Vögel - Lensahn
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3.1.7 Weitere Greifvogelarten<br />
Gemeinde Riepsdorf – B-Plan Nr. 7, B-Plan Nr. 5 – 1. Änd., Antrag auf Bau<br />
und Betrieb von je 4 Windenergieanlagen E 101 – <strong>Fachgutachten</strong> <strong>Vögel</strong><br />
Außer den in den vorherigen Kapiteln behandelten besonders zu berücksichtigenden Arten bei<br />
Windkraftplanungen (LANU 2008) wurden mit Mäusebussard, Turmfalke, Kornweihe und<br />
Baumfalke vier weitere Greifvogelarten in den Vorhabensgebieten festgestellt.<br />
Mäusebussard und Turmfalke sind die häufigsten Greifvogelarten Deutschlands und waren auch<br />
im Bereich der Vorhabensgebiete mit hoher Präsenz und Flugaktivität vertreten. Das Auftreten<br />
dieser Arten wird als durchschnittlich für die hier untersuchte Agrarlandschaft bewertet.<br />
Die Kornweihe wurde an zwei Terminen während der Zugperiode dieser Art (Ende April bis<br />
Anfang Mai) im Gebiet gesichtet. In dieser Zeit halten sich nordische Brutvögel regelmäßig z. T.<br />
mehrere Tage zur Rast und zur Nahrungssuche in den Agrarlandschaften Ostholsteins auf. Eine<br />
besondere Bindung an einzelne Nutzflächen oder Gebiete besteht bei diesen Individuen nicht.<br />
Der Baumfalke wurde lediglich mit einem durchziehenden Vogel in den Gebieten festgestellt, es<br />
ist daher nicht von einer Bedeutung des Gebietes für Brutvögel oder durchziehende <strong>Vögel</strong> dieser<br />
Art auszugehen.<br />
Bewertung der Flugaktivität und der Funktion der Vorhabensgebiete<br />
Das Auftreten der Arten Mäusebussard, Turmfalke, Kornweihe und Baumfalke innerhalb der<br />
Vorhabensgebiete entspricht bzgl. des Beobachtungszeitraumes und der Flugaktivität den<br />
Verhältnissen in weiten Teilen der Agrarlandschaft Ostholsteins. Die Bedeutung der<br />
Vorhabensgebiete als Nahrungsgebiet ist daher als durchschnittlich (mittel) zu bewerten. Eine<br />
Funktion der Gebiete als Flugkorridor ist für diese Arten nicht gegeben.<br />
3.2 Brutvögel (Kleinvögel)<br />
Der zu erwartende Brutvogelbestand im Bereich der Vorhabensgebiete wurde aus der<br />
Strukturausstattung der Gebietes abgeleitet, wobei die verfügbare Literatur zur Verbreitung der<br />
Avifauna ergänzend herangezogen wurde (z. B. BERNDT et al. 2002, FLADE 1994 etc.).<br />
Die Landschaftsstruktur des Vorhabensgebietes entspricht dem Brutvogel-Lebensraumtyp<br />
„Halboffene Feldflur“ bei FLADE (1994), in dem relativ gehölzreiche und reichstrukturierte<br />
Knicklandschaften mit unterschiedlicher Nutzung zusammengefasst werden. Der Standort<br />
besteht aus intensiv genutzten Ackerflächen mit begleitenden Heckenstrukturen. Als zusätzliche<br />
Strukturelemente kommen im Gebiet auf den Ackerflächen eine Vielzahl von Tümpeln und<br />
Feldsöllen vor. Feldgehölze fehlen auf diesen Flächen.<br />
In dem Habitattyp halboffene Feldflur sind sowohl Offenlandarten, Arten der Waldränder und<br />
Gebüsche sowie Waldarten vereinigt. Es dominieren die gehölzbrütenden Vogelarten der<br />
halboffenen Landschaften wie Goldammer, Dorn- und Gartengrasmücke, wobei auch die<br />
Ubiquisten Buchfink und Amsel stets hohe Dichten erreichen. Bewertungsrelevante Arten mit<br />
Gefährdungs- oder Schutzstatus sind selten.<br />
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