Wienbach KNEF Endfassung - Kreis Recklinghausen
Wienbach KNEF Endfassung - Kreis Recklinghausen
Wienbach KNEF Endfassung - Kreis Recklinghausen
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Stadtgebiete:<br />
Dorsten – Heiden - Raesfeld - Reken<br />
Auftraggeber:<br />
Auftragnehmer:<br />
umweltbüro essen<br />
Bolle und Partner GbR
Essen, im Oktober 2012<br />
Auftraggeber:<br />
Bearbeitung:<br />
Andreas Bolle<br />
Silke Haarnagell<br />
Martina Stengert<br />
umweltbüro essen<br />
Rellinghauser Straße 334 f � 45 136 Essen<br />
fon 0201/860 61-0 � fax 0201/860 61-29<br />
info@umweltbuero-essen.de<br />
Gefördert mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen
Gliederung<br />
1 Einleitung 6<br />
1.1 Anlass und Rahmenbedingungen 6<br />
1.2 Größe und Abgrenzung des Planungsraumes 7<br />
2 Leitbild 8<br />
2.1 Naturräumliche Rahmenbedingungen des Einzugsgebietes 8<br />
2.1.1 Naturraum und Geologie 8<br />
2.1.2 Topographie 9<br />
2.1.3 Boden und Grundwasser 11<br />
2.2 Leitbild von Gewässer und Aue 11<br />
3 Wasserbauliche Maßnahmen<br />
der Vergangenheit 20<br />
3.1 Historische wasserbauliche Maßnahmen 20<br />
3.2 Weitere wasserbauliche Maßnahmen des 20. und 21.<br />
Jahrhunderts 26<br />
4 Ist-Zustand und Bewertung 28<br />
4.1 Biotopstruktur/Nutzung des Umlandes 28<br />
4.1.1 Flächennutzung im Einzugsgebiet 28<br />
4.1.2 Gewässersystem 29<br />
4.1.3 Schutzgebietsausweisungen 31<br />
4.2 Siedlungswasserwirtschaft und Gewässernutzung 31<br />
4.3 Abflussregime und hydraulische Verhältnisse 35<br />
4.4 Wasserqualität 36<br />
4.5 Aktuell praktizierte Unterhaltung 36<br />
4.6 Gewässerstruktur 38<br />
4.6.1 Gewässerstruktur im Überblick 38<br />
4.6.2 Gewässerstruktur nach Abschnitten 42<br />
4.7 Flora und Fauna 118<br />
4.7.1 Flora 118<br />
4.7.2 Vögel 119<br />
4.7.3 Amphibien 119<br />
4.7.4 Fische und Neunaugen 120<br />
4.7.5 Wirbellosenfauna 124<br />
5 Entwicklungsziele 127<br />
5.1 Planerische Rahmenbedingungen und Nutzungsansprüche 127<br />
5.1.1 Typen gewässerbegleitender Flächen 128<br />
5.1.2 Limitierende Faktoren 132<br />
5.2 Strahlwirkungskonzept 137<br />
5.2.1 Einleitung 137<br />
5.2.2 Grundlagen 138<br />
5.2.3 Voraussetzung zur Umsetzung möglicher Maßnahmen 139<br />
5.2.4 Herleitung des Flächenbedarfes 139
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
5.2.5 Anwendung des Strahlwirkungskonzeptes 143<br />
5.3 Entwicklungsziele für Gewässer und Umland 146<br />
6 Maßnahmenkonzept 148<br />
6.1 Maßnahmenkatalog 148<br />
6.1.1 Gewässer/Ufer 149<br />
6.1.2 Uferstreifen/Aue 153<br />
6.1.3 Umfeld 156<br />
6.2 Auswahl der Maßnahmen 157<br />
6.3 Maßnahmenübersicht 159<br />
7 Literatur 204<br />
Abbildungen<br />
Abbildung 1: Lageplan 7<br />
Abbildung 2: Fließgewässerlandschaften 10<br />
Abbildung 3: Fließgewässertypen gem. Fließgewässertypenatlas NRW<br />
(LANUV 2002) 13<br />
Abbildung 4: Preußische Landesaufnahme 1892 – Mündung<br />
Hammbach in Lippe 21<br />
Abbildung 5: Preußische Landesaufnahme 1895 – Hammbach<br />
(Wellbruchbach) 22<br />
Abbildung 6: Preußische Landesaufnahme 1895 – Oberlauf Hammbach 22<br />
Abbildung 7: Preußische Landesaufnahme 1892 – Hammbach und<br />
<strong>Wienbach</strong> 25<br />
Abbildung 8: Preußische Landesaufnahme 1895 – NSG<br />
Wessendorfer Elven 25<br />
Abbildung 9: Nutzungsformen im Einzugsgebiet des Hammbachsystems 29<br />
Abbildung 10: Wanderhindernisse für Makrozoobenthos und Fische 42<br />
Abbildung 11: Probestellen aus dem WRRL-Fischmonitoring und bedeutende<br />
Wanderhindernisse 122<br />
Abbildung 12: Windungsgrad in ausgewählten Gewässerabschnitten<br />
(Ausschnitt historischer Karten) 130<br />
Abbildung 13: Strahlwirkungskonzept 145<br />
Tabellen<br />
Tabelle 1: Leitbildbezogene Laufabschnitte 14<br />
Tabelle 2: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />
Fließgewässer der Niederungen 15<br />
Tabelle 3: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />
Sandgeprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen<br />
Aufschüttungen 16<br />
Tabelle 4: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />
Kiesgeprägtes Fließgewässer der Verwitterungsgebiete,<br />
Flussterrassen und Moränengebiete 17<br />
Tabelle 5: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />
Löss-lehmgeprägtes Fließgewässer der Bördenlandschaft 18<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
4
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Tabelle 6: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung – Organisch<br />
geprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen<br />
Aufschüttungen 19<br />
Tabelle 7: Nebenläufe des Hammbaches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer) 30<br />
Tabelle 8: Nebenläufe des Kalter Baches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer) 30<br />
Tabelle 9: Nebenläufe des <strong>Wienbach</strong>es (<strong>KNEF</strong>-Gewässer) 30<br />
Tabelle 10: Nebenläufe des Midlicher Mühlenbaches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer) 31<br />
Tabelle 11: Größere Teiche im Nebenschluss mit potenziell negativer Wirkung<br />
auf das Fließgewässer 32<br />
Tabelle 12: Einleitungsstellen aus der Bewertung nach BWK M3 (Kocks Consult<br />
GmbH, 2007) und Antragsunterlagen nach § 8 WHG (Kocks<br />
Consult GmbH, 2010) 34<br />
Tabelle 13: Pegeldaten 36<br />
Tabelle 14: Pflegefreie Gewässerabschnitte Gewässerschau<br />
2010/Gewässerpflegeplan 2010 37<br />
Tabelle 15: Bedeutende Bauwerke mit Wirkung als Wanderhindernis 40<br />
Tabelle 16: Befischungsdaten aus dem WRRL-Fischmonitoring bis 2009<br />
(LANUV, März 2011) 123<br />
Tabelle 17: Entwicklungskorridor (ohne Berücksichtigung von<br />
Restriktionen) 130<br />
Tabelle 18: Maßnahmenübersicht Hammbach (1) und Nebenläufe (4, 5) 160<br />
Tabelle 19: Maßnahmenübersicht <strong>Wienbach</strong> (2) und Nebenläufe 181<br />
Tabelle 20: Maßnahmenübersicht Midlicher Mühlenbach (3) und<br />
Nebenläufe 196<br />
Anlagen<br />
1 Abschnittskennblätter Hammbach und Nebenläufe<br />
2 Abschnittskennblätter <strong>Wienbach</strong> und Nebenläufe<br />
3 Abschnittskennblätter Midlicher Mühlenbach und Nebenläufe<br />
Karten<br />
1 Bestand (3 Blätter)<br />
2 Gewässerstruktur (3 Blätter)<br />
3 Maßnahmen (4 Blätter)<br />
4 Strahlwirkungskonzept (1 Blatt)<br />
Daten-CD<br />
1. Texte<br />
2. Fotos<br />
3. GIS-Daten<br />
4. Bauwerkskataster (Datenbank)<br />
5. Strukturdaten (beach-Daten)<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
5
1 Einleitung<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
1.1 Anlass und Rahmenbedingungen<br />
Mit Erlass vom 20.07.1992 fordert das Ministerium für Umwelt, Raumordnung<br />
und Landwirtschaft (MURL, heute MKUNLV) die Aufstellung von "Konzepten<br />
zur naturnahen Entwicklung der Fließgewässer" (<strong>KNEF</strong>) und koppelt<br />
hieran auch die Gewährung von Zuwendungen.<br />
Eine fachliche Grundlage für die Erarbeitung von solchen Konzepten stellt<br />
die "Richtlinie für die Entwicklung naturnaher Fließgewässer in Nordrhein-<br />
Westfalen" (MUNLV, 2010) dar. Daneben sind insbesondere auch die LUA-<br />
Merkblätter 17 und 36, die Angaben über Leitbilder und Referenzzustände<br />
kleinerer Fließgewässer machen, von Bedeutung. Zur Gliederung und Vorgehensweise<br />
liegt der "Leitfaden zur Aufstellung eines Konzeptes zur naturnahen<br />
Entwicklung von Fließgewässern" (MUNLV, 2002) vor.<br />
Die im Rahmen der Konzepte entwickelten Maßnahmenkataloge sollen unter<br />
anderem im Rahmen der jährlichen Gewässerunterhaltungspläne umgesetzt<br />
werden, können aber zum Beispiel auch als Grundlage für die Realisierung<br />
von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen am Gewässer durch Städte und<br />
Kommunen dienen. Darüber hinaus dienen sie als Leitlinie für jegliche Art<br />
von Maßnahmen an den Gewässern. Die Anwendung des sog. „Strahlwirkungskonzeptes“<br />
soll zudem eine Übernahme in die sog. „Umsetzungsfahrpläne“<br />
zur Umsetzung de Wasserrahmenrichtlinie ermöglichen. Dabei ist jedoch<br />
zu beachten, dass das <strong>KNEF</strong> eine Angebotsplanung darstellt und eine<br />
direkte Übertragung in die mit größerer Verbindlichkeit ausgestatteten Umsetzungsfahrpläne<br />
nicht möglich ist.<br />
Gegenstand des vorliegenden Konzeptes sind nur ausgewählte Gewässer<br />
des Gewässersystems von Hammbach und <strong>Wienbach</strong>.<br />
Das Gewässersystem gehört zum Einzugsgebiet der Lippe und erstreckt<br />
sich auf die kreisangehörigen Städte Dorsten (<strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong>), Raesfeld,<br />
Heiden und Reken (<strong>Kreis</strong> Borken), wobei der Großteil zur Stadt Dorsten<br />
gehört (siehe Abbildung 1).<br />
Ein Großteil des Einzugsgebietes ist landwirtschaftlich geprägt. Lediglich in<br />
kleinen Teilabschnitten stellen Siedlungsflächen wesentliche Anteile am Einzugsgebiet.<br />
Das vorliegende <strong>KNEF</strong> besteht aus folgenden Bestandteilen:<br />
Text/Erläuterungsbericht (mit Anlagen)<br />
Karten:<br />
• Bestand (3 Blätter)<br />
• Gewässerstruktur (3 Blatt)<br />
• Maßnahmenplan (4 Blätter)<br />
• Karte Strahlwirkungskonzept<br />
GIS-Daten im ESRI Shape-Format<br />
Bauwerksdatenbank<br />
Strukturdaten (beach-Format)<br />
Fotos<br />
6
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
1.2 Größe und Abgrenzung des Planungsraumes<br />
Zur Beschreibung des weit verzweigten Gewässernetzes erfolgt eine Aufteilung<br />
in drei Teilsysteme mit insgesamt über 128 km Gewässerstrecke und<br />
einem Einzugsgebiet von ca. 148 km². Unterschieden werden:<br />
1. Hammbach (im Oberlauf auch Rhader Bach genannt, mit Schafsbach,<br />
Kalter Bach, Rhader Mühlenbach)<br />
2. <strong>Wienbach</strong> (im Oberlauf auch Lembecker Wiesenbach genannt)<br />
3. Midlicher Mühlenbach<br />
Das Gewässersystem erstreckt sich von Norden nach Süden. Die Oberläufe<br />
der größeren Fließgewässer Hammbach, Midlicher Mühlenbach und Schafsbach<br />
entspringen auf Borkener <strong>Kreis</strong>gebiet, der Kalter Bach und der <strong>Wienbach</strong><br />
auf <strong>Recklinghausen</strong>er <strong>Kreis</strong>gebiet. Der Großteil der Fließgewässer verläuft<br />
auf Dorstener Stadtgebiet, wo auch der Hammbach, als Hauptlauf des<br />
<strong>Wienbach</strong>systems, in die Lippe mündet.<br />
Das Gewässersystem liegt in einem weit überwiegend landwirtschaftlich geprägten<br />
Landschaftsraum, mit nur wenigen größeren Waldgebieten sowie<br />
den Siedlungsflächen von Dorsten, Wulfen, Lembeck, Rhade und Reken.<br />
Das längste Gewässer ist mit 21,5 km der Hammbach (auch Rhader Bach<br />
oder Wellbruchbach genannt), gefolgt vom Midlicher Mühlenbach (mit 15<br />
km), dem <strong>Wienbach</strong> (mit 13,5 km), dem Kalter Bach (mit 8 km) und dem<br />
Schafsbach (mit 7,5 km). Alle anderen im <strong>KNEF</strong> behandelten Bäche weisen<br />
Längen von 0,5 km bis 4,5 km auf, was sich auf etwa die Hälfte des gesamten<br />
betrachteten Gewässernetzes summiert.<br />
Das Fließgewässernetz umfasst nach vorliegenden Unterlagen mehr als<br />
105 km weitere Fließstrecken, die zwar nicht im <strong>KNEF</strong> behandelt werden,<br />
aber überwiegend Teil des vom Wasser- und Bodenverband Rhader<br />
Bach/<strong>Wienbach</strong> zu unterhaltendes Gewässernetzes sind.<br />
Abbildung 1: Lageplan<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
7
2 Leitbild<br />
Grundlagen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Das Leitbild beschreibt den heutigen potenziell natürlichen Gewässerzustand<br />
anhand der Kenntnisse über die natürlichen Funktionen des Fließgewässers<br />
im Ökosystem.<br />
Es stellt somit ein maximales Sanierungsziel aus rein naturwissenschaftlicher<br />
Sicht dar, das keine sozioökonomischen Einschränkungen, die sich<br />
zum Beispiel aus rechtlichen Aspekten, Nutzungsanforderungen oder Kosten-Nutzen-Betrachtungen<br />
ergeben können, berücksichtigt.<br />
Das Leitbild entspricht immer dem Gewässertyp, wenn keine irreversiblen<br />
Veränderungen der naturräumlichen Rahmenbedingungen (großflächige<br />
Abgrabungen oder Aufschüttungen, Bergsenkungen etc.) vorliegen.<br />
2.1 Naturräumliche Rahmenbedingungen des<br />
Einzugsgebietes<br />
2.1.1 Naturraum und Geologie<br />
Das Einzugsgebiet des Hammbaches liegt in der naturräumlichen Haupteinheit<br />
„544 Westmünsterland“ im westlichen und nordwestlichen Teil der<br />
„Westfälischen Tieflandsbucht" und ist somit Teil der durch basenarme Substrate<br />
geprägten Moränen- und Terrassenlandschaften Westdeutschlands.<br />
Aufgrund der vorherrschend sandigen Böden wird es auch als „Sandmünsterland"<br />
bezeichnet. Die Landschaft ist im Wesentlichen durch sandige Talebenen<br />
und Niederungen sowie sandreiche Geschiebelehmplatten bestimmt.<br />
Hinzu kommen im Westen und Norden isoliert gelegene Erhebungen<br />
aus Kreidegesteinen, im Süden die Sandhügelländer der Hohen Mark,<br />
Haard und Borkenberge sowie, etwas kleinflächiger, die Rekener Berge bei<br />
Groß Reken und „Die Berge" bei Borken.<br />
Westlich der Hohen Mark liegen die Lembecker Sandplatten. Hier wechseln<br />
im Südteil breite Feuchtzonen mit wasserstauenden Schichten im Untergrund<br />
(Geschiebelehme, tonig-mergelige Bildungen der Oberkreide) und<br />
etwas höher liegende ebenen Sandflächen miteinander ab. Früher lagen hier<br />
zahlreiche kleine Niedermoore (heute meist kultiviert und in Grünland überführt).<br />
Bei Rhade (Rhader Mühlenbach und Nebenbäche) sind noch größere<br />
Niedermoor- und Anmoorflächen erhalten.<br />
Im Nordteil sind grund- und stauwasserbeeinflusste Böden weit verbreitet<br />
(Gley und Pseudogley mit Übergängen zu den terrestrischen Bodenarten<br />
wie Podsol und Braunerde). Auf Dünen haben sich Podsole entwickelt.<br />
Den tieferen geologischen Untergrund bilden Gesteine der Kreide, die von<br />
einer mehr oder minder mächtigen Abfolge aus quartären Lockersedimenten<br />
überdeckt werden. Nur im Bereich der „Sandhügelländer" oder im Ausstrichbereich<br />
der härteren Kalkgesteine der unteren Oberkreide ist diese Decke<br />
heute eher lückig. Bei den Lockersedimenten handelt es sich hauptsächlich<br />
um glaziale Sedimente aus dem saale-eiszeitlichen Gletschervorstoß<br />
(Grundmoräne, fluvioglaziale Sande und Kiese) sowie Flussablagerungen<br />
(als „Talsande" bezeichnete Niederterrassensedimente, meist Sande,<br />
z.T. kiesig bis schluffig) aus der nächstjüngeren (jungpleistozänen) Weichsel-Kaltzeit.<br />
Unter trocken-kalten klimatischen Bedingungen wurden durch<br />
den Wind in großen Mengen Sand ausgeblasen und an anderen Stellen in<br />
Form von Flugsandfeldern oder Dünen wiederabgelagert.<br />
8
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Im Laufe des Holozäns entstanden bei zunehmender Erwärmung Moore<br />
(Nieder- bis Hochmoore). Sie bildeten sich bevorzugt über den wasserstauenden<br />
Tonen bzw. Tonmergeln der Unterkreide (z.T. auch über stärker tonigen<br />
Geschiebelehmen), aber auch in den breiten, nur von träge fließenden<br />
Bächen durchzogenen Talniederungen östlich und westlich der Hohen<br />
Mark.<br />
Im Einzugsgebiet des Fließgewässernetzes stehen oberflächig Ablagerungen<br />
aus dem Quartär an. Am weitesten verbreitet sind Grundmoränen und<br />
unterschiedlich entstandene Sandablagerungen (Dünen, Flugsand,<br />
Schmelzwassersand, Hochflutsand). Ein Großteil der Fließgewässer liegt innerhalb<br />
der Niederterrasse und in Ablagerungen der Bach- und Flusstäler.<br />
Untergeordnet kommen auch Niedermoore vor.<br />
Die für gewässerökologische Fragestellungen wesentlichen geologischen<br />
Aspekte verdeutlicht zusammenfassend die Karte der Fließgewässerlandschaften<br />
(vgl. Abbildung 2). Im Planungsraum gibt es demzufolge vier unterschiedliche<br />
Fließgewässerlandschaften:<br />
• Sande und Kiese der Niederungen,<br />
• Organische Substrate der Niederungen,<br />
• Sandgebiete<br />
• Verwitterungsgebiete, Flussterrassen und Moränengebiete.<br />
Ein Großteil der Unter- und Mittelläufe der größeren Fließgewässer liegen innerhalb<br />
von Niederungsgebieten, die von Sand und Kies oder von organischen<br />
Substraten geprägt werden. Die Oberläufe dagegen liegen meist in<br />
Sand- und Moränengebieten.<br />
2.1.2 Topographie<br />
Topographisch ist das Einzugsgebiet des Hammbaches als Tiefland zu charakterisieren,<br />
das von Norden zur Lippeniederung im Süden abfällt. Das am<br />
weitesten nördlich beginnende Fließgewässer, der Midlicher Mühlenbach,<br />
nimmt auf einer Höhe von ca. 80 m üNN seinen Ausgang und endet mit der<br />
Mündung in die Lippe auf einer Höhe von ca. 30 m üNN.<br />
In der Regel ist das Talbodengefälle der Hauptläufe sehr gering und liegt unter<br />
0,4 %. Bei den Nebenläufen treten hingegen auch stärkere Gefälle auf,<br />
da es sich oftmals um künstlich zum Zwecke der Entwässerung geschaffene<br />
Fließgewässer handelt. So ist bei einigen Nebenläufen des Midlicher Mühlenbaches<br />
ein Gefälle von bis zu 1,3 % zu verzeichnen.<br />
Ausgeprägte Talformen mit klaren Grenzen sind der Lage in der Niederung<br />
entsprechend nur an den Oberläufen weniger Gewässer ausgebildet. So<br />
kann für den Oberlauf des Kalter Baches (km 4+000 bis 6+000) ein 20 bis<br />
70 m breites und den Midlicher Mühlenbach (km 3+800 bis 11+400) ein bis<br />
zu 200 m breites Tal abgegrenzt werden.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
9
Abbildung 2: Fließgewässerlandschaften<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
10
2.1.3 Boden und Grundwasser<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Im Einzugsgebiet kommt vorrangig Braunerde und Pseudogley in verschiedenen<br />
Mischformen (z.B. Braunerde-Pseudogley, Podsol-Pseudogley) vor,<br />
untergeordnet Podsol und Plaggenesch. Daneben sind im direkten Umfeld<br />
der Fließgewässer in hohen Anteilen Gley und abschnittsweise Niedermoortorf<br />
ausgebildet.<br />
Insgesamt sind die Böden entweder durch Grundwasser in Gewässernähe<br />
oder Stauwasser auf den etwas höherliegenden Grundmoränenflächen geprägt.<br />
Die natürlichen Grundwasserflurabstände im unmittelbaren Gewässerumfeld<br />
liegen in der Regel bei 6 dm, sind aber vielfach künstlich abgesenkt. Während<br />
des Sommers sinkt der Grundwasserstand oftmals so weit ab, dass<br />
Fließgewässer komplett oder abschnittsweise trockenfallen.<br />
Ob auch Grundwasserentnahmen zu einem Trockenfallen von Gewässern<br />
führen, konnte anhand der vorliegenden Daten nicht beurteilt werden. Diesbezüglich<br />
wurde im Rahmen des <strong>KNEF</strong> auch keine weiteren Recherchen<br />
angestellt.<br />
2.2 Leitbild von Gewässer und Aue<br />
Der Fließgewässertypenatlas NRW (LUA-Merkblatt 36 1 , 2002) wird zeitgleich<br />
mit der Erarbeitung des <strong>KNEF</strong> überarbeitet. Zu erwarten ist, dass<br />
sich im Rahmen dieser Überprüfung die bisherige Typzuweisung für zahlreiche<br />
Gewässer verändern werden. Die umfangreichsten Änderungen betreffen<br />
voraussichtlich die als „Fließgewässer der Niederungen“ eingestuften<br />
Gewässer bzw. Gewässerabschnitte. Durch Verschärfung der Ausweisungskriterien<br />
werden viele Fließgewässer, die bislang diesem Fließgewässertyp<br />
zugewiesen worden sind zukünftig in Abhängigkeit von den jeweiligen naturräumlichen<br />
Bedingungen (Geologie, Boden, Gefälle) als „Sandgeprägte<br />
Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen“, als „Organisch<br />
geprägte Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen“ oder als<br />
„Löss-lehmgeprägte Fließgewässer der Bördenlandschaften“ eingestuft<br />
werden.<br />
Gemäß noch gültigem Fließgewässertypenatlas und der im LUA-<br />
Merkblatt Nr. 17 und 34 beschriebenen Gewässertypologie sind bei den im<br />
Typenatlas verzeichneten Gewässern (Hammbach, <strong>Wienbach</strong>, Midlicher<br />
Mühlenbach, Kalter Bach, Schafsbach, Moorbecke, Zitterbach, Wortbach,<br />
FG 1.30, 1.37, 1.50, 2.1, 2.11, 2.14, 2.32) fünf Gewässertypen zu unterscheiden<br />
(vgl. Abbildung 3).<br />
Der überwiegende Teil (ca. 40 %) der Fließgewässer ist dem „Fließgewässer<br />
der Niederungen“ zugeordnet. Dazu gehört fast der gesamte Hammbach<br />
und der Schafsbach, die Hälfte des <strong>Wienbach</strong>es und des Kalter Baches, die<br />
ersten 3.200 m des Midlicher Mühlenbaches, sowie der gesamte Hervester<br />
Bruchgraben, die Fließgewässer 2.1, 2.11, 2.12 und der Wortbach.<br />
Einen großen Anteil (ca. 22 %) hat auch der Typ „Sandgeprägte Fließgewässer<br />
der Sander und sandigen Aufschüttungen“, der dem Mittellauf des Midlicher<br />
Mühlenbaches, dem Oberlauf des Kalter Baches und <strong>Wienbach</strong>es zugeordnet<br />
ist.<br />
1 einschließlich CD Fließgewässertypologisches Informationssystem (FTIS)<br />
11
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Untergeordnet sind die Typen „löß-lehmgeprägte Fließgewässer der Bördenlandschaft“,<br />
„Kiesgeprägte Fließgewässer der Verwitterungsgebiete, Flussterrassen<br />
und Moränengebiete“ und „Organisch geprägte Fließgewässer der<br />
Sander und sandigen Aufschüttungen“ zugewiesen (zu 12 bzw. 14 %). Es<br />
handelt sich vor allem um kurze Teilabschnitte im Oberlauf der größeren<br />
Gewässer sowie um Nebenläufe.<br />
Bei der Zuweisung des Gewässertyps sind irreversible Veränderungen der<br />
naturräumlichen Ausgangsbedingungen zu berücksichtigen. Solche liegen<br />
durch Bergsenkungen in Hinblick auf die Abflussverhältnisse vor. So fließt<br />
der Hammbach nicht mehr im Freispiegelgefälle zur Lippe. Vielmehr wird<br />
über ein Pumpwerk das Wasser des Hammbaches in die 14 m höher liegende<br />
Lippe gepumpt. Infolge dessen hat die Wasserführung in der Lippe<br />
auch keinen prägenden Einfluss mehr auf das Gewässersystem des Hammbaches<br />
- der Fließgewässertyp „FG der Niederungen“, der sich durch die<br />
Prägung durch das Mündungsgewässer auszeichnet, kann also für das gesamten<br />
Hammbachsystem mit Ausnahme des mündungsnahen Unterlaufes<br />
nicht mehr das Leitbild darstellen.<br />
Für die nicht im Fließgewässertypenatlas NRW aufgeführten Fließgewässer<br />
werden entsprechend der geologischen und bodenkundlichen Verhältnisse,<br />
wie sie in den einschlägigen Kartenwerken dargestellt sind, sowie auf Basis<br />
der Ergebnisse der Gewässerbegehungen die jeweiligen Fließgewässertypen<br />
zugeordnet (s. Tabelle 1).<br />
Fazit: Durch Bergsenkungen ist es zu irreversiblen Veränderungen der<br />
Abflussverhältnisse gekommen, wodurch der Gewässertyp „Fließgewässer<br />
der Niederung“ nicht mehr dem Leitbild gleichgesetzt werden<br />
kann.<br />
Eine Übersicht der leitbildbezogenen Laufabschnitte wie sie sich auf Basis<br />
der aktuellen Kenntnisse zur Gewässertypologie ergeben, enthält Tabelle 1,<br />
die Übersicht über die leitbildgemäßen Strukturparameterausbildungen ist<br />
den anschließenden Tabellen zu entnehmen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
12
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Abbildung 3: Fließgewässertypen gem. Fließgewässertypenatlas NRW (LANUV 2002)<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
13
Tabelle 1: Leitbildbezogene Laufabschnitte<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Gewässertyp Gewässer Stationierung<br />
FG der Niederungen Hammbach (1) 0+000 – 0+500<br />
Sandgeprägtes FG FG 1.12, 1.24, 1.43, 1.44, 1.46, 1.47, 1.56, 2.1, 2.10, 2.11, gesamte FG<br />
der Sander und san- 2.12, 2.10.3, 2.14, 2.22, 2.22.1, 2.22.2, 2.24, 2.26, 2.27,<br />
digenAufschüttun- 2.30, 2.31, 2.35, 2.36, 2.37, 2.41, 3.1, 3.4, 3.6, 3.6.1, 3.7,<br />
gen<br />
3.8, 3.9, 3.11, 3.12, 3.13, 3.14, 3.15, 3.16, 3.17, 3.19, 4.6,<br />
5.1<br />
Hammbach (1) 0+500 – 7+300<br />
17+800 – 19+200<br />
FG 1.18 0+600 – 1+060<br />
FG 1.23 0+730 -1+280<br />
FG 1.23.1 0+170 – 0+400<br />
Kalter Bach (1) 1+500 – 7+970<br />
FG 1.30 0+200 – 0+700<br />
Zitterbach (1.37) 0+000 – 1+200<br />
Östlicher Talgraben (1.40) 0+000 – 1+200<br />
FG 1.57 0+000 – 0+340<br />
<strong>Wienbach</strong> (2) 0+000 -11+450<br />
FG 2.32 0+000 – 1+500<br />
Moorbecke (2.40) 0+000 – 0+800<br />
FG 2.50 0+000 – 0+740<br />
Midlicher Mühlenbach (3) 0+000 – 14+400<br />
FG 3.5 0+000 – 0+400<br />
Schafsbach (5) 4+900 – 6+700<br />
Organisch geprägtes FG 1.14, 1.15, 1.17, 1.20, 1.21, 1.22, 4.8, 4.21, 5.8 gesamte FG<br />
FG der Sander und Hammbach (1, 4) 7+300 – 17+800<br />
sandigen Aufschüttungen<br />
FG 1.18<br />
FG 1.23<br />
0+000 – 0+600<br />
0+000 – 0+730<br />
FG 1.23.1 0+000 – 0+170<br />
Kalter Bach (1) 0+000 – 1+500<br />
FG 1.30 0+000 – 0+200<br />
Schafsbach (5) 0+000 – 4+900<br />
Löß-Lehmgeprägtes FG 1.50, 1.50.1 gesamte FG<br />
FG der Bördenland- Hammbach (4) 19+200 – 21+500<br />
schaften<br />
Kalter Bach (1) 7+970 – 8+480<br />
FG 1.30 0+700 – 1+680<br />
Zitterbach (1.37) 2+060 – 2+580<br />
FG 1.57 0+340 – 1+000<br />
<strong>Wienbach</strong> (2) 11+450 – 13+740<br />
FG 2.32 1+500 – 2+750<br />
Moorbecke (2.40) 0+800 – 2+600<br />
3+600 – 4+600<br />
Schafsbach (5) 6+700 – 7+860<br />
Kiesgeprägtes FG der FG 1.58, 1.58.1, 2.52 gesamtes FG<br />
Verwitterungsgebiete, Östlicher Talgraben (1.40) 1+200 – 2+390<br />
Flussterrassen und<br />
Moränengebiete<br />
Moorbecke (2.40)<br />
FG 2.50<br />
2+600 – 3+600<br />
0+740 – 3+650<br />
Midlicher Mühlenbach (3) 14+400 – 15+180<br />
FG 3.5 0+400 – 0+970<br />
14
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Tabelle 2: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung – Fließgewässer der Niederungen<br />
Gewässerabschnitte:<br />
(s. Karten)<br />
Hydrologischer Typ grundwasserarm, grundwassergeprägt<br />
Relief und geologische Verhältnisse<br />
Gewässertyp:<br />
Fließgewässer der Niederungen<br />
holozäne Flussablagerungen, Lockergestein-Schwemmlandböden, ausgedehnte<br />
Ebene<br />
Laufentwicklung<br />
Laufkrümmung überwiegend geschwungen mit Verzweigungen („anabranching“)<br />
Erosion keine Erosion<br />
Längsbänke Krümmungsbänke (häufig vegetationsbedeckt)<br />
besondere Laufstrukturen Treibholzverklausungen, Inselbildung, Laufverengungen und -<br />
weitungen, Laufgabelungen<br />
Talbodengefälle 1 – 2 ‰ (-1 ‰)<br />
kritische Sohlschubspannung<br />
k. A.<br />
Querbänke keine bis selten<br />
Strömungsdiversität keine bis gering<br />
Tiefenvarianz/<br />
Strömungsbild<br />
Längsprofil<br />
groß, im Querprofil stark wechselnd /<br />
träge fließend<br />
Sohlstruktur<br />
Sohlensubstrattyp permanent hohe Anteile organischer Ablagerungen vorhanden<br />
Substratdiversität Substratdiversität des organischen Materials sehr groß, die des mineralischen<br />
gering<br />
besondere Sohlenstrukturen Makrophytenpolster<br />
Makrophyten Potamogeton natans, Potamogeton lucens, Myriophyllum spicatum, Nuphar<br />
lutea, Polygonum amphibium<br />
Querprofil<br />
Profiltyp in Tiefe und Breite unregelmäßige Kastenform<br />
Sohlbreite 1 – ≥ 10 m<br />
Einschnittstiefe 10 – 20 cm<br />
Profiltiefe sehr flach bis mäßig tief<br />
Breitenvarianz groß<br />
Uferstruktur<br />
Ufergehölze siehe Aue<br />
besondere Uferstrukturen Prall- und Sturzbäume, Baumumläufe, Unterstände, Holzansammlungen<br />
und Steilwände<br />
Aue/Gewässerumfeld Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, Silberweidenwald, Eschen-Auenwald<br />
(jeweils reichere Ausprägungen) Röhrichte, Grossseggen; mit Alnus<br />
glutinosa, Fraxinus excelsior, Prunus padus, Quercus robur, Salix alba<br />
(bei der Zuordnung sind die prinzipiellen Abweichungen von Quellläufen und temporären Gewässerabschnitten<br />
gegenüber der Bachtypologie zu beachten!)<br />
15
Tabelle 3: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />
Sandgeprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen<br />
Gewässerabschnitte:<br />
(s. Karten)<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Gewässertyp:<br />
Sandgeprägtes Fließgewässer der Sander<br />
und sandigen Aufschüttungen<br />
Hydrologischer Typ grundwasserarm, grundwassergeprägt, sommertrocken<br />
Relief und geologische Verhältnisse<br />
Sohlen-Auetal, Sohlen-Muldental, Podsol und Pseudogley in verschiedenen<br />
Ausprägungen<br />
Laufentwicklung<br />
Laufkrümmung ausgeprägte Mäanderbögen, grundwassergeprägte FG gestreckter<br />
Erosion steile Uferwände in Mäanderbögen (Prallhang) durch Seitenerosion;<br />
kurzzeitige Erosionsereignisse, vereinzelt Krümmungserosion, schwache<br />
Breitenerosion<br />
Längsbänke ausgeprägte Krümmungsbänke an den Gleithängen<br />
besondere Laufstrukturen Treibholzverklausungen, Laufweitungen<br />
Längsprofil<br />
Talbodengefälle 1 – 7 ‰ (1,5 – 4 ‰)<br />
kritische Sohlschubspannung<br />
2 N/m²<br />
Querbänke selten (Wurfbänke durch Totholzbarrieren)<br />
Strömungsdiversität gering<br />
Tiefenvarianz/<br />
Strömungsbild<br />
groß (tiefe Kolke an Prallhängen und hinter Totholzbarrieren, flach überströmte<br />
Kies- und Sandbänke sowie Fließstrecken mittlerer Tiefe/<br />
gemächlich fließend mit Strömungswalzen in Kolken<br />
Sohlstruktur<br />
Sohlensubstrattyp Dominanz von Sand, lokal Kiesbänke, Ton, Mergel, geringe organische<br />
Anteile<br />
Mesolithal + Akal: 0 - 20 %; Psammal: 70 - 99 %; Schluff + Ton: 1 - 10 %<br />
Substratdiversität gering bis mäßig<br />
besondere Sohlenstrukturen Kolke hinter Totholzbarrieren, Kehrwasser<br />
Makrophyten Ranunculus peltatus, Elodea canadensis, Nasturtium officinale<br />
Querprofil<br />
Profiltyp Kastenform, unregelmäßige Uferlinie; Prall- und Gleithänge ausgeprägt<br />
Sohlbreite 1 - 10 m<br />
Einschnittstiefe 30 - 80 cm<br />
Profiltiefe flach bis tief<br />
Breitenvarianz groß<br />
Uferstruktur<br />
Ufergehölze Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, Eichen-Hainbuchenwald (jeweils<br />
ärmere Ausprägungen) mit Alnus glutinosa, Betula pendula, Carpinus betulus,<br />
Fraxinus excelsior, Prunus padus, Quercus robur<br />
besondere Uferstrukturen Nistwände, Sturzbäume<br />
Aue/Gewässerumfeld siehe Ufergehölze<br />
(bei der Zuordnung sind die prinzipiellen Abweichungen von Quellläufen und temporären Gewässerabschnitten<br />
gegenüber der Bachtypologie zu beachten!)<br />
16
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Tabelle 4: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />
Kiesgeprägtes Fließgewässer der Verwitterungsgebiete, Flussterrassen und Moränengebiete<br />
Gewässerabschnitte:<br />
(s. Karten)<br />
Gewässertyp:<br />
Kiesgeprägtes Fließgewässer der Verwitterungsgebiete,<br />
Flussterrassen und Moränengebiete<br />
Hydrologischer Typ grundwasserarm, grundwassergeprägt, sommertrocken<br />
Relief und geologische Verhältnisse<br />
Kerbsohlental; Muldental; Sohlen-Muldental; Sohlen-Auental; Braunerde<br />
und Pseudogley in verschiedenen Ausprägungen, Rendzina<br />
Laufentwicklung<br />
Laufkrümmung geschlängelt bis mäandrierend (bei Lage in Muldental mehr gestreckt)<br />
Erosion durch Stabilität des Sohlenmaterials Sohlenerosion begrenzt; deutlich<br />
unterschnittene Ufer im Bereich der HW-Linie in Mäanderbögen (Hohlkehle<br />
am Prallhang); kurzzeitige Erosionsereignisse, deutliche Krümmungserosion<br />
Längsbänke Krümmungsbänke, Inselbänke (Ansätze)<br />
besondere Laufstrukturen Totholzverklausungen, Sturzbäume, Laufverengungen und -weitungen<br />
Längsprofil<br />
Talbodengefälle 3 – 15 ‰ (5 – 10 ‰)<br />
kritische Sohlschubspannung<br />
2 – 15 N/m²<br />
Querbänke selten (Wurfbänke durch Totholzbarrieren)<br />
Strömungsdiversität mäßig bis groß<br />
Tiefenvarianz/<br />
Strömungsbild<br />
groß (Wechsel: flachüberströmte „Schnellen“ und tiefe „Stillen“)/ gemächlich<br />
fließend, an Schnellen turbulent,
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Tabelle 5: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung – Löss-lehmgeprägtes Fließgewässer der Bördenlandschaft<br />
Gewässerabschnitte:<br />
(s. Karten)<br />
Gewässertyp:<br />
Löß-lehmgeprägtes Fließgewässer der Bördenlandschaften<br />
Hydrologischer Typ grundwasserarm, grundwassergeprägt, sommertrocken<br />
Relief und geologische Verhältnisse<br />
Muldental, Sohlen-Muldental; Braunerde mit verschiedenen Ausprägungen<br />
Laufentwicklung<br />
Laufkrümmung unregelmäßige Mäander, geschlängelter Verlauf<br />
Erosion vornehmlich Tiefenerosion; stetige Erosion der Sohle auch bei Niedrigwasserführung;<br />
beidseitig stabile, gleichförmige Ufer, keine bis schwache<br />
Krümmungserosion, keine Breitenerosion<br />
Längsbänke Krümmungsbänke; Inselbänke (Ansätze)<br />
besondere Laufstrukturen Totholzverklausungen; Sturzbäume<br />
Längsprofil<br />
Talbodengefälle 1 – 12 ‰ (1,5 – 10 ‰)<br />
kritische Sohlschubspannung<br />
1 – 12 N/m²<br />
Querbänke selten (Wurfbänke durch Totholzbarrieren)<br />
Strömungsdiversität gering bis mäßig<br />
Tiefenvarianz/<br />
Strömungsbild<br />
mäßig bis groß (bei Lössaggregation Wechsel von Schnellen und Stillen;<br />
bei großen Fließgewässern tiefe Kolke hinter Totholzbarrieren; überwiegend<br />
Fließstrecken mittlerer Tiefe)/<br />
gemächlich fließend, 50 %, teilweise Plattenbildung<br />
Substratdiversität gering bis mäßig<br />
besondere Sohlenstrukturen Stillwasserpools, durchströmte Pools, Schnellen<br />
Makrophyten Potamogeton pectinatus, Sparganium emersum, Nuphar lutea<br />
Querprofil<br />
Profiltyp Kastenform, unregelmäßige Uferlinie; stabile Steilhänge und Uferunterspülungen<br />
Sohlbreite 1 – 10 m<br />
Einschnittstiefe 40 – 150 cm (kleine Fließgewässer); 120 – 200 cm (große Fließgewässer)<br />
Profiltiefe mäßig tief bis sehr tief<br />
Breitenvarianz gering<br />
Uferstruktur<br />
Ufergehölze Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, Eschen-Auenwald (jeweils reichere<br />
Ausprägungen) mit Alnus glutinosa, Cornus sanguinea, Fraxinus excelsior,<br />
Prunus padus, Quercus robur, Ulmus carpinifolia<br />
besondere Uferstrukturen Nistwände<br />
Aue/Gewässerumfeld siehe Ufergehölze<br />
(bei der Zuordnung sind die prinzipiellen Abweichungen von Quellläufen und temporären Gewässerabschnitten<br />
gegenüber der Bachtypologie zu beachten!)<br />
18
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Tabelle 6: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung – Organisch geprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen<br />
Aufschüttungen<br />
Gewässerabschnitte:<br />
(s. Karten)<br />
Hydrologischer Typ grundwasserarm , sommertrocken<br />
Relief und geologische Verhältnisse<br />
Gewässertyp:<br />
Organisch geprägtes Fließgewässer der Sander<br />
und sandigen Aufschüttungen<br />
Sohlen-Auental; Sohlen-Muldental; Podsol und Pseudogley in verschiedenen<br />
Ausprägungen<br />
Laufentwicklung<br />
Laufkrümmung überwiegend geschwungen mit Verzweigungen<br />
Erosion keine Tiefenerosion, Akkumulation durch Torfwachstum im Sohlental;<br />
keine bis geringe Krümmungserosion<br />
Längsbänke lokal Inselbänke aus Totholz und Moospolstern<br />
besondere Laufstrukturen Inselbildungen, Totholzverklausungen, Laufaufweitungen und -<br />
verengungen, Laufgabelungen<br />
Längsprofil<br />
Talbodengefälle 2 – 15 ‰ (5 - 10‰)<br />
kritische Sohlschubspannung<br />
< 1 N/m²<br />
Querbänke häufig durch Totholzbarrieren<br />
Strömungsdiversität mäßig<br />
Tiefenvarianz/<br />
Strömungsbild<br />
groß (tiefe Kolke hinter Totholzbarrieren, flach überströmte Moospolster<br />
und Totholzverklausungen sowie Fließstrecken mittlerer Tiefe)/<br />
träge fließend mit Turbulenzen an Stufen,
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
3 Wasserbauliche Maßnahmen der<br />
Vergangenheit<br />
3.1 Historische wasserbauliche Maßnahmen<br />
Hinsichtlich der historischen Gewässerverläufe und etwaiger historischer<br />
wasserbaulicher Maßnahmen wurde vornehmlich die Preußische Landesaufnahme<br />
von 1892/95 ausgewertet und in Teilen mit der sog. Preußischen<br />
Uraufnahme (ca. 1843) abgeglichen. Dabei ist zu beachten, dass sich die<br />
Angaben in den historischen Karten nur in begrenztem Umfang hinsichtlich<br />
einer Konkretisierung des Leitbildes und der Ableitung von Entwicklungszielen<br />
verwenden lassen. Insbesondere darf der in den Karten dargestellte Zustand<br />
nicht mit dem Zustand verwechselt werden, der ohne menschlichen<br />
Einfluss bestanden hat, da anzunehmen ist, dass Überformungen bereits im<br />
Mittelalter einsetzten. Zudem nimmt bei kleinen Gewässern die Darstellungsschärfe<br />
in den Karten erheblich ab, da deren genaue Wiedergabe nicht<br />
das primäre Ziel der Kartenerstellung war.<br />
Auch schon Ende des 19. Jh. war das Einzugsgebiet des Hammbachsystems<br />
überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Allerdings überwog zumindest<br />
in unmittelbarer Nähe zu den Fließgewässern die Grünlandnutzung gegenüber<br />
dem Ackerbau. Zum Teil verzeichnet die Karte auch ausdrücklich<br />
Feuchtgrünland. Größere Siedlungsflächen gab es nur wenige und nur selten<br />
unmittelbar an die Gewässer angrenzend. In unmittelbarer Gewässernähe<br />
bestanden solche Siedlungsflächen v.a. im Norden der Dorstener Altstadt,<br />
wo bereits größere Fabrikanlagen (z.B. Eisengießerei) und die<br />
Schachtanlage Baldur verzeichnet sind.<br />
Die Mühlenbauwerke Tüshausmühle, Rhader Mühle, Wienbecker Mühle und<br />
Midlicher Mühle mit ihren Stauanlagen stellten bereits historisch die wesentlichen<br />
Unterbrechungen in Hinblick auf die Längsdurchgängigkeit dar.<br />
Die nachfolgende Beschreibung der historischen Situation beschränkt sich<br />
auf die größeren Fließgewässer, in denen die Maßnahmen aufgrund von Kartenunterlagen<br />
vergleichsweise gut nachvollziehbar sind. Die Abbildungen<br />
verdeutlichen zudem exemplarisch einige der zahlreichen anthropogen bedingen<br />
Laufverlagerungen.<br />
Hammbach<br />
Das Umfeld des Hammbaches war weit überwiegend landwirtschaftlich genutzt,<br />
allerdings lagen Ackerflächen meist in einem größeren Abstand zum<br />
Fließgewässer. Wald war kaum vorhanden. Lediglich im Oberlauf gab es der<br />
Karte zufolge Nadelwald auf Flächen, auf denen heute überwiegend Ackerbau<br />
betrieben wird. Siedlungsflächen grenzten lediglich nördlich der Dorstener<br />
Altstadt an. Es handelte sich vorrangig um Fabrikanlagen (z.B. Bleicherei)<br />
und die Schachtanlage Baldur. Eine weitere bauliche Nutzung mit Auswirkungen<br />
auf das Fließgewässer war die Tüshausmühle mit ihrem Mühlenteich.<br />
Erste historische Belege für die Mühle gibt es aus dem 17. Jahrhundert.<br />
Eine Bleicherei in Dorsten leitete verschmutztes Wasser in den Hammbach.<br />
Veränderungen am Gewässer und in der Aue des Hammbaches sind an vielen<br />
Stellen zu erkennen. Die Mündung des Hammbaches lag 300 m westlich<br />
der heutigen Mündung und das Gewässer verlief in einem großen Bogen in-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
20
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
nerhalb der Lippeaue, bevor es in diese mündete. Dadurch ergab sich allein<br />
in diesem Bereich ein ca. 800 m längerer Lauf als heute.<br />
Das Grünland war oberhalb der Tüshausmühle an vielen Stellen von Gräben<br />
durchzogen, die der Entwässerung der feuchten Wiesen dienten. Die Karte<br />
verzeichnet deutlich mehr offene Gräben als derzeit noch vorhanden. Teilabschnitte<br />
einiger dieser Gräben sind zudem heute Bestandteil von kleineren<br />
Fließgewässern (FG 1.12, 1.21, 1.23, 4.8, 4.21, 5.1, 5.8).<br />
Im Bereich der Rhader Wiesen und oberhalb sind gegenüber dem aktuellen<br />
Zustand in Teilabschnitten deutliche Veränderungen der Lage des Gewässers<br />
nachzuvollziehen.<br />
In Höhe von km 18+900 (etwa 2,6 km unterhalb des heutigen Gewässeranfangs)<br />
endet in der Karte die Darstellung als Gewässer. Oberhalb werden<br />
nur noch trockene bzw. trocken fallende Gewässer bzw. Gräben verzeichnet.<br />
Die oberhalb liegenden 2,6 km Fließstrecke lassen sich somit nur noch<br />
indirekt durch die Verbindung verschiedener trockener Gräben nachvollziehen<br />
und stellen ein starkes Indiz dafür dar, dass es sich ab km 18+900 nicht<br />
mehr um einen natürlichen Wasserlauf handelt.<br />
Die Laufform ist bis zur Tüshausmühle als mäßig geschwungen bis geschlängelt<br />
zu bezeichnen. Auf einem kurzen Teilstück, in Höhe des heutigen<br />
Blauen Sees in Holsterhausen, mäandriert der Gewässerlauf.<br />
Oberhalb der Tüshausmühle ist der Lauf überwiegend gestreckt, was auf<br />
weiter zurückliegende bauliche Veränderungen hindeutet.<br />
Von den heute in den Hammbach mündenden siebzehn Fließgewässern die<br />
im <strong>KNEF</strong> behandelt werden, sind in der Landesaufnahme nur die folgenden<br />
elf verzeichnet: <strong>Wienbach</strong>, Kalter Bach, Schafsbach, Wortbach (Anbindung<br />
an den Hammbach/Rhader Bach als Laufgabelung), FG 1.12 (kürzer), 1.21,<br />
1.23 (anderer Verlauf), 1.24 (deutlich länger und mit dem heutigen Oberlauf<br />
des FG 1.23 verbunden), 4.4, 4.8 und 4.21.<br />
Abbildung 4: Preußische Landesaufnahme 1892 – Mündung Hammbach in Lippe<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
hist. Verlauf: blau<br />
heutiger Verlauf: pink<br />
21
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Abbildung 5: Preußische Landesaufnahme 1895 – Hammbach (Wellbruchbach)<br />
Abbildung 6: Preußische Landesaufnahme 1895 – Oberlauf Hammbach<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
hist. Verlauf: blau<br />
heutiger Verlauf: pink<br />
hist. Verlauf: blau<br />
hist. trocken fallende<br />
Gräben grün (Auswahl)<br />
heutiger Verlauf: pink<br />
22
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Kalter Bach<br />
Das Umfeld wurde damals wie heute von landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />
geprägt, die fast ausschließlich als Grünland bewirtschaftet wurden. Im<br />
Oberlauf trat die landwirtschaftliche Nutzung zurück und es war nur noch im<br />
schmalen Bachtal Grünland vorhanden, auf den daran angrenzenden Flächen<br />
stockte hingegen Mischwald.<br />
Veränderungen am Gewässer oder in der Aue sind nur an wenigen Stellen<br />
zu erkennen, was aber nicht bedeutet, dass es keine Veränderungen gab,<br />
sondern insbesondere in Hinblick auf die Laufform (s.u.) darauf deutet, dass<br />
die baulichen Eingriffe bereits früher stattgefunden haben. Im Unterlauf<br />
durchzogen in kurzen Abständen Gräben die Gewässeraue um sie zu entwässern.<br />
Diese Gräben sind heute nicht mehr vorhanden. Die Rhader Mühle<br />
mit dem Mühlenteich stellte schon im 19. Jahrhundert ein Wanderhindernis<br />
dar. Historische Belege bezeugen bereits Mitte des 17. Jahrhunderts eine<br />
Mühle.<br />
Bis km 5+700 (2,7 km unterhalb des heute verzeichneten Gewässeranfangs)<br />
ist in der historischen Karte noch eine Gewässerlinie eingezeichnet.<br />
Oberhalb sind bis zum Ende eines Geländeeinschnittes auf Höhe der heutigen<br />
Station km 6+200, weder ein Fließgewässer noch ein trockenfallendes<br />
Gewässer verzeichnet. Erst oberhalb des Geländeeinschnitts ist ein trockenfallendes<br />
Grabensystem dargestellt, das aber nicht vollständig bis zum heute<br />
verzeichneten Gewässeranfang reicht. Wie beim Hammbach stellt dies ein<br />
Indiz dafür dar, dass es sich ab km 6+200 nicht mehr um ein natürliches<br />
Gewässer handelt, sondern um künstliche Gewässerabschnitte zum Zwecke<br />
der Entwässerung.<br />
Die Laufform ist gestreckt bis schwach geschwungen, was auf eine Laufbegradigung<br />
in früheren Jahren deutet.<br />
Von den heute in den Kalter Bach mündenden neun Fließgewässern (die im<br />
<strong>KNEF</strong> behandelt werden) sind in der Landesaufnahme nur die folgenden<br />
drei verzeichnet: Zitterbach, FG 1.43 (mit anderem Verlauf) und 1.47.<br />
Schafsbach<br />
Das Umfeld des Schafsbaches bestand größtenteils aus Grünland, das zum<br />
Teil als Feuchtgrünland verzeichnet ist. Im Oberlauf grenzten auch Heideflächen<br />
an, Wald hingegen war fast gar nicht vorhanden. Somit entspricht die<br />
Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen weitgehend der heutigen,<br />
wobei allerdings der Anteil der ackerbaulichen Nutzung stark zugenommen<br />
hat.<br />
Veränderungen am Gewässer selbst oder in der Aue sind aus der Kartendarstellung<br />
lediglich für Mündung und Quellbereich abzuleiten. So mündete der<br />
Schafsbach damals etwa 1,4 km westlich seiner heutigen Mündung in den<br />
Rhader Bach (das Wasser des Schafsbaches wurde also im Rhader Bach<br />
abgeführt). Der heutige Schafsbachverlauf unterhalb der damaligen Mündung<br />
wiederum entspricht in weiten Teilen dem damaligen Verlauf des Rhader<br />
Baches. In der historischen Karte endet die Signatur für Fließgewässer<br />
bei km 7+000 an einem verlandeten Stillgewässer, etwa 1,8 km unterhalb<br />
des heute verzeichneten Fließgewässeranfangs. In der Preußischen Uraufnahme<br />
von 1842 ist aber ein Gewässerlauf noch bis zum heute verzeichneten<br />
Fließgewässeranfang eingetragen. Das Gewässer entsprang demzufolge<br />
im Bereich einer Fläche für die die Karte Torfabbau verzeichnet. Der Unter-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
23
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
schied zwischen den beiden historischen Karten, kann nach vorliegenden<br />
Kenntnissen nicht abschließend erklärt werden. Denkbar ist, dass sich die<br />
Abflusssituation nach 1842 aufgrund des Abbaus von Torf (und dem damit<br />
verbundenen Verlust eines Wasserspeichers) verändert hat. Tatsächlich entspricht<br />
jedenfalls der Zustand gemäß Karte von 1894 dem heutigen Zustand<br />
(weitgehend trocken).<br />
Die Laufform ist gestreckt bis schwach geschwungen, was auf künstliche<br />
Laufveränderungen in früheren Jahren hindeutet.<br />
Beide auch heute in den Schafsbach mündenden zwei Fließgewässern die<br />
im <strong>KNEF</strong> behandelt werden (FG 5.1, 5.8) sind in der Landesaufnahme verzeichnet.<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Das Umfeld des <strong>Wienbach</strong>es bestand vorwiegend aus Grünland, das zum<br />
Teil als Feuchtgrünland verzeichnet ist. Ackerbauliche Flächen grenzten<br />
vermehrt oberhalb des Ortskerns von Lembeck an. Der Gewässeranfang<br />
liegt in einer Heidefläche. Wald, vorrangig Laubwald, begleitete den Bachlauf<br />
nur auf kurzen Teilabschnitten zwischen der Wienbecker Mühle und<br />
Schloss Lembeck. Damit gleicht die Verteilung dieser Umfeldnutzungen der<br />
heutigen. Die ackerbauliche Nutzung hat etwas zugenommen, aus der Heidefläche<br />
ist Grünland geworden.<br />
Siedlungsflächen grenzen nur nördlich der Dorstener Altstadt an. Es handelt<br />
sich um Fabrikanlagen. In Höhe einer Fabrikanlage wurde der Bachlauf geteilt<br />
und führte über das Gelände der Fabrik. Die heute angrenzenden Siedlungsflächen<br />
in den Ortslagen Dorsten, Wulfen und Lembeck gab es noch<br />
nicht.<br />
Veränderungen am Gewässer oder in der Aue sind an einigen Stellen zu erkennen.<br />
Am auffälligsten ist die veränderte Lage der Mündung in den Hammbach.<br />
Die Mündung lag demzufolge ursprünglich ca. 500 m weiter südlich<br />
als heute, was eine deutliche Laufverkürzung bedeutet. Zudem verzeichnet<br />
die Karte bereits eine gewerblich-industrielle Nutzung des Bachwassers kurz<br />
vor der Mündung, wo der Gewässerlauf in Höhe einer Fabrikanlage geteilt<br />
wurde. In Höhe von Schloss Lembeck wurde das Wasser des <strong>Wienbach</strong>es,<br />
wie auch heute, zur Speisung der Gräfte genutzt. Am Gewässeranfang<br />
weicht die Lage deutlich ab. Der geradlinige Lauf deutet hier auf eine frühere<br />
wasserbauliche Maßnahme hin, die vermutlich die Entwässerung der staunassen<br />
Kuppenlage zum Ziel hatte.<br />
Schon damals stellte die Wienbecker Mühle mit dem Mühlenteich ein Wanderhindernis<br />
dar. Erste historische Belege datieren die Errichtung einer Mühle<br />
im ausgehenden 16. Jahrhundert.<br />
Die Laufform ist gestreckt bis stark geschwungen, in kurzen Teilabschnitten<br />
auch geschlängelt In den Bereichen mit einer gestreckten bis mäßig geschwungenen<br />
Laufform ist von historischen Gewässerbegradigungen auszugehen.<br />
Von den heute in den <strong>Wienbach</strong> mündenden zwölf Fließgewässern (soweit<br />
diese im <strong>KNEF</strong> behandelt werden) sind in der Landesaufnahme nur neun<br />
verzeichnet: Hervester Bruchgraben (mit FG 2.11 und FG 2.10.3), Köhler<br />
Graben, FG 2.23 (als Teil des Wulfener Dorfgrabens), FG 2.24 (als Teil einer<br />
Laufteilung des <strong>Wienbach</strong>es), Wulfener Dorfgraben (allerdings mit einem<br />
deutlich anderem Verlauf), Midlicher Mühlenbach, die Fließgewässer 2.32,<br />
2.35 (mit FG 2.36) und die Moorbecke.<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Abbildung 7: Preußische Landesaufnahme 1892 – Hammbach und <strong>Wienbach</strong><br />
Abbildung 8: Preußische Landesaufnahme 1895 – NSG Wessendorfer Elven<br />
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hist. Verlauf: blau<br />
heutiger Verlauf: pink<br />
hist. Verlauf: blau<br />
hist. trocken fallende<br />
Gräben grün (Auswahl)<br />
heutiger Verlauf: pink<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Midlicher Mühlenbach<br />
Das Umfeld des Midlicher Mühlenbaches bestand vorwiegend aus Grünland,<br />
zum Teil ist Feuchtgrünland verzeichnet. Waldflächen waren auch<br />
schon zu jener Zeit kaum vorhanden. Siedlungsflächen in Gewässernähe,<br />
nur in Höhe von Klein-Reken, grenzen zwar an die Aue, aber nicht direkt an<br />
das Fließgewässer an.<br />
Veränderungen am Gewässer oder in der Aue sind an verschiedenen Stellen<br />
deutlich zu erkennen. Insbesondere wird in der Karte bereits eine Gewässerbegradigung<br />
dokumentiert, bei der im fraglichen Abschnitt neben dem<br />
ursprünglichen geschwungenen Lauf bereits ein kürzerer geradliniger neuer<br />
verzeichnet ist. Insgesamt ist der Lauf des Midlicher Mühlenbaches relativ<br />
gestreckt, was auf frühere wasserbauliche Maßnahmen im gesamten Bachlauf<br />
hindeutet. Innerhalb der Gewässeraue ist an vielen Stellen ein enges<br />
Netz an Entwässerungsgräben verzeichnet.<br />
Die Lage der Mündung in den <strong>Wienbach</strong> kann anhand der vorliegenden Karten<br />
nicht abschließend bestimmt werden. Möglicherweise hat er der Speisung<br />
eines Mühlenteiches gedient und ist über diesen an einer anderen Stelle<br />
als heute in den <strong>Wienbach</strong> gemündet (ca. 600 m nördlich).<br />
Mit dem Bau der „Neuen Stadt Wulfen“ (Barkenberg) wurde Ende der<br />
1960er Jahre der Gewässerlauf ver- und tiefergelegt, um den hohen Grundwasserstand<br />
im Bereich der künftigen Siedlungsflächen abzusenken.<br />
In der historischen Karte ist der Anfang des Gewässerlaufes bei km 12+300<br />
dargestellt (2,8 km unterhalb des heute verzeichneten Anfangs). Dieser obere<br />
Abschnitt führt heute nur kurzzeitig Wasser, was als ein Indiz zu deuten<br />
ist, dass es sich um einen erst später künstlich angelegten Gewässerabschnitt<br />
handelt.<br />
Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts existierte die Midlicher Mühle mit einem<br />
Mühlteich, der heute nicht mehr vorhanden ist.<br />
Die Laufform ist überwiegend als gestreckt bis schwach geschwungen zu<br />
bezeichnen. In den Bereichen mit einer gestreckten bis mäßig geschwungenen<br />
Laufform ist von Gewässerbegradigungen auszugehen.<br />
Von den heute in den Midlicher Mühlenbach mündenden fünfzehn im <strong>KNEF</strong><br />
behandelten Fließgewässern ist in der Landesaufnahme nur das FG 3.19,<br />
(allerdings mit deutlich kürzeren Lauf) verzeichnet!<br />
3.2 Weitere wasserbauliche Maßnahmen des<br />
20. und 21. Jahrhunderts<br />
Im 20. und 21. Jahrhundert hat sich der Anteil landwirtschaftlich genutzter<br />
Flächen gegenüber denen für Siedlungszwecke deutlich verändert. Gewässerökologisch<br />
bedeutsam ist zudem die starke Erhöhung des ackerbaulich<br />
genutzten Anteils. Die Gewässer werden inzwischen teilweise von Siedlungsflächen<br />
umschlossen (Teilabschnitte des Hammbaches, <strong>Wienbach</strong>s, Midlicher<br />
Mühlenbaches) oder diese grenzen einseitig direkt an das Ufer an<br />
(Teilabschnitte des Hammbaches, Kalter Baches, Midlicher Mühlenbaches).<br />
Veränderungen der Grundwasserverhältnisse haben sich zum Beispiel in<br />
Folge der Anlage des Wulfener Gewerbegebietes „Im Köhl“ und des Baus<br />
der „Neuen Stadt Wulfen“ eingestellt, da der Midlicher Mühlenbach tiefer gelegt<br />
wurde und die Feuchtwiesen am <strong>Wienbach</strong> durch das Gewerbegebiet<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
26
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
versiegelt bzw. überschüttet wurden. Anzunehmen ist, dass der Oberlauf<br />
des Köhler Grabens aus diesem Grunde trocken fällt und der Wulfener Dorfgraben<br />
zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Siedlungsnutzung<br />
verlegt wurde.<br />
Um den Barkenberger See in Wulfen, der im Nebenschluss des Midlicher<br />
Mühlenbaches liegt, auch bei geringer Wasserführung mit Wasser zu speisen,<br />
wurde in Höhe der Gesamtschule ein Wehr im Midlicher Mühlenbach<br />
angelegt.<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in der Hammbachaue Sand abgebaut,<br />
wodurch der Blaue See entstand. Seit 1955 ist der See im Besitz der Rheinisch<br />
Westfälischen Wasserwerke (RWW), die ihn als Brauchwasserreservoir<br />
nutzt. Der See wird zum größten Teil mit Hammbachwasser, darüber hinaus<br />
mit Grundwasser aus den Bergsenkungsgebieten gespeist.<br />
Aufgrund von Bergsenkungen hat sich die Abflusssituation am Unterlauf des<br />
Hammbaches und <strong>Wienbach</strong>es, sowie an den in diesen Bereich mündenden<br />
Nebenläufen verändert (s.o.).<br />
In Folge der Bergsenkungen hat der Hammbach keinen natürlichen Abfluss<br />
mehr in die Lippe. Zur Neuregelung des Abflusses wurde der Hammbach<br />
bereits Anfang der 1950er Jahre ca. 700 m nach Norden verlegt (zwischen<br />
ehemaliger Mündung und Blauem See). Eine erneute Korrektur wurde in<br />
den 1990er Jahren nötig. Der Bach wurde wieder in sein altes Bachbett zurück<br />
verlegt und das Wasser über ein 1992 errichtetes Pumpwerk um 14 m<br />
gehoben, um in die Lippe zu gelangen. 2003 wurde dann der Laufabschnitt<br />
unterhalb des Pumpwerkes neu gestaltet.<br />
Der Einfluss von Bergsenkungen zeigt sich v.a. im Unterlauf des <strong>Wienbach</strong>es<br />
durch eine starke Verringerung des Sohlgefälles in Höhe km 3+000.<br />
Da das Grundwasser im Umfeld höher ansteht, haben sich in Teilbereichen<br />
sogar offene Wasserflächen und Röhrichte gebildet. Aus diesem Grund<br />
kommt es im Fließgewässer Nr. 2.11 an der Straße Wedenhof auch zu einem<br />
gelegentlichen Rückstau, im Gewässerlauf Nr. 2.1 ist sogar ein Bergsenkungssee<br />
entstanden.<br />
Zur Regulierung der begradigten Gewässer wurden zahlreiche Querbauwerke<br />
(u.a. Sohlabstürze, Wehre) im Hammbach und <strong>Wienbach</strong> errichtet. Sandfänge<br />
im Kalter Bach und Midlicher Mühlenbach sollen die von den Ackerflächen<br />
und aus den Dränagen eingetragene Sandlast zurückhalten.<br />
Daneben gibt es in den meisten im <strong>KNEF</strong> behandelten Gewässern Einleitungen<br />
aus der Niederschlagsentwässerung, Dränagen und Rückhaltebecken,<br />
sowie Durchlässe zur Querung von Straßen, Bahnlinien, landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen und Siedlungsflächen.<br />
Innerhalb der Gewässerniederung von Hammbach, <strong>Wienbach</strong>, Kalter Bach,<br />
Schafsbach und Midlicher Mühlenbach werden weiterhin Feuchtflächen (vor<br />
allem Grünland) entwässert.<br />
Zur Reaktivierung des Deutener Moores werden die ehemals der Entwässerung<br />
des Moores dienenden Fließgewässer 1.20, 1.21 und 1.23 dauerhaft<br />
über Wehre angestaut.<br />
Seit 2005 steht ein Großteil des Hammbachsystems unter Naturschutz (NSG<br />
Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es). In diesem Zuge wurde über Nutzungsverträge<br />
und Landankäufe durch den <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong> in Teilbereichen des<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Hammbaches, <strong>Wienbach</strong>es und Midlicher Mühlenbaches die Nutzung in<br />
Gewässerrandstreifen und Umfeld extensiviert.<br />
Der Wasser- und Bodenverband Rhader Bach/<strong>Wienbach</strong> hat zudem in Teilabschnitten<br />
des Hammbaches die Unterhaltungsarbeiten am Gewässer so<br />
weit reduziert, so dass sich u.a. durch Totholzablagerung Uferabbrüche bilden<br />
konnten, die zu einer Differenzierung des Gewässerprofils und des Laufes<br />
führten.<br />
4 Ist-Zustand und Bewertung<br />
4.1 Biotopstruktur/Nutzung des Umlandes<br />
4.1.1 Flächennutzung im Einzugsgebiet<br />
Im Rahmen der Datenerhebung zum vorliegenden Konzept wurde die Flächennutzung<br />
in mindestens 50 m breiten Streifen beiderseits der Gewässer<br />
auf Basis der DGK5 und der Luftbilder vordigitalisiert und die Ergebnisse anschließend<br />
im Gelände überprüft. Ferner lagen für Teilabschnitte Biotoptypenkartierungen<br />
aus dem Jahre 2005 der Biologischen Station vor.<br />
Das Einzugsgebiet des Hammbachsystems ist landwirtschaftlich geprägt.<br />
Während in den Oberläufen des Hammbaches (Rhader Bach), Midlicher<br />
Mühlenbaches und <strong>Wienbach</strong>es, sowie im Mittel- und Oberlauf des Schafsbaches<br />
die ackerbauliche Nutzung überwiegt, ist es in den anderen Bereichen<br />
die Grünlandnutzung.<br />
Waldflächen sind kaum vorhanden. Die wenigen größeren Waldflächen liegen<br />
im Oberlauf des Kalter Baches, an der Moorbecke und im <strong>Wienbach</strong><br />
(zwischen Wienbecker Mühle und Schloss Lembeck). Hier verlaufen auch<br />
die Fließgewässer 2.32, 2.35 und 2.36 komplett oder überwiegend im Wald.<br />
Entlang des Hammbaches fehlen Waldflächen fast vollständig. Lediglich<br />
zwischen km 5+400 und 6+300 grenzt auf einer längeren Strecke Wald an.<br />
Ebenso verhält es sich im Umfeld des Midlicher Mühlenbaches. Die wenigen<br />
auf längerer Strecke angrenzenden Waldflächen liegen zwischen km 7+100<br />
und 7+900, sowie km 11+300 und 11+700.<br />
Siedlungsflächen von Holsterhausen, Lembeck, Wulfen, Rhade und Klein-<br />
Reken grenzen auf kurzen Teilabschnitten an. Die längsten Fließgewässerabschnitte<br />
innerhalb von Siedlungsflächen befinden sich am Unterlauf des<br />
Hammbaches zwischen km 1+100 und 3+100.<br />
Die Bestandssituation im unmittelbaren Gewässerumfeld ist Karte 1 zu<br />
entnehmen und basiert auf den Darstellungen der Deutschen Grundkarte<br />
1: 5.000 und ergänzender Bestandsaufnahmen vor Ort (Biotopstruktur- und<br />
Gewässerstrukturkartierung). Eine verbale Darstellung erfolgt diesbezüglich<br />
in Zusammenhang mit der Darstellung der Gewässerstruktur in Kapitel 4.6.2<br />
sowie in den Abschnittskennblättern im Anhang.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
28
Abbildung 9: Nutzungsformen im Einzugsgebiet des Hammbachsystems<br />
4.1.2 Gewässersystem<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Das Gewässernetz des Hammbaches besteht aus 223 km im Datensatz des<br />
Wasser- und Bodenverbandes Rhader Bach/<strong>Wienbach</strong> verzeichneter Fließgewässer,<br />
die allerdings zum Teil offenkundig als Entwässerungsgräben angelegt<br />
wurden. Zu den längsten Gewässerläufen im System gehören neben<br />
dem Hammbach (21,5 km), der <strong>Wienbach</strong> (13,7 km), der Midlicher Mühlenbach<br />
(15,1 km), der Kalter Bach (8,4 km) und der Schafsbach (7,8 km). Die<br />
kürzesten Gewässerläufe sind hingegen nur wenig länger als 50 m. Das<br />
<strong>KNEF</strong> bezieht sich auf einen Ausschnitt des Gewässernetzes mit insgesamt<br />
ca. 128 km Lauflänge 2 .<br />
Typisch für die bearbeiteten Fließgewässer ist, dass diese nicht über punktuelle<br />
Quellen verfügen. Den Beginn der Gewässer stellen oftmals die Auslässe<br />
von Drainagen oder von sonstigen Rohrleitungen dar, ohne dass diese<br />
aber als Quelle mit den entsprechenden biozönotischen Anforderungen zu<br />
2 Das digitale Gewässernetz (Gewässerlinien) wurde für das <strong>KNEF</strong> auf Basis des Datensatzes des<br />
Wasser- und Bodenverbandes neu erstellt. Neben der Korrektur von Fehlern (Verbindung von Gewässerlinien<br />
und Korrektur von Digitalisierrichtungen) wurden die jeweils längsten Gewässerläufe<br />
bestimmt und die Kilometrierung daran – und nicht an der ortsüblichen Bezeichnung – neu erstellt.<br />
Acker = gelb<br />
Grünland = hellgrün<br />
Wald = dunkelgrün<br />
Gewerbe/Siedlung =<br />
grau/rot<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
bezeichnen sind. Prägend für zahlreiche Fließgewässer(-abschnitte) sind<br />
vielmehr lineare Zutritte von Grundwasser und die daraus resultierende besondere<br />
Abhängigkeit von den Grundwasserständen. In den Sommermonaten<br />
fallen daher viele Gewässer teilweise oder komplett trocken.<br />
Tabelle 7: Nebenläufe des Hammbaches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer)<br />
Station Bach Stadtgebiet<br />
2+470 <strong>Wienbach</strong> (s. Tabelle unten) Dorsten<br />
6+290 FG 1.12 Dorsten<br />
7+530 FG 1.14 Dorsten<br />
7+870 FG 1.15 Dorsten<br />
8+000 FG 1.17 Dorsten<br />
8+060 FG 1.18 Dorsten<br />
8+660 FG 1.20 Dorsten<br />
8+870 FG 1.21 Dorsten<br />
9+040 FG 1.22 Dorsten<br />
9+040 FG 1.23 (mit 1.23.1) Dorsten<br />
9+230 FG 1.24 Dorsten<br />
9+400 Kalter Bach (s. Tabelle unten) Dorsten<br />
10+080 Schafsbach (mit FG 5.1, 5.8) Dorsten<br />
(tlw. Raesfeld)<br />
11+420 FG 4.4 Dorsten<br />
11+640 Wortbach (4.6) Dorsten<br />
13+620 FG 4.8 Dorsten<br />
16+830 FG 4.21 Dorsten<br />
Tabelle 8: Nebenläufe des Kalter Baches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer)<br />
Station Bach Stadtgebiet<br />
0+290 FG 1.30 Dorsten<br />
1+750 Zitterbach (1.37) Dorsten<br />
2+450 Östlicher Talgraben (1.40) Dorsten<br />
2+520 FG 1.43 (mit 1.44) Dorsten<br />
3+500 FG 1.46 Dorsten<br />
3+670 FG 1.47 Dorsten<br />
4+790 FG 1.50 (mit 1.50.1) Dorsten<br />
6+550 FG 1.56 Dorsten<br />
6+910 FG 1.57 Dorsten<br />
7+380 FG 1.58 (mit 1.58.1) Dorsten<br />
Tabelle 9: Nebenläufe des <strong>Wienbach</strong>es (<strong>KNEF</strong>-Gewässer)<br />
Station Bach Stadtgebiet<br />
0+670 FG 2.1 Dorsten<br />
2+200 Hervester Bruchgraben (mit FG 2.10.3, 2.11,<br />
2.12, 2.14)<br />
Dorsten<br />
4+820 FG 2.21 Dorsten<br />
4+880 Köhler Graben (mit FG 2.22.1, 2.22.2) Dorsten<br />
5+810 FG 2.23 Dorsten<br />
6+030 FG 2.24 Dorsten<br />
6+770 Wulfener Dorfgraben Dorsten<br />
6+800 Midlicher Mühlenbach (s. Tabelle unten) Dorsten<br />
(tlw. Reken)<br />
6+880 FG 2.30 Dorsten<br />
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von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Station Bach Stadtgebiet<br />
7+370 FG 2.31 Dorsten<br />
8+310 FG 2.32 Dorsten<br />
8+340 FG 2.35 (mit 2.36, 2.37) Dorsten<br />
9+950 Moorbecke (mit 2.41) Dorsten<br />
11+450 FG 2.50 (mit 2.51, 2.52) Dorsten<br />
Tabelle 10: Nebenläufe des Midlicher Mühlenbaches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer)<br />
Station Bach Stadtgebiet<br />
1+630 FG 3.1 Dorsten<br />
3+650 FG 3.4 Dorsten<br />
6+420 FG 3.5 Dorsten<br />
6+620 FG 3.6 (mit 3.6.1) Dorsten<br />
6+870 FG 3.7 Dorsten<br />
7+050 FG 3.8 Dorsten<br />
7+140 FG 3.9 Dorsten<br />
7+700 FG 3.11 Dorsten<br />
7+800 FG 3.12 Dorsten<br />
7+800 FG 3.13 Dorsten<br />
7+890 FG 3.14 Dorsten<br />
8+200 FG 3.15 Dorsten<br />
8+200 FG 3.16 Dorsten<br />
8+630 FG 3.17 Dorsten<br />
9+000 FG 3.19 Dorsten<br />
4.1.3 Schutzgebietsausweisungen<br />
Innerhalb des Einzugsgebietes sind etliche Teilflächen in den Landschaftsplänen<br />
der <strong>Kreis</strong>e <strong>Recklinghausen</strong> und Borken als Landschafts- oder sogar<br />
Naturschutzgebiete festgesetzt. Wegen der nahezu flächendeckenden Ausweisung<br />
des Einzugsgebietes als Landschaftsschutzgebiet, ausgenommen<br />
sind nur die Siedlungsflächen, werden in Karte 1.3 nur die Grenzen der<br />
Naturschutzgebiete, gesetzlich geschützten Biotope nach § 62 LG-NW<br />
und der FFH-Gebiete im Gewässerumfeld verzeichnet. Hammbach, <strong>Wienbach</strong>,<br />
Kalter Bach und Midlicher Mühlenbach sind über weite Strecken als<br />
FFH-Gebiet ausgewiesen und als NSG festgesetzt.<br />
4.2 Siedlungswasserwirtschaft und Gewässernutzung<br />
Das Wasser im Hammbachsystem wird schon seit Jahrhunderten auf vielfältige<br />
Weise genutzt.<br />
Die ältesten noch bestehenden Nutzungen erfolgen an den Wassermühlen<br />
und am Schloss Lembeck. Die Wehranlagen der Mühlen am Hammbach,<br />
Kalter Bach und Midlicher Mühlenbach stehen als Teil der Mühlen unter<br />
Denkmalschutz und werden zum Teil auch im Museumsbetrieb genutzt.<br />
Ein Teil des <strong>Wienbach</strong>wassers dient zusammen mit Wasser der Moorbecke,<br />
der Speisung der Schlossgräfte, die als Anlage des Lembecker Schlosses<br />
unter Denkmalschutz stehen. Das Wasser wird über ein Wehr im <strong>Wienbach</strong><br />
(Abschnitt Lembecker Wiesenbach) angestaut und seitlich in das Fließgewässer<br />
2.41 abgeleitet. Fließgewässer 2.41, das eigens zur Speisung der<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Gräfe gebaut wurde, leitet in die Moorbecke ein, die ihrerseits die Schlossgräfte<br />
speist. Die Moorbecke führt allerdings nicht alles Wasser in die Gräfte,<br />
vielmehr wird etwa 90 m davor über eine seitliche Steinschüttung (vergleichbar<br />
einem Streichwehr) ein Teil des Bachwassers nach Westen abgeleitet<br />
und dem <strong>Wienbach</strong> (hier Lembecker Wiesenbach) zugeführt. Die Bauwerke<br />
am <strong>Wienbach</strong> (Wehr) und der Moorbecke (Steinschüttung) stellen zwar<br />
Wanderhindernisse dar, die Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit<br />
erfordert aber eine eingehende Prüfung, wie dennoch der Wasserzufluss<br />
zur Gräfte sichergestellt werden kann.<br />
Der zum Teil mit Hammbachwasser gespeiste Blaue See in Dorsten-<br />
Holsterhausen dient als Brauchwasserreservoir der Rheinisch-Westfälischen<br />
Wasserwerke. Eine weitere Wasserentnahme ist für die Steinkohle Elektrizität<br />
AG am <strong>Wienbach</strong> verzeichnet. Aus dem Midlicher Mühlenbach wird in<br />
Dorsten-Wulfen Wasser für die Speisung des Barkenberger Sees abgeleitet.<br />
Kleinere Wasserentnahmestellen für den landwirtschaftlichen Betrieb für<br />
die auch Wasserrechte vorliegen, gibt es im Hammbach (Abschnitt Rhader<br />
Bach), Midlicher Mühlenbach und Kalter Bach.<br />
An den Fließgewässern Hammbach, Kalter Bach, <strong>Wienbach</strong>, Midlicher Mühlenbach<br />
und FG 1.12 befinden sich größere Teiche im Nebenschluss, die<br />
zum Teil aus den angrenzenden Fließgewässern gespeist werden und von<br />
denen aus überschüssiges Wasser wieder in die Bäche eingeleitet wird. Die<br />
Teiche weisen zwar einen Fischbesatz auf (oder ein solcher ist zu vermuten),<br />
die Nutzung ist jedoch unterschiedlich intensiv. Lediglich bei der Forellenzucht<br />
am Kalter Bach, der Angelanlage Klein-Reken am Midlicher Mühlenbach,<br />
dem Angelteich an der Wienbecker Mühle und der Forellenzucht an<br />
der Tüshausmühle ist davon auszugehen, dass die Einleitungen aus den<br />
Teichen auch eine nennenswerte trophische Belastung für die Fließgewässer<br />
darstellen können. Der Barkenberger See am Midlicher Mühlenbach, ein<br />
Teich am Kalter Bach und der alte Mühlenteich an der Tüshausmühle am<br />
Hammbach werden nicht erkennbar bewirtschaftet. Eine Belastung (z.B.<br />
durch Fütterung oder in Folge hohen Fischbesatzes zu Angelzwecken) ist<br />
hier nicht zu erwarten.<br />
Zum Teil sind die Wasserrechte unbefristet, zum Teil befristet oder sogar<br />
ausgelaufen (siehe Tabelle 11 nach Angaben im Wasserbuch des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Recklinghausen</strong>).<br />
Tabelle 11: Größere Teiche im Nebenschluss mit potenziell negativer Wirkung auf das Fließgewässer<br />
Station<br />
Hammbach<br />
Beschreibung Wasserrecht<br />
im Wasserbuch<br />
6+300 Mühlenteich Tüshausmühle 27.10.1949<br />
(unbefristet)<br />
Nebenlauf<br />
FG 1.12<br />
Nebenlauf<br />
FG 1.12<br />
Angelteiche/Forellenzucht<br />
in Höhe Tüshausmühle<br />
Angelteiche/Forellenzucht<br />
in Höhe Tüshausmühle<br />
12.02.1985<br />
bis<br />
11.02.2005<br />
30.11.1967<br />
(unbefristet)<br />
Wasserrecht im Wasserbuch für<br />
Aufstau des Hammbaches<br />
Grundwasserentnahme und Einleitung<br />
in FG 1.12<br />
Wasserentnahme aus FG 1.12 zur<br />
Fischzucht und anschließender Einleitung<br />
in FG 1.12<br />
32
Station Beschreibung Wasserrecht<br />
im Wasserbuch<br />
Kalter Bach<br />
2+500 Mühlenteich der Rhader 12.12.1951<br />
Mühle<br />
(unbefristet)<br />
4+600 Forellenzucht 25.05.1987<br />
bis<br />
30.06.2007<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
7+500 Mühlenteich an der Wienbecker<br />
Mühle<br />
Midlicher Mühlenbach<br />
9+900 Angelsportanlage in Höhe<br />
Klein-Reken<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
kein Eintrag<br />
k.A.<br />
<strong>Kreis</strong> Borken<br />
Das Gewässersystem des Hammbaches dient als Vorflut für die Dränage<br />
von landwirtschaftlichen Nutzflächen in weiten Teilen der Einzugsgebiete,<br />
in denen auf grundwasser- oder staunässegeprägten Böden sonst<br />
keine oder nur eingeschränkte Bewirtschaftung möglich wäre. In Höhe von<br />
Barkenberg konnte eine Siedlungsnutzung sogar erst durch die Tieferlegung<br />
des Midlicher Mühlenbaches realisiert werden. Für die Gewässerentwicklung<br />
ist das insofern von großer Bedeutung, als sich an der Sohllage der Bäche<br />
keine grundsätzlichen Änderungen (z.B. Sohlanhebung) vornehmen lassen,<br />
ohne die landwirtschaftliche Nutzung zu beeinträchtigen.<br />
Im Hammbachsystem befinden sich zahlreiche siedlungswasserwirtschaftliche<br />
Anlagen wie Einleitungen, Regenrückhaltebecken (RRB), Regenüberläufe<br />
(RÜ und Regenüberlaufbecken (RÜB) (s. Karten 2 und 3)).<br />
Für einen Teil der Einleitungsstellen liegt eine Bewertung nach BWK Merkblatt<br />
M3 vor (Kocks Consult GmbH, Oktober 2007). Die Bewertung zeigt,<br />
dass an vielen Stellen die gem. BWK-M3 zulässige Einleitungsmenge überschritten<br />
wird. Daraus resultierende direkte Auswirkungen auf das Gewässerprofil<br />
(z.B. Erosionserscheinungen) sind vor Ort aber nur an sehr wenigen<br />
Fließgewässerabschnitten zu erkennen. Um den tatsächlichen Einfluss<br />
auf das Makrozoobenthos (MZB) zu beurteilen, wurden im Nachgang zur<br />
Bewertung nach M3 entsprechende Untersuchungen durchgeführt und entsprechend<br />
der Vorgaben des Bewertungssystems PERLODES bewertet.<br />
Auffällige Unterschiede zwischen den Probestellen ober- und unterhalb der<br />
Einleitungen wurden demzufolge nicht festgestellt, was so interpretiert wird,<br />
dass die Einleitungen keinen negativen Einfluss auf die aktuelle Qualität des<br />
unterhalb liegenden Fließgewässerabschnitts haben. Eine Aussage, ob die<br />
Einleitungen einer Verbesserung der Fließgewässerstrukturen entgegenstehen,<br />
ist damit aber nicht verbunden.<br />
Hinweis: Die Beurteilung des Einflusses einer Einleitung auf das MZB ist<br />
nach PERLODES vom Fließgewässertyp abhängig. Da sich die Fließgewässertypen<br />
mit großer Wahrscheinlichkeit ändern werden (vgl. Kap. 2.2) sind<br />
auch Veränderungen in den Bewertungen zu erwarten. An 21 von 27 Probestellen<br />
wurde bei der Bewertung in Kocks (2007) der Fließgewässertyp<br />
„Fließgewässer der Niederungen“ (Typ 19) als Grundlage für die Berechnung<br />
angenommen, wie es auch den Ausweisungen im aktuellen Fließgewässertypenatlas<br />
entspricht. Mit der Neuzuweisung werden aber wahr-<br />
Wasserrecht im Wasserbuch für<br />
Aufstau des Kalter Baches<br />
Grundwasserentnahme für Forellenzucht<br />
und anschließender Einleitung<br />
in den Kalter Bach<br />
33
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
scheinlich mit Ausnahme des Mündungsabschnittes des Hammbaches<br />
überwiegend Gewässer des Typs 14 („Sandgeprägtes Fließgewässer der<br />
Sander und sandigen Aufschüttungen“) ausgewiesen, was den tatsächlichen<br />
Verhältnissen auch ohne eine Änderung der Ausweisungen des Typenatlasses<br />
offenkundig deutlich besser entspricht. Das MZB dieses Fließgewässertyps<br />
umfasst zahlreiche stärker spezialisierte Arten, die gegenüber negativen<br />
Veränderungen im Fließgewässer eine geringere Toleranz haben, als die des<br />
Typs 19. Um eine belastbare Aussage über die Auswirkungen der Einleitungen<br />
zu gewinnen, müssten die Berechnungen zum Makrozoobenthos (Verfahren<br />
Asterics) aktualisiert und nach PERLODES neu bewertet werden.<br />
Tabelle 12: Einleitungsstellen aus der Bewertung nach BWK M3 (Kocks Consult GmbH, 2007)<br />
und Antragsunterlagen nach § 8 WHG (Kocks Consult GmbH, 2010)<br />
Station Bauwerk Einleitungsmenge<br />
(n = 1)<br />
zulässige Einleitungsmenge<br />
Hammbach<br />
1+160 RÜB Hammbach 1.270 l/s k.A.<br />
1+310 RÜ Baldurstraße 117 l/s (n=0,5) k.A.<br />
1+520 RÜ Knappenweg 1.167 l/s k.A.<br />
2+070 RÜ Nöttenkamp 1.211 l/s<br />
(n= 0,5)<br />
k.A.<br />
(über Ausleitungsgerinne)<br />
RÜ Borkener Straße Nord 961 l/s k.A.<br />
(über Nebenlauf) RW Bühnert Süd 420 l/s 11 l/s<br />
(über Nebenlauf) RRB Deuten Kirche 46 l/s 5 l/s<br />
(über Wortbach) SKo Rhade Dorf 532 l/s 13 l/s<br />
Kalter Bach<br />
2+150 RÜB + RRB Rhade Bahnhof 3.522 l/s 170 l/s<br />
(über Östlicher Talgraben)<br />
RÜB Mainstraße 789 l/s 7 l/s<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
4+800 RRB Alt-Wulfen 1.062 l/s 634 l/s<br />
(über Köhler Graben) RÜB + RRB Köhl,<br />
875 l/s 634 l/s<br />
RKB Köhl<br />
29 l/s<br />
6+500 BÜ <strong>Wienbach</strong>straße des RÜB<br />
Köhl<br />
107 l/s 604 l/s<br />
10+900 RÜB Lembeck 2.855 l/s 96 l/s<br />
10+910 SKu Am Hagen 233 l/s 96 l/s<br />
11+320 RKB Gewerbegebiet Lembeck 28 l/s 65 l/s<br />
Midlicher Mühlenbach<br />
1+900 RW Heid-, Wiesenbruch 184 l/s 422 l/s<br />
2+200 RW Hekterbruch 646 l/s 415 l/s<br />
2+530 RW Tennisanlage, Turnhalle,<br />
Parkplätze<br />
125 l/s 407 l/s<br />
3+050 RW Talaue, Tennisplatz 284 l/s 398 l/s<br />
3+250 RW Talaue, Henkelbrey 253 l/s 395 l/s<br />
(über FG 3.4) RW Maiberger Allee 359 l/s 21 l/s<br />
(BÜ = Beckenüberlauf, RKB = Regenklärbecken, RRB = Regenrückhaltebecken, RÜ = Regenüberlauf,<br />
RÜB = Regenüberlaufbecken, RW = direkte Regenwassereinleitung aus dem<br />
Kanal, SKo = Stauraumkanal mit oben liegender Entlastung, SKu Stauraumkanal mit unten<br />
liegender Entlastung)<br />
34
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Für die o.g. Einleitungen sollen wasserrechtliche Genehmigungen soweit<br />
abgelaufen, erneuert werden. Die Verfahren sind aber noch nicht für alle Einleitungen<br />
abgeschlossen. Weiterhin weist die Stadt Dorsten daraufhin, dass<br />
die Daten zu den Einleitungsmengen in Tabelle 12 zurzeit neu berechnet<br />
und aktualisiert werden.<br />
Über den Rechtsstatus von offenkundig privaten Verrohrungen und Uferbefestigungen<br />
lagen keine Unterlagen vor. Diese Bauwerke werden soweit wie<br />
für die gewässerökologische Bewertung bedeutsam, in den Kennblättern im<br />
Anhang beschrieben.<br />
Die Hälfte des Einzugsgebietes des Hammbachsystems (Hammbach,<br />
Schafsbach, Kalter Bach und weitere Nebenläufe) liegt im großflächig ausgewiesenen<br />
Wasserschutzgebiet Dorsten-Holsterhausen mit seinen Zonen<br />
I, II, IIIa und IIIb. Die Wasserentnahme aus dem Grundwasser erfolgt<br />
über Brunnengalerien an zwei Stellen, die von der RWW Rheinisch-<br />
Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH betrieben wird. Beide Galerien<br />
fördern aus einer Tiefe von 70 bis 100 m. Die Grundwasserförderung der<br />
Brunnengalerie in der Üfter Mark (südlich von Raesfeld-Erle) erfolgt aus dem<br />
obersten Grundwasserstockwerk, während die Brunnengalerie in Holsterhausen,<br />
die außerhalb des Einzugsgebietes des Hammbachsystems liegt,<br />
das Wasser aus dem zweiten Grundwasserleiter gewinnt.<br />
4.3 Abflussregime und hydraulische Verhältnisse<br />
Das Gewässersystem wird natürlicherweise durch einen hohen Grundwasserzustrom<br />
bestimmt. Abflussuntersuchungen im <strong>Wienbach</strong> und Kalter Bach<br />
lokalisieren einen besonders hohen Grundwasserzustrom im <strong>Wienbach</strong> zwischen<br />
km 8+300 und 10+500, sowie im Kalter Bach zwischen km 5+000<br />
und km 6+000 (vgl. Sommerhäuser und Pottgiesser, 2000).<br />
Daneben spielen innerhalb des Gewässersystems auch die zahlreichen<br />
Dränageleitungen eine wichtige Rolle für die Wasserführung, da zu vermuten<br />
ist, dass insbesondere kleinere Fließgewässer und die Oberläufe des Hammbaches,<br />
<strong>Wienbach</strong>es, Kalter Baches und Midlicher Mühlenbaches zur<br />
Entwässerung vernässter Bereiche künstlich verlängert oder sogar für die<br />
Entwässerung erst gebaut wurden. So weisen die Oberläufen von Hammbach,<br />
<strong>Wienbach</strong> und Kalter Bach im Sommer keine durchgehende Wasserführung<br />
auf und einige kleinere Fließgewässer sowie der Oberlauf des Midlicher<br />
Mühlenbaches führen nur nach großen Niederschlägen Wasser, haben<br />
also eine nur ephemere Wasserführung (z.B. FG 2.50, 2.51, 2.52).<br />
Zur Wasserführung liegen konkrete und aktuelle Pegeldaten der Emschergenossenschaft<br />
bzw. des Lippeverbandes (EGLV) nur für vier Messstellen<br />
vor (vgl. Tabelle 13). Außerdem gibt es aus verschiedenen hydraulischen<br />
Berechnungen und einmaligen Messungen für verschiedene Fließgewässerabschnitte<br />
des Kalter Baches und <strong>Wienbach</strong>es Daten zum Abfluss, deren<br />
Aussagekraft für die Maßnahmen des <strong>KNEF</strong> nicht näher untersucht wurde<br />
und die daher nachfolgend nicht dargestellt sind.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
35
Tabelle 13: Pegeldaten<br />
Bezeichnung Hammbach<br />
Strandbad<br />
(2008 –<br />
2010)<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Hammbach<br />
Luisenstr.<br />
(2007 –<br />
2010)<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Hammbach<br />
Am Freibad<br />
(2001 –<br />
2010)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Luner Weg<br />
(2001 –<br />
2010*)<br />
MHW 129 cm 91 cm 78 cm 90 cm*<br />
MW 59 cm 34 cm 29 cm 50 cm*<br />
MNW 39 cm 26 cm 20 cm 39 cm*<br />
MQw (1995) 0,75 m³/s<br />
MQs (1995) 0,37 m³/s<br />
HQ5 (1991) 5,5 m³/s<br />
(MW = mittlerer Wasserstand, HW = höchster Wasserstand, MHW = mittlerer Höchstwasserstand,<br />
MQw = mittlerer Abfluss Winterhalbjahr, MQs = mittlerer Abfluss Sommerhalbjahr, HQ5<br />
= fünfjähriges Hochwasser, 1995 = aus einer Unterlage des Lippeverbandes aus dem Jahr<br />
der Erstellung, 1991 = aus der Akte der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Recklinghausen</strong>)<br />
Die Grenzen der Überschwemmungsgebiete (HQ 100), die in der preußischen<br />
Neuaufnahme verzeichnet sind, sind noch rechtsgültig. Dargestellt<br />
sind dort raumgreifende Überschwemmungsflächen entlang des Hammbaches/Rhader<br />
Baches (bis zur Bahnlinie nördlich von Rhade) und des<br />
Schafsbaches (bis zur Rhader Straße). Entlang des Kalter Baches (Rhader<br />
Mühlenbach) bis zur Rhader Mühle, des <strong>Wienbach</strong>es bis unterhalb von<br />
Schloss Lembeck, des Hervester Bruchgrabens und des Midlicher Mühlenbaches<br />
bis Klein-Reken sind meist deutlich schmalere Überschwemmungsgebiete<br />
(100 bis 200 m Breite) ausgewiesen.<br />
4.4 Wasserqualität<br />
Im Gewässergütebericht NRW von 2001 sind der Hammbach, Kalter Bach,<br />
<strong>Wienbach</strong> und Midlicher Mühlenbach überwiegend mit der Güteklasse II<br />
(mäßig belastet) verzeichnet. Lediglich der Oberlauf des <strong>Wienbach</strong>es (oberhalb<br />
Schloss Lembeck) gilt mit der Güteklasse II-III als kritisch belastet und<br />
sein kurzer Mündungsabschnitt sogar als stark verschmutzt (Güteklasse III-<br />
IV). Im Mündungsabschnitt dürfte sich die Situation aber mittlerweile verbessert<br />
haben, da schon 2001 von einer Verbesserung ausgegangen wurde,<br />
sobald eine Baumaßnahme an der Kläranlage Dorsten-Holsterhausen abgeschlossen<br />
sei.<br />
4.5 Aktuell praktizierte Unterhaltung<br />
Die Unterhaltung der Gewässer obliegt größtenteils dem Wasser- und Bodenverband<br />
Rhader Bach/<strong>Wienbach</strong>. Lediglich die Unterläufe des Hammbachs<br />
(Mündung bis Heinrichstraße) und des <strong>Wienbach</strong>es (Mündung bis<br />
Luner Weg) werden vom Lippeverband unterhalten. Zur Beurteilung der Unterhaltungsintensität<br />
wurden die Daten aus dem Gewässerpflegeplan 2010<br />
und dem Protokoll zur Gewässerschau 2010 ausgewertet und mit den Ergebnissen<br />
der Erhebungen vor Ort abgeglichen.<br />
Der Wasser- und Bodenverband hat in den letzten Jahren bereits zahlreiche<br />
Gewässerabschnitte von Hammbach und <strong>Wienbach</strong> aus der intensiven Un-<br />
36
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
erhaltung entlassen (s. Tab. 14). Dort wo keine Pflege mehr stattfindet<br />
und die Ufer nicht befestigt sind, hat sich das Querprofil bereits erkennbar<br />
positiv verändert. So ist das Gewässerprofil durch die Einstellung<br />
von Sohlräumung und Reduzierung der Uferpflege vor allem aber<br />
durch Belassen eingetragenen Totholzes, deutlich strukturreicher geworden.<br />
Tabelle 14: Pflegefreie Gewässerabschnitte Gewässerschau 2010/Gewässerpflegeplan 2010<br />
Gewässer Abschnitt, in dem keine Pflege stattfindet<br />
Hammbach (1)<br />
(NSG km 2+460 – 9+400)<br />
Hammbach/Rhader Bach (4)<br />
(NSG km 9+400 –14+100)<br />
Heinrichstraße bis Tüshausmühle(km 3+650 bis 6+300)<br />
Mündung Erler Grenzgraben bis Bahnlinie in Höhe Leblicher Weg<br />
(km 15+800 bis 16+350)<br />
1.12 im Wald, vom Waldweg bis zum Gewässeranfang (km 1+500 bis<br />
1+650, weitgehend trocken)<br />
1.20<br />
(NSG km 0+000 – 0+190)<br />
1.21<br />
(NSG km 0+000 – 0+520)<br />
1.23<br />
(NSG km 0+000 – 0+570)<br />
1.23.1<br />
(NSG km 0+000 – 0+120)<br />
Kalter Bach (1)<br />
(NSG km 0+000 – 7+000)<br />
Grenze Wald/Grünland bis zum Gewässeranfang (km 0+100 bis<br />
0+190)<br />
Mündung bis Waldweg Grenze NSG (km 0+000 bis 0+520)<br />
Mündung bis Gutshof (km 0+000 – 0+730)<br />
Mündung bis Straße (km 0+000 bis 0+120)<br />
Mündung FG 1.50 bis A31 (km 4+800 bis 6+200, wertvoller Bereich<br />
im Kalter Bach) allerdings Entnahme von Hindernissen<br />
4.8 gesamtes Gewässer (weitgehend trocken)<br />
<strong>Wienbach</strong> (2)<br />
(NSG km 0+000 – 12+600)<br />
2.21<br />
(NSG km 0+000 – 0+500)<br />
Straße Wedenhof bis Wulfener Straße (km 2+900 bis 3+700, wertvollster<br />
Bereich im <strong>Wienbach</strong>)<br />
bis zur Bahnlinie (km 4+300 bis 4+800)<br />
B58/Wienbecker Mühle bis nördlich des Mühlenteiches (km 7+370<br />
bis 7+800)<br />
östlich der Bahnlinie (km 0+100 bis 1+680, weitgehend trocken)<br />
2.22.1 Pflege nur auf Anweisung (weitgehend trocken)<br />
2.35<br />
(NSG km 0+000 – 1+330)<br />
Midlicher Mühlenbach (3)<br />
(NSG km 0+000 – 9+400)<br />
Mündung <strong>Wienbach</strong> bis Mündung FG 2.36 (km 0+000 bis 0+500, im<br />
Wald) allerdings Entnahme von Astholz<br />
Mündung <strong>Wienbach</strong> bis Straße Kottendorfer Feld<br />
(km 0+000 bis 1+000) allerdings Entnahme von Astholz<br />
zwischen Kippheide und Lembecker Straße<br />
(km 1+900 bis 5+400) allerdings Entnahme von Astholz<br />
Linneweber bis Kaisersweg (km 7+600 bis 8+100)<br />
3.11 gesamtes Gewässer (NSG „Becker Bruch“)<br />
3.12<br />
gesamtes Gewässer (NSG „Becker Bruch“)<br />
3.13<br />
gesamtes Gewässer (NSG „Becker Bruch“)<br />
3.14<br />
gesamtes Gewässer (NSG „Becker Bruch“)<br />
Ein Großteil der Gewässer wird aber derzeit noch so unterhalten, dass Totholz<br />
aus dem Gewässer geräumt, Auflandungen entfernt, Gehölze geschnit-<br />
37
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
ten und die Böschungen gemäht werden. Diese Maßnahmen stehen einer<br />
naturnahen Gewässerentwicklung entgegen. Selbst in den Abschnitten, die<br />
nicht intensiv gepflegt werden, wird in vielen Fällen zumindest das Astholz<br />
entnommen.<br />
Die Mahd der Böschungen verhindert das Aufkommen von Gehölzen und<br />
somit auch, dass zumindest längerfristig auf natürlichem Wege Totholz eingetragen<br />
wird, das im Gewässer zu einer Strukturanreicherung führen könnte<br />
oder durch das begrenzte Laufverlagerungen entstehen könnten.<br />
4.6 Gewässerstruktur<br />
4.6.1 Gewässerstruktur im Überblick<br />
Zum Hammbachsystem liegen Daten aus drei Gewässerstrukturkartierungen<br />
aus unterschiedlichen Jahren vor, die mit unterschiedlichen Methoden<br />
jeweils unterschiedliche Räume abdecken und kaum Überschneidungen<br />
aufweisen 3 :<br />
1. Die erste Kartierung stammt aus dem Jahr 2000/2006 und betrifft den<br />
<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) von km 6+400 bis 11+450, das FG<br />
2.50 von km 0+000 bis 0+800 und das gesamte FG 2.51.<br />
2. Die zweite Kartierung stammt aus dem Jahr 2008 und umfasst<br />
Hammbach (km 2+500 bis 16+500), <strong>Wienbach</strong> (km 0+000 bis 6+900),<br />
Kalter Bach, Midlicher Mühlenbach (km 0+000 bis 12+300) sowie<br />
Schafsbach (km 0+000 bis 3+100) 4 .<br />
3. Die dritte Kartierung wurde als Teil des <strong>KNEF</strong> zwischen Januar und April<br />
2011 für die in den ersten beiden Kartierungen noch nicht<br />
berücksichtigten Fließgewässer mit Hilfe des Programms Beach auf<br />
Grundlage der Kartieranleitung des LUA Merkblatt Nr. 14 vom November<br />
1998 durchgeführt.<br />
Insgesamt ist das Gewässersystem des Hammbaches überwiegend als stark<br />
bis sehr stark verändert einzustufen (Klasse 5 und 6). Nur auf kurzen Teilstücken<br />
werden bessere Strukturklassen erreicht. Die beiden Abschnitte, mit<br />
den besten Bewertungen (Klassen 1 bis 3 = unverändert bis mäßig verändert)<br />
liegen im <strong>Wienbach</strong> von km 2+900 bis 3+600, im Kalter Bach von km<br />
5+300 bis 5+800 und im Hammbach von km 5+600 bis 6+000.<br />
In dieser Bewertung spiegeln sich insbesondere die überwiegend intensive<br />
landwirtschaftliche Nutzung des Umfeldes, sowie die über weite Strecken<br />
fehlenden begleitenden Gehölze wider. Zudem sind die Ufer in weiten Teilen<br />
festgelegt, auch wenn die Befestigungen überwiegend überwachsen und<br />
daher nicht mehr sichtbar sind. Zu einzelnen Gewässerabschnitten liegen<br />
Erkenntnisse über massive Anschüttungen von Bauschutt im Uferbereich<br />
vor. So ist es nicht verwunderlich, dass die beiden am besten bewerteten<br />
Teilabschnitte innerhalb von Wald verlaufen, wo das Gewässer unbefestigt<br />
ist.<br />
3 In 2012 wird die Gewässerstruktur für die meldepflichtigen Gewässer landesweit neu kartiert.<br />
Der Neukartierung liegt auch eine neue Kartieranleitung zugrunde, wodurch ein direkter<br />
Vergleich der alten und neuen Daten nicht mehr möglich sein wird.<br />
4 Die Kartierungen von 2000/2006 und 2008 wurden auf einem älteren Datenbestand zu<br />
Gewässerlinien erhoben, daher treten zum Teil deutliche Lageabweichungen auf. Eine<br />
Übetragung der alten Daten auf die aktuellen Gewässerlinien hat sich nicht mit vertretbarem<br />
Aufwand umsetzbar erwiesen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
38
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Im Einzelnen ergeben sich nach den drei Parametern gegliedert folgende<br />
Strukturbewertungen:<br />
• Beim Parameter Land werden, neben den weit verbreiteten schlechten<br />
Strukturklassen 5 und 6, im Umfeld von Wald- und Brachflächen auch die<br />
Klassen 1 bis 4 erreicht. Die schlechteste Klasse 7 kommt nur untergeordnet<br />
im Bereich von angrenzenden Siedlungsflächen oder Straßen vor.<br />
• Beim Parameter Ufer überwiegen ebenfalls die Strukturklassen 5 und 6.<br />
da gehölzbestandene Uferrandstreifen, die über Totholzeintrag und Wurzelbildung<br />
für eine strukturelle Anreicherung sorgen würden, meist fehlen.<br />
In nur wenigen Teilabschnitten finden sich die Klassen 1 bis 3.<br />
• Beim Parameter Sohle sind die schlechtesten Klassen 6 und 7 am weitesten<br />
verbreitet. Aufgrund der vorrangig gestreckten bis nur schwach<br />
geschwungenen Laufform ist die Sohle strukturarm. In nur wenigen Teilabschnitten<br />
finden sich die Klassen 1 bis 3.<br />
Zahlreiche Bauwerke verteilen sich über das Gewässernetz. Es sind vorrangig<br />
Durchlässe unter Straßen oder Feldzufahrten in Längen von 2 bis 30 Metern.<br />
Daneben sind auch einige Wehre im Hammbach, <strong>Wienbach</strong>, Midlicher<br />
Mühlenbach und Kalter Bach, zwei Sandfänge im Midlicher Mühlenbach und<br />
einer im Kalter Bach sowie einige Sohlschwellen bzw. Sohlabstürze vorhanden<br />
(vgl. Karten). Verrohrungen spielen demgegenüber nur eine untergeordnete<br />
Rolle und liegen meist in ansonsten unbefestigten, landwirtschaftlich<br />
genutzten Flächen (Schafsbach, <strong>Wienbach</strong>, Moorbecke). Lediglich der Östliche<br />
Talgraben und das FG 1.23 sind innerhalb einer Siedlungsfläche verrohrt.<br />
Auf langer Strecke verrohrt ist auch das FG 3.5, das vermutlich künstlich<br />
zur Entwässerung höher liegender staunasser Ackerflächen geschaffen<br />
wurde.<br />
Die mit mehr als 600 m längste Verrohrung ist die Pumpstrecke im Hammbach,<br />
nahe der Mündung in die Lippe. Dieses Pumpwerk ist das bedeutendste<br />
Bauwerk mit Barrierewirkung im Bachsystem. Durch seine mündungsnahe<br />
Lage ist das gesamte Gewässersystem vom Mündungsgewässer,<br />
der Lippe, getrennt. Insbesondere ist eine Wanderung von Fischen die<br />
einen Teillebensraum im Salzwasser haben (z.B. Flussneunauge, Aal) damit<br />
ausgeschlossen.<br />
Weitere Bauwerke mit Barrierewirkung sind vor allem Wehre mit Abstürzen<br />
und Sohlschwellen. Die Wehre an Mühlen, am Blauen See und nördlich von<br />
Schloss Lembeck sind von großer wasserwirtschaftlicher bzw. Denkmalschützerischer<br />
Bedeutung und können aus diesem Grund nicht entfernt<br />
werden, obwohl sie eine Wanderbarriere darstellen. In diesen Fällen könnte<br />
die Durchgängigkeit nur durch Umgehungsgerinne oder Fischtreppen wieder<br />
hergestellt werden.<br />
Verschiedene Durchlässe stellen ebenfalls Wanderhindernisse dar, weil sie<br />
entweder nicht über eine durchgehende Sedimentführung verfügen oder<br />
sich unterhalb durch Erosion Abstürze gebildet haben. An einem Großteil<br />
der Durchlässe ist zudem die natürliche Uferlinie unterbrochen.<br />
Eine Übersicht über die Bauwerke mit Barrierewirkung 5 enthalten die Abbildung<br />
10 und die Tabelle 15, die detaillierte Darstellung der Gewässerstruktur<br />
ist Karte 2 und eine maßnahmenorientierte Wertung den Abschnittskennblättern<br />
im Anhang zu entnehmen.<br />
5 Für die Bestimmung der Hinderniswirkung werden die Ansprüche der schwimmschwachen<br />
Groppe (streng geschützte Kleinfischart, die im Gewässersystem vorkommt) zugrunde gelegt.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
!<br />
detailliertere abschnittsbezogene<br />
Angaben s. Abschnittskennblätter<br />
in Anhang<br />
39
Tabelle 15: Bedeutende Bauwerke mit Wirkung als Wanderhindernis<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Stationierung* Bauwerk Wirkung als Wanderhindernis**<br />
Hammbach (1)<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet<br />
0+500 – 1+100 Pumpwerk, Pumpstrecke, Auslass<br />
mit Kaskade<br />
ja<br />
RE<br />
2+950 Wehr in Höhe des Blauen Sees teilweise RE<br />
3+100 Sohlrampe eines nicht mehr benötigten<br />
Wehres<br />
ja RE<br />
6+300 Wehr an der Tüshaus Mühle ja RE<br />
FG 1.12<br />
0+230<br />
Kalter Bach (1)<br />
Anstaubauwerk<br />
2+550 Wehr an der Rhader Mühle<br />
ja<br />
RE<br />
3+300 Sandfang an der Ruhrstraße ja RE<br />
4+970 Absturz ja RE<br />
5+000 Absturztreppe ja RE<br />
6+190 – 6+310 Rohrdurchlass A31 ja RE<br />
FG 1.30<br />
0+500 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja<br />
RE<br />
0+520 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja RE<br />
Zitterbach (1.37)<br />
0+820 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb teilweise<br />
RE<br />
0+900 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja RE<br />
Östliche Talgraben<br />
(1.40)<br />
0+085 – 0+105 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja<br />
RE<br />
1+150 – 1+410 Verrohrung entlang der Ruhrstraße ja RE<br />
Wortbach (4.6)<br />
0+100 – 0+150<br />
Schafsbach (5)<br />
6+400 – 6+430<br />
Längere Verrohrung unterhalb einer<br />
landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />
ja<br />
RE<br />
ja RE<br />
Längere Verrohrung unter Grünland ja BOR<br />
<strong>Wienbach</strong> (2)<br />
5+600 Wehr mit Sohlabsturz<br />
ja<br />
RE<br />
6+950 Sohlabsturz ja RE<br />
7+450 Sohlabsturz Wienbecker Mühle ja RE<br />
7+700 Wehr mit Sohlabsturz teilweise RE<br />
9+470 Sohlabsturz teilweise RE<br />
10+480 Wehr nördlich Schloss Lembeck ja RE<br />
40
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Stationierung* Bauwerk Wirkung als Wanderhindernis** <br />
<strong>Kreis</strong>gebiet<br />
11+820 Sohlabsturz ja RE<br />
12+600 -12+800 Verrohrung ja RE<br />
FG 2.12<br />
0+430<br />
FG 2.32<br />
0+000<br />
Rohrdurchlass, oberhalb verstopft<br />
Rohrdurchlass mit Absturz<br />
Moorbecke<br />
(FG 2.40) seitlicher Ablauf über hohe Stein- ja<br />
RE<br />
0+080 schüttung<br />
0+710 Rohrdurchlass sedimentfrei ja RE<br />
0+725 – 0+750 Rohrdurchlass mit Absturz und sedimentfrei<br />
ja RE<br />
1+660 – 1+770 Verrohrung parallel zur Bahnhofstraße<br />
ja RE<br />
2+090 Absturz ja RE<br />
2+650 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja RE<br />
3+190 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja RE<br />
FG 2.41<br />
0+255 – 0+270 Rohrdurchlass zu gering dimensioniert<br />
ja<br />
RE<br />
0+160 Rohrdurchlass verstopft teilweise RE<br />
Midlicher Mühlenbach<br />
(3)<br />
2+540 Wehr<br />
teilweise<br />
RE<br />
3+500 Sandfang Maiberger Allee ja RE<br />
4+670 Sandfang teilweise RE<br />
5+370 Wehr an der Midlicher Mühle<br />
9+400 Durchlass an der Straße Hohe Mark<br />
mit Absturz unterhalb<br />
ja BOR<br />
* weitere Wanderhindernisse siehe Karten oder Kennblätter in der Anlage<br />
** teilweise: Wanderhindernis für Teilgruppen von MZB oder Fischen<br />
ja<br />
ja<br />
RE<br />
RE<br />
41
Abbildung 10: Wanderhindernisse für Makrozoobenthos und Fische<br />
4.6.2 Gewässerstruktur nach Abschnitten<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Die nachfolgende Beschreibung der Gewässer und Gewässerabschnitte<br />
dient dazu, einen Überblick über die wesentlichen Faktoren der Gewässerausprägung<br />
zu vermitteln. Für detailliertere Informationen sind die Daten der<br />
Strukturkartierung (liegen im beach-Format vor), zur Bauwerkskartierung<br />
(access-Datenbank) und die umfangreiche Fotodokumentation heranzuziehen.<br />
Die Angaben zur Gewässerstruktur sind den Strukturkartierungen unterschiedlicher<br />
Jahre entnommen und geben somit nicht immer den aktuellen<br />
Zustand wieder. Sofern nichts anderes vermerkt ist, bezieht sich die Angaben<br />
zur Strukturbewertung auf die Kartierung aus dem Jahre 2011 (s. Kap.<br />
4.6.1).<br />
Die im Titel jeweils genannten Gewässernummern beziehen sich auf die<br />
beim Wasser- und Bodenverband verwendeten Bezeichnungen.<br />
rot: absolutes Wanderhindernis<br />
orange: Wanderhindernis<br />
für Teilgruppen<br />
des MZB<br />
und der Fische<br />
42
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Hammbach (1 und 4)<br />
Der Hammbach ist insgesamt sehr stark verändert (Strukturklasse 6). Lediglich<br />
auf einer kurzen Teilstrecke (km 5+500 bis km 6+400) ist er nur gering<br />
bis deutlich verändert (Strukturklasse 2 bis 4). In diesem Bereich grenzt<br />
beidseitig Wald an, die Ufer sind unbefestigt und an einigen Stellen findet<br />
sich Totholz im Gewässer (s. Abschnitt 3). Die Strukturkartierung stammt<br />
von der Mündung bis km 16+500 aus dem Jahr 2008, für die restliche Strecke<br />
aus 2011.<br />
Station 0+000 bis 1+160 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in die Lippe<br />
bis zum Einlauf am Pumpwerk.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld wird von unterschiedlichen Freiflächentypen<br />
(Grünland, Acker, Brache und Wald) geprägt. Gehölze am<br />
Ufer fehlen weitgehend. In Teilen ist aber ein nutzungsfreier<br />
Uferrandstreifen vorhanden. Mehr als die Hälfte des<br />
Gewässers ist verrohrt (Pumpstrecke).<br />
Laufform/Profil:<br />
Der offene Teil des Bachlaufes wurde mit der Verlegung des Baches und der<br />
Errichtung des Pumpwerkes 2003 neu gebaut.<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis geschlängelt. Das Profil ist sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nur vereinzelt vorhanden. In der Laufschlinge hat sich innerhalb<br />
der Sohle eine Tiefrinne ausgebildet. Die Sohle besteht aus Sand.<br />
Die Ufer sind in Richtung auf den Auslass der Pumpstrecke mit Steinschüttungen<br />
befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Drei Bauwerke liegen im Gewässer: eine Brücke mit Spundwänden innerhalb<br />
des Gewässerprofils, eine Blocksteinschüttung als Kaskade im Bereich<br />
des Auslasses der Pumpstrecke und die 660 m lange Pumpstrecke. Das<br />
Pumpwerk stellt ein absolutes Wanderhindernis dar und ist als technische<br />
Lösung zur Sicherstellung des Abflusses in die Lippe zwingend erforderlich,<br />
da aufgrund von Bergsenkungen ein Abfluss im Freispiegelgefälle nicht<br />
mehr herstellbar ist.<br />
Schutzgebiete:<br />
Von der Mündung in die Lippe bis km 0+450 (Brücke) ist der Abschnitt Teil<br />
des NSG Lippeaue, das auch gleichzeitig FFH-Gebiet ist.<br />
Station 1+160 bis 3+650 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Einlauf Pumpwerk<br />
und der Heinrichstraße. Der Teilabschnitt Pumpwerk<br />
bis Blauer See wurde vor einigen Jahren im Zuge der<br />
Wiederherstellung der Vorflut mit Bau des Pumpwerkes<br />
neu gestaltet.<br />
Nutzungen:<br />
Der Großteil des Umfeldes besteht aus Siedlungsfläche,<br />
die aber nur auf Teilabschnitten direkt an die Oberkante<br />
der Gewässerböschung angrenzt. Meistens trennen schmale Gehölzstreifen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
43
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
oder Brachflächen das Gewässer von intensiveren Nutzungen. In Teilabschnitten<br />
grenzen gering befestigte Unterhaltungswege unmittelbar an die<br />
Böschungsoberkante. Daneben liegen auch Acker- und Grünlandflächen,<br />
sowie kleine Waldstücke im direkten Gewässerumfeld.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />
tief bis sehr tief. An einer Stelle ist das Ufer einseitig flach, so dass bei<br />
Hochwasser ein kleiner Erlenwald und ein Altarm überschwemmt werden.<br />
Als besondere Struktur sind lediglich ein Altarm und eine kurze Hochflutrinne<br />
zu nennen. Die Ufer sind weitgehend mit Block- oder Pflastersteinen befestigt.<br />
Punktuell sind die Ufer mit privaten Einbauten (z.B. Betontreppe) oder<br />
wildem Verbau befestigt. In Teilbereichen stocken Erlen innerhalb der<br />
befestigten Ufer, deren Wurzeln bis in das Gewässer reichen und dort trotz<br />
Befestigung einen positiven Effekt auf die Fauna im Gewässer haben. Die<br />
Sohle besteht aus Sand, vereinzelt liegt etwas Totholz im Gewässer. Das<br />
Profil zeigt in Teilen, wo keine Uferbefestigung vorhanden ist, durch Uferbänke,<br />
Krümmungserosion und Breitenerosion eine gestaltende Dynamik<br />
an.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Wege und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über<br />
das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />
ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Eine<br />
Barrierewirkung entfalten eine als Kaskade angelegte raue Gleite, ein Wehr<br />
und eine glatte Rampe.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist ab km 2+500 nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des<br />
<strong>Wienbach</strong>s“, sondern auch FFH-Gebiet.<br />
Station 3+650 bis 6+300 (Abschnitt 3)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen Heinrichstraße und<br />
dem Wehr an der Tüshausmühle in Deuten.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld wird von landwirtschaftlichen Nutzflächen (zu<br />
annährend gleichen Anteilen Acker und Grünland) sowie<br />
Waldflächen geprägt. In Teilabschnitten grenzen Siedlungs-<br />
und Brachflächen an.<br />
Nutzungsfreie Gewässerrandstreifen entlang der landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen sind nur auf kurzen Teilstrecken vorhanden. Die<br />
Siedlungsflächen grenzen mit den Gärten direkt an die Gewässerböschung<br />
an. In diesem Bereich liegen auch zwei kleine Teiche, von denen Wasser in<br />
den Hammbach eingeleitet und mit einer Tauchpumpe entnommen wird.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen, das Profil tief bis<br />
sehr tief. Punktuell ist es durch Totholz zu Uferabbrüchen gekommen und<br />
Bäume an der Mittelwasserlinie tragen zur Strukturierung der Ufer bei. Als<br />
besondere Strukturen sind vereinzelt eine kurze Hochflutrinne, Altwasser,<br />
Sturzbäume, Totholzverklauselung und eine Laufverengung zu nennen. Eine<br />
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44
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
ehemalige Laufschlinge im Wald ist zwar noch vorhanden, kann aufgrund<br />
der Tiefenlage des Gewässers aber nicht mehr bei Hochwasser durchströmt<br />
werden.<br />
Uferbefestigungen aus Steinschüttungen sind in Teilabschnitten vorhanden.<br />
Die ehemalige Befestigung aus Holzfaschinen ist zum Teil verfallen oder<br />
aufgrund von Überwachsung nicht mehr sichtbar, aber vermutlich noch<br />
funktionsfähig. Die Sohle weist in Teilabschnitten künstlich eingebrachten<br />
Schotter auf.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über<br />
das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />
ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Bauwerke<br />
mit einer Barrierewirkung sind nicht vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />
auch FFH-Gebiet.<br />
Station 6+300 bis 6+800 (Abschnitt 4)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Tüshausmühle<br />
in Deuten und der im <strong>KNEF</strong> vorgeschlagenen Mündung<br />
eines möglichen Umgehungsgerinnes bei km 6+800. Ab<br />
hier wird der Hammbach auch Rhader Mühlenbach genannt.<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld des kurzen Abschnitts grenzen Ackerflächen,<br />
der Mühlenteich und die Anlagen der Tüshausmühle an.<br />
Gehölze entlang der Ufer fehlen weitgehend. Ein nutzungsfreier Uferstreifen<br />
schützt das Gewässer vor Einträgen der Ackerflächen.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />
tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Das einzige Bauwerk ist das Wehr der Tüshausmühle, das einen Absturz<br />
von ca. 3 m Höhe aufweist. Zudem bildet sich oberhalb ein Rückstau. Es<br />
stellt somit ein Wanderhindernis dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />
auch FFH-Gebiet.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
45
Station 6+800 bis 9+400 (Abschnitt 5)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung des<br />
geplanten Umgehungsgerinnes bei km 6+800 und der<br />
Mündung des Kalter Baches.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld wird von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
vorrangig Grünland, geprägt. Auf kurzen Teilabschnitten<br />
grenzen Brache oder Waldflächen an. Gehölze in Ufernähe<br />
sind nur vereinzelt vorhanden. Auf 300 m grenzt ein<br />
Weg direkt an die Böschungsoberkante an.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />
tief bis tief. Besondere Strukturen sind nicht ausgeprägt. Die Sohle besteht<br />
aus Sand, vereinzelt sind Makrophytenpolster vorhanden. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist. An einigen Stellen sind verfallene Holzfaschinen sichtbar.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über<br />
das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />
ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Bauwerke<br />
mit einer Barrierewirkung sind nicht vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />
auch FFH-Gebiet.<br />
Station 9+400 bis 14+100 (Abschnitt 6)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Zufluss des<br />
Kalter Baches und der Erler Straße. Oberhalb der Mündung<br />
des Kalter Baches wechselt der Hammbach erneut<br />
den Namen und wird Rhader Bach genannt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld wird von Grünland geprägt, nur vereinzelt<br />
grenzen Ackerflächen an. Gehölze in Ufernähe sind nur<br />
punktuell vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />
tief bis tief. Besondere Strukturen sind nicht ausgeprägt. Die Sohle besteht<br />
aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege und Straßen sowie etliche Feldüberfahrten werden mittels Brücken<br />
und Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke<br />
weisen zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen<br />
Fällen unterbrochen. Bauwerke mit einer Barrierewirkung sind nicht vorhan-<br />
46
den.<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />
auch FFH-Gebiet.<br />
Station 14+100 bis 18+300 (Abschnitt 7)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Erler Straße und<br />
dem Nebenlauf Nr. 4.28 in Höhe des Weges Schlicken<br />
Brook (Gemeinde Heiden). Bei Station 16+700 verläuft<br />
die Grenze zwischen den <strong>Kreis</strong>en <strong>Recklinghausen</strong> und<br />
Borken. Oberhalb der Mündung des Erler Grenzgrabens<br />
wird der Hammbach/Rhader Bach in der DGK5 als Wellbruchbach<br />
bezeichnet.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld wird von Ackerflächen geprägt, Grünland ist nur auf kurzen<br />
Strecken vorhanden. Eine dichte Reihe von Erlen oder Weiden (Kopfbäume)<br />
säumen die Ufer. Auf einer Länge von 1.300 m trennt ein 5 m breiter Gehölzstreifen<br />
den Bach von einer parallel verlaufenden Straße.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil mäßig tief bis sehr tief. Die Ufer sind mit<br />
Steinschüttungen oder Holzfaschinen befestigt. Die Gehölze auf der Uferböschung<br />
führen zwar zu einer Beschattung, haben aber keine strukturierende<br />
Wirkung auf das Gewässerprofil. Sogenannte „besondere Strukturen“ sind<br />
nicht vorhanden. Die Ansammlung von Totholz an zwei Stellen im Gewässerprofil<br />
hat aufgrund der Sohl- und Uferbefestigung keine strukturierende<br />
Wirkung auf die Ufer oder die Sohle.<br />
Die Sohle besteht aus Sand und ist überwiegend mit einer Steinschüttung<br />
befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege, Straßen und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und<br />
Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />
Bauwerke mit Barrierewirkung sind ein Absturz unterhalb eines<br />
Durchlasses und eine 10 m lange Strecke mit einer Sohl- und Uferbefestigung<br />
aus Beton, die fast keine Sedimentführung hat.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer liegt außerhalb von Naturschutz- oder FFH-Gebieten.<br />
Lediglich an einem kurzen Teilabschnitt befindet sich im Umfeld mit einem<br />
stehenden Binnengewässer und einem Erlenbruchwald ein gesetzlich geschütztes<br />
Biotop (§ 62 LG-NW).<br />
Station 18+300 bis 21+500 (Abschnitt 8)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Nebenlauf Nr. 4.28 in Höhe des<br />
Weges Schlicken Brook und der „Quelle“ an einem Rohrauslass in Höhe<br />
des Pelster Weges in Heiden. Der Abschnitt liegt komplett auf Borkener<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet (Gemeinde Heiden). Bereits im Februar 2011 gab es einen Teil-<br />
47
abschnitt, in dem keine Wasserführung mehr vorhanden<br />
war.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld wird von Ackerflächen geprägt. Grünland,<br />
Laub- und Nadelwald ist nur auf kurzen Strecken vorhanden.<br />
Das Ufer wird auf größerer Länge zumindest einseitig<br />
von einem schmalen Gehölzstreifen begleitet. Die Gehölze<br />
stehen aber oberhalb der Mittelwasserlinie.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil tief bis sehr tief. Die Ufer sind mit Steinschüttungen<br />
befestigt. Die Gehölze auf der Uferböschung führen zwar zu einer<br />
Beschattung, haben aber keine strukturierende Wirkung auf das Gewässerprofil.<br />
Sogenannte „besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht<br />
aus Sand. Teilweise ist die Sohle mit einer Steinschüttung befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über<br />
das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />
ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Bauwerke<br />
mit Barrierewirkung sind nicht vorhanden. Kurz unterhalb der Quelle<br />
wurden an drei Stellen, auf der nur noch 50 cm breiten Sohle, Steine zu einem<br />
Querriegel aufgeschichtet, die zu einem geringfügigen Rückstau führen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Schutzgebiete sind nicht vorhanden.<br />
Fließgewässer 1.12<br />
Das Fließgewässer ist insgesamt stark bis übermäßig geschädigt (Strukturklassen<br />
6 und 7). Mit den Strukturklassen 5 und 6 schneidet das Umfeld etwas<br />
besser ab. Lediglich der erste Hundertmeter-Abschnitt weist die besseren<br />
Strukturklassen 3 bis 5) mäßig bis stark verändert) auf. Nur bei den beiden<br />
letzten Abschnitten, die innerhalb eines Laubwaldes liegen ist das Umfeld<br />
mit der höchsten Strukturklasse (1) zu bewerten.<br />
Station 0+000 bis 0+500 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (km 6+290, Tüshausmühle) bis ca. 200 m unterhalb<br />
der Straße „Zur Soerheide“.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht linksseitig und teilweise auch rechtseitig<br />
aus Ackerflächen. Rechtsseitig liegt oberhalb einer hohen<br />
Böschung eine Forellenzuchtanlage, die sich 300 m<br />
entlang des Baches erstreckt. Von hier aus wird überschüssiges<br />
Wasser in den Bach eingeleitet. Weitere Nutzungen sind eine<br />
kleine Gehölzfläche und der Mühlenteich der Tüshausmühle. Gehölze sind<br />
nur einseitig vorhanden und stehen oberhalb der Mittelwasserlinie. In Randlage<br />
zu den Ackerflächen wurde teilweise ein grasiger Randstreifen ange-<br />
48
legt.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Auf den ersten 60 m unterscheidet sich das Gewässerprofil deutlich von<br />
dem oberhalb liegenden Teilabschnitt. Das Gewässer ist fast so breit wie der<br />
Hammbach und zeigt einige naturnahe Strukturen. So ist der Bachlauf mäßig<br />
geschwungen. Das Profil ist sehr tief, die Böschungen aber weitgehend<br />
naturnah. Es sind Längs- und Mittelbänke vorhanden, wodurch sich eine Differenzierung<br />
in der Sohltiefe und der Fließgeschwindigkeit ergibt.<br />
Oberhalb ist das Gewässer deutlich schmaler und weniger naturnah. Der<br />
Bachlauf ist gestreckt. Das Profil ist mäßig tief bis tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Es ist auf einer Länge<br />
von 200 m eine Uferbefestigung aus Holzfaschinen vorhanden, die aber verfällt.<br />
Da die Uferlinie oberhalb der sichtbaren Befestigung relativ gleichmäßig<br />
ist, ist zu vermuten, dass die Uferbefestigung hier überwachsen ist.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Brücke und ein Anstaubauwerk liegen im Gewässerlauf. Unterhalb der<br />
Brücke ist das Gewässer verengt und über eine Steinschüttung wird ein Höhenversprung<br />
innerhalb der Sohle aufgefangen. Das einfache Anstaubauwerk<br />
aus einer Spundwand stellt eine Wanderbarriere dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und bis km<br />
0+200 auch FFH-Gebiet.<br />
Station 0+500 bis 1+650 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von unterhalb der Straße „Zur<br />
Soerheide“ bis in ein Waldstück oberhalb eines Waldweges.<br />
Innerhalb des Waldes war im Februar 2011 keine<br />
durchgehende Wasserführung mehr vorhanden.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt durch landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />
wobei Grünland überwiegt. Lediglich auf den letzten<br />
200 Metern grenzt beidseitig Laubwald an. Gehölze in<br />
Gewässernähe gibt es nur in sehr geringem Umfang.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil sehr tief. Besondere Strukturen sind<br />
nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand mit punktuellen Makrophytenpolstern.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist, die vereinzelt auch sichtbar ist.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege, Straßen und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und<br />
Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />
Lediglich an einer Stelle stellt ein verschütteter Rohrdurchlass<br />
theoretisch ein Wanderhindernis dar. Da aber im Abschnitt oberhalb sogar<br />
im Januar 2011 keine Wasserführung mehr zu verzeichnen war, ist die einschränkte<br />
Durchgängigkeit in diesem Bereich aber ökologisch nachrangig.<br />
49
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
An einer Stelle reicht eine Viehtränke bis in das Gewässer, so dass das Ufer<br />
zertreten ist.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist bis km 1+500 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.14<br />
Das Gewässer ist insgesamt stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5<br />
bis 7). Dabei erreicht das Umfeld mit der Strukturklasse 5 die beste Bewertung.<br />
Station 0+000 bis 0+290<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 7+530) bis zu einem Rohrauslass<br />
(Dränage) in Höhe eines Bauernhofes.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld wird durch Grünland geprägt. Im mittleren<br />
Gewässerlauf grenzt eine gartenähnliche Fläche an und<br />
auf dem letzten Teilabschnitt eine Scheune. Gehölze sind<br />
in Teilabschnitten zwar vorhanden, stehen jedoch nicht an<br />
der Mittelwasserlinie und haben daher keine strukturierende Wirkung auf<br />
Sohle und Ufer.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil sehr tief. Besondere Strukturen sind<br />
nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig,<br />
so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei Rohrdurchlässe (Feldüberfahrten) befinden sich im Gewässerlauf. Beide<br />
sind für das Gewässerprofil zu gering dimensioniert, so dass sie gewässerverengend<br />
wirken. Einer der Durchlässe weist unterhalb einen Absturz<br />
auf, der eine Wanderbarriere darstellt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.15<br />
Das Gewässer ist insgesamt stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5<br />
bis 7). Dabei erreicht das Umfeld mit der Strukturklasse 5 die beste Bewertung.<br />
Station 0+000 bis 0+115<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Hammbach (bei km<br />
7+870) bis zu einem Rohrauslass, der den Beginn des Gewässers darstellt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht aus Grünland. Linksseitig verläuft in einem Abstand von<br />
einem Meter ein unbefestigter Wirtschaftsweg (Soerheide). Gehölze in Gewässernähe<br />
fehlen weitgehend.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
50
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus<br />
Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine<br />
überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Mehrere Feldzufahrten werden mittels Rohrdurchlässen<br />
über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben<br />
also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer<br />
unterbrochen. Zudem sind die Durchlässe zu gering dimensioniert, so dass<br />
sie das Gewässerprofil verengen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.17<br />
Das Gewässer ist insgesamt deutlich bis stark verändert (Strukturklasse 4<br />
bis 7). Dabei erreicht das Umfeld mit der Strukturklasse 4 die beste Bewertung.<br />
Station 0+000 bis 0+215<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 8+000) bis zu einem Rohrauslass,<br />
der den Beginn des Gewässers darstellt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht aus Grünland. Auf einer Länge von<br />
60 m grenzt linksseitig ein Gehölzstreifen an. Vereinzelt<br />
stehen Erlen an der Mittelwasserlinie.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen, das Profil sehr tief.<br />
Besondere Strukturen sind, bis auf vereinzelte Erlenwurzeln am Ufer, nicht<br />
vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand mit Makrophyten. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Feldüberfahrt wird mittels eines Rohrdurchlasses über das Gewässer<br />
geführt. Das Querungsbauwerk weist zwar eine Sedimentführung auf, bleibt<br />
also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer<br />
unterbrochen. Zudem ist der Durchlass zu gering dimensioniert, so dass er<br />
das Gewässerprofil verengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.18<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Lediglich auf einer Länge von 100 m wird in Höhe eines Erlen-<br />
51
waldes die Strukturklasse 1 erreicht (unverändert).<br />
Station 0+000 bis 1+060<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 8+060) bis zu einem Rohrauslass in<br />
Höhe der Bahnlinie am Deutener Weg.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht überwiegend aus Grünland. Auf kurzen<br />
Teilstrecken grenzen jeweils einseitig Erlenwald,<br />
landwirtschaftliche Hoffläche und ein Stillgewässer an. Auf<br />
einer Länge von 200 m wird das Gewässer von einem asphaltierten<br />
Weg begleitet. Entlang der Böschungsoberkante stocken Gehölze<br />
in sehr lückiger Stellung. Nutzungsfreie Uferrandstreifen sind bis auf den<br />
Abschnitt im am Wald nicht vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen, das Profil sehr tief.<br />
Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand.<br />
Auf den ersten 300 m wächst Röhricht innerhalb der Gewässersohle. Die<br />
Uferlinie ist relativ gleichmäßig, vereinzelt ist eine Uferbefestigung sichtbar,<br />
so dass insgesamt von einer überwachsenen Uferbefestigung auszugehen<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
An vier Stellen werden mittels Rohrdurchlässen Wege und Feldüberfahrten<br />
über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist<br />
die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist bis km 0+300 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.20<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Lediglich das Umfeld mit dem Erlenbruchwald gilt als unverändert<br />
(Strukturklasse 1).<br />
Station 0+000 bis 0+190<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 8+660) bis zu seinem Anfang im<br />
NSG „Deutener Moor“.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft überwiegend in einem Erlenbruchwald.<br />
Nur die ersten 100 m grenzt Grünland an. Im Bereich<br />
des Grünlandes sind die Ufer frei von begleitenden<br />
Gehölzen.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig und im Bereich des Grünlandes ist das Profil<br />
stark eingetieft. Durch die Anstaubauwerke ist das Profil im Wald flach bis<br />
52
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
mäßig tief. Die Sohle besteht im Grünland aus Sand und im Bereich des<br />
Waldes aus Detritus.<br />
Bauwerke:<br />
Drei Anstaubauwerke und ein Rohrdurchlass liegen im Gewässerprofil. Die<br />
Anstaubauwerke stellen Wanderhindernisse dar und verhindern zudem eine<br />
natürliche Fließgewässerdynamik. Das Querungsbauwerk weist zwar eine<br />
Sedimentführung auf, bleibt also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist<br />
die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Deutener Moor“.<br />
Fließgewässer 1.21<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Lediglich das Umfeld mit dem Erlenbruchwald gilt als unverändert<br />
(Strukturklasse 1) und die Ufer eines anschließenden 100-Meter-<br />
Abschnittes sind nur gering verändert (Strukturklasse 2).<br />
Station 0+000 bis 0+730<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 8+870) bis zu seinem Anfang in Höhe<br />
der A31.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft überwiegend in einem Erlenbruchwald.<br />
Die ersten 100 m grenzt Grünland bzw. Grünlandbrache<br />
an und auf den letzten 200 m neben Grünland<br />
auch Acker. Bis auf die letzten 200 m säumen Gehölze<br />
durchgehend die Ufer. Ein Uferrandstreifen grenzt das Gewässer vom Grünland<br />
im Unterlauf ab.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig und auf den ersten 100 m ist das Profil sehr<br />
tief. Durch Anstaubauwerke ist das Profil im Wald eher flach bis mäßig tief.<br />
Innerhalb des Waldes befinden sich mehrere Sturzbäume im Gewässer.<br />
Aufgrund fehlender Strömung haben sie aber allenfalls geringen Einfluss auf<br />
die Laufentwicklung. Die Sohle besteht aus Sand und Detritus.<br />
Bauwerke:<br />
Drei Anstaubauwerke und zwei Rohrdurchlässe liegen im Gewässerprofil.<br />
Die Anstaubauwerke stellen Wanderhindernisse dar und verhindern zudem<br />
eine natürliche Fließgewässerdynamik. Die Querungsbauwerke weisen zwar<br />
eine Sedimentführung auf, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />
und das Gewässerprofil eingeengt. Ein Rohrdurchlass ist verstopft, so<br />
dass sich oberhalb ein Rückstau bildet.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist bis km 0+520 Teil des NSG „Deutener Moor“.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
53
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässer 1.22<br />
Das Gewässer ist stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5 bis 7).<br />
Station 0+000 bis 0+290<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 9+040) bis zum Rohrauslass einer<br />
Dränage. Auf den letzten 70 m selbst war im Februar 2011<br />
nahezu keine Wasserführung vorhanden. Lediglich im Bereich<br />
von Dränageauslässen gab es auf kurzer Strecke einen<br />
geringen Wasserfluss.<br />
Nutzungen:<br />
An das Gewässer grenzen Ackerflächen und Grünland an.<br />
Auf den ersten 200 m fehlen Gehölze weitgehend. In einem Teilabschnitt<br />
verläuft parallel ein unbefestigter Wirtschaftsweg. In diesem Bereich stocken<br />
Gehölze innerhalb der steilen und hohen Gewässerböschung zum Weg.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil stark eingetieft. Sogenannte<br />
„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand<br />
und Detritus. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass von einer Uferbefestigung<br />
auszugehen ist.<br />
Bauwerke:<br />
Ein Weg wird mittels eines Rohrdurchlasses geführt. Das Querungsbauwerk<br />
weist zwar eine Sedimentführung auf, bleibt also im Wasserkörper durchgängig,<br />
jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Profil<br />
wird eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist bis km 0+200 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.23<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Lediglich das Umfeld im Laubwald gilt als unverändert (Strukturklasse<br />
1).<br />
Station 0+000 bis 0+730 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 9+040) bis zu einer langen Verrohrung<br />
westlich der A31.<br />
Nutzungen:<br />
An das Gewässer grenzen überwiegend Laubwald und ein<br />
Feuchtgebiet mit einem großen Stillgewässer an. Auf kürzen<br />
Teilabschnitten schließt Grünland oder Nadelwald an.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Es befindet<br />
sich relativ viel Totholz im Gewässer. Aufgrund der äußerst geringen Fließgeschwindigkeit<br />
und dem relativ breiten Gewässerprofil hat das Totholz allenfalls<br />
geringe Wirkung auf die Laufentwicklung. Die Sohle besteht aus<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
54
Sand, Detritus und Makrophyten.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
An zwei Stellen befinden sich Wehre, die durch ihre Abstürze und den jeweils<br />
entstehenden Rückstau eine Barrierewirkung haben. Sie dienen zum<br />
einen als Anstau für ein Stillgewässer und zum anderen verhindern sie die<br />
Entwässerung der moorigen Bereiche. Straßen queren das Gewässer mittels<br />
zweier Verrohrungen. Beide weisen eine Sedimentführung auf. Die Verrohrung<br />
unter der A31 ist ausreichend dimensioniert, aber mit 55 m sehr lang.<br />
Die andere kurze Verrohrung hat unterhalb einen Absturz (Mündung Hammbach)<br />
und stellt aus diesem Grunde eine Wanderbarriere dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Bis km 0+580 ist der Bach Teil eines Naturschutzgebietes. Er bildet die<br />
Grenze zwischen dem NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und NSG „Deutener<br />
Moor“.<br />
Station 0+730 bis 1+280 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt beginnt mit einer Verrohrung an einer Geländekante<br />
in Höhe des Hofes Tappe und endet 300 m<br />
nördlich des Hofes. Zur Zeit der Bestandsaufnahme<br />
(02/2011) war der Abschnitt bis auf stehendes Restwasser<br />
trocken.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht aus einer Hoflage und Ackerflächen.<br />
Die landwirtschaftliche Nutzung reicht fast bis an die<br />
Oberkante des Gewässers heran, Gehölze fehlen vollständig.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht überwiegend aus vegetationsfreiem<br />
humosen Boden bzw. ist mit terrestrischen Gräsern bewachsen.<br />
Bauwerke:<br />
Eine 300 m lange Verrohrung im Bereich einer Hoflage unterbricht die<br />
Durchgängigkeit des Gewässers und stellt ein Wanderhindernis dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist kein NSG oder § 62-Biotop vorhanden.<br />
Fließgewässer 1.23.1<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Lediglich das Umfeld im Bereich einer Brache und eines Feuchtgebietes<br />
ist mit der Strukturklasse 1 bzw. 2, als unverändert bis gering verändert<br />
zu bewerten.<br />
Station 0+000 bis 0+400<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in Fließgewässer 1.23<br />
bis wenige Meter nördlich der A31.<br />
55
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht aus unterschiedlichen Nutzungen,<br />
dazu gehören ein Feuchtgebiet mit Laubwald, Grünland,<br />
Grünlandbrache und Nadelwald. Der Bach ist überwiegend<br />
von Gehölzen begleitet.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil im Feuchtgebiet<br />
flach, ansonsten sehr tief. Besondere Strukturen sind bis<br />
auf einige Unterstände, nicht vorhanden. Die Sohle besteht<br />
aus Sand und Detritus.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Über mehrere Rohrdurchlässe queren Wege und Straßen das Gewässer. Die<br />
Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im<br />
Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />
und das Profil wird zum Teil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist bis km 0+200 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.24<br />
Da das Gewässer zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) weitgehend trocken<br />
war, konnte lediglich das Umfeld bewertet werden. Es sind die Strukturklassen<br />
1 bis 6 vertreten (unverändert bis sehr stark verändert). Die besseren<br />
Strukturklassen wurden im Bereich eines Laubwaldes und von Grünland<br />
mit Saumstreifen erreicht.<br />
Station 0+000 bis 0+280<br />
Der Bach erstreckt sich von seiner Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 9+230) bis zu einem Rohrauslass.<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld grenzen Grünland und Laubwald an. Gehölze<br />
sind außerhalb des Waldes im lockeren Stand vorhanden.<br />
Auf den ersten 50 m verläuft parallel ein befestigter Wirtschaftsweg.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und Detritus. Punktuell<br />
liegt Totholz im Gewässerprofil.<br />
Bauwerke:<br />
An mehreren Stellen werden Feldzufahrten und ein Wirtschaftsweg mit<br />
Rohrdurchlässen über den Bach geführt. Einer der Durchlässe stellt ein<br />
Wanderhindernis dar, da er verstopft ist und Wasser diesen Bereich nur<br />
durchsickern kann. Die anderen Rohrdurchlässe weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, aber die Ufer sind unterbrochen und das Gewässerprofil<br />
eingeengt.<br />
56
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Kalter Bach (1)<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis sehr stark verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 6). Auf kurzen Teilabschnitten werden mit Strukturklasse 1 bis 4 deutlich<br />
bessere Werte erreicht. Hervorzuheben ist der Teilabschnitt von km<br />
4+900 bis 5+800, wo auf fast 1 km die Strukturklassen 1 bis 3 überwiegen<br />
und das Gewässer somit unverändert bis mäßig verändert ist. Die Strukturkartierung<br />
stammt aus dem Jahr 2008.<br />
Station 0+000 bis 2+250 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />
Hammbach bei km 9+400 und der Rhader Mühle. In diesem<br />
Abschnitt wird der Kalter Bach noch Rhader Mühlenbach<br />
genannt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft zwischen landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen, wobei die Grünlandnutzung leicht überwiegt.<br />
Im Umfeld sind einige Hoflagen vorhanden. Gehölze am<br />
Ufer sind unterschiedlich verteilt. Es gibt Teilabschnitte mit einer dichten<br />
Reihe von Kopfweiden, solche mit einer lockeren Reihe von Erlen oder Einzelbäumen<br />
und Teilabschnitte, die über weite Strecken frei von jeglichen<br />
Gehölzen sind.<br />
Laufform/Profil:<br />
Das Fließgewässer ist überwiegend geradlinig. Das Profil ist mäßig tief bis<br />
sehr tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus<br />
Sand. Die Ufer sind mit Holzfaschinen befestigt, die zum Teil verfallen.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Wege und Straßen, sowie eine Bahnlinie werden mittels Brücken und<br />
Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />
An einer Stelle befindet sich eine Sohlschwelle.<br />
Schutzgebiete:<br />
Von km 0+430 bis 1+230 ist der Kalter Bach Teil des NSG „Rhader Wiesen“<br />
ansonsten Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“. Zudem ist der<br />
Kalter Bach als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />
Station 2+450 bis 2+800 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt umfasst den Gewässerlauf von knapp unterhalb der Rhader<br />
Mühle bis ca. 100 m oberhalb des Mühlenteiches.<br />
Nutzungen:<br />
Im rechtsseitigen Umfeld grenzen Siedlungsflächen mit Gärten direkt an das<br />
Gewässer an. Das linksseitige Umfeld besteht aus Grünland und einem Stillgewässer<br />
(Mühlenteich). Gehölze am Ufer sind zum Teil vorhanden.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
57
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis<br />
sehr tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die<br />
Gewässersohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, vereinzelt ist eine Uferbefestigung sichtbar,<br />
so dass insgesamt von einer überwachsene Uferbefestigung<br />
auszugehen ist.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Eine Straße wird mittels eines Durchlasses über den Bach<br />
geführt. Dem Durchlass fehlt eine Sedimentführung. Zudem befindet sich direkt<br />
unterhalb ein Absturz. Ein weiteres Bauwerk ist ein Streichwehr mit einer<br />
glatten Rampe, über das der Mühlenteich gespeist wird. Beide Bauwerke<br />
haben eine massive Barrierewirkung.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Kalter Bach ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />
als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />
Station 2+800 bis 6+190 (Abschnitt 3)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von oberhalb des Mühlenteiches<br />
in Rhade bis kurz vor der A31.<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld überwiegen landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />
die zu annähernd gleichen Teilen als Grünland oder Acker<br />
genutzt werden. Auf den letzten 1.000 m des Abschnittes<br />
überwiegt hingegen Wald (zur Hälfte Nadelholzbestand, in<br />
kleineren Teilen in der Aue Erlenwald). Innerhalb der<br />
Waldfläche befindet sich jedoch eine gartenähnliche Nutzung mit einem<br />
großen Stillgewässer und einer Wiese. Gehölze am Ufer sind unterschiedlich<br />
verteilt. Es gibt Teilabschnitte mit einer dichten Reihe von Kopfweiden, mit<br />
einer lockeren Reihe von Erlen oder mit Einzelbäumen. Andere Teilabschnitte<br />
sind über weite Strecken frei von jeglichen Gehölzen. Eine Forellenzuchtanlage<br />
leitet überschüssiges Wasser in den Kalter Bach ab.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig bis mäßig geschwungen, auf kurzen Teilstrecken<br />
auch mäandrierend. Das Profil ist mäßig tief bis sehr tief (vereinzelt<br />
flach). An besonderen Strukturen sind Prallbäume und Unterstände vorhanden.<br />
Die Gewässersohle besteht aus Sand.<br />
Uferbefestigungen aus Steinschüttungen und Betonfertigteilen sind in Teilabschnitten<br />
vorhanden. Die Befestigung aus Holzfaschinen ist zum Teil verfallen<br />
oder aufgrund von Überwachsung nicht sichtbar. Punktuell wurde die<br />
Sohle mit einer lockeren Steinschüttung befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege, Feldüberfahrten und Straßen werden mittels Brücken und<br />
Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />
jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Neben<br />
einer Sohlschwelle aus Wasserbausteinen, die für die Längsdurchgängigkeit<br />
unproblematisch ist, stellen ein Sandfang und zwei Abstürze Wan-<br />
58
derhindernisse dar.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />
auch FFH-Gebiet.<br />
Station 6+190 bis 8+480 (Abschnitt 4)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der A31 und dem<br />
Gewässeranfang in Höhe einer Moorfläche und fällt im<br />
Sommer längere Zeit trocken.<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld dominieren Waldflächen (weit überwiegend<br />
Nadelgehölze). Ackerbaulich genutzte Flächen grenzen<br />
auf den letzten 400 m des Abschnittes an das Gewässer<br />
an. In Teilabschnitten verläuft in geringem Abstand ein<br />
Wirtschaftsweg. Innerhalb des Waldes wachsen Bäume auf der Böschungsoberkante<br />
des Fließgewässers. Im Bereich der Ackerflächen sind hingegen<br />
nur vereinzelt Gehölze vorhanden. Entlang der Ackerflächen wird ein grasiger<br />
Saumstreifen von 1 bis 2 m nicht bearbeitet.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie<br />
ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege, Feldüberfahrten und Straßen werden mittels Durchlässen über<br />
das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen nur zum Teil eine<br />
Sedimentführung auf. Die Durchgängigkeit der Ufer ist unterbrochen und<br />
das Gewässerprofil eingeengt. Somit stellen einige Durchlässe eine Wanderbarriere<br />
dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.30<br />
Das Gewässer ist stark bis vollständig verändert (Strukturklassen 5 bis 7).<br />
Station 0+000 bis 1+680<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter Bach (bei km<br />
0+290) bis fast zur Straße „Am Hagen“.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht vorwiegend aus ackerbaulich genutzten Flächen.<br />
Nur vereinzelt grenzen Grünland oder Wald (Laub- und Nadelwald)<br />
an. An einem Teilabschnitt verläuft parallel zum Fließgewässer ein unbefestigter<br />
Wirtschaftsweg. Im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzflächen stocken<br />
nur vereinzelt Gehölze in Ufernähe. Auf den letzten 200 m existiert<br />
linksseitig zwischen Ackerfläche und Bach ein ca. 1,5 m breiter grasiger<br />
Uferrandstreifen.<br />
59
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil überwiegend<br />
sehr tief. Nur auf einem kurzen Teilstück ist das Profil weniger<br />
tief. Sogenannte „besondere Strukturen sind nicht<br />
vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist punktuell<br />
mit einer Steinschüttung befestigt. Die Ufer sind mit Holzfaschinen<br />
befestigt, die aber überwiegend mit Gräsern<br />
überwachsen sind.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege, Feldüberfahrten, Straßen und eine Bahnlinie werden mittels<br />
Rohrdurchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />
und das Profil eingeengt. Unterhalb von zwei Rohrdurchlässen hat sich<br />
durch Erosion ein Absturz gebildet, der eine Wanderbarriere darstellt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Nur die ersten 200 m sind Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.37<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
5 bis 7). Lediglich auf den ersten 400 Metern ist der Parameter Sohle mit<br />
Strukturklasse 3 oder 4 deutlich besser bewertet, wo Totholz im Gewässerprofil<br />
zu Uferabbrüchen und einer Laufweitung geführt hat.<br />
Station 0+000 bis 2+580<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />
Bach (bei km 1+750) bis in Höhe Michaelisweg, westlich<br />
von Lembeck. Zur Zeit der Bestandsaufnahme im<br />
Februar 2011 nahm die Wasserführung ab km 2+200 so<br />
deutlich ab, so dass nachfolgend nur noch Restwasser<br />
(Pfützen) vorhanden war.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht vorwiegend aus landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche (Acker, Grünland). Immer wieder grenzen Gebäude-<br />
und Hofflächen direkt an das Ufer an. Auf einer Länge von 900 m verläuft in<br />
sehr geringem Abstand ein Weg parallel zum Gewässer. An Teilabschnitten<br />
sind Gehölzstreifen oder Baumreihen vorhanden. Nur im Unterlauf grenzt<br />
linksseitig ein mit 300 m Länge größerer gehölzbestandener Randstreifen<br />
an.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der überwiegende Teil des Laufes ist geradlinig und strukturarm. Das Profil<br />
ist tief bis sehr tief. Die Sohle besteht aus Sand. Auf den ersten 500 m sind<br />
das Profil und die Sohle strukturreicher und weniger geradlinig. Hier befindet<br />
sich linksseitig ein Gehölzstreifen, von dem Totholz eingetragen wird, was zu<br />
Uferabbrüchen und einer Laufweitung geführt hat. Uferbefestigungen sind,<br />
wenn vorhanden, überwachsen. An einigen Teilabschnitten sind Holzfaschinen<br />
zu erkennen, die im Verfall begriffen sind. Dadurch ist die Uferlinie hier<br />
eher unregelmäßig.<br />
60
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Straßen und Feldüberfahrten werden mittels Rohrdurchlässen über<br />
das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen nur zum Teil eine<br />
Sedimentführung auf, die Ufer sind unterbrochen und das Profil wird zum<br />
Teil eingeengt. Unterhalb einiger Durchlässe hat sich durch Erosion ein Absturz<br />
gebildet, der als Wanderbarriere wirkt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Nur die ersten 200 m von der Mündung aus sind Teil des NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Östlicher Talgraben (1.40)<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
5 bis 7). Lediglich punktuell wird an jeweils zwei Stellen bei den Parametern<br />
Sohle und Land die Strukturklasse 4 (deutlich verändert) erreicht.<br />
Station 0+000 bis 0+200 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />
Bach (in Höhe der Rhader Mühle bei km 2+450) bis zu<br />
der im <strong>KNEF</strong> vorgeschlagenen Mündung eines möglichen<br />
Umgehungsgerinnes für den Kalter Bach.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld wird von Ackerflächen, dem Mühlenteich und<br />
Siedlungsflächen geprägt. An einer Stelle grenzt eine Ablagerung<br />
an. Gehölze stocken auf der gesamten Länge<br />
entlang der Ufer. Oberhalb der Lembecker Straße bestehen die Gehölze aus<br />
Kopfweiden, die in einem dichten Stand entlang der Ufer stehen.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit Holzfaschinen<br />
und Steinschüttungen befestigt. In weiten Teilen sind die Befestigungen<br />
überwachsen.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Straße wird mittels eines Rohrdurchlasses über das Gewässer geführt.<br />
Das Querungsbauwerk hat keine Sedimentführung auf der Sohle sowie einen<br />
hohen Absturz unterhalb und stellt somit eine Wanderbarriere dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
61
Station 0+200 bis 2+390 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der im <strong>KNEF</strong> vorgeschlagenen<br />
Mündung eines möglichen Umgehungsgerinnes für<br />
den Kalter Bach bis zu einem Wirtschaftsweg östlich der<br />
A31.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld grenzen Acker-, Grünland-, Siedlungs- und<br />
Waldflächen an. Die Waldflächen setzen sich vorwiegend<br />
aus Nadelgehölzen zusammen. Innerhalb des Waldes liegen<br />
in Gewässernähe zahlreiche feuchte bis nasse Standorte. Auf längerer<br />
Strecke verläuft parallel eine asphaltierte Straße.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />
tief bis sehr tief. Punktuell haben sich Kolke als besondere Sohlstrukturen<br />
gebildet. Die Sohle besteht aus Sand. Außerhalb des Waldes sind nur in<br />
Teilabschnitten Gehölze am Ufer vorhanden, die sich aus einer dichten Reihe<br />
von Kopfweiden zusammensetzen. Uferbefestigungen sind, soweit vorhanden,<br />
überwachsen. An einigen Teilabschnitten sind Holzfaschinen zu erkennen,<br />
die bereits verfallen.<br />
Bauwerke:<br />
Zahlreiche Wege, Straßen und Feldzufahrten werden mittels Rohrdurchlässen<br />
über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />
jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Profil<br />
eingeengt. Eine Barrierewirkung hat eine 260 m lange Verrohrung innerhalb<br />
der Siedlungsfläche.<br />
Schutzgebiete:<br />
Bis km 0+870 ist der Abschnitt Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.43<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). In einigen Teilabschnitten wird den Parametern Sohle<br />
oder Umfeld die Strukturklasse 5 (stark verändert) zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 1+150<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />
Bach (bei km 2+520) bis zu einer Bahntrasse (in<br />
Dammlage) nördlich der Ruhrstraße.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist besonders rechtsseitig von Siedlungsflächen<br />
geprägt. Die Gartennutzungen gehen bis an die<br />
Oberkante des Ufers oder beziehen das Fließgewässer in<br />
die Gartennutzung mit ein. Ein kleiner Teich befindet sich<br />
neben dem Gewässer. Die ersten 300 m verläuft das Fließgewässer eingeengt<br />
zwischen Gärten und dem teilweise kleingärtnerisch genutzten Damm<br />
zum Kalter Bach. Rechtsseitig begleiten Siedlungsflächen noch weitere 400<br />
m das Gewässer. Linksseitig grenzt Grünland an. Im weiteren Verlauf überwiegen<br />
dann beidseitig Ackerflächen. Gehölze wachsen nur vereinzelt am<br />
62
Fließgewässer.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Im Bereich der Gartennutzung<br />
wurden die Ufer mit unterschiedlichen Materialien befestigt (u.a. Betonplatten,<br />
Betonstufen, Natursteinmauern), sonst sind Holzfaschinen erkennbar.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Wege, Feldzufahrten und Übergänge werden mittels Stegen und<br />
Rohrdurchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />
jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen. Eine Barrierewirkung<br />
haben drei Sohlschwellen und eine 35 m lange Verrohrung.<br />
Schutzgebiete:<br />
Bis km 0+760 ist der Abschnitt Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.44<br />
Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Das<br />
Umfeld wird dagegen fast durchgehend mit der Strukturklasse 5 (stark verändert)<br />
bewertet.<br />
Station 0+000 bis 0+380<br />
Das kurze Fließgewässer erstreckt sich zwischen der<br />
Mündung in das Fließgewässer 1.43 (bei km 0+500) und<br />
der Ruhrstraße.<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld grenzt meist Grünland an, entlang der letzten<br />
100 m verläuft parallel eine asphaltierte Straße. Gehölze<br />
sind, bis auf ein Einzelgehölz, am Gewässer nicht vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie<br />
ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Straße und eine Feldzufahrt werden mittels Rohrdurchlass über das<br />
Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen und engen das Gewässerprofil ein.<br />
Im Bereich vor der Mündung ist das Gewässer innerhalb von Grünland verrohrt,<br />
was aufgrund der Länge und des geringen Rohrdurchmessers zu einem<br />
Wanderhindernis führt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
63
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässer 1.46<br />
Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7).<br />
Dem Umfeld wird dagegen fast durchgehend die Strukturklasse 5 (stark verändert)<br />
zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+120<br />
Das Gewässer erstreckt sich zwischen der Mündung in<br />
den Kalter Bach (bei km 3+500) und der Verrohrung an<br />
einer Feldüberfahrt am Fließgewässer 1.47.<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld grenzt Grünland an. Gehölze sind nicht vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />
Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie<br />
ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
Es existiert lediglich ein Rohrdurchlass für eine Feldüberfahrt, der aber<br />
gleichzeitig den Gewässeranfang markiert und daher nicht als Wanderbarriere<br />
wirkt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.47<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
6 bis 7). Das Umfeld ist dagegen durchgehend besser mit den<br />
Strukturklassen 4 und 5 (deutlich bis stark verändert) bewertet.<br />
Station 0+000 bis 0+225<br />
Das Gewässer erstreckt sich zwischen der Mündung in<br />
den Kalter Bach (bei km 3+670) und einem feuchten Erlenwald.<br />
Oberhalb des Erlenwaldes war das Gewässer bereits<br />
zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme im Februar<br />
2011 trocken.<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld grenzt überwiegend Grünland, im Bereich des<br />
Gewässeranfangs auch Erlenbruchwald an. Zum Teil sind<br />
Gehölze am Ufer vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
64
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Es existiert lediglich ein Rohrdurchlass für eine Feldüberfahrt, der zwar eine<br />
Sedimentführung aufweist, aber das Ufer unterbricht und das Gewässerprofil<br />
einengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist bis km 0+170 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.50<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark verändert (Strukturklasse 6). Das<br />
Umfeld ist dagegen mit den Strukturklassen 4 und 5 (deutlich bis stark verändert)<br />
durchgehend besser bewertet. Dem Parameter Sohle wurde auf<br />
dem ersten 100-Meter-Abschnitt die Strukturklasse 4 zugewiesen. Bei einer<br />
zweiten Begehung im August 2011 war oberhalb von km 0+200 keine Wasserführung<br />
mehr vorhanden, so dass in diesem Bereich von einem „temporären<br />
Fließgewässer“ auszugehen ist.<br />
Station 0+000 bis 1+580<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />
Bach (bei km 4+790) bis zu feuchten Grünlandflächen<br />
östlich der A31 (NSG „Wessendorfer Elven“).<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld grenzt Acker oder Grünland an, auf kurzen<br />
Teilstücken auch Wald (Laub- und Nadelwald). Gehölze<br />
wachsen in lockeren Abständen am Ufer. Im ersten 100-<br />
Meter-Abschnitt ist der Gehölzbewuchs dichter und die<br />
landwirtschaftliche Nutzung reicht aufgrund des starken<br />
Geländeeinschnitts nicht so dicht an die tatsächliche<br />
Uferböschung heran. Auf weiten Strecken ist zumindest<br />
ein 2 m breiter grasiger Saumstreifen vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief.<br />
Sogenannte „besondere Strukturen“ sind allenfalls in geringem<br />
Umfang vorhanden. Die Sohle besteht aus Kies<br />
und Sand. Teilweise ist die Sohle mit einer Steinschüttung<br />
befestigt. Die Ufer sind vermutlich weitgehend mit Holzfaschinen befestigt,<br />
die von Gräsern überwachsen sind. In Teilen ist die Uferbefestigung sichtbar.<br />
Eine Ausnahme von dem eher gleichförmigen Lauf und Profil bildet der erste<br />
100-Meter-Abschnitt, in dem der Lauf mäßig geschwungen ist und sich einige<br />
besondere Strukturen ausgebildet haben. Der Teilabschnitt liegt in einem<br />
schmalen und tiefen Geländeeinschnitt.<br />
Bauwerke:<br />
Verschiedene Straßen, Wege, Feldüberfahrten und eine Bahnlinie queren<br />
mittels Durchlässen das Gewässer.<br />
Die Durchlässe weisen zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, unterbrechen<br />
aber das Ufer und engen das Gewässerprofil ein. An mehreren Stellen<br />
befinden sich kleine Sohlschwellen aus Pflastersteinen auf der Sohle.<br />
Schutzgebiete:<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
65
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Das Fließgewässer ist bis km 0+170 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.50.1<br />
Das Gewässer wird überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
6 und 7) bewertet. Lediglich das rechte Umfeld ist mit der Strukturklasse<br />
5 besser bewertet. Es handelt sich vermutlich um ein temporär wasserführendes<br />
Fließgewässer.<br />
Station 0+000 bis +130<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in das FG<br />
1.50 (bei km 1+250) bis zu einem Brunnen ca. 90 m östlich.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer ist von Grünland und Acker umgeben. Es<br />
sind keine Gehölze vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist teilweise mit<br />
Gräsern bewachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Feldüberfahrt wird mittels Rohrdurchlass über das Gewässer geführt.<br />
Eine Sedimentführung ist vorhanden, jedoch sind die Ufer unterbrochen und<br />
das Profil verengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer liegt im NSG „Wessendorfer Elven“.<br />
Fließgewässer 1.56<br />
Schon zur Zeit der Bestandsaufnahme im Februar 2011 war das Gewässer<br />
trocken, so dass nur der Parameter Umfeld bewertet werden konnte. Das<br />
Umfeld ist überwiegend stark verändert (Strukturklasse 5). Lediglich zwei<br />
Abschnitte sind einseitig mit deutlich verändert (Strukturklasse 4) bewertet,<br />
da hier anstelle des Nadelwaldes Laubwald angrenzt (allerdings auch ein<br />
unbefestigter Unterhaltungsweg).<br />
Station 0+000 bis 0+590<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Kalter Bach (bei km 6+550) bis zu einem kleinen Teich<br />
östlich eines Parkplatzes an der A31.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Laub- und Nadelwald.<br />
Auf den ersten 200 m verläuft parallel ein Wirtschaftsweg.<br />
Rechtsseitig liegt im geringen Abstand ein Rückhaltebecken,<br />
in das die Entwässerung des Autobahnparkplatzes<br />
eingeleitet wird.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
66
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis tief. Sogenannte<br />
„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand.<br />
Teilweise sind die Sohle mit einer Steinschüttung und die Ufer mit Holzfaschinen<br />
befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Es existiert lediglich ein Rohrdurchlass für einen Wirtschaftsweg, der zwar<br />
eine Sedimentführung aufweist, aber das Ufer unterbricht und das Gewässerprofil<br />
eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer liegt bis km 0+300 im NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 1.57<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
5 bis 7), allerdings zeigt sich an mehreren Abschnitten bei einzelnen Parametern<br />
mit Strukturklasse 4 (deutlich verändert) ein besserer Zustand. Das<br />
Gewässer fällt vermutlich im Sommer trocken.<br />
Station 0+000 bis 1+000<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Kalter Bach (bei km 6+910) bis zur Straße Torfvenn.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus Ackerflächen<br />
und Grünland. Auf den ersten 300 m grenzen Laub-<br />
und Nadelwald an. Das Gewässer wird fast durchgehend<br />
zumindest einseitig von Gehölzen begleitet, in Teilabschnitten<br />
auch beidseitig.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Die Sohle<br />
besteht aus Sand. Die Sohle ist teilweise mit einer Steinschüttung und die<br />
Ufer mit Holzfaschinen befestigt. Die Holzfaschinen verfallen, so dass die<br />
Uferlinie in Teilabschnitten ungleichförmig ist. An einigen Stellen liegt etwas<br />
Totholz im Profil.<br />
Bauwerke:<br />
Einige Straßen und Feldzufahrten werden mittels Rohrdurchlässen über das<br />
Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend eine<br />
Sedimentführung auf, aber bei allen ist das Ufer unterbrochen und das Profil<br />
eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Bis km 0+260 ist der Bachlauf Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“<br />
und ab km 0+660 Teil des NSG „Wessendorfer Elven“.<br />
Fließgewässer 1.58<br />
Das Gewässer teilt sich fast zu gleichen Teilen in sehr stark bis vollständig<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
67
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
verändert (Strukturklasse 6 und 7) und in mäßig bis deutlich verändert<br />
(Strukturklasse 3 und 4) auf. Das Gewässer fällt vermutlich im Sommer trocken.<br />
Station 0+000 bis 0+740<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Kalter Bach (bei km 7+380) bis nördlich eines Wirtschaftsweges,<br />
an dem das Gewässer an einem Rohrauslass<br />
beginnt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld wird überwiegend von Nadelwald<br />
eingenommen. Oberhalb von km 0+600 grenzen Ackerflächen<br />
und Grünland an. Außerhalb des Waldes gibt es nur auf einem kurzen<br />
Teilstück Gehölze am Ufer.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist überwiegend geradlinig, aber bei km 0+500 - abweichend<br />
von den meisten Gewässerabschnitten im Hammbachsystem - auf kurzer<br />
Strecke auch stark geschwungen. Das Profil ist flach bis sehr tief. Die Ufer<br />
sind teilweise mit Holzfaschinen befestigt. Die Holzfaschinen verfallen bereits,<br />
so dass die Uferlinie ungleichförmig ist. So konnten sich erste Uferabbrüche<br />
bilden, die zu einer Strukturierung im Profil führen. An einigen Stellen<br />
liegt Totholz im Gewässer. Die Sohle besteht aus Kies und Sand.<br />
Bauwerke:<br />
Ein Wirtschaftsweg wird über einen Rohrdurchlass über das Gewässer geführt.<br />
Das Querungsbauwerk weist eine nur geringe Sedimentführung auf,<br />
das Ufer ist unterbrochen und das Profil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Fließgewässer 1.58.1<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
6 und 7). Lediglich im Umfeld wird vereinzelt die Strukturklasse 5<br />
(stark verändert) erreicht. Das Gewässer fällt vermutlich im Sommer trocken.<br />
Station 0+000 bis 0+360<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in das<br />
Fließgewässer 1.58 (bei km 0+600) bis östlich der A31.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld setzt sich aus Laubwald, Acker und Grünland<br />
zusammen. Die ersten 100 m verläuft in einem Abstand<br />
von wenigen Metern parallel zum Gewässer ein Wirtschaftsweg.<br />
Innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />
sind nur wenige Einzelgehölze in Ufernähe vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
68
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Kies und Sand. Die Uferlinie ist<br />
relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
An zwei Stellen queren Überfahrten mittels Rohrdurchlässen das Gewässer.<br />
Bei einem der beiden Durchlässe fehlt eine Sedimentführung und unterhalb<br />
des Rohrauslasses hat sich durch Erosion ein Absturz gebildet. Zudem sind<br />
die Ufer unterbrochen und das Profil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Fließgewässer 4.4<br />
Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Lediglich<br />
der Parameter Umfeld wird mit der Strukturklasse 5 (stark verändert)<br />
besser bewertet.<br />
Station 0+000 bis 0+170<br />
Das Fließgewässer mündet bei km 11+420 in den Hammbach<br />
(hier als Rhader Bach bezeichnet). Das Gewässer<br />
„entspringt“ an einem Rohrauslass<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland, das bis an<br />
die Uferböschung heranreicht. Gehölze sind nicht vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />
Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie<br />
ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer liegt innerhalb des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
69
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Wortbach (4.6)<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Dabei wird der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 5 besser<br />
bewertet als die Parameter Sohle oder Ufer. An zwei Abschnitten wird im<br />
Umfeld sogar einseitig die Strukturklasse 4 (deutlich verändert) erreicht. Hier<br />
befinden sich ein Randstreifen und ein Stillgewässer mit einer Gehölzfläche.<br />
Das Gewässer fällt im Sommer trocken.<br />
Station 0+000 bis 1+840<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Hammbach (hier als Rhader Bach bezeichnet)(bei<br />
km 11+640) bis westlich des Wellbrockweges.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht zu 2/3 aus Grünland und zu<br />
1/3 aus Acker. In Höhe der Mündung grenzen auf 350 m<br />
eine Hoflage und im weiteren Verlauf die ausgedehnten<br />
Gärten einer Wohnsiedlung an. Die verschiedenen Nutzungen<br />
reichen bis unmittelbar an die Uferböschung heran.<br />
In Ufernähe stocken nur vereinzelt und allenfalls einseitig Gehölze. Es gibt<br />
aber auch längere Abschnitte ohne Gehölze.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Feldüberfahrten und ein Weg queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />
Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Ein Rohrdurchlass<br />
ist mit Sediment zugesetzt, so dass sich oberhalb ein kleiner<br />
Rückstau bildet.<br />
An einer Stelle befindet sich eine 45 m lange Verrohrung unter einer Grünlandfläche,<br />
die ein Wanderhindernis darstellt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Bis km 1+360 bildet das Fließgewässer die Grenze des NSG „Rhader Wiesen“<br />
und ist Teil dieses Schutzgebietes.<br />
Fließgewässer 4.8<br />
Da das Gewässer zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) keine Wasserführung<br />
hatte, konnte nur der Parameter Umfeld kartiert werden.<br />
Station 0+000 bis 0+770<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Hammbach (Rhader<br />
Bach) bei km 13+620 bis fast zur Rhader Straße.<br />
Nutzungen:<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
70
Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus Ackerflächen,<br />
die bis an die Böschungsoberkante reichen und nur<br />
untergeordnet aus Grünland und Mischwald. Auf den letzten<br />
170 m verläuft in einem Abstand von nur wenigen Metern<br />
parallel ein unbefestigter Wirtschaftsweg. Gehölze<br />
stocken vereinzelt in Ufernähe.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis<br />
sehr tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die<br />
Sohle besteht aus terrestrischen Gräsern.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Vermutlich existieren an mehreren Stellen Rohrdurchlässe um Wege und<br />
Feldüberfahrten über das Gewässer zu führen, die aber nicht näher beschrieben<br />
werden können, da Vorort nur grasbewachsene Böschungen zu<br />
sehen sind und keine Ein- oder Auslässe.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer liegt nur auf den ersten 160 m im NSG „Bachsystem des<br />
<strong>Wienbach</strong>s“.<br />
Fließgewässer 4.21<br />
Das Gewässer ist sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 6 und<br />
7). Dabei schneidet das Umfeld mit Strukturklasse 6 etwas besser ab als<br />
Sohle und Ufer. Lediglich auf den ersten 300 m konnte den Parametern Ufer<br />
und Sohle mit der Strukturklasse 6 ein etwas besserer Wert zugewiesen<br />
werden, weil dort einige Erlen an der Mittelwasserlinie stocken.<br />
Station 0+000 bis 0+740<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />
Bach (bei km 16+830) über die Höfer Straße hinweg<br />
bis zu einer in Dammlage geführten Bahntrasse.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Ackerflächen, die bis an<br />
die Böschungsoberkante heranreichen. Nur vereinzelt<br />
stocken Gehölze in Ufernähe.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind allenfalls vereinzelt vorhanden. An einigen wenigen Stellen wachsen Erlen<br />
an der Mittelwasserlinie, die durch ihr Wurzelwerk zu einer geringfügigen<br />
Erhöhung der Strukturvielfalt am Ufer und in der Sohle führen. Die Sohle besteht<br />
aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist. In Teilen ist eine Uferbefestigung aus<br />
Flechtwerk zu erkennen.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Feldüberfahrt und eine Straße queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />
Dem Rohrdurchlass der Straße fehlt eine Sedimentführung, so dass<br />
eine Unterbrechung in der Längsdurchgängigkeit besteht. Beide Durchlässe<br />
sind an den Ufern nicht durchgängig und engen das Gewässerprofil ein.<br />
71
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Schafsbach (5)<br />
Der Schafsbach ist insgesamt stark bis sehr stark verändert (Strukturklassen<br />
5 und 6). Lediglich an zwei kurzen Teilstrecken ist der Parameter Umfeld mit<br />
der Strukturklasse 2 (gering verändert) deutlich besser bewertet. Hier befinden<br />
sich kleine Waldstücke. An zwei weiteren kurzen Abschnitten, bei denen<br />
ein nutzungsfreier Randstreifen angrenzt, wurde die Strukturklasse 4 zugewiesen.<br />
Die Strukturkartierung stammt von der Mündung bis km 3+200 aus<br />
dem Jahr 2008, für die restliche Strecke aus 2011.<br />
Station 0+000 bis 3+250 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />
Hammbach (bei km 10+080) und 300 m nördlich des<br />
Wellbruchweges. In diesem Abschnitt hatte der Schafsbach<br />
im März 2011 eine durchgehende Wasserführung.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
wobei die Grünlandnutzung überwiegt. Die Nutzungen<br />
reichen bis an die Gewässeroberkante heran. In den<br />
Bereichen wo Acker angrenzt existiert zumindest ein 5 m breiter nutzungsfreier<br />
Gewässerrandstreifen, der allerdings weitgehend gehölzfrei ist.<br />
Gehölze begleiten das Fließgewässer abschnittsweise einseitig oder beidseitig,<br />
zum größten Teil allerdings nur als Einzelgehölze. Auf einer Länge von<br />
600 m verläuft im geringen Abstand zum Gewässer eine asphaltierte Straße.<br />
In diesem Bereich grenzt auch eine Hoflage mit einem Reitplatz direkt an.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil tief bis sehr tief. Sogenannte „besondere<br />
Strukturen“ sind nur vereinzelt vorhanden. Lediglich auf einem kurzen<br />
Stück stehen Erlen an der Mittelwasserlinie, so dass Wurzeln direkt ins<br />
Wasser reichen und dort zu einer Strukturanreicherung führen. Die Sohle<br />
besteht aus Sand und Detritus. Zum Abschnittsende hin ist die Sohle von<br />
Röhricht durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichförmig, so dass eine<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist. An einer Stelle sind Ziegelbruch und Geotextil<br />
freigespült.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Feldüberfahrten und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen<br />
über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />
jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />
An einem nicht mehr genutzten Wehr wird das Gewässerprofil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Rhader Wiesen.<br />
72
Station 3+250 bis 7+860 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von 300 m nördlich des Wellbruchweges<br />
bis zur „Quelle“. In diesem Abschnitt hatte<br />
der Schafsbach schon im April 2011 nur noch auf Teilabschnitten<br />
eine Wasserführung und lag auf weiten Strecken<br />
völlig trocken. Der Schafsbach verläuft ab km 3+500 im<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet Borken.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
wobei die Ackernutzung überwiegt. Die Nutzungen reichen bis an die<br />
Gewässeroberkante heran. Nur an wenigen Stellen grenzt auf kurzer Strecke<br />
auch Wald an. Die Gehölze stehen aber nur vereinzelt unmittelbar am Gewässer.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil ist tief bis sehr tief. Sogenannte<br />
„besondere Strukturen“ sind nur vereinzelt vorhanden. Lediglich an einer<br />
Stelle wachsen Erlen an der Mittelwasserlinie und führen durch Laufverengung<br />
und Wurzelwerk zu einer strukturellen Anreicherung. Die Sohle besteht<br />
aus Sand, Kies und Detritus, in Teilen ist sie durchgehend mit terrestrischen<br />
Gräsern bewachsen. Uferbefestigungen sind nur vereinzelt zu erkennen<br />
(z.B. Betonplatten). Die Uferlinie ist sehr gleichmäßig, so dass Uferbefestigungen<br />
zu vermuten sind.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Feldüberfahrten, Wege und Straßen werden mittels Brücken und<br />
Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in den meisten Fällen<br />
unterbrochen. Eine Barrierewirkung entfaltet eine 30 m lange Verrohrung unter<br />
einer Grünlandfläche.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Fließgewässer 5.1<br />
Das Gewässer ist mäßig bis vollständig verändert (Strukturklasse 3 bis 7).<br />
Die Strukturklasse 3 wurde nur an wenigen Abschnitten für das Umfeld und<br />
einen Abschnitt am Ufer vergeben, an denen Brache oder Randstreifen angrenzen.<br />
An einer Stelle liegt Totholz im Gewässer und es stehen einige<br />
Weiden an der Mittelwasserlinie, weshalb in diesem Abschnitt der Parameter<br />
„Ufer“ mit Strukturklasse 3 oder 4 und der Parameter „Sohle“ mit Strukturklasse<br />
5 etwas besser bewertet wurden.<br />
Station 0+000 bis 0+900<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />
Schafsbach (bei km 0+360) und dem Rohrauslass an der<br />
Straße Bakelheide.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von Grünlandnutzung. Weite Teilabschnitte<br />
sind gehölzfrei, nur im mittleren Teilabschnitt<br />
73
wachsen auf einer Länge von 200 m einseitig Kopfweiden.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil tief bis sehr tief. An einer Stelle liegt<br />
Totholz im Gewässer und einige Kopfweiden stehen an der Mittelwasserlinie,<br />
was zu einer Strukturanreicherung an Ufer und Sohle beiträgt. Die Sohle besteht<br />
aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei Feldzufahrten werden mittels Rohrdurchlässen über das Gewässer geführt.<br />
Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben<br />
also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der<br />
Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Rhader Wiesen“.<br />
Fließgewässer 5.8<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Der Parameter Umfeld wird dagegen dort, wo Grünland<br />
mit nutzungsfreien Randstreifen angrenzt, mit Strukturklasse 4 (deutlich verändert)<br />
bewertet.<br />
Station 0+000 bis 0+430<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />
Schafsbach (bei km 2+260) und der „Quelle“ innerhalb<br />
einer Ackerfläche.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlicher Nutzung.<br />
Einen größeren Anteil daran haben Ackerflächen. Die Nutzungen<br />
reichen zum Teil bis unmittelbar an die Gewässerböschung<br />
heran, zum Teil trennt ein schmaler Röhrichtsaum<br />
das Gewässer von den umliegenden Nutzungen. Der Gewässerlauf<br />
ist gehölzfrei und an den Ufern wachsen Röhrichte.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil tief. Besondere Strukturen sind<br />
nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist mit Röhricht durchwachsen.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer bildet die Grenze des NSG „Rhader Wiesen“.<br />
<strong>Wienbach</strong> (2)<br />
Der <strong>Wienbach</strong> hat von allen Gewässern des Systems die meisten Abschnitte<br />
74
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
mit den Strukturklassen 1 bis 4 (unverändert bis deutlich verändert). Hervorzuheben<br />
sind die Abschnitte von km 1+000 bis km 1+500 und von km<br />
2+900 bis km 3+600. Der letztgenannte Abschnitt ist zusammen mit einem<br />
Abschnitt im Kalter Bach der wertvollste im Gewässersystem. Hier werden,<br />
neben dem Umfeld, auch bei den Parametern Sohle und Ufer die Strukturklassen<br />
1 bis 3 erreicht. Deutlich schlechtere Abschnitte, die als stark bis<br />
vollständig verändert gelten, befinden sich vor allem auf den ersten 1.000 m<br />
und den letzten 3.000 m.<br />
Die Strukturkartierung stammt von der Mündung bis km 6+800 aus dem<br />
Jahr 2008, von km 6+800 bis 11+500 aus dem Jahr 2006 und für die restliche<br />
Strecke aus 2011.<br />
Station 0+000 bis 0+600 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />
Hammbach und dem Luner Weg und liegt innerhalb eines<br />
geschlossenen Siedlungsgebietes.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft innerhalb einer geschlossenen<br />
Siedlungsfläche, die über einen grasigen Unterhaltungsweg<br />
in Dammlage von der mit Gehölzen bestandenen hohen<br />
Uferböschung abgegrenzt ist.<br />
Laufform/Profil:<br />
Das Fließgewässer ist geradlinig, das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />
Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Der untere<br />
Uferbereich ist mit Steinsatz befestigt, der zum Teil mit Gräsern überwachsen<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
Drei Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über das Gewässer<br />
geführt. Die Querungsbauwerke weisen eine Sedimentführung auf und sind<br />
ausreichend groß bemessen, die Ufer sind jedoch befestigt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der <strong>Wienbach</strong> ist Teil des NSG „„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />
als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />
Station 0+600 bis 2+900 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Luner Weg und<br />
dem Weg Gälkenheide.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist landwirtschaftlich geprägt, wobei sich<br />
ackerbauliche Nutzung und Grünlandnutzung die Waage<br />
halten. An einer Stelle grenzt eine Hoflage an. Eine Ausnahme<br />
bildet ein naturnäherer Abschnitt, an den größere<br />
Brachflächen mit Röhricht, Stillgewässer und ein kleines<br />
Waldstück angrenzen. Ansonsten fehlen Gehölze am Ufer weitgehend. In einem<br />
Teilabschnitt wurde zur Abgrenzung von den Ackerflächen ein 20 m<br />
breiter grasiger Randstreifen angelegt.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
75
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig bis schwach geschwungen<br />
und das Profil mäßig tief bis tief. Im Bereich einer feuchten<br />
Brachfläche mit Röhricht ist das Profil flach, so dass es bei<br />
höheren Wasserständen zu einer Ausuferung kommen<br />
kann. Totholz liegt dort vereinzelt im Profil und Erlen sowie<br />
andere Gehölze stocken an der Mittelwasserlinie und führen<br />
zu einer Strukturanreicherung. In den anderen Bereichen<br />
ist das Profil strukturarm. Die Gewässersohle besteht<br />
aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, vereinzelt<br />
ist eine Uferbefestigung aus Steinsatz oder Holzfaschinen sichtbar, so dass<br />
insgesamt von einer überwachsenen Uferbefestigung auszugehen ist.<br />
Bauwerke:<br />
Mehrere Straßen, Feldüberfahrten und zwei Bahnlinien werden mittels Brücken<br />
und Durchlässen über den Bach geführt. Eine ausreichende Sedimentführung<br />
ist vorhanden und das Profil in seiner heutigen Breite nicht eingeengt.<br />
Allerdings fehlt an einigen Bauwerken ein durchgehendes Ufer. In Höhe<br />
einer Wasserentnahmestelle sind die Ufer auf einer Länge von ca. 20 m<br />
mit Spundwänden befestigt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der <strong>Wienbach</strong> ist Teil des NSG „„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />
als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />
Station 2+900 bis 3+700 (Abschnitt 3)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Weg Gälkenheide<br />
und der Straße „An der Wienbecke“.<br />
Nutzungen:<br />
Der Gewässerlauf liegt in einem schmalen Laubwaldgebiet<br />
und hat Anschluss an die Aue, in der ein Mosaik aus<br />
(wechsel-)feuchten Flächen und Stillgewässern zu finden<br />
ist. Im weiteren Umfeld grenzen Grünlandbrache und<br />
Acker an.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist schwach geschwungen bis mäandrierend. Das Profil ist<br />
flach und strukturreich. Als besondere Strukturen am Ufer und an der Sohle<br />
sind Sturzbäume und Mittelbänke vorhanden. Durch den gewundenen Lauf<br />
haben sich Längsbänke gebildet und innerhalb der Sohle gibt es unterschiedliche<br />
Wassertiefen mit einer differenzierten Fließgeschwindigkeit.<br />
Bauwerke:<br />
Bauwerke innerhalb des Abschnittes sind nicht vorhanden. Den Abschnitt<br />
begrenzt am Anfang und am Ende jeweils ein Brückenbauwerk, die ausreichend<br />
dimensioniert sind und eine durchgängige Sohle aufweisen. An einem<br />
Bauwerk sind die Ufer beidseitig betoniert.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />
auch FFH-Gebiet.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
76
Station 3+700 bis 4+800 (Abschnitt 4)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Straße „An der<br />
Wienbecke“ und der Bahnlinie in Höhe des Militärischen<br />
Sperrbezirkes (ehemals Muna).<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Nutzungen:<br />
Der <strong>Wienbach</strong> verläuft innerhalb oder am Rand von landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen. Es überwiegen Grünlandflächen,<br />
die als Rinderweide genutzt werden, in Teilen grenzt<br />
aber auch Nadel- oder Laubwald an. Die landwirtschaftlichen<br />
Nutzungen reichen meist bis an die Oberkante der Fließgewässerböschung<br />
heran. Außerhalb des Waldes stocken vereinzelt Gehölze innerhalb<br />
der Böschung.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />
tief bis sehr tief. Zwischen km 4+000 bis 4+800 ist das Profil durch Uferabbrüche,<br />
Unterstände, Längsbänke, Altwasser, Totholz und Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
strukturreicher. Die Ufer sind mit Steinschüttungen, Holzfaschinen<br />
und Ziegelbruch befestigt. In Teilen ist die Befestigung mit Gräsern<br />
überwachsen. Punktuell, vor allem unterhalb von Brücken, ist die Sohle mit<br />
einer lockeren Steinschüttung befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Bis auf zwei befestigte Viehtränken am Ufer gibt es keine Bauwerke innerhalb<br />
des Abschnittes. Den Abschnitt begrenzen am Anfang (s. auch Ende<br />
Abschnitt 3) und am Ende jeweils ein Brückenbauwerk, die ausreichend dimensioniert<br />
sind und eine durchgängige Sohle aufweisen. An dem Bahnbauwerk<br />
fehlt allerdings ein durchgängiges Ufer.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und FFH-<br />
Gebiet.<br />
Station 4+800 bis 7+450 (Abschnitt 5)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Bahnlinie in Höhe des<br />
Militärischen Sperrbezirkes (ehemals Muna) bis zur Wienbecker<br />
Mühle (Weseler Straße).<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft zwischen landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen, die überwiegend als Grünland genutzt werden.<br />
Wald begleitet das Gewässer nur auf kurzen Strecken.<br />
Auf Teilabschnitten existiert aber ein gehölzbestandener<br />
Randstreifen. Ansonsten wachsen Gehölze nur vereinzelt am Gewässer.<br />
Laufform/Profil:<br />
Das Fließgewässer ist gestreckt bis schwach gekrümmt. Das Profil mäßig tief<br />
bis sehr tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht<br />
aus Sand. Der untere Uferbereich ist befestigt, auch wenn Befestigungen nur<br />
vereinzelt zu sehen sind, da sie mit Gräsern überwachsen sind.<br />
77
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Einige Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und Durchlässen<br />
über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />
ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Mehrere<br />
Sohlbauwerke (Wehr, Sohlabsturz, Sohlschwelle) stellen Wanderbarrieren<br />
dar. Punktuell, vor allem im Bereich von Brücken, ist die Sohle mit einer<br />
lockeren Steinschüttung befestigt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und FFH-<br />
Gebiet.<br />
Station 7+450 bis 10+920 (Abschnitt 6)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich vom Wehr an der Wienbecker<br />
Mühle (Weseler Straße) bis zur Straße Am Hagen, am<br />
Rand des Dorfkerns von Lembeck. Der <strong>Wienbach</strong> wird ab<br />
diesem Abschnitt auch Lembecker Wiesenbach genannt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer wird größtenteils von Grünland oder Wald<br />
(u.a. Erlenbruchwald) gesäumt. An einer Stelle grenzen<br />
auch eine feuchte Brachfläche mit Röhricht, ein Fischteich<br />
und ein Sportplatz an. Auf einer Strecke von 400 m durchquert der Bach<br />
den Park von Schloss Lembeck. Weite Gewässerstrecken sind zumindest<br />
einseitig mit Gehölzen bestanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist überwiegend geradlinig. Lediglich im Waldgebiet in Höhe<br />
des Fischteiches der Wienbecker Mühle ist der Lauf mäßig geschwungen.<br />
Das Profil ist mäßig tief bis sehr tief. Besondere Strukturen wie eine Tiefrinne,<br />
Gewässerverengungen und Prallbäume, sind nur im o.g. Waldgebiet vorhanden.<br />
Die Gewässersohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig und vereinzelt ist eine Uferbefestigung sichtbar, so dass insgesamt<br />
von einer überwachsene Uferbefestigung auszugehen ist. Punktuell,<br />
vor allem im Bereich von Brücken, ist die Sohle mit einer lockeren Steinschüttung<br />
befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Mehrere Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und Durchlässen<br />
über den Bach geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />
ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />
Ein ehemaliges Wehr mit seiner langen betonierten Bodenplatte und ein<br />
kleiner Sohlbasturz stellen ein Wanderhindernis dar. Das größte Wanderhindernis<br />
ist jedoch ein Wehr, durch das die Schlossgräfte gespeist wird.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und bis km<br />
10+470 FFH-Gebiet.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
78
Station 10+920 bis 13+740 (Abschnitt 7)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Straße Am Hagen bis<br />
zum Naturschutzgebiet Wessendorfer Elven (Feuchtwiesen)<br />
an der Straße Torfvenn.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld überwiegen landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />
die zu annähernd gleichen Teilen als Grünland oder Acker<br />
genutzt werden. Vereinzelt grenzen Wohngebäude oder<br />
landwirtschaftliche Hoflagen an. An zwei Stellen verläuft in<br />
einem geringen Abstand eine Straße. Gehölze säumen nur in Teilabschnitten<br />
oder vereinzelt das Gewässer.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Sogenannte<br />
„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Gewässersohle<br />
besteht aus Sand und Kies. Der untere Uferbereich ist überwiegend befestigt.<br />
Die Befestigungen sind aber meist mit Gräsern überwachsen sind.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und<br />
Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />
zwar überwiegend Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen. Wanderbarrieren<br />
stellen zwei 100 m und 200 m lange Verrohrungen unterhalb<br />
einer landwirtschaftlichen Nutzfläche sowie ein Sohlabsturz dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Bis km 12+600 ist der Abschnitt Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“<br />
und ab km 13+350 liegt er an der Grenze des NSG „Wessendorfer<br />
Elven“.<br />
Fließgewässer 2.1<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Vereinzelt sind dem Parameter Umfeld die Strukturklassen<br />
1, 2 oder 5 zugewiesen. In diesen Bereichen grenzt Laubwald, Grünland<br />
oder Brache an.<br />
Auf einer Länge von 500 m konnte keine Kartierung durchgeführt werden, da<br />
das Gewässer im Hauptschluss eines Bergsenkungssees liegt (Abschnitt 2).<br />
Oberhalb km 1+300 lag das Gewässer schon im Februar 2011 trocken, so<br />
dass lediglich das Umfeld bewertet werden konnte (Abschnitt 3).<br />
Station 0+000 bis 0+530 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (bei km 0+670) bis zu einem in den letzten<br />
Jahren entstandenen Senkungssee am Riedweg (s. Abschnitt<br />
2).<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen, die überwiegend ackerbaulich genutzt werden.<br />
Ferner grenzen Siedlungsflächen, ein Fußweg und<br />
eine Straße in geringem Abstand zur Böschungsoberkante an, auf einem<br />
79
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
kurzen Teilabschnitt auch Laubwald. Gehölze sind außerhalb des Waldes,<br />
wenn überhaupt, nur einseitig vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit<br />
Holzfaschinen und Steinsatz befestigt, die zum Teil mit Gräsern überwachsen<br />
sind.<br />
Bauwerke:<br />
An drei Stellen queren Wege bzw. Feldüberfahrten mittels Rohrdurchlässen<br />
das Gewässer. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Station 0+530 bis 1+070 (Abschnitt 2)<br />
Der Gewässerabschnitt ist Teil eines Bergsenkungsees.<br />
Das Stillgewässer wird durch einen Bahndamm geteilt,<br />
durch den ein großer Gewässerdurchlass führt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland bzw. Grünlandbrache<br />
mit Röhricht und Gehölzen.<br />
Laufform/Profil:<br />
entfällt<br />
Bauwerke:<br />
Eine Bahn quert das Gewässer mittels eines Rechteckdurchlasses. Ein<br />
durchgängiges Ufer ist nicht vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der See ist Teil des Naturschutzgebietes „Bachsystem <strong>Wienbach</strong>“ und wird<br />
außerdem als gesetzlich geschütztes Biotop nach § 62 LG-NW eingestuft.<br />
Station 1+070 bis 2+190 (Abschnitt 3)<br />
Der Abschnitt liegt zwischen dem nördlichen Ende des<br />
Bergsenkungssees und dem Gewässeranfang an der<br />
Straße „Am Roten Stein“. Mit Ausnahme der ersten 30 m<br />
lag das Gewässer schon im Februar 2011 trocken.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus Ackerfläche.<br />
Darüber hinaus grenzen Brache und eine landwirtschaftliche<br />
Hofstelle an. Auf einen Großteil des Abschnittes<br />
verläuft in geringem Abstand zum Gewässer eine befestigte Straße. Gehölze<br />
sind nur vereinzelt vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />
Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand bzw. ist von<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
80
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
terrestrischen Gräsern durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig,<br />
so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Drei Überfahrten (Weg, Hofzufahrt) queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />
Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf,<br />
bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Am Anfang des<br />
Abschnittes ist das Gewässer auf einer Länge von 160 m unterhalb einer<br />
Brache verrohrt, was eine Wanderbarriere darstellt. Da oberhalb aber selbst<br />
im Frühjahr keine Wasserführung vorhanden war, ist die Einstufung als<br />
Wanderbarriere ohne Bedeutung.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Hervester Bruchgraben (2.10)<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Beim Parameter Umfeld werden in Teilen die Strukturklassen 1<br />
bis 4 erreicht, wo sich extensives Grünland oder Wald anschließt. Das Gewässer<br />
fällt im Sommer zumindest abschnittsweise trocken.<br />
Station 0+000 bis 3+200<br />
Der Abschnitt beginnt an der Mündung in den <strong>Wienbach</strong><br />
(bei km 2+200) und endet am Orthöver Weg. Hier mündet<br />
von rechts, aus dem Garten eines Wohnhauses, ein Rohrauslass<br />
aus dem im Februar 2011 stetig Wasser floss.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht vorrangig aus Grünland mit<br />
unterschiedlicher Nutzungsintensität. Nur auf kurzen Teilabschnitten<br />
grenzen Acker oder Laubwald an. Durch<br />
Bergsenkungen steht das Grundwasser im Umfeld so hoch an, dass sich offene<br />
Wasserflächen, Röhrichte und Feuchtwiesen ausgebildet haben. Um<br />
die für den Vogelschutz wertvollen Bereiche offen zu halten, werden die Flächen<br />
mit Heckrindern beweidet. Gehölze im Uferbereich gibt es nur vereinzelt.<br />
In den Teilbereichen, in denen intensiver genutztes Grünland anschließt,<br />
wurde ein nutzungsfreier grasiger Randstreifen angelegt.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind weitgehend nicht vorhanden. Lediglich an einer Stelle wachsen<br />
strauchartige Weiden im Gewässer und führen so zu einer Strukturierung<br />
innerhalb der Sohle. Ein Baum an der Mittelwasserlinie führt zu einer<br />
leichten Auslenkung des Gewässerlaufes. Die Sohle besteht aus Sand, der<br />
von feinem Detritus überlagert wird. Teilweise wachsen im Gewässer Makrophytenpolster<br />
oder die Sohle ist mit Röhricht durchwachsen. Die Uferlinie<br />
ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Feldüberfahrten, Wege und eine größere Straße queren das Gewässer<br />
mittels Durchlässen. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedi-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
81
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
mentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die<br />
Durchgängigkeit der Ufer fast immer unterbrochen und das Gewässerprofil<br />
eingeengt. Dies führt an einigen Stellen auch zu einem Rückstau. Ein verfallenes<br />
Querungsbauwerk führt zu einem längeren Rückstau, durch den die<br />
sonst zu hoch liegenden Auenflächen überflutet werden können. Aufgrund<br />
des entstandenen Absturzes ist jedoch eine Durchgängigkeit für Fische an<br />
dieser Stelle nicht gegeben. Unterhalb der größeren Straße ist die Gewässersohle<br />
zwar befestigt, weist aber Sedimentführung auf.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.10.3<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Dabei wird der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 5 besser<br />
bewertet als die Parameter Sohle oder Ufer. Das Gewässer fällt im Sommer<br />
trocken.<br />
Station 0+000 bis 0+260<br />
Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Hervester<br />
Bruchgraben (bei km 2+400) bis zu einem diffusen Anfang<br />
im Bereich eines vernässten Ackers.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft zwischen Grünland und Ackerflächen.<br />
Ufernahe Gehölze sind nur einseitig auf der Hälfte<br />
des Abschnittes vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis sehr tief. Das flache Profil<br />
befindet sich am Anfang des Gewässers, im Bereich eines vernässten<br />
Ackers. Sogenannte „besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle<br />
besteht aus Detritus und ist von Gräsern durchwachsen. Die Uferlinie ist<br />
relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />
ist.<br />
Bauwerke:<br />
An einer Stelle quert eine Feldzufahrt den Bach mittels eines Rohrdurchlasses,<br />
der verstopft ist, so dass das abfließende Wasser den Bereich nur<br />
durchsickern kann und deshalb ein Wanderhindernis darstellt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.11<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Beim Parameter Umfeld werden mit den Strukturklassen 1 und 2,<br />
im Bereich von Feuchtbrachen, die besten Werte erreicht.<br />
Das Gewässer fällt im Sommer zumindest im Oberlauf trocken. Bereits im<br />
Januar 2011 war ab km 1+800 keine durchgehende Wasserführung mehr<br />
vorhanden.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
82
Station 0+000 bis 2+120<br />
Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Hervester<br />
Bruchgraben (bei km 0+130) bis zur Straße „An der<br />
Wienbecke“.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen, die sich ungefähr zu gleichen<br />
Teilen aus Grünland und Acker zusammensetzen. Über<br />
den gesamten Abschnitt grenzt ein teils befestigter, teils<br />
unbefestigter Wirtschaftsweg einseitig an das Ufer an. Innerhalb des<br />
Schutzgebietes handelt es sich bei einem Großteil der angrenzenden Flächen<br />
um feuchte Brachen mit Röhricht und offenen Wasserflächen. Gehölze<br />
am Ufer sind fast auf ganzer Länge zumindest einseitig vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil überwiegend tief bis sehr tief. Auf<br />
einer Länge von 200 m, in einem vernässten Bereich, ist das Profil flach und<br />
die Wasserfläche des Baches geht in eine mit Röhricht bestandene Wasserfläche<br />
über.<br />
Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />
zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Feldzufahrten und Wege queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />
Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf,<br />
bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Ein Rohrdurchlass<br />
ist mit Sediment zugesetzt, so dass sich oberhalb ein kleiner Rückstau<br />
bildet. Ein anderer Durchlass hat seine Funktionsfähigkeit vollständig verloren,<br />
so dass der Bach über einen Weg fließt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Von km 0+570 bis km 1+340 ist das Fließgewässer Teil des NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.12<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Beim Parameter Umfeld werden mit der Strukturklasse 2<br />
im Bereich von extensiv beweidetem Grünland, die besten Werte erreicht.<br />
Das Gewässer fällt im Sommer vermutlich trocken.<br />
Station 0+000 bis 0+500 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den Hervester Bruchgraben<br />
(bei km 1+700) bis zum Weg Wedenhof.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus extensiv mit Heckrindern beweidetem<br />
Grünland. In Ufernähe stocken nur abschnittsweise Gehölze.<br />
Laufform/Profil:<br />
83
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief.<br />
Sogenannte „besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden.<br />
Die Sohle besteht aus Sand, der teilweise mit feinem<br />
Detritus überlagert ist. Makrophytenpolster strukturieren<br />
die Sohle kleinteilig. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so<br />
dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
An etlichen Stellen können die Heckrinder den Bach mittels<br />
Rohrdurchlässen queren. Die Querungsbauwerke<br />
weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das<br />
Gewässerprofil eingeengt. Ein Rohrdurchlass ist mit Sediment zugesetzt, so<br />
dass sich oberhalb ein kleiner Rückstau bildet und auch das Gewässerprofil<br />
mit Sediment verfüllt ist, was eine Wirkung als Wanderbarriere zur Folge hat.<br />
An anderen Stellen haben die Rohrdurchlässe ihre Funktion eingebüßt, da<br />
sie durch Viehtritt die Einbindung in die Ufer verloren haben.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Station 0+500 bis 2+410 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich vom Weg Wedenhof bis zu<br />
einem feuchten Waldgebiet am Orthöver Weg. Im Februar<br />
2011 war zwischen km 0+500 und 1+000 keine Wasserführung<br />
vorhanden.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht zu gleichen Teilen aus<br />
Grünland und Ackerflächen. Auf kurzen Strecken grenzt<br />
auch Laub- bzw. Nadelwald an. Auf einer Länge von<br />
1.000 m verläuft im geringen Abstand parallel ein unbefestigter<br />
Weg. Die Nutzungen reichen überwiegend bis an die Böschungsoberkante<br />
der Ufer. Lediglich auf einer Länge von 600 m grenzt ein Randstreifen<br />
mit Gehölzen an, der früher als Feldweg genutzt wurde. Insgesamt befinden<br />
sich zumeist einseitig über weite Strecken Gehölze an der Böschungsoberkante.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Sogenannte<br />
„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand,<br />
der teilweise mit feinem Detritus überlagert ist. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig,<br />
so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Zahlreiche Feldzufahrten und Wege queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />
Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Zwei<br />
Rohrdurchlässe sind mit Sediment zugesetzt, so dass weder Rohrein- noch<br />
Rohrauslass erkennbar sind und die dadurch eine Wirkung als Wanderbarriere<br />
eintritt.<br />
84
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässer 2.14<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark verändert (Strukturklasse 6). Dabei<br />
wird der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 2 (gering verändert),<br />
im Bereich des extensiven Grünlandes, besser bewertet als die Parameter<br />
Sohle oder Ufer. Das Gewässer fällt im Sommer trocken.<br />
Station 0+000 bis 0+400<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in das<br />
Fließgewässer 2.12 bis zu einem Wirtschaftsweg, der die<br />
Grenze des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ bildet.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus mit Heckrindern extensiv<br />
bewirtschaftetem Grünland in dem feuchte Senken liegen.<br />
Gehölze fehlen weitgehend.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief. Sogenannte „besondere Strukturen“<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand, der teilweise von<br />
feinem Detritus überlagert ist. Makrophytenpolster strukturieren die Sohle<br />
kleinteilig. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
An drei Stellen können die Heckrinder das Gewässer mittels Rohrdurchlässen<br />
queren. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf,<br />
bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Station 0+400 bis 0+620<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von einem Wirtschaftsweg bis<br />
zum Gewässeranfang inmitten einer feuchten Grünlandfläche.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und einer<br />
Obstwiese. Gehölze in Ufernähe sind nahezu nicht vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Detritus und ist zum Teil mit<br />
Gräsern durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine<br />
überwachsene Uferbefestigung nicht ausgeschlossen erscheint.<br />
85
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Eine längere Verrohrung unterhalb einer Obstwiese stellt ein Wanderhindernis<br />
dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Im Abschnitt ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Fließgewässer 2.21<br />
Zur Zeit der Bestandsaufnahme im März 2011 war das Gewässer komplett<br />
trocken, so dass bei der Strukturkartierung lediglich das Umfeld erfasst werden<br />
konnte. Das Umfeld wurde überwiegend als vollständig verändert<br />
(Strukturklasse 7) eingestuft.<br />
Station 0+000 bis 1+600<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (bei km 4+820) bis zur Straße Burenkamp.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht größtenteils aus Gewerbeflächen.<br />
Nur am Anfang grenzen Grünland und Ackerflächen<br />
an. In geringem Abstand zum Gewässer verläuft auf<br />
der gesamten Länge eine Bahnlinie parallel, in Teilabschnitten<br />
auch ein unbefestigter Weg und ein Damm, in<br />
dem eine Rohrleitung geführt wird.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus vegetationsfreiem humosem<br />
Boden oder ist mit Gräsern und Gehölzen bewachsen. Lediglich auf<br />
den ersten 80 m wächst innerhalb des Profils Röhricht. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Mehrere Wege und eine Bahnlinie werden mittels Durchlässen über das<br />
Gewässer geführt. Aufgrund der nur ephemeren Wasserführung ist die Unterbrechung<br />
der Längsdurchgängigkeit gewässerökologisch nachrangig.<br />
Schutzgebiete:<br />
Bis km 0+500 liegt das Fließgewässer im NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Köhler Graben (2.22)<br />
Das Gewässer ist stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5 bis 7).<br />
Dabei wird der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 5 besser bewertet<br />
als die Parameter Sohle oder Ufer, da zum Teil Grünland angrenzt. Das Gewässer<br />
kann aufgrund der Ausprägung in zwei Abschnitte eingeteilt werden.<br />
Zurzeit der Bestandsaufnahme im März 2011 hatte der mündungsnähere 1.<br />
Abschnitt eine deutliche Wasserführung, während im 2. Abschnitt nur punktuell<br />
Restwasser stand.<br />
Station 0+000 bis 0+600 (Abschnitt 1)<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
86
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (bei km 4+880) bis zur Mündung des Fließgewässers<br />
2.22.2.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus Grünland.<br />
Nur auf einem kurzen Teilstück grenzt eine Ackerfläche<br />
an. Auf den ersten 200 m werden die Ufer beidseitig von<br />
Gehölzen begleitet. Im weiteren Verlauf sind nur noch<br />
punktuell Gehölze vorhanden.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand, die meistens von feinem<br />
verockertem Detritus überlagert wird. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so<br />
dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei Feldüberfahrten und eine Straße werden mittels Rohrdurchlässen über<br />
das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die<br />
Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />
Aufgrund eines zu gering bemessenen Rohrdurchlasses bildet sich ein<br />
Rückstau vor dem Durchlass.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Station 0+600 bis 1+050 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung des Nebenlaufes<br />
2.22.2 bis zur Köhler Straße. Zum Abschnitt 1 fällt<br />
die Sohle auf kurzer Strecke um mehr als 50 cm ab. Die<br />
geringere Sohltiefe dürfte der Grund sein, warum im 2.<br />
Abschnitt keine durchgehende Wasserführung mehr vorhanden<br />
ist.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Auf weiten<br />
Strecken wird das Gewässer einseitig von Gehölzen begleitet.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis mäßig tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle ist anfangs von Röhricht durchwachsen<br />
und im weiteren Verlauf nur noch von terrestrischen Gräsern bestanden.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei Feldüberfahrten queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen. Die<br />
Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im<br />
Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />
und das Gewässerprofil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
87
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.22.1<br />
Zurzeit der Bestandsaufnahme im März 2011 war das Gewässer komplett<br />
trocken, so dass bei der Strukturkartierung lediglich das Umfeld erfasst werden<br />
konnte. Das Umfeld wurde als stark verändert (Strukturklasse 5) eingestuft.<br />
Station 0+000 bis 0+170<br />
Das kurze Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung<br />
in den Köhler Graben (bei km 0+520) bis zur Köhler Straße.<br />
Gegenüber dem Köhler Graben liegt die Gewässersohle<br />
ca. 50 cm höher und somit weiter entfernt vom<br />
Grundwasser, was der Grund für die fehlende Wasserführung<br />
sein könnte.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Entlang des<br />
rechtsseitigen Ufers schließt ein unbefestigter Weg an und linksseitig eine<br />
Gehölzreihe.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief. Innerhalb des Profils befindet<br />
sich sehr viel Totholz und die Sohle ist von Sträuchern überwachsen.<br />
Bauwerke:<br />
Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist nur auf den ersten 30 m Teil des NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.22.2<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Der Parameter Umfeld wird mit den Strukturklassen 4<br />
oder 5 besser bewertet als Sohle oder Ufer. Die Klasse 4 ergibt sich aufgrund<br />
eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens.<br />
Station 0+000 bis 0+190<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
Köhler Graben (bei km 0+600) bis zu einem Rohrauslass<br />
an der Köhler Straße. Es handelt sich um die Ausleitungsstrecke<br />
aus einer wasserwirtschaftlichen Anlage mit einem<br />
großen Regenrückhaltebecken.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und einer<br />
ehemals landwirtschaftlichen Hoflage. Gehölze wachsen<br />
teils ein-, teils beidseitig auf der Gewässerböschung.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist schwach geschwungen, was vermutlich baulichen Ur-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
88
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
sprungs ist. Sogenannte besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die<br />
Sohle besteht aus Sand und ist teilweise von einer Algenschicht überlagert,<br />
was auf einen erhöhten Nährstoffeintrag hinweist.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Feldüberfahrt quert das Gewässer mittels eines Rohrdurchlasses. Das<br />
Querungsbauwerk weist eine Sedimentführung auf, bleibt also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen.<br />
Trotz des größeren Rohrquerschnitts von 80 cm bildet sich oberhalb ein<br />
Rückstau.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist nur auf den ersten 30 m Teil des NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.23<br />
Das Gewässer ist stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5 bis 7).<br />
Dabei ist der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 5 besser bewertet als<br />
die Parameter Sohle oder Ufer.<br />
Station 0+000 bis 0+290<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (bei km 5+810) bis zu einem großen Rohrauslass<br />
an der Köhler Straße, mit dem der offene Teil des<br />
Gewässers beginnt und aus dem bei den Geländearbeiten<br />
zum <strong>KNEF</strong> ein steter Wasserfluss erkennbar war.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Auf den letzten<br />
150 m stockt auf der Uferböschung, teilweise in Höhe<br />
der Mittelwasserlinie, eine Gehölzreihe.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen und das Profil tief bis<br />
sehr tief. Punktuell liegt etwas Totholz im Gewässer. In Teilen reichen die<br />
Baumwurzeln bis in das Gewässer, wodurch es zu einer Strukturanreicherung<br />
der Ufer kommt. Die Sohle besteht aus Sand.<br />
Bauwerke:<br />
An einer Stelle quert eine Feldüberfahrt mittels Rohrdurchlass das Gewässer.<br />
Das Querungsbauwerk weist zwar eine Sedimentführung auf, bleibt also<br />
im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Bachlauf ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Wulfener Dorfgraben (2.27)<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
6 und 7). Der Parameter Umfeld ist auf kurzen Abschnitten, im Bereich<br />
von Brachflächen, mit der Strukturklasse 4 (deutlich verändert) am<br />
besten bewertet.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
89
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Station 0+000 bis 1+200<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (bei km 6+770) bis zur Straße Burghof.<br />
Die Wasserführung setzte zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme<br />
(03/2011) erst in Höhe des Bahndurchlasses<br />
(km 1+000) ein. Die letzten 200 m waren trocken. Das<br />
Fließgewässerprofil ist aber deutlich länger (ca. 500 m in<br />
Form des FG Nr. 2.29). Da sich aber die Grundwasserverhältnisse<br />
infolge der Verlegung und Eintiefung des<br />
Midlicher Mühlenbaches und infolge der Errichtung des<br />
Siedlungsbereiches Barkenberg geändert haben, liegt dieser Bereich fast<br />
immer trocken.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft überwiegend am Rand eines Gewerbegebietes. An<br />
das rechte Ufer schließen Grünland und eine Kleingartenanlage an, auf kurzen<br />
Strecken auch Gewerbeflächen sowie eine Brache. Innerhalb der Brache<br />
liegen zwei kleine Stillgewässer. Die Kleingärten reichen bis an die<br />
Oberkante der Böschung, die hier auch erhebliche Ablagerungen von Müll<br />
und Baumaterialien aufweist. Zumindest im Teilabschnitt längs der Kleingärten<br />
sind Uferbefestigungen erkennbar. Linksseitig grenzt Brache, Wohn- und<br />
Gewerbeflächen und eine Bahnlinie mit begleitender Brache an.<br />
Das Gewässer wird auf der gesamten Länge zumindest einseitig von Gehölzen<br />
begleitet.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Einige Erlen stehen<br />
an der Mittelwasserlinie, deren Wurzeln zur Strukturierung der Ufer beitragen.<br />
Die Sohle besteht aus Sand.<br />
Bauwerke:<br />
Mehrere Straßen, Wege und eine Bahnlinie queren mittels Rohrdurchlässen<br />
das Gewässer. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Ein<br />
Rohrdurchlass ist mit Sediment zugesetzt und ein anderer zu gering bemessen,<br />
so dass sich Rückstaus bilden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist auf den ersten 70 m von der Mündung in den <strong>Wienbach</strong><br />
Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.30<br />
Zurzeit der Bestandsaufnahme im März 2011 war das<br />
Gewässer weitgehend trocken bzw. hatte nur kurze Abschnitte<br />
mit stehendem Wasser, so dass bei der Strukturkartierung<br />
lediglich das Umfeld erfasst werden konnte.<br />
Das Umfeld wurde als deutlich bis stark verändert (Strukturklassen<br />
4 und 5) eingestuft.<br />
Station 0+000 bis 0+340<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
90
<strong>Wienbach</strong> (bei km 6+880) bis zur Straße Gerlicherheide.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht aus Grünland und Wald. Von km 0+200 bis fast zum<br />
Gewässeranfang verläuft das Gewässer in einem geringen Abstand zu einer<br />
asphaltierten Straße. Der Bachlauf wird auf längerer Strecke zumindest einseitig<br />
von Gehölzen begleitet<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Sogenannte besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und<br />
Detritus, im Bereich des Waldes und innerhalb des Grünlandes überwiegend<br />
aus Gräsern.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei Wege queren mittels Rohrdurchlässen das Gewässer. Die Querungsbauwerke<br />
weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />
und das Gewässerprofil eingeengt. An einem Durchlass ist der Rohreinlass<br />
durch Laub und Sediment zugesetzt. Da das Fließgewässer keine durchgehende<br />
Wasserführung aufweist, ist dieser Umstand gewässerökologisch allenfalls<br />
von nachrangiger Bedeutung.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist bis km 0+200 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.31<br />
Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Lediglich<br />
dem linkseitigen Umfeld wurde aufgrund von angrenzenden Wald-<br />
und Brachflächen die Strukturklasse 1 (unverändert) zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+220<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (bei km 7+370) bis zur Straße „Im Schöning“.<br />
Nutzungen:<br />
Auf der ganzen Länge des Gewässers grenzt an das rechte<br />
Ufer eine Straße an, linksseitig sind neben Wohnbauflächen<br />
mit großen Gärten auch eine Brache, Wald und ein<br />
Feuchtgebiet vorhanden. Das Gewässer wird überwiegenden<br />
zumindest einseitig von Gehölzen begleitet.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />
Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und Detritus.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />
zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
An einer Stelle quert ein Weg mittels Rohrdurchlass das Gewässer. Das<br />
Querungsbauwerk weist zwar eine Sedimentführung auf, bleibt also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbro-<br />
91
chen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“. In Höhe<br />
des Gewässeranfangs, nur durch die Straße „Im Schöning“ getrennt, liegt<br />
ein kleines Feuchtgebiet, das als NSG „Feuchtwiesen an der Wienbecker<br />
Mühle“ festgesetzt und gleichzeitig als FFH-Gebiet gemeldet ist.<br />
Fließgewässer 2.32<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurde größtenteils die Strukturklasse<br />
3 (mäßig verändert) zugewiesen. Die beste Bewertung erreichen die<br />
ersten 200 m von der Mündung aus. Hier werden mit den Strukturklassen 1<br />
und 2 im Umfeld (aufgrund von angrenzenden Laubwald) die besten Werte<br />
erreicht. Auch die Ufer sind mit der Strukturklasse 5 am höchsten im gesamten<br />
Fließgewässer 2.32 bewertet. Die Ufer sind hier weniger gleichförmig<br />
und vereinzelte Erlen an der Mittelwasserlinie führen zu einer geringfügigen<br />
Strukturanreicherung.<br />
Station 0+000 bis 2+750<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) bei km 8+310 bis zur<br />
Straße „Am Hagen“.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht ausschließlich aus Wald.<br />
Dabei überwiegt allerdings Nadelwald. In Teilen grenzt<br />
Mischwald an. Auf den ersten 200 m von der Mündung<br />
aus, umschließt Laubwald, zum Teil auch Erlenbruchwald,<br />
das Gewässer. Auf weiten Strecken verläuft direkt an der<br />
Böschungsoberkante des Ufers ein unbefestigter Waldweg.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig bis gestreckt und das Profil<br />
mäßig tief bis sehr tief. Sogenannte „besondere Strukturen“<br />
sind kaum vorhanden. An einigen Stellen liegen<br />
Sturzbäume über dem Profil, die aber bisher noch keine<br />
strukturbildende Wirkung am Ufer oder an der Sohle entwickeln.<br />
Auf den ersten 200 m stehen vereinzelt Erlen an<br />
der Mittelwasserlinie, die zu einer Strukturierung der Ufer beitragen. Auf der<br />
zum Teil lehmigen Sohle haben sich vereinzelt Schnellen und kleine Pools<br />
als natürliches Element eines löß-lehmgeprägten Fließgewässers ausgebildet.<br />
Die Sohle besteht aus Sand, auf kurzen Teilabschnitten auch aus bindigem<br />
Material (Lehm). In einem Teilabschnitt wurde das Ufer rechtsseitig mit<br />
Steinschutt befestigt, es könnte sich allerdings auch um eine Aufschüttung<br />
für einen ehemaligen Weg handeln, der nicht mehr vorhanden ist. Insgesamt<br />
sind die Ufer sehr steil. Eine Uferbefestigung ist allerdings nicht zu erkennen.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Waldwege queren mittels Rohrdurchlässen das Gewässer. Die Querungsbauwerke<br />
weisen zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, blei-<br />
92
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
ben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der<br />
Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil zum Teil eingeengt. Der Rohrdurchlass<br />
an der Mündung ist sedimentfrei und weist zudem noch einen Absturz<br />
in den <strong>Wienbach</strong> auf. An einem weiteren Rohrdurchlass hat sich unterhalb<br />
ebenfalls ein Absturz gebildet. Beide Bauwerke stellen somit Wanderhindernisse<br />
dar.<br />
Schutzgebiete:<br />
Von der Mündung bis km 0+280 liegt das Fließgewässer im NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.35<br />
Beim Fließgewässer 2.35 ist eine weite Spannbreite an Strukturklassen vertreten.<br />
Die Sohle ist sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen 6<br />
und 7) und die Ufer stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5 bis 7).<br />
Das Umfeld ist aufgrund des Erlenbruchwaldes als unverändert (Strukturklasse<br />
1) eingestuft. Im Bereich des Grünlandes, wo die Nutzung bis an die<br />
Böschungsoberkante heranreicht, wird das Umfeld als stark verändert<br />
(Strukturklasse 5) und dort, wo zumindest ein Saumstreifen vorhanden ist,<br />
als deutlich verändert (Strukturklasse 4) bewertet.<br />
Station 0+000 bis 1+330<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) bei km 8+340 bis<br />
zum Auslasswehr der Gräfte von Schloss Lembeck. Das<br />
Gewässer hat keine eigentliche Quelle, sondern beginnt<br />
mit einem Überlauf der Gräfte des Schlosses, die ihrerseits<br />
über die Moorbecke (FG 2.40) gespeist wird.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld lässt sich in zwei Abschnitte gliedern.<br />
Die ersten ca. 500 m verläuft das Gewässer in einem<br />
Erlenbruchwald, ansonsten innerhalb von feuchtem Grünland,<br />
wo es von einem schmalen Röhrichtstreifen eingefasst<br />
ist. Auf 300 m grenzt linksseitig flächenhaft ausgebildetes<br />
Röhricht an.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis<br />
sehr tief. Auch wenn fast keine Bäume an der Mittelwasserlinie<br />
stehen, reicht das feine Wurzelwerk der in Gewässernähe stehenden<br />
Erlen und Kopfweiden bis in die Uferböschung hinein und trägt dort zu einer<br />
Strukturanreicherung bei. Innerhalb des Waldes liegt vereinzelt Totholz im<br />
Gewässer, wodurch es auch hier zu einer Strukturanreicherung im Sohlbereich<br />
kommt. Die Sohle besteht aus Sand mit einigen Makrophytenpolstern.<br />
Die Ufer sind außerhalb des Waldes mit Holzfaschinen und Steinsatz befestigt,<br />
die aber zum Teil verfallen und hinterspült sind.<br />
Bauwerke:<br />
An drei Stellen kann das Gewässer mittels Rohrdurchlässen gequert werden.<br />
Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben<br />
also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer<br />
unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Aus diesem Grund ergibt<br />
93
sich an einer Stelle ein längerer Rückstau.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Bachlauf liegt innerhalb des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.36<br />
Beim Fließgewässer 2.36 ist eine weite Spannbreite an Strukturklassen vertreten.<br />
Die Sohle ist sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen 6<br />
und 7) und die Ufer deutlich bis stark verändert (Strukturklassen 4 und 5).<br />
Das Umfeld ist aufgrund des Erlenbruchwaldes als unverändert (Strukturklasse<br />
1) und im Bereich des Nadel- bzw. Mischwaldes als mäßig verändert<br />
(Strukturklasse 3) eingestuft.<br />
Station 0+000 bis 0+710<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in das<br />
Fließgewässer 2.35 bis zu einem Waldweg etwa 400 m<br />
östlich der Wulfener Straße.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft auf der gesamten Länge innerhalb<br />
von Wald. Westlich der Wulfener Straße handelt es sich<br />
um Erlenbruchwald, östlich um Mischwald aus Laub- und<br />
Nadelgehölzen.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis<br />
sehr tief. In Teilbereichen liegt Totholz im Profil und Erlen<br />
stocken an der Mittelwasserlinie. Die Sohle besteht aus<br />
Sand und Detritus, im Bereich des Erlenbruchwaldes sind<br />
viele Makrophyten vorhanden.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei kurz hintereinanderliegende Rohrdurchlässe, mittels derer eine Straße<br />
und ein Radweg queren, unterbrechen die Durchgängigkeit der Ufer und<br />
engen das Gewässerprofil ein.<br />
Schutzgebiete:<br />
Von der Mündung bis km 0+250 ist der Fließgewässerabschnitt als Teil des<br />
NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und darüber hinaus von km 0+300 bis<br />
0+400 als Teil eines § 62-Biotops ausgewiesen.<br />
Fließgewässer 2.37<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Beim Parameter Umfeld werden dagegen im Erlenbruchwald<br />
die Strukturklasse 1 und im Bereich des Grünlandes die Strukturklasse<br />
4 zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+200<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in das FG 2.36 etwa 200<br />
m nach Norden.<br />
Nutzungen:<br />
94
Die ersten 100 m von der Mündung aus verläuft das Gewässer<br />
in einem Erlenbruchwald, den Rest innerhalb von<br />
feuchtem Grünland. Dort grenzt beidseitig ein schmaler<br />
Streifen Röhricht an. Außerhalb des Waldes sind keine<br />
Gehölze in Gewässernähe vorhanden.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief.<br />
Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle<br />
besteht aus Sand. Im Bereich des Erlenbruchwaldes sind<br />
vereinzelt Makrophyten vorhanden, innerhalb des Grünlandes ist das Gewässerprofil<br />
von Röhricht durchwachsen.<br />
Bauwerke:<br />
Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Bachlauf liegt innerhalb des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Moorbecke (2.40)<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Abschnittsweise sind dem Parameter Umfeld die Strukturklassen<br />
1, 2, 3 oder 5 zugewiesen. In diesen Bereichen grenzt Wald, Brache<br />
oder Grünland an. Die am besten bewerteten Abschnitte liegen bei km<br />
0+600 bis 0+900 und 3+400 bis 4+400.<br />
Station 0+000 bis 1+660 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt liegt zwischen der Mündung in den <strong>Wienbach</strong><br />
(in Höhe Schloss Lembeck), der hier Lembecker<br />
Wiesenbach genannt wird und der Bahnhofstraße, an der<br />
ein verrohrter Bachabschnitt (s. Abschnitt 2) beginnt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus unterschiedlichen Nutzungen.<br />
Neben Acker und Grünland grenzt auch Laubwald<br />
und eine feuchte Brache mit Röhricht an. Gehölze<br />
sind außerhalb des Waldes nur an wenigen Stellen vorhanden. Das Wasser<br />
der Moorbecke wird zur Speisung der Gräfte von Schloss Lembeck benötigt.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist überwiegend geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Lediglich<br />
im Bereich des Waldes und dort, wo einige Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
stehen, ist der Bachlauf schwach geschwungen. Besondere Strukturen<br />
sind fast nur im Wald vorhanden. An der Mittelwasserlinie stocken hier vereinzelt<br />
Erlen, die zu einer Strukturanreicherung auf der Sohle und am Ufer<br />
führen. Dort, wo einige Erlen im Bereich des Grünlandes an der Mittelwasserlinie<br />
stehen, wurde der Gewässerlauf leicht ausgelenkt und einige Wurzeln<br />
haben eine leicht strukturierende Wirkung auf das Ufer.<br />
Die Sohle besteht aus Sand. Auf den ersten 400 m ab der Mündung sind die<br />
Ufer innerhalb des Schlossparks mit Holzlatten befestigt und im weiteren<br />
Verlauf (bis km 0+400) befinden sich Sohlschalen im Profil. Die Sohlschalen<br />
sind mit sandigem Sediment überlagert und zum Teil hinterspült. An anderen<br />
Stellen sind neben Holzfaschinen auch Steinschüttungen am Ufer und<br />
95
auf der Sohle als Befestigung eingebracht.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Mehrere Feldüberfahrten und zwei Straßen queren das<br />
Gewässer mittels Durchlässen. Zwei der Querungsbauwerke<br />
(Wulfener Straße) haben keine Sedimentführung<br />
und drei weisen unterhalb des Rohrauslasses kleine Abstürze<br />
auf, die durch Erosion entstanden sind. Fast allen<br />
Durchlässen fehlt eine Durchgängigkeit der Ufer und zum<br />
Teil wird das Gewässerprofil eingeengt. Um nicht das gesamte<br />
Wasser der Moorbecke durch die Schlossgräfte zu leiten, wurde an<br />
einer Stelle eine seitliche Steinschüttung eingebaut, die wie ein Streichwehr<br />
funktioniert. So gibt es an mehreren Stellen ein Wanderhindernis. Eine besonders<br />
negative Wirkung haben die beiden Querungsbauwerke unterhalb<br />
der Wulfener Straße, die zwei kurze naturnähere Laufabschnitte voneinander<br />
trennen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Von der Mündung bis zu km 0+600 ist das Fließgewässer Teil des NSG<br />
„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Station 1+660 bis 4+500 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Bahnhofstraße<br />
in Lembeck und der Rekener Straße/Bußmansweg, wo<br />
das Gewässer als Straßenseitengraben der Rekener Straße<br />
beginnt. Von 1+660 bis 2+400 war eine Wasserführung<br />
zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) nur sehr<br />
spärlich bzw. streckenweise gar nicht vorhanden. Der<br />
Hauptzufluss erfolgte über Dränageleitungen.<br />
Nutzungen:<br />
Das unmittelbare Gewässerumfeld besteht überwiegend<br />
aus Grünland und Acker. Lediglich auf den letzten 700 m<br />
verläuft der Bach innerhalb von Laub-/Nadelwaldflächen.<br />
Auf einer Länge von 700 m befindet sich parallel, im geringen<br />
Abstand zur Uferböschung, ein asphaltierter Weg.<br />
Außerhalb des Waldes stocken teilweise gewässerbegleitende<br />
Laubgehölze auf der Böschungsoberkante, die aber<br />
fast keine beschattende oder strukturierende Wirkung haben.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Die Sohle<br />
besteht außerhalb des Waldes aus Sand und Kies. Im Wald weist das Gewässer<br />
ein schmales kastenförmiges Profil mit hohen Anteilen von lehmigen<br />
Substraten auf. Laub und kleine Äste haben sich als Querstrukturen verkeilt,<br />
hinter denen in der Sohle Auswaschungen im Lehm als Mikrokolke entstanden<br />
sind. Im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzflächen sind streckenweise<br />
Uferbefestigungen aus Flechtwerk oder Steinschüttungen als Sohlbefestigungen<br />
sichtbar.<br />
Bauwerke:<br />
Auf den ersten 100 m des Abschnittes ist der Bach parallel der Bahnhofstra-<br />
96
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
ße verrohrt und stellt aufgrund der Länge und der fehlenden Sedimentdurchgängigkeit<br />
ein Wanderhindernis dar. Mehrere Feldüberfahrten, Wege<br />
und Straßen queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen. Darunter befinden<br />
sich sechs Rohrdurchlässe die aufgrund von fehlender Sedimentführung<br />
oder Abstürzen Barrierewirkung entfalten. Einer der Abstürze ist baulich<br />
angelegt, die anderen sind durch Sohlerosion unterhalb der Rohrauslässe<br />
entstanden. Weitere Durchlässe weisen zwar durchgängig Sohlsubstrat auf,<br />
sind aber zum Teil zu gering dimensioniert.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Fließgewässer 2.41<br />
Das Gewässer ist an Sohle und Ufer überwiegend sehr stark bis vollständig<br />
verändert (Strukturklassen 6 und 7). Der Parameter Umfeld wurden mit den<br />
Strukturklassen 1, 4 oder 5 bessere bewertet, da Laubwald, Grünland oder<br />
Brache angrenzt<br />
Station 0+000 bis 0+270<br />
Das Gewässer erstreckt sich zwischen der Mündung in<br />
die Moorbecke bei km 0+420 und seinem Anfang am<br />
<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) bei km 10+480. Das<br />
Fließgewässer hat somit keine „Quelle“ sondern ist ein<br />
künstlich entstandener Verbindungsgraben zwischen zwei<br />
Fließgewässern, der letztendlich der Speisung der<br />
Schlossgräfte dient.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Laubwald, einer Feuchtbrache mit Röhricht<br />
und Grünland. Bis auf den Abschnitt im Wald gibt es keine Gehölze an<br />
den Ufern. Das Fließgewässer wird entweder linksseitig von einem unbefestigten<br />
Unterhaltungsweg oder rechtsseitig von einem Waldweg begleitet.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand bzw. aus Sohlschalen,<br />
die von Sand überspült sind.<br />
Bauwerke:<br />
An zwei Stellen gibt es Rohrdurchlässe als Querungsbauwerke. Sie weisen<br />
zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />
jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil<br />
eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 2.50<br />
Das Gewässer teilt sich in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt war zur Zeit<br />
der Bestandsaufnahme (02/2011) eine durchgehende Wasserführung vorhanden,<br />
während im zweiten Abschnitt eine Wasserführung nur auf kurzen<br />
Teilstücken erkennbar war. Aus diesem Grund konnte im zweiten Abschnitt<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
97
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
überwiegend nur der Parameter Umfeld kartiert werden.<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Vereinzelt sind dem Parameter Umfeld die Strukturklassen 1 und<br />
3 zugewiesen. In diesen Bereichen grenzt Laub- oder Nadelwald an.<br />
Station 0+000 bis 0+800 (Abschnitt 1)<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) bei km 11+450 bis<br />
zur Rekener Straße. Ab km 0+530 war das Gewässer trocken<br />
(02/2011). Oberhalb waren allerdings noch deutliche<br />
Abflussspuren erkennbar, die auf eine ephemere Wasserführung<br />
deuten.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Siedlungsfläche.<br />
Gehölze in Ufernähe sind nicht vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Sohle ist im Teilabschnitt,<br />
der zurzeit der Bestandsaufnahme trocken lag, teilweise von Gräsern<br />
und Röhricht durchwachsen. Vereinzelt sind Uferbefestigungen aus Holzfaschinen<br />
sichtbar. Oberhalb von km 0+500 ist die Sohle mit Steinsatz befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
An drei Stellen queren Straßen und eine Feldüberfahrt das Gewässer mittels<br />
Rohrdurchlässen. Sie weisen zwar überwiegend Sedimentführung auf, bleiben<br />
also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der<br />
Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Im Bereich des Ortskernes<br />
von Lembeck ist das Gewässer auf einer Länge von 170 m verrohrt<br />
und dem Straßendurchlass an der Rhader Straße fehlt eine Sedimentführung.<br />
Beide wären also nicht durchgängig, was aber gewässerökologisch<br />
nachrangig ist, da die Wasserführung oberhalb schon bald aussetzt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Station 0+800 bis 3+650 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt beginnt in Höhe der Mündung von Fließgewässer<br />
2.51 und endet an einem Rohrauslass in Höhe des<br />
Hofes Dahlhaus, nahe des Wessendorfer Weges. Der Abschnitt<br />
ist überwiegend trocken. Lediglich zwischen km<br />
2+600 und 3+100 gab zur Zeit der Bestandsaufnahme<br />
(02/2011) eine Wasserführung.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht vorwiegend aus Acker, nur<br />
in kleinen Teilen grenzen Wald oder Grünland an. Fast über die gesamte<br />
Länge wird das Fließgewässer rechtsseitig von einer Straße begleitet. Für die<br />
Rekener Straße hat das Fließgewässer die Funktion eines Straßenseitengrabens.<br />
Auf der Böschungsoberkante stocken einseitig Sträucher oder Einzelbäume.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
98
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />
Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und Detritus.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Vielzahl an Straßen, Wegen und Feldzufahrten queren das Gewässer<br />
mittels Rohrdurchlässen. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />
eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />
ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil<br />
überwiegend eingeengt. An einer Stelle befindet sich ein einfaches Holzwehr,<br />
das jedoch einen Grundablauf hat. Im Bereich einer Feldzufahrt ist das<br />
Gewässer auf einer Länge von fast 20 m verrohrt. Auswirkungen auf die<br />
Durchgängigkeit sind aber angesichts der nur ephemeren Wasserführung<br />
gewässerökologisch nachrangig.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
99
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässer 2.51<br />
Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Nur<br />
vereinzelt und dann auch nur bei einem Parameter wurden die Strukturklassen<br />
5 oder 6 zugewiesen. Die Strukturkartierung stammt aus dem Jahr<br />
2006. Zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) war das Gewässer komplett<br />
trocken. Es ist von einer nur ephemeren Wasserführung auszugehen.<br />
Station 0+000 bis 0+770<br />
Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in FG<br />
2.50 (an der Straße Rekener Straße/Wasserfurt) bis zu einem<br />
Rohrauslass in Höhe einer Scheune am Kaisersweg.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Siedlungs- und Ackerflächen.<br />
Auf der gesamten Länge verläuft einseitig eine<br />
asphaltierte Straße in geringem Abstand zum Fließgewässer.<br />
Im Siedlungsgebiet sind keine Gehölze in Ufernähe<br />
vorhanden. Lediglich auf einem Teilstück außerhalb der Siedlung stocken<br />
am Kaiserweg auf der Böschungsoberkante einseitig Sträucher oder Einzelbäume.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand oder ist von Gräsern<br />
durchwachsen. Befestigungen am Ufer mit Holzfaschinen sind punktuell erkennbar.<br />
Bauwerke:<br />
Mehrere Straßen und Wege queren mittels Rohrdurchlässen. Die längste<br />
Verrohrung befindet sich mit 30 m im Mündungsbereich, unterhalb der Rekener<br />
Straße und stellt ein potenzielles Wanderhindernis dar. Auswirkungen<br />
auf die Durchgängigkeit sind aber angesichts der nur ephemeren Wasserführung<br />
gewässerökologisch nachrangig.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
Fließgewässer 2.52<br />
Lediglich auf den ersten 100 m vom Rohrauslass der Dränage führte das<br />
Gewässer zur Zeit der Bestandsaufnahme Wasser (02/2011). Die restlichen<br />
200 m waren trocken, so dass in diesem Bereich nur der Parameter Umfeld<br />
aufgenommen werden konnte.<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Die Strukturklasse 6 wird ausschließlich dem Umfeld<br />
zugewiesen. Alle anderen Parameter sind mit der Strukturklasse 7 bewertet.<br />
Station 0+000 bis 0+300<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in das FG 2.51 bis zu einem<br />
Feldweg 300 m nördlich, wo das Fließgewässer an zwei Rohrauslässen beginnt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus ackerbaulich genutzten Flä-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
100
chen. Nur auf einem kurzen Teilstück grenzt Grünland an.<br />
Bis auf wenige Einzelgehölze ist das Gewässerufer gehölzfrei.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht<br />
aus Sand oder ist von Gräsern durchwachsen. Befestigungen<br />
sind zwar nicht zu erkennen, doch wirkt die dichte<br />
Grasnarbe in diesem Fließgewässer angesichts einer nur<br />
geringen hydraulischen Belastung in gleicher Weise.<br />
Bauwerke:<br />
Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Midlicher Mühlenbach (3)<br />
Der Midlicher Mühlenbach ist überwiegend stark bis sehr stark verändert<br />
(Strukturklassen 5 und 6). Lediglich beim Parameter Umfeld werden auf kurzen<br />
Teilabschnitten mit den Strukturklassen von 1 bis 4 bessere Werte erreicht.<br />
Die Strukturkartierung stammt von der Mündung bis km 12+300 aus dem<br />
Jahr 2008 und oberhalb aus 2011.<br />
Abschnitte mit einem naturnäheren Profil oder naturnäheren Strukturen, in<br />
denen derzeit gewässermorphologische Veränderungen stattfinden, befinden<br />
sich von km 7+800 bis 8+100 und 9+400 bis 9+750. In diesen Bereichen<br />
wäre bei einer neuen Kartierung heute bei fast allen Parametern mit<br />
besseren Strukturklassen als 2008 zu rechnen.<br />
Station 0+000 bis 1+900 (Abschnitt 1)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />
<strong>Wienbach</strong> und der Straße Kippheide.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
wobei zwischen km 0+600 und km 1+000 die<br />
Ackernutzung, in den anderen Bereichen die hingegen<br />
Grünlandnutzung überwiegt. Die Nutzungen reichen bis<br />
an die Gewässeroberkante heran. Nur auf einer Länge von<br />
100 m befinden sich Laubwaldreste im Umfeld. Gehölze begleiten das Fließgewässer<br />
abschnittsweise und zum Teil im lockeren Stand. Nur zwischen<br />
km 1+000 und km 1+450 fehlen auf beiden Seiten begleitende Gehölze.<br />
Laufform/Profil:<br />
Das Fließgewässer ist gestreckt bis geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte<br />
„besondere Strukturen“ sind kaum vorhanden. An zwei Stellen liegen<br />
Totholz bzw. Sturzbäume im Gewässer, wodurch es zu einer leichten Laufauslenkung<br />
mit Uferabbrüchen gekommen ist. Dies hat auch eine strukturanreichernde<br />
Wirkung auf die Sohle. Vereinzelt stocken Erlen an der Mittelwasserlinie,<br />
wodurch es an diesen Stellen zu einer besonderen Strukturierung<br />
des Ufers kommt. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit Holz-<br />
101
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
faschinen befestigt, die zum Teil von Gräsern überwachsen sind.<br />
Bauwerke:<br />
Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken bzw. eines<br />
Durchlasses über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen eine<br />
Sedimentführung auf und sind ausreichend groß bemessen, die Ufer sind<br />
jedoch überwiegend befestigt. Der Hamco-Durchlass an der Weseler Straße<br />
hat keine Durchgängigkeit der Ufer.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der <strong>Wienbach</strong> ist Teil des NSG „„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />
als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />
Station 1+900 bis 2+980 (Abschnitt 2)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Straße Kippheide bis<br />
zum Sportplatz nördlich des Barkenberger Sees.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von Siedlungsflächen. Der Midlicher<br />
Mühlenbach liegt dabei aber überwiegend in einer<br />
schmalen Grünanlage und wird von Wegen mit wassergebundenen<br />
Decken in einem geringen Abstand begleitet.<br />
Lediglich in Höhe der Gesamtschule Wulfen geht die intensive<br />
Nutzung mit befestigten Flächen bis unmittelbar an die Ufer. In kurzen<br />
Abschnitten grenzen rechtsseitig Ackerflächen an. Auf einer Länge von<br />
300 m parallel zum Bachlauf liegt der künstlich geschaffene Barkenberger<br />
See in einem Abstand von nur 10 bis 15 m.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Abschnittsweise<br />
stocken Erlen auf der Mittelwasserlinie und tragen zu einer Strukturanreicherung<br />
der Ufer und der Sohle bei. Vereinzelt befindet sich Totholz im<br />
Gewässer. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit Holzfaschinen befestigt,<br />
die teilweise mit Gräsern überwachsen sind. Eine besonders massive<br />
Uferbefestigung befindet sich in Höhe der Gesamtschule Wulfen. Die Ufer<br />
sind mit Kanthölzern befestigt, an die direkt gepflasterte Wegeflächen anschließen.<br />
Bauwerke:<br />
Straßen und Wege werden mittels Brücken über das Gewässer geführt. Die<br />
Querungsbauwerke weisen eine Sedimentführung auf und sind ausreichend<br />
groß bemessen, die Ufer sind jedoch überwiegend befestigt. In Höhe der<br />
Gesamtschule Wulfen befindet sich ein Wehr mit einer glatten Betonbodenplatte,<br />
die mit einer kurzen glatten Rampe abschließt und eine Wirkung als<br />
Wanderbarriere hat.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der <strong>Wienbach</strong> ist Teil des NSG „„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />
als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
102
Station 2+980 bis 5+300 (Abschnitt 3)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Sportplatz der<br />
Gesamtschule und der Midlicher Mühle.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
wobei die Grünlandnutzung überwiegt. Rechtsseitig<br />
sind teilweise nutzungsfreie Gewässerrandstreifen mit einer<br />
Breite von 3 bis 10 m vorhanden. Gehölze sind in diesem<br />
Streifen bisher noch die Ausnahme. Überwiegend<br />
reicht die Nutzung aber bis an die Oberkante des Gewässers heran.<br />
Laubwald oder Brache sind nur auf einem kurzen Teilabschnitt anzutreffen.<br />
Von km 3+230 bis 5+300 stocken Gehölze in unterschiedlicher Dichte entlang<br />
des Ufers.<br />
Innerhalb eines seit Jahrzehnten nicht mehr geräumten, großen Sandfanges<br />
haben sich vielfältige Strukturen in der Aue gebildet.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist tief<br />
bis sehr tief. An einigen Stellen stocken Bäume an der Mittelwasserlinie und<br />
liegt Totholz im Gewässer, was zu einer Strukturanreicherung im Bereich der<br />
Ufer und der Sohle beiträgt.<br />
Die Ufer sind mit Holzfaschinen oder Steinschüttungen, die überwiegend mit<br />
Gräsern und Hochstauden überwachsen sind befestigt. In einem Teilabschnitt<br />
wurden Erlen so dicht entlang des Ufers gepflanzt, dass sie ebenfalls<br />
eine befestigende Wirkung haben (sog. „Grüne Verrohrung“). Punktuell<br />
wurde die Sohle mit einer lockeren Steinschüttung befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken über das Gewässer<br />
geführt. Die Querungsbauwerke weisen eine Sedimentführung auf<br />
und sind ausreichend groß bemessen, die Ufer sind jedoch überwiegend<br />
befestigt (teilweise sogar mit senkrechten Spundwänden). Ein großer Sandfang<br />
liegt im Bachlauf. Auf der Sohle befindet sich hier ein ca. 50 cm breites<br />
Betonfundament, an dem sich beidseitig starke Vertiefungen (Kolke) gebildet<br />
haben und die als geringe Wanderbarriere zu beurteilen ist. Ferner befindet<br />
sich eine Sohlschwelle aus einer lockeren Steinschüttung im Profil, die<br />
ein geringfügiges Wanderhindernis darstellt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />
auch FFH-Gebiet.<br />
Station 5+300 bis 5+420 (Abschnitt 4)<br />
Der Abschnitt befindet sich auf Höhe der Midlicher Mühle.<br />
Nutzungen:<br />
Das Fließgewässer verläuft am Böschungsfuß einer Geländekante. Linksseitig<br />
grenzen die Midlicher Mühle und ein schmaler Laubwaldstreifen an.<br />
Rechtsseitig Grünland mit einem nutzungsfreien Gewässerrandstreifen von<br />
ca. 5 m Breite. Gehölze stocken beidseitig der Ufer.<br />
103
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig. Das Profil ist tief bis sehr tief.<br />
Sogenannte „besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden.<br />
Die Sohle besteht aus Sand und ist in Teilen mit einer<br />
lockeren Steinschüttung befestigt. Auch an den Ufern ist<br />
von einer überwachsenen Befestigung auszugehen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bauwerke:<br />
Als einziges Bauwerk unterbricht das Wehr der Midlicher<br />
Mühle die Durchgängigkeit des Gewässers. Das Wehr ist<br />
Teil einer denkmalgeschützten Brücke und verursacht einen ca. 60 cm hohen<br />
Absturz.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und eines<br />
FFH-Gebietes.<br />
Station 5+420 bis 9+770 (Abschnitt 5)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Lippramsdorfer Straße<br />
bis zur Halterner Straße in Klein-Reken (<strong>Kreis</strong> Borken).<br />
Ab km 9+400 verläuft der Midlicher Mühlenbach auf Borkener<br />
<strong>Kreis</strong>gebiet. Der Midlicher Mühlenbach wechselt im<br />
Abschnitt seine ortsübliche Bezeichnung in „Kusebach“.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
wobei die Grünlandnutzung überwiegt. Die Nutzung<br />
reicht bis auf wenige Ausnahmen an die Oberkante des<br />
Gewässers. In einem Bereich wurde entlang eines Ackers<br />
ein nutzungsfreier grasiger Randstreifen angelegt.<br />
In Teilabschnitten grenzt jedoch auch Wald und Brache<br />
an. Außerhalb dieser Bereiche fehlen Gehölze weitgehend.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen und<br />
das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen sind<br />
überwiegend nicht vorhanden. Lediglich in zwei Bereichen (km 7+800 bis<br />
8+100 und km 9+400 bis 9+750) kann sich das Gewässer eigendynamisch<br />
entwickeln, wodurch das sonst gleichförmige Gewässerprofil verfällt. Hier<br />
haben sich einige naturnahe Strukturen ausgebildet. Der Lauf ist schwach<br />
geschwungen, wodurch sich Längsbänke entwickeln. Die Sohle weist unterschiedliche<br />
Tiefen auf, an den Ufern sind Abbrüche und Unterstände entstanden<br />
und Totholz liegt vereinzelt im Profil.<br />
Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit Holzfaschinen oder Steinsatz<br />
befestigt. Die Befestigungen sind teilweise verfallen, aber überwiegend von<br />
Gräsern überwachsen und deshalb nicht sichtbar.<br />
Bauwerke:<br />
Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken oder Durchlässen<br />
über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen überwiegend<br />
eine Sedimentführung auf und sind ausreichend groß bemessen, die<br />
Ufer sind jedoch größtenteils nicht durchgängig und bestehen aus senkrech-<br />
104
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
ten Beton- oder Spundwänden. An einem Querungsbauwerk ist ein Absturz<br />
bzw. eine kurze glatte Rampe am Übergang von der betonierten zur unbefestigten<br />
Sohle entstanden, was ein Wanderhindernis darstellt. An verschiedenen<br />
Stellen wurden kleinere Sohlschwellen eingebaut, die eine geringe<br />
Wirkung als Wanderhindernis haben. Als weitere vereinzelte Bauwerke treten<br />
befestigte Viehtränken, die bis ins Gewässerprofil hineinreichen hinzu.<br />
Schutzgebiete:<br />
Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und von km<br />
5+420 bis 8+300 FFH-Gebiet. Außerhalb der genannten Schutzgebiete<br />
wurden gesetzlich geschützte Biotope (Auwaldreste) kartiert. Die genaue<br />
Abgrenzung war zum Zeitpunkt der Datenabfrage jedoch noch nicht abgestimmt.<br />
Station 9+770 bis 10+430 (Abschnitt 6)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Halterner Straße in<br />
Klein-Reken bis zum Bahndamm und liegt im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
von Borken.<br />
Nutzungen:<br />
Das rechte Umfeld ist von Siedlungsflächen geprägt. Auf<br />
den ersten 100 m befindet sich in geringer Entfernung ein<br />
3.500 m² großer Zierteich mit einer Einleitung in den Bach.<br />
Linksseitig erstreckt sich auf einer Länge von 250 m eine<br />
kommerzielle Angelteichanlage („Forellenpark Quellental“) mit Ableitungsrohren<br />
in den Midlicher Mühlenbach. Gehölze sind nur abschnittsweise vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind<br />
mit Holzfaschinen oder Steinschüttungen befestigt, die meist mit Gräsern<br />
überwachsen sind.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei Straßen und ein Bahndamm werden mittels Durchlässen über den<br />
Bach geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />
auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer unterbrochen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es sind keine NSG oder § 62-Biotope vorhanden.<br />
Station 10+430 bis 11+700 (Abschnitt 7)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich vom Bahndamm in Klein-<br />
Reken bis zur Dorstener Straße (<strong>Kreis</strong>gebiet Borken).<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />
wobei die Grünlandnutzung überwiegt. Darüber<br />
hinaus grenzen feuchte Grünlandbrachen und ein Stillgewässer<br />
an. Auf kurzen Strecken sind auch Wälder vor-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
105
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
handen. Ein besonders gut mit dem Fließgewässer vernetzter Erlenbruchwald<br />
findet sich von km 10+430 bis 10+490 und von km 11+500 bis<br />
11+700. Außerhalb der Wälder sind die Ufer abschnittsweise beidseitig mit<br />
jungen Kopfweiden bestanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig bis schwach geschwungen und das Profil<br />
tief bis sehr tief. Lediglich im Bereich eines Erlenbruchwaldes ist das Profil<br />
flach bis mäßig tief, so dass eine Anbindung an die Aue besteht.<br />
Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Gewässersohle besteht aus<br />
Sand mit Anteilen von Kies. Die Ufer sind überwiegend mit Holzfaschinen<br />
befestigt, die punktuell verfallen und hinterspült sind.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei Wege und eine Straßen werden mittels Durchlässen über das Gewässer<br />
geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf,<br />
bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />
der Ufer zum Teil unterbrochen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Entlang des Gewässers wurden mehrere gesetzlich geschützte Biotope<br />
(Auwaldreste, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Flutrasen) kartiert. Die<br />
genaue Abgrenzung war zum Zeitpunkt der Datenabfrage jedoch noch nicht<br />
abgestimmt.<br />
Station 11+700 bis 12+550 (Abschnitt 8)<br />
Der Abschnitt erstreckt sich vom Wald an der Dorstener<br />
Straße bis 150 m nördlich der Frankenstraße (<strong>Kreis</strong>gebiet<br />
Borken).<br />
Nutzungen:<br />
Im Gewässerumfeld sind unterschiedliche Nutzungen vertreten.<br />
Auf den ersten 300 m überwiegt die ackerbauliche<br />
Nutzung, bis zum Ende des Abschnittes Grünlandbrache<br />
und Wald. Bis auf die Bereiche im Wald sind keine Gehölze<br />
am Ufer vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Sogenannte<br />
„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Gewässersohle besteht<br />
aus Sand mit Anteilen von Kies. Uferbefestigungen sind punktuell zu erkennen.<br />
Vereinzelt sind Uferabbrüche entstanden.<br />
Bauwerke:<br />
Wenige Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Rohrdurchlässen<br />
über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine<br />
Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist<br />
die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen. Zudem sind sie teilweise zu gering<br />
bemessen, so dass sie das Profil einengen. An einer Stelle liegt ein<br />
nicht mehr funktionstüchtiger Rohrdurchlass im Profil, wodurch dieser einen<br />
leichten Rückstau hervorruft.<br />
Schutzgebiete:<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
106
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
An einer Stelle ist ein gesetzlich geschütztes Biotop (Auwald mit Röhricht)<br />
kartiert. Die genaue Abgrenzung war zum Zeitpunkt der Datenabfrage jedoch<br />
noch nicht abgestimmt.<br />
Station 12+550 bis 15+180 (Abschnitt 9)<br />
Der Abschnitt beginnt ca. 200 m nördlich der Frankenstraße<br />
und endet im Siedlungsgebiet von Groß-Reken in<br />
einer Verrohrung kurz unterhalb der Borculoer Straße<br />
(<strong>Kreis</strong>gebiet Borken).<br />
Zur Zeit der Bestandsaufnahme (03/2011) war bis auf stehendes<br />
Restwasser in den ersten 100 m, die gesamte<br />
Gewässerstrecke trocken. Es handelt sich um ein in diesem<br />
Abschnitt um einen ephemeren Wasserlauf.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässer verläuft zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen, die ausschließlich<br />
ackerbaulich genutzt werden. Die Nutzung geht dabei bis an die<br />
Oberkante der Uferböschung. Lediglich auf einer kurzen Strecke von 300 m<br />
grenzt linksseitig ein Wald an, der aber zum Ufer hin nur aus einer jungen<br />
Aufforstung besteht. Der Abschnitt endet in einem Wohngebiet. In Teilabschnitten<br />
verläuft direkt neben dem Gewässer ein Wirtschaftsweg. Gehölze<br />
am Gewässer sind sehr selten.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Gewässersohle besteht aus<br />
Sand. Die Ufer sind überwiegend befestigt. Die Befestigungen sind aber<br />
meistens nicht direkt zu sehen, da sie mit Gräsern überwachsen sind. Auf<br />
kurzen Teilstrecken ist die Sohle mit einer Steinschüttung befestigt.<br />
Bauwerke:<br />
Etliche Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Rohrdurchlässen<br />
über das Gewässer geführt. Auswirkungen auf die Durchgängigkeit sind<br />
aber angesichts der nur ephemeren Wasserführung gewässerökologisch<br />
nachrangig.<br />
Schutzgebiete:<br />
Es sind weder ein NSG noch ein § 62-Biotop verzeichnet.<br />
Fließgewässer 3.1<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Lediglich der Parameter Umfeld wurde größtenteils mit<br />
der Strukturklasse 5 besser bewertet, da Grünland angrenzt.<br />
Station 0+000 bis 0+940<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 1+630) bis nordwestlich der<br />
Straße Kippheide, wo der Bach an zwei kleinen Rohrauslässen<br />
(Dränage) beginnt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld wird von landwirtschaftlichen Nutz-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
107
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
flächen geprägt, die überwiegend aus Grünland bestehen. Nur auf kurzen<br />
Teilabschnitten schließt einseitig Wald an. Hervorzuheben ist der kleine<br />
Laubwald im Bereich der Mündung, in dem das Grundwasser offenkundig<br />
hoch ansteht. Eine Beschattung durch Gehölze fehlt ansonsten weitgehend.<br />
Auf einer Länge von 80 m grenzt eine Hoflage an.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Eine Befestigung<br />
der Ufer ist nicht zu erkennen, aber aufgrund der gleichförmigen Uferlinie<br />
unter der Grasnarbe zu vermuten.<br />
Bauwerke:<br />
Straßen und Feldüberfahrten werden mittels Rohrdurchlässen gequert. Die<br />
Querungsbauwerke sind nur zum Teil durchgängig. Die Ufer sind unterbrochen<br />
und das Gewässerprofil eingeengt. An einer Stelle hat sich aus diesem<br />
Grund ein kurzer Rückstau gebildet. Im Bereich einer Straße ist der Bachlauf<br />
auf einer Länge von ca. 100 m verrohrt. Diese Verrohrung und ein ca. 1 m<br />
hoher Absturz unterhalb eines Rohrauslasses im Bereich der Mündung stellen<br />
Wanderhindernisse dar. Ein weiteres Wanderhindernis ist ein kleiner Absturz<br />
an einem anderen Rohrauslass.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist von der Mündung bis km 0+330 Teil des NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 3.4<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurden größtenteils mit den<br />
Strukturklassen 1, 2 und 5 bessere Werte zugewiesen. In diesen Bereichen<br />
grenzt Brache oder Grünland an.<br />
Station 0+000 bis 0+470<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 3+650) bis nördlich eines<br />
einzelnen Wohnhauses, wo mit einem kleinen Rohrauslass<br />
(Dränage) das Gewässer beginnt.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Feuchtbrache<br />
mit Röhricht. Gehölze am Ufer gibt es zum Beginn<br />
und zum Ende des Gewässers.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand mit einer Überlagerung<br />
aus feinem Detritus und ist abschnittsweise von Röhricht durchwachsen.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
An zwei Stellen gibt es Rohrdurchlässe die eine Querung ermöglichen. Sie<br />
weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
108
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das<br />
Gewässerprofil eingeengt. Einer der beiden Rohrdurchlässe ist mit Sediment<br />
zugesetzt, so dass nur eine Durchsickerung möglich ist. An zwei Stellen abgelagertes<br />
Schnittgut wirkt wie ein Damm, der zwar durchsickert werden<br />
kann, aber durch Rückstau und Aufsedimentation der Sohle eine Wirkung<br />
als Wanderhindernis hat.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 3.5<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Nur dem Parameter Umfeld wurde im Bereich von Grünland<br />
in zwei Abschnitten die Strukturklasse 5 zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+970<br />
Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 6+420) bis westlich einer<br />
Bahnlinie, wo das Gewässer an einem kleinen Rohrauslass<br />
(Dränage) beginnt. Das Gewässer lässt sich in zwei<br />
Teilabschnitte gliedern, die von einer 400 m langen Verrohrung<br />
geteilt werden.<br />
Nutzungen:<br />
Im Umfeld des Fließgewässers überwiegt im unteren Laufabschnitt<br />
Grünland, im oberen Laufabschnitt Acker. Getrennt werden Ober-<br />
und Unterlauf durch eine in Dammlage geführte Bahntrasse. Das gesamte<br />
Gewässer ist unbeschattet und die Acker- bzw. Grünlandnutzung reicht bis<br />
an die Böschungsoberkante.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht in Mündungsnähe aus Sand und<br />
oberhalb des Bahndammes aus Kies mit Anteilen von Sand. Sie ist zum Teil<br />
mit einer Steinschüttung befestigt. Auf der Sohle gibt es im oberen Teilabschnitt<br />
gräuliche Ablagerungen und Schmutzwasserpilze, die auf eine Belastung<br />
mit Schmutzwasser hinweisen.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />
zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
An vier Stellen gibt es Rohrdurchlässe die eine Querung ermöglichen. Sie<br />
weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />
durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das<br />
Gewässerprofil eingeengt. Ein massives Wanderhindernis stellt die 400 m<br />
lange Verrohrung unterhalb einer Ackerfläche dar. Oberhalb des Bahndammes<br />
entsteht aus diesem Grund ein Rückstau.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist nur im Mündungsbereich Teil des NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
109
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässer 3.6<br />
Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Nur<br />
dem Parameter Umfeld (Grünland) wurde die Strukturklasse 5 zugewiesen.<br />
Zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) war nur bis km 0+090 eine Wasserführung<br />
vorhanden.<br />
Station 0+000 bis 0+110<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 6+620) bis zur Straße Midlicher<br />
Bach, dem Anfang des Gewässers.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht aus Grünland. Gehölze stehen nur<br />
vereinzelt am Ufer.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und vielen Makropyhten.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />
zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
110
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässer 3.6.1<br />
Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Nur<br />
der Parameter Umfeld (Grünland) wird mit der Strukturklasse 5 besser bewertet.<br />
Station 0+000 bis 0+110<br />
Das Gewässer verläuft in einem Abstand von 40 m parallel<br />
zum Midlicher Mühlenbach und mündet in das Fließgewässer<br />
3.6.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht aus Grünland. Die Ufer sind frei vn<br />
Gehölzen.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand, Schlamm und vielen<br />
Makropyhten. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Lediglich eine Feldüberfahrt quert mittels eines Rohrdurchlasses das Gewässer.<br />
Die Sohle weist zwar eine Sedimentführung auf, allerdings sind die<br />
Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 3.7<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Nur der Parameter Umfeld (Grünland) wird mit der<br />
Strukturklasse 5 besser bewertet.<br />
Station 0+000 bis 0+150<br />
Das Gewässer erstreckt sich von seiner Mündung in den<br />
Midlicher Mühlenbach (bei km 6+870) bis zur Straße Midlicher<br />
Bach, wo es an einer Geländekante (Übergang<br />
zweier geologischer Schichten) beginnt. Oberhalb der<br />
Straße mündet eine trockene Entwässerungsmulde in das<br />
Fließgewässer ein.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Gehölze stehen<br />
nur vereinzelt am Ufer.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand mit vielen Makrophyten.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />
zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
111
Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 3.8<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Der Parameter Umfeld wurde vereinzelt mit den Strukturklassen<br />
2 bzw. 5 besser bewertet (wenn Wald oder Grünland angrenzen).<br />
Eine Wasserführung war zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) nur auf<br />
den ersten 200 m vorhanden.<br />
Station 0+000 bis 0+310<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 7+050) bis zum Haaneweg.<br />
Von der Mündung bis zum Gewässeranfang steigt das<br />
Gelände deutlich an.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland, Laubwald<br />
und einer Hoflage. Auf der gesamten Länge verläuft im<br />
geringen Abstand eine asphaltierte Straße. Gehölze stocken<br />
nur vereinzelt am Ufer.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist oberhalb der<br />
Wasserführung mit Gräsern durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig,<br />
so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Zwei Übergänge über das Gewässer werden mittels Rohrdurchlässen ermöglicht.<br />
Die beiden Bauwerke liegen im bzw. an der Grenze der zur Zeit<br />
der Bestandsaufnahme festgestellten Wasserführung. Da hier von einer<br />
ephemeren Wasserführung ausgegangen werden kann, entfällt eine Beurteilung<br />
bezüglich der Durchwanderbarkeit, da diese für ephemere Fließgewässer<br />
von geringer Bedeutung ist.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist von der Mündung bis km 0+100 Teil des NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 3.9<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />
5 bis 7). Dem Parameter Umfeld wurde mit der Strukturklasse 5 meist ein<br />
besserer Werte zugewiesen. Der 100 m Abschnitt an der Mündung wurde<br />
linksseitig aufgrund des Laubwaldes mit der Strukturklasse 1 (unverändert)<br />
bewertet. Hier erreicht auch das Ufer die bessere Strukturklasse 4 (deutlich<br />
verändert). Auf ca. 300 m (km 0+430 bis 0+800) hatte der Bachlauf zur Zeit<br />
der Bestandsaufnahme (02/2011) keine Wasserführung.<br />
112
Station 0+000 bis 0+990<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 7+140) etwa 1 km nach Westen<br />
und quert dabei eine Bahntrasse. Der Gewässerbeginn<br />
ist im Auslass von Drainagen zu sehen.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche (vorrangig ackerbaulich genutzt).<br />
Mündungsnah grenzt einseitig Laubwald an. Gehölze<br />
wachsen nur auf den ersten 300 m am Gewässer. In Höhe<br />
einer Ackerfläche wurde ein mehrere Meter breiter grasiger<br />
Randstreifen angelegt.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind fast nicht vorhanden. Lediglich auf<br />
den ersten 200 m sind durch vereinzeltes Totholz wenige<br />
Strukturen ausgebildet (Uferabbruch, Laufweitung) und<br />
die Sohle etwas strukturreicher als in den sonstigen Abschnitten.<br />
Die Sohle besteht aus Sand, im Bereich der fehlenden Wasserführung<br />
aus Gras. Punktuell wurde am Ufer Bauschutt abgelagert und die Sohle<br />
mit einer Steinschüttung befestigt.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />
zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Straße, eine Feldüberfahrt und eine Bahnlinie queren das Gewässer<br />
mittels Rohrdurchlässen. Zwei der Durchlässe liegen in dem Teilabschnitt, in<br />
dem von einer nur ephemeren Wasserführung auszugehen ist und somit die<br />
Durchgängigkeit nachrangig ist. Der dritte Rohrdurchlass weist zwar eine<br />
Sedimentführung auf, die Ufer sind jedoch unterbrochen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist von der Mündung bis km 0+220 Teil des NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 3.11<br />
Das Gewässer ist überwiegend stark bis sehr stark verändert (Strukturklassen<br />
5 und 6). Dem Parameter Umfeld aus Erlenbruchwald wurde aber insgesamt<br />
mit der Strukturklasse 1 der beste Wert zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+050<br />
Das kurze Fließgewässer mündet bei km 7+700 in den<br />
Midlicher Mühlenbach, liegt in einem Erlenbruchwald und<br />
entspringt an einer Geländekante, die als Rand der ehemaligen<br />
Aue zu interpretieren ist.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus einem Erlenwald.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Im Gewässer liegt an<br />
113
mehreren Stellen Totholz. Die Sohle besteht aus Sand.<br />
Bauwerke:<br />
Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässer 3.12<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Dem Parameter Umfeld aus Grünlandbrache mit Gehölzen<br />
und Erlenbruchwald wurde insgesamt mit der Strukturklasse 1 die besten<br />
Werte zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+230<br />
Das Gewässer mündet bei km 7+800 in den Midlicher<br />
Mühlenbach und verläuft vollständig in der ehemaligen<br />
Aue des Midlicher Mühlenbaches.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Erlenwald, Grünlandbrache<br />
mit Gehölzen und Röhricht. Gehölze sind auf längeren<br />
Strecken in Gewässernähe vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Feldüberfahrt quert mittels eines Rohrdurchlasses das Gewässer. Aufgrund<br />
eines Sohlabsturzes, der durch Erosion entstanden ist, hat der Durchlass<br />
eine Wirkung als Wanderhindernis.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />
Fließgewässer 3.13<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Dem Parameter Umfeld (Grünland) wurde insgesamt<br />
mit der Strukturklasse 4 ein besserer Werte zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+090<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach bei km 7+800 bis zu einer Geländekante<br />
an der Straße Midlicher Bach.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Die Ufer sind<br />
mit Röhricht bestanden, Gehölze fehlen jedoch weitgehend.<br />
Entlang der Böschungsoberkante existiert überwie-<br />
114
gend beidseitig ein 2 bis 5 m breiter Randstreifen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist teilweise von Röhricht<br />
durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />
Fließgewässer 3.14<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurden insgesamt mit den<br />
Strukturklassen 1 und 5 bessere Werte zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+090<br />
Das Gewässer erstreckt sich von seiner Mündung in den<br />
Midlicher Mühlenbach bei km 7+890 bis zu einer Geländekante<br />
an der Straße Midlicher Bach.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Grünlandbrache.<br />
Gehölze fehlen weitgehend.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist teilweise von Röhricht<br />
durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />
Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />
Fließgewässer 3.15<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurde nur rechtseitig mit der<br />
Strukturklasse 5 ein besserer Wert zugewiesen. Hier grenzt Grünland an,<br />
während sich linksseitig ein Nadelforst befindet.<br />
Station 0+000 bis 0+150<br />
Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Midlicher Mühlenbach (bei<br />
km 8+200) ausgehend entlang einer Geländekante, bei der es sich um die<br />
natürliche Grenze der ehemaligen Aue handelt.<br />
115
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Fichtenforst.<br />
In Höhe der Mündung grenzt das Gelände einer<br />
kleinen Pumpstation an, die mit einem Gehölzstreifen vom<br />
Bach abgegrenzt wird. Gehölze entlang der Uferböschungsoberkante<br />
sind einseitig auf der gesamten Länge<br />
vorhanden.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere<br />
Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und wird<br />
teilweise von feinem Detritus überlagert. In Teilabschnitten wachsen im Gewässer<br />
viele Makrophyten. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig und vereinzelt<br />
sind verfallene Holzfaschinen sichtbar, so dass insgesamt von einer überwachsenen<br />
Uferbefestigung auszugehen ist.<br />
Bauwerke:<br />
Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />
Fließgewässer 3.16<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurden insgesamt mit den<br />
Strukturklassen 1, 2 oder 5 bessere Werte zugewiesen. In diesen Bereichen<br />
grenzen Laubwald, Grünland oder Brache an.<br />
Station 0+000 bis 0+180<br />
Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 8+200) entlang bzw. in der Nähe einer<br />
Geländekante.<br />
Nutzungen:<br />
Das Umfeld besteht rechtsseitig überwiegend aus Grünland,<br />
das allerdings mehr als 3 m höher liegt und auf kurzer<br />
Strecke aus einem kleinen Laubwald. Linksseitig, deutlich<br />
weniger hoch, schließt sich eine Feuchtbrache mit<br />
Röhricht, Gehölzen und einem Stillgewässer an. Beiderseits des Fließgewässers<br />
stocken Gehölze, vereinzelt auch an der Mittelwasserlinie.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. An einer Stelle steht eine<br />
Erle an der Mittelwasserlinie, die zu einer Strukturanreicherung in diesem<br />
Bereich beiträgt. Die Sohle besteht aus Sand und wird teilweise von feinem<br />
Detritus überlagert. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig und vereinzelt sind<br />
verfallene Holzfaschinen sichtbar, so dass insgesamt von einer überwachsenen<br />
Uferbefestigung auszugehen ist.<br />
Bauwerke:<br />
Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />
116
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässer 3.17<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurde insgesamt mit der Strukturklasse<br />
5 ein besserer Wert zugewiesen.<br />
Station 0+000 bis 0+050<br />
Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 8+630) geradlinig in Richtung der<br />
Straße „Stegge“.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Acker.<br />
Gehölze sind nicht vorhanden.<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und Schlamm. In Teilabschnitten<br />
wachsen im Gewässer viele Makrophyten. Die Uferlinie ist relativ<br />
gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer liegt innerhalb des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
Fließgewässer 3.19<br />
Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />
6 und 7). Lediglich dem Parameter Umfeld wurde mit der Strukturklasse<br />
4 und 5 bessere Werte erreicht. Zurzeit der Bestandsaufname<br />
(02/2011) war eine durchgehende Wasserführung nur von der Mündung bis<br />
km 0+300 vorhanden, oberhalb war nur punktuell stehendes Wasser zu sehen.<br />
Es ist davon auszugehen, dass die Wasserführung oberhalb der Bahnlinie<br />
nur ephemer ist.<br />
Station 0+000 bis 0+550<br />
Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />
Mühlenbach (bei km 9+000) bis zur Dorfstraße in<br />
Klein-Reken (<strong>Kreis</strong> Borken) und wird durch einen Bahndamm<br />
in zwei Teilabschnitte geteilt. Ab km 0+360 ist der<br />
Bachlauf Straßenseitengraben der Dorfstraße.<br />
Nutzungen:<br />
Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche. Auf der Hälfte der Strecke grenzt<br />
linksseitig eine asphaltierte Straße an. Gehölze sind nur auf kurzer Strecke<br />
vorhanden.<br />
117
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Laufform/Profil:<br />
Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />
sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand.<br />
Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />
zu vermuten ist.<br />
Bauwerke:<br />
Eine Straße, Feldüberfahrt und Bahnlinie queren das Gewässer mittels<br />
Durchlässen. Zwei der Durchlässe liegen in dem Teilabschnitt, in dem von<br />
einer nur ephemeren Wasserführung auszugehen ist und somit eine Beurteilung<br />
der Durchgängigkeit entfallen kann. Der andere Rohrdurchlass weist<br />
eine Sedimentführung auf, die Ufer sind jedoch unterbrochen.<br />
Schutzgebiete:<br />
Das Fließgewässer liegt von der Mündung bis km 0+210 im NSG „Bachsystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />
4.7 Flora und Fauna<br />
Im Rahmen des vorliegenden Konzepts sind keine biologischen Untersuchungen<br />
durchgeführt worden. Es liegen jedoch aus unterschiedlichen Zeiten<br />
Untersuchungen zum Makrozoobenthos und zu Fischen vor, die sich allerdings<br />
nur auf die Hauptläufe beziehen (Hammbach/Rhader Bach, <strong>Wienbach</strong>/Lembecker<br />
Wiesenbach, Midlicher Mühlenbach, Kalter Bach). Andere<br />
Tierarten oder Informationen zur Flora sind den Kennblättern zu den Naturschutzgebieten<br />
zu entnehmen. Eine genaue Verortung der Arten aus dem<br />
Kennblatt zum NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ ist aufgrund der weiten<br />
Ausdehnung des Schutzgebietes nicht möglich, während die Flächen des<br />
NSG „Becker Bruch“, „Wessendorfer Elven“ und „Rhader Wiesen“ räumlich<br />
besser eingrenzbar sind.<br />
4.7.1 Flora<br />
In den Gewässerkorridoren die Gegenstand des <strong>KNEF</strong> sind, finden sich an<br />
vielen Abschnitten wertvollere Biotoptypen wie Feuchtgrünland, brachgefallenes<br />
Feuchtgrünland, Flutrasen, Erlenbruchwälder, Moore, Röhrichte,<br />
Großseggenriede, stehende Kleingewässer und Bergsenkungsgewässer.<br />
Nicht zuletzt dieser Umstand hat zu einer Ausweisung relativ großflächiger<br />
Naturschutzgebiete geführt.<br />
Nennenswerte Teile dieser Flächen sind als Elemente einer naturnahen<br />
Fließgewässerlandschaft aufzufassen und stehen somit einer Gewässerentwicklung<br />
nicht entgegen. Lediglich bei Fließgewässern die explizit zur Entwässerung<br />
von Mooren und Feuchtwiesen geschaffen wurden, sind mögliche<br />
Konflikte zwischen einer Gewässerentwicklung und dem Schutz terrestrischer<br />
Biotoptypen im Einzelfall nicht auszuschließen.<br />
Aus verschiedenen Unterlagen ist das Vorkommen zahlreicher seltener und<br />
schutzwürdiger Pflanzenarten in diesen Flächen bekannt. Gefunden wurden<br />
unter anderem (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Sumpf-Veilchen (Viola<br />
palustris), Sumpf-Kriechsternmoos (Plagiomnium elatum), Alpen-Laichkraut<br />
(Potamogeton alpinus), Wasserfeder (Hottonia palustris), Froschkraut (Luronium<br />
natans), Schneide (Cladium mariscus), Südlicher Wasserschlauch<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
118
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
(Utricularia australis), Vielstengelige Sumpfsimse (Eleocharis multicaulis),<br />
Königsfarn (Osmunda regalis), Ufer-Segge (Carex riparia), Großer Klappertopf<br />
(Rhinanthus serotinus), Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus),<br />
Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), Sumpffarn (Thelypteris palustris),<br />
Knöterich-Laichkraut (Potamogeton polygonifolius), Schmalblättriges Wollgras<br />
(Eriophorum angustifolium), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia),<br />
Schnabel-Segge (Carex rostrata).<br />
4.7.2 Vögel<br />
In der allgemeinen Beschreibung der Naturschutzgebiete wird das Auftreten<br />
zahlreicher streng geschützter Vogelarten verzeichnet, die insbesondere in<br />
den gewässernahen Feuchtwiesen vorkommen und deren spezielle Lebensraumansprüche<br />
auch im Rahmen von Planungen zur naturnahen Gewässerentwicklung<br />
Beachtung finden müssen. So sind es im NSG „Rhader Wiesen“<br />
u.a. Bekassine (Gallinago gallinago), Großer Brachvogel (Numenius arquata),<br />
Kiebitz (Vanellus vanellus), Eisvogel (Alcedo atthis) sowie Wiesenpieper<br />
(Anthus pratensis), Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola), Braunkehlchen<br />
(Saxicola rubetra), Neuntöter (Lanius collurio) und Steinschmätzer (Oenanthe<br />
oenanthe). Im NSG „Wessendorfer Elven“ treten u.a. Großer Brachvogel,<br />
Kiebitz, Uferschnepfe (Limosa limosa) aber auch Braunkehlchen und Wiesenschafsstelze<br />
(Motacilla flava) auf.<br />
Im NSG „Becker Bruch“ wurde der Eisvogel als streng geschützte Art kartiert.<br />
Der Eisvogel kommt aber sicherlich auch in anderen Bereichen des<br />
Bachsystems vor. So wurde der Eisvogel bei den Kartierungsarbeiten in<br />
2011 am Hammbach unterhalb der Tüshausmühle und am Fließgewässer<br />
1.12 (in Höhe der Tüshausmühle) jagend beobachtet.<br />
Die meisten der o.g. Vogelarten sind auf große, strukturreiche aber letztlich<br />
offene Feuchtwiesen angewiesen (niedrige Sträucher in der Fläche, aber<br />
kein Auwald). Konflikte mit dem ebenfalls naturschutzrelevanten Ziel, die<br />
Fließgewässer naturnah zu entwickeln und den Lebensraum der streng geschützten<br />
Arten Groppe und Bachneunauge zu sichern, sind gegebenenfalls<br />
im Rahmen der Einzelplanungen auszuräumen.<br />
Der Eisvogel kann bei der Festlegung von Maßnahmen am Gewässer insofern<br />
von Bedeutung sein, als er möglicherweise auch in anthropogen bedingten<br />
Erosionswänden Brutplätze finden kann und in diesen Fällen der<br />
Schutz des Vogels und die naturnahe Umgestaltung des Gewässers gegeneinander<br />
abgewogen werden müssen.<br />
4.7.3 Amphibien<br />
Daten zum Vorkommen Amphibien liegen zum NSG „Becker Bruch“ vor, wo<br />
der Kleine Wasserfrosch (Rana lessonae) als streng geschützte Art nachgewiesen<br />
ist.<br />
Konflikte mit der naturnahen Entwicklung von Fließgewässern sind nicht zu<br />
erwarten, da der Lebensraum des Wasserfrosches als Teil eines naturnahen<br />
Gewässersystems zu bezeichnen ist.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
119
4.7.4 Fische und Neunaugen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Das <strong>Wienbach</strong>system wie es im <strong>KNEF</strong> betrachtet wird, ist von seinem Mündungsgewässer,<br />
der Lippe, isoliert, da die Ableitung aufgrund von Bergsenkungen<br />
nur noch über eine Pumpstrecke erfolgen kann. Eine Aufwanderung<br />
von Fischen und Makrozoobenthos aus der Lippe in das <strong>Wienbach</strong>system<br />
ist derzeit nicht möglich.<br />
Zum Vorkommen von Fischen und Neunaugen liegen Daten aus unterschiedlichen<br />
Quellen und für unterschiedliche Zeiträume vor. Ausgewertet<br />
wurden die Daten des WRRL-Fischmonitoring (LANUV, März 2011), das<br />
Landesfischartenkataster LAFKAT (NZO-GmbH & IFÖ, 2007) und verschiedene<br />
Einzeluntersuchungen.<br />
Im Rahmen des WRRL-Fischmonitoring wurden bis 2009 fünf Probestellen<br />
im Hammbachsystem untersucht (Hammbach, <strong>Wienbach</strong>, Schafsbach, Midlicher<br />
Mühlenbach und Kalter Bach/Rhader Mühlenbach). Die Probestellen<br />
liegen überwiegend im Fischgewässertyp „Unterer Forellentyp Tiefland“, nur<br />
die Probestelle im Midlicher Mühlenbach liegt im Fischgewässertyp „Oberer<br />
Forellentyp Tiefland“ (Referenzartenzusammensetzung s. „Exkurs“). Die Daten<br />
wurden zwischen 2004 und 2008 erhoben, aber lediglich zur Probestelle<br />
im <strong>Wienbach</strong> lagen Daten aus zwei Jahren zur Auswertung vor. Die Abbildung<br />
11 stellt die Lage der Probestellen sowie die für Fische bedeutendsten<br />
Wanderbarrieren im Gewässersystem (Stand 2011) dar.<br />
Exkurs:<br />
Fischarten – Fischgewässertypen und Fließgewässertypen<br />
In der Veröffentlichung „Erarbeitung von Instrumenten zur gewässerökologischen Beurteilung der Fischfauna“<br />
werden Referenzzustände zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes gemäß WRRL für die<br />
Fließgewässer in NRW definiert. Dazu werden die Fließgewässertypen in Fischgewässertypen eingeteilt.<br />
Demnach treten im Gewässersystem des Hammbaches drei Typen auf, denen entsprechende Referenzarten<br />
zugeordnet sind. Bei einem guten ökologischen Zustand bzw. einem guten ökologischen Potential würden<br />
die unten aufgeführten Arten im Hammbachsystem mit Ausnahme der Distanzwanderer wahrscheinlich fast<br />
alle vorkommen.<br />
Fließgewässertyp Fischgewässertyp Referenzarten<br />
Sandgeprägtes FG, organisch<br />
geprägtes FG,<br />
löss-lehmgeprägtes<br />
FG, kiesgeprägtes FG<br />
Sandgeprägtes FG, organisch<br />
geprägtes FG<br />
Oberer Forellentyp (Tiefland)<br />
Unterer Forellentyp (Tiefland)<br />
Schmerle, Koppe, Bachforelle, Dreistachliger Stichling*<br />
typspezifische Art:<br />
Hasel, Gründling<br />
mit geringerer Dominanz, als Begleitart, Wanderfisch:<br />
Bachneunauge, Elritze, Neunstachliger Stichling,<br />
Lachs, Döbel, Flussneunauge, Steinbeisser,<br />
Meerforelle<br />
Koppe, Schmerle, Dreistachliger Stichling, Gründling,<br />
Bachforelle, Steinbeisser*<br />
typspezifische Art:<br />
Elritze, Hasel, Döbel, Neunstachliger Stichling, Rotauge,<br />
Barsch<br />
mit geringerer Dominanz:<br />
Bachneunauge, Aal, Flussneunauge, Lachs,<br />
Meerforelle, Quappe<br />
120
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Fließgewässertyp Fischgewässertyp Referenzarten<br />
Sandgeprägter Fluss<br />
des Tieflandes<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Unterer Brassentyp Gründling, Hasel, Döbel, Steinbeisser, Ukelei, Koppe,<br />
Rotauge, Barbe*<br />
typspezifische Art:<br />
Barsch, Elritze, Dreistachliger Stichling, Schmerle,<br />
Hecht, Schleie, Bachforelle, Neunstachliger Stichling<br />
mit geringerer Dominanz, als Begleitart, Wanderfisch:<br />
Brassen, Güster, Aal, Bachneunauge, Quappe,<br />
Flussneunauge, Karausche, Rotfeder, Schlammpeitzger,<br />
Bitterling, Moderlieschen Lachs, Meerforelle,<br />
Schneider, Kaulbarsch<br />
* Leitarten<br />
Im Bachsystem des Hammbaches wurden fünf der sechs Leitarten, die als<br />
Referenz für den Fischgewässertyp „unterer Forellentyp Tiefland“ genannt<br />
werden, nachgewiesen (Groppe, Schmerle, Dreistachliger Stichling, Gründling,<br />
Bachforelle). Es fehlt lediglich der Steinbeißer.<br />
Bei den typspezifischen Arten hingegen wurden nur drei von sechs Arten<br />
gefunden (Neunstachliger Stichling, Rotauge, Barsch). Es fehlen Elritze, Hasel<br />
und Döbel. Bei den Wanderfischen wurde lediglich der Aal an einer<br />
Probestelle nachgewiesen. Es fehlen somit Lachs, Meerforelle und Flussneunauge,<br />
was aber insofern zu erwarten ist, als diesen Arten die für die<br />
Fortpflanzung wesentliche Wanderung zwischen Meer und Hammbachsystem<br />
in Folge der Existenz der Pumpstrecke nicht mehr möglich ist.<br />
Mit einer hohen Anzahl an Individuen ist die Groppe vertreten, gefolgt vom<br />
Dreistachligen Stichling und vom Bachneunauge.<br />
Werden die Probestellen einzeln betrachtet, so weisen Hammbach, <strong>Wienbach</strong><br />
und Midlicher Mühlenbach fast alle Leitarten auf. Der Kalter Bach mit<br />
fünf und der Schafsbach mit nur drei Arten weisen deutlich verringerte Artenspektren<br />
auf, als die Probestellen im Hammbach und <strong>Wienbach</strong>. Von den<br />
Leitarten waren sogar nur zwei von sechs vorhanden. Beide Probestellen<br />
liegen jeweils oberhalb eines absoluten Wanderhindernisses, zudem gibt es<br />
im Schafsbach keine strukturell höherwertigen Gewässerstrecken.<br />
121
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Abbildung 11: Probestellen aus dem WRRL-Fischmonitoring und bedeutende Wanderhindernisse<br />
Die Angaben bei NZO-GmbH & IFÖ (2007) stammen aus dem Landesfischartenkataster<br />
LAFKAT und berücksichtigen Daten, die bis zum Januar<br />
2006 eingegangen sind. Die Probestellen sind unbedingt nicht identisch mit<br />
denen des WRRL-Fischmonitoring. Demzufolge liegen für das Hammbachsystem<br />
Hinweise auf das Auftreten folgender Fischarten vor: Aal, Bachforelle,<br />
Bachsaibling, Barsch, Brasse, Döbel, Dreistacheliger Stichling, Giebel,<br />
Gründling, Güster, Koppe, Neunstachliger Stichling, Regenbogenforelle,<br />
Rotauge, Schleie und Schmerle. Außerdem treten Bach- und Flussneunauge<br />
auf.<br />
Die Daten decken sich somit im Wesentlichen mit den Befischungsdaten aus<br />
dem WRRL-Fischmonitoring, verzeichnen aber als weitere Art den Döbel (eine<br />
der sog. typspezifischen Arten) und das Flussneunauge (eine wandernde<br />
Art mit Teillebensräumen im Meer).<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
122
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Tabelle 16: Befischungsdaten aus dem WRRL-Fischmonitoring bis 2009 (LANUV, März 2011)<br />
Fische/ Neunaugen Hammbach<br />
2008<br />
Schafsbach<br />
2007<br />
Kalter Bach<br />
(Rhader Mühlenbach)<br />
2007<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
2008 (2004)<br />
Midlicher<br />
Mühlenbach<br />
Gesamtfang je Art in Stück<br />
Karpfen -- -- -- 2 (--) --<br />
Regenbogenforelle 6 -- -- -- (1) --<br />
Güster -- -- -- -- (1) --<br />
Groppe (L) 658 -- 9 92 (150) --<br />
Schmerle (L) 49 26 -- 20 (42) 3<br />
Dreistachliger Stichling<br />
(L)<br />
8 67 256 20 (50) 92<br />
Gründling (L) 16 -- -- -- (--) --<br />
Bachforelle (L) 12 -- -- 14 (17) 35<br />
Neunstachliger Stichling<br />
(tA)<br />
-- 40 97 2 (14) --<br />
Rotauge (tA) 14 -- -- 6 (13) --<br />
Barsch (tA) 1 -- 10 1 (3) --<br />
Aal (W) -- -- -- 1 (3) --<br />
Bachneunauge 80 -- 54 -- (--) 43<br />
Referenzarten (Instrumente Fischfauna gemäß EG-WRRL, NZO-GmbH & IFÖ 2007)<br />
L = Leitart, tA = typspezifische Art, W = Wanderfische<br />
Das Bachneunauge wurde sowohl im Rahmen einer Untersuchung aus<br />
dem Jahr 2000 (Lippeverband und Universität-GH-Essen) an einer Probestelle<br />
kurz oberhalb der Probestelle des WRRL-Monitoring im <strong>Wienbach</strong>, wie<br />
auch in einer älteren Studie für den Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>es zwischen<br />
Mündung Midlicher Mühlenbach und FG 2.32 (R. Hahn, 1990) nachgewiesen.<br />
Da beide Untersuchungen bereits lange zurück liegen und sich seitdem<br />
deutliche Veränderungen im Bachsystem ergeben haben, erscheint es derzeit<br />
nicht gesichert, dass diese Art noch im <strong>Wienbach</strong> vorkommt. Nicht ausgeschlossen<br />
ist aber, dass das Bachneunauge in den WRRL-Untersuchungen<br />
aus methodischen Gründen nicht erfasst wurde.<br />
Der Steinbeisser als eine der Referenzarten für einen Teil der Fließgewässertypen<br />
die im Rahmen des <strong>KNEF</strong> behandelt werden, konnte zwar an keiner<br />
der fünf Probestellen des Fischmonitoring nachgewiesen werden. In den<br />
Unterlagen zum FFH-Gebiet ist er aber (ohne genauere Angaben) verzeichnet<br />
und er wurde im Rahmen der Untersuchung einer Probestelle im naturnahen<br />
Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>es aus dem Jahr 1989 (E. Rink, 1992) nachgewiesen.<br />
Auch für diese Art kann im Rahmen des <strong>KNEF</strong> keine abschließende<br />
Einschätzung ihres aktuellen Vorkommens gegeben werden.<br />
Das Flussneunauge, ist nicht nur in den Unterlagen zum FFH-Gebiet verzeichnet,<br />
sondern wurde auch 1992 noch nachgewiesen (T. Timm, 1992).<br />
Der Umstand, dass diese Art im WRRL-Monitoring nicht mehr verzeichnet ist,<br />
muss als tatsächliches Erlöschen der Population interpretier werden, da die<br />
Wanderung zwischen Meer und <strong>Wienbach</strong>system durch den Bau des<br />
Pumpwerkes dauerhaft unterbunden ist.<br />
Das Fehlen von Referenzarten in den Gewässern bzw. Gewässerabschnitten<br />
kann darauf zurückgeführt werden, das die Gewässerstruktur in den weitaus<br />
meisten Gewässerabschnitten eher schlecht ist und daher die Habitatan-<br />
2007<br />
123
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
sprüche der Arten nur bedingt erfüllt sind. Mit einer Strukturverbesserung<br />
kann es jedoch zu einer Wiederausbreitung über im Gewässersystem verbliebene<br />
Individuen kommen. Falls Arten gar nicht mehr im Gewässersystem<br />
vorhanden sind, erscheint auch eine Wiederbesiedlung durch Besatz denkbar.<br />
4.7.5 Wirbellosenfauna<br />
Mit der Großen Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) wurde eine streng geschützte<br />
Libellenart im NSG „Becker Bruch“ kartiert und mit der Nordischen<br />
Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda) eine weitere Rote Liste Art. Im NSG<br />
„Rhader Wiesen“ wurde die Rote Liste Art Glänzende Binsenjungfer (Lestes<br />
dryas) festgestellt. Darüber hinaus kommt die Gebänderte Prachtlibelle<br />
(Calopteryx splendens) als besonders geschützte Art (BNatSchG Anhang B)<br />
im Hammbach, Kalter Bach, <strong>Wienbach</strong>, Hervester Bruchgraben, Midlicher<br />
Mühlenbach und FG 1.12 vor.<br />
Bis auf die Gebänderte Prachtlibelle besiedeln alle Arten Stillgewässer mit<br />
natürlichen Strukturen, so dass Konflikte mit einer naturnahen Gewässerentwicklung<br />
in der Regel ausgeschlossen sind. Lediglich die Gebänderte<br />
Prachtlibelle, eine zwar geschützte aber in NRW vergleichsweise häufig auftretende<br />
Art, besiedelt Röhrichte an Fließgewässern und benötigt einen vergleichsweise<br />
hohen Besonnungsgrad der Gewässerabschnitte, sowie eine<br />
ausreichende Verkrautung mit niedrigen Wasser- und Uferpflanzen. Um ihren<br />
Bestand zu schützen, kommt einem Erhalt von offenen Strukturen daher<br />
eine besondere Bedeutung zu. Da ein Wechsel von vollständig beschatteten<br />
und teilweise besonnten Gewässerabschnitten jedoch auch dem Leitbild aller<br />
im Bearbeitungsgebiet des <strong>KNEF</strong> auftretenden Gewässertypen entspricht,<br />
sind ernsthafte Konflikte zwischen naturnaher Gewässerentwicklung<br />
und reinem Artenschutz weitgehend auszuschließen.<br />
Im NSG „Rhader Wiesen“ wurde die Fluss-Kugelmuschel als Rote Liste Art<br />
aufgenommen. Sie ist jedoch eher eine Charakterart von sand- und lehmgeprägten<br />
Tieflandflüssen und nicht von Tieflandbächen.<br />
Der Charakterisierung der Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaften liegen<br />
die vergleichsweise aktuellen Monitoringdaten des Lippeverbandes aus<br />
dem Jahre 2007 zugrunde, die um Literaturangaben ergänzt werden.<br />
Die Artenzusammensetzung- und Abundanz an den einzelnen Probestellen<br />
spiegelt deutlich die lokalen Habitatverhältnisse (Gewässerstruktur, physikochemischen<br />
Bedingungen sowie Abflussverhältnisse) der Gewässer wider.<br />
So weist die Probestelle im Oberlauf des Hammbachs (Abschnitt Rhader<br />
Bach) (MS 409) eine sehr artenarme Makrozoobenthos-Biozönose überwiegend<br />
anspruchsloser in Bezug auf die Strömung indifferente Arten auf, wie<br />
sie häufig in kleinen, langsam fließenden bis stehenden Gräben anzutreffen<br />
ist und spiegelt somit die aktuell defizitäre Gewässerstruktur und Abflussverhältnisse<br />
wider. Dominiert wird die Lebensgemeinschaft von Schnecken und<br />
Muscheln, v. a. von der Neozoe Potamopyrgus antipodarum sowie Würmern<br />
und Dipteren, die v. a. schlammige Gewässerbereiche besiedeln. Nur in wenigen<br />
Individuen kommt die Mützenschnecke Ancylus fluviatilis vor (gemäß<br />
der WRRL konformen Makrozoobenthos-Bewertung PERLODES, ein Gütezeiger<br />
für sandgeprägte Bäche), die auf das Vorkommen von Hartsubstraten<br />
wie Kies oder Totholz angewiesen ist.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
124
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Der Oberlauf des Kalter Bachs (Abschnitt Rhader Mühlenbach) (MS 440)<br />
weist eine Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft überwiegend strömungsliebender<br />
Arten kleiner Bäche auf und deutet damit auf die hier auch natürlicherweise<br />
zu erwartende Abflüsse hin. Dementsprechend dominieren auch<br />
unter den Ernährungstypen die Zerkleinerer, hier vertreten durch verschiedene<br />
Flohkrebsarten. Häufigster Vertreter ist der Bachflohkrebs Gammarus<br />
pulex. Hervorzuheben ist das Vorkommen von Gammarus fossarum in höheren<br />
Abundanzen, ein Indikator für sehr sauberes Wasser infolge von erhöhten<br />
Tiefengrundwasserzustrom (Timm & Ohlenforst 1994). Das Fehlen von<br />
Eintags-, Stein- und Köcherfliegen kann auch an dem Beprobungszeitraum<br />
Anfang September liegen, so dass hier keine weiteren Aussagen möglich<br />
sind.<br />
Der Hammbach (Abschnitt Rhader Mühlenbach) (MS 410) weist zwar eine<br />
artenreiche Makrozoobenthos-Biozönose überwiegend strömungsliebender<br />
Bacharten auf, typische Arten von sandgeprägten Fließgewässern spielen allerdings<br />
eine eher untergeordnete Rolle. Dazu gehört z. B. die in lagestabilen<br />
Sandablagerungen grabende Eintagsfliege Ephemera danica oder die<br />
Eintagsfliege Paraleptophlebia submarginata, ebenfalls ein Gütezeiger für<br />
diesen Gewässertyp, die beide nur in sehr geringen Abundanzen vertreten<br />
sind. Totholzbesiedler, die häufig dieses einzig verfügbare Hartsubstrat in<br />
sandgeprägten Fließgewässern besiedeln, fehlen weitgehend. Dafür finden<br />
sich vermehrt Steinbesiedler, die v. a. die zur Ufer- oder Sohlsicherung eingebrachten<br />
Steinschüttungen besiedeln.<br />
Der Oberlauf des <strong>Wienbach</strong>es (Abschnitt Lembecker Wiesenbach) (MS 430)<br />
weist eine sehr arten-und individuenarme „Grabenbiozönose“, dominiert von<br />
Würmern und Kleinmuscheln, auf. Hierbei handelt es sich um weit verbreitete<br />
und in Bezug auf Sauerstoff oder Temperatur eher anspruchslose Arten,<br />
die das mäßig saprobiell belastete Gewässer besiedeln können. Anspruchsvollere<br />
Arten fehlen hier vollständig, was auf den grabenartigen Ausbau, die<br />
organische Belastung und die temporäre Wasserführung zurückzuführen ist.<br />
Die Makrozoobenthos-Biozönose des Oberlaufs des Midlicher Mühlenbachs<br />
(MS 420) weist neben anspruchslosen und weit verbreiten Arten, wie sie<br />
auch in den grabenartig ausgebauten Oberläufen der anderen Gewässer<br />
vorkommen, mit dem Flohkrebs Gammarus fossarum auch einen Indikator<br />
für einen Tiefengrundwasserzustrom auf. Die vorkommenden Arten besiedeln<br />
neben langsam fließenden Fließgewässern auch Stehgewässer.<br />
Der Unterlauf des Midlicher Mühlenbachs (MS 421) oberhalb des Zusammenflusses<br />
mit dem <strong>Wienbach</strong>, weist eine vergleichsweise artenreiche Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft<br />
strömungsliebender und in Bezug auf<br />
die Sauerstoffverhältnisse anspruchsvollerer Fließgewässerarten auf. Neben<br />
Arten, die bevorzugt Wasserpflanzen besiedeln, wie z. B. die Eintagsfliege<br />
Baetis sp. und die Gemeine Schlammschnecke (Radix balthica), sind es v. a.<br />
Arten, die die feinen Sedimente besiedeln. Dazu zählt beispielsweise die<br />
Zuckmücke (Prodiamesa olivacea) sowie die Eintagsfliege Ephemera danica.<br />
Beide Arten sind als Gütezeiger eingestuft und charakteristisch für sandgeprägte<br />
Gewässer und beide Arten kommen hier in höheren Abundanzen<br />
vor. Ein obligater Totholz-Besiedler ist die Köcherfliege Lepidostoma basale,<br />
die hier ebenfalls in höheren Abundanzen vertreten ist. Auch die Larven des<br />
Hakenkäfers (Elmis sp.) besiedelt bevorzugt dieses insbesondere in sand-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
125
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
geprägten Fließgewässern wichtige besiedlungsrelevante Hartsubstrat. Das<br />
Totholz hier wird hier allerdings durch das mit Faschinen gesicherte Ufer gestellt.<br />
In naturnahen Fließgewässern würden diese Arten Erlenwurzel oder<br />
Totholz besiedeln. Das grundsätzliche Vorkommen spiegelt aber das zumindest<br />
in Teilabschnitten im gesamten Gewässersystem liegende Totholz<br />
(inkl. der Uferbefestigung) und die zum Teil an der Mittelwasserlinie stehenden<br />
Erlen wider. Im Vergleich zu den oberhalb gelegenen Probestellen ist<br />
hier der Flohkrebs Gammarus roeselii, der eher höhere Wassertemperaturen<br />
bevorzugt, die dominante Art, während G. fossarum nur noch vereinzelt auftritt.<br />
Der Unterlauf des <strong>Wienbach</strong>s (MS 435) (oberhalb des Zusammenflusses mit<br />
dem Hammbach) weist für diesen Gewässertyp eine sehr arten- und individuenreiche<br />
Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft überwiegend strömungsliebender<br />
und in Bezug auf die Sauerstoffverhältnisse anspruchsvolle<br />
Arten auf. Typische Arten sandgeprägter Fließgewässer spielen hier aufgrund<br />
des Ausbauzustands zwar eine eher untergeordnete Rolle, dennoch<br />
kommen einige dieser Arten begünstigt durch den oberhalb gelegen naturnahen<br />
Waldabschnitt des <strong>Wienbach</strong>s vor. Darunter sind die Köcherfliege<br />
Lepidostoma basale und die Käferlarven Elmis sp. und Elodes sp., die Totholz<br />
als Substrat bevorzugen. Die schlammigeren Feinsedimente werden v.<br />
a. von Zuckmücken und Erbsenmuscheln Pisidium sp. besiedelt, vereinzelt<br />
kommt auch Ephemera danica vor. Dominiert wird die Lebensgemeinschaft<br />
von Steinbesiedlern, wie der Köcherfliege Hydropsyche siltalai, die durch die<br />
Steinschüttungen zur Ufersicherung begünstigt werden. Daneben stellen<br />
Wasserpflanzenbesiedler einen großen Anteil, darunter häufig die Eintagsfliege<br />
Baetis rhodani. Häufigste Art unter den Flohkrebsen ist die aus der<br />
Lippe eingewanderte Neozoe Echinogrammarus berilloni.<br />
Die unterste Probestelle im Gewässersystem (MS 412 Hammbach), kurz<br />
oberhalb der Einmündung in die Lippe, weist flusstypische Arten auf, wie sie<br />
auch in der Lippe verbreitet sind. Dazu zählen insbesondere die Flohkrebs-<br />
Neozoen, wie der Höckerflohkrebs (Dikerogammerus villosus) oder der Tigerflohkrebs<br />
(Gammarus trigrinus). Die Makrozoobenthos-<br />
Lebensgemeinschaft ist mäßig artenreich, charakterisiert ist sie durch in Bezug<br />
auf Strömung und Sauerstoff eher weniger anspruchsvolle Arten. Hier ist<br />
deutlich zu erkennen, dass zu den oberhalb liegenden Abschnitten, aufgrund<br />
der dazwischen liegenden Pumpstrecke, keine Anbindung mehr besteht.<br />
In der Literatur sind die hydromorphologischen aber v. a. biozönotischen<br />
Besonderheiten der naturnahen „Referenzgewässerabschnitte“ (LUA 1999a,<br />
b) des <strong>Wienbach</strong>-Midlicher Mühlenbach-Systems ausführlich beschrieben<br />
worden (u. a. Timm 1993, Hahn & Timm 1993, Timm & Ohlenforst 1993,<br />
1994, Pottgiesser & Sommerhäuser 2000): Die gute Wasserqualität ist neben<br />
der relativ extensiven Nutzung des Einzugsgebietes vor allem auf den<br />
geologisch bedingten, massiven Zustrom von sauberem Tiefengrundwasser<br />
zurückzuführen, das die Abiotik und Biotik des <strong>Wienbach</strong>es entscheidend<br />
prägt. Der Grundwasserzufluss bewirkt eine ausgeglichene, sommerkühle<br />
Bachtemperatur, einen gleichmäßigen Abfluss sowie die bereits angesprochene<br />
gute Wasserqualität mit konstant hohen Sauerstoffgehalten und verleiht<br />
dem <strong>Wienbach</strong> damit den Charakter eines „Forellenbaches des Tieflandes“.<br />
Diese ausgeglichenen Lebensbedingungen und die hohe Wasserqualität<br />
spiegeln sich auch in der Wirbellosenfauna wider: Im Flachland auf<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Quellbäche beschränkte Arten, z.B. die Köcherfliegen Silo nigricornis und<br />
Agapetus fuscipes und Mittelgebirgsbacharten, wie z. B. der Bachflohkrebs<br />
Gammarus fossarum kommen neben Arten großer, unbelasteter Fließgewässer,<br />
wie z. B. den Eintagsfliegen Brachycercus harisella und Heptagenia flava,<br />
vor. Neben dem vorherrschenden Substrat Sand sorgen Schlamm, Kies,<br />
Laub und Totholz für vielfältige Substratverhältnisse. Von besonderer Bedeutung<br />
ist das Totholz, das in Sandbächen das einzige natürliche Hartsubstrat<br />
darstellt. Dies erklärt die schwerpunktmäßige Verbreitung von Arten, deren<br />
Lebensweise an dieses Substrat angepaßt ist, im Waldabschnitt (z. B. die<br />
Eintagsfliegenlarven Heptagenia flava und Electrogena affinis, die Steinfliege<br />
Isoperla grammatica, die Köcherfliege Lepidostoma basale und die Ibisfliege<br />
Atherix ibis).<br />
5 Entwicklungsziele<br />
5.1 Planerische Rahmenbedingungen und<br />
Nutzungsansprüche<br />
Grundlagen<br />
Das Entwicklungsziel leitet sich aus der planerischen Abwägung des Leitbildes<br />
mit den sozioökonomischen und nutzungsabhängigen Rahmenbedingungen<br />
ab und stellt den Soll-Zustand dar, wie er unter Berücksichtigung<br />
der Restriktionen in einem überschaubaren Zeitraum erreicht werden<br />
kann.<br />
Sozioökonomische und nutzungsabhängige Rahmenbedingungen, die einen<br />
potenziell limitierenden Faktor für die Herstellung bzw. Sicherung eines<br />
leitbildgerechten Fließgewässers darstellen, sind in folgenden Bereichen<br />
zu suchen:<br />
• Recht (z.B. Eigentumsverhältnisse, Schutzausweisungen, übergeordnete<br />
Planungen, gültige Rechte und Bewilligungen)<br />
• Nutzungen und Nutzungsansprüche (z.B. Hochwasserschutz,<br />
Siedlungswasserwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Bebauung,<br />
Verkehrswege, Ver- und Entsorgungstrassen, Wasserkraft und Rohstoffabbau,<br />
Schifffahrt, Freizeit und Erholung)<br />
• Natur- und Kulturlandschaftsschutz (z.B. konservierender Naturschutz<br />
vs. Prozessschutz)<br />
• Abiotik (z.B. Grundwasser-, Relief- und Abflussveränderungen, Geschiebedefizite,<br />
Wasserqualität, Altlasten)<br />
Die potenziell limitierenden Faktoren sind in einem Abwägungsprozess<br />
zwischen Nutzungsanforderungen und gewässerökologischen Anforderungen<br />
möglichst transparent zu beurteilen. Dazu ist es wünschenswert, die<br />
generalisierten Angaben von Parameterausprägungen wie sie in der Leitbildbeschreibung<br />
nach LUA-Merkblatt 17 erfolgt, anhand der örtlichen Bedingungen<br />
genauer zu bestimmen. Von besonderer Bedeutung sind die<br />
Aspekte, die einen unmittelbaren Flächenanspruch gewässerseits formulieren<br />
(Mäandergürtelbreite und Bordvollprofile).<br />
Die Bearbeitungstiefe ist dabei von der Größe der Gewässer und der Qualität<br />
der vorliegenden Daten abhängig zu machen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
127
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
5.1.1 Typen gewässerbegleitender Flächen<br />
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<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Die Entwicklungsziele für Fließgewässer werden von der Frage ausgehend<br />
bestimmt, welche Flächen das Gewässer für einen naturnahen und langfristig<br />
stabilen Zustand benötigt, um anschließend bestimmen zu können, welche<br />
Flächen dem Gewässer unter den gegebenen Umständen tatsächlich<br />
zur Verfügung gestellt werden können.<br />
Typen gewässerbegleitender Flächen<br />
Überschwemmungsflächen<br />
Definition: von potentiell natürlichen<br />
oder realen HQ 100 oder >HG 100-<br />
Ereignissen überschwemmte Flächen.<br />
Zweck: Hochwasserschutz<br />
Auen<br />
Definition: von häufigen potentiell natürlichen<br />
Hochwässern zwischen < HQ1<br />
und HQ5 überschwemmte Flächen bei<br />
potenziell natürlichen Gerinne- und Vorlandgeometrien.<br />
Migrationskorridor/Entwicklungskorridor<br />
Definition: potentiell natürliche oder reale<br />
Korridore der Mäandergürtelbreiten,<br />
innerhalb derer die Fließgewässer (vor<br />
allem abhängig von Abfluss, Talbodengefälle<br />
und Sohl- und Ufersubstrat) eine<br />
stabile Laufentwicklung ohne seitliche<br />
Einschränkung erreichen.<br />
Zweck (bei Ausweisung als nutzungsfreie<br />
Flächen): uneingeschränkte eigendynamische<br />
Entwicklung (inkl. des<br />
hoch dynamischen Auenteils).<br />
Ersatzauen/Sekundärauen<br />
Definition: durch Abgrabung oder Eindeichung<br />
entstandene oder begrenzte<br />
Flächen mit häufigen Überschwemmungen<br />
durch Hochwässer von < HQ1 bis<br />
HQ5; die Breite ist frei definierbar, aber<br />
i.d.R. schmaler als die natürliche Aue.<br />
Zweck: eigendynamische Gewässer- und<br />
Auenentwicklung im Rahmen der gegebenen<br />
Raumpotenziale.<br />
Uferstreifen/Gewässerrandstreifen<br />
Definition: nutzungsfreie Streifen unmittelbar<br />
entlang der realen Fließgewässerufer<br />
mit frei definierbaren Breiten und ohne<br />
Bezug zu Überschwemmungen oder<br />
zum Migrationsverhalten der Fließgewässer;<br />
als absolute Breiten oder als Faktoren<br />
(bezogen auf die Gewässerbreite,<br />
und/oder Hangneigung und Umfeldnutzung)<br />
definiert (vgl. § 90a LWG NW und<br />
„Blaue Richtlinie“).<br />
Zweck: Verbesserung der Sohl- und<br />
Uferstrukturen sowie Vermeidung von<br />
stofflichen Einträgen.<br />
Zur Ermittlung der natürlichen Mäandergürtelbreite können naturnahe Referenzstrecken<br />
im aktuellen Bestand, Angaben in historischen Karten sowie<br />
ein Verfahren zur Ermittlung von Entwicklungskorridoren in der Blauen Richtlinie<br />
herangezogen werden.<br />
1. Referenzstrecken gibt es im <strong>Wienbach</strong>system derzeit nur noch zwei:<br />
den <strong>Wienbach</strong> von km 3+100 bis 3+300 und den Kalter Bach von km<br />
5+300 bis 5+500. In den genannten Abschnitten hat der <strong>Wienbach</strong> eine<br />
Mäandergürtelbreite von ca. 50 m (bei einer Sohlbreite von 5 m) und der<br />
Kalter Bach von ca. 20 m (bei einer Sohlbreite von 2 m).<br />
2. Eine Auswertung der historischen Karten in Bezug auf natürliche Sohlbreiten<br />
ist selbst bei den größeren Fließgewässern des Untersuchungsgebietes<br />
nicht möglich. In den Karten werden unterschiedliche Breiten<br />
lediglich indirekt durch Verwendung von Doppel- oder Einfachlinie dargestellt.<br />
Erst bei großen Fließgewässern wie der Lippe werden unterschiedliche<br />
Sohlbreiten differenzierter dargestellt. Hinweise auf natürliche<br />
Laufkrümmungen für die zu untersuchenden Fließgewässer sind den historischen<br />
Karten jedoch dann zu entnehmen, wenn zur Zeit der Kartenaufnahme<br />
noch naturnahe Abschnitte vorhanden waren. Angesichts der<br />
langen landwirtschaftlichen Nutzung ist dies im <strong>Wienbach</strong>system zwar<br />
nur noch teilweise der Fall, aber beim Hammbach und beim <strong>Wienbach</strong><br />
lässt sich für Teilabschnitte durchaus einer Mäandergürtelbreite von ca.<br />
128
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
40 bis 60 m in den Unterläufen und beim Kalter Bach von ca. 20 m im<br />
Oberlauf nachvollziehbar herleiten (vgl. Abbildung 12).<br />
Hammbach (Unterlauf) (Preuß. Uraufnahme) Hammbach (Unterlauf) (Preuß. Neuaufnahme)<br />
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Mäandergürtelbreite 40 – 60 m, Lauf mäandrierend<br />
<strong>Wienbach</strong> (Unterlauf) (Preuß. Uraufnahme) Kalter Bach (Oberlauf) (Preuß. Neuaufnahme),<br />
129
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Mäandergürtelbreite ca. 40 m, Lauf mäandrierend Mäandergürtelbreite ca. 20 m, Lauf gewunden<br />
Abbildung 12: Windungsgrad in ausgewählten Gewässerabschnitten (Ausschnitt historischer Karten)<br />
3. Die Herleitung des potenziellen Entwicklungskorridors gemäß Blauer<br />
Richtlinie („Richtlinie für die Entwicklung naturnaher Fließgewässer in<br />
Nordrhein-Westfalen“, 2010) erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren unter<br />
Berücksichtigung typspezifischer Kriterien und bestehender Restriktionen<br />
sowie pauschaler Annahmen zum Verhältnis von potentiell natürlicher<br />
Sohlbreite und tatsächlicher Ausbaubreite. Aus der potentiell natürlichen<br />
Gerinnebreite wird eine Breite des Entwicklungskorridors abgeleitet,<br />
der zur typkonformen Gewässerentwicklung erforderlich ist und weitgehend<br />
der Mäandergürtelbreite entspricht, wie sie aus historischen Karten<br />
ableitbar ist.<br />
Die sich aus diesen theoretischen Betrachtungen ergebenden Breiten<br />
des Entwicklungskorridors sind Tabelle 17 zu entnehmen.<br />
Tabelle 17: Entwicklungskorridor (ohne Berücksichtigung von Restriktionen)<br />
grad<br />
Pot. natürliche Sohlbreite<br />
(gem. Blauer RL)<br />
Breite des Entwicklungskorridors<br />
zur<br />
typkonformen Gewässerentwicklung<br />
(bei Verhältnis pot. nat.<br />
Gerinnebreite zu Breite<br />
Entwicklungskorridor<br />
(1:3 – 1:10))<br />
Windungs-<br />
nat. Pot.<br />
Fließgewässer Stationierung<br />
Hammbach 0+000 bis 9+450 1,25 - 2 bis 12 m 36 – 120 m<br />
9+450 bis 15+000 1,25 - 2 bis 6 m 18 – 60 m<br />
15+000 bis 21+500 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />
<strong>Wienbach</strong> 0+000 bis 6+800 1,25 - 2 bis 12 m 36 – 120 m<br />
6+800 bis 11+400 1,25 - 2 bis 6 m 18 – 60 m<br />
11+400 bis 13+700 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />
Kalter Bach 0+000 bis 6+200 1,25 - 2 bis 6 m 18 – 60 m<br />
6+200 bis 8+480 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />
Midlicher Müh- 0+000 bis 2+300 1,25 - 2 bis 12 m 36 – 120 m<br />
lenbach<br />
2+300 bis 11+500 1,25 - 2 bis 6 m 18 – 60 m<br />
11+500 bis 15+000 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />
Schafsbach 0+000 bis 7+880 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />
sonstige Fließgewässer<br />
mit gerin-<br />
1,25 - 2<br />
ger Sohlbreite<br />
(FG-Typen 11, 14,<br />
16)<br />
bis 3 m 9 – 30 m<br />
130
Fließgewässer Stationierung Pot. nat. Windungs-<br />
sonstige Fließgewässer<br />
mit geringer<br />
Sohlbreite<br />
(Typ 18)<br />
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von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
grad<br />
Pot. natürliche Sohlbreite<br />
(gem. Blauer RL)<br />
Breite des Entwicklungskorridors<br />
zur<br />
typkonformen Gewässerentwicklung<br />
(bei Verhältnis pot. nat.<br />
Gerinnebreite zu Breite<br />
Entwicklungskorridor<br />
(1:3 – 1:10))<br />
1,5 - 2 1:5 – 1:10 20 – 40 m<br />
Exkurs<br />
Bestimmung des Windungsgrades<br />
In der Leitbildbeschreibung im Merkblattes17 für kleine und mittlere Fließgewässer<br />
(LUA, 1999) werden die Begriffe für die Laufform nicht weiter beschrieben<br />
oder definiert. Die Angaben für große Fließgewässer sind hingegen<br />
nicht direkt auf die gewässertypologische Nomenklatur für kleine Gewässer<br />
übertragbar. Da im Rahmen von Ausbauplanungen in der Regel ein<br />
Windungsgrad angegeben werden muss, wird nachfolgend den Begriffen in<br />
Merkblatt 17 ein mathematischer Wert (Sinuosität) in Anlehnung an die<br />
zeichnerische Darstellung aus Merkblatt 34 zugewiesen.<br />
Windungsgrad<br />
nach LUA-Merkblatt 34<br />
(Leitbilder große Fließgewässer)<br />
Laufform Windungsgrad<br />
gestreckt<br />
schwach<br />
gewunden <br />
gewunden <br />
mäandrierend<br />
stark<br />
mäandrierend<br />
Klassifikation Windungsgrad in<br />
Anlehnung an LUA Merkblatt 17<br />
(Leitbilder kleine bis mittelgroße<br />
Fließgewässer)<br />
Laufform Windungsgrad<br />
1,01 - 1,05 gestreckt 1,01 - 1,05<br />
1,06 - 1,25<br />
1,26 - 1,5<br />
schwach gekrümmt<br />
leicht geschwungen<br />
1,06 - 1,2<br />
1,21 - 1,3<br />
1,51 - 2,0 geschwungen 1,31 - 1,5<br />
> 2<br />
stark geschwungen<br />
1,51 - 1,7<br />
geschlängelt 1,71 - 2,0<br />
mäandrierend > 2<br />
131
Klassifikation Windungsgrad in<br />
Anlehnung an LUA Merkblatt 17<br />
(Leitbilder kleine bis mittelgroße Fließgewässer)<br />
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<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Begriffe im LUA-Merkblatt 14<br />
(Gewässerstrukturkartierung)<br />
Laufform Laufform<br />
gestreckt geradlinig<br />
schwach gekrümmt gestreckt<br />
leicht geschwungen schwach geschwungen<br />
geschwungen mäßig geschwungen<br />
stark geschwungen stark geschwungen<br />
geschlängelt geschlängelt<br />
mäandrierend mäandrierend<br />
Der Vergleich der theoretisch hergeleiteten Breite des Entwicklungskorridors<br />
und der aus historischen Karten ablesbaren Breite sowie des Zustandes in<br />
den wenigen naturnahen Referenzstrecken weist gute Übereinstimmungen<br />
zwischen den verschiedenen Herangehensweisen auf. Es lässt sich daher<br />
mit hinreichender Sicherheit der untere Wert für die Breite des Entwicklungskorridors<br />
gem. Blauer Richtlinie als Anhaltspunkt für das Gewässersystem<br />
des <strong>Wienbach</strong>es verwenden.<br />
Allerdings entspricht die Sohlbreite in den naturnahen Abschnitten des<br />
<strong>Wienbach</strong>es in etwa der Ausbaubreite des Gewässers unterhalb der Referenzstrecke.<br />
Die Kriterien für die Abschätzung der potentiell naturnahen<br />
Sohlbreite in der Blauen Richtlinie, die zu wesentlich größeren pot. natürlichen<br />
Sohlbreiten (und in Folge dessen auch breiteren Entwicklungskorridoren<br />
führen würden), kommen daher nicht zur Anwendung. Für die Sohlbreite<br />
sind vielmehr die Breiten in den Referenzabschnitten zugrunde zu legen.<br />
Innerhalb solcher dem Gewässer zur Verfügung gestellten Migrationskorridore<br />
würden sich im Mittel eine stark geschwungene bis mäandrierende<br />
Laufform ausbilden. Die Entwicklung von größeren Auen bleibt jedoch unwahrscheinlich<br />
und nur in ausgewählten Bereichen (nach einer Detailprüfung)<br />
denkbar, da durch die tief liegenden Gewässersohlen auch größere<br />
Abflüsse im Bett abgeleitet werden können und eine Sohlanhebung in den<br />
meisten Fällen aufgrund der nötigen Aufrechterhaltung der Dränagefunktion<br />
nicht möglich ist.<br />
Als Mindestanforderungen für primär dem Gewässer zur Verfügung stehende<br />
Flächen gelten die die Uferstreifen/Gewässerrandstreifen entsprechend<br />
den Anforderungen des Wasserhaushalsgesetzes (§ 38) mit fünf Metern<br />
Breite. Innerhalb von Siedlungsflächen und bei ausgewählten Fließgewässern<br />
wird diese Mindestanforderung auf drei Meter reduziert (vgl. Kapitel<br />
6.1.2).<br />
5.1.2 Limitierende Faktoren<br />
Siedlungsnutzungen, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Energiegewinnung,<br />
aber auch Naturschutz, Naherholung und Sport sowie Fischerei<br />
und Jagd können zu limitierenden Faktoren für die Gewässerentwicklung<br />
werden.<br />
Beispielhafte Mechanismen für die Wirkung als Restriktion sind:<br />
• fehlende Flächenverfügbarkeit (durch Konkurrenz anderer Nutzungen)<br />
132
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
• bleibende Erforderlichkeit naturferner Sohl- und Uferbefestigungen<br />
(wegen dauerhaft hoher Einleitungsmengen)<br />
• Veränderung der Abflussverhältnisse (durch Einleitungen, Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
etc.)<br />
• Zwang zur Erhaltung nicht leitbildgemäßer Landschaftselemente am<br />
/im Gewässer (z.B. Aufstauungen aus Artenschutzgründen oder wegen<br />
der Naherholung)<br />
Die wesentlichen limitierenden Faktoren werden im Folgenden dargestellt.<br />
Limitierender Faktor "Flächenverfügbarkeit" (Siedlungsnutzungen einschließlich<br />
Verkehr sowie Ver- und Entsorgung)<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Als dauerhafte limitierende Faktoren sowohl für die (eigendynamische)<br />
Gewässerentwicklung in leitbildgerechter Breite und Laufform wie auch<br />
für eine zeitweilige Überschwemmung werden folgende Siedlungsnutzungen<br />
angesehen:<br />
• Bebauung (offene und geschlossene Bebauung, einschließlich Einzelgebäude,<br />
Sportplätze, Kleingartenanlagen)<br />
• Friedhöfe<br />
• Verkehrswege (inklusive Forstwege und Parkplätze)<br />
• Ver- und Entsorgungsleitungen parallel des Gewässers<br />
• Standorte von Versorgungsmasten<br />
• Altlasten<br />
Diese Flächen sind mit den abgeleiteten Mäandergürtelbreiten bzw. Entwicklungskorridoren<br />
abzugleichen, um festzustellen, welche der genannten<br />
Nutzungen in diesem Korridor liegen und somit als Restriktionen zu<br />
bewerten sind.<br />
Bei Gartenflächen ist im Einzelfall zu beurteilen, ob die spezifische Nutzung<br />
als Restriktion eingestuft werden muss. Eine Einzelfallbeurteilung<br />
erfordern auch gewässerquerende Ver- und Entsorgungsleitungen.<br />
Im Plangebiet:<br />
Geschlossene Bebauungen stellen vor allem in den Unterläufen von<br />
Hammbach, <strong>Wienbach</strong> und Midlicher Mühlenbach limitierende Faktoren<br />
für die Entwicklung naturnaher Gewässerabschnitte dar. Im Bereich Barkenberg<br />
wurde der Midlicher Mühlenbach sogar tiefer gelegt, um das<br />
Siedlungsgebiet zu entwässern.<br />
Altlasten bzw. Aufschüttungsflächen sind auf kurzen Abschnitten an<br />
Hammbach, Kalter Bach, Wortbach und <strong>Wienbach</strong> vorhanden.<br />
Mögliche Ver- und Entsorgungsleitungen sind nur im Einzelfall als Restriktionen<br />
zu werten. Eine abschließende Beurteilung ist angesichts der<br />
heterogenen Datenlagen im Rahmen des <strong>KNEF</strong> nicht möglich.<br />
Limitierender Faktor "Landwirtschaft"<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Bei landwirtschaftlichen Nutzungen wird entsprechend der Vorgaben<br />
der EU-Wasserrahmenrichtlinie von der Grundannahme ausgegangen,<br />
dass Acker- wie Grünlandnutzung keine dauerhaften Restriktionen für die<br />
Gewässerentwicklung (hinsichtlich ihrer Flächenanforderung) darstellen.<br />
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133
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<strong>Wienbach</strong><br />
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Die Flächen können in der Regel durch Erwerb oder andere vertragliche<br />
Regelungen für eine Gewässerentwicklung bereitgestellt werden.<br />
Als Sonderfall sind die sich aus Drainagen ergebenen Aspekte anzusehen.<br />
Als Grundregel gilt, dass eine Drainierung der Aue als nicht gewässerverträglich<br />
angesehen werden muss und daher auch keine Restriktion<br />
für die Gewässerentwicklung darstellt, sondern zu beseitigen ist. Ist das<br />
Gewässer stark eingetieft, um Drainagen von landwirtschaftlichen Umgebungsflächen<br />
funktionsfähig zu erhalten, stellt dies einen limitierenden<br />
Faktor für die Wiederanhebung der Gewässersohle dar. In Hinblick auf<br />
die Entwicklung von regelmäßig und häufig überschwemmten Aueflächen<br />
käme lediglich die Entwicklung von Sekundärauen durch entsprechende<br />
Abgrabungen in Betracht.<br />
Im Plangebiet:<br />
Das Gewässersystem des Hammbaches wurde in weiten Teilen so verändert,<br />
dass Flächen, die aufgrund von hoch anstehendem Grund- oder<br />
Stauwassers großflächig vernässt wären, dennoch landwirtschaftlich genutzt<br />
werden können. Dazu wurden die Flächen ursprünglich durch ein<br />
dichtes von Entwässerungsgräben, heute meist mittels Dränagen, entwässert.<br />
Zudem wurden die Gewässer tiefer gelegt, um ihre drainierende<br />
Wirkung zu verbessern und die Flächendrainagen anschließen zu können.<br />
Eine Anhebung der Bachsohlen, ist an vielen Gewässern bzw. Gewässerabschnitten<br />
somit nicht möglich, da dies zu einer Vernässung der<br />
landwirtschaftlichen Nutzflächen führen würde.<br />
Limitierender Faktor "Hochwasserschutz"<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Anlagen, die zum Hochwasserschutz erforderlich sind (insbes. HRB),<br />
können in gewässerökologischer Hinsicht zwar gegebenenfalls optimiert<br />
werden, sind in ihrer Funktionsfähigkeit jedoch als harte Restriktion zu<br />
werten. So ist der gelegentliche Aufstau des Gewässers ebenso ein limitierender<br />
Faktor wie die in der Regel erforderlichen Sohl- und Uferbefestigungen<br />
unterhalb der Staueinrichtung.<br />
Soweit eine nicht leitbildgerechte Eintiefung des Gewässers auch aus<br />
Hochwasserschutzgründen erforderlich ist, wird dieser Aspekt ebenfalls<br />
als harte Restriktion gewertet.<br />
Im Plangebiet:<br />
Es sind keine Anlagen bekannt, die erklärtermaßen dem Hochwasserschutz<br />
dienen.<br />
Limitierender Faktor "Einleitungen/Einträge"<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Einleitungen aus siedlungswasserwirtschaftlichen Anlagen können aufgrund<br />
ihrer hydraulischen Wirkungen schädlich für die Gewässerfauna<br />
und die Ausbildung des Gewässerbettes wirken. Daneben kommen<br />
durch Einleitungen Substanzen (Schadstoffe und Nährstoffe) in das Gewässer,<br />
die dauerhaft oder zeitlich begrenzt beeinträchtigend wirken<br />
können. Einleitungen mit solchen negativen Auswirkungen sind gegebenenfalls<br />
zeitlich begrenzt als limitierender Faktor zu werten. Mit Auslaufen<br />
der Einleitungsgenehmigung ist jedoch eine Anpassung an die a.R.d.T.<br />
(z.B. Berücksichtigung immissionsorientierter Parameter gem. BWK-M3)<br />
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134
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vorzunehmen, so dass keine Belastungen mehr auftreten werden, die die<br />
Gewässerentwicklung wesentlich beeinträchtigen.<br />
Innerhalb der Überschwemmungsgebiete sind ackerbauliche Nutzungen<br />
grundsätzlich nicht gewässerverträglich und sollten kurz- bis mittelfristig<br />
aufgegeben werden. Für Grünlandnutzungen ist hingegen in der Regel<br />
unter dem Gesichtspunkt schädlicher Einleitungen eine Gewässerverträglichkeit<br />
in der Aue anzunehmen, soweit nicht durch Düngung unverträgliche<br />
Nährstoffeinträge erfolgen. Wegen des möglichen Auftretens<br />
schutzwürdiger Arten ist eine Einzelfallbeurteilung vorzunehmen.<br />
Im Plangebiet:<br />
Das Hammbachsystem leistet die Vorflut für zahlreiche Einleitungen, vornehmlich<br />
aus den Siedlungsgebieten. Viele der Einleitungen in den Bereichen<br />
Rhade, Lembeck, Wulfen und Barkenberg wurden entsprechend<br />
der Kriterien des Regelwerkes BWK-M3 bewertet (Kocks Consult, 2007).<br />
Rein rechentechnisch überschreiten viele der Einleitungsstellen demzufolge<br />
die Grenzwerte, obgleich vor Ort nur in wenigen Fällen tatsächliche<br />
hydraulische Überlastungen in Form von Erosionserscheinungen nachgewiesen<br />
werden konnten. In wieweit diese Überschreitungen auch einen<br />
limitierenden Faktor für die Herstellung naturnaher oder naturnäherer<br />
Profile darstellen, kann aber nur im Einzelfall beurteilt werden (vgl. Kap.<br />
3.2 sowie Angaben in den Abschnittskennblättern).<br />
Limitierender Faktor "Naturschutz"<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Für aus wasserwirtschaftlicher und gewässerökologischer Sicht sinnvole<br />
oder erforderliche Maßnahmen können sich Einschränkungen ergeben.<br />
Dies ist z.B. vorstellbar, wenn aus Artenschutzgründen keine Gehölzpflanzungen<br />
erfolgen dürfen (Schutz von Arten des Offenlandes) oder die<br />
Herstellung der Durchgängigkeit zu einer Beeinträchtigung eines anderen<br />
wertvollen Biotops zu Folge hätte bzw. zur Einwanderung von Neozoen<br />
führt, die einheimische Arten verdrängen. Zu beachten sind diesbezüglich<br />
schutzwürdiger Tier- und Pflanzenarten auch dann, wenn diese<br />
an Landschaftselemente gebunden sind, die nicht naturraumtypisch sind<br />
(Amphibien in künstlichen Teichen im Dauerstau, Eisvogelbrutröhren in<br />
Erosionswänden etc.).<br />
Im Plangebiet:<br />
Innerhalb der vom <strong>KNEF</strong> erfassten Flächen sind große Anteile als Naturschutzgebiete<br />
festgesetzt (vgl. Karte 1.3), wobei ein vorherrschendes<br />
Entwicklungsziel die naturnahe Entwicklung der Fließgewässer und die<br />
Wiederherstellung von Auenlebensräumen ist (NSG „Bachsystem des<br />
<strong>Wienbach</strong>es“, NSG „Rhader Wiesen“, NSG „Becker Bruch“). In diesen<br />
Bereichen würden sich somit keine Konflikte mit den Schutzzielen ergeben.<br />
Im Naturschutzgebiet „Rhader Wiesen“ kann es aufgrund der Lebensraumansprüche<br />
streng geschützter Fisch- und Vogelarten naturschutziinternen<br />
Abstimmungsbedarf in Hinblick auf die Dichte von begleitenden<br />
Gehölzen geben.<br />
Ein vergleichbares Konfliktpotential gibt es im Naturschutzgebiet „Wessendorfer<br />
Elven“. Dort kommt noch hinzu, dass auch die zwar rechtlich<br />
„besonders geschützte“, in NRW aber nicht gefährdete, Gebänderte<br />
Prachtlibelle auftritt.<br />
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Die unterschiedlichen Habitatanforderungen der Arten sind gegebenenfalls<br />
in einem Pflege- und Entwicklungskonzept aufeinander abzustimmen,<br />
stellen aber keine harten Restriktionen für jegliche naturnahe Fließgewässerentwicklung<br />
dar.<br />
Demgegenüber ist das Entwicklungsziel im NSG „Deutener Moor“, der<br />
Erhalt und die Optimierung des Moores, durchaus eine harte Restriktion<br />
für die naturnahe Entwicklung der Fließgewässer 1.20, 1.21 und 1.23 zu<br />
bewerten. Diese kleinen Fließgewässer würden bei Beseitigung der Anstauwehr<br />
zu einer Entwässerung der Moorflächen beitragen und somit<br />
das Schutzziel in Frage stellen.<br />
In welchen Bereichen zum Schutz des Eisvogels, der an Steilufern brütet,<br />
auf mögliche Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung von Gewässerabschnitten<br />
verzichtet werden müsste, ist nicht pauschal, sondern nur<br />
im Einzelfall zu klären, da keine Daten zum Vorkommen solcher Bruthöhlen<br />
vorliegen.<br />
Es ist generell davon auszugehen, dass gewässerökologisch erforderliche<br />
bauliche Maßnahmen (z.B. zur Beseitigung von Sohl- und Uferverbau)<br />
im jeweiligen Einzelfall hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Artenschutz<br />
zu überprüfen sind. Baumaßnahmen innerhalb von Naturschutzgebieten<br />
sollten grundsätzlich nur mit einer ökologischen Baubegleitung<br />
erfolgen.<br />
Limitierender Faktor "Denkmalschutz"<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Für Maßnahmen aus wasserwirtschaftlicher und gewässerökologischer<br />
Sicht können sich gegebenenfalls Einschränkungen ergeben, wenn aus<br />
Gründen des Denkmalschutzes Fließgewässerabschnitte nicht verändert<br />
oder Bauwerke am oder im Gewässer nicht entfernt werden dürfen.<br />
Im Plangebiet:<br />
Im Hammbachsystem befinden sich an verschiedenen Stellen Bauwerke,<br />
die unter Denkmalschutz stehen. Die Wehre von Rhader Mühle, Tüshausmühle<br />
und Midlicher Mühle können aus diesem Grund nicht zurückgebaut<br />
werden. In Betracht kommen somit nur Umgehungsgerinne oder<br />
Fischtreppen um die Gewässerdurchgängigkeit wieder herzustellen.<br />
Unter Denkmalschutz steht neben Schloss Lembeck auch die dazu gehörenden<br />
Gräfte. Um diese zu speisen, befindet sich im <strong>Wienbach</strong> (Abschnitt<br />
Lembecker Wiesenbach) ein Wehr. In die Anlagen zur Wasserzuführung<br />
in die Gräfte sind auch das Fließgewässer 2.41 und die Moorbecke<br />
einbezogen, deren Entwicklung nur unter Beachtung der denkmalschutzrechtlichen<br />
Anforderungen realisiert werden kann.<br />
Limitierende Faktoren "Fischerei, Energie- und Wassergewinnung,<br />
Naherholung"<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Anlagen zur Fischerei, Energie- und Wassergewinnung können die<br />
Durchgängigkeit eines Gewässers unterbrechen und die Restwasserführung<br />
verringern. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und bestehender<br />
Rechte können Nutzungen und dazu errichtete Bauwerke oftmals<br />
nicht entfernt werden, um die Gewässerdurchgängigkeit herzustellen. In<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
136
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Betracht kommen aber Fischaufstiegsanlagen und Umgehungsgerinne<br />
sowie Bewirtschaftungsauflagen.<br />
Bei größeren Entnahmen aus dem Grundwasser sind Auswirkungen auf<br />
die Wasserführung vor allem in grundwassergeprägten Bachsystemen<br />
denkbar.<br />
Auch in Bezug auf die Naherholung kann es Bauwerke am oder im Gewässer<br />
geben, die entweder aufgrund ihrer weiträumigen Bedeutung oder<br />
historischen Entwicklung nicht verändert werden können.<br />
Im Plangebiet:<br />
Gewerbsmäßige Fischerei und Energiegewinnung finden in den Gewässern<br />
nicht statt. Diese Aspekte stellen im Plangebiet daher keine limitierenden<br />
Faktoren dar.<br />
Die Fischteiche im Nebenschluss des Hammbachsystems dienen lediglich<br />
dem nicht gewerbsmäßigen Angelsport. Diese Teiche werden daher<br />
nicht als limitierende Faktoren aufgefasst. Generell sind wegen ihrer<br />
möglichen fließgewässerschädlichen Auswirkungen (u.a. Veränderung<br />
der chemisch-physikalischen Verhältnisse), jedoch ggfs. nähere Untersuchungen<br />
erforderlich, die entsprechende Auflagen zur Bewirtschaftung<br />
nach sich ziehen können.<br />
Bei Teichen im Nebenschluss, die noch in der Aue liegen, sind ihre Auswirkungen<br />
(Reduzierung Überschwemmungsraum, Reduzierung Feuchtgebietsfläche,<br />
Verminderung Restwasserführung etc.) im Einzelfall zu<br />
prüfen und zu bewerten (vgl. Abschnittskennblätter).<br />
Rechte zur Entnahme von Wasser aus dem Bachsystem liegen an verschiedenen<br />
Stellen vor. Meist handelt es sich um die Wasserentnahme<br />
für landwirtschaftliche Zwecke, die vor allem in der Vegetationszeit zum<br />
Tragen kommt, in der die Wasserführung in den Gewässern natürlicherweise<br />
gering ist. Der Blaue See in Dorsten-Holsterhausen wird zum Teil<br />
mit Hammbachwasser gespeist, er dient als Brauchwasserreservoir der<br />
Rheinisch-Westfälischen Wasserwerke. Im Zusammenhang mit dieser<br />
Nutzung gibt es ein Wehr im Hauptlauf des Hammbaches.<br />
Zudem gibt es Nutzungsrechte zur Entnahme von Grundwasser für die<br />
Bewässerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, für Fischteichanlagen<br />
und für die Trinkwassergewinnung. Inwieweit diese Entnahmen einen Einfluss<br />
auf das Trockenfallen längerer Abschnitten im Oberlauf des Schafsbaches<br />
und des Hammbaches (Rhader Bach) haben und einen limitierender<br />
Faktor für die naturnahe Entwicklung dieser Bachabschnitte darstellen<br />
können, kann anhand der vorliegenden Unterlagen nicht abschließend<br />
geklärt werden.<br />
5.2 Strahlwirkungskonzept<br />
5.2.1 Einleitung<br />
Parallel zur Erstellung des <strong>KNEF</strong> wurde der sog. „Umsetzungsfahrplan“ für<br />
die Lippezuflüsse (LIP1000, 1100) durch den IWABO Vest <strong>Recklinghausen</strong><br />
(Interessengemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände) erarbeitet. Für<br />
die Aufstellung der Umsetzungsfahrpläne in NRW wurde eine Arbeitshilfe<br />
veröffentlicht (LANUV-Arbeitsblatt 16), die die Anwendung des sogenannten<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
137
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
„Strahlwirkungskonzeptes“ und die Ableitung konkret erforderliche Maßnahmen<br />
in solchen Gewässern erleichtern soll, die nicht als „erheblich verändert“<br />
klassifiziert wurden. Die beispielhafte Umsetzung der mit dem wissenschaftlichen<br />
Ansatz einer „Strahlwirkung“ verbundenen Aspekte wurde<br />
als ein gesonderter Teil des <strong>KNEF</strong> für die Fließgewässer beauftragt, die für<br />
die Wasserrahmenrichtlinie relevant sind (Hammbach, Schafsbach, Kalter<br />
Bach, <strong>Wienbach</strong>, Midlicher Mühlenbach, ergänzt um Hervester Bruchgraben,<br />
Moorbecke, Wortbach und Zitterbach). Bis auf den <strong>Wienbach</strong> (km<br />
0+000 bis 8+400) sind alle anderen Fließgewässer als „erheblich verändert“<br />
eingestuft. Streng genommen kann das Arbeitsblatt Nr. 16 somit nur für den<br />
<strong>Wienbach</strong> unmittelbar Anwendung finden. Für die als erheblich verändert<br />
ausgewiesenen Fließgewässer sind zumindest die Funktionselemente zu<br />
entwickeln, die ein gutes ökologisches Potenzial erwarten lassen.<br />
Zur Zeit der Bestandsaufnahme (Januar bis März 2011) gab es längere<br />
Fließgewässerabschnitte, die komplett oder teilweise trocken lagen. Für diese<br />
Abschnitte wurden vorerst keine Zuweisungen nach dem Strahlwirkungskonzept<br />
vorgenommen, da unklar ist, ob in Zukunft eine ausreichende Wasserführung<br />
(mindestens von Dezember bis März) erreicht werden kann und<br />
somit ein Besiedlungspotenzial für Makrozoobenthos vorliegt.<br />
5.2.2 Grundlagen<br />
Mit der Einführung des sog. Strahlwirkungskonzeptes (LANUV-Arbeitsblatt<br />
16) und der damit stärker formalisierten Bedeutung der Gewässerstruktur für<br />
die Bestimmung erforderlicher Maßnahmen, sind auch die Anforderungen<br />
an die Herleitung der Flächenansprüche für Maßnahmen gestiegen, die in<br />
einem <strong>KNEF</strong> als wünschenswert oder erforderlich benannt werden.<br />
Das „Strahlwirkungskonzept“ fordert zur Erreichung des guten ökologischen<br />
Zustandes einen hohen Anteil an Gewässerstrecken, auf denen die Strukturgüte<br />
1 - 2, zumindest aber 1 - 3 für alle drei Bereiche (Sohle, Ufer, Land)<br />
zu erreichen ist. Insbesondere bei Bächen im Tiefland sind die Werte für das<br />
Umfeld kaum auf den geforderten Längen zu erreichen, ohne beträchtlich in<br />
die Landnutzung einzugreifen. Aber auch um zumindest eine begrenzte<br />
Laufentwicklung (die für das Erreichen der geforderten Strukturgüte bei<br />
Ufer und Sohle entscheidend ist) angesichts der bislang meist sehr stark<br />
begradigten Gewässer zu erzielen, sind zwingend Flächen von nicht unerheblicher<br />
Breite erforderlich, die primär der ökologischen Gewässerentwicklung<br />
dienen.<br />
Für das <strong>KNEF</strong> <strong>Wienbach</strong> wurden die erforderlich erscheinenden Minimalansprüche<br />
auf der Grundlage der Forderung nach einem Gewässerrandstreifen<br />
gem. § 90a (LWG) und unter Berücksichtigung folgender Regelwerke<br />
hergeleitet:<br />
1. Richtlinie für die Entwicklung naturnaher Fließgewässer in Nordrhein-<br />
Westfalen (Blaue Richtlinie)(v.a. Anhang 1)<br />
2. LUA Merkblatt 14 (Gewässerstrukturgüte in Nordrhein-Westfalen – Kartieranleitung)<br />
3. LANUV-Arbeitsblatt 16 (Strahlwirkungskonzept)<br />
Ziel ist es, den grundsätzlichen Flächenbedarf für gewässerbezogene Maßnahmen<br />
nachvollziehbar und einheitlich herzuleiten, ohne dass damit jeder<br />
Einzelfall berücksichtigt wird oder strenge naturwissenschaftliche Ansprüche<br />
erfüllt würden. Die Vorgehensweise ist also letztlich der bei der Bestimmung<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
138
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
des Bedarfes an Ausgleich und Ersatz für Eingriffe nach Bundesnaturschutzgesetz<br />
vergleichbar.<br />
5.2.3 Voraussetzung zur Umsetzung möglicher Maßnahmen<br />
Aufgrund der meist geringen hydraulischen Kraft der Tieflandgewässer und<br />
des aktuellen Ausbauzustandes wird eine deutliche Veränderung der Laufform<br />
wie auch die Differenzierung des Profils grundsätzlich eine Entnahme<br />
bestehender Uferbefestigungen und die Entwicklung begleitender, das Gewässer<br />
beschattender Gehölzstreifen erfordern. Bei sehr dichtem Gehölzaufwuchs<br />
(„grüne Verrohrungen“) sind punktuelle Gehölzentnahmen vorzusehen,<br />
um eine zumindest begrenzte eigendynamische Entwicklung zu ermöglichen.<br />
Teilweise kann auch eine Beseitigung besonders dichter Grasnarben<br />
erforderlich sein, um spontanes Gehölzaufkommen zu ermöglichen<br />
und eine „Entfesselung“ des Ufers zu forcieren.<br />
In Gewässerabschnitten, in denen eine Profilaufweitung bzw. Laufverlagerung<br />
initiierend umgesetzt werden soll, erfolgt dies in der Regel durch Einsatz<br />
eines Strömungslenkers (z.B. Sturzbaum, Totholz), gegebenenfalls ergänzt<br />
durch bauliche Herstellung von Uferanschnitten, Pflanzmaßnahmen<br />
und ähnlichem.<br />
Der Umfang der initiierenden Maßnahmen hängt vom Entwicklungsziel und<br />
dem gewünschten bzw. durch die Wasserrahmenlinie vorgegebenen Zeitpunkt<br />
der Zielerreichung ab.<br />
Eine vollständig eigendynamische Veränderung des Laufes in einem Umfang<br />
wie sie die in der „Blauen Richtlinie“ beschriebenen „Entwicklungskorridore<br />
zur typkonformen Gewässerentwicklung“ nahelegen, erscheint in<br />
überschaubaren Zeiträumen nicht möglich. Falls also abseits des vorhandenen<br />
Profils ein neuer Verlauf angestrebt wird, ist eine bauliche Herstellung<br />
des neuen Gewässers (ggf. in einem unterdimensionierten Profil) zwingend<br />
erforderlich.<br />
Im Einzugsgebiet des <strong>Wienbach</strong>es ist zudem zu berücksichtigen, dass die<br />
Gewässer meist deutlich eingetieft sind und als Vorfluter für umfangreiche<br />
Drainagenetze dienen. Aus diesem Grunde wurden die Bäche weit überwiegend<br />
vorläufig als „erheblich veränderte Wasserkörper“ eingestuft. Die Tiefenlage<br />
lässt in weiten Teilen der Einzugsgebiete den Wiederanschluss von<br />
ausgedehnten Auenflächen als unwahrscheinlich erscheinen, so dass dieser<br />
auch nicht als zentrales Entwicklungsziel gelten kann.<br />
5.2.4 Herleitung des Flächenbedarfes<br />
1. Gesetzlicher Gewässerrandstreifen<br />
Es gilt gemäß § 90a LWG und § 38 WHG für alle Gewässer (unabhängig von<br />
ihrer Größe, dem Gewässertyp und der Wasserführung) ein Gewässerrandstreifen<br />
von 5 m Breite (gemessen ab Oberkante der Uferböschung) als<br />
Mindestanforderung.<br />
Der Gewässerrandstreifen ist als Fläche zu verstehen, die in der Regel nutzungsfrei<br />
ist, aber auf keinen Fall ackerbaulich genutzt wird. Da die Gewässer<br />
im Geltungsbereich des <strong>KNEF</strong> <strong>Wienbach</strong> natürlicherweise beschattet wären<br />
und zudem eine zumindest geschwungene Laufform hätten, werden die<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Gewässerrandstreifen im konkreten Fall in der Regel gehölzbestanden sein<br />
und in begrenztem Maße eine Veränderung des Profils ermöglichen.<br />
Für die Umsetzung von Maßnahmen ist wesentlich, dass der Gewässerrandstreifen<br />
bei der Operationalisierung im <strong>KNEF</strong> am Profil des begradigt ausgebauten<br />
Gewässers beginnt, sich also im Falle einer gewünschten Profildifferenzierung<br />
mit Veränderung der Lage des Ufers nicht automatisch eine Vergrößerung<br />
des Flächenanspruches ergibt, sondern eine solche nur erforderlich<br />
ist, wenn es gilt, Einträge von angrenzenden Ackerflächen zu vermeiden<br />
oder zu vermindern.<br />
Ausnahmen in Hinblick auf die Breite des Gewässerrandstreifens sind im Innenbereich<br />
unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes unvermeidlich.<br />
§ 90a Gewässerrandstreifen (Zu § 38 WHG)<br />
(1) Der Gewässerrandstreifen beträgt im Außenbereich nach § 35 des Baugesetzbuches<br />
fünf Meter. Er umfasst den an das Gewässer landseits der Uferlinie angrenzenden<br />
Bereich, bei Gewässern mit ausgeprägter Böschungsoberkante bemisst<br />
sich der Gewässerrandstreifen ab der Böschungsoberkante.<br />
…<br />
(3) Im Innenbereich kann die zuständige Behörde zur Erreichung der Ziele nach §<br />
38 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes durch ordnungsbehördliche Verordnung<br />
Gewässerrandstreifen in einer Breite von mindestens fünf Metern festsetzen.<br />
(4) Die zuständige Behörde kann unter Beachtung der Grundsätze des § 6 Wasserhaushaltsgesetz<br />
und der Festlegungen im Maßnahmenprogramm für ein Gewässer<br />
oder einen Gewässerabschnitt<br />
1. die Breite der Gewässerrandstreifen abweichend von Absatz 1 regeln oder den<br />
Gewässerrandstreifen aufheben,<br />
2. von den Verboten unter Beachtung forstwirtschaftlicher Belange abweichende<br />
Regelungen treffen,<br />
3. auf dem Gewässerrandstreifen den Einsatz von Düngemitteln verbieten,<br />
…<br />
Der Gewässerrandstreifen soll insoweit gemäß Nummer 1 für diejenigen Flächen<br />
aufgehoben werden, als den Zielen des Gesetzes durch Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen,<br />
durch Flächenstilllegung oder durch Teilnahme an freiwilligen Vereinbarungen<br />
entsprochen wird.<br />
§ 38 Gewässerrandstreifen<br />
(1) Gewässerrandstreifen dienen der Erhaltung und Verbesserung der ökologischen<br />
Funktionen oberirdischer Gewässer, der Wasserspeicherung, der Sicherung des<br />
Wasserabflusses sowie der Verminderung von Stoffeinträgen aus diffusen Quellen.<br />
(2) Der Gewässerrandstreifen umfasst das Ufer und den Bereich, der an das Gewässer<br />
landseits der Linie des Mittelwasserstandes angrenzt. Der Gewässerrandstreifen<br />
bemisst sich ab der Linie des Mittelwasserstandes, bei Gewässern mit ausgeprägter<br />
Böschungsoberkante ab der Böschungsoberkante.<br />
(3) Der Gewässerrandstreifen ist im Außenbereich fünf Meter breit. Die zuständige<br />
Behörde kann für Gewässer oder Gewässerabschnitte<br />
1. Gewässerrandstreifen im Außenbereich aufheben,<br />
2. im Außenbereich die Breite des Gewässerrandstreifens abweichend von Satz 1<br />
festsetzen,<br />
3. innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile Gewässerrandstreifen mit<br />
einer angemessenen Breite festsetzen.<br />
…<br />
(4) Eigentümer und Nutzungsberechtigte sollen Gewässerrandstreifen im Hinblick<br />
auf ihre Funktionen nach Absatz 1 erhalten. Im Gewässerrandstreifen ist verboten:<br />
1. die Umwandlung von Grünland in Ackerland,<br />
2. das Entfernen von standortgerechten Bäumen und Sträuchern, ausgenommen<br />
die Entnahme im Rahmen einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft, sowie das<br />
Neuanpflanzen von nicht standortgerechten Bäumen und Sträuchern,<br />
…<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
2. Spezieller Flächenbedarf bei Gewässerabschnitten als Strahlursprung<br />
oder Aufwertungsstrahlweg<br />
Für Strahlursprünge ist gemäß Arbeitsblatt 16 mindestens die Gewässerstrukturgüte<br />
1 - 3 (Sohle und Ufer) zu erreichen. Die dort ebenfalls formulierte<br />
Forderung nach einer Strukturgüte von mindestens 3 auch für das Umfeld<br />
wird im Rahmen des <strong>KNEF</strong> nicht systematisch verfolgt, sondern ein<br />
diesbezüglich möglicher Flächenbedarf unter Bewertung des konkreten Einzelfalls<br />
(unter Berücksichtigung insbesondere der landwirtschaftlichen Nutzung<br />
der Flächen sowie dem landschaftsrechtlichen Schutzstatus) benannt.<br />
Für Aufwertungsstrahlwege formuliert Arbeitsblatt 16 unter anderem das<br />
Ziel, GSG 5 an Sohle und Ufer zu erreichen.<br />
Für Strahlursprünge und Aufwertungsstrahlwege ergeben sich die gewässerseitigen<br />
Flächenanforderungen somit daraus, welche Laufform sowie<br />
welche Sohl- und Uferstrukturen vorhanden sein müssen, um die geforderte<br />
Strukturgüte zu erreichen. Der Flächenbedarf ist ganz wesentlich<br />
von der Breite des Gewässers abhängig. Um zum Beispiel eine schwach<br />
geschwungen Laufform zu erreichen, ist bei schmalen Gewässern ein deutlich<br />
schmalerer Entwicklungskorridor ausreichend, als bei solchen mit größerer<br />
Sohlbreite.<br />
Die entscheidende Größe ist die potenziell natürliche Sohlbreite, die aus Anhang<br />
1 der „Blauen Richtlinie“ (Ermittlung eines Entwicklungskorridors) abgeleitet<br />
werden kann (vgl. diesbezüglich aber auch Kapitel Typen gewässerbegleitender<br />
Flächen).<br />
Für das <strong>KNEF</strong> wird aus den unteren der dort angegebenen Werte für den<br />
Entwicklungskorridor unter Abzug der Sohlbreite ein entwicklungsbezogener<br />
Gewässerrandstreifen als mittel- bis langfristiger Flächenbedarf<br />
abgeleitet und in der Maßnahmenkarte verzeichnet. Bei Gewässern mit<br />
Ausbausohlbreite bis 1 m ist der entwicklungsbezogene Gewässerrandstreifen<br />
also bereits mit der Breite des gesetzlichen Gewässerrandstreifens abgedeckt,<br />
bei der häufigen Sohlbreite von 2 m wird geringfügig mehr Fläche<br />
erforderlich (beiderseits zusätzlich 3 m). Erst bei den größeren Gewässern<br />
geht die Breite des nutzungsfreien Streifens deutlich über den gesetzlichen<br />
Gewässerrandstreifen hinaus. Im Einzelfall noch größere Anforderungen<br />
werden gesondert begründet.<br />
Angaben gemäß „Blauer Richtlinie“*<br />
potenziell nat.<br />
Sohlbreite bei mittleren<br />
Abflüssen<br />
Entwicklungskorridor<br />
zur typkonformenGewässerentwicklung<br />
Entwicklungsbezogener<br />
Gewässerrandstreifen<br />
Mindestbreite bei angestrebter<br />
GSG 3 (inkl. gesetzl. Gewäs-<br />
Sohlbreite im<br />
Ausbauzustand<br />
serrandstreifen) (beidseitig)<br />
< 1 m 3 m 9 – 30 m 5 m<br />
2 m 6 m 18 – 60 m 8 m<br />
4 m 12 m 36 - 120 m 16 m<br />
*für sandgeprägte oder organische Bäche<br />
3. Maßnahmen bei Strahlursprüngen<br />
Die Fristen der Wasserrahmenrichtlinie sehen einen relativ engen Zeitplan<br />
vor, in dem die Biozönose den guten ökologischen Zustand bzw. das gute<br />
ökologische Potenzial erreichen muss. Eine ausschließlich eigendynamische<br />
141
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Entwicklung, die über viele Jahrzehnte reicht, ist somit ausgeschlossen.<br />
Zumindest in Teilabschnitten, die als Strahlursprünge fungieren sollen, sind<br />
daher aktive Eingriffe vorzusehen, um rasch zu einer deutlichen Strukturanreicherung<br />
zu gelangen.<br />
Es wird für die Ableitung von Maßnahmen im <strong>KNEF</strong> pauschal angenommen,<br />
dass es in Strahlursprüngen initiierender punktueller Maßnahmen auf mindestens<br />
30 % der Laufstrecke bedarf, um eine Profilerweiterung bzw. Laufveränderung<br />
vorzubereiten, die im gesamten Abschnitt letztlich für die Erreichung<br />
der geforderten Strukturgüte ausreicht und die angesichts des in<br />
Teilabschnitten vorhandenen Arteninventars eine entsprechende Besiedlung<br />
erwarten lässt.<br />
Je nach Gewässergröße sind diese initiierenden Maßnahmen auf zahlreiche<br />
kurze Strecken (kleine Gewässer) oder auf weniger zahlreiche längere Strecken<br />
(bei größeren Gewässern) beiderseits des Gewässers zu verteilen, um<br />
die gewünschten Effekte zu erzielen.<br />
Da eine Laufverlagerung unter Nutzung eigendynamischer Effekte die Abflussleistung<br />
der Gewässer nicht verringern darf, ist die Umsetzung initiierender<br />
Maßnahmen zwingend auf die vorherige Bereitstellung entsprechend<br />
breiter Flächen angewiesen, die die durch die strukturanreichernden Maßnahmen<br />
steigende Rauigkeit kompensieren. Diese Flächen sind vorrangig<br />
für die Maßnahmenumsetzung zu akquirieren, während die sonstigen Flächen<br />
des entwicklungsbezogenen Gewässerrandstreifens bzw. des Entwicklungskorridors<br />
auch sukzessive entsprechend der tatsächlichen „Anforderungen“<br />
des Gewässers bereitgestellt werden können (Erfordernisse sind im<br />
Rahmen einer „beobachtenden Gewässerunterhaltung“ näher zu bestimmen).<br />
Die hergeleiteten Breiten lassen es unter günstigen Bedingungen zu, die<br />
Strukturgüte 3 zu erreichen. In sehr langen Zeiträumen erscheint auch das<br />
Erreichen der Gewässergüte 1 - 2 möglich. Um aber auch in kürzeren Zeiträumen<br />
Abschnitte mit einer besseren GSG als 3 (Sohle/Ufer) zu schaffen,<br />
wie in Arbeitsblatt 16 gefordert, besteht in Teilabschnitten ein größerer Flächenbedarf<br />
auf dem durch bauliche Maßnahmen die entsprechenden Strukturen<br />
weitgehend vorgeformt werden. Die dazu erforderlichen Flächen werden<br />
angesichts der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung der Einzugsgebiete<br />
nicht pauschal hergeleitet, sondern aufgrund der jeweiligen örtlichen<br />
Situation bestimmt. Vorgeschlagen werden vorrangig Flächen mit einem geringen<br />
Nutzungsdruck wie Waldbereiche, Brachflächen, Flächen ehemaliger<br />
Bauwerke und meist extensiv genutzte landwirtschaftliche Restflächen (z.B.<br />
sehr kleine Schläge zwischen Gewässern, Zwickelflächen im Mündungsbereich<br />
von Nebenläufen) sowie Gewässerabschnitte, die an bereits hochwertige<br />
Abschnitte angrenzen.<br />
4. Maßnahmen bei Aufwertungsstrahlwegen<br />
Das Ziel GSG 5 (Sohle und Ufer) kann zumindest bei Gewässern mit Breiten<br />
bis 2 m wahrscheinlich schon innerhalb der Gewässerrandstreifen von mindestens<br />
5 m Breite erreicht werden, wenn ergänzend je 100 m an mindestens<br />
zwei Stellen initiierende Maßnahmen zur Profilaufweitungen vorgenommen<br />
werden, die mindestens die Länge der aktuellen Sohlbreite haben<br />
müssen. Bei Gewässern mit Sohlbreiten von 4 m reicht der gesetzliche Gewässerrandstreifen<br />
nicht aus. Hier werden Gewässerrandstreifen von ca. 10<br />
erforderlich (Zwischenwerte sind anzupassen).<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
142
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
5.2.5 Anwendung des Strahlwirkungskonzeptes<br />
An allen Gewässern ist grundsätzlich der gesetzliche Gewässerrandstreifen<br />
in Form einer nutzungsfreien Fläche herzustellen, der in der Regel mit<br />
Gehölzen bestanden ist und auch für begrenzte Laufverlagerungen und Profilverbreiterungen<br />
zur Verfügung steht (vgl. Angaben unter Kapitel Auswahl<br />
der Maßnahmen für im Einzelfall geringer Breiten der Gewässerrandstreifen).<br />
Kurzfristig sind bei Gewässern mit mehr als 1 m Sohlbreite im Ausbauzustand<br />
mehr oder weniger breite zusätzliche Flächen erforderlich, die so lang<br />
sind, dass initiierende Maßnahmen zur Laufauslenkung realisiert werden<br />
können, ohne dadurch den Abfluss unzulässig einzuschränken. Vorzusehen<br />
sind dazu mindestens die entwicklungsbezogenen Gewässerrandstreifen<br />
in die Richtung, in die die Auslenkung erfolgen soll.<br />
Mittel- bis langfristig ist davon auszugehen, dass die entwicklungsbezogenen<br />
Gewässerrandstreifen auf ganzer Länge erforderlich werden. Die Bereitstellung<br />
sollte jedoch nicht unmittelbar und undifferenziert erfolgen, sondern<br />
sich an dem durch die eigendynamische und initiierte Gewässerentwicklung<br />
absehbaren Bedarf orientieren. Die über die Breite des gesetzlichen<br />
Gewässerrandstreifens hinausreichenden Flächen werden also bedarfsorientiert<br />
bereitgestellt.<br />
Um zumindest auf Teilabschnitten auch kurz- bis mittelfristig bereits eine<br />
Gewässerstrukturgüte von 1 - 2 zu erreichen, werden in ausgewählten Abschnitten<br />
größere bauliche Maßnahmen umgesetzt<br />
Begriffserklärungen zum „Strahlwirkungskonzept“<br />
Strahlursprung<br />
Definition: naturnahe Gewässerabschnitte<br />
von denen aus gewässertypspezifische<br />
Organismen in andere Abschnitte<br />
wandern oder driften bzw. positive<br />
Umweltbedingungen in andere<br />
Gewässerabschnitte transportiert werden.<br />
Aufwertungsstrahlweg<br />
Definition: strukturell beeinträchtigte<br />
Gewässerabschnitte, dies es erlauben<br />
eine zumindest vorübergehende Ansiedlung<br />
typspezifischer Organismen<br />
und können somit durch Strahlwirkung<br />
aufgewertet werden.<br />
Durchgangsstrahlweg<br />
Definition: strukturell beeinträchtigte<br />
Gewässerabschnitte, die nur eine<br />
Durchgangsfunktion haben und keine<br />
Bedingungen für eine Ansiedlung typspezifischer<br />
Organismen erfüllen; sie<br />
sind jedoch so beschaffen, dass sie einen<br />
funktionalen Austausch zwischen<br />
benachbarten Gewässerabschnitten zulassen.<br />
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Trittsteine<br />
Definition: sind morphologische Bestandteile<br />
der Strahlwege, die sowohl die notwendigen<br />
Habitate für die vorübergehende<br />
An- und Besiedlung von Gewässerorganismen<br />
bereitstellen als auch die<br />
Durchwanderung erleichtern. Sie können<br />
aus kurzen Teilabschnitten mit naturnahen<br />
morphologischen Bedingungen oder<br />
auch lediglich aus einzelnen Strukturelementen<br />
bestehen. Die Arbeitshilfe Nr.<br />
16 macht somit anders als für Strahlursprung<br />
und Aufwertungsstrahlweg keine<br />
eindeutigen und für die Gewässerplanung<br />
unmittelbar handhabbaren Angaben<br />
zur den Anforderungen an Trittsteine.<br />
Degradationsstrecke<br />
Definition: Gewässerabschnitte, für die<br />
weder die Anforderungen an Strahlursprünge<br />
noch an Aufwertungs- oder<br />
Durchgangsstrahlwege erfüllbar sind<br />
(z.B. längere verrohrte Abschnitte).<br />
Die Anwendung der methodischen Vorgaben ergibt, dass nur auf zwei relativ<br />
kurzen Abschnitten im Gewässersystem des Hammbaches die strukturellen<br />
Voraussetzungen vorhanden sind, diese als Strahlursprünge zu definieren.<br />
Die beiden Strahlursprünge liegen im Kalter Bach (km 5+300 bis 5+800)<br />
und im <strong>Wienbach</strong> (km 3+100 bis 3+600) und erfüllen die Mindestanforderung<br />
nur knapp, da für einen Strahlursprung eine Mindestlänge von 500 m<br />
143
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
vorliegen muss. Neben diesen beiden Abschnitten gibt es einige naturnahe<br />
Abschnitte von weniger als 500 m Länge, die schon jetzt als Trittstein fungieren<br />
können und die einen Ansatz zur Weiterentwicklung als Strahlursprung<br />
bieten.<br />
Ausgehend von den vorhandenen Strahlursprüngen und Trittsteinen wurde<br />
gemäß den Vorgaben des LANUV-Arbeitsblattes 16 eine Zuweisung von<br />
Fließgewässerabschnitte nach den Elementen Strahlursprung, Aufwertungsstrahlweg<br />
und „Durchgangsstrahlweg mit Trittstein“ sowie Degradationsstrecke<br />
vorgenommen, die Abb. 15 und Karte 4 zu entnehmen ist.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
144
Abbildung 13: Strahlwirkungskonzept<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
145
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
5.3 Entwicklungsziele für Gewässer und Umland<br />
Grundlagen<br />
Die Entwicklungsziele für Fließgewässer sollten gemäß "Leitfaden" für homogene<br />
Planungsabschnitte differenziert nach Gewässer und Aue in<br />
den Kategorien B (Belassen), E (Entwickeln), G (Gestalten) und R<br />
(Restriktionen) dargestellt werden.<br />
Während die Kategorie "Belassen" einem Gewässerabschnitt zugewiesen<br />
wird, in dem keine Entwicklungsmaßnahmen erforderlich sind, werden für<br />
die Zuordnung zur Kategorie "Entwickeln" in der Regel Maßnahmen im<br />
Rahmen der Gewässerunterhaltung hinreichen. In die Kategorie "Gestalten"<br />
fallen Gewässerabschnitte, in denen umfassendere bauliche Maßnahmen<br />
zur naturnahen Entwicklung erforderlich sind. Falls auf absehbare<br />
Zeit unveränderliche Rahmenbedingungen eine nennenswerte Entwicklung<br />
zu einem naturnäheren Zustand verhindern, wird die Kategorie "Restriktionen"<br />
zugewiesen.<br />
Da sich das Entwicklungsziel auf den in einem überschaubaren Zeitraum<br />
herstellbaren Zustand bezieht, wird die Kategorie R vorrangig für solche<br />
Abschnitte in Betracht kommen, in dem Verrohrungen oder baulich gefasste<br />
Abschnitte vorliegen, in denen auch durch eine entsprechende Gestaltung<br />
der Sohle keine Längsdurchgängigkeit gesichert werden kann.<br />
Der Formulierung der abschnittsbezogenen Entwicklungsziele liegt als Mindestanforderung<br />
zugrunde, dass eine durchgehend strukturierte Gewässersohle<br />
herzustellen ist, die keine Barrierewirkung für solche Organismen<br />
aufweist, die im Gewässer auf der Sohle oder im Sohlsubstrat<br />
wandern.<br />
Für die Gewässerabschnitte in freier Landschaft gelten, soweit Restriktionen<br />
dies nicht lokal verhindern, folgende Entwicklungsziele:<br />
Abflussverhältnisse:<br />
Über die durch die geplanten wasserwirtschaftlichen Maßnahmen<br />
(RRB etc.) bereits absehbaren Verhältnisse hinaus, sind bei den meisten<br />
Gewässerabschnitten keine grundlegenden Veränderungen der<br />
Abflussverhältnisse vorgesehen. Die Oberläufe des Hammbaches<br />
(Abschnitt Rhader Bach) und des Schafsbaches weisen wieder eine<br />
durchgehende Wasserführung von mindestens Dezember bis März<br />
auf. Voraussetzung dafür ist, dass eine genauere Prüfung der Ursachen<br />
des Trockenfallens ergibt, dass es sich nicht um eine irreversible<br />
Veränderung handelt.<br />
Laufentwicklung:<br />
Für die Fließgewässer stehen Flächen in Größenordnung der hergeleiteten<br />
Mäandergürtelbreiten von 10 - 36 m dem Gewässer zur überwiegend<br />
eigendynamischen naturnahen Entwicklung zur Verfügung<br />
gestellt. In ausgewählten Abschnitten beträgt die Mäandergürtelbreite<br />
auch 30 bis 100 m.<br />
Da sich ohne massive unterstützende Maßnahmen eine eigendynamische<br />
Veränderung nur sehr langsam einstellt, werden hinsichtlich der<br />
Laufform auch langfristig die eher gestreckten bis schwach geschwungenen<br />
Abschnitte vorherrschen und der Anteil von Gewässerabschnitten<br />
mit geschwungenen bis stark geschwungenen Laufformen<br />
erst über lange Zeiträume zunehmen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
146
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Besondere Laufstrukturen wie Totholzverklausungen, Sturzbäume,<br />
Laufweitungen und –verengungen, Krümmungsbänke und Inselbänke<br />
bzw. lokale Inselbänke aus Totholz treten entsprechend der Leitbildbeschreibung<br />
(vgl. Kapitel 2.2) auf. Die Tiefenvarianz ist mittel bis<br />
groß.<br />
Querprofil:<br />
Wegen der Dränagefunktion der Fließgewässer für die landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen bzw. Siedlungsflächen bleiben die Sohlhöhen<br />
weitgehend erhalten. Nur in ausgewählten Bereichen mit schon derzeit<br />
nur geringer Eintiefung und solchen Abschnitten, in denen umfangreichere<br />
bauliche Maßnahmen erfolgen, entwickeln sich natürliche<br />
Querprofile mit einem Tiefen-/Breitenverhältnis von 1:4 bis 1:6<br />
(mäßig tief bis flach).<br />
Es sind Prall- und Gleithänge ausgeprägt. Die Sohlbreite nimmt von<br />
ca. 1 – 3 m im Oberlauf auf 5 bis 8 m in den Unterläufen zu.<br />
Über die Gewässerstrecke kann die Breitenvarianz durch Einzelereignisse<br />
wie Sturzbäume abschnittsweise gering bis mittel (Typ 16) oder<br />
groß (Typ 11, 14, 18) sein.<br />
Sohlenstruktur:<br />
Es ist eine große Substratdiversität mit meist vorherrschendem Sand<br />
(FG Typ 14) oder Kies (FG Typ 16) zu verzeichnen. In jedem Fall sind<br />
organische Substrate beigemengt (Falllaub, Totholz).<br />
Es treten mehrere besondere Sohlstrukturen wie Kolke hinter Totholz,<br />
Stillwasserpools, Wurzelflächen und Makrophytenpolster, durchströmte<br />
Pools und Schnellen entsprechend des jeweiligen Gewässertyps<br />
auf. Die mittlere Wassertiefe liegt bei 1 - 3 dm.<br />
Ufer:<br />
Ufer und Uferstreifen sind mit Ausnahme von Abschnitten in denen<br />
Siedlungsflächen direkt anschließen und weiterhin eine Sohl- und/<br />
oder Uferbefestigung erfordern, leitbildgemäß entwickelt.<br />
In Bereichen ohne Zwangspunkte führt die gewässereigene Dynamik<br />
nach Beseitigung des jeweiligen Uferverbaus - gegebenenfalls unterstützt<br />
durch initiierende Maßnahmen (s.u.) - zu einem vielfältig strukturierten<br />
Ufer. Dieses weist neben ausgedehnten Flachuferbereichen<br />
auch Prallufer und Uferabbrüche sowie Abschnitte auf, in denen Vegetation<br />
(Baumwurzeln, Totholz) und Einzelereignisse (Sturzbäume,<br />
Kolke) prägend wirken. An den Ufern dominieren Gehölze (Erlen), in<br />
kurzen eher lichten Abschnitten auch Röhrichte, Gräser und Stauden.<br />
Uferstreifen:<br />
Mit Ausnahmen im Siedlungsbereich und ausgewählten Fließgewässerabschnitten<br />
wird der Bach von nutzungsfreien Uferstreifen mit mindestens<br />
5 m Breite begleitet, die überwiegend gehölzbestanden sind<br />
und so eine durchgehende Beschattung sicherstellen.<br />
Bei kleineren Gewässern, die vermutlich künstlich entstanden sind<br />
und nur eine ephemere oder temporäre Wasserführung haben, ist der<br />
ungenutzte Randstreifen lediglich 3 m breit, so dass durch eine einreihige<br />
Gehölzreihe zumindest eine Beschattung gewährleistet ist und<br />
ein Eintrag von Düngemitteln o.ä., der in ein ökologisch wertvolleres<br />
Gewässer weitergetragen werden könnte, reduziert wird.<br />
Gewässerumfeld:<br />
Im Gewässerumfeld werden auch künftig überwiegend landwirtschaftliche<br />
Nutzflächen vorhanden sein. Im direkten Umfeld herrscht Grün-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
147
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
land vor. In Teilabschnitten werden die Gewässer von Laubwald,<br />
Feuchtbrachen und Röhrichten begleitet. Auf einem Großteil der Gewässerstrecke<br />
grenzt ein linienförmiger Schwarzerlenbestand, dem<br />
auch Eschen beigemengt sind, an.<br />
Als besondere Strukturen treten hochwassergeprägte Flutmulden sowie<br />
Resttümpel (entstanden v.a. durch bergbauliche Einwirkungen)<br />
auf.<br />
Fauna:<br />
Die Makrozoobenthosbesiedlung weist ein breites Spektrum verschiedener<br />
Taxa auf. Neben den auch heute stark vertretenen Ubiquisten<br />
(Tiere mit hoher Toleranz gegenüber Umweltfaktoren) siedeln<br />
vermehrt an die besonderen Verhältnisse eines Tieflandbaches angepasste<br />
Wirbellose.<br />
Bis weit in die Mittelläufe treten die Referenz- und Leitarten unter den<br />
Fischen auf. Lediglich die weit wandernden Arten mit Teillebensräumen<br />
im Meer kommen nicht vor.<br />
In den Ortslagenabschnitten sind die Möglichkeiten zur Schaffung naturnaher<br />
Ufer und Uferrandstreifen zu ermitteln und in jedem Einzelfall festzulegen.<br />
Die Vielfalt der dortigen Restriktionen macht eine pauschale Festlegung<br />
unmöglich. Generell sind bei der Aufgabe vorhandener Siedlungsnutzungen<br />
bzw. dem Ersatz bestehender Bebauung in der (ehemaligen) Aue durch eine<br />
neue Bebauung die Möglichkeiten und Erfordernisse der Gewässerentwicklung<br />
zu berücksichtigen.<br />
Eine ausführliche Benennung der jeweiligen Entwicklungsziele nach den<br />
Parametern Sohle/Ufer, Uferstreifen/Aue, Umfeld, Laufform, Durchgängigkeit<br />
und Wasserführung ist den Abschnittskennblättern im Anhang zu entnehmen.<br />
6 Maßnahmenkonzept<br />
Grundlagen<br />
Der Maßnahmenkatalog umfasst die Übersicht über die im Rahmen der<br />
Gewässerentwicklung vorgesehenen Maßnahmentypen.<br />
Diese werden hinsichtlich ihrer ökologischen Bedeutung und der prinzipiellen<br />
Vorgehensweise bei der Umsetzung der Maßnahmen dargestellt<br />
und geben so Hinweise auf die wesentlichen im Rahmen der Gewässerunterhaltung<br />
oder erforderlicher Ausbauplanung zu beachtenden Aspekte.<br />
Die räumliche Zuordnung der Maßnahmen zu planungshomogenen Gewässerabschnitten<br />
erfolgt in Form von Abschnittskennblättern. Dabei ist<br />
zu beachten, dass die Maßnahmenbeschreibung im Rahmen eines Konzeptes<br />
zur naturnahen Entwicklung nicht die detaillierte Prüfung im Rahmen<br />
einer Ausbauplanung ersetzen kann.<br />
6.1 Maßnahmenkatalog<br />
Der folgende Maßnahmenkatalog beschreibt zunächst generell das Spektrum<br />
möglicher Maßnahmen, ihre Ziele und Inhalte sowie Umsetzungsvoraussetzungen<br />
differenziert nach den Bereichen Gewässer/Ufer (G), Uferstrei-<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
!<br />
abschnittsbezogene<br />
Angaben s. Abschnittskennblätter<br />
in Anhang<br />
148
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
fen/Aue (A) und Umfeld (U). Eine Zuweisung zu Abschnitten erfolgt in Tabelle<br />
18 und in den Abschnittskennblättern in den Anhängen.<br />
6.1.1 Gewässer/Ufer<br />
Maßnahme G1 Entfernung von Sohl- und Uferverbau<br />
Ziele: Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt; Ermöglichung<br />
eigendynamischer Prozesse der Sohl- und Uferentwicklung<br />
Erläuterung: Entsprechend dem Stand wasserbaulicher und gewässerökologischer<br />
Erkenntnisse sollte bei der naturnahen Entwicklung von<br />
Fließgewässern auf bauliche Maßnahmen so weit wie möglich verzichtet<br />
werden und die Entwicklungsziele sollten durch die Initiierung einer<br />
eigendynamischen Entwicklung umgesetzt werden. Dabei ist<br />
der Uferverbau nach Möglichkeit beidseitig, zumindest aber einseitig<br />
zu entfernen. Durch das Entfernen des Uferverbaus wird das Ufer anfällig<br />
für Seitenerosion, die durch das Einbringen von Störelementen<br />
noch verstärkt werden kann. Mit dieser Maßnahme sollte eine Anpflanzung<br />
standortgerechter Gehölze verbunden sein, um zu starke<br />
Ufererosionen zu verringern und schädigende Einflüsse auf das weitere<br />
Umfeld zu vermeiden. Sohlverbau stellt eine gravierende Belastung<br />
dar, die aufgrund des naturfernen Substrats und meist auch wegen<br />
der Strukturarmut unmittelbar auf die Besiedlung von Organismen<br />
wirkt. Vorhandene glatte Befestigungen sollten – im Falle einer weiterhin<br />
bestehenden Notwendigkeit durch naturnahe ingenieurbiologische<br />
Bauweisen ersetzt werden. Falls eine besonders stabile Sicherung erforderlich<br />
ist, können auch Blocksteinschüttungen oder ähnliche Befestigungen<br />
mit offenen Zwischenräumen angewendet werden.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />
Maßnahme G2 Einbringen von Totholz<br />
Ziel: Initiierung/Stärkung eigendynamischer Prozesse der Sohl- und<br />
Uferentwicklung<br />
Erläuterung: Zur Förderung der eigendynamischen Entwicklung können<br />
Wurzelstubben oder Totholz zur Ablenkung des Stromstrichs gesetzt<br />
werden. Durch Ablenkung des Stromstrichs auf eine Uferseite wird<br />
dieses Ufer stärker erodiert. Auf diese Weise wird die Laufkrümmung<br />
erhöht. Gleichzeitig lagert sich unterhalb der Wurzelstubben bzw. des<br />
Totholzes durch eine verminderte Strömung Geschiebe ab.<br />
Darüber hinaus führt das Einbringen von Totholz in die Gewässersohle<br />
zu einer größeren Sohlrauigkeit und damit zur Erhöhung der Strömungsdiversität<br />
und Tiefenvarianz. Durch weitere Anlagerung von mineralischem<br />
und organischem Substrat, das vor allem aus Feinmaterial<br />
sowie Falllaub und Ästen besteht, wird sekundär die Substratverteilung<br />
positiv beeinflusst. Der Erhöhung der Strömungs- und Substratvielfalt<br />
durch Totholz kommt besonders in urbanen Bereichen eine<br />
große Bedeutung zu, wenn die Restriktionen im Umfeld und an den<br />
Ufern kaum andere Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung zulassen.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />
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149
Maßnahme G3 Beseitigung von Abstürzen<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Ziel: Sicherung/Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit<br />
Erläuterung: Zur Gewährleistung der Durchgängigkeit von Fließgewässern<br />
sind Wanderbarrieren, die die Längsdurchgängigkeit für Makrozoobenthos-Organismen<br />
und Fische beeinträchtigen, zu entfernen.<br />
Abstürze und Bauwerke, die einen vollständigen Strömungsstrahlabriss<br />
aufweisen, sind für Fließgewässerorganismen absolute Barrieren<br />
bei der Aufwanderung. Um nachfolgende Tiefenerosion zu vermeiden<br />
sind Abstürze an Geländekanten nicht ersatzlos zu schleifen,<br />
sondern durch raue Gleiten mit flacher Neigung zu ersetzen. Abstürze<br />
in Bauwerken wie Wehren bedürfen u. U. eines vollständigen Umbaus,<br />
um die Funktionsfähigkeit der Einrichtung auch zukünftig zu gewährleisten.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />
Maßnahme G4 Umgestaltung von Sohlbauwerken<br />
Ziel: Sicherung/Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit<br />
Erläuterung: Sohlschwellen, Sohlrampen und Sandfänge stellen eine Wanderbarriere<br />
für Makrozoobenthos-Organismen und bodenlebende Fische<br />
dar. Sohlschwellen und –rampen sind aus diesem Grund wo<br />
immer möglich durch raue Gleiten mit geringem Gefälle zu ersetzen.<br />
Sofern Sandfänge nicht aufgehoben werden können, muss die<br />
Durchgängigkeit gewährleistet sein. Dazu kann ein naturnah gestaltetes<br />
Niedrig- und Mittelwasserbett in Höhe des Sandfanges eingerichtet<br />
werden, dass durch einen kleinen Damm vom Sandfang abgetrennt<br />
ist. Die sich bei Hochwasser verlagernden Sandfrachten landen<br />
wie bisher im Sandfang.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />
Maßnahme G5 Offenlegung verrohrter Abschnitte<br />
Ziele: Sicherung/Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit; Erhöhung<br />
der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />
Erläuterung: Verrohrungen stellen grundsätzlich eine Beeinträchtigung der<br />
Längsdurchgängigkeit in Fließgewässern dar, deren negative Wirkung<br />
mit der Länge zunimmt. Verrohrungen, die kein natürliches Sohlsubstrat<br />
aufweisen, sind auch auf kürzeren Strecken bereits ein massives<br />
Wanderhindernis. Die vielfach an die Verrohrung anschließenden Abstürze<br />
- vor allem, wenn sie einen vollständigen Strömungsstrahlabriss<br />
aufweisen - sind eine absolute Wanderbarriere für Makrozoobenthos<br />
und Fische. Aus diesen Gründen sind Überbauungen im Einzelfall auf<br />
ihre Schadwirkung zu überprüfen. In Fällen, in denen keine besondere<br />
Umfeldnutzung diese notwendig machen, sind die Gewässerstrecken<br />
offen zu legen. Im Falle der Notwendigkeit der Überbauung ist eine<br />
Umgestaltung in ein Kastenprofil als bauliche Maßnahme vorzunehmen;<br />
Verrohrungen, die die Längsdurchgängigkeit nur gering beeinträchtigen,<br />
können nachrangig umgestaltet werden.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung, ggf. im Rahmen eines<br />
Planfeststellungsverfahrens nach § 68 WHG<br />
150
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Maßnahme G6 Beseitigung/Umgestaltung von Überfahrten<br />
Ziel: Sicherung/Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit<br />
Erläuterung: Durchlässe für Überfahrten können ebenso wie lange Verrohrungen<br />
zu einer Beeinträchtigung der Längsdurchgängigkeit von Gewässern<br />
führen. Durchlässe ohne Sediment auf der Sohle sind als<br />
starke Wanderungsbarriere zu werten. Eine Wanderbarriere für landlebende<br />
Tiere stellen Durchlässe ohne naturnahe Uferzone dar. Als<br />
gewässerfremde Elemente sind nicht benötigte Überfahrten zu beseitigen.<br />
Weiterhin erforderliche Überfahrten sollten durch Einsatz von<br />
Rohren großen Durchmessers oder von Kastenprofilen mit Sediment<br />
für das Makrozoobenthos durchwanderbar gemacht werden. Zur Herstellung<br />
von durchgängigen Ufern bietet sich bei ausreichender Dimensionierung<br />
des Durchlasses auch die Anbringung von Rundhölzern<br />
an, hinter denen Substrat eingebracht wird. Die Priorität dieser<br />
Maßnahmen hängt stark von den örtlichen Verhältnissen ab und erfordert<br />
gegebenenfalls die Bestimmung der tatsächlichen Beeinträchtigungsintensität.<br />
Bei Forstwirtschaftswegen und bei Überfahrten im Landwirtschaftsbereich,<br />
die selten genutzt werden, kommt der Ersatz durch Furten in<br />
Betracht.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />
Maßnahme G7 Abflachung der Ufer<br />
Ziel: Unterstützung eigendynamischer Prozesse der Sohl- und Uferentwicklung;<br />
Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />
Erläuterung: Die Profilabflachung als bauliche Maßnahme steht im Zusammenhang<br />
mit der Entfernung des Uferverbaus als Voraussetzung der<br />
Gestaltung eines vielfältigen Ufers und naturnahen Längsverlaufes.<br />
Zur Förderung einer eigendynamischen Entwicklung ist das Querprofil<br />
so umzugestalten, dass entsprechend der leitbildgerechten Laufform<br />
flache Gleithänge und steilere Prallhänge ausgebildet werden. Die<br />
Maßnahme ist in Verbindung mit Sohlanhebung ebenso möglich, wie<br />
in Gewässerabschnitten, die eine Sohlanhebung nicht zulassen.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung, bei großen Flächen auch<br />
im Rahmen eines Planfeststellungs-/-genehmigungsverfahrens nach §<br />
68 WHG<br />
Maßnahme G8 Punktuelle Profilaufweitung<br />
Ziel: Unterstützung eigendynamischer Prozesse der Sohl- und Uferentwicklung;<br />
Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />
Erläuterung: Die punktuelle Profilaufweitung als bauliche Maßnahme steht<br />
im Zusammenhang mit der Entfernung des Uferverbaus, die Einbringung<br />
von Totholz zur Auslenkung der Fließgewässerströmung innerhalb<br />
der Profilaufweitung und die Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie.<br />
Die punktuelle Profilaufweitung erfolgt je nach Fließgewässerbreite<br />
an zwei bis fünf Stellen innerhalb eines 100 m Abschnittes<br />
bzw. auf 30 % der Laufstrecke in einer jeweils wieder von der Gewässerbreite<br />
abhängigen Länge von 2 bis 12 m.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />
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Maßnahme G9 Bauliche Herstellung eines neuen Gewässerlaufes<br />
Ziel: Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />
Erläuterung: Der neue Gewässerverlauf wird unter Maschineneinsatz grob<br />
vorprofiliert und anschließend einer eigendynamischen Entwicklung<br />
überlassen. Das neu geschaffene Profil ist deutlich geringer zu dimensionieren,<br />
als ein mit Wasserspiegellagen errechnetes Bordvollprofil<br />
sein würde, um die endgültige Gewässerausbildung durch eigendynamische<br />
Prozesse sicherzustellen. Durch die Neuprofilierung wird die<br />
Lauflänge von begradigten Gewässerabschnitten wieder erhöht. Im<br />
Gegensatz zu Maßnahmen, die in erster Linie die eigendynamische<br />
Entwicklung unterstützen und somit relativ lange Zeiträume in Anspruch<br />
nehmen, ist der Erfolg der strukturellen Veränderungen schnell<br />
sichtbar.<br />
Für die Entwicklung typgerechter Biozönosen ist die Ausbildung der<br />
Sohle und des Bachbettes (bis zum so genannten "Bordvollprofil") in<br />
einer dem Gewässertyp entsprechenden Form ausschlaggebend.<br />
Umsetzung: im Rahmen eines Planfeststellungs-/-genehmigungsverfahrens<br />
nach § 68 WHG<br />
Maßnahme G10 Bauliche Herstellung eines Umgehungsgerinnes<br />
Ziel: Herstellung der Durchgängigkeit<br />
Erläuterung: Bei der Herstellung eines Umgehungsgerinnes sind je nach<br />
Lage und Funktion unterschiedliche Bedingungen einzuhalten. Wird<br />
ein Umgehungsgerinne komplett neu gebaut und liegen keine flächenbezogenen<br />
oder technischen Einschränkungen vor, so erfolgt die<br />
Maßnahmenumsetzung wie unter G9. In Fällen fehlender Flächenverfügbarkeit<br />
kann der Fokus auf die Durchgängigkeit unter Inkaufnahme<br />
eines weniger naturnahen Gewässerprofils gelegt werden. Das Gleiche<br />
gilt in den Abschnitten, wo ein Teil des Abflusses weiterhin im<br />
nicht durchgängigen Gerinne verbleiben muss (z.B. zur Speisung eines<br />
Mühlenteiches).<br />
Selbst in technisch ausgebauten Profilen kann mittels einer durchgehenden<br />
Substratführung oftmals noch über eine begrenzte Strecke<br />
eine Aufwärtswanderung der aquatischen Stadien der Wirbellosenfauna<br />
gewährleistet bzw. die Barrierewirkung verringert werden. In<br />
Abschnitten in denen nur sehr begrenzt Flächen für die Entwicklung<br />
des Gewässers zur Verfügung stehen, ist die Gestaltung einer naturnahen<br />
Sohle aus örtlich gewonnenem Material von herausragender<br />
Bedeutung.<br />
Umsetzung: im Rahmen eines Planfeststellungs-/-genehmigungsverfahrens<br />
nach § 68 WHG<br />
Maßnahme G11 Maßnahmen der Gewässerunterhaltung einstellen<br />
oder reduzieren<br />
Ziel: Unterstützung eigendynamischer Prozesse der Sohl- und Uferentwicklung;<br />
Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />
Erläuterung:<br />
Mit der Reduzierung oder Einstellung der Gewässerunterhaltung kann<br />
ohne Kosteneinsatz in Gewässerteilabschnitten eine eigendynamische<br />
Entwicklung einsetzen, die zu einer Erhöhung der Substrat-, Habitat-<br />
und Strömungsvielfalt führen kann, so z.B. durch Belassen von Tot-<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
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holz im Gewässerprofil, Zulassen von Gehölzaufkommen innerhalb<br />
nicht mehr gemähter Uferböschungen oder Verzicht auf eine Instandhaltung<br />
von Ufer-/Sohlbefestigungen.<br />
Umsetzung: im Rahmen der Unterhaltung<br />
6.1.2 Uferstreifen/Aue<br />
Maßnahme A1 Sicherung/Einrichtung nutzungsfreier Gewässerrandstreifen<br />
und Entwicklungskorridoren<br />
Ziel: Schutz des Gewässers von Störungen und Einträgen, sowie Bereitstellung<br />
von Flächen zur Laufentwicklung<br />
Erläuterung: Gewässerrandstreifen sollen zu einer deutlichen Abgrenzung<br />
des Gewässers von den angrenzenden Nutzungen führen und neben<br />
ihrer Lebensraumfunktion auch eine gewisse Pufferwirkung (insbesondere<br />
zur Verminderung von Stoffeinträgen) erzielen. Zudem sorgen<br />
Uferstreifen mit ihren Gehölzen für die Bereitstellung der für eine<br />
typgemäße Laufentwicklung erforderlichen Totholzeinträge und die<br />
Entwicklung besonderer Uferstrukturen.<br />
Gemäß WHG § 38 ist für den Gewässerrandstreifen eine Mindestbreite<br />
von 5 m, gemessen ab Oberkante Gewässerböschung bzw. Uferlinie,<br />
vorzusehen.<br />
In der „Blauen Richtlinie“ werden darüber hinaus weitergehende Flächenansprüche<br />
formuliert. Sie ergeben sich aus der natürlichen Sohlbreite<br />
des Fließgewässers im Zusammenhang mit der potenziellen<br />
Laufkrümmung und bezeichnen einen Entwicklungskorridor der für<br />
die in diesem <strong>KNEF</strong> zu bearbeitenden Fließgewässern eine Breite von<br />
9 bis 36 m hat (siehe auch 5.1). Daraus ergeben sich für die Gewässerrandstreifen<br />
Breiten von 5, 8 und 16 m.<br />
Von diesen Breiten wird in zwei Fällen abgewichen: In Fließgewässern,<br />
für die das Strahlwirkungskonzeptes zur Anwendung gekommen<br />
ist, soll durch einen erweiterten Entwicklungskorridor von ca. 30 oder<br />
50 m die Entwicklung eines mäandrierenden Fließgewässers mit einem<br />
Gewässerrandstreifen von 5 m ermöglicht werden. Hier soll sich<br />
eine Strukturgüte von 1 oder 2 einstellen (s. auch Kapitel 5.2). Ggf.<br />
kann durch größere bauliche Maßnahmen die Entwicklung beschleunigt<br />
werden, so dass sich innerhalb eines absehbaren Zeitraums eine<br />
Strukturgüte von 1 oder 2 einstellt.<br />
Bei kleineren Gewässern, die vermutlich künstlich entstanden sind<br />
und nur eine temporäre oder ephemere Wasserführung haben, ist der<br />
Randstreifen lediglich 3 m breit, so dass durch eine einreihige Gehölzreihe<br />
zumindest eine Beschattung gewährleistet ist und ein Eintrag<br />
von Düngemitteln o.ä., der in ein wertvolleres Gewässer weitergetragen<br />
werden könnte, reduziert wird.<br />
Da für Gewässerrandstreifen im gärtnerisch genutzten Umfeld meist<br />
nur auf kurzen Abschnitten genügend Flächen zur Verfügung stehen,<br />
kommt der Beratung der betroffenen Grundeigentümer über Möglichkeiten<br />
zur Integration naturnaher Laufstrukturen in die Gartengestaltung<br />
besondere Bedeutung zu. In bestimmten Fällen kann es erforderlich<br />
sein, die Gewässerufer durch einen Zaun vor der gärtnerischen<br />
Nutzung zu schützen.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />
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Maßnahme A2 Initialpflanzungen standortgerechter einheimischer<br />
Ufergehölze<br />
Ziele: Entwicklung gewässerbegleitender Galeriewälder; Beschattung des<br />
Gewässers<br />
Erläuterung: Die Beschattung standorttypischer Gehölze begrenzt das<br />
Wachstum höherer Pflanzen und Algen im Gewässer sowie ein naturfernes<br />
Pflanzenwachstum der Ufervegetation. Insbesondere<br />
Schwarzerlen (Alnus glutinosa) sind an die besonderen Verhältnisse<br />
stark vernässter Böden angepasst, so dass sich deren Wurzeln in unmittelbarer<br />
Gewässernähe und unter, sowie im Bach finden. Dadurch<br />
kommt diesen Gehölzen besondere Bedeutung bei der Bildung einer<br />
naturnahen Gewässermorphologie zu. Flutende Wurzelflächen stellen<br />
einen wichtigen Aufenthaltsort für Makrozoobenthos-Organismen und<br />
Rückzugsort für Fische dar. Ein naturnaher Bestand miteinander verflochtener<br />
Wurzelflächen sichert darüber hinaus die Ufer vor Erosion.<br />
An bisher gehölzfreien Abschnitten sollten deshalb Initialpflanzungen<br />
von Schwarzerlen vorgenommen werden, die durch Eschen (Fraxinus<br />
excelsior) ergänzt werden.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />
Maßnahme A3 Rückverlegung von Viehtränken<br />
Ziel: Schutz des Gewässers von Störungen und Einträgen<br />
Erläuterung: Der Zugang großer Nutztiere (Rinder, Pferde) zu Fließgewässern<br />
kann lokal eine starke Beeinträchtigung an den Ufern und der<br />
Sohle darstellen, aber auch in weiter bachabwärts gelegene Gewässerabschnitten<br />
wegen des Feinsedimenteintrags noch zu einer Belastung<br />
führen. Aus diesem Grund sind allgemeine Zugänge für das Vieh<br />
zu beseitigen (Abzäunung) und Viehtränken auf kurze Abschnitte zu<br />
begrenzen. Durch eine kleinräumige Befestigung des Ufers mit Steinen<br />
und Holz im Bereich einer Viehtränke kann der Sedimenteintrag<br />
stark reduziert werden. Vorrangig sollte jedoch geprüft werden, ob<br />
technische Anlagen, wie Selbsttränken mit Zuleitung, als Ersatz der<br />
Zugangsmöglichkeit errichtet werden können.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />
Maßnahme A4 Verzicht auf Beweidung der Ufer<br />
Ziele: Entwicklung naturnaher Uferstrukturen; Schutz des Gewässers vor<br />
Störungen und Einträgen<br />
Erläuterung: Die Form und der Bewuchs der Ufer von Fließgewässern haben<br />
direkten Einfluss auf die Besiedlung der Bäche. Die Zerstörung<br />
durch Viehtritt wirkt lokal unmittelbar negativ auf die Gewässermorphologie<br />
und die Abschwemmungen der Uferabbrüche und tierischer<br />
Exkremente auch auf bachabwärts gelegene Bereiche. Die Entwicklung<br />
einer naturnahen Ufervegetation wird in vielen Fällen durch Beweidung<br />
ausgeschlossen oder zumindest stark verzögert. Aus diesen<br />
Gründen ist es notwendig, den Zugang von Nutztieren zu dem Fließgewässer<br />
durch Errichten von Abzäunungen zu unterbinden.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
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Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Maßnahme A5 Entfernen nicht bodenständiger Gehölze<br />
Ziel: Entwicklung naturnaher Uferstrukturen<br />
Erläuterung: Fließgewässer sind wesentlich von Einflüssen aus dem weiteren<br />
und näheren Umfeld abhängig. Insbesondere den Ufergehölzen<br />
kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu, da die<br />
Biozönose in mehrfacher Hinsicht an standortgerechte Ufervegetation<br />
angepasst ist. Unmittelbar wirken standortgerechte Bäume positiv auf<br />
die Gewässermorphologie, da nur diese auch einen hohen Vernässungsgrad<br />
des Bodens vertragen und somit auch in Gewässernähe<br />
wachsen. Besonders Schwarzerlen haben durch ihre Wurzelung am,<br />
im und unter dem fließenden Wasser bettbildende Funktion. Das Laub<br />
dieser Bäume ist für die Fließgewässerorganismen deutlich besser zu<br />
verwerten als beispielsweise das von Eichen oder anderen am direkten<br />
Ufer nicht standortgerechten Gehölzen, auch wenn diese grundsätzlich<br />
zu den "einheimischen" Arten zählen.<br />
Gehölze, die in den Auen und Uferbereichen nicht bodenständig sind<br />
(z.B. Pappeln), sollten generell ersetzt werden.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />
Maßnahme A6 Extensivierung der Auenutzung<br />
Ziel: Entwicklung eines leitbildgerechten Gewässerumfeldes<br />
Erläuterung: Innerhalb der Überschwemmungsgebiete sind ackerbauliche<br />
Nutzungen nicht gewässerverträglich und sollten kurz- bis mittelfristig<br />
aufgegeben werden, damit Sedimenteinträge reduziert und die Flächen<br />
dem Gewässer zumindest als Aue zur Verfügung stehen.<br />
Für Grünlandnutzungen ist hingegen in der Regel eine Gewässerverträglichkeit<br />
in der Aue anzunehmen, soweit Nährstoffeinträge durch Düngen<br />
unterbleiben. Wegen des möglichen Auftretens schutzwürdiger Arten ist<br />
eine Einzelfallbeurteilung vorzunehmen.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />
Maßnahme A7 Förderung der Auwaldentwicklung<br />
Ziel: Entwicklung eines leitbildgerechten Gewässerumfeldes<br />
Erläuterung: Gewässerauen stellen einen zentralen Bestandteil des Gewässersystems<br />
insbesondere als Lebensraum für spezialisierte Tier- und<br />
Pflanzenarten dar, der mit Intensivierung der Landnutzung stark zurückgegangen<br />
ist. Ihrer allgemeinen Bedeutung wegen sollte in Teilbereichen<br />
wieder ein Anschluss der Aue an das Gewässer unter Aufgabe<br />
der Nutzung vorgesehen werden. Davon unabhängig ist die Rückführung<br />
der Auenutzung auf gewässerverträgliche Formen (v.a. Grünland),<br />
auch wenn eine Aufgabe der Nutzung und Entwicklung zu Auwaldflächen<br />
nicht möglich ist.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
155
6.1.3 Umfeld<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Maßnahme U1 Entflechtung von Bach bzw. Grundwasser und Kanalisation<br />
Ziel: Herstellung naturnaher/naturnäherer Abflussverhältnisse – Vermeidung<br />
von Kosten im Rahmen der Stadtentwässerung<br />
Erläuterung: Wenn durch anthropogene Eingriffe Bachwasser, verursacht<br />
durch gezielte Einleitung oder wegen schadhafter Rohrleitungen in<br />
das Kanalnetz gelang, werden die Abflussverhältnisse in den Bächen<br />
stark verändert. Im Extremfall kann der Gewässercharakter vollständig<br />
degradiert werden. Das in die Stadtentwässerung geleitete Bachwasser<br />
wird darüber hinaus aufwendig einer Behandlung unterzogen, ohne<br />
dass dies notwendig ist. Aus Gründen des Gewässerschutzes und<br />
zur Reduzierung der Kosten im Rahmen der Stadtentwässerung ist<br />
daher nach Möglichkeit eine Entflechtung von Bächen und Kanalnetz<br />
vorzusehen.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Generalentwässerungsplanung<br />
Maßnahme U2 Fischteiche im Nebenschluss<br />
Ziel: Reduzierung der Nährstoffbelastung und von sonstigen Einträgen, Verhinderung<br />
einer Temperaturveränderung<br />
Erläuterung: Je nach Intensität der Bewirtschaftung von Fischteichen im<br />
Nebenschluss eines Fließgewässers kann es auf einer Teilstrecke zu<br />
einer Erhöhung der Nährstoffbelastung (Reststoffe der Fütterung, Ausscheidung,<br />
Entschlammung), der Gewässertemperatur (Erwärmung<br />
des stehenden Gewässers) oder zum Eintrag nicht natürlicher Substanzen<br />
(z.B. Medikamente, Desinfektionsmittel) kommen. Aus diesem<br />
Grund sind die Einleitungen aus Fischteichen aufzuheben oder zumindest<br />
der negative Einfluss durch eine gewässerverträgliche Bewirtschaftungsmethode<br />
zu verringern.<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen bzw. Genehmigungsverfahren<br />
Maßnahme U3 Extensivierung der Umfeldnutzung<br />
Ziel: Schaffung von typischen gewässerbegleitenden Habitaten zur Erreichung<br />
höherer Strukturgüte auch beim Parameter Umfeld (s. „erweiterter<br />
Entwicklungskorridor“ in Hinblick auf das Strahlwirkungskonzept).<br />
Erläuterung: Extensives Feuchtgrünland und standortgerechter Wald sind<br />
ein natürlicher Bestandteil des „Ökosystems Fließgewässer“ mit seinen<br />
begleitenden Tier- und Pflanzenarten und führen zu einer höheren<br />
Bewertung der Strukturgüte.<br />
Wegen ihres zusätzlichen Flächenanspruches werden diese Maßnahmen<br />
nur in wenigen ausgewählten Teilabschnitten vorgeschlagen, wo<br />
sie Teil des „erweiterten Entwicklungskorridors“ sind, aber auch zur<br />
Abrundung von Gewässerrandstreifen dienen (z.B. Restflächen zwischen<br />
Weg und Fließgewässer oder zwischen zwei Gewässern, die<br />
nicht separat bewirtschaftet werden können).<br />
Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen bzw. Genehmigungsverfahren<br />
156
6.2 Auswahl der Maßnahmen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Die Auswahl der Maßnahmen erfolgt gewässer- und bauwerksspezifisch und<br />
bezieht auch die Ergebnisse der Anwendung des „Strahlwirkungskonzeptes“<br />
mit ein, soweit diese verwertbare Hinweise geliefert hat. Als vorrangig<br />
werden folgende Maßnahmen beurteilt:<br />
• Austausch oder bauliche Veränderungen an Durchlässen oder anderen<br />
Wanderbarrieren<br />
• Anlage von Gewässerrandstreifen<br />
• Maßnahmen zur Initiierung von Laufentwicklung<br />
In Hinblick auf Bauwerke, die die Längsdurchgängigkeit im Gewässer (Wasserkörper<br />
einschließlich der Ufer) einschränken, gilt grundsätzlich, dass diese<br />
zu beseitigen sind. Abweichend wird bei folgenden Rahmenbedingungen<br />
vorgegangen:<br />
• Bei ephemeren Gewässern sind Wanderhindernisse allenfalls von nachrangiger<br />
Bedeutung, da es aufgrund der nur kurzen Wasserführung keine<br />
Besiedlung durch Arten gibt, die im Gewässer wandern. Ihre Beseitigung<br />
erscheint nicht zwingend.<br />
• Bei sehr kurzen Fließgewässerabschnitten oberhalb eines Wanderhindernisses<br />
(weniger als 500 m) ist der ökologische Nutzen im Einzelfall im<br />
Verhältnis zum Aufwand eines Umbaus zu bewerten.<br />
• Bei kleineren und ökologisch weniger bedeutsamen Fließgewässern wird<br />
die Bedeutung eines durchgängigen Ufers für die Wanderung von terrestrischen<br />
Tieren, als weniger hoch eingeschätzt. Ein Austausch von Durchlässen<br />
kann aus diesem Grund nachrangig sein oder im Einzelfall auch<br />
ganz entfallen.<br />
Demzufolge wird nicht für jeden Durchlass, der ein potenzielles Wanderhindernis<br />
darstellt und in der Bestandkarte so verzeichnet ist, auch eine Maßnahme<br />
vorgeschlagen.<br />
Empfehlung zum Umgang mit der Monitoringverpflichtung<br />
Zur Klärung der Frage, ob Maßnahmen im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie<br />
erfolgreich waren, hat das Land NRW einen „Leitfaden zur Erfolgskontrolle<br />
von Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern“ (MUNLV<br />
2005) herausgegeben, der in Abhängigkeit vom (finanziellen) Umfang der<br />
Maßnahme unterschiedlich umfangreiche Monitoringuntersuchungen vorsieht.<br />
Bei kleinen Maßnahmen (Projektkosten bis 50.000 €) sind demzufolge<br />
lediglich eine Fotodokumentation, eine Biotoptypenkartierung und eine Gewässerstrukturkartierung<br />
vorgesehen. Es ist somit absehbar, dass insbesondere<br />
bei kleinen Maßnahmen die primär auf die Initiierung eigendynamischer<br />
Effekte ausgerichtet sind, die also erst langfristig unmittelbar sichtbare<br />
positive Wirkungen zeigen, mit diesen Instrumenten nur ein geringer Erkenntniszugewinn<br />
zu erwarten ist.<br />
Da im Rahmen des <strong>KNEF</strong> überwiegend solche kleinen Maßnahmen vorgeschlagen<br />
werden, bei denen zudem mangels einschlägiger Erfahrungen unklar<br />
ist, ob sie zu einer Erreichung der Ziele der WRRL in den vorgeschriebenen<br />
Fristen führen (vgl. Anforderungen der Arbeitshilfe zur Anwendung<br />
des Strahlwirkungskonzeptes), wird ein weitergehendes Monitoring vorgeschlagen,<br />
anhand dessen sich nicht nur die konkrete Ausgestaltung von<br />
157
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Maßnahmen erforderlichenfalls nachjustieren lässt, sondern auch zeitnah<br />
positive Veränderungen dokumentiert werden können.<br />
Neben den abiotischen Faktoren Licht, Wasserchemismus, Temperatur und<br />
Substrat sind vor allem die sohlnahen Strömungsverhältnisse von wesentlicher<br />
Bedeutung für das Vorkommen und die Verteilung der Arten in einem<br />
Fließgewässer. In sandgeprägten Fließgewässern sind die sohlnahen Strömungsverhältnisse<br />
aus Sicht der Lebensgemeinschaften von besonderer<br />
Bedeutung, da i. d. R. nur lagestabile Sandsubstrate besiedelbar sind. Aktuelle<br />
Untersuchungen (z. B. Lorenz & Januschke 2011) zeigen, dass anspruchsvolle,<br />
typspezifische Makrozoobenthosarten renaturierte Gewässerstrecken<br />
nur vergleichsweise langsam besiedeln. Nur mit einer detaillierten<br />
Erfassung potenziell besiedelbarer Habitate/Choriotope, kann der positive<br />
Effekt von Umgestaltungsmaßnahmen zeitnah dargestellt werden. Neben<br />
Untersuchungen zur Besiedlung ist daher insbesondere ein umfassendes<br />
Monitoring der Hydromorphologie zu empfehlen.<br />
Auf dieser Grundlage wird für den aufgrund der bestehenden Flächenverfügbarkeit<br />
absehbar als erstes und abschnittsweise umzugestaltenden Mittellauf<br />
des <strong>Wienbach</strong>es ein erweitertes Monitoring empfohlen:<br />
1. Fotodokumentation<br />
Umfang: Überblicksaufnahmen für jeden umgestalteten 100 m Abschnitt<br />
mit Angaben der Richtung sowie Detailaufnahmen aller wesentlichen<br />
strukturellen Veränderungen (Abbrüche, Bänke, Totholz etc.)<br />
Zeitraum: Vor und im 1., 2., 3., 4., 5. und 10. Jahr nach Umsetzung der<br />
Maßnahme<br />
2. Erhebung des Makrozoobenthos nach PERLODES (Meier et al. 2006)<br />
Umfang: im Bereich der hydromorphologischen Aufnahmen und zusätzlich<br />
im naturnahen Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>s (Referenz)<br />
Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme<br />
3. Strukturkartierung nach dem überarbeiteten Kartierverfahren Nordrhein-Westfalens<br />
(LANUV, 2012)<br />
Umfang: umgestalteter Gewässerabschnitt plus jeweils 100 m ober- und<br />
unterhalb und zusätzlich im naturnahen Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>s (Referenz)<br />
Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme<br />
(im Referenzabschnitt nur einmal)<br />
4. Habitataufnahme im Querprofil<br />
Umfang: an 10 Transekten pro umgestaltetem Abschnitt sowie im naturnahen<br />
Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>s (Referenz) mit:<br />
1. Fließgeschwindigkeitsmessung<br />
2. detaillierte Vermessung des Querprofils (im Rahmen der Fließgeschwindigkeitsmessung)<br />
3. Kartierung der sohlnahen Strömungsverhältnisse<br />
Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme<br />
(im Referenzabschnitt nur einmal)<br />
5. Detaillierte Choriotopaufnahme<br />
Umfang: auf jeweils einer ca. 10 m langen Gewässerstrecke pro umgestaltetem<br />
Abschnitt (entsprechend den Aufnahmen im LUA Merkblatt Nr.<br />
17 (LUA, 1999)) und zusätzlich im naturnahen Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>s<br />
(Referenz)<br />
Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme(im<br />
Referenzabschnitt nur einmal)<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
158
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
6. Erfassung der Strömungsverhältnisse an der Gewässersohle<br />
Erläuterung: Um die komplexen Strömungsverhältnisse an der Sohle eines<br />
Gewässers (dreidimensionale Strömungsverteilung, kleinräumige Unterschiede,<br />
Turbulenzschwankungen) unmittelbar und kostengünstig erfassen<br />
zu können, ist die FST-Halbkugelmethode zur integrativen Erfassung<br />
entwickelt worden (Statzner & Müller1989). Dazu werden 22 standardisierte<br />
Halbkugeln gleicher Größe aber unterschiedlicher Dichte der<br />
Strömung ausgesetzt. Die schwerste, gerade noch verdriftete Halbkugel<br />
ist ein Maß für die an der Sohle wirkenden Strömungskräfte.<br />
Zur Charakterisierung eines Gewässerabschnittes werden 100 Halbkugelmessungen<br />
als ausreichend erachtet (DVWK 1999). Dafür werden 10<br />
Transekte mit jeweils 10 Messpunkten durch den betreffenden Gewässerabschnitt<br />
gelegt. Die Transsekte nach Nr. 4 und 6 sind identisch, die<br />
Arbeiten also im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang durchzuführen<br />
um eine optimale Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.<br />
Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme<br />
(im Referenzabschnitt nur einmal)<br />
6.3 Maßnahmenübersicht<br />
Die Maßnahmen werden sowohl hinsichtlich des Zeitraumes ihrer Realisierung<br />
als auch hinsichtlich ihrer Wirksamwerdung, in Tabelle 18 Maßnahmenübersicht,<br />
entsprechend gekennzeichnet. Unterschieden werden folgende<br />
Umsetzungszeiträume:<br />
• kurzfristig bis mittelfristig (0 - 10 Jahre)<br />
• langfristig (10 - > 20 Jahre)<br />
Dabei ist zu beachten, dass für komplexere Maßnahmenpakete, wie sie zum<br />
Beispiel die Herstellung eines neuen Gewässerlaufes darstellt, in der Regel<br />
ohnehin kein konkreter Umsetzungszeitpunkt zu benennen ist, da diese<br />
Maßnahmen eines umfassenden Abstimmungsprozesses bedürfen und<br />
meist zahlreiche Wechselwirkungen aufweisen, die im Rahmen eines <strong>KNEF</strong><br />
kaum zu erfassen sind. Auch Maßnahmen, die einen umfangreichen Flächenerwerb<br />
oder eine großflächige Nutzungsextensivierung erfordern (wie<br />
zum Beispiel die Anlage von Uferstreifen) sind als vergleichsweise komplexe<br />
und kostenintensive Prozesse zu begreifen, für die kein Zeitrahmen angegeben<br />
werden kann, da der Erwerb der Flächen auf freiwilliger Basis erfolgt.<br />
Demgegenüber kann ein erheblicher Teil der Einzelmaßnahmen im Gewässer<br />
(z.B. Beseitigung oder Ersatz von Sohlverbauungen) bereits im Rahmen<br />
der Unterhaltung und mit sofortiger Wirkung, bei meist geringem finanziellem<br />
Aufwand, umgesetzt werden.<br />
Das Konzept stellt für die Maßnahmenplanung eine Rahmenplanung dar.<br />
Für die Maßnahmen- und Zeitplanung kann sich mit zunehmender Konkretisierung<br />
der Umsetzung, aber auch durch sich im Laufe der Jahre ergebende<br />
neue Aspekte, einer Anpassung erforderlich werden.<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick der vorgesehenen Maßnahmen,<br />
die Realisierungszeiträume und die geschätzten Kosten. Vordringlich<br />
sind die Maßnahmen, die als kurz- bis mittelfristig umsetzbar gekennzeichnet<br />
sind und eine sofortige ökologische Wirksamkeit versprechen.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
!<br />
abschnittsbezogene<br />
Angaben s. Abschnittskennblätter<br />
in Anhang<br />
159
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Die Kosten beziehen sich auf die gesamten Maßnahmen die in der Zeile aufgeführt<br />
sind, sofern nichts anderes vermerkt ist. Die in Klammern gesetzten<br />
Kostenangaben für die Entfernung von Uferbefestigungen kommen ggf.<br />
nicht im vollen Umfang zum Tragen, da nicht immer sicher ist, ob die Befestigungen<br />
über die gesamte Länge bestehen bzw. im Einzelfall auch ein Verzicht<br />
auf die Beseitigung in Betracht kommt (wenn diese bereits verfällt). Bei<br />
der Kostenschätzung wird vereinfachend davon ausgegangen, dass es sich<br />
bei den zu entfernenden Befestigungen um einfache Holzfaschinen handelt.<br />
Grunderwerbskosten sind nicht berücksichtigt.<br />
Die Lage der Abschnitte ist den Kennblättern im Anhang sowie den Karten<br />
zu entnehmen.<br />
Tabelle 18: Maßnahmenübersicht Hammbach (1) und Nebenläufe (4, 5)<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Hammbach<br />
Abschnitt 1<br />
keine Maßnahmen<br />
Abschnitt 2<br />
Station 1+340 – 2+300: Gehölzentwicklung innerhalb der Uferböschung<br />
zulassen<br />
Station 1+550 – 1+650: punktuelle Profilaufweitung an zwei Stellen,<br />
Länge je 6 m<br />
Station 1+870 – 2+030: Aufhebung des Unterhaltungsweges und<br />
Bereitstellung der Fläche für eine Gehölz- und Laufentwicklung,<br />
punktuelle Profilaufweitung durch initiierende Maßnahmen (je 100 m<br />
eine Aufweitung mit mindestens 4 m Länge)<br />
Station 2+800 – 3+300: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />
Laufstrecke punktuelle Profilaufweitungen in einer Länge von jeweils<br />
mindestens 12 m durchführen<br />
Station 2+750 - 2+900, 3+000 – 3+160: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu<br />
auf 30 % der Laufstrecke auf Längen von jeweils mindestens 12 m<br />
punktuelle Profilaufweitungen initiieren.<br />
Station 2+930: Am Wehr ist die Durchgängigkeit für Fische sicherzustellen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX G11 0<br />
X G8 600<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
160<br />
(1.250)<br />
8.700<br />
(780)<br />
5.430<br />
X X Abstimmung<br />
mit<br />
Betreiber<br />
Station 3+100: Umbau Sohlrampe in raue Gleite X X G4 4.000<br />
Station 3+160, 3+650: Herstellung eines durchgängigen Ufers<br />
(z.B. indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte<br />
werden, hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />
X X G8 2.000<br />
Station 1+340 – 1+470; 2+900 – 3+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Uferstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
XX A1 950<br />
Station 1+650 – 1+730, 3+300 – 3+650: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Uferstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
XX A1 900<br />
Station 1+740 – 2+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Uferstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
XX XX A1 1.160<br />
160
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 2+750 – 3+300: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
Station 2+700 – 3+150: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
Station 2+470 – 2+650: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 30 m Gewässerrandstreifen) mit dem Ziel, einen<br />
Gewässerabschnitt mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />
zu ermöglichen (aktuelles Umfeld: Laubwald); Uferbefestigungen<br />
entnehmen<br />
Station 2+800 – 3+300: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridor<br />
für Laufverlagerung Hammbach (unter Sicherstellung<br />
der Wasserableitung in den Blauen See) (aktuelles Umfeld: Acker<br />
und Grünland)<br />
Station 3+160 – 3+650: Rückbau der illegal errichteten Bauwerke<br />
am Ufer, Sicherstellung eines mindestens 2 m breiten nutzungsfreien<br />
Saumstreifens, Schutz der Uferböschung gegenüber Nutzung durch<br />
Zaun, Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Abschnitt 3<br />
Station 3+700 – 4+460, 5+160 – 5+590: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes,<br />
dazu auf 30 % der Laufstrecke punktuelle Profilaufweitungen auf<br />
Längen von jeweils mindestens 12 m durchführen<br />
Station 4+250: Übergang Hochflutrinne zu Gewässersohle abflachen,<br />
dadurch häufigere Überschwemmung ermöglichen<br />
Station 4+460 – 4+600: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />
Laufstrecke punktuelle Profilaufweitungen auf Längen von jeweils<br />
mindestens 12 m durchführen<br />
Station 4+460 – 4+630: Rückbau der illegal errichteten Uferbauten,<br />
Sicherstellung eines mindestens 2 m breiten nutzungsfreien Saumstreifens,<br />
zumindest die gesamte Uferböschung durch Zaun gegenüber<br />
angrenzenden Nutzungen schützen; Pflanzung von Erlen an der<br />
Mittelwasserlinie<br />
Station 4+680: bei Erneuerung der Uferbefestigung unterhalb der<br />
Brücke sollten soweit wie möglich „raue“ Befestigungen mit Lücken<br />
verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder Schüttungen)<br />
Station 4+800, 6+130: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B.<br />
indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden,<br />
hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />
Station 4+820 – 5+160: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />
punktuell entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung<br />
einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens<br />
zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens (Länge<br />
jeweils mindestens 3 m)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX A1 1.730<br />
XX A1 1.420<br />
X G1<br />
A1<br />
X A1<br />
U3<br />
X G1<br />
A1<br />
A2<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
1.800<br />
Nutzungsänderung<br />
3.200<br />
(6.000)<br />
20.800<br />
X G7 400<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
X G1<br />
A1<br />
A2<br />
(350)<br />
2.450<br />
1.100<br />
+ + G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
X X G6 1.000<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
1.700<br />
Station 5+160: bei Brückenneubau durchgängige Ufer beachten + + G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
Station 6+060: Rückbau Auslassbauwerk X G1 500<br />
161
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 3+700 – 4+460, 4+820 – 4+970, 5+170 – 5+400: Entwicklung<br />
eines mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von<br />
mindestens 16 m Breite<br />
Station 3+700 - 4+200: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />
(aktuelles Umfeld: Grünland und Brache) (Kosten für Randstreifen<br />
siehe oben unter gleicher Station)<br />
Station 4+460 – 4+630, 5+400 – 5+590: Entwicklung eines mit<br />
Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m<br />
Breite<br />
Station 4+630 – 4+680, 4+730 – 4+790, 5+000 – 5+160: Entwicklung<br />
eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens<br />
5 m Breite<br />
Station 4+690 - 4+790: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
Station 4+970 – 5+160: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
Station 5+600, 5+700, 5+910: Anbindung der Altarmschleife, damit<br />
zumindest bei Hochwasser eine Verbindung hergestellt wird, dazu<br />
Abtrag von Boden auf einer Länge von 2 bis 5 m und einer Breite von<br />
ca. 2 m. Vorher sind die Maßnahmen in Hinblick auf mögliche artenschutzrechtliche<br />
Auswirkungen zu prüfen!<br />
Station 5+700 - 6+300: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 16 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Abschnitt 4<br />
Station 6+300 – 6+800: Bau eines Umgehungsgerinnes bzw. Umbau<br />
des Gewässers 1.12 zu einem Umgehungsgerinne (weitere<br />
Maßnahmen siehe Fließgewässer 1.12)<br />
Station 6+500 - 6+800: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Uferstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
Station 6+500 - 6+800: Umwandlung von Acker in Grünland (in<br />
Höhe des geplanten Umgehungsgerinnes, zwischen Hammbach<br />
und FG 1.12)<br />
Abschnitt 5<br />
Station 6+800 – 8+550, 9+220 – 9+380: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes,<br />
dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />
12 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />
Station 7+020, 8+860, 9+380: Herstellung eines durchgängigen<br />
Ufers (z.B. indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte<br />
werden, hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />
Station 8+550 – 8+880: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />
punktuell entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung<br />
einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens<br />
zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens (Länge<br />
3 m)<br />
Station 8+880 – 9+220: Laufentwicklung abseits des Weges ermöglichen,<br />
Uferbefestigungen punktuell entfernen, Totholz gezielt einbringen<br />
zur Initiierung einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung<br />
an mindestens zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
(Länge jeweils mindestens 3 m).<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 7.200<br />
X A1 ggf. Nutzungsänderung<br />
XX A1 1.130<br />
XX A1 490<br />
XX A1 180<br />
XX A1 600<br />
X G7 1.050<br />
X X A5 38.400<br />
X X G10 25.000<br />
X X A1 1.080<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(9.550)<br />
33.420<br />
X X G6 1.500<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(1.650)<br />
2.500<br />
(850)<br />
2.540<br />
162
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 6+800 – 8+880, 9+220 – 9+380 : Entwicklung eines mit<br />
Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m<br />
Breite<br />
Station 7+025 – 7+420: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(bis ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />
mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen;<br />
(Kosten für Randstreifen siehe oben unter gleicher Station)<br />
Station 8+060 – 8+350: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen;<br />
(Kosten für Randstreifen siehe oben unter gleicher Station)<br />
Station 7+420 – 7+670, 8+560 – 8+880, 9+250 – 9+370: Bereitstellung<br />
eines erweiterten Entwicklungskorridors (ca. 50 m) mit dem<br />
Ziel, einen Gewässerabschnitt mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für<br />
alle Parameter zu ermöglichen; (Kosten für Randstreifen siehe oben<br />
unter gleicher Station)<br />
Station 8+880 – 9+220: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
Station 7+025 – 7+300: Acker in Grünland umwandeln (in Verbindung<br />
mit der Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors);<br />
langfristig Grünlandnutzung extensivieren<br />
Station 7+300 – 7+400, 8+060 – 8+230: Grünlandnutzung extensivieren<br />
(in Verbindung mit der Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Station 7+420 – 7+670, 9+250 – 9+370: Grünlandnutzung extensivieren<br />
(in Verbindung mit der Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Station 8+320: Den nur 50 m langen Nebenlauf 1.19 (der lediglich<br />
der Entwässerung des Erlenwaldes dient) zur Wiedervernässung des<br />
Erlenwaldes schließen, um damit eine Strukturanreicherung an natürlichen<br />
Biotopen im näheren Umfeld des Hammbaches zu erreichen<br />
(s. auch Fließgewässer 1.18) (nur an der Mündung schließen)<br />
Station 8+230 – 8+300: Nadelwald in Laubwald umwandeln in einer<br />
Entfernung bis 50 m vom Gewässerufer entfernt (in Verbindung mit<br />
der Bereitstellung des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Station 8+560 – 8+660: Nadelwald in Laubwald umwandeln in einer<br />
Entfernung bis 50 m vom Gewässerufer entfernt (in Verbindung mit<br />
der Bereitstellung des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Abschnitt 6 (Rhader Bach)<br />
Station 9+400 – 9+660, 9+750 – 11+300, 12+300 – 14+100: Laufentwicklung<br />
ermöglichen, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Initiierung einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung<br />
auf 30 % der Laufstrecke (Länge jeweils mindestens 6<br />
m)<br />
Station 11+300 – 12+300: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />
entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />
Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens zwei Stellen<br />
pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens (Länge jeweils<br />
mindestens 2 m)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 14.100<br />
XX XX A1<br />
U3<br />
XX A1<br />
U3<br />
XX A1<br />
U3<br />
Nutzungsänderung <br />
Nutzungsänderung <br />
Nutzungsänderung<br />
XX A1 1.070<br />
XX U3 keine<br />
Baukosten<br />
XX U3 keine<br />
Baukosten<br />
XX U3 keine<br />
Baukosten<br />
X A7 100<br />
XX U3 10.000<br />
XX U3 7.000<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
Station 11+560, 12+200: Wehr und Sohlbefestigung entfernen X X G1<br />
G3<br />
(18.050)<br />
36.100<br />
(200)<br />
1.250<br />
1.500<br />
163
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 13+840: Entfernung der beiden Durchlassrohre und Ersatz<br />
durch ein ausreichend dimensioniertes Querungsbauwerk (mindestens<br />
Sohlbreite, durchgängige Ufer, Sohle mit Sediment)<br />
Station 11+580, 12+790, 12+930, 13+250: Herstellung eines<br />
durchgängigen Ufers (z.B. indem am Fuß des Widerlagers seitlich<br />
Rundhölzer befestigte werden, hinter denen sich Substrat ablagern<br />
kann)<br />
Station 9+400 – 9+660: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 8 m Breite<br />
Station 9+400 – 9+660: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(bis ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />
mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />
(Kosten für Randstreifen siehe oben unter gleicher Station)<br />
Station 9+750 – 14+100: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 8 m Breite, Gehölzentwicklung<br />
in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />
z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />
Abschnitten innerhalb des Randstreifens; wichtig ist , dass Erlen an<br />
der Mittelwasserlinie wachsen und ein Totholzeintrag stattfinden<br />
kann.<br />
Station 10+100 – 11+300: Bereitstellung von Flächen in einem erweiterten<br />
Entwicklungskorridor (ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />
mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 in allen Bereichen<br />
(Sohle, Ufer, Land) zu ermöglichen.<br />
Die Flächen sollte zwischen Schafsbach und Hammbach bereitgestellt<br />
werden, die in nur 100 bis 150 m Entfernung parallel verlaufen<br />
und zwischen denen ausschließlich Grünlandnutzung besteht. Die<br />
Konkretisierung der Maßnahme sollte im Rahmen eines Pflege- und<br />
Entwicklungskonzeptes erfolgen, das auch die Anforderungen des<br />
terrestrischen Biotop- und Artenschutzes berücksichtigt.<br />
(Kosten für Randstreifen siehe oben unter gleicher Station)<br />
Station 9+400 – 9+660: Acker in Grünland umwandeln (in Verbindung<br />
mit Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors);<br />
langfristig Grünlandnutzung extensivieren<br />
Station 10+100 – 11+300: Extensivierung der Grünlandnutzung (in<br />
Verbindung mit der Bereitstellung des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Abschnitt 7 (Rhader Bach/Wellbruchbach)<br />
Station 14+100 – 15+000, 16+900 – 17+400: Laufentwicklung ermöglichen,<br />
Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen<br />
zur Initiierung einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an<br />
mindestens zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
(Länge jeweils mindestens 2 m)<br />
Station 15+020 – 16+350, 16+440 - 16+900: Laufentwicklung ermöglichen,<br />
Uferbefestigungen entfernen, punktuell Kopfbäume als<br />
Sturzbaum ins Gewässer legen zur Initiierung einer Laufkrümmung,<br />
punktuelle Profilaufweitung auf 30 % der Laufstrecke (auf Längen von<br />
jeweils mindestens 6 m)<br />
Station 14+300: Prüfung der Auswirkung der Wasserentnahme aus<br />
dem Bach, ggf. Auflagen formulieren<br />
Station 16+200: bei Erneuerung Rohrdurchlass, größer dimensionierten<br />
Durchlass einbauen, Sedimentführung auf der Sohle und<br />
durchgängige Ufer sicherstellen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G6 5.000<br />
X X G6 2.000<br />
XX XX A1 1.170<br />
XX XX U3 Nutzungsänderung<br />
XX XX A1 11.750<br />
XX A1<br />
U3<br />
Kostenermittlung<br />
im Rahmen<br />
eines<br />
Pflege-<br />
und Entwicklungskonzeptes<br />
XX XX U3 keine<br />
Baukosten<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(2.800)<br />
7.000<br />
(8.950)<br />
17.900<br />
X X keine<br />
Baukosten<br />
+ + G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
164
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 16+400, 16+430: bei Erneuerung, größer dimensionierten<br />
Durchlass einbauen, Sedimentführung auf der Sohle und durchgängige<br />
Ufer sicherstellen<br />
Station 14+100, 14+280, 14+960, 15+010, 16+050, 16+520:<br />
Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B. indem am Fuß des Widerlagers<br />
seitlich Rundhölzer befestigte werden, hinter denen sich<br />
Substrat ablagern kann)<br />
Station 16+050: Sohlabsturz durch erodierte Bodenplatte in Höhe<br />
der Brücke umbauen in eine raue Gleite<br />
Station 16+350: bei Erneuerung des Bahndurchlasses, Sedimentführung<br />
auf der Sohle und durchgängige Ufer sicherstellen<br />
Station 14+100 – 15+000: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
Station 14+100 – 15+000, 15+350 – 16+350, 16+440 - 16+900:<br />
Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens<br />
von mindestens 8 m Breite<br />
Station 16+900 – 17+400: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
Station 15+020 – 15+350, 17+400 – 18+300: Entwicklung eines<br />
mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 8<br />
m Breite<br />
Station 15+020 – 15+350: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />
(aktuelles Umfeld: Laub- und Nadelwald)<br />
Kosten siehe unten unter gleicher Station<br />
Station 16+370 – 16+440: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 8 m Breite<br />
Station 15+020 - 15+100: Umwandlung von Nadel- in Laubwald<br />
vom Gewässer bis zum Waldweg (in Verbindung mit der Bereitstellung<br />
eines erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Abschnitt 8 (Wellbruchbach)<br />
Station 18+300 – 21+500: punktuelle Profilaufweitung, mindestens<br />
2 pro 100 m, auf einer Länge von jeweils mindestens 2 m<br />
Station 18+300 – 20+170, 20+280 - 21+000, 21+310 – 21+490:<br />
Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens<br />
von mindestens 5 m Breite<br />
Station 20+170 – 20+330, 20+370 – 20+580: Entwicklung eines<br />
mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 5<br />
m Breite<br />
Station 21+100 – 21+300: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
Station 21+000 – 21+300: Umwandlung von Nadel- in Laubwald<br />
auf einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
+ + G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
X X G6 3.000<br />
X X G3 500<br />
+ + G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX XX A1 3.240<br />
XX XX A1 10.620<br />
XX A1 900<br />
XX A1 2.770<br />
XX A1 tlw. Nutzungsänderung<br />
XX A1 160<br />
XX U3 3.600<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
3.200<br />
XX A1 5.170<br />
XX XX A1 670<br />
XX A1 360<br />
XX A5 540<br />
165
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.12<br />
Abschnitt 1<br />
Zur Herstellung der Durchgängigkeit im Hammbach wird vorgeschlagen,<br />
das FG 1.12 zu einem Umgehungsgerinne umzubauen.<br />
Dieses kann etwa bei km 0+500 an den Hammbach angeschlossen<br />
werden. Alternativ kommt eine Variante in Betracht, bei der die Anbindung<br />
bei km 1+000 erfolgt. Dazu wäre allerdings ein deutlich<br />
längerer Abschnitt des FG 1.12 naturnah aus- und umzubauen.<br />
Station 0+060: Umbau des Gewässerprofils unterhalb des Brückenbauwerkes<br />
mit dem Ziel der Profilverbreiterung und der Herabsetzung<br />
der Fließgeschwindigkeit (nur in Zusammenhang mit einer Umgestaltung<br />
zur Herstellung der Durchgängigkeit im Hammbach)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G9<br />
G10<br />
[€]<br />
Kostenermittlung<br />
im Rahmen<br />
einer<br />
separaten<br />
Planung<br />
X X G6 Kostenermittlung<br />
im Rahmen<br />
einer<br />
separaten<br />
Planung<br />
Station 0+060 – 0+230: verfallene Uferbefestigungen nicht erneu- X X G11 230<br />
ern, punktuelle Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
A2<br />
Station 0+230: Anstaubauwerk entfernen X X G3 500<br />
Station 0+230 - 0+430: Uferbefestigung entfernen, Gewässerprofil X G1 4.520<br />
aufweiten, Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
G8<br />
A2<br />
Station 0+430: Bau eines neuen Gerinnes zur Herstellung einer<br />
Verbindung mit dem Hammbach<br />
X X G9 6.000<br />
Station 0+170, 0+220 (Einleitungsstellen): Prüfung der Bewirt-<br />
X U2 keine<br />
schaftungsart der Fischteiche (Pflege, Fütterung und Besatz) in Hinblick<br />
auf Belastungen des Fließgewässers (z.B. Nährstoffe); bei<br />
nachgewiesenem und erheblichen negativem Einfluss sollten Auflagen<br />
zur Bewirtschaftung festgelegt werden (z.B. Absetz- und Filteranlagen,<br />
umweltschonende Fütterung, Festlegung von Grenzwerte und<br />
deren regelmäßige Prüfung).<br />
Baukosten<br />
Station 0+240 – 0+440: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Uferstreifens<br />
X A1 720<br />
Station 0+230 - 0+430: Umwandlung von Acker in Grünland (in X U3 keine<br />
Höhe des geplanten Umgehungsgerinnes, zwischen Hammbach<br />
und FG 1.12)<br />
Maßnahme überschneidet sich mit der am Hammbach Station 6+500<br />
- 6+800 (s. auch dort)<br />
Baukosten<br />
Abschnitt 2<br />
Station 0+500 - 1+490 : Uferbefestigung entfernen X X 4.000<br />
Station 1+080: Viehtränke mit direkten Zugang zum Bachlauf durch<br />
mechanische abseits des Ufers ersetzen<br />
X A3 400<br />
Station 1+080, 1+400: Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />
austauschen<br />
(X) (X) G6 8.000<br />
Station 0+500 – 1+490: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
X X A1 3.570<br />
166
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.14<br />
Station 0+100: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass austauschen<br />
durch größer dimensionierten, Sedimentführung sicherstellen<br />
Station 0+130: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass austauschen<br />
durch größer dimensionierten, Sedimentführung sicherstellen<br />
Station 0+000 – 0+290: punktuelle Profilaufweitung, an zwei Stellen<br />
je 100 m, in diesem Bereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+000 – 0+220: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Station 0+220 – 0+290: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
X X G6 4.000<br />
X X G1<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.15<br />
Station 0+000 – 0+015, 0+020, 0+070: Aufhebung der Rohrdurchlässe<br />
Station 0+000 – 0+115: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.17<br />
Station 0+000 – 0+215: punktuelle Profilaufweitung, an zwei Stellen<br />
je 100 m<br />
Station 0+010: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass austauschen<br />
durch größer dimensionierten, Sedimentführung sicherstellen<br />
– der neue Rohrdurchlass sollte von der derzeitigen Mündung zurückverlegt<br />
werden um eine Strukturverbesserung im Hammbach<br />
nicht zu verhindern.<br />
Station 0+020 – 0+080: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Station 0+000 – 0+215: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
600<br />
XX XX A1 600<br />
XX A1 100<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(X) (X) G6 1.500<br />
X A1 160<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G8<br />
[€]<br />
215<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
X A1 80<br />
X X A1 580<br />
167
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.18<br />
Station 0+000 – 0+600: punktuelle Profilaufweitung, an fünf Stellen<br />
je 100 m, Uferbefestigungen nicht mehr erneuern<br />
Station 0+000: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass austauschen<br />
durch größer dimensionierten und vom heutigen Mündungsbereich<br />
abrücken, Sedimentführung sicherstellen<br />
Station 0+100 – 0+200, 0+300 – 0+380, 0+500 – 0+570, 0+830<br />
– 0+900: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 0+000 – 0+100, 0+200 – 0+300, 0+380 – 0+500, 0+570<br />
– 0+830: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 0+930 – 1+060: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Station 0+200 – 0+280: in einem Abstand von mindestens 5 m Entnahme<br />
der Nadelgehölze und Ersatz durch Erlen<br />
Station 0+280: Den nur 50 m langen Nebenlauf 1.19 mit Mündung<br />
in den Hammbach (der lediglich der Entwässerung des Erlenwaldes<br />
dient) zur Wiedervernässung des Erlenwaldes schließen, um damit<br />
eine Strukturanreicherung an natürlichen Biotopen im näheren Umfeld<br />
des Hammbaches zu bewirken (s. auch Hammbach)<br />
Untersuchung bezüglich der Herkunft der Schmutzwasserbelastung,<br />
die ab km 0+400 deutlich sichtbar ist. In Betracht kommen zwei Hoflagen<br />
am Deutener Weg, sowie ein hoher Gülleeintrag über das<br />
Grünland oder durch Direkteintrag bei Aufbringung.<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G8<br />
G11<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.20<br />
ggf. Anhebung der Sohle oder schließen des Gewässerprofils im Bereich<br />
der Mündung in den Hammbach zur Wiedervernässung der<br />
Feuchtwiesen und Unterbindung einer Entwässerung des Deutener<br />
Moores<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
[€]<br />
1.500<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
XX XX A1 1.150<br />
XX A1 1.050<br />
XX A1 230<br />
X A5 800<br />
X Kosten s.<br />
Hammbach<br />
St.<br />
8+320<br />
X X keine<br />
Baukosten<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
Kostenermittlung<br />
im Rahmen<br />
einer<br />
separaten<br />
Planung<br />
Fließgewässer 1.21<br />
Station 0+010: Rohrdurchlass durch Steg austauschen (X) (X) G6 1.500<br />
Station 0+520 – 0+530: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass<br />
durch größeren Durchlass austauschen<br />
X X G6 4.000<br />
[€]<br />
168
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Station 0+620: Rohrdurchlass entfernen X X G6 250<br />
Station 0+530 – 0+730: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
X X A1 720<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.22<br />
Station 0+000 – 0+200: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
mit Gehölzen in Gruppen und gehölzfreien Abschnitten<br />
in einer Breite von 5 m<br />
Station 0+200 – 0+290: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.23<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+580 – 0+730: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Abschnitt 2<br />
Station 1+000 – 1+280: Anlegen eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite zum Schutz vor Einträgen, die bis in das<br />
Deutener Moor abgeführt werden könnten. Entwicklung eines einreihigen<br />
Gehölzstreifens.<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.23.1<br />
Station 0+110: Entfernung eines nicht mehr benötigten Rohrdurchlass<br />
im NSG<br />
Station 0+120, 0+150: bei Erneuerung Austausch Rohrdurchlass<br />
durch größer dimensionierten Durchlass<br />
Station 0+150 – 0+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />
Station 0+260 – 0+300: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
[€]<br />
XX XX A1 540<br />
(X) A1 120<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(+) A5 1.500<br />
X X A1 560<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(X) (X) G6 250<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
(X) A1 70<br />
(X) A5 400<br />
169
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.24<br />
Station 0+010: Entfernung eines nicht mehr benötigten Rohrdurchlasses<br />
Station 0+170, 0+180: bei Erneuerung Austausch Rohrdurchlass<br />
durch größer dimensionierten Durchlass<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Kalter Bach (Rhader Mühlenbach)<br />
Abschnitt 1 (Rhader Mühlenbach)<br />
Station 0+000 – 0+330, 1+300 – 1+640: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />
dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen<br />
auf einer Länge von jeweils mindestens 2 m durchführen<br />
Station 2+270 – 2+400 : Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />
100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />
Länge von jeweils mindestens 2 m durchführen<br />
Station 0+430 – 1+300, 1+700 – 2+100: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />
dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />
6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(X) (X) G6 250<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
(3.350)<br />
1.340<br />
(320)<br />
260<br />
(6.350)<br />
12.700<br />
Station 0+990: Sohlschwelle entfernen X X G4 50<br />
Station 1+500: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B. indem<br />
am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden, hinter<br />
denen sich Substrat ablagern kann)<br />
X X G6 500<br />
Station 1+650: bei Sanierung der Uferbefestigung im Bereich des + + G6 keine zu-<br />
Bahndurchlasses sollten soweit wie möglich raue Befestigungen mit<br />
sätzlichen<br />
Lücken verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder<br />
Schüttungen)<br />
Kosten<br />
Station 1+900: Rückbau der vermutlich ungenehmigten Uferbauten X G1 500<br />
Station 2+150: Prüfung der Wirkung der Einleitungsmenge auf das<br />
Makrozoobenthos<br />
X U1<br />
Station 0+000 – 0+330, 1+300 – 1+640, 2+200 – 2+400: Entwicklung<br />
eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
XX XX A1 3.130<br />
Station 0+430 – 2+100: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />
XX XX A1 7.500<br />
170
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Abschnitt 2<br />
Aufgrund der beengten Verhältnisse, der Höhenunterschiede auf<br />
kurzer Strecke und der Speisung des Mühlenteiches ist ein Umbau,<br />
um die Längsdurchgängigkeit im vorhandenen Profil wieder herzustellen,<br />
allenfalls mit großen Schwierigkeiten möglich und würde zudem<br />
kein optimales Ergebnis erzielt. Aus diesem Grund wird der<br />
teilweise Neubau eines Umgehungsgerinnes unter Nutzung des Östlichen<br />
Talgrabens vorgeschlagen (s. auch dort).<br />
Station 2+800 bis Station FG 1.40 0+200: Neuen Gewässerlauf<br />
bauen mit Anbindung an den Östlichen Talgraben (Umbaumaßnahmen<br />
Östlicher Talgraben siehe dort)<br />
Station 2+500 – 2+515: Umbau Kastendurchlass zur Sicherstellung<br />
einer Sedimentführung, Herstellung von durchgängigen Ufern und<br />
Aufhebung des Sohlabsturzes<br />
Station 2+520 – 2+550: Sohlrampe umbauen zur Fischtreppe,<br />
Rückstau reduzieren (nur wenn Umgehungsgerinne nicht umgesetzt<br />
wird)<br />
Abschnitt 3<br />
Station 2+800 – 3+550, 4+300 – 5+360: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />
dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />
6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />
(Station 5+360 – 5+800: hier ist bereits eine Strukturgüte von 3 erreicht,<br />
für die Sohle sogar Strukturgüte 2)<br />
Station 3+300: Rückbau oder Umbau des Sandfanges um die<br />
Durchgängigkeit herzustellen<br />
Station 3+550 – 4+300: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />
100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />
Länge von jeweils mindestens 2 m durchführen<br />
Station 4+430, 4+730: Austausch des Rohrdurchlass durch einen<br />
größer dimensionierten mit durchgängigen Ufern<br />
Station 4+620: Prüfung der Bewirtschaftungsart der Fischteiche<br />
(Pflege, Fütterung und Besatz) in Hinblick auf Belastungen des<br />
Fließgewässers (z.B. Nährstoffe); bei nachgewiesenem und erheblichen<br />
negativem Einfluss sollten Auflagen zur Bewirtschaftung festgelegt<br />
werden (z.B. Absetz- und Filteranlagen, umweltschonende Fütterung,<br />
Festlegung von Grenzwerte und deren regelmäßige Prüfung).<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G9<br />
G10<br />
[€]<br />
20.000<br />
X X G6 10.000<br />
(X) (X) G4 25.000<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(9.050)<br />
18.100<br />
X X G4 1.000<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(3.750)<br />
1.500<br />
(X) (X) G6 8.00<br />
X U2 Kostenermittlung<br />
erst nach<br />
Prüfung<br />
Station 4+970: Absturz entfernen, ggf. durch raue Gleite ersetzen X X G3 250<br />
Station 5+000: Absturz entfernen und durch raue Gleite ersetzen X X G3 500<br />
Station 2+800 – 3+550, 4+300 – 4+920: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />
XX XX A1 6.170<br />
Station 3+550 – 4+300: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
XX XX A1 2.700<br />
Station 4+250 – 5+150, 5+820 – 6+100: Bereitstellung eines er-<br />
XX A1 Nutzungsweiterten<br />
Entwicklungskorridors (ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />
mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />
zu ermöglichen; Flächen nicht mehr bewirtschaften<br />
U3 änderung<br />
Station 4+920 – 5+210: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />
XX A1 650<br />
171
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 5+250 – 5+350: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 8 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Station 5+330 – 5+800, 5+900 – 6+190: Umwandlung von Nadelin<br />
Laubwald auf einer Breite von 8 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Station 5+820 – 6+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />
Abschnitt 4<br />
Station 6+310 - 6+520: Uferbefestigungen entfernen, punktuelle<br />
Profilaufweitung an fünf Stellen je 100 m in einer Länge von 2 m und<br />
in diesem Bereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 6+520 - 6+990: Uferbefestigungen entfernen, punktuelle<br />
Profilaufweitung an fünf Stellen je 100 m in einer Länge von 2 m und<br />
in diesem Bereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 7+400, 7+500, 7+600, 7+650, 7+700, 7+730, 7+950: bei<br />
Erneuerung des Rohrdurchlasses größer dimensionierten einbauen<br />
und eine Sedimentführung auf der Sohle sicherstellen<br />
Station 7+010 - 7+370 (bis Mündung FG 1.58): punktuelle Profilaufweitung<br />
an fünf Stellen je 100 m in einer Länge von 2 m abseits<br />
des begleitenden Weges und in diesem Bereich Pflanzung von Erlen<br />
an der Mittelwasserlinie<br />
Station 6+550 – 6+850, 6+930 – 6+990: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens von 3 m Breite mit einem einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Station 6+580 – 7+000, 7+280 – 7+950: Umwandlung von Nadelin<br />
Laubwald auf einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Station 6+300 - 6+520, 7+000 - 7+700: Reduzierung der Pflegeintensität<br />
auf den parallel zu Wegen verlaufenden Uferböschungen.<br />
Aufkommende standortgerechte Gehölze belassen, partiell aktive<br />
Anpflanzung in den unteren Böschungspartien<br />
Station 7+970 – 8+050: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 8+050 – 8+390, 8+400 – 8+480: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens von 3 m Breite mit einem einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX A5 1.600<br />
XX A5 12.160<br />
XX A1 400<br />
X G1<br />
G8<br />
A2<br />
X X G1<br />
G8<br />
A2<br />
1.210<br />
3.880<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
X X G1<br />
G8<br />
A2<br />
1.170<br />
XX A1 1.130<br />
XX A5 10.900<br />
X X G11<br />
A2<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.30<br />
Station 0+000 – 0+150: punktuelle Profilaufweitung an fünf Stellen<br />
je 100 m in einer Länge von 2 m und in diesem Bereich Pflanzung<br />
von Erlen an der Mittelwasserlinie (Kosten Pflanzung siehe unten)<br />
Station 0+130, 0+210, 0+280: bei Erneuerung zu gering dimensionierten<br />
Rohrdurchlass durch größer dimensionierten austauschen,<br />
Sedimentführung sicherstellen<br />
Station 0+220 – 0+500: punktuelle Profilaufweitung an zwei Stellen<br />
je 100 m in einer Länge von 2 m und in diesem Bereich Pflanzung<br />
von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
2.480<br />
XX A1 490<br />
XX XX A1 110<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X G1<br />
G8<br />
A2<br />
[€]<br />
400<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
X X G1<br />
G8<br />
A2<br />
360<br />
172
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Station 0+500: Absturz am Rohrdurchlass aufheben, raue Gleite aus<br />
Wasserbausteinen einbauen<br />
(X) (X) G6 500<br />
Station 0+520: nicht mehr genutzten Rohrdurchlass entfernen (X) (X) G6 250<br />
Station 0+680, 0+860, 1+060: Sedimentführung auf Rohrsohle sicherstellen<br />
durch Anbringen eines feinmaschigen Gitters<br />
(X) (X) G6 1.200<br />
Station 0+000 – 0+150: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
XX A1 270<br />
Station 0+150 – 0+210: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
X A5 700<br />
Station 0+220 - 0+390: Entwicklung eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite<br />
XX XX A1 610<br />
Station 0+530 – 0+680, 0+970 – 1+150, 1+270 – 1+480: Entwicklung<br />
eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit<br />
einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
XX A1 970<br />
Station 0+680 – 0+850, 1+270 – 1+480: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit einem einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
XX A1 680<br />
Station 0+850 – 1+150, 1+480 – 1+680: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit einem einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
XX XX A1 1.800<br />
Station 1+270 – 1+480: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
X A5 2.100<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.37<br />
Station 0+000 – 0+460: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />
entfernen, Totholz im Gewässer belassen, punktuelle Profilaufweitung<br />
an fünf Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
(Länge 2 m)<br />
Station 0+820: Austausch Rohrdurchlass mit Absturz durch ausreichend<br />
dimensionierten Durchlass (oder ersatzloser Rückbau)<br />
Station 0+900: Austausch Rohrdurchlass mit Absturz durch ausreichend<br />
dimensionierten Durchlass<br />
Station 0+000 – 0+120, 0+480 – 0+570, 0+630 – 0+820: Entwicklung<br />
eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 0+120 – 0+460: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 1+000 – 1+290, 1+330 – 1+500 (oberhalb Autobahn):<br />
Entwicklung eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5<br />
m Breite<br />
Station 1+500 – 2+060 (oberhalb Autobahn): Entwicklung eines<br />
gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
[€]<br />
(2.300)<br />
2.300<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
XX XX A1 1.440<br />
XX A1 610<br />
XX A1 830<br />
XX XX A1 2.010<br />
173
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Östlicher Talgraben (1.40)<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+085 - 0+105: Rohrdurchlass durch ausreichend dimensionierten<br />
Durchlass (Stahlprofil) ersetzen, Sedimentführung auf der<br />
Sohle sicherstellen<br />
Station 0+085: Absturz entfernen durch Umbau in Raue Gleite (in<br />
Verbindung mit Austausch des Rohrdurchlasses)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G6 50.000<br />
X X G3 Kosten s.<br />
oben<br />
(Durchlass)<br />
Station 0+100 – 0+170: Uferbefestigungen entfernen X G1 350<br />
Station 0+170 – 0+200: Uferbefestigungen entfernen, punktuelle<br />
Profilaufweitung an zwei Stellen (Länge 2 m) mit Pflanzung von Erlen<br />
an der Mittelwasserlinie (Kosten für die Pflanzung siehe unten)<br />
Station 0+000 – 0+080: Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+100 – 0+170: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 0+170 – 0+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Abschnitt 2<br />
Station 0+560: Verringerung der Einleitungsmengen aus dem RÜB<br />
Mainstraße<br />
Station 0+200 – 0+550, 0+600 - 0+870: punktuelle Profilaufweitung<br />
an 2 Stellen je 100 m (Länge 2 m) mit Pflanzung von Erlen an<br />
der Mittelwasserlinie, Uferbefestigungen entfernen<br />
(Kosten für die Pflanzung siehe unten)<br />
Station 0+600, 0+870, 1+840, 1+920: Austausch Rohrdurchlässe<br />
mit zu geringen Querschnitten gegen solche mit größeren Querschnitt<br />
und durchgehender Sedimentführung<br />
Station 1+550 – 2+390: Herstellung naturnäherer Profile innerhalb<br />
der Waldfläche durch Entnahme von Befestigungen und punktuelle<br />
Profilaufweitungen mit Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
(an mindestens zwei Stellen je 100 m in den geradlinigen Abschnitten).<br />
Die konkreten Maßnahmenabschnitte sind vor Ort zu bestimmen<br />
und können sich an den bereits vorhandenen besser strukturierten<br />
Abschnitten orientieren. Belassen von Totholz im Gewässerprofil.<br />
Station 0+200 – 0+550, 0+600 – 0+870: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 0+870 – 1+040, 1+450 – 1+550: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 1+550 – 1+800: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Station 1+800 – 2+390: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
X X G1<br />
G8<br />
700<br />
X X A2 220<br />
X A1 130<br />
X X A1 110<br />
X U1<br />
X X G1<br />
G8<br />
820<br />
(X) (X) G6 16.000<br />
X X G1<br />
G8<br />
G11<br />
5.000<br />
XX XX A1 2.230<br />
XX A1 490<br />
(XX) A5 2.500<br />
(XX) (XX) A5 11.800<br />
174
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Fließgewässer 1.43<br />
Station 0+035, 0+080, 0+100: Sohlschwelle umbauen X X G4 750<br />
Station 0+160, 0+170: Wasserentnahme und Einleitung aus Teich<br />
prüfen<br />
Station 0+100 – 0+260: massive Uferbefestigungen aus Beton, Betonplatten<br />
oder ähnliches durch Steinsatz ersetzen<br />
Station 0+470 – 0+505: Offenlegung im Bereich der Wiese (angrenzendes<br />
Gebäude rechtseitig), ggf. dazu den Gewässerlauf verlegen<br />
Station 0+770: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten ersetzen<br />
Station 0+780, 0+795, 0+810: von den drei Rohrdurchlässen<br />
(Feldzufahrt) auf kurzer Strecke sollten zwei entfernt werden<br />
Station 0+430 – 0+460, 0+500 – 0+630, 0+760 – 0+820: Entwicklung<br />
eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen mit einem einreihigen<br />
Gehölzstreifen, Breite 5 m<br />
Station 0+350 - 0+430, 0+630 – 0+760, 0+820 – 1+150: Entwicklung<br />
eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen mit einem einreihigen<br />
Gehölzstreifen, Breite 5 m<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.44<br />
Station 0+000 – 0+050: Aufhebung der Verrohrung im Grünland,<br />
ggf. Rohrdurchlass abgerückt von der heutigen Mündung herstellen,<br />
um eine Feldüberfahrt sicherzustellen, ohne eine strukturelle Verbesserung<br />
in Gewässer 1.43 unmöglich zu machen<br />
Station 0+290: Rohrdurchlass ersetzen durch größer dimensionierten<br />
Station 0+310 – 0+380: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einer einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Station 0+000 – 0+290: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einer einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
[€]<br />
X keine<br />
Baukosten<br />
X X G1 3.200<br />
X X G5 4.000<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
(X) (X) G6 500<br />
X A1 300<br />
X X A1 1.460<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G5<br />
G6<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.46<br />
Station 0+000 – 0+100: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
[€]<br />
5.000<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
XX A1 90<br />
XX XX A1 780<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 270<br />
175
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.47<br />
Station 0+100: vorhandenen Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />
austauschen<br />
Station 0+000 – 0+120: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Station 0+120 – 0+160: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
XX XX A1 320<br />
XX A1 50<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Fließgewässer 1.50<br />
Station 0+000 – 0+200: Uferbefestigungen entnehmen X X G1 500<br />
Station 0+210, 0+335: vorhandenen Rohrdurchlass durch einen<br />
größer dimensionierten austauschen (Rohrdurchlässe bei Station<br />
0+650 – 0+665, 0+850 – 0+860, 0+930, 0+950 nur nach Klärung<br />
des Gesamtkonzeptes)<br />
(X) (X) G6 8.000<br />
Station 0+140, 0+250: Sohlschwelle zurückbauen (Sohlschwellen<br />
bei Station 0+450, 0+590, 0+640, 0+930 nur nach Klärung des Gesamtkonzeptes)<br />
(X) (X) G4 200<br />
Station 0+000 – 0+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />
XX XX A1 720<br />
Station 0+210 – 0+330: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
(XX) A5 1.200<br />
Station 0+330 – 0+650: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
(XX) (XX) A1 860<br />
Station 0+760 – 0+850: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Station 0+860 – 0+960: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Station 0+970 – 1+580: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.50.1<br />
Station 0+000 – 0+090: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
[€]<br />
(XX) A1 120<br />
(XX) A1 130<br />
(XX) (XX) A1 1.650<br />
(XX<br />
)<br />
(XX<br />
)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
A1 240<br />
176
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.57<br />
Station 0+000 – 0+320: zur Strukturanreicherung punktuelle Profilaufweitung<br />
an zwei Stellen je 100 m, Pflanzung von Erlen an der<br />
Mittelwasserlinie (Kosten s.u. Randstreifen)<br />
Station 0+320, 0+550, 0+650, 0+790: Bei Erneuerung des Rohrdurchlasses<br />
größer dimensionierten einbauen und eine Sedimentführung<br />
auf der Sohle sicherstellen<br />
Station 0+000 – 0+230: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 0+170 – 0+310: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Station 0+320 –1+050: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m (in<br />
Abstimmung mit den Entwicklungszielen des NSG)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
(X) (X) G1<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.58<br />
Station 0+000 – 0+600: Uferbefestigungen entfernen, Totholz im<br />
Profil belassen<br />
Station 0+600: Bei Erneuerung des Rohrdurchlasses größer dimensionierten<br />
einbauen und eine Sedimentführung auf der Sohle sicherstellen<br />
Station 0+000 – 0+600: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Station 0+620 – 0+740: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
[€]<br />
320<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
(XX) A1 410<br />
(XX) A5 1.400<br />
(XX) (XX) A1 1.970<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G11<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 1.58.1<br />
Station 0+090, 0+260: bei Erneuerung des Rohrdurchlasses größer<br />
dimensionierten einbauen und eine Sedimentführung auf der Sohle<br />
sicherstellen<br />
Station 0+000 – 0+100: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Station 0+100 – 0+360: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
[€]<br />
3.000<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX XX A5 12.000<br />
XX XX A1 320<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX A1 130<br />
XX XX A1 700<br />
177
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 4.4<br />
Station 0+000 – 0+170: nutzungsfreier Gewässerrandstreifen von 5<br />
m Breite<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Wortbach (4.6)<br />
Station 0+050 – 0+100, 0+200 – 0+830, 0+860 – 1+350: Punktuelle<br />
Laufweitung mit Auslenkung, an fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich<br />
Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie, in ausgewählten<br />
Bereichen auch mehr<br />
Station 0+100 – 0+150: Rohrdurchlass bzw. Verrohrung einkürzen,<br />
Gewässer offenlegen<br />
Station 0+250: Untersuchung bezüglich der Herkunft des Schmutzwasserpilzes<br />
Station 0+800: Plane am Ufer entfernen, Steg zurückbauen, Gewässerumlegung<br />
in Richtung Naturschutzgebiet prüfen<br />
Station 0+790 – 0+850: in Höhe der Gärten einen 2 m breiten nutzungsfreien<br />
Randstreifen sicherstellen, Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
pflanzen<br />
Station 1+030: Rohrdurchlass reinigen, ausreichend Sediment auf<br />
der Rohrsohle belassen, ggf. Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />
austauschen<br />
Von den 16 Querungsbauwerken (14 Rohrdurchlässe, 2 Brücken)<br />
dienen 11 lediglich der Feldüberfahrt. Es ist zu prüfen, ob die hohe<br />
Dichte an Querungsbauwerken nötig ist oder ob einige auch entfallen<br />
können (Feldüberfahrten: 0+180, 0+340, 0+530, 0+680, 0+710,<br />
0+750, 0+800, 0+820, 0+880, 0+990, 1+230). Bei denen, die bestehen<br />
bleiben müssen, ist bei Austausch der Einbau eines größer<br />
dimensionierten Durchlasses mit der Sicherstellung einer ausreichenden<br />
Sedimentführung vorzunehmen.<br />
Station 0+200 – 0+420, 0+500 – 0+700: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit einer mindestens<br />
einreihigen Gehölzentwicklung in Abstimmung mit den Zielen<br />
des Feuchtwiesenschutzes; z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im<br />
Wechsel mit gehölzfreien Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />
Station 1+370 – 1+500: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />
in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />
z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />
Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X A1 610<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X G1<br />
G2<br />
G8<br />
X X G5<br />
G6<br />
[€]<br />
5.850<br />
5.000<br />
X X Kostenermittlung<br />
erst nach<br />
Prüfung<br />
X G1<br />
G9<br />
X X A1<br />
A2<br />
Kostenermittlung<br />
im Rahmen<br />
einer<br />
separaten<br />
Planung<br />
200<br />
X X G6 100<br />
(X) (X) G6 Kostenermittlung<br />
erst nach<br />
Prüfung<br />
XX A1 600<br />
XX A1 200<br />
178
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 1+500 – 1+840: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />
in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />
z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />
Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 4.21<br />
Station 0+000 – 0+440: Punktuelle Laufweitung, an zwei Stellen auf<br />
je 100; im Bereich der Weitung Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+020, 0+440 – 0+455: bei Erneuerung Austausch des zu<br />
gering dimensionierten Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />
Station 0+000 – 0+740: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 5 m<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 920<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G8<br />
[€]<br />
880<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX XX A1<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Schafsbach (5.0)<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000 – 1+100, 1+250 – 3+250: Punktuelle Profilaufweitung<br />
mit Auslenkung, an fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich<br />
Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
5.770<br />
Station 0+800: Wehr zurückbauen (X) (X) G3 2.000<br />
Station 1+280, 2+850: bei Erneuerung der Uferbefestigung unterhalb<br />
der Brücke sollten soweit wie möglich raue Befestigungen mit<br />
Lücken verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder<br />
Schüttungen)<br />
Station 0+100 - 0+800, 1+270 – 3+250: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit einer mindestens<br />
einreihigen Gehölzentwicklung in Abstimmung mit den Zielen<br />
des Feuchtwiesenschutzes; z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im<br />
Wechsel mit gehölzfreien Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />
Station 0+000 – 0+100, 0+800 - 1+100, 1+100 – 1+270: Entwicklung<br />
eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit<br />
einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung in Abstimmung mit<br />
den Zielen des Feuchtwiesenschutzes; z.B. Gehölzentwicklung in<br />
Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien Abschnitten innerhalb des<br />
Randstreifens<br />
+ + G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX XX A1 7.240<br />
XX A1 770<br />
179
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Abschnitt 2<br />
Die auf weiten Strecken und lange Zeit fehlende Wasserführung<br />
reicht vermutlich nicht aus, um eine Biozönose für ein sommertrockenes<br />
Gewässer (im typologischen Sinne) entwickeln zu können.<br />
Voraussetzung für sinnvolle Maßnahmen innerhalb des Gewässers<br />
ist eine längere Wasserführung.<br />
Es ist daher zu prüfen, aus welchem Grund die Wasserführung so<br />
gering ist und ob dieser Zustand geändert werden kann.<br />
Unabhängig davon sollten Untersuchungen zum Makrozoobenthos<br />
durchgeführt werden, um die aktuelle Besiedlung festzustellen.<br />
Sollten bei der Untersuchung zum Makrozoobenthos Arten der<br />
Fließgewässer gefunden werden, sollten die nachfolgenden Maßnahmen<br />
durchgeführt werden.<br />
Station 6+400 – 6+430: Offenlegung Bachlauf (X) (X) G5 3.000<br />
Station 5+580 – 5+590: Entfernung von Uferbefestigungen (X) (X) G1 300<br />
Von den 31 Querungsbauwerken dienen 26 lediglich der Feldüberfahrt.<br />
Es ist zu prüfen, ob die hohe Dichte an Querungsbauwerken<br />
nötig ist oder ob einige auch entfallen können ( Feldüberfahrten:<br />
3+700, 3+990, 4+150, 4+430, 4+550, 4+870, 5+000, 5+050,<br />
5+160, 5+200, 5+330, 5+400, 5+450, 5+570, 5+670, 5+680,<br />
5+820, 5+830, 5+960, 6+000, 6+110, 6+140, 6+250, 6+300,<br />
6+830, 7+140). Bei denen, die bestehen bleiben müssen, ist bei<br />
Austausch der Einbau eines größer dimensionierten Durchlasses mit<br />
der Sicherstellung einer ausreichenden Sedimentführung vorzunehmen.<br />
Station 3+250 – 3+700, 3+820 – 6+420, 6+490 – 6+600, 6+830<br />
– 7+300, 7+500 - 7+860: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen<br />
Gehölzentwicklung mit Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 3+700 – 3+820 : Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />
mit Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 6+420 – 6+460, 6+600 – 6+830, 7+300 -7+500: Entwicklung<br />
eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit<br />
einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung mit Erlen an der<br />
Mittelwasserlinie<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 5.1<br />
Station 0+290, 0+670: bei Erneuerung Rohrdurchlass größer dimensioniertes<br />
Querungsbauwerk einbauen<br />
Station 0+000 – 0+900: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />
in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />
z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />
Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />
[€]<br />
(X) (X) G6 Kostenermittlung<br />
erst nach<br />
Prüfung<br />
XX XX A1 14.360<br />
XX A1 220<br />
XX A1 850<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX XX A1 2.430<br />
180
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 5.8<br />
Station 0+000 – 0+430: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />
in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />
z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />
Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />
Tabelle 19: Maßnahmenübersicht <strong>Wienbach</strong> (2) und Nebenläufe<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000: angleichen der Sohle von Hammbach und <strong>Wienbach</strong><br />
zur Herabsetzung der Strömungsgeschwindigkeit, z.B. durch<br />
eine raue Gleite<br />
Station 0+000 - 0+070: Uferbefestigung aus Beton und Steinsatz<br />
aufbrechen, ggf. punktuelle Profilaufweitung, unter Erhalt der vorhandenen<br />
Erlen<br />
Station 0+100 – 0+600: Herstellung eines kürzeren Wechsel von<br />
unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten, um damit die langen<br />
Strecken mit hoher Fließgeschwindigkeit zu verringern, z.B.<br />
durch Einbau von Holzpfosten oder Totholz in Verbindung mit Profilweitung<br />
Station 0+100 – 0+600: punktuelle Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie,<br />
dazu leichte Aufweitung des Profils im Bereich der<br />
Pflanzung.<br />
Station 0+000 – 0+070: Ausuferung in die Waldfläche ermöglichen,<br />
ggf. Ufer abflachen (s. auch Hammbach bei Station 0+000)<br />
Abschnitt 2<br />
Station 0+600 – 1+040: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />
Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens 12 m punktuelle<br />
Profilaufweitungen durchführen<br />
Station 1+050, 1+170: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B.<br />
indem innerhalb der Bahnbrücke seitlich Rundhölzer befestigte werden,<br />
hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 1.160<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G4 2.000<br />
X G1<br />
X X Kostenermittlung<br />
im Rahmen<br />
einer<br />
separaten<br />
Planung<br />
X X G8<br />
A2<br />
X G7<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(2.200)<br />
7.700<br />
X X G6 1.000<br />
Station 1+300: Rückbau einer nicht mehr benötigten Betonbrücke X X G6 1.000<br />
Station 1+710: Aufhebung der Einleitung von Schmutzwasser X<br />
Station 1+800 – 2+300: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />
100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />
Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(2.500)<br />
2.000<br />
181
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Station 1+780 : betonierte Ufer im Bereich der Brücke „An der<br />
Wienbecke“ durch Steinschüttung oder unverfugter Steinsetzung ersetzen<br />
+ + G6 1.600<br />
Station 2+000 : Prüfung Umbau Wasserentnahmestelle STEAG X X<br />
Station 0+600 – 1+040, 2+200 – 2+900: Entwicklung eines mit<br />
Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m<br />
Breite<br />
XX XX A1 7.180<br />
Station 1+310 – 1+650: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
Alternativ<br />
nur 5 m Gewässerrandstreifen in Verbindung mit Initiierung einer<br />
Laufverlagerung nach links in die Brachfläche hinein<br />
XX A1 1.070<br />
Station 1+200 – 1+650: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />
(Aktuelles Umfeld: Brache)<br />
Station 1+800 – 2+200: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 10 m Breite<br />
Abschnitt 3<br />
keine Maßnahmen<br />
Abschnitt 4<br />
Station 3+700 – 4+000: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />
entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />
Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens zwei Stellen<br />
pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens. Über eine ergänzende<br />
Abflachung der Ufer zur Anbindung an die Aue ist vor Ort<br />
zu entscheiden.<br />
[€]<br />
XX A1 keine<br />
Baukosten<br />
keine Nutzungsänderung<br />
XX XX A1 1.800<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(750)<br />
900<br />
Station 4+000 – 4+780: Uferbefestigungen entfernen X X G1 3.900<br />
Station 4+800: Prüfung der Wirkung der Einleitungsmenge auf das<br />
Makrozoobenthos<br />
X<br />
Station 3+700 – 4+000: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite (in Verbindung mit nachstehender<br />
Maßnahme; da das Gelände rechtsseitig höher liegt, soll<br />
eine Gewässerentwicklung vorrangig linksseitig erfolgen)<br />
XX A1 540<br />
Station 3+700 – 4+000: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 27 m Breite (in Verbindung mit<br />
obenstehender Maßnahme; da das Gelände rechtsseitig höher liegt,<br />
soll eine Gewässerentwicklung vorrangig linksseitig erfolgen)<br />
XX A1 1.000<br />
Station 4+000 – 4+400: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
XX A1 1.260<br />
Station 4+330 – 4+700: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
XX A1 1.170<br />
Station 4+300 – 4+760: Bereitstellung eines erweiterten Entwick-<br />
XX A1 Nutzungslungskorridors<br />
(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />
änderung<br />
Station 4+500 – 4+800: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- XX A1 Nutzungslungskorridors<br />
(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />
(Kosten siehe unten unter gleicher Station)<br />
U3 änderung<br />
Station 4+500 – 4+750: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 16 m (Gewässerrandstreifen)<br />
XX A5 8.000<br />
182
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 4+300 – 4+760: Extensivierung der Grünlandnutzung (in<br />
Verbindung dem erweiterten Entwicklungskorridor)<br />
Abschnitt 5<br />
Station 4+800 – 5+300: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />
100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />
Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />
Station 5+200, 6+260: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B.<br />
indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden,<br />
hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />
Station 5+300 – 7+200: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />
Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens 12 m punktuelle<br />
Profilaufweitungen durchführen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX U3 keine<br />
Baukosten<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(2.500)<br />
3.000<br />
X X G6 500<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(9.500)<br />
33.250<br />
Station 5+600: Rückbau Wehr X X G3 600<br />
Station 5+870, 6+950: Umbau Sohlabsturz in raue Gleite X X G4 3.200<br />
Station 7+200: Rückbau der Sohlschwelle X X G4 600<br />
Station 7+450: Umbau Sohlabsturz in raue Gleite (ggf. Erneuerung<br />
der Brücke)<br />
X X G4 20.000<br />
Station 4+830 – 4+950: Bereitstellung eines erweiterten Entwick-<br />
XX U3 keine<br />
lungskorridors (ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
Baukosten<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />
keine Nut-<br />
(Aktuelles Umfeld: Laubwald)<br />
zungsänderung<br />
Station 4+950 – 7+200: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
XX XX A1 14.180<br />
Station 5+480 – 5+590, 6+030 – 6+690: Entwicklung eines mit<br />
Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m<br />
Breite<br />
XX A1 2.430<br />
Station 5+480 – 5+590, 6+030 – 6+690 : Verbeiterung des vorhanden<br />
mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifen von 10 m<br />
auf 16 m Breite<br />
XX A1 1.350<br />
Station 7+200 – 7+350, 7+380 – 7+450: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
XX A1 400<br />
Station 6+950 – 7+170: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- XX A1 Nutzungslungskorridors<br />
(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />
(Acker in Grünland umwandeln)<br />
U3 änderung<br />
Abschnitt 6 (Lembecker Wiesenbach)<br />
Station 7+700: Rückbau des ehemaligen Wehres, ggf. raue Sohlgleite<br />
erstellen<br />
Station 7+750 – 8+180, 8+600 – 9+550: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />
dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />
6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />
X X G3 1.000<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(6.900)<br />
13.800<br />
183
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 8+180 – 8+600: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu auf 30 % der<br />
Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens 6 m punktuelle<br />
Profilaufweitungen durchführen<br />
Station 9+330, 9+880: Rohrdurchlass durch Steg ersetzen oder<br />
dauerhafte Sedimentführung auf Rohrsohle sicherstellen (z.B. durch<br />
feinmaschiges Gitter auf der Rohrsohle, siehe Kosten)<br />
Station 9+450: Sohlabsturz/-schwelle entfernen und durch raue<br />
Gleite ersetzen<br />
Station 9+550, 9+710: bei Baufälligkeit entfernen oder durch Brücke<br />
mit ausreichender Breite für das gesamte Gewässerprofil ersetzen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
(1.050)<br />
4.200<br />
X X G6 800<br />
X X G4 500<br />
+ + G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
Station 9+550 – 9+960: Pflanzung von Erlen am Ufer des Gewässers<br />
im Bereich der Grünanlage<br />
X X A2 1.110<br />
Station 9+960 – 10+900: Laufentwicklung innerhalb des Gewässer- XX XX G1 (4.700)<br />
randstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />
100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />
Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />
G2<br />
G8<br />
4.700<br />
Station 10+040 : Rohrdurchlass entfernen (X) (X) G6 250<br />
Station 10+480: Prüfung der Möglichkeit, ein Umgehungsgerinne X G10 Kosten-<br />
unter Einhaltung des Denkmalschutzes (Schloss Lembeck Speisung<br />
ermittlung<br />
der Gräfte) und unter Nutzung von FG 2.41 und Moorbecke zu reali-<br />
im Rahsieren.men<br />
einer<br />
separaten<br />
Planung<br />
Station 10+900: Verringerung der Einleitungsmengen aus RÜB<br />
Lembeck<br />
X X U1<br />
Station 7+450 – 7+590: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />
XX XX A1 500<br />
Station 7+590 – 7+810, 9+030 – 9+310: Bereitstellung eines er-<br />
XX A1 tlw. Nutweiterten<br />
Entwicklungskorridors (ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />
mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />
zu ermöglichen (aktuelles Umfeld: Laub- und Nadelwald)<br />
U3 zungsänderung<br />
Station 7+750 – 7+810, 9+020 – 9+210, 9+260 – 9+310: Entwicklung<br />
eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />
XX A1 680<br />
Station 7+810 – 8+180, 8+600 – 9+020, 9+310 – 9+550, 10+720<br />
– 10+900: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens<br />
von mindestens 8 m Breite<br />
XX XX A1 5.440<br />
Station 8+200 – 8+820: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- XX A1 keine Nutlungskorridors<br />
(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
zungsän<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />
(aktuelles Umfeld: Laubwald)<br />
derung<br />
Station 9+100 – 9+250: Nadel- in Laubwald umwandeln, mindestens<br />
auf einer Breite von 8 m<br />
XX A5 2.400<br />
184
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 7+480 (Einleitungsstelle): Prüfung der Bewirtschaftungsart<br />
der Fischteiche (Pflege, Fütterung und Besatz) in Hinblick auf Belastungen<br />
des Fließgewässers (z.B. Nährstoffe); bei nachgewiesenem<br />
und erheblichen negativem Einfluss sollten Auflagen zur Bewirtschaftung<br />
festgelegt werden (z.B. Absetz- und Filteranlagen, umweltschonende<br />
Fütterung, Festlegung von Grenzwerte und deren regelmäßige<br />
Prüfung).<br />
Abschnitt 7 (Lembecker Wiesenbach)<br />
Station 10+930 – 11+170: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb<br />
eines 100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />
Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />
Station 11+180 – 11+330: Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 11+340 – 11+460, 11+490 – 11+720: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />
dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen<br />
auf einer Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />
Station 11+800: Bei Ersatz des Bauwerkes größer dimensioniertes<br />
einbauen mit durchgängigem Ufer<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X U2 Kostenermittlung<br />
erst nach<br />
Prüfung<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(600)<br />
720<br />
X X A2 410<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(1.750)<br />
2.100<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
Station 11+820: Umbau des Absturzes in raue Gleite X X G3 2.000<br />
Station 12+450: Rohrdurchlass umbauen, Sedimentführung durch<br />
Anbringung eines feinmaschigen Gitters sicherstellen (nur bei Offenlegung<br />
oberhalb sinnvoll)<br />
(X) (X) G6 1.000<br />
Station 12+600 – 12+800: Offenlegung des Fließgewässers (X) (X) G5 20.000<br />
Station 12+930: Bei Umbau Kastendurchlass durch einen größer<br />
dimensionierten ersetzen, Sedimentführung auf der Sohle ermöglichen<br />
(X) (X) G6 5.000<br />
Station 12+800 – 13+200: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefes- (XX (XX G1 (2.000)<br />
tigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />
Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung auf 30 % der Laufstrecke<br />
auf einer Länge von jeweils mindestens 3 m<br />
(Maßnahme nur in Verbindung mit Offenlegung Station 12+600 –<br />
12+800 sinnvoll!)<br />
) ) G2<br />
G8<br />
4.000<br />
Station 13+140: Rohrdurchlass mit Absturz entfernen oder durch<br />
Steg ersetzen<br />
(X) (X) G6 1.000<br />
Station 13+455 – 13+555: Offenlegung des Fließgewässers (X) (X) G5 7.500<br />
Station 10+930 – 11+170: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />
XX A1 540<br />
Station 10+930 – 11+170: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite (keine Laufverlagerung möglich,<br />
da Deponie)<br />
XX A1 430<br />
Station 11+180 – 11+330: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite (keine Laufverlagerung möglich,<br />
da Deponie)<br />
XX XX A1 540<br />
Station 11+340 – 11+460, 11+490 – 11+720, 12+200 – 12+400,<br />
12+800 – 13+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite<br />
XX XX A1 3.420<br />
185
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 11+820 – 11+980, 12+080 – 12+190, 12+460 – 12+600:<br />
Entwicklung eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5<br />
m Breite<br />
Station 12+600 – 12+800: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite im Zusammenhang mit Offenlegung<br />
Station 13+220 – 13+740: Nutzungsfreier Gewässerrandstreifen<br />
von 5 m Breite, mit einem einreihigen Gehölzstreifen am Gewässer<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.1<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000 – 0+100, 0+300 – 0+400: punktuelle Profilaufweitung<br />
an zwei Stellen, Uferbefestigungen entfernen, Pflanzung von<br />
Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+000 – 0+100: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />
Station 0+120 – 0+400, 0+420 – 0+500: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />
Abschnitt 2<br />
keine<br />
Abschnitt 3<br />
Station 1+480 – 1+540: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Station 1+560 – 1+770 : Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Station 1+780 – 2+190: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX A1 740<br />
XX XX A1 720<br />
XX A1 700<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
[€]<br />
260<br />
XX XX A1 360<br />
XX A1 650<br />
(XX<br />
)<br />
(XX<br />
)<br />
(XX<br />
)<br />
(XX<br />
)<br />
A1 80<br />
A1 280<br />
A1 1.110<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Hervester Bruchgraben (2.10)<br />
Die Gewässer im NSG am Hervester Bruchgraben weisen eine Vielzahl an strukturellen Defiziten auf, die<br />
zumindest teilweise auf die Beweidung sowie die Nutzungsgeschichte (Entwässerungsgräben) zurückzuführen<br />
sind. Eine abschließende Klärung der Abhängigkeiten zwischen Nutzung, terrestrischem Naturschutz<br />
und Gewässerentwicklung ist im Rahmen des <strong>KNEF</strong> nicht möglich. Es bietet sich an, die für den Hervester<br />
Bruchgraben und die Fließgewässer 2.11 (Unterlauf), 2.12 und 2.14 (Abschnitte 1) sowie 2.10.3 sinnvollen<br />
Maßnahmen im Rahmen eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes zu bestimmen.<br />
[€]<br />
186
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 0+130 – 1+800: Laufentwicklung ermöglichen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Initiierung einer Laufkrümmung in Verbindung mit<br />
einer punktuellen Profilaufweitung an fünf Stellen pro 100 m innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens (Länge jeweils 2 bis 3 m), Pflanzung<br />
von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+880, 1+050,1+180, 1+810 : Entfernung von nicht mehr<br />
benötigten Querungsbauwerken<br />
Station 1+510, 1+650, 1+800: Austausch der Querungshilfen für<br />
die Heckrinder durch lagestabile Stege<br />
Station 2+000: Austausch des zu gering dimensionierten Rohrdurchlass<br />
durch ausreichend dimensionierte Querung<br />
Station 2+750, 2+800: Bei Erneuerung Austausch durch Kastendurchlass<br />
Station 0+000 – 0+130: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
mit Gehölze in Gruppen und gehölzfreien Abschnitten<br />
in Abstimmung mit den Entwicklungszielen im Naturschutzgebiet<br />
in einer Breite von 5 m<br />
Station 0+130 – 1+300, 1+500 – 2+580, 2+680 – 2+990: Entwicklung<br />
eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens mit Pflanzung von<br />
Gehölze in Gruppen und gehölzfreien Abschnitten in Abstimmung<br />
mit den Entwicklungszielen im Naturschutzgebiet in einer Breite von<br />
5 m<br />
Station 2+580 – 2+680: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
mit Pflanzung von Gehölze in Gruppen und gehölzfreien<br />
Abschnitten in Abstimmung mit den Entwicklungszielen im Naturschutzgebiet<br />
in einer Breite von 5 m<br />
Station 2+990 – 3+080, 3+130 – 3+190: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens mit Pflanzung von Gehölze in<br />
Gruppen und gehölzfreien Abschnitten in einer Breite von 5 m<br />
Station 3+080 – 3+130: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
mit Pflanzung von Gehölze in Gruppen und gehölzfreien<br />
Abschnitten in einer Breite von 5 m<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.10.3<br />
(siehe Erläuterung Hervester Bruchgraben)<br />
Station 0+090: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />
Durchlass<br />
Station 0+000 – 0+260: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen lockeren Gehölzstreifen<br />
[€]<br />
(8.350)<br />
10.430<br />
X X G6 750<br />
X X G6 3.300<br />
X X G6 4.000<br />
(X) (X) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX A1 200<br />
X X A1 6.900<br />
X A1 140<br />
X X A1 350<br />
X A1 70<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
XX XX A1 700<br />
187
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.11<br />
(siehe Erläuterung Hervester Bruchgraben)<br />
Station 0+000 - 0+550: Punktuelle Laufweitung mit Auslenkung, an<br />
fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an<br />
der Mittelwasserlinie<br />
Station 1+120 - 1+340: Punktuelle Laufweitung mit Auslenkung, an<br />
fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an<br />
der Mittelwasserlinie<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X G1<br />
G2<br />
G8<br />
X G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
2.750<br />
1.100<br />
Station 0+850: Herstellung einer Furt X X G6 1.000<br />
Station 1+060: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />
Durchlass<br />
X X G6 4.000<br />
Station 1+820: Entfernung von nicht mehr benötigten Querungen (X) (X) G6 250<br />
Station 0+060, 1+300, 1+490, 1+630, 1+760: Austausch Rohrdurchlass<br />
durch größer dimensionierten Durchlass<br />
(X) (X) G6 20.000<br />
Station 0+000 – 0+560: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />
XX A1 1.000<br />
Station 1+060 – 1+850: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />
XX A1 1.420<br />
Station 1+850 – 1+910: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
(+) A5 600<br />
Station 1+910 – 2+100: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 3 m, mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
XX A1 260<br />
Station 1+060 – 1+340: Umwandlung Acker in Grünland (im NSG) X U3 keine<br />
Baukosten<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.12<br />
(siehe Erläuterung Hervester Bruchgraben)<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000 - 0+140, 0+210 – 0+400: Punktuelle Laufweitung mit<br />
Auslenkung, an fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich Pflanzung<br />
von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
1.650<br />
Station 0+030, 0+120, 0+230, 0+300, 0+330, 0+420, 0+430,<br />
0+440: Austausch der Querungshilfen für die Heckrinder durch lagestabile<br />
Stege<br />
X X G6 8.000<br />
Station 0+080 : Entfernung von funktionslosem Rohrdurchlass X X G6 250<br />
Station 0+430: Durchgängigkeit wieder herstellen, durch Entfernung<br />
der Sedimentationsschicht von der Gewässersohle<br />
X X 250<br />
Station 0+000 – 0+140, 0+210 – 0+400: lockere Pflanzung von Erlen<br />
oder Strauchweiden an der Mittelwasserlinie<br />
X X A2 890<br />
Abschnitt 2<br />
Station 1+580, 1+840: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />
Durchlass<br />
X X G6 6.400<br />
188
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 1+380, 2+070: Entfernung von nicht mehr benötigten Querungen<br />
Station 1+240, 1+290, 1+480, 1+570, 1+800, 1+930, 2+020: Bei<br />
Erneuerung Austausch durch größer dimensionierten Durchlass<br />
Station 0+500 – 1+230: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 1+300 – 2+080: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 2+140 – 2+320: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.14<br />
(siehe Erläuterung Hervester Bruchgraben)<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000 - 0+400: Entwicklung eines leicht geschwungenen<br />
Gewässerlaufes<br />
Punktuelle Laufweitung mit Auslenkung, an fünf Stellen auf je 100; im<br />
Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+040, 0+305, 0+365: Austausch der Querungshilfen für<br />
die Heckrinder durch lagestabile Stege<br />
Station 0+000 – 0+400: lockere Pflanzung von Erlen oder Strauchweiden<br />
an der Mittelwasserlinie<br />
Abschnitt 2<br />
Station 0+400 – 0+440: Offenlegung des Baches im Bereich der<br />
Obstwiese<br />
Station 0+400: in Verbindung mit Offenlegung, Austausch der Verrohrung<br />
unter dem Wirtschaftsweg durch größer dimensionierten<br />
Durchlass<br />
Station 0+430 – 0+480: Entwicklung eines Uferstreifen von 3 m<br />
Breite mit lockerer Pflanzung von Erlen oder Strauchweiden an der<br />
Mittelwasserlinie<br />
Station 0+480 – 0+600 Entwicklung eines Uferstreifen von 3 m Breite<br />
mit lockerer Pflanzung von Erlen oder Strauchweiden an der Mittelwasserlinie<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G6 500<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
X A1 980<br />
X A1 1.050<br />
XX XX A5 3.600<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Köhler Graben (2.22)<br />
[€]<br />
2.000<br />
X X G6 3.000<br />
X X A2 1.080<br />
(X) (X) G5 4.000<br />
(X) (X) G6 4.000<br />
X A1 70<br />
X X A1 320<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
189
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000 – 0+350: Punktuelle Laufweitung mit Auslenkung, an<br />
fünf Stellen auf je 100 m; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen<br />
an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+360: Austausch des Rohrdurchlasses mit zu geringer Dimensionierung<br />
gegen einen ausreichend dimensionierten Durchlass<br />
Station 0+000 – 0+350: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m Breite<br />
Station 0+360 – 0+600: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Abschnitt 2<br />
Station 0+700, 0+770: Austausch der Verrohrung mit zu geringer<br />
Dimensionierung gegen eine größere Verrohrung<br />
Station 0+600 – 1+000: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.23<br />
Station 0+000 – 0+150: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />
des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />
Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils mindestens 2<br />
m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der<br />
Mittelwasserlinie<br />
Station 0+150 – 0+290: Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+000 – 0+290: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m Breite<br />
[€]<br />
1.750<br />
X X G6 8.000<br />
XX XX A1 1.260<br />
XX XX A1 650<br />
(X) (X) G6 7.200<br />
X X A1 1.080<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.24<br />
Station 0+000: vorhandenen Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />
Durchlass abgerückt vom <strong>Wienbach</strong> austauschen,<br />
damit die Möglichkeiten zur strukturellen Verbesserung im <strong>Wienbach</strong><br />
nicht eingeschränkt werden<br />
Station 0+050 – 0+260: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 0+000 – 0+050: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
[€]<br />
750<br />
X A2 320<br />
XX XX A1 1.040<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G6 4.000<br />
X X A1 570<br />
X A1 70<br />
190
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Wulfener Dorfgraben (2.27)<br />
Station 0+200 – 0+220: vorhandenen Rohrdurchlass durch größer<br />
dimensionierten Durchlass austauschen<br />
Station 0+000 – 0+200, 0+220 – 0+400: Strukturanreicherung im<br />
Gewässerprofil, Schaffung einer Niedrigwasserrinne durch Einbringung<br />
von Totholz<br />
Station 0+400 – 0+630: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />
des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />
Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils mindestens 2<br />
m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der<br />
Mittelwasserlinie<br />
Station 0+000 – 0+080, 0+100 – 0+200, 0+220 – 0+400: Entwicklung<br />
eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens in einer Breite<br />
von 3 m Breite<br />
Station 0+400 – 0+630: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m Breite<br />
Station 0+630 – 1+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Uferstreifen von 5 m Breite, dazu Kleingartenanlage verkleinern<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.30<br />
Station 0+000 – 0+190: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.32<br />
Station 0+000, 1+940: vorhandene Querungen umbauen (z.B. Brücke<br />
oder Kastendurchlass, ggf. raue Sohlgleite einbauen um Höhenunterschied<br />
in der Sohllage auszugleichen)<br />
Station 0+000 – 0+540: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />
des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />
Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils mindestens 2<br />
m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der<br />
Mittelwasserlinie<br />
Station 0+560 –1+630: punktuelle Profilaufweitung zur Pflanzung<br />
von Erlen in Höhe der Mittelwasserlinie und zur Erhöhung der Breitenvarianz<br />
im festgelegten Gewässerprofil, an der dem Weg abgewandten<br />
Seite, an 5 Stellen je 100 m (Länge 2 m)<br />
oberhalb 0+540: Bei Sanierung der Rohrdurchlässe, diese durch<br />
größer dimensionierte ersetzen<br />
Station 0+300 – 0+600, 1+600 – 2+600: Umwandlung von Nadel-<br />
in Laubwald auf einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G6 16.000<br />
X X G2 2.800<br />
X G1<br />
G2<br />
G8<br />
1.150<br />
XX XX A1 1.300<br />
XX A1 410<br />
XX A1 670<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X A1 510<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G6 8.000<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
X G1<br />
G8<br />
A2<br />
2.700<br />
1.780<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX XX A5 26.000<br />
191
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 0+600 – 1+600: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX A5 10.000<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Fließgewässer 2.35<br />
Station 0+010 – 0+500: Strukturerhöhung im Bereich der Sohle<br />
durch Einbringen von Totholz (Stämme)<br />
X X G2 1.220<br />
Station 0+220: vorhandenen Rohrdurchlass entfernen X X G6 250<br />
Station 0+500 – 1+000: Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb<br />
eines 100 m Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />
Länge von jeweils mindestens 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich<br />
Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+760, 1+030: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />
Durchlass ersetzen<br />
Station 0+670 – 1+020: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite mit Gehölzen in Gruppen<br />
Station 0+500 – 0+670, 1+030 – 1+330: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit Gehölzen in<br />
Gruppen<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.36<br />
Station 0+010 – 0+260: Strukturerhöhung im Bereich der Sohle<br />
durch Einbringen von Totholz (Stämme)<br />
Station 0+260 – 0+290: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />
Durchlass ersetzen<br />
Station 0+290 – 0+630: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einem Abstand von mindestens 5 m<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Moorbecke (2.40)<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000 – 0+080: Prüfung von Maßnahmen zur Strukturanreicherung<br />
und Beschattung in Abstimmung mit den Ansprüchen des<br />
Denkmalschutzes (Schloss Lembeck)<br />
[€]<br />
(2.500)<br />
2.500<br />
(X) (X) G6 8.000<br />
XX XX A1 940<br />
XX A1 630<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G2 620<br />
X X G6 30.000<br />
XX XX A5 6.800<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X Kostenermittlung<br />
erst nach<br />
Prüfung<br />
192
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 0+080: Umbau der Steinschüttung zur Herstellung der<br />
Durchgängigkeit für Fische, ggf. in Verbindung mit Zuflussregelung<br />
für die Gräfte<br />
Station 0+100 – 0+420: Ufer- und Sohlbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes in<br />
Richtung Brache; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />
Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils 2 m durchführen;<br />
im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
(die Maßnahme darf die Versorgung der Gräfte mit Wasser nicht beeinträchtigen)<br />
Station 0+420 – 0+600, 0+870 – 1+100: Totholz gezielt einbringen<br />
zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m<br />
Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von<br />
jeweils 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen<br />
an der Mittelwasserlinie<br />
Station 1+100 – 1+320: Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb<br />
eines 100 m Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />
Länge von jeweils 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung<br />
von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+510: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />
Durchlass ohne Absturz<br />
Station 0+600 – 0+710, 0+750 – 0+870: Ufer abflachen, Totholz<br />
gezielt einbringen, punktuelle Profilaufweitung<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G4 500<br />
X G1<br />
G2<br />
G8<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
X G1<br />
G2<br />
G8<br />
(800)<br />
3.200<br />
2.050<br />
1.650<br />
X X G6 4.000<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
1.150<br />
Station 0+710: Austausch Rohrdurchlass durch Brücke oder Durchlass<br />
mit Einbindung in die Sohle<br />
X X G6 4.000<br />
Station 0+720: Austausch Rohrdurchlass bzw. Umbau zur Herstellung<br />
einer Durchgängigkeit; bei Umbau: Sohlangleichung vornehmen,<br />
Sedimentführung auf der Rohrsohle sicherstellen z.B. durch<br />
Anbringung eines feinmaschigen Gitters, in dem sich Sediment ablagern<br />
kann<br />
X X G6 1.120<br />
Station 1+600: nicht mehr benötigten Rohrdurchlass entfernen (X) (X) G6 250<br />
Station 0+080 – 0+420: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
XX A1 610<br />
Station 0+420 – 0+600, 0+870 – 1+320: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
XX XX A1 2.270<br />
Station 1+320 – 1+660: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />
XX XX A1 920<br />
Abschnitt 2<br />
Station 2+090: Umbau Absturz in raue Sohlgleite (X) (X) G3 1.000<br />
Station 2+850 – 3+320: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />
des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />
Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils 2 m durchführen;<br />
im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 3+190: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten Durchlass<br />
ersetzen, Rohrsohle in Sediment einbinden<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
2.350<br />
X X G6 4.000<br />
193
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 3+320 – 3+630: Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes auf der des<br />
Straßendammes abgewandten Seite; dazu innerhalb eines 100 m<br />
Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von<br />
jeweils 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen<br />
an der Mittelwasserlinie<br />
Station 3+660 – 3+700: Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes auf der des<br />
Straßendammes abgewandten Seite; dazu innerhalb eines 100 m<br />
Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von<br />
jeweils 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen<br />
an der Mittelwasserlinie<br />
Station 3+870, 4+010: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />
Durchlass<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X G1<br />
G2<br />
G8<br />
X G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
(780)<br />
1.550<br />
(100)<br />
200<br />
(X) (X) G6 8.000<br />
Station 4+360: Umbau Rohrdurchlass Forstweg in Furt (X) (X) G6 2.000<br />
Station 1+770 – 1+850: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />
XX A1 110<br />
Station 1+850 – 2+100, 2+850 – 3+320: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />
XX XX A1 1.940<br />
Station 2+100 – 2+850: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />
XX A1 1.010<br />
Station 3+320 – 3+630 (parallel zum Straßendamm): Entwicklung<br />
eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
XX A1 560<br />
Station 3+660 – 3+700 (parallel zum Straßendamm): Entwicklung<br />
eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
XX A1 70<br />
Station 3+700 – 4+100: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
XX XX A5 1.600<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Fließgewässer 2.41<br />
Die nachstehenden Maßnahmen werden nur im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Fließgewässer<br />
als Umgehungsgerinne für den <strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) umgesetzt; siehe auch <strong>Wienbach</strong> Abschnitt<br />
6<br />
Station 0+000 – 0+160: Ufer- und Sohlbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes in<br />
Richtung Brache/Laubwald; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes<br />
an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils 2 m<br />
durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
(die Maßnahme darf die Versorgung der Gräfte mit Wasser nicht beeinträchtigen)<br />
Station 0+160, 0+255 – 0+270: Austausch Rohrdurchlass durch<br />
größer dimensionierten Durchlass (das Fließgewässer soll künftig als<br />
Umgehungsgerinne für Fische fungieren)<br />
Station 0+000 – 0+160: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
(X) G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
(800)<br />
800<br />
(X) (X) G6 15.000<br />
X A1 290<br />
194
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.50<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000 – 0+250: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />
des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />
Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils 2 m durchführen;<br />
im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+000 – 0+250: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 0+530 – 0+800: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Abschnitt 2<br />
Station 0+800 – 1+630: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 1+640 – 2+100, 2+530 – 3+600: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens von 3 m Breite mit einem einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Station 2+100 – 2+250: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G1<br />
G2<br />
G8<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.51<br />
Station 0+300 – 0+420: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 0+450 – 0+770: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 2.52<br />
Station 0+100 – 0+300: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
[€]<br />
1.250<br />
XX XX A1 900<br />
XX A1 360<br />
XX A1 1.160<br />
XX A1 2.060<br />
XX XX A1 400<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX A1 160<br />
XX A1 440<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 1.080<br />
195
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Tabelle 20: Maßnahmenübersicht Midlicher Mühlenbach (3) und Nebenläufe<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Midlicher Mühlenbach (3)<br />
Abschnitt 1<br />
Station 0+000 – 1+900: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />
einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />
Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens 12 m punktuelle<br />
Profilaufweitungen durchführen<br />
Station 0+600: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B. indem<br />
am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden, hinter<br />
denen sich Substrat ablagern kann)<br />
Station 1+510: Bei Erneuerung der Uferbefestigung unterhalb der<br />
Brücke sollten soweit wie möglich raue Befestigungen mit Lücken<br />
verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder Schüttungen)<br />
Station 0+000 – 1+900: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />
Station 0+100 – 0+600, 1+530 – 1+630: Bereitstellung eines erweiterten<br />
Entwicklungskorridors (ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />
mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />
zu ermöglichen (Kosten Randstreifen s. oben)<br />
Station 0+000 – 0+200: Grünlandextensivierung in Verbindung mit<br />
erweiterten Entwicklungskorridor (siehe auch <strong>Wienbach</strong> Station<br />
7+000)<br />
Station 0+200 – 0+500: Acker in Grünland umwandeln in Verbindung<br />
mit erweiterten Entwicklungskorridor (siehe auch <strong>Wienbach</strong><br />
Station 7+000), langfristig Grünlandextensivierung<br />
Station 0+500 – 0+600: Acker in Grünland umwandeln in Verbindung<br />
mit erweiterten Entwicklungskorridor (siehe auch <strong>Wienbach</strong><br />
Station 7+000), langfristig Grünlandextensivierung<br />
Abschnitt 2<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
(9.500)<br />
33.250<br />
X X G6 1.400<br />
+ + G1 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
X X A1 11.970<br />
X A1 Nutzungsänderung<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
g<br />
X X U3 keine<br />
Baukosten<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
Station 2+000 – 2+200: punktuelle Gewässeraufweitung zur Strukturanreicherung<br />
durchführen<br />
X G8 500<br />
Station 2+290 – 2+340: punktuelle Gewässeraufweitung zur Strukturanreicherung<br />
durchführen<br />
X G8 100<br />
Station 2+000 – 2+200, 2+540 – 2+900: Pflanzung von Erlen am<br />
Ufer des Gewässers im Bereich der Grünanlage<br />
X A2 760<br />
Station 2+290 – 2+340: Uferbefestigungen entnehmen X G1 250<br />
Station 2+550 – 2+900: Entwicklung von Gehölzen im Bereich der<br />
Ufer zulassen<br />
X G11<br />
Station 2+500: Umbau oder Rückbau des Wehres X X G4 4.000<br />
Station 2+260 – 2+280: bei Erneuerung der Uferbefestigung unter- + + G1 keine zuhalb<br />
der Brücke sollten soweit wie möglich raue Befestigungen mit<br />
sätzlichen<br />
Lücken verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder<br />
Schüttungen)<br />
Kosten<br />
Station 1+930 – 2+300: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m<br />
X A1 670<br />
Station 2+460 – 2+510: gepflasterte Promenade zurückbauen und<br />
X G1 5.000<br />
gehölzbestandenen Gewässerrandstreifen entwickeln<br />
A1<br />
196
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 2+900 – 3+060: Weg der Grünanlage verlegen, entstandene<br />
Abstandsfläche als gehölzbestandenen Gewässerrandstreifen<br />
entwickeln, punktuelle Gewässeraufweitung<br />
Abschnitt 3<br />
Station 3+230 - 3+400: Laufentwicklung auf der dem Sportplatz<br />
abgewandten Seite initiieren durch Entnahme von Uferbefestigungen<br />
und punktuelles Einbringen von Sturzbäumen bzw. Sturzbäume im<br />
Gewässer belassen.<br />
Station 3+400 - 3+540, 3+570 - 3+790: Laufentwicklung initiieren,<br />
Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />
des Gewässerlaufes; dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer<br />
Länge von jeweils mindestens 6 m punktuelle Profilaufweitungen<br />
durchführen<br />
Station 3+500: Sandfang beseitigen oder Umbau zur Herstellung<br />
der Durchgängigkeit<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X G8<br />
A1<br />
XX G1<br />
G2<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
5.500<br />
(425)<br />
3.300<br />
(1.800)<br />
6.300<br />
X X G4 1.000<br />
Station 3+760 : Entnahme der Bauwerksreste (X) (X) G1 500<br />
Station 3+790 – 4+670, 4+900 – 5+170: Laufentwicklung innerhalb<br />
des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />
Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />
dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />
6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />
Station 4+480: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B. indem<br />
am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden, hinter<br />
denen sich Substrat ablagern kann)<br />
Station 4+670 - 4+900: keine Sandentnahme aus dem Sandfang,<br />
Sohlschwelle am Sandfangende zurückbauen bzw. Sohldurchgängigkeit<br />
herstellen; Rückbau Bauwerk am Beginn des Sandfangs; Initiierung<br />
Laufentwicklung durch Sturzbäume<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(5.750)<br />
20.120<br />
X X G6 500<br />
X X G2<br />
G4<br />
1.000<br />
Station 5+150: Sohlschwelle aus Wasserbausteinen entfernen X X G4 250<br />
Station 3+790 – 5+300: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />
X X A1 6.800<br />
Station 4+660 – 4+900: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- X A1 Nutzungslungskorridors<br />
(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />
Grünlandnutzung extensivieren.<br />
U3 änderung<br />
Abschnitt 4<br />
Station 5+330 – 5+400: Herstellung eines Umgehungsgerinnes X G10 1.000<br />
Station 5+330 – 5+400: nutzungsfreier gehölzbestandener Gewässerrandstreifen<br />
mindestens 2 m breit<br />
X X A1 100<br />
Station 5+400 – 5+420: nutzungsfreier gehölzbestandener Gewässerrandstreifen<br />
mindestens 2 m breit<br />
X A1 30<br />
Station 5+330 – 5+420: Das Umfeld wird für die Herstellung eines<br />
Umgehungsgerinnes benötigt (aktuelles Umfeld: Grünland)<br />
Abschnitt 5 (Kusebach)<br />
Station 5+420, 5+620: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B.<br />
indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden,<br />
hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />
X keine<br />
Baukosten<br />
X X G6 1.600<br />
197
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Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 5+420 - 6+200, 8+310 – 8+720: Laufentwicklung ermöglichen,<br />
Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung<br />
einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens<br />
zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />
(Länge jeweils 2 bis 3 m)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
(5.950)<br />
3.280<br />
Station 5+850: nicht mehr benötigtes Querungsbauwerk entfernen (X) (X) G6 1.000<br />
Station 5+900: bei Baufälligkeit durch Brücke mit ausreichender<br />
Breite für das gesamte Gewässerprofil ersetzen<br />
Station 6+200 - 7+800, 8+720 – 9+380: Laufentwicklung initiieren,<br />
Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />
des Gewässerlaufes; dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer<br />
Länge von jeweils mindestens 6 m punktuelle Profilaufweitungen<br />
durchführen<br />
Station 7+800 – 8+120, 9+400 – 9+770: Laufentwicklung weiterhin<br />
fördern durch Unterlassen der Unterhaltung, ggf. noch vorhandene<br />
Uferbefestigungen entfernen<br />
+ + G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
X X G1<br />
G11<br />
(11.300)<br />
22.600<br />
Station 6+830, 7+150: Sohlschwelle entfernen X X G4 500<br />
Station 8+140 – 8+200: Entnahme von Uferbefestigungen, punktuelle<br />
Aufweitung<br />
Station 8+200 – 8+300: Entnahme von Uferbefestigungen, punktuelle<br />
Aufweitung<br />
Station 9+400: Absturz an Sohlbefestigung des Brückenbauwerks<br />
aufheben, bei Brückensanierung neues Brückenbauwerk mit durchgehender<br />
Sedimentführung errichten<br />
Station 9+650: Sohlbefestigung an der Einleitung durch Wasserbausteine<br />
ersetzen<br />
Station 5+420 – 7+140, 8+720 - 9+400: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />
Station 7+050 – 7+900: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m Breite mit Gehölzen in Gruppen im<br />
Wechsel mit gehölzfreien Abschnitten<br />
Station 7+050 – 7+900: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />
(Kosten Randstreifen s. oben unter gleicher Station)<br />
Station 7+050 – 7+140, 7+440 – 7+590: Bereitstellung eines erweiterten<br />
Entwicklungskorridors (ca. 20 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />
mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />
zu ermöglichen (Kosten Randsstreifen s. oben unter gleicher Station)<br />
Station 8+310 – 8+720: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 9+400 – 9+770: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />
Station 7+050 – 7+900: Umwandlung von Acker/Grünland in Brache<br />
mit Entwicklung zum Laubwald (in Verbindung mit der Bereitstellung<br />
des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Station 7+050 – 7+140, 7+440 – 7+590: Grünland aus der Nutzung<br />
nehmen, Entwicklung zu Laubwald (in Verbindung mit der Bereitstellung<br />
des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
X G1<br />
G8<br />
X X G1<br />
G8<br />
X X G3<br />
G6<br />
3.450<br />
100<br />
500<br />
1.000<br />
X X G1 600<br />
XX XX A1 10.800<br />
XX A1 1.150<br />
XX A1<br />
U3<br />
XX A1<br />
U3<br />
Nutzungsänderung <br />
Nutzungsänderung<br />
XX XX A1 1.480<br />
XX A1<br />
U3<br />
Nutzungsänderung<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
198
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 8+100 – 8+300: Grünland aus der Nutzung nehmen, Entwicklung<br />
zu Laubwald (NSG)<br />
Station 9+600 – 9+770: Entwässerungsgräben im Wald schließen,<br />
Umwandlung von Nadel- in Laubwald (innerhalb der Gewässeraue,<br />
in Verbindung mit der Bereitstellung des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Abschnitt 6 (Kusebach)<br />
Station 10+200 – 10+400: Das geplante Regenrückhaltebecken<br />
sollte so gebaut werden, dass die Durchgängigkeit des Gewässers<br />
gewährleistet ist. Es sollte ebenfalls ein gehölzbestandener Uferstreifen<br />
geschaffen werden.<br />
Station 9+770 – 10+190: gehölzbestandener Saumstreifen von<br />
mindestens 2 m Breite<br />
Station 10+200 – 10+400: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
Station 9+900 (Einleitungsstelle): Prüfung der Bewirtschaftungsart<br />
der Fischteiche (Pflege, Fütterung und Besatz) in Hinblick auf Belastungen<br />
des Fließgewässers (z.B. Nährstoffe); bei nachgewiesenem<br />
und erheblichen negativem Einfluss sollten Auflagen zur Bewirtschaftung<br />
festgelegt werden (z.B. Absetz- und Filteranlagen, umweltschonende<br />
Fütterung, Festlegung von Grenzwerte und deren regelmäßige<br />
Prüfung).<br />
Abschnitt 7 (Kusebach)<br />
Station 10+490 – 10+900: Laufentwicklung initiieren, Uferbefestigungen<br />
entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des<br />
Gewässerlaufes; dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von<br />
jeweils mindestens 6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />
Station 10+900 – 11+300: Herstellung eines neuen Gerinnes in einer<br />
stark geschwungenen Form unter Einbeziehung des Umfeldes<br />
Station 11+300 – 11+440: Entfernung der Uferbefestigungen, Einbringen<br />
von Totholz zur Initiierung einer Verlagerung des Laufes vom<br />
Straßendamm weg in Richtung Wald, punktuelle Profilaufweitungen;<br />
ggf. neuen Gewässerlauf modellieren<br />
Station 11+480 – 11+600: Herstellung eines neuen Gerinnes in einer<br />
stark geschwungenen Form unter Einbeziehung des Umfeldes<br />
Station 11+100: bei Baufälligkeit durch Brücke mit ausreichender<br />
Breite für das gesamte Gewässerprofil und durchgehende Ufer ersetzen<br />
Station 11+600 – 11+700: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />
entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />
Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung auf 30 % der Laufstrecke<br />
in einer Länge von jeweils mindestens 3 m<br />
Station 10+500 – 11+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 8 m<br />
Station 10+440 – 10+700: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />
Station 10+440 – 10+560: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />
(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />
Station 10+490 – 10+560: Grünlandnutzung extensivieren (in Verbindung<br />
mit erweiterten Entwicklungskorridor)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
X U3 1.000<br />
X X A1 im Rahmen<br />
der<br />
RRB Planung<br />
X X A1 1.130<br />
X X A1 720<br />
X U1 Kostenermittlung<br />
erst nach<br />
Prüfung<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(1.025)<br />
4.100<br />
X G9 20.000<br />
XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(350)<br />
7.300<br />
X G9 6.000<br />
(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />
Kosten<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
(500)<br />
880<br />
XX XX A1 3.150<br />
XX A1<br />
U3<br />
XX A1<br />
U3<br />
tlw. Nutzungsänderung<br />
tlw. Nutzungsänderung<br />
X X U3 keine<br />
Baukosten<br />
199
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 10+560 – 10+700: Grünlandnutzung extensivieren (in Verbindung<br />
mit erweiterten Entwicklungskorridor)<br />
Abschnitt 8 (Kusebach)<br />
Station 11+700 – 12+310: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />
entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />
Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung auf 30 % der Laufstrecke<br />
in einer Länge von jeweils mindestens 3 m<br />
Station 12+310 – 12+370, 12+400 – 12+550: Entfernung von<br />
Uferbefestigungen, punktuelle Profilaufweitung<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
X X G1<br />
G8<br />
(3.050)<br />
6.100<br />
(1.050)<br />
1.570<br />
Station 11+830, 12+300: Rohrdurchlass ersetzen durch einen mit<br />
größeren Durchmesser<br />
(X) (X) G6 6.400<br />
Station 12+150: Rohrdurchlass entfernen X X G6 250<br />
Station 11+700 - 11+950: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
X X A1 900<br />
Station 11+920 – 12+470: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- XX A1 Nutzungslungskorridors<br />
(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />
änderung<br />
Station 11+950 – 12+070: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
X A1 450<br />
Station 12+070 – 12+2000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
X A1<br />
Station 12+420 – 12+550: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />
X A1 230<br />
Station 12+200 – 12+300: Umwandlung von Nadel- in Laubwald<br />
auf einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />
XX A5 2.000<br />
Station 12+070 – 12+470: Bereitstellung eines erweiterten Entwick-<br />
XX A1 Nutzungslungskorridors<br />
(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />
einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />
U3 änderung<br />
Station 11+920 – 12+070: Umwandlung von Acker in Grünland, X U3 keine<br />
langfristig Grünland extensivieren (in Verbindung mit der Bereitstellung<br />
des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />
Baukosten<br />
Station 12+070 – 12+200: Entwicklung zu Laubwald (umfasst das X X U3 keine<br />
brachgefallene Grünland), in Verbindung mit der Bereitstellung des<br />
erweiterten Entwicklungskorridors<br />
Baukosten<br />
Abschnitt 9 (Kusebach)<br />
Station 12+550 – 12+860, 14+000 - 14+560 : Entwicklung eines<br />
gehölzbestandenen Uferstreifens von mind. 3 m<br />
Station 14+560 - 14+900: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Uferstreifens von mind. 3 m<br />
Station 12+860 – 14+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Uferstreifens von mind. 3 m<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
X X A1 2.350<br />
X A1 460<br />
X A1 190<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Fließgewässer 3.1<br />
Station 0+000: Rohrdurchlass durch raue Gleite ersetzen X X G3<br />
G6<br />
[€]<br />
1.500<br />
200
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Station 0+000 – 0+330 (im NSG): Laufentwicklung innerhalb des<br />
Gewässerrandstreifens initiieren, Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />
des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes<br />
an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils<br />
mindestens 2 m durchführen<br />
Station 0+260: Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />
ersetzen<br />
Station 0+330 – 0+430 (außerhalb NSG): Punktuelle Laufweitung<br />
an zwei Stellen; im Bereich der Laufweitung Pflanzung von Erlen an<br />
der Mittelwasserlinie<br />
Station 0+350: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten ersetzen<br />
Station 0+000 – 0+040: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />
Station 0+040 – 0+330: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />
Station 0+330 – 0+430: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 0+670 – 0+910: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 0+040 – 0+200: Grünland brachfallen lassen (Gewässeraue<br />
im NSG)<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
XX XX G1<br />
G2<br />
G8<br />
[€]<br />
1.650<br />
X X G6 4.000<br />
X X G8<br />
A2<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
200<br />
(X) (X) G6 3.200<br />
XX A1 70<br />
XX XX A1 1.040<br />
XX XX A1 270<br />
XX XX A1 380<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Fließgewässer 3.4<br />
Station 0+000 und 0+080: Entfernung der Querriegel aus Holz und<br />
Boden<br />
X X G4 250<br />
Station 0+070: Durchgängigkeit für Fische herstellen X X G6 250<br />
Station 0+080 – 0+200: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
XX A1 160<br />
Station 0+200 – 0+470: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
XX A1 360<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
Fließgewässer 3.5<br />
Station 0+970: Einleitung von Schmutzwasser aufheben X X<br />
Station 0+000 – 0+110, 0+530 – 0+970: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 3 m mit einem<br />
einreihigen Gehölzstreifen<br />
XX XX A1 1.480<br />
[€]<br />
[€]<br />
201
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 3.6<br />
Station 0+000 – 0+110: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 3.7<br />
Station 0+000 – 0+150: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 3.8<br />
Station 0+000 – 0+100 (im NSG): Entwicklung eines nutzungsfreien<br />
Gewässerrandstreifens in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen<br />
Gehölzstreifen<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 3.9<br />
Station 0+000 – 0+130:Entwicklung eines leicht geschwungenen<br />
Gewässerlaufes durch Belassen von Totholz im Gewässerprofil (Ufer<br />
mittels eines Zaunes vor Trittbelastung durch Pferde oder anderes<br />
Vieh schützen)<br />
Station 0+000 – 0+130: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 5 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 0+130 – 0+430: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
in einer Breite von 5 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 300<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 400<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X A1 130<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
X X G11<br />
A4<br />
[€]<br />
1.300<br />
XX A1 230<br />
XX XX A1 1.080<br />
202
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 3.12<br />
Station 0+060: Austausch Rohrdurchlass durch ausreichend dimensionierten<br />
Durchlass mit Sicherstellung einer Sedimentführung<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 3.15<br />
Prüfung warum Schmutzwasser über den Schacht in das Gewässer<br />
gelangt ist.<br />
Station 0+000 – 0+150: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />
der Böschung<br />
Station 0+000 – 0+150: Grünland extensivieren; Überschneidung<br />
mit Maßnahme Midlicher Mühlenbach (siehe Abschnitt 5 Station<br />
8+100 – 8+300)<br />
in Höhe 0+070: Prüfung der Funktion eines neu angelegten Grabens<br />
(derzeit noch ohne Anbindung an Midlicher Mühlenbach oder<br />
FG 3.15 (vgl. Foto)<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 3.17<br />
Station 0+000 – 0+050: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />
von 5 m Breite und einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />
Fließgewässer 3.19<br />
Station 0+000 – 0+220: Entwicklung eines nutzungsfreier Gewässerrandstreifen<br />
in einer Breite von 5 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
Station 0+230 – 0+320: Entwicklung eines nutzungsfreier Gewässerrandstreifen<br />
in einer Breite von 5 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />
* L = linke Seite, R = rechte Seite; X = kurz- bis mittelfristig realisierbar, mit direkter Wirkung,<br />
XX = kurz- bis mittelfristig realisierbar, mit langem Entwicklungszeitraum, ( ) = nachrangige<br />
Maßnahme, + = nur langfristig realisierbar<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
X X G6 3.200<br />
X<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX A5 3.000<br />
X U3 keine<br />
Baukosten<br />
X Kostenermittlung<br />
erst nach<br />
Prüfung<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX A1 70<br />
Maß<br />
nah<br />
men<br />
typ<br />
[€]<br />
XX XX A1 600<br />
XX A1 120<br />
203
7 Literatur<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Beverungen, K. (1994): Beiträge zur Limnologie eines grundwassergeprägten<br />
Sandbaches im Westmünsterland. Schriftliche Hausarbeit an der<br />
Universität GH Essen im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das<br />
Lehramt für die Sekundarstufen I und II (unveröffentlicht).<br />
BWK (Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und<br />
Kulturbau, 2001): Merkblatt 3 - Ableitung von immissionsorientierten<br />
Anforderungen an Misch- und Niederschlagswassereinleitungen unter<br />
Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse.<br />
DVWK (Deutscher Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau, Hrsg.)<br />
(1999): Ermittlung einer ökologisch begründeten Mindestwasserführung<br />
mittels Halbkugelmethode und Habitat-Prognose-Modell. -<br />
Schriftenreihe des DVWK, 123: 94 S.<br />
EG-WRRL (2000): Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlamentes<br />
und des Rates vom 23.10.2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens<br />
für die Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik.<br />
Hahn, R. (1990): Ökologie des Lembecker Wiesenbaches, eines seit Jahrhunderten<br />
regulierten Sandbaches im ländlichen Raum. Schriftliche<br />
Hausarbeit an der Universität GH Essen im Rahmen der Ersten<br />
Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufen I und II (unveröffentlicht).<br />
Hahn, R. & T. Timm (1993): Der <strong>Wienbach</strong> (Dorsten) und seine Wasserinsekten<br />
als Beispiel für einen wertvollen großen Flachlandbach in der<br />
Kulturlandschaft. - Verh. Westd. Entom. Tag 1991, 125-133.<br />
Kocks Consult (2007): Bewertung von Einleitungsstellen nach dem BWK<br />
Merkblatt M3 für die Bereiche Rhade, Lembeck, Wulfen und Barkenberg<br />
im Auftrag der Stadt Dorsten (unveröffentlicht)<br />
Kocks Consult (2010): Unterlagen zum Antrag auf Erteilung einer wasserrechtlichen<br />
Erlaubnis zur Einleitung von entlastetem Mischwasser<br />
gemäß § 8 WHG: im Auftrag der Stadt Dorsten (unveröffentlicht)<br />
LUA (Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 1999): Leitbilder für<br />
kleine bis mittelgroße Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen. Gewässerlandschaften<br />
und Fließgewässertypen. LUA-Merkblätter 17. Münster:<br />
85 S.<br />
LUA (Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 2002): Fließgewässertypenatlas<br />
Nordrhein-Westfalens. LUA-Merkblätter 36. Münster: 60<br />
S.<br />
LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen,<br />
Hrsg.) (2012): Gewässerstruktur in Nordrhein-<br />
Westfalen. Kartieranleitung für die kleinen bis großen Fließgewässer.<br />
– LANUV-Arbeitsblatt 18: im Druck.<br />
LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen<br />
(Hrsg.))(2011): WRRL-Fischmonitoring bis 2009<br />
LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen<br />
(Hrsg.) 2011): LANUV-Arbeitsblatt 16 – Strahlwirkungs-<br />
und Trittsteinkonzept in der Planungspraxis<br />
LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen):<br />
Kataster der schutzwürdigen Biotope (Biotopkataster).<br />
www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/biotopkataster<br />
Lorenz, A.W. & K. Januschke (2011): Die Wirkung von Renaturierungsmaßnahmen<br />
auf die Makrozoobenthos-, Fisch- und Makrophytenzönose<br />
dreier organischer Tieflandgewässer in NRW. In: Limnologie<br />
204
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
aktuell, Bd. 13 –Fließgewässer-Renaturierung Stuttgart, April 2011,<br />
S. 7–21.<br />
Meier, C., P. Haase, P. Rolauffs, K. Schindehütte, F. Schöll, A. Sundermann&<br />
D. Hering (2006): Methodisches Handbuch Fließgewässerbewertung<br />
- Handbuch zur Untersuchung und Bewertung von Fließgewässern<br />
auf der Basis des Makrozoobenthos vor dem Hintergrund<br />
der EG-Wasserrahmenrichtlinie. -<br />
www.fliessgewaesserbewertung.de [Stand Mai 2006].<br />
MUNLV (Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen) (2005):<br />
Leitfaden zur Erfolgskontrolle von Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern: 45 S. + Anlagen.<br />
MURL (2006): Verordnung zur Umsetzung der Richtlinie 2000/60/EG des<br />
Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur<br />
Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft<br />
im Bereich der Wasserpolitik vom 10. Februar 2006.<br />
NZO-GmbH & IFÖ (2007): Instrumente Fischfauna gemäß EG-WRRL. im<br />
Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz des Landes NRW. unter fachlicher Leitung der<br />
Bezirksregierung Arnsberg (Dez. 51.4 - Fischerei und Gewässerökologie<br />
Albaum).<br />
Rink, Elke (1992): Ökologische Untersuchung an naturfernen und naturnahen<br />
Abschnitten des <strong>Wienbach</strong>es, eines großen Sandbaches im<br />
Flachland Schriftliche Hausarbeit an der Universität GH Essen im<br />
Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufen<br />
I und II (unveröffentlicht).<br />
Pottgiesser, T. & M. Sommerhäuser (2000): Naturnahe Tieflandbäche in<br />
Nordrhein-Westfalen. Refugien seltener und gefährdeter Wasserinsekten.<br />
- Verh. Westd. Entom. Tag Düsseldorf 1999: 233-246.<br />
Sommerhäuser, M. und T. Pottgiesser (2000): Bergsenkung und Folgewirkungen<br />
am <strong>Wienbach</strong> zwischen K41 und Gälkenheide. Hydrobiologische<br />
Untersuchung und gutachterliche Stellungnahme/Maßnahmenempfehlung.<br />
Unveröffentlichte Studie der Universität-<br />
GH Essen im Auftrag des Lippeverbandes.<br />
Statzner, B. & Müller, R. (1989): Standard hemispheres as indicators of<br />
flow characteristics in lotic benthos research. - Freshwater Biology,<br />
21: 445-459<br />
Timm, T. (1991): Hydrologisch-ökologische Bestandsaufnahme und Bewertung<br />
der Fließgewässer im Bereich der Stadt Dorsten; Institut für Ökologie,<br />
Universität Essen im Auftrag der Stadt Dorsten (unveröffentlicht).<br />
Timm, T. (1992): Nachweis des Flußneunauges im <strong>Wienbach</strong> (Dorsten) –<br />
Exponent der bemerkenswerten Biozönose eines gering belasteten<br />
Sandbaches im Flachland. Manuskript.<br />
Timm, T. (1993): Einzigartige Biozönose. Erhalt des gering belasteten<br />
<strong>Wienbach</strong>es Herausforderung für den Naturschutz.- LÖLF-<br />
Mitteilungen 4, 19-23.<br />
Timm, T. & F. H. Ohlenforst (1993): Die Bedeutung diffusen Grundwasserzustroms<br />
für die Biozönose größerer Flachlandbäche. - Erweiterte Zusammenfassung<br />
der Jahrestagung der DGL 1992 in Konstanz, 423-<br />
427.<br />
Timm, T. & F. H. Ohlenforst (1994): Der grundwassergeprägte Tieflandbach.<br />
- Limnologica 24 (3), 213-229.<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
205
Aufgestellt:<br />
Essen, 02.10.2012<br />
umweltbüro essen<br />
Rellinghauser Straße 334F<br />
45 136 Essen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
206