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Auslegung Fachgutachten Vögel - Lensahn

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4.2 Kollisionsrisiko<br />

Gemeinde Riepsdorf – B-Plan Nr. 7, B-Plan Nr. 5 – 1. Änd., Antrag auf Bau<br />

und Betrieb von je 4 Windenergieanlagen E 101 – <strong>Fachgutachten</strong> <strong>Vögel</strong><br />

<strong>Vögel</strong> kollidieren mit unterschiedlichen beweglichen und auch unbeweglichen Strukturen.<br />

Schätzungen der Anzahl von Kollision mit z. B. Gebäuden, Funkmessmasten oder<br />

Windenergieanlagen sind zum Teil bekannt, beinhalten aber eine große Ungenauigkeit (e.g.<br />

ERICKSON et al. 2005, MANVILLE 2005). Untersuchungen zum Kollisionsrisiko an landbasierten WEA<br />

liegen vor (GRÜNKORN et al. 2005), aber die Ermittlung und auch Schätzung / Modellierung von<br />

Kollisionszahlen oder Kollisionsrisiken unterliegt ebenfalls Ungenauigkeiten und können nur<br />

eingeschränkt validiert werden (e.g. BAND et al. 2007, BELLEBAUM et al. 2010, MAY & BEVANGER<br />

2011).<br />

Faktoren, welche das Kollisionsrisiko beeinflussen, werden drei Kategorien zugeordnet: der<br />

betreffenden Vogelart, der Umwelt und dem Standort bzw. der Konfiguration der Strukturen,<br />

hier WEA (JENKINS et al. 2010).<br />

Dir artspezifischen Faktoren beinhalten Habitatnutzung, Flugverhalten, Alter, Körpergröße, und<br />

Truppgrößen. Schwere große Arten sowie Arten, welche gerne Thermik nutzen, haben ein relativ<br />

hohes Kollisionsrisiko; auch Arten, welche in großen Schwärmen fliegen, laufen Gefahr,<br />

Hindernisse nicht wahrzunehmen. Innerhalb einer Art ist das Risiko auch vom Verhalten der<br />

<strong>Vögel</strong> abhängig; so sind Greifvögel in Nestnähe (Balz, Futterübergabe) generell einem größeren<br />

Kollisionsrisiko aufgrund größerer Flughöhen ausgesetzt, als z. B. während der Flüge zu anderen<br />

Gebieten oder während der Nahrungssuche (z. B. GRAJETZKY & NEHLS 2011 [Weihen], DREWITT &<br />

LANGSTON 2008, BARRIOS &RODRIGUEZ 2004, DE LUCAS et al. 2008.<br />

Umweltfaktoren wie z. B. Wetter oder auch Sicht (tag, nachts), Anlockung durch Beleuchtung<br />

und andere können das Kollisionsrisiko beeinflussen (z. B. AUMÜLLER et al. 2011, MAY & BEVANGER<br />

2011).<br />

Der Standort beeinflusst das Kollisionsrisiko; so ist bekannt, dass WEA auf Anhöhen ein<br />

Kollisionsrisiko für thermik-nutzende Arten darstellen (BARRIOS & RODRIGUEZ 2004, DE LUCAS et al.<br />

2008). Rastgebiete, die von hohen Anzahlen von <strong>Vögel</strong>n, häufig Wasservögeln, genutzt werden,<br />

führen zu einem größeren Kollisionsrisiko als z. B. Landschaften mit geringen Anzahlen rastender<br />

<strong>Vögel</strong>; gleichermaßen besitzen Gebiete mit bekannt hohen Zahlen an ziehenden Wasservögeln<br />

ein erhöhtes Kollisionsrisiko.<br />

Eine Einschätzung der Empfindlichkeit bzgl. des Kollisionsrisikos berücksichtigt bekannte<br />

Kollisionszahlen und spezifische Eigenschaften der Vogelarten. Arten, welche eine geringe Scheu<br />

bzw. kein Vermeidungsverhalten bzgl. Windkraftanlagen zeigen, haben häufig eine hohe<br />

Empfindlichkeit bzgl. des Kollisionsrisikos.<br />

Die Empfindlichkeit ist hoch, wenn angenommen wird, dass Arten regelmäßig mit WEA<br />

kollidieren, wenn auch in geringen Zahlen; das gilt für Greifvögel in nahem Umkreis des<br />

Neststandorts und für Rastvögel in ihren regelmäßigen Rastgebieten.<br />

Die Empfindlichkeit ist mittel, wenn angenommen wird, dass Arten keine Meidung von<br />

Windparks zeigen und ihre Flugaktivität regelmäßig in Höhe der Rotoren im Vorhabensgebiet<br />

stattfindet.<br />

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