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Wienbach KNEF Endfassung - Kreis Recklinghausen

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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

3 Wasserbauliche Maßnahmen der<br />

Vergangenheit<br />

3.1 Historische wasserbauliche Maßnahmen<br />

Hinsichtlich der historischen Gewässerverläufe und etwaiger historischer<br />

wasserbaulicher Maßnahmen wurde vornehmlich die Preußische Landesaufnahme<br />

von 1892/95 ausgewertet und in Teilen mit der sog. Preußischen<br />

Uraufnahme (ca. 1843) abgeglichen. Dabei ist zu beachten, dass sich die<br />

Angaben in den historischen Karten nur in begrenztem Umfang hinsichtlich<br />

einer Konkretisierung des Leitbildes und der Ableitung von Entwicklungszielen<br />

verwenden lassen. Insbesondere darf der in den Karten dargestellte Zustand<br />

nicht mit dem Zustand verwechselt werden, der ohne menschlichen<br />

Einfluss bestanden hat, da anzunehmen ist, dass Überformungen bereits im<br />

Mittelalter einsetzten. Zudem nimmt bei kleinen Gewässern die Darstellungsschärfe<br />

in den Karten erheblich ab, da deren genaue Wiedergabe nicht<br />

das primäre Ziel der Kartenerstellung war.<br />

Auch schon Ende des 19. Jh. war das Einzugsgebiet des Hammbachsystems<br />

überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Allerdings überwog zumindest<br />

in unmittelbarer Nähe zu den Fließgewässern die Grünlandnutzung gegenüber<br />

dem Ackerbau. Zum Teil verzeichnet die Karte auch ausdrücklich<br />

Feuchtgrünland. Größere Siedlungsflächen gab es nur wenige und nur selten<br />

unmittelbar an die Gewässer angrenzend. In unmittelbarer Gewässernähe<br />

bestanden solche Siedlungsflächen v.a. im Norden der Dorstener Altstadt,<br />

wo bereits größere Fabrikanlagen (z.B. Eisengießerei) und die<br />

Schachtanlage Baldur verzeichnet sind.<br />

Die Mühlenbauwerke Tüshausmühle, Rhader Mühle, Wienbecker Mühle und<br />

Midlicher Mühle mit ihren Stauanlagen stellten bereits historisch die wesentlichen<br />

Unterbrechungen in Hinblick auf die Längsdurchgängigkeit dar.<br />

Die nachfolgende Beschreibung der historischen Situation beschränkt sich<br />

auf die größeren Fließgewässer, in denen die Maßnahmen aufgrund von Kartenunterlagen<br />

vergleichsweise gut nachvollziehbar sind. Die Abbildungen<br />

verdeutlichen zudem exemplarisch einige der zahlreichen anthropogen bedingen<br />

Laufverlagerungen.<br />

Hammbach<br />

Das Umfeld des Hammbaches war weit überwiegend landwirtschaftlich genutzt,<br />

allerdings lagen Ackerflächen meist in einem größeren Abstand zum<br />

Fließgewässer. Wald war kaum vorhanden. Lediglich im Oberlauf gab es der<br />

Karte zufolge Nadelwald auf Flächen, auf denen heute überwiegend Ackerbau<br />

betrieben wird. Siedlungsflächen grenzten lediglich nördlich der Dorstener<br />

Altstadt an. Es handelte sich vorrangig um Fabrikanlagen (z.B. Bleicherei)<br />

und die Schachtanlage Baldur. Eine weitere bauliche Nutzung mit Auswirkungen<br />

auf das Fließgewässer war die Tüshausmühle mit ihrem Mühlenteich.<br />

Erste historische Belege für die Mühle gibt es aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Eine Bleicherei in Dorsten leitete verschmutztes Wasser in den Hammbach.<br />

Veränderungen am Gewässer und in der Aue des Hammbaches sind an vielen<br />

Stellen zu erkennen. Die Mündung des Hammbaches lag 300 m westlich<br />

der heutigen Mündung und das Gewässer verlief in einem großen Bogen in-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

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