01.03.2013 Aufrufe

Wienbach KNEF Endfassung - Kreis Recklinghausen

Wienbach KNEF Endfassung - Kreis Recklinghausen

Wienbach KNEF Endfassung - Kreis Recklinghausen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Stadtgebiete:<br />

Dorsten – Heiden - Raesfeld - Reken<br />

Auftraggeber:<br />

Auftragnehmer:<br />

umweltbüro essen<br />

Bolle und Partner GbR


Essen, im Oktober 2012<br />

Auftraggeber:<br />

Bearbeitung:<br />

Andreas Bolle<br />

Silke Haarnagell<br />

Martina Stengert<br />

umweltbüro essen<br />

Rellinghauser Straße 334 f � 45 136 Essen<br />

fon 0201/860 61-0 � fax 0201/860 61-29<br />

info@umweltbuero-essen.de<br />

Gefördert mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen


Gliederung<br />

1 Einleitung 6<br />

1.1 Anlass und Rahmenbedingungen 6<br />

1.2 Größe und Abgrenzung des Planungsraumes 7<br />

2 Leitbild 8<br />

2.1 Naturräumliche Rahmenbedingungen des Einzugsgebietes 8<br />

2.1.1 Naturraum und Geologie 8<br />

2.1.2 Topographie 9<br />

2.1.3 Boden und Grundwasser 11<br />

2.2 Leitbild von Gewässer und Aue 11<br />

3 Wasserbauliche Maßnahmen<br />

der Vergangenheit 20<br />

3.1 Historische wasserbauliche Maßnahmen 20<br />

3.2 Weitere wasserbauliche Maßnahmen des 20. und 21.<br />

Jahrhunderts 26<br />

4 Ist-Zustand und Bewertung 28<br />

4.1 Biotopstruktur/Nutzung des Umlandes 28<br />

4.1.1 Flächennutzung im Einzugsgebiet 28<br />

4.1.2 Gewässersystem 29<br />

4.1.3 Schutzgebietsausweisungen 31<br />

4.2 Siedlungswasserwirtschaft und Gewässernutzung 31<br />

4.3 Abflussregime und hydraulische Verhältnisse 35<br />

4.4 Wasserqualität 36<br />

4.5 Aktuell praktizierte Unterhaltung 36<br />

4.6 Gewässerstruktur 38<br />

4.6.1 Gewässerstruktur im Überblick 38<br />

4.6.2 Gewässerstruktur nach Abschnitten 42<br />

4.7 Flora und Fauna 118<br />

4.7.1 Flora 118<br />

4.7.2 Vögel 119<br />

4.7.3 Amphibien 119<br />

4.7.4 Fische und Neunaugen 120<br />

4.7.5 Wirbellosenfauna 124<br />

5 Entwicklungsziele 127<br />

5.1 Planerische Rahmenbedingungen und Nutzungsansprüche 127<br />

5.1.1 Typen gewässerbegleitender Flächen 128<br />

5.1.2 Limitierende Faktoren 132<br />

5.2 Strahlwirkungskonzept 137<br />

5.2.1 Einleitung 137<br />

5.2.2 Grundlagen 138<br />

5.2.3 Voraussetzung zur Umsetzung möglicher Maßnahmen 139<br />

5.2.4 Herleitung des Flächenbedarfes 139


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

5.2.5 Anwendung des Strahlwirkungskonzeptes 143<br />

5.3 Entwicklungsziele für Gewässer und Umland 146<br />

6 Maßnahmenkonzept 148<br />

6.1 Maßnahmenkatalog 148<br />

6.1.1 Gewässer/Ufer 149<br />

6.1.2 Uferstreifen/Aue 153<br />

6.1.3 Umfeld 156<br />

6.2 Auswahl der Maßnahmen 157<br />

6.3 Maßnahmenübersicht 159<br />

7 Literatur 204<br />

Abbildungen<br />

Abbildung 1: Lageplan 7<br />

Abbildung 2: Fließgewässerlandschaften 10<br />

Abbildung 3: Fließgewässertypen gem. Fließgewässertypenatlas NRW<br />

(LANUV 2002) 13<br />

Abbildung 4: Preußische Landesaufnahme 1892 – Mündung<br />

Hammbach in Lippe 21<br />

Abbildung 5: Preußische Landesaufnahme 1895 – Hammbach<br />

(Wellbruchbach) 22<br />

Abbildung 6: Preußische Landesaufnahme 1895 – Oberlauf Hammbach 22<br />

Abbildung 7: Preußische Landesaufnahme 1892 – Hammbach und<br />

<strong>Wienbach</strong> 25<br />

Abbildung 8: Preußische Landesaufnahme 1895 – NSG<br />

Wessendorfer Elven 25<br />

Abbildung 9: Nutzungsformen im Einzugsgebiet des Hammbachsystems 29<br />

Abbildung 10: Wanderhindernisse für Makrozoobenthos und Fische 42<br />

Abbildung 11: Probestellen aus dem WRRL-Fischmonitoring und bedeutende<br />

Wanderhindernisse 122<br />

Abbildung 12: Windungsgrad in ausgewählten Gewässerabschnitten<br />

(Ausschnitt historischer Karten) 130<br />

Abbildung 13: Strahlwirkungskonzept 145<br />

Tabellen<br />

Tabelle 1: Leitbildbezogene Laufabschnitte 14<br />

Tabelle 2: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />

Fließgewässer der Niederungen 15<br />

Tabelle 3: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />

Sandgeprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen<br />

Aufschüttungen 16<br />

Tabelle 4: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />

Kiesgeprägtes Fließgewässer der Verwitterungsgebiete,<br />

Flussterrassen und Moränengebiete 17<br />

Tabelle 5: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />

Löss-lehmgeprägtes Fließgewässer der Bördenlandschaft 18<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

4


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Tabelle 6: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung – Organisch<br />

geprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen<br />

Aufschüttungen 19<br />

Tabelle 7: Nebenläufe des Hammbaches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer) 30<br />

Tabelle 8: Nebenläufe des Kalter Baches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer) 30<br />

Tabelle 9: Nebenläufe des <strong>Wienbach</strong>es (<strong>KNEF</strong>-Gewässer) 30<br />

Tabelle 10: Nebenläufe des Midlicher Mühlenbaches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer) 31<br />

Tabelle 11: Größere Teiche im Nebenschluss mit potenziell negativer Wirkung<br />

auf das Fließgewässer 32<br />

Tabelle 12: Einleitungsstellen aus der Bewertung nach BWK M3 (Kocks Consult<br />

GmbH, 2007) und Antragsunterlagen nach § 8 WHG (Kocks<br />

Consult GmbH, 2010) 34<br />

Tabelle 13: Pegeldaten 36<br />

Tabelle 14: Pflegefreie Gewässerabschnitte Gewässerschau<br />

2010/Gewässerpflegeplan 2010 37<br />

Tabelle 15: Bedeutende Bauwerke mit Wirkung als Wanderhindernis 40<br />

Tabelle 16: Befischungsdaten aus dem WRRL-Fischmonitoring bis 2009<br />

(LANUV, März 2011) 123<br />

Tabelle 17: Entwicklungskorridor (ohne Berücksichtigung von<br />

Restriktionen) 130<br />

Tabelle 18: Maßnahmenübersicht Hammbach (1) und Nebenläufe (4, 5) 160<br />

Tabelle 19: Maßnahmenübersicht <strong>Wienbach</strong> (2) und Nebenläufe 181<br />

Tabelle 20: Maßnahmenübersicht Midlicher Mühlenbach (3) und<br />

Nebenläufe 196<br />

Anlagen<br />

1 Abschnittskennblätter Hammbach und Nebenläufe<br />

2 Abschnittskennblätter <strong>Wienbach</strong> und Nebenläufe<br />

3 Abschnittskennblätter Midlicher Mühlenbach und Nebenläufe<br />

Karten<br />

1 Bestand (3 Blätter)<br />

2 Gewässerstruktur (3 Blätter)<br />

3 Maßnahmen (4 Blätter)<br />

4 Strahlwirkungskonzept (1 Blatt)<br />

Daten-CD<br />

1. Texte<br />

2. Fotos<br />

3. GIS-Daten<br />

4. Bauwerkskataster (Datenbank)<br />

5. Strukturdaten (beach-Daten)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

5


1 Einleitung<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

1.1 Anlass und Rahmenbedingungen<br />

Mit Erlass vom 20.07.1992 fordert das Ministerium für Umwelt, Raumordnung<br />

und Landwirtschaft (MURL, heute MKUNLV) die Aufstellung von "Konzepten<br />

zur naturnahen Entwicklung der Fließgewässer" (<strong>KNEF</strong>) und koppelt<br />

hieran auch die Gewährung von Zuwendungen.<br />

Eine fachliche Grundlage für die Erarbeitung von solchen Konzepten stellt<br />

die "Richtlinie für die Entwicklung naturnaher Fließgewässer in Nordrhein-<br />

Westfalen" (MUNLV, 2010) dar. Daneben sind insbesondere auch die LUA-<br />

Merkblätter 17 und 36, die Angaben über Leitbilder und Referenzzustände<br />

kleinerer Fließgewässer machen, von Bedeutung. Zur Gliederung und Vorgehensweise<br />

liegt der "Leitfaden zur Aufstellung eines Konzeptes zur naturnahen<br />

Entwicklung von Fließgewässern" (MUNLV, 2002) vor.<br />

Die im Rahmen der Konzepte entwickelten Maßnahmenkataloge sollen unter<br />

anderem im Rahmen der jährlichen Gewässerunterhaltungspläne umgesetzt<br />

werden, können aber zum Beispiel auch als Grundlage für die Realisierung<br />

von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen am Gewässer durch Städte und<br />

Kommunen dienen. Darüber hinaus dienen sie als Leitlinie für jegliche Art<br />

von Maßnahmen an den Gewässern. Die Anwendung des sog. „Strahlwirkungskonzeptes“<br />

soll zudem eine Übernahme in die sog. „Umsetzungsfahrpläne“<br />

zur Umsetzung de Wasserrahmenrichtlinie ermöglichen. Dabei ist jedoch<br />

zu beachten, dass das <strong>KNEF</strong> eine Angebotsplanung darstellt und eine<br />

direkte Übertragung in die mit größerer Verbindlichkeit ausgestatteten Umsetzungsfahrpläne<br />

nicht möglich ist.<br />

Gegenstand des vorliegenden Konzeptes sind nur ausgewählte Gewässer<br />

des Gewässersystems von Hammbach und <strong>Wienbach</strong>.<br />

Das Gewässersystem gehört zum Einzugsgebiet der Lippe und erstreckt<br />

sich auf die kreisangehörigen Städte Dorsten (<strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong>), Raesfeld,<br />

Heiden und Reken (<strong>Kreis</strong> Borken), wobei der Großteil zur Stadt Dorsten<br />

gehört (siehe Abbildung 1).<br />

Ein Großteil des Einzugsgebietes ist landwirtschaftlich geprägt. Lediglich in<br />

kleinen Teilabschnitten stellen Siedlungsflächen wesentliche Anteile am Einzugsgebiet.<br />

Das vorliegende <strong>KNEF</strong> besteht aus folgenden Bestandteilen:<br />

Text/Erläuterungsbericht (mit Anlagen)<br />

Karten:<br />

• Bestand (3 Blätter)<br />

• Gewässerstruktur (3 Blatt)<br />

• Maßnahmenplan (4 Blätter)<br />

• Karte Strahlwirkungskonzept<br />

GIS-Daten im ESRI Shape-Format<br />

Bauwerksdatenbank<br />

Strukturdaten (beach-Format)<br />

Fotos<br />

6


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

1.2 Größe und Abgrenzung des Planungsraumes<br />

Zur Beschreibung des weit verzweigten Gewässernetzes erfolgt eine Aufteilung<br />

in drei Teilsysteme mit insgesamt über 128 km Gewässerstrecke und<br />

einem Einzugsgebiet von ca. 148 km². Unterschieden werden:<br />

1. Hammbach (im Oberlauf auch Rhader Bach genannt, mit Schafsbach,<br />

Kalter Bach, Rhader Mühlenbach)<br />

2. <strong>Wienbach</strong> (im Oberlauf auch Lembecker Wiesenbach genannt)<br />

3. Midlicher Mühlenbach<br />

Das Gewässersystem erstreckt sich von Norden nach Süden. Die Oberläufe<br />

der größeren Fließgewässer Hammbach, Midlicher Mühlenbach und Schafsbach<br />

entspringen auf Borkener <strong>Kreis</strong>gebiet, der Kalter Bach und der <strong>Wienbach</strong><br />

auf <strong>Recklinghausen</strong>er <strong>Kreis</strong>gebiet. Der Großteil der Fließgewässer verläuft<br />

auf Dorstener Stadtgebiet, wo auch der Hammbach, als Hauptlauf des<br />

<strong>Wienbach</strong>systems, in die Lippe mündet.<br />

Das Gewässersystem liegt in einem weit überwiegend landwirtschaftlich geprägten<br />

Landschaftsraum, mit nur wenigen größeren Waldgebieten sowie<br />

den Siedlungsflächen von Dorsten, Wulfen, Lembeck, Rhade und Reken.<br />

Das längste Gewässer ist mit 21,5 km der Hammbach (auch Rhader Bach<br />

oder Wellbruchbach genannt), gefolgt vom Midlicher Mühlenbach (mit 15<br />

km), dem <strong>Wienbach</strong> (mit 13,5 km), dem Kalter Bach (mit 8 km) und dem<br />

Schafsbach (mit 7,5 km). Alle anderen im <strong>KNEF</strong> behandelten Bäche weisen<br />

Längen von 0,5 km bis 4,5 km auf, was sich auf etwa die Hälfte des gesamten<br />

betrachteten Gewässernetzes summiert.<br />

Das Fließgewässernetz umfasst nach vorliegenden Unterlagen mehr als<br />

105 km weitere Fließstrecken, die zwar nicht im <strong>KNEF</strong> behandelt werden,<br />

aber überwiegend Teil des vom Wasser- und Bodenverband Rhader<br />

Bach/<strong>Wienbach</strong> zu unterhaltendes Gewässernetzes sind.<br />

Abbildung 1: Lageplan<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

7


2 Leitbild<br />

Grundlagen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Das Leitbild beschreibt den heutigen potenziell natürlichen Gewässerzustand<br />

anhand der Kenntnisse über die natürlichen Funktionen des Fließgewässers<br />

im Ökosystem.<br />

Es stellt somit ein maximales Sanierungsziel aus rein naturwissenschaftlicher<br />

Sicht dar, das keine sozioökonomischen Einschränkungen, die sich<br />

zum Beispiel aus rechtlichen Aspekten, Nutzungsanforderungen oder Kosten-Nutzen-Betrachtungen<br />

ergeben können, berücksichtigt.<br />

Das Leitbild entspricht immer dem Gewässertyp, wenn keine irreversiblen<br />

Veränderungen der naturräumlichen Rahmenbedingungen (großflächige<br />

Abgrabungen oder Aufschüttungen, Bergsenkungen etc.) vorliegen.<br />

2.1 Naturräumliche Rahmenbedingungen des<br />

Einzugsgebietes<br />

2.1.1 Naturraum und Geologie<br />

Das Einzugsgebiet des Hammbaches liegt in der naturräumlichen Haupteinheit<br />

„544 Westmünsterland“ im westlichen und nordwestlichen Teil der<br />

„Westfälischen Tieflandsbucht" und ist somit Teil der durch basenarme Substrate<br />

geprägten Moränen- und Terrassenlandschaften Westdeutschlands.<br />

Aufgrund der vorherrschend sandigen Böden wird es auch als „Sandmünsterland"<br />

bezeichnet. Die Landschaft ist im Wesentlichen durch sandige Talebenen<br />

und Niederungen sowie sandreiche Geschiebelehmplatten bestimmt.<br />

Hinzu kommen im Westen und Norden isoliert gelegene Erhebungen<br />

aus Kreidegesteinen, im Süden die Sandhügelländer der Hohen Mark,<br />

Haard und Borkenberge sowie, etwas kleinflächiger, die Rekener Berge bei<br />

Groß Reken und „Die Berge" bei Borken.<br />

Westlich der Hohen Mark liegen die Lembecker Sandplatten. Hier wechseln<br />

im Südteil breite Feuchtzonen mit wasserstauenden Schichten im Untergrund<br />

(Geschiebelehme, tonig-mergelige Bildungen der Oberkreide) und<br />

etwas höher liegende ebenen Sandflächen miteinander ab. Früher lagen hier<br />

zahlreiche kleine Niedermoore (heute meist kultiviert und in Grünland überführt).<br />

Bei Rhade (Rhader Mühlenbach und Nebenbäche) sind noch größere<br />

Niedermoor- und Anmoorflächen erhalten.<br />

Im Nordteil sind grund- und stauwasserbeeinflusste Böden weit verbreitet<br />

(Gley und Pseudogley mit Übergängen zu den terrestrischen Bodenarten<br />

wie Podsol und Braunerde). Auf Dünen haben sich Podsole entwickelt.<br />

Den tieferen geologischen Untergrund bilden Gesteine der Kreide, die von<br />

einer mehr oder minder mächtigen Abfolge aus quartären Lockersedimenten<br />

überdeckt werden. Nur im Bereich der „Sandhügelländer" oder im Ausstrichbereich<br />

der härteren Kalkgesteine der unteren Oberkreide ist diese Decke<br />

heute eher lückig. Bei den Lockersedimenten handelt es sich hauptsächlich<br />

um glaziale Sedimente aus dem saale-eiszeitlichen Gletschervorstoß<br />

(Grundmoräne, fluvioglaziale Sande und Kiese) sowie Flussablagerungen<br />

(als „Talsande" bezeichnete Niederterrassensedimente, meist Sande,<br />

z.T. kiesig bis schluffig) aus der nächstjüngeren (jungpleistozänen) Weichsel-Kaltzeit.<br />

Unter trocken-kalten klimatischen Bedingungen wurden durch<br />

den Wind in großen Mengen Sand ausgeblasen und an anderen Stellen in<br />

Form von Flugsandfeldern oder Dünen wiederabgelagert.<br />

8


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Im Laufe des Holozäns entstanden bei zunehmender Erwärmung Moore<br />

(Nieder- bis Hochmoore). Sie bildeten sich bevorzugt über den wasserstauenden<br />

Tonen bzw. Tonmergeln der Unterkreide (z.T. auch über stärker tonigen<br />

Geschiebelehmen), aber auch in den breiten, nur von träge fließenden<br />

Bächen durchzogenen Talniederungen östlich und westlich der Hohen<br />

Mark.<br />

Im Einzugsgebiet des Fließgewässernetzes stehen oberflächig Ablagerungen<br />

aus dem Quartär an. Am weitesten verbreitet sind Grundmoränen und<br />

unterschiedlich entstandene Sandablagerungen (Dünen, Flugsand,<br />

Schmelzwassersand, Hochflutsand). Ein Großteil der Fließgewässer liegt innerhalb<br />

der Niederterrasse und in Ablagerungen der Bach- und Flusstäler.<br />

Untergeordnet kommen auch Niedermoore vor.<br />

Die für gewässerökologische Fragestellungen wesentlichen geologischen<br />

Aspekte verdeutlicht zusammenfassend die Karte der Fließgewässerlandschaften<br />

(vgl. Abbildung 2). Im Planungsraum gibt es demzufolge vier unterschiedliche<br />

Fließgewässerlandschaften:<br />

• Sande und Kiese der Niederungen,<br />

• Organische Substrate der Niederungen,<br />

• Sandgebiete<br />

• Verwitterungsgebiete, Flussterrassen und Moränengebiete.<br />

Ein Großteil der Unter- und Mittelläufe der größeren Fließgewässer liegen innerhalb<br />

von Niederungsgebieten, die von Sand und Kies oder von organischen<br />

Substraten geprägt werden. Die Oberläufe dagegen liegen meist in<br />

Sand- und Moränengebieten.<br />

2.1.2 Topographie<br />

Topographisch ist das Einzugsgebiet des Hammbaches als Tiefland zu charakterisieren,<br />

das von Norden zur Lippeniederung im Süden abfällt. Das am<br />

weitesten nördlich beginnende Fließgewässer, der Midlicher Mühlenbach,<br />

nimmt auf einer Höhe von ca. 80 m üNN seinen Ausgang und endet mit der<br />

Mündung in die Lippe auf einer Höhe von ca. 30 m üNN.<br />

In der Regel ist das Talbodengefälle der Hauptläufe sehr gering und liegt unter<br />

0,4 %. Bei den Nebenläufen treten hingegen auch stärkere Gefälle auf,<br />

da es sich oftmals um künstlich zum Zwecke der Entwässerung geschaffene<br />

Fließgewässer handelt. So ist bei einigen Nebenläufen des Midlicher Mühlenbaches<br />

ein Gefälle von bis zu 1,3 % zu verzeichnen.<br />

Ausgeprägte Talformen mit klaren Grenzen sind der Lage in der Niederung<br />

entsprechend nur an den Oberläufen weniger Gewässer ausgebildet. So<br />

kann für den Oberlauf des Kalter Baches (km 4+000 bis 6+000) ein 20 bis<br />

70 m breites und den Midlicher Mühlenbach (km 3+800 bis 11+400) ein bis<br />

zu 200 m breites Tal abgegrenzt werden.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

9


Abbildung 2: Fließgewässerlandschaften<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

10


2.1.3 Boden und Grundwasser<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Im Einzugsgebiet kommt vorrangig Braunerde und Pseudogley in verschiedenen<br />

Mischformen (z.B. Braunerde-Pseudogley, Podsol-Pseudogley) vor,<br />

untergeordnet Podsol und Plaggenesch. Daneben sind im direkten Umfeld<br />

der Fließgewässer in hohen Anteilen Gley und abschnittsweise Niedermoortorf<br />

ausgebildet.<br />

Insgesamt sind die Böden entweder durch Grundwasser in Gewässernähe<br />

oder Stauwasser auf den etwas höherliegenden Grundmoränenflächen geprägt.<br />

Die natürlichen Grundwasserflurabstände im unmittelbaren Gewässerumfeld<br />

liegen in der Regel bei 6 dm, sind aber vielfach künstlich abgesenkt. Während<br />

des Sommers sinkt der Grundwasserstand oftmals so weit ab, dass<br />

Fließgewässer komplett oder abschnittsweise trockenfallen.<br />

Ob auch Grundwasserentnahmen zu einem Trockenfallen von Gewässern<br />

führen, konnte anhand der vorliegenden Daten nicht beurteilt werden. Diesbezüglich<br />

wurde im Rahmen des <strong>KNEF</strong> auch keine weiteren Recherchen<br />

angestellt.<br />

2.2 Leitbild von Gewässer und Aue<br />

Der Fließgewässertypenatlas NRW (LUA-Merkblatt 36 1 , 2002) wird zeitgleich<br />

mit der Erarbeitung des <strong>KNEF</strong> überarbeitet. Zu erwarten ist, dass<br />

sich im Rahmen dieser Überprüfung die bisherige Typzuweisung für zahlreiche<br />

Gewässer verändern werden. Die umfangreichsten Änderungen betreffen<br />

voraussichtlich die als „Fließgewässer der Niederungen“ eingestuften<br />

Gewässer bzw. Gewässerabschnitte. Durch Verschärfung der Ausweisungskriterien<br />

werden viele Fließgewässer, die bislang diesem Fließgewässertyp<br />

zugewiesen worden sind zukünftig in Abhängigkeit von den jeweiligen naturräumlichen<br />

Bedingungen (Geologie, Boden, Gefälle) als „Sandgeprägte<br />

Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen“, als „Organisch<br />

geprägte Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen“ oder als<br />

„Löss-lehmgeprägte Fließgewässer der Bördenlandschaften“ eingestuft<br />

werden.<br />

Gemäß noch gültigem Fließgewässertypenatlas und der im LUA-<br />

Merkblatt Nr. 17 und 34 beschriebenen Gewässertypologie sind bei den im<br />

Typenatlas verzeichneten Gewässern (Hammbach, <strong>Wienbach</strong>, Midlicher<br />

Mühlenbach, Kalter Bach, Schafsbach, Moorbecke, Zitterbach, Wortbach,<br />

FG 1.30, 1.37, 1.50, 2.1, 2.11, 2.14, 2.32) fünf Gewässertypen zu unterscheiden<br />

(vgl. Abbildung 3).<br />

Der überwiegende Teil (ca. 40 %) der Fließgewässer ist dem „Fließgewässer<br />

der Niederungen“ zugeordnet. Dazu gehört fast der gesamte Hammbach<br />

und der Schafsbach, die Hälfte des <strong>Wienbach</strong>es und des Kalter Baches, die<br />

ersten 3.200 m des Midlicher Mühlenbaches, sowie der gesamte Hervester<br />

Bruchgraben, die Fließgewässer 2.1, 2.11, 2.12 und der Wortbach.<br />

Einen großen Anteil (ca. 22 %) hat auch der Typ „Sandgeprägte Fließgewässer<br />

der Sander und sandigen Aufschüttungen“, der dem Mittellauf des Midlicher<br />

Mühlenbaches, dem Oberlauf des Kalter Baches und <strong>Wienbach</strong>es zugeordnet<br />

ist.<br />

1 einschließlich CD Fließgewässertypologisches Informationssystem (FTIS)<br />

11


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Untergeordnet sind die Typen „löß-lehmgeprägte Fließgewässer der Bördenlandschaft“,<br />

„Kiesgeprägte Fließgewässer der Verwitterungsgebiete, Flussterrassen<br />

und Moränengebiete“ und „Organisch geprägte Fließgewässer der<br />

Sander und sandigen Aufschüttungen“ zugewiesen (zu 12 bzw. 14 %). Es<br />

handelt sich vor allem um kurze Teilabschnitte im Oberlauf der größeren<br />

Gewässer sowie um Nebenläufe.<br />

Bei der Zuweisung des Gewässertyps sind irreversible Veränderungen der<br />

naturräumlichen Ausgangsbedingungen zu berücksichtigen. Solche liegen<br />

durch Bergsenkungen in Hinblick auf die Abflussverhältnisse vor. So fließt<br />

der Hammbach nicht mehr im Freispiegelgefälle zur Lippe. Vielmehr wird<br />

über ein Pumpwerk das Wasser des Hammbaches in die 14 m höher liegende<br />

Lippe gepumpt. Infolge dessen hat die Wasserführung in der Lippe<br />

auch keinen prägenden Einfluss mehr auf das Gewässersystem des Hammbaches<br />

- der Fließgewässertyp „FG der Niederungen“, der sich durch die<br />

Prägung durch das Mündungsgewässer auszeichnet, kann also für das gesamten<br />

Hammbachsystem mit Ausnahme des mündungsnahen Unterlaufes<br />

nicht mehr das Leitbild darstellen.<br />

Für die nicht im Fließgewässertypenatlas NRW aufgeführten Fließgewässer<br />

werden entsprechend der geologischen und bodenkundlichen Verhältnisse,<br />

wie sie in den einschlägigen Kartenwerken dargestellt sind, sowie auf Basis<br />

der Ergebnisse der Gewässerbegehungen die jeweiligen Fließgewässertypen<br />

zugeordnet (s. Tabelle 1).<br />

Fazit: Durch Bergsenkungen ist es zu irreversiblen Veränderungen der<br />

Abflussverhältnisse gekommen, wodurch der Gewässertyp „Fließgewässer<br />

der Niederung“ nicht mehr dem Leitbild gleichgesetzt werden<br />

kann.<br />

Eine Übersicht der leitbildbezogenen Laufabschnitte wie sie sich auf Basis<br />

der aktuellen Kenntnisse zur Gewässertypologie ergeben, enthält Tabelle 1,<br />

die Übersicht über die leitbildgemäßen Strukturparameterausbildungen ist<br />

den anschließenden Tabellen zu entnehmen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

12


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Abbildung 3: Fließgewässertypen gem. Fließgewässertypenatlas NRW (LANUV 2002)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

13


Tabelle 1: Leitbildbezogene Laufabschnitte<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Gewässertyp Gewässer Stationierung<br />

FG der Niederungen Hammbach (1) 0+000 – 0+500<br />

Sandgeprägtes FG FG 1.12, 1.24, 1.43, 1.44, 1.46, 1.47, 1.56, 2.1, 2.10, 2.11, gesamte FG<br />

der Sander und san- 2.12, 2.10.3, 2.14, 2.22, 2.22.1, 2.22.2, 2.24, 2.26, 2.27,<br />

digenAufschüttun- 2.30, 2.31, 2.35, 2.36, 2.37, 2.41, 3.1, 3.4, 3.6, 3.6.1, 3.7,<br />

gen<br />

3.8, 3.9, 3.11, 3.12, 3.13, 3.14, 3.15, 3.16, 3.17, 3.19, 4.6,<br />

5.1<br />

Hammbach (1) 0+500 – 7+300<br />

17+800 – 19+200<br />

FG 1.18 0+600 – 1+060<br />

FG 1.23 0+730 -1+280<br />

FG 1.23.1 0+170 – 0+400<br />

Kalter Bach (1) 1+500 – 7+970<br />

FG 1.30 0+200 – 0+700<br />

Zitterbach (1.37) 0+000 – 1+200<br />

Östlicher Talgraben (1.40) 0+000 – 1+200<br />

FG 1.57 0+000 – 0+340<br />

<strong>Wienbach</strong> (2) 0+000 -11+450<br />

FG 2.32 0+000 – 1+500<br />

Moorbecke (2.40) 0+000 – 0+800<br />

FG 2.50 0+000 – 0+740<br />

Midlicher Mühlenbach (3) 0+000 – 14+400<br />

FG 3.5 0+000 – 0+400<br />

Schafsbach (5) 4+900 – 6+700<br />

Organisch geprägtes FG 1.14, 1.15, 1.17, 1.20, 1.21, 1.22, 4.8, 4.21, 5.8 gesamte FG<br />

FG der Sander und Hammbach (1, 4) 7+300 – 17+800<br />

sandigen Aufschüttungen<br />

FG 1.18<br />

FG 1.23<br />

0+000 – 0+600<br />

0+000 – 0+730<br />

FG 1.23.1 0+000 – 0+170<br />

Kalter Bach (1) 0+000 – 1+500<br />

FG 1.30 0+000 – 0+200<br />

Schafsbach (5) 0+000 – 4+900<br />

Löß-Lehmgeprägtes FG 1.50, 1.50.1 gesamte FG<br />

FG der Bördenland- Hammbach (4) 19+200 – 21+500<br />

schaften<br />

Kalter Bach (1) 7+970 – 8+480<br />

FG 1.30 0+700 – 1+680<br />

Zitterbach (1.37) 2+060 – 2+580<br />

FG 1.57 0+340 – 1+000<br />

<strong>Wienbach</strong> (2) 11+450 – 13+740<br />

FG 2.32 1+500 – 2+750<br />

Moorbecke (2.40) 0+800 – 2+600<br />

3+600 – 4+600<br />

Schafsbach (5) 6+700 – 7+860<br />

Kiesgeprägtes FG der FG 1.58, 1.58.1, 2.52 gesamtes FG<br />

Verwitterungsgebiete, Östlicher Talgraben (1.40) 1+200 – 2+390<br />

Flussterrassen und<br />

Moränengebiete<br />

Moorbecke (2.40)<br />

FG 2.50<br />

2+600 – 3+600<br />

0+740 – 3+650<br />

Midlicher Mühlenbach (3) 14+400 – 15+180<br />

FG 3.5 0+400 – 0+970<br />

14


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Tabelle 2: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung – Fließgewässer der Niederungen<br />

Gewässerabschnitte:<br />

(s. Karten)<br />

Hydrologischer Typ grundwasserarm, grundwassergeprägt<br />

Relief und geologische Verhältnisse<br />

Gewässertyp:<br />

Fließgewässer der Niederungen<br />

holozäne Flussablagerungen, Lockergestein-Schwemmlandböden, ausgedehnte<br />

Ebene<br />

Laufentwicklung<br />

Laufkrümmung überwiegend geschwungen mit Verzweigungen („anabranching“)<br />

Erosion keine Erosion<br />

Längsbänke Krümmungsbänke (häufig vegetationsbedeckt)<br />

besondere Laufstrukturen Treibholzverklausungen, Inselbildung, Laufverengungen und -<br />

weitungen, Laufgabelungen<br />

Talbodengefälle 1 – 2 ‰ (-1 ‰)<br />

kritische Sohlschubspannung<br />

k. A.<br />

Querbänke keine bis selten<br />

Strömungsdiversität keine bis gering<br />

Tiefenvarianz/<br />

Strömungsbild<br />

Längsprofil<br />

groß, im Querprofil stark wechselnd /<br />

träge fließend<br />

Sohlstruktur<br />

Sohlensubstrattyp permanent hohe Anteile organischer Ablagerungen vorhanden<br />

Substratdiversität Substratdiversität des organischen Materials sehr groß, die des mineralischen<br />

gering<br />

besondere Sohlenstrukturen Makrophytenpolster<br />

Makrophyten Potamogeton natans, Potamogeton lucens, Myriophyllum spicatum, Nuphar<br />

lutea, Polygonum amphibium<br />

Querprofil<br />

Profiltyp in Tiefe und Breite unregelmäßige Kastenform<br />

Sohlbreite 1 – ≥ 10 m<br />

Einschnittstiefe 10 – 20 cm<br />

Profiltiefe sehr flach bis mäßig tief<br />

Breitenvarianz groß<br />

Uferstruktur<br />

Ufergehölze siehe Aue<br />

besondere Uferstrukturen Prall- und Sturzbäume, Baumumläufe, Unterstände, Holzansammlungen<br />

und Steilwände<br />

Aue/Gewässerumfeld Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, Silberweidenwald, Eschen-Auenwald<br />

(jeweils reichere Ausprägungen) Röhrichte, Grossseggen; mit Alnus<br />

glutinosa, Fraxinus excelsior, Prunus padus, Quercus robur, Salix alba<br />

(bei der Zuordnung sind die prinzipiellen Abweichungen von Quellläufen und temporären Gewässerabschnitten<br />

gegenüber der Bachtypologie zu beachten!)<br />

15


Tabelle 3: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />

Sandgeprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen<br />

Gewässerabschnitte:<br />

(s. Karten)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Gewässertyp:<br />

Sandgeprägtes Fließgewässer der Sander<br />

und sandigen Aufschüttungen<br />

Hydrologischer Typ grundwasserarm, grundwassergeprägt, sommertrocken<br />

Relief und geologische Verhältnisse<br />

Sohlen-Auetal, Sohlen-Muldental, Podsol und Pseudogley in verschiedenen<br />

Ausprägungen<br />

Laufentwicklung<br />

Laufkrümmung ausgeprägte Mäanderbögen, grundwassergeprägte FG gestreckter<br />

Erosion steile Uferwände in Mäanderbögen (Prallhang) durch Seitenerosion;<br />

kurzzeitige Erosionsereignisse, vereinzelt Krümmungserosion, schwache<br />

Breitenerosion<br />

Längsbänke ausgeprägte Krümmungsbänke an den Gleithängen<br />

besondere Laufstrukturen Treibholzverklausungen, Laufweitungen<br />

Längsprofil<br />

Talbodengefälle 1 – 7 ‰ (1,5 – 4 ‰)<br />

kritische Sohlschubspannung<br />

2 N/m²<br />

Querbänke selten (Wurfbänke durch Totholzbarrieren)<br />

Strömungsdiversität gering<br />

Tiefenvarianz/<br />

Strömungsbild<br />

groß (tiefe Kolke an Prallhängen und hinter Totholzbarrieren, flach überströmte<br />

Kies- und Sandbänke sowie Fließstrecken mittlerer Tiefe/<br />

gemächlich fließend mit Strömungswalzen in Kolken<br />

Sohlstruktur<br />

Sohlensubstrattyp Dominanz von Sand, lokal Kiesbänke, Ton, Mergel, geringe organische<br />

Anteile<br />

Mesolithal + Akal: 0 - 20 %; Psammal: 70 - 99 %; Schluff + Ton: 1 - 10 %<br />

Substratdiversität gering bis mäßig<br />

besondere Sohlenstrukturen Kolke hinter Totholzbarrieren, Kehrwasser<br />

Makrophyten Ranunculus peltatus, Elodea canadensis, Nasturtium officinale<br />

Querprofil<br />

Profiltyp Kastenform, unregelmäßige Uferlinie; Prall- und Gleithänge ausgeprägt<br />

Sohlbreite 1 - 10 m<br />

Einschnittstiefe 30 - 80 cm<br />

Profiltiefe flach bis tief<br />

Breitenvarianz groß<br />

Uferstruktur<br />

Ufergehölze Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, Eichen-Hainbuchenwald (jeweils<br />

ärmere Ausprägungen) mit Alnus glutinosa, Betula pendula, Carpinus betulus,<br />

Fraxinus excelsior, Prunus padus, Quercus robur<br />

besondere Uferstrukturen Nistwände, Sturzbäume<br />

Aue/Gewässerumfeld siehe Ufergehölze<br />

(bei der Zuordnung sind die prinzipiellen Abweichungen von Quellläufen und temporären Gewässerabschnitten<br />

gegenüber der Bachtypologie zu beachten!)<br />

16


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Tabelle 4: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung –<br />

Kiesgeprägtes Fließgewässer der Verwitterungsgebiete, Flussterrassen und Moränengebiete<br />

Gewässerabschnitte:<br />

(s. Karten)<br />

Gewässertyp:<br />

Kiesgeprägtes Fließgewässer der Verwitterungsgebiete,<br />

Flussterrassen und Moränengebiete<br />

Hydrologischer Typ grundwasserarm, grundwassergeprägt, sommertrocken<br />

Relief und geologische Verhältnisse<br />

Kerbsohlental; Muldental; Sohlen-Muldental; Sohlen-Auental; Braunerde<br />

und Pseudogley in verschiedenen Ausprägungen, Rendzina<br />

Laufentwicklung<br />

Laufkrümmung geschlängelt bis mäandrierend (bei Lage in Muldental mehr gestreckt)<br />

Erosion durch Stabilität des Sohlenmaterials Sohlenerosion begrenzt; deutlich<br />

unterschnittene Ufer im Bereich der HW-Linie in Mäanderbögen (Hohlkehle<br />

am Prallhang); kurzzeitige Erosionsereignisse, deutliche Krümmungserosion<br />

Längsbänke Krümmungsbänke, Inselbänke (Ansätze)<br />

besondere Laufstrukturen Totholzverklausungen, Sturzbäume, Laufverengungen und -weitungen<br />

Längsprofil<br />

Talbodengefälle 3 – 15 ‰ (5 – 10 ‰)<br />

kritische Sohlschubspannung<br />

2 – 15 N/m²<br />

Querbänke selten (Wurfbänke durch Totholzbarrieren)<br />

Strömungsdiversität mäßig bis groß<br />

Tiefenvarianz/<br />

Strömungsbild<br />

groß (Wechsel: flachüberströmte „Schnellen“ und tiefe „Stillen“)/ gemächlich<br />

fließend, an Schnellen turbulent,


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Tabelle 5: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung – Löss-lehmgeprägtes Fließgewässer der Bördenlandschaft<br />

Gewässerabschnitte:<br />

(s. Karten)<br />

Gewässertyp:<br />

Löß-lehmgeprägtes Fließgewässer der Bördenlandschaften<br />

Hydrologischer Typ grundwasserarm, grundwassergeprägt, sommertrocken<br />

Relief und geologische Verhältnisse<br />

Muldental, Sohlen-Muldental; Braunerde mit verschiedenen Ausprägungen<br />

Laufentwicklung<br />

Laufkrümmung unregelmäßige Mäander, geschlängelter Verlauf<br />

Erosion vornehmlich Tiefenerosion; stetige Erosion der Sohle auch bei Niedrigwasserführung;<br />

beidseitig stabile, gleichförmige Ufer, keine bis schwache<br />

Krümmungserosion, keine Breitenerosion<br />

Längsbänke Krümmungsbänke; Inselbänke (Ansätze)<br />

besondere Laufstrukturen Totholzverklausungen; Sturzbäume<br />

Längsprofil<br />

Talbodengefälle 1 – 12 ‰ (1,5 – 10 ‰)<br />

kritische Sohlschubspannung<br />

1 – 12 N/m²<br />

Querbänke selten (Wurfbänke durch Totholzbarrieren)<br />

Strömungsdiversität gering bis mäßig<br />

Tiefenvarianz/<br />

Strömungsbild<br />

mäßig bis groß (bei Lössaggregation Wechsel von Schnellen und Stillen;<br />

bei großen Fließgewässern tiefe Kolke hinter Totholzbarrieren; überwiegend<br />

Fließstrecken mittlerer Tiefe)/<br />

gemächlich fließend, 50 %, teilweise Plattenbildung<br />

Substratdiversität gering bis mäßig<br />

besondere Sohlenstrukturen Stillwasserpools, durchströmte Pools, Schnellen<br />

Makrophyten Potamogeton pectinatus, Sparganium emersum, Nuphar lutea<br />

Querprofil<br />

Profiltyp Kastenform, unregelmäßige Uferlinie; stabile Steilhänge und Uferunterspülungen<br />

Sohlbreite 1 – 10 m<br />

Einschnittstiefe 40 – 150 cm (kleine Fließgewässer); 120 – 200 cm (große Fließgewässer)<br />

Profiltiefe mäßig tief bis sehr tief<br />

Breitenvarianz gering<br />

Uferstruktur<br />

Ufergehölze Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, Eschen-Auenwald (jeweils reichere<br />

Ausprägungen) mit Alnus glutinosa, Cornus sanguinea, Fraxinus excelsior,<br />

Prunus padus, Quercus robur, Ulmus carpinifolia<br />

besondere Uferstrukturen Nistwände<br />

Aue/Gewässerumfeld siehe Ufergehölze<br />

(bei der Zuordnung sind die prinzipiellen Abweichungen von Quellläufen und temporären Gewässerabschnitten<br />

gegenüber der Bachtypologie zu beachten!)<br />

18


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Tabelle 6: Leitbildgemäße Strukturparameterausprägung – Organisch geprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen<br />

Aufschüttungen<br />

Gewässerabschnitte:<br />

(s. Karten)<br />

Hydrologischer Typ grundwasserarm , sommertrocken<br />

Relief und geologische Verhältnisse<br />

Gewässertyp:<br />

Organisch geprägtes Fließgewässer der Sander<br />

und sandigen Aufschüttungen<br />

Sohlen-Auental; Sohlen-Muldental; Podsol und Pseudogley in verschiedenen<br />

Ausprägungen<br />

Laufentwicklung<br />

Laufkrümmung überwiegend geschwungen mit Verzweigungen<br />

Erosion keine Tiefenerosion, Akkumulation durch Torfwachstum im Sohlental;<br />

keine bis geringe Krümmungserosion<br />

Längsbänke lokal Inselbänke aus Totholz und Moospolstern<br />

besondere Laufstrukturen Inselbildungen, Totholzverklausungen, Laufaufweitungen und -<br />

verengungen, Laufgabelungen<br />

Längsprofil<br />

Talbodengefälle 2 – 15 ‰ (5 - 10‰)<br />

kritische Sohlschubspannung<br />

< 1 N/m²<br />

Querbänke häufig durch Totholzbarrieren<br />

Strömungsdiversität mäßig<br />

Tiefenvarianz/<br />

Strömungsbild<br />

groß (tiefe Kolke hinter Totholzbarrieren, flach überströmte Moospolster<br />

und Totholzverklausungen sowie Fließstrecken mittlerer Tiefe)/<br />

träge fließend mit Turbulenzen an Stufen,


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

3 Wasserbauliche Maßnahmen der<br />

Vergangenheit<br />

3.1 Historische wasserbauliche Maßnahmen<br />

Hinsichtlich der historischen Gewässerverläufe und etwaiger historischer<br />

wasserbaulicher Maßnahmen wurde vornehmlich die Preußische Landesaufnahme<br />

von 1892/95 ausgewertet und in Teilen mit der sog. Preußischen<br />

Uraufnahme (ca. 1843) abgeglichen. Dabei ist zu beachten, dass sich die<br />

Angaben in den historischen Karten nur in begrenztem Umfang hinsichtlich<br />

einer Konkretisierung des Leitbildes und der Ableitung von Entwicklungszielen<br />

verwenden lassen. Insbesondere darf der in den Karten dargestellte Zustand<br />

nicht mit dem Zustand verwechselt werden, der ohne menschlichen<br />

Einfluss bestanden hat, da anzunehmen ist, dass Überformungen bereits im<br />

Mittelalter einsetzten. Zudem nimmt bei kleinen Gewässern die Darstellungsschärfe<br />

in den Karten erheblich ab, da deren genaue Wiedergabe nicht<br />

das primäre Ziel der Kartenerstellung war.<br />

Auch schon Ende des 19. Jh. war das Einzugsgebiet des Hammbachsystems<br />

überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Allerdings überwog zumindest<br />

in unmittelbarer Nähe zu den Fließgewässern die Grünlandnutzung gegenüber<br />

dem Ackerbau. Zum Teil verzeichnet die Karte auch ausdrücklich<br />

Feuchtgrünland. Größere Siedlungsflächen gab es nur wenige und nur selten<br />

unmittelbar an die Gewässer angrenzend. In unmittelbarer Gewässernähe<br />

bestanden solche Siedlungsflächen v.a. im Norden der Dorstener Altstadt,<br />

wo bereits größere Fabrikanlagen (z.B. Eisengießerei) und die<br />

Schachtanlage Baldur verzeichnet sind.<br />

Die Mühlenbauwerke Tüshausmühle, Rhader Mühle, Wienbecker Mühle und<br />

Midlicher Mühle mit ihren Stauanlagen stellten bereits historisch die wesentlichen<br />

Unterbrechungen in Hinblick auf die Längsdurchgängigkeit dar.<br />

Die nachfolgende Beschreibung der historischen Situation beschränkt sich<br />

auf die größeren Fließgewässer, in denen die Maßnahmen aufgrund von Kartenunterlagen<br />

vergleichsweise gut nachvollziehbar sind. Die Abbildungen<br />

verdeutlichen zudem exemplarisch einige der zahlreichen anthropogen bedingen<br />

Laufverlagerungen.<br />

Hammbach<br />

Das Umfeld des Hammbaches war weit überwiegend landwirtschaftlich genutzt,<br />

allerdings lagen Ackerflächen meist in einem größeren Abstand zum<br />

Fließgewässer. Wald war kaum vorhanden. Lediglich im Oberlauf gab es der<br />

Karte zufolge Nadelwald auf Flächen, auf denen heute überwiegend Ackerbau<br />

betrieben wird. Siedlungsflächen grenzten lediglich nördlich der Dorstener<br />

Altstadt an. Es handelte sich vorrangig um Fabrikanlagen (z.B. Bleicherei)<br />

und die Schachtanlage Baldur. Eine weitere bauliche Nutzung mit Auswirkungen<br />

auf das Fließgewässer war die Tüshausmühle mit ihrem Mühlenteich.<br />

Erste historische Belege für die Mühle gibt es aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Eine Bleicherei in Dorsten leitete verschmutztes Wasser in den Hammbach.<br />

Veränderungen am Gewässer und in der Aue des Hammbaches sind an vielen<br />

Stellen zu erkennen. Die Mündung des Hammbaches lag 300 m westlich<br />

der heutigen Mündung und das Gewässer verlief in einem großen Bogen in-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

20


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

nerhalb der Lippeaue, bevor es in diese mündete. Dadurch ergab sich allein<br />

in diesem Bereich ein ca. 800 m längerer Lauf als heute.<br />

Das Grünland war oberhalb der Tüshausmühle an vielen Stellen von Gräben<br />

durchzogen, die der Entwässerung der feuchten Wiesen dienten. Die Karte<br />

verzeichnet deutlich mehr offene Gräben als derzeit noch vorhanden. Teilabschnitte<br />

einiger dieser Gräben sind zudem heute Bestandteil von kleineren<br />

Fließgewässern (FG 1.12, 1.21, 1.23, 4.8, 4.21, 5.1, 5.8).<br />

Im Bereich der Rhader Wiesen und oberhalb sind gegenüber dem aktuellen<br />

Zustand in Teilabschnitten deutliche Veränderungen der Lage des Gewässers<br />

nachzuvollziehen.<br />

In Höhe von km 18+900 (etwa 2,6 km unterhalb des heutigen Gewässeranfangs)<br />

endet in der Karte die Darstellung als Gewässer. Oberhalb werden<br />

nur noch trockene bzw. trocken fallende Gewässer bzw. Gräben verzeichnet.<br />

Die oberhalb liegenden 2,6 km Fließstrecke lassen sich somit nur noch<br />

indirekt durch die Verbindung verschiedener trockener Gräben nachvollziehen<br />

und stellen ein starkes Indiz dafür dar, dass es sich ab km 18+900 nicht<br />

mehr um einen natürlichen Wasserlauf handelt.<br />

Die Laufform ist bis zur Tüshausmühle als mäßig geschwungen bis geschlängelt<br />

zu bezeichnen. Auf einem kurzen Teilstück, in Höhe des heutigen<br />

Blauen Sees in Holsterhausen, mäandriert der Gewässerlauf.<br />

Oberhalb der Tüshausmühle ist der Lauf überwiegend gestreckt, was auf<br />

weiter zurückliegende bauliche Veränderungen hindeutet.<br />

Von den heute in den Hammbach mündenden siebzehn Fließgewässern die<br />

im <strong>KNEF</strong> behandelt werden, sind in der Landesaufnahme nur die folgenden<br />

elf verzeichnet: <strong>Wienbach</strong>, Kalter Bach, Schafsbach, Wortbach (Anbindung<br />

an den Hammbach/Rhader Bach als Laufgabelung), FG 1.12 (kürzer), 1.21,<br />

1.23 (anderer Verlauf), 1.24 (deutlich länger und mit dem heutigen Oberlauf<br />

des FG 1.23 verbunden), 4.4, 4.8 und 4.21.<br />

Abbildung 4: Preußische Landesaufnahme 1892 – Mündung Hammbach in Lippe<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

hist. Verlauf: blau<br />

heutiger Verlauf: pink<br />

21


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Abbildung 5: Preußische Landesaufnahme 1895 – Hammbach (Wellbruchbach)<br />

Abbildung 6: Preußische Landesaufnahme 1895 – Oberlauf Hammbach<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

hist. Verlauf: blau<br />

heutiger Verlauf: pink<br />

hist. Verlauf: blau<br />

hist. trocken fallende<br />

Gräben grün (Auswahl)<br />

heutiger Verlauf: pink<br />

22


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Kalter Bach<br />

Das Umfeld wurde damals wie heute von landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

geprägt, die fast ausschließlich als Grünland bewirtschaftet wurden. Im<br />

Oberlauf trat die landwirtschaftliche Nutzung zurück und es war nur noch im<br />

schmalen Bachtal Grünland vorhanden, auf den daran angrenzenden Flächen<br />

stockte hingegen Mischwald.<br />

Veränderungen am Gewässer oder in der Aue sind nur an wenigen Stellen<br />

zu erkennen, was aber nicht bedeutet, dass es keine Veränderungen gab,<br />

sondern insbesondere in Hinblick auf die Laufform (s.u.) darauf deutet, dass<br />

die baulichen Eingriffe bereits früher stattgefunden haben. Im Unterlauf<br />

durchzogen in kurzen Abständen Gräben die Gewässeraue um sie zu entwässern.<br />

Diese Gräben sind heute nicht mehr vorhanden. Die Rhader Mühle<br />

mit dem Mühlenteich stellte schon im 19. Jahrhundert ein Wanderhindernis<br />

dar. Historische Belege bezeugen bereits Mitte des 17. Jahrhunderts eine<br />

Mühle.<br />

Bis km 5+700 (2,7 km unterhalb des heute verzeichneten Gewässeranfangs)<br />

ist in der historischen Karte noch eine Gewässerlinie eingezeichnet.<br />

Oberhalb sind bis zum Ende eines Geländeeinschnittes auf Höhe der heutigen<br />

Station km 6+200, weder ein Fließgewässer noch ein trockenfallendes<br />

Gewässer verzeichnet. Erst oberhalb des Geländeeinschnitts ist ein trockenfallendes<br />

Grabensystem dargestellt, das aber nicht vollständig bis zum heute<br />

verzeichneten Gewässeranfang reicht. Wie beim Hammbach stellt dies ein<br />

Indiz dafür dar, dass es sich ab km 6+200 nicht mehr um ein natürliches<br />

Gewässer handelt, sondern um künstliche Gewässerabschnitte zum Zwecke<br />

der Entwässerung.<br />

Die Laufform ist gestreckt bis schwach geschwungen, was auf eine Laufbegradigung<br />

in früheren Jahren deutet.<br />

Von den heute in den Kalter Bach mündenden neun Fließgewässern (die im<br />

<strong>KNEF</strong> behandelt werden) sind in der Landesaufnahme nur die folgenden<br />

drei verzeichnet: Zitterbach, FG 1.43 (mit anderem Verlauf) und 1.47.<br />

Schafsbach<br />

Das Umfeld des Schafsbaches bestand größtenteils aus Grünland, das zum<br />

Teil als Feuchtgrünland verzeichnet ist. Im Oberlauf grenzten auch Heideflächen<br />

an, Wald hingegen war fast gar nicht vorhanden. Somit entspricht die<br />

Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen weitgehend der heutigen,<br />

wobei allerdings der Anteil der ackerbaulichen Nutzung stark zugenommen<br />

hat.<br />

Veränderungen am Gewässer selbst oder in der Aue sind aus der Kartendarstellung<br />

lediglich für Mündung und Quellbereich abzuleiten. So mündete der<br />

Schafsbach damals etwa 1,4 km westlich seiner heutigen Mündung in den<br />

Rhader Bach (das Wasser des Schafsbaches wurde also im Rhader Bach<br />

abgeführt). Der heutige Schafsbachverlauf unterhalb der damaligen Mündung<br />

wiederum entspricht in weiten Teilen dem damaligen Verlauf des Rhader<br />

Baches. In der historischen Karte endet die Signatur für Fließgewässer<br />

bei km 7+000 an einem verlandeten Stillgewässer, etwa 1,8 km unterhalb<br />

des heute verzeichneten Fließgewässeranfangs. In der Preußischen Uraufnahme<br />

von 1842 ist aber ein Gewässerlauf noch bis zum heute verzeichneten<br />

Fließgewässeranfang eingetragen. Das Gewässer entsprang demzufolge<br />

im Bereich einer Fläche für die die Karte Torfabbau verzeichnet. Der Unter-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

23


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

schied zwischen den beiden historischen Karten, kann nach vorliegenden<br />

Kenntnissen nicht abschließend erklärt werden. Denkbar ist, dass sich die<br />

Abflusssituation nach 1842 aufgrund des Abbaus von Torf (und dem damit<br />

verbundenen Verlust eines Wasserspeichers) verändert hat. Tatsächlich entspricht<br />

jedenfalls der Zustand gemäß Karte von 1894 dem heutigen Zustand<br />

(weitgehend trocken).<br />

Die Laufform ist gestreckt bis schwach geschwungen, was auf künstliche<br />

Laufveränderungen in früheren Jahren hindeutet.<br />

Beide auch heute in den Schafsbach mündenden zwei Fließgewässern die<br />

im <strong>KNEF</strong> behandelt werden (FG 5.1, 5.8) sind in der Landesaufnahme verzeichnet.<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Das Umfeld des <strong>Wienbach</strong>es bestand vorwiegend aus Grünland, das zum<br />

Teil als Feuchtgrünland verzeichnet ist. Ackerbauliche Flächen grenzten<br />

vermehrt oberhalb des Ortskerns von Lembeck an. Der Gewässeranfang<br />

liegt in einer Heidefläche. Wald, vorrangig Laubwald, begleitete den Bachlauf<br />

nur auf kurzen Teilabschnitten zwischen der Wienbecker Mühle und<br />

Schloss Lembeck. Damit gleicht die Verteilung dieser Umfeldnutzungen der<br />

heutigen. Die ackerbauliche Nutzung hat etwas zugenommen, aus der Heidefläche<br />

ist Grünland geworden.<br />

Siedlungsflächen grenzen nur nördlich der Dorstener Altstadt an. Es handelt<br />

sich um Fabrikanlagen. In Höhe einer Fabrikanlage wurde der Bachlauf geteilt<br />

und führte über das Gelände der Fabrik. Die heute angrenzenden Siedlungsflächen<br />

in den Ortslagen Dorsten, Wulfen und Lembeck gab es noch<br />

nicht.<br />

Veränderungen am Gewässer oder in der Aue sind an einigen Stellen zu erkennen.<br />

Am auffälligsten ist die veränderte Lage der Mündung in den Hammbach.<br />

Die Mündung lag demzufolge ursprünglich ca. 500 m weiter südlich<br />

als heute, was eine deutliche Laufverkürzung bedeutet. Zudem verzeichnet<br />

die Karte bereits eine gewerblich-industrielle Nutzung des Bachwassers kurz<br />

vor der Mündung, wo der Gewässerlauf in Höhe einer Fabrikanlage geteilt<br />

wurde. In Höhe von Schloss Lembeck wurde das Wasser des <strong>Wienbach</strong>es,<br />

wie auch heute, zur Speisung der Gräfte genutzt. Am Gewässeranfang<br />

weicht die Lage deutlich ab. Der geradlinige Lauf deutet hier auf eine frühere<br />

wasserbauliche Maßnahme hin, die vermutlich die Entwässerung der staunassen<br />

Kuppenlage zum Ziel hatte.<br />

Schon damals stellte die Wienbecker Mühle mit dem Mühlenteich ein Wanderhindernis<br />

dar. Erste historische Belege datieren die Errichtung einer Mühle<br />

im ausgehenden 16. Jahrhundert.<br />

Die Laufform ist gestreckt bis stark geschwungen, in kurzen Teilabschnitten<br />

auch geschlängelt In den Bereichen mit einer gestreckten bis mäßig geschwungenen<br />

Laufform ist von historischen Gewässerbegradigungen auszugehen.<br />

Von den heute in den <strong>Wienbach</strong> mündenden zwölf Fließgewässern (soweit<br />

diese im <strong>KNEF</strong> behandelt werden) sind in der Landesaufnahme nur neun<br />

verzeichnet: Hervester Bruchgraben (mit FG 2.11 und FG 2.10.3), Köhler<br />

Graben, FG 2.23 (als Teil des Wulfener Dorfgrabens), FG 2.24 (als Teil einer<br />

Laufteilung des <strong>Wienbach</strong>es), Wulfener Dorfgraben (allerdings mit einem<br />

deutlich anderem Verlauf), Midlicher Mühlenbach, die Fließgewässer 2.32,<br />

2.35 (mit FG 2.36) und die Moorbecke.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

24


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Abbildung 7: Preußische Landesaufnahme 1892 – Hammbach und <strong>Wienbach</strong><br />

Abbildung 8: Preußische Landesaufnahme 1895 – NSG Wessendorfer Elven<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

hist. Verlauf: blau<br />

heutiger Verlauf: pink<br />

hist. Verlauf: blau<br />

hist. trocken fallende<br />

Gräben grün (Auswahl)<br />

heutiger Verlauf: pink<br />

25


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Midlicher Mühlenbach<br />

Das Umfeld des Midlicher Mühlenbaches bestand vorwiegend aus Grünland,<br />

zum Teil ist Feuchtgrünland verzeichnet. Waldflächen waren auch<br />

schon zu jener Zeit kaum vorhanden. Siedlungsflächen in Gewässernähe,<br />

nur in Höhe von Klein-Reken, grenzen zwar an die Aue, aber nicht direkt an<br />

das Fließgewässer an.<br />

Veränderungen am Gewässer oder in der Aue sind an verschiedenen Stellen<br />

deutlich zu erkennen. Insbesondere wird in der Karte bereits eine Gewässerbegradigung<br />

dokumentiert, bei der im fraglichen Abschnitt neben dem<br />

ursprünglichen geschwungenen Lauf bereits ein kürzerer geradliniger neuer<br />

verzeichnet ist. Insgesamt ist der Lauf des Midlicher Mühlenbaches relativ<br />

gestreckt, was auf frühere wasserbauliche Maßnahmen im gesamten Bachlauf<br />

hindeutet. Innerhalb der Gewässeraue ist an vielen Stellen ein enges<br />

Netz an Entwässerungsgräben verzeichnet.<br />

Die Lage der Mündung in den <strong>Wienbach</strong> kann anhand der vorliegenden Karten<br />

nicht abschließend bestimmt werden. Möglicherweise hat er der Speisung<br />

eines Mühlenteiches gedient und ist über diesen an einer anderen Stelle<br />

als heute in den <strong>Wienbach</strong> gemündet (ca. 600 m nördlich).<br />

Mit dem Bau der „Neuen Stadt Wulfen“ (Barkenberg) wurde Ende der<br />

1960er Jahre der Gewässerlauf ver- und tiefergelegt, um den hohen Grundwasserstand<br />

im Bereich der künftigen Siedlungsflächen abzusenken.<br />

In der historischen Karte ist der Anfang des Gewässerlaufes bei km 12+300<br />

dargestellt (2,8 km unterhalb des heute verzeichneten Anfangs). Dieser obere<br />

Abschnitt führt heute nur kurzzeitig Wasser, was als ein Indiz zu deuten<br />

ist, dass es sich um einen erst später künstlich angelegten Gewässerabschnitt<br />

handelt.<br />

Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts existierte die Midlicher Mühle mit einem<br />

Mühlteich, der heute nicht mehr vorhanden ist.<br />

Die Laufform ist überwiegend als gestreckt bis schwach geschwungen zu<br />

bezeichnen. In den Bereichen mit einer gestreckten bis mäßig geschwungenen<br />

Laufform ist von Gewässerbegradigungen auszugehen.<br />

Von den heute in den Midlicher Mühlenbach mündenden fünfzehn im <strong>KNEF</strong><br />

behandelten Fließgewässern ist in der Landesaufnahme nur das FG 3.19,<br />

(allerdings mit deutlich kürzeren Lauf) verzeichnet!<br />

3.2 Weitere wasserbauliche Maßnahmen des<br />

20. und 21. Jahrhunderts<br />

Im 20. und 21. Jahrhundert hat sich der Anteil landwirtschaftlich genutzter<br />

Flächen gegenüber denen für Siedlungszwecke deutlich verändert. Gewässerökologisch<br />

bedeutsam ist zudem die starke Erhöhung des ackerbaulich<br />

genutzten Anteils. Die Gewässer werden inzwischen teilweise von Siedlungsflächen<br />

umschlossen (Teilabschnitte des Hammbaches, <strong>Wienbach</strong>s, Midlicher<br />

Mühlenbaches) oder diese grenzen einseitig direkt an das Ufer an<br />

(Teilabschnitte des Hammbaches, Kalter Baches, Midlicher Mühlenbaches).<br />

Veränderungen der Grundwasserverhältnisse haben sich zum Beispiel in<br />

Folge der Anlage des Wulfener Gewerbegebietes „Im Köhl“ und des Baus<br />

der „Neuen Stadt Wulfen“ eingestellt, da der Midlicher Mühlenbach tiefer gelegt<br />

wurde und die Feuchtwiesen am <strong>Wienbach</strong> durch das Gewerbegebiet<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

26


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

versiegelt bzw. überschüttet wurden. Anzunehmen ist, dass der Oberlauf<br />

des Köhler Grabens aus diesem Grunde trocken fällt und der Wulfener Dorfgraben<br />

zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Siedlungsnutzung<br />

verlegt wurde.<br />

Um den Barkenberger See in Wulfen, der im Nebenschluss des Midlicher<br />

Mühlenbaches liegt, auch bei geringer Wasserführung mit Wasser zu speisen,<br />

wurde in Höhe der Gesamtschule ein Wehr im Midlicher Mühlenbach<br />

angelegt.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in der Hammbachaue Sand abgebaut,<br />

wodurch der Blaue See entstand. Seit 1955 ist der See im Besitz der Rheinisch<br />

Westfälischen Wasserwerke (RWW), die ihn als Brauchwasserreservoir<br />

nutzt. Der See wird zum größten Teil mit Hammbachwasser, darüber hinaus<br />

mit Grundwasser aus den Bergsenkungsgebieten gespeist.<br />

Aufgrund von Bergsenkungen hat sich die Abflusssituation am Unterlauf des<br />

Hammbaches und <strong>Wienbach</strong>es, sowie an den in diesen Bereich mündenden<br />

Nebenläufen verändert (s.o.).<br />

In Folge der Bergsenkungen hat der Hammbach keinen natürlichen Abfluss<br />

mehr in die Lippe. Zur Neuregelung des Abflusses wurde der Hammbach<br />

bereits Anfang der 1950er Jahre ca. 700 m nach Norden verlegt (zwischen<br />

ehemaliger Mündung und Blauem See). Eine erneute Korrektur wurde in<br />

den 1990er Jahren nötig. Der Bach wurde wieder in sein altes Bachbett zurück<br />

verlegt und das Wasser über ein 1992 errichtetes Pumpwerk um 14 m<br />

gehoben, um in die Lippe zu gelangen. 2003 wurde dann der Laufabschnitt<br />

unterhalb des Pumpwerkes neu gestaltet.<br />

Der Einfluss von Bergsenkungen zeigt sich v.a. im Unterlauf des <strong>Wienbach</strong>es<br />

durch eine starke Verringerung des Sohlgefälles in Höhe km 3+000.<br />

Da das Grundwasser im Umfeld höher ansteht, haben sich in Teilbereichen<br />

sogar offene Wasserflächen und Röhrichte gebildet. Aus diesem Grund<br />

kommt es im Fließgewässer Nr. 2.11 an der Straße Wedenhof auch zu einem<br />

gelegentlichen Rückstau, im Gewässerlauf Nr. 2.1 ist sogar ein Bergsenkungssee<br />

entstanden.<br />

Zur Regulierung der begradigten Gewässer wurden zahlreiche Querbauwerke<br />

(u.a. Sohlabstürze, Wehre) im Hammbach und <strong>Wienbach</strong> errichtet. Sandfänge<br />

im Kalter Bach und Midlicher Mühlenbach sollen die von den Ackerflächen<br />

und aus den Dränagen eingetragene Sandlast zurückhalten.<br />

Daneben gibt es in den meisten im <strong>KNEF</strong> behandelten Gewässern Einleitungen<br />

aus der Niederschlagsentwässerung, Dränagen und Rückhaltebecken,<br />

sowie Durchlässe zur Querung von Straßen, Bahnlinien, landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen und Siedlungsflächen.<br />

Innerhalb der Gewässerniederung von Hammbach, <strong>Wienbach</strong>, Kalter Bach,<br />

Schafsbach und Midlicher Mühlenbach werden weiterhin Feuchtflächen (vor<br />

allem Grünland) entwässert.<br />

Zur Reaktivierung des Deutener Moores werden die ehemals der Entwässerung<br />

des Moores dienenden Fließgewässer 1.20, 1.21 und 1.23 dauerhaft<br />

über Wehre angestaut.<br />

Seit 2005 steht ein Großteil des Hammbachsystems unter Naturschutz (NSG<br />

Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es). In diesem Zuge wurde über Nutzungsverträge<br />

und Landankäufe durch den <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong> in Teilbereichen des<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

27


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Hammbaches, <strong>Wienbach</strong>es und Midlicher Mühlenbaches die Nutzung in<br />

Gewässerrandstreifen und Umfeld extensiviert.<br />

Der Wasser- und Bodenverband Rhader Bach/<strong>Wienbach</strong> hat zudem in Teilabschnitten<br />

des Hammbaches die Unterhaltungsarbeiten am Gewässer so<br />

weit reduziert, so dass sich u.a. durch Totholzablagerung Uferabbrüche bilden<br />

konnten, die zu einer Differenzierung des Gewässerprofils und des Laufes<br />

führten.<br />

4 Ist-Zustand und Bewertung<br />

4.1 Biotopstruktur/Nutzung des Umlandes<br />

4.1.1 Flächennutzung im Einzugsgebiet<br />

Im Rahmen der Datenerhebung zum vorliegenden Konzept wurde die Flächennutzung<br />

in mindestens 50 m breiten Streifen beiderseits der Gewässer<br />

auf Basis der DGK5 und der Luftbilder vordigitalisiert und die Ergebnisse anschließend<br />

im Gelände überprüft. Ferner lagen für Teilabschnitte Biotoptypenkartierungen<br />

aus dem Jahre 2005 der Biologischen Station vor.<br />

Das Einzugsgebiet des Hammbachsystems ist landwirtschaftlich geprägt.<br />

Während in den Oberläufen des Hammbaches (Rhader Bach), Midlicher<br />

Mühlenbaches und <strong>Wienbach</strong>es, sowie im Mittel- und Oberlauf des Schafsbaches<br />

die ackerbauliche Nutzung überwiegt, ist es in den anderen Bereichen<br />

die Grünlandnutzung.<br />

Waldflächen sind kaum vorhanden. Die wenigen größeren Waldflächen liegen<br />

im Oberlauf des Kalter Baches, an der Moorbecke und im <strong>Wienbach</strong><br />

(zwischen Wienbecker Mühle und Schloss Lembeck). Hier verlaufen auch<br />

die Fließgewässer 2.32, 2.35 und 2.36 komplett oder überwiegend im Wald.<br />

Entlang des Hammbaches fehlen Waldflächen fast vollständig. Lediglich<br />

zwischen km 5+400 und 6+300 grenzt auf einer längeren Strecke Wald an.<br />

Ebenso verhält es sich im Umfeld des Midlicher Mühlenbaches. Die wenigen<br />

auf längerer Strecke angrenzenden Waldflächen liegen zwischen km 7+100<br />

und 7+900, sowie km 11+300 und 11+700.<br />

Siedlungsflächen von Holsterhausen, Lembeck, Wulfen, Rhade und Klein-<br />

Reken grenzen auf kurzen Teilabschnitten an. Die längsten Fließgewässerabschnitte<br />

innerhalb von Siedlungsflächen befinden sich am Unterlauf des<br />

Hammbaches zwischen km 1+100 und 3+100.<br />

Die Bestandssituation im unmittelbaren Gewässerumfeld ist Karte 1 zu<br />

entnehmen und basiert auf den Darstellungen der Deutschen Grundkarte<br />

1: 5.000 und ergänzender Bestandsaufnahmen vor Ort (Biotopstruktur- und<br />

Gewässerstrukturkartierung). Eine verbale Darstellung erfolgt diesbezüglich<br />

in Zusammenhang mit der Darstellung der Gewässerstruktur in Kapitel 4.6.2<br />

sowie in den Abschnittskennblättern im Anhang.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

28


Abbildung 9: Nutzungsformen im Einzugsgebiet des Hammbachsystems<br />

4.1.2 Gewässersystem<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Das Gewässernetz des Hammbaches besteht aus 223 km im Datensatz des<br />

Wasser- und Bodenverbandes Rhader Bach/<strong>Wienbach</strong> verzeichneter Fließgewässer,<br />

die allerdings zum Teil offenkundig als Entwässerungsgräben angelegt<br />

wurden. Zu den längsten Gewässerläufen im System gehören neben<br />

dem Hammbach (21,5 km), der <strong>Wienbach</strong> (13,7 km), der Midlicher Mühlenbach<br />

(15,1 km), der Kalter Bach (8,4 km) und der Schafsbach (7,8 km). Die<br />

kürzesten Gewässerläufe sind hingegen nur wenig länger als 50 m. Das<br />

<strong>KNEF</strong> bezieht sich auf einen Ausschnitt des Gewässernetzes mit insgesamt<br />

ca. 128 km Lauflänge 2 .<br />

Typisch für die bearbeiteten Fließgewässer ist, dass diese nicht über punktuelle<br />

Quellen verfügen. Den Beginn der Gewässer stellen oftmals die Auslässe<br />

von Drainagen oder von sonstigen Rohrleitungen dar, ohne dass diese<br />

aber als Quelle mit den entsprechenden biozönotischen Anforderungen zu<br />

2 Das digitale Gewässernetz (Gewässerlinien) wurde für das <strong>KNEF</strong> auf Basis des Datensatzes des<br />

Wasser- und Bodenverbandes neu erstellt. Neben der Korrektur von Fehlern (Verbindung von Gewässerlinien<br />

und Korrektur von Digitalisierrichtungen) wurden die jeweils längsten Gewässerläufe<br />

bestimmt und die Kilometrierung daran – und nicht an der ortsüblichen Bezeichnung – neu erstellt.<br />

Acker = gelb<br />

Grünland = hellgrün<br />

Wald = dunkelgrün<br />

Gewerbe/Siedlung =<br />

grau/rot<br />

29


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

bezeichnen sind. Prägend für zahlreiche Fließgewässer(-abschnitte) sind<br />

vielmehr lineare Zutritte von Grundwasser und die daraus resultierende besondere<br />

Abhängigkeit von den Grundwasserständen. In den Sommermonaten<br />

fallen daher viele Gewässer teilweise oder komplett trocken.<br />

Tabelle 7: Nebenläufe des Hammbaches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer)<br />

Station Bach Stadtgebiet<br />

2+470 <strong>Wienbach</strong> (s. Tabelle unten) Dorsten<br />

6+290 FG 1.12 Dorsten<br />

7+530 FG 1.14 Dorsten<br />

7+870 FG 1.15 Dorsten<br />

8+000 FG 1.17 Dorsten<br />

8+060 FG 1.18 Dorsten<br />

8+660 FG 1.20 Dorsten<br />

8+870 FG 1.21 Dorsten<br />

9+040 FG 1.22 Dorsten<br />

9+040 FG 1.23 (mit 1.23.1) Dorsten<br />

9+230 FG 1.24 Dorsten<br />

9+400 Kalter Bach (s. Tabelle unten) Dorsten<br />

10+080 Schafsbach (mit FG 5.1, 5.8) Dorsten<br />

(tlw. Raesfeld)<br />

11+420 FG 4.4 Dorsten<br />

11+640 Wortbach (4.6) Dorsten<br />

13+620 FG 4.8 Dorsten<br />

16+830 FG 4.21 Dorsten<br />

Tabelle 8: Nebenläufe des Kalter Baches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer)<br />

Station Bach Stadtgebiet<br />

0+290 FG 1.30 Dorsten<br />

1+750 Zitterbach (1.37) Dorsten<br />

2+450 Östlicher Talgraben (1.40) Dorsten<br />

2+520 FG 1.43 (mit 1.44) Dorsten<br />

3+500 FG 1.46 Dorsten<br />

3+670 FG 1.47 Dorsten<br />

4+790 FG 1.50 (mit 1.50.1) Dorsten<br />

6+550 FG 1.56 Dorsten<br />

6+910 FG 1.57 Dorsten<br />

7+380 FG 1.58 (mit 1.58.1) Dorsten<br />

Tabelle 9: Nebenläufe des <strong>Wienbach</strong>es (<strong>KNEF</strong>-Gewässer)<br />

Station Bach Stadtgebiet<br />

0+670 FG 2.1 Dorsten<br />

2+200 Hervester Bruchgraben (mit FG 2.10.3, 2.11,<br />

2.12, 2.14)<br />

Dorsten<br />

4+820 FG 2.21 Dorsten<br />

4+880 Köhler Graben (mit FG 2.22.1, 2.22.2) Dorsten<br />

5+810 FG 2.23 Dorsten<br />

6+030 FG 2.24 Dorsten<br />

6+770 Wulfener Dorfgraben Dorsten<br />

6+800 Midlicher Mühlenbach (s. Tabelle unten) Dorsten<br />

(tlw. Reken)<br />

6+880 FG 2.30 Dorsten<br />

30


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Station Bach Stadtgebiet<br />

7+370 FG 2.31 Dorsten<br />

8+310 FG 2.32 Dorsten<br />

8+340 FG 2.35 (mit 2.36, 2.37) Dorsten<br />

9+950 Moorbecke (mit 2.41) Dorsten<br />

11+450 FG 2.50 (mit 2.51, 2.52) Dorsten<br />

Tabelle 10: Nebenläufe des Midlicher Mühlenbaches (<strong>KNEF</strong>-Gewässer)<br />

Station Bach Stadtgebiet<br />

1+630 FG 3.1 Dorsten<br />

3+650 FG 3.4 Dorsten<br />

6+420 FG 3.5 Dorsten<br />

6+620 FG 3.6 (mit 3.6.1) Dorsten<br />

6+870 FG 3.7 Dorsten<br />

7+050 FG 3.8 Dorsten<br />

7+140 FG 3.9 Dorsten<br />

7+700 FG 3.11 Dorsten<br />

7+800 FG 3.12 Dorsten<br />

7+800 FG 3.13 Dorsten<br />

7+890 FG 3.14 Dorsten<br />

8+200 FG 3.15 Dorsten<br />

8+200 FG 3.16 Dorsten<br />

8+630 FG 3.17 Dorsten<br />

9+000 FG 3.19 Dorsten<br />

4.1.3 Schutzgebietsausweisungen<br />

Innerhalb des Einzugsgebietes sind etliche Teilflächen in den Landschaftsplänen<br />

der <strong>Kreis</strong>e <strong>Recklinghausen</strong> und Borken als Landschafts- oder sogar<br />

Naturschutzgebiete festgesetzt. Wegen der nahezu flächendeckenden Ausweisung<br />

des Einzugsgebietes als Landschaftsschutzgebiet, ausgenommen<br />

sind nur die Siedlungsflächen, werden in Karte 1.3 nur die Grenzen der<br />

Naturschutzgebiete, gesetzlich geschützten Biotope nach § 62 LG-NW<br />

und der FFH-Gebiete im Gewässerumfeld verzeichnet. Hammbach, <strong>Wienbach</strong>,<br />

Kalter Bach und Midlicher Mühlenbach sind über weite Strecken als<br />

FFH-Gebiet ausgewiesen und als NSG festgesetzt.<br />

4.2 Siedlungswasserwirtschaft und Gewässernutzung<br />

Das Wasser im Hammbachsystem wird schon seit Jahrhunderten auf vielfältige<br />

Weise genutzt.<br />

Die ältesten noch bestehenden Nutzungen erfolgen an den Wassermühlen<br />

und am Schloss Lembeck. Die Wehranlagen der Mühlen am Hammbach,<br />

Kalter Bach und Midlicher Mühlenbach stehen als Teil der Mühlen unter<br />

Denkmalschutz und werden zum Teil auch im Museumsbetrieb genutzt.<br />

Ein Teil des <strong>Wienbach</strong>wassers dient zusammen mit Wasser der Moorbecke,<br />

der Speisung der Schlossgräfte, die als Anlage des Lembecker Schlosses<br />

unter Denkmalschutz stehen. Das Wasser wird über ein Wehr im <strong>Wienbach</strong><br />

(Abschnitt Lembecker Wiesenbach) angestaut und seitlich in das Fließgewässer<br />

2.41 abgeleitet. Fließgewässer 2.41, das eigens zur Speisung der<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

31


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Gräfe gebaut wurde, leitet in die Moorbecke ein, die ihrerseits die Schlossgräfte<br />

speist. Die Moorbecke führt allerdings nicht alles Wasser in die Gräfte,<br />

vielmehr wird etwa 90 m davor über eine seitliche Steinschüttung (vergleichbar<br />

einem Streichwehr) ein Teil des Bachwassers nach Westen abgeleitet<br />

und dem <strong>Wienbach</strong> (hier Lembecker Wiesenbach) zugeführt. Die Bauwerke<br />

am <strong>Wienbach</strong> (Wehr) und der Moorbecke (Steinschüttung) stellen zwar<br />

Wanderhindernisse dar, die Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit<br />

erfordert aber eine eingehende Prüfung, wie dennoch der Wasserzufluss<br />

zur Gräfte sichergestellt werden kann.<br />

Der zum Teil mit Hammbachwasser gespeiste Blaue See in Dorsten-<br />

Holsterhausen dient als Brauchwasserreservoir der Rheinisch-Westfälischen<br />

Wasserwerke. Eine weitere Wasserentnahme ist für die Steinkohle Elektrizität<br />

AG am <strong>Wienbach</strong> verzeichnet. Aus dem Midlicher Mühlenbach wird in<br />

Dorsten-Wulfen Wasser für die Speisung des Barkenberger Sees abgeleitet.<br />

Kleinere Wasserentnahmestellen für den landwirtschaftlichen Betrieb für<br />

die auch Wasserrechte vorliegen, gibt es im Hammbach (Abschnitt Rhader<br />

Bach), Midlicher Mühlenbach und Kalter Bach.<br />

An den Fließgewässern Hammbach, Kalter Bach, <strong>Wienbach</strong>, Midlicher Mühlenbach<br />

und FG 1.12 befinden sich größere Teiche im Nebenschluss, die<br />

zum Teil aus den angrenzenden Fließgewässern gespeist werden und von<br />

denen aus überschüssiges Wasser wieder in die Bäche eingeleitet wird. Die<br />

Teiche weisen zwar einen Fischbesatz auf (oder ein solcher ist zu vermuten),<br />

die Nutzung ist jedoch unterschiedlich intensiv. Lediglich bei der Forellenzucht<br />

am Kalter Bach, der Angelanlage Klein-Reken am Midlicher Mühlenbach,<br />

dem Angelteich an der Wienbecker Mühle und der Forellenzucht an<br />

der Tüshausmühle ist davon auszugehen, dass die Einleitungen aus den<br />

Teichen auch eine nennenswerte trophische Belastung für die Fließgewässer<br />

darstellen können. Der Barkenberger See am Midlicher Mühlenbach, ein<br />

Teich am Kalter Bach und der alte Mühlenteich an der Tüshausmühle am<br />

Hammbach werden nicht erkennbar bewirtschaftet. Eine Belastung (z.B.<br />

durch Fütterung oder in Folge hohen Fischbesatzes zu Angelzwecken) ist<br />

hier nicht zu erwarten.<br />

Zum Teil sind die Wasserrechte unbefristet, zum Teil befristet oder sogar<br />

ausgelaufen (siehe Tabelle 11 nach Angaben im Wasserbuch des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Recklinghausen</strong>).<br />

Tabelle 11: Größere Teiche im Nebenschluss mit potenziell negativer Wirkung auf das Fließgewässer<br />

Station<br />

Hammbach<br />

Beschreibung Wasserrecht<br />

im Wasserbuch<br />

6+300 Mühlenteich Tüshausmühle 27.10.1949<br />

(unbefristet)<br />

Nebenlauf<br />

FG 1.12<br />

Nebenlauf<br />

FG 1.12<br />

Angelteiche/Forellenzucht<br />

in Höhe Tüshausmühle<br />

Angelteiche/Forellenzucht<br />

in Höhe Tüshausmühle<br />

12.02.1985<br />

bis<br />

11.02.2005<br />

30.11.1967<br />

(unbefristet)<br />

Wasserrecht im Wasserbuch für<br />

Aufstau des Hammbaches<br />

Grundwasserentnahme und Einleitung<br />

in FG 1.12<br />

Wasserentnahme aus FG 1.12 zur<br />

Fischzucht und anschließender Einleitung<br />

in FG 1.12<br />

32


Station Beschreibung Wasserrecht<br />

im Wasserbuch<br />

Kalter Bach<br />

2+500 Mühlenteich der Rhader 12.12.1951<br />

Mühle<br />

(unbefristet)<br />

4+600 Forellenzucht 25.05.1987<br />

bis<br />

30.06.2007<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

7+500 Mühlenteich an der Wienbecker<br />

Mühle<br />

Midlicher Mühlenbach<br />

9+900 Angelsportanlage in Höhe<br />

Klein-Reken<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

kein Eintrag<br />

k.A.<br />

<strong>Kreis</strong> Borken<br />

Das Gewässersystem des Hammbaches dient als Vorflut für die Dränage<br />

von landwirtschaftlichen Nutzflächen in weiten Teilen der Einzugsgebiete,<br />

in denen auf grundwasser- oder staunässegeprägten Böden sonst<br />

keine oder nur eingeschränkte Bewirtschaftung möglich wäre. In Höhe von<br />

Barkenberg konnte eine Siedlungsnutzung sogar erst durch die Tieferlegung<br />

des Midlicher Mühlenbaches realisiert werden. Für die Gewässerentwicklung<br />

ist das insofern von großer Bedeutung, als sich an der Sohllage der Bäche<br />

keine grundsätzlichen Änderungen (z.B. Sohlanhebung) vornehmen lassen,<br />

ohne die landwirtschaftliche Nutzung zu beeinträchtigen.<br />

Im Hammbachsystem befinden sich zahlreiche siedlungswasserwirtschaftliche<br />

Anlagen wie Einleitungen, Regenrückhaltebecken (RRB), Regenüberläufe<br />

(RÜ und Regenüberlaufbecken (RÜB) (s. Karten 2 und 3)).<br />

Für einen Teil der Einleitungsstellen liegt eine Bewertung nach BWK Merkblatt<br />

M3 vor (Kocks Consult GmbH, Oktober 2007). Die Bewertung zeigt,<br />

dass an vielen Stellen die gem. BWK-M3 zulässige Einleitungsmenge überschritten<br />

wird. Daraus resultierende direkte Auswirkungen auf das Gewässerprofil<br />

(z.B. Erosionserscheinungen) sind vor Ort aber nur an sehr wenigen<br />

Fließgewässerabschnitten zu erkennen. Um den tatsächlichen Einfluss<br />

auf das Makrozoobenthos (MZB) zu beurteilen, wurden im Nachgang zur<br />

Bewertung nach M3 entsprechende Untersuchungen durchgeführt und entsprechend<br />

der Vorgaben des Bewertungssystems PERLODES bewertet.<br />

Auffällige Unterschiede zwischen den Probestellen ober- und unterhalb der<br />

Einleitungen wurden demzufolge nicht festgestellt, was so interpretiert wird,<br />

dass die Einleitungen keinen negativen Einfluss auf die aktuelle Qualität des<br />

unterhalb liegenden Fließgewässerabschnitts haben. Eine Aussage, ob die<br />

Einleitungen einer Verbesserung der Fließgewässerstrukturen entgegenstehen,<br />

ist damit aber nicht verbunden.<br />

Hinweis: Die Beurteilung des Einflusses einer Einleitung auf das MZB ist<br />

nach PERLODES vom Fließgewässertyp abhängig. Da sich die Fließgewässertypen<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit ändern werden (vgl. Kap. 2.2) sind<br />

auch Veränderungen in den Bewertungen zu erwarten. An 21 von 27 Probestellen<br />

wurde bei der Bewertung in Kocks (2007) der Fließgewässertyp<br />

„Fließgewässer der Niederungen“ (Typ 19) als Grundlage für die Berechnung<br />

angenommen, wie es auch den Ausweisungen im aktuellen Fließgewässertypenatlas<br />

entspricht. Mit der Neuzuweisung werden aber wahr-<br />

Wasserrecht im Wasserbuch für<br />

Aufstau des Kalter Baches<br />

Grundwasserentnahme für Forellenzucht<br />

und anschließender Einleitung<br />

in den Kalter Bach<br />

33


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

scheinlich mit Ausnahme des Mündungsabschnittes des Hammbaches<br />

überwiegend Gewässer des Typs 14 („Sandgeprägtes Fließgewässer der<br />

Sander und sandigen Aufschüttungen“) ausgewiesen, was den tatsächlichen<br />

Verhältnissen auch ohne eine Änderung der Ausweisungen des Typenatlasses<br />

offenkundig deutlich besser entspricht. Das MZB dieses Fließgewässertyps<br />

umfasst zahlreiche stärker spezialisierte Arten, die gegenüber negativen<br />

Veränderungen im Fließgewässer eine geringere Toleranz haben, als die des<br />

Typs 19. Um eine belastbare Aussage über die Auswirkungen der Einleitungen<br />

zu gewinnen, müssten die Berechnungen zum Makrozoobenthos (Verfahren<br />

Asterics) aktualisiert und nach PERLODES neu bewertet werden.<br />

Tabelle 12: Einleitungsstellen aus der Bewertung nach BWK M3 (Kocks Consult GmbH, 2007)<br />

und Antragsunterlagen nach § 8 WHG (Kocks Consult GmbH, 2010)<br />

Station Bauwerk Einleitungsmenge<br />

(n = 1)<br />

zulässige Einleitungsmenge<br />

Hammbach<br />

1+160 RÜB Hammbach 1.270 l/s k.A.<br />

1+310 RÜ Baldurstraße 117 l/s (n=0,5) k.A.<br />

1+520 RÜ Knappenweg 1.167 l/s k.A.<br />

2+070 RÜ Nöttenkamp 1.211 l/s<br />

(n= 0,5)<br />

k.A.<br />

(über Ausleitungsgerinne)<br />

RÜ Borkener Straße Nord 961 l/s k.A.<br />

(über Nebenlauf) RW Bühnert Süd 420 l/s 11 l/s<br />

(über Nebenlauf) RRB Deuten Kirche 46 l/s 5 l/s<br />

(über Wortbach) SKo Rhade Dorf 532 l/s 13 l/s<br />

Kalter Bach<br />

2+150 RÜB + RRB Rhade Bahnhof 3.522 l/s 170 l/s<br />

(über Östlicher Talgraben)<br />

RÜB Mainstraße 789 l/s 7 l/s<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

4+800 RRB Alt-Wulfen 1.062 l/s 634 l/s<br />

(über Köhler Graben) RÜB + RRB Köhl,<br />

875 l/s 634 l/s<br />

RKB Köhl<br />

29 l/s<br />

6+500 BÜ <strong>Wienbach</strong>straße des RÜB<br />

Köhl<br />

107 l/s 604 l/s<br />

10+900 RÜB Lembeck 2.855 l/s 96 l/s<br />

10+910 SKu Am Hagen 233 l/s 96 l/s<br />

11+320 RKB Gewerbegebiet Lembeck 28 l/s 65 l/s<br />

Midlicher Mühlenbach<br />

1+900 RW Heid-, Wiesenbruch 184 l/s 422 l/s<br />

2+200 RW Hekterbruch 646 l/s 415 l/s<br />

2+530 RW Tennisanlage, Turnhalle,<br />

Parkplätze<br />

125 l/s 407 l/s<br />

3+050 RW Talaue, Tennisplatz 284 l/s 398 l/s<br />

3+250 RW Talaue, Henkelbrey 253 l/s 395 l/s<br />

(über FG 3.4) RW Maiberger Allee 359 l/s 21 l/s<br />

(BÜ = Beckenüberlauf, RKB = Regenklärbecken, RRB = Regenrückhaltebecken, RÜ = Regenüberlauf,<br />

RÜB = Regenüberlaufbecken, RW = direkte Regenwassereinleitung aus dem<br />

Kanal, SKo = Stauraumkanal mit oben liegender Entlastung, SKu Stauraumkanal mit unten<br />

liegender Entlastung)<br />

34


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Für die o.g. Einleitungen sollen wasserrechtliche Genehmigungen soweit<br />

abgelaufen, erneuert werden. Die Verfahren sind aber noch nicht für alle Einleitungen<br />

abgeschlossen. Weiterhin weist die Stadt Dorsten daraufhin, dass<br />

die Daten zu den Einleitungsmengen in Tabelle 12 zurzeit neu berechnet<br />

und aktualisiert werden.<br />

Über den Rechtsstatus von offenkundig privaten Verrohrungen und Uferbefestigungen<br />

lagen keine Unterlagen vor. Diese Bauwerke werden soweit wie<br />

für die gewässerökologische Bewertung bedeutsam, in den Kennblättern im<br />

Anhang beschrieben.<br />

Die Hälfte des Einzugsgebietes des Hammbachsystems (Hammbach,<br />

Schafsbach, Kalter Bach und weitere Nebenläufe) liegt im großflächig ausgewiesenen<br />

Wasserschutzgebiet Dorsten-Holsterhausen mit seinen Zonen<br />

I, II, IIIa und IIIb. Die Wasserentnahme aus dem Grundwasser erfolgt<br />

über Brunnengalerien an zwei Stellen, die von der RWW Rheinisch-<br />

Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH betrieben wird. Beide Galerien<br />

fördern aus einer Tiefe von 70 bis 100 m. Die Grundwasserförderung der<br />

Brunnengalerie in der Üfter Mark (südlich von Raesfeld-Erle) erfolgt aus dem<br />

obersten Grundwasserstockwerk, während die Brunnengalerie in Holsterhausen,<br />

die außerhalb des Einzugsgebietes des Hammbachsystems liegt,<br />

das Wasser aus dem zweiten Grundwasserleiter gewinnt.<br />

4.3 Abflussregime und hydraulische Verhältnisse<br />

Das Gewässersystem wird natürlicherweise durch einen hohen Grundwasserzustrom<br />

bestimmt. Abflussuntersuchungen im <strong>Wienbach</strong> und Kalter Bach<br />

lokalisieren einen besonders hohen Grundwasserzustrom im <strong>Wienbach</strong> zwischen<br />

km 8+300 und 10+500, sowie im Kalter Bach zwischen km 5+000<br />

und km 6+000 (vgl. Sommerhäuser und Pottgiesser, 2000).<br />

Daneben spielen innerhalb des Gewässersystems auch die zahlreichen<br />

Dränageleitungen eine wichtige Rolle für die Wasserführung, da zu vermuten<br />

ist, dass insbesondere kleinere Fließgewässer und die Oberläufe des Hammbaches,<br />

<strong>Wienbach</strong>es, Kalter Baches und Midlicher Mühlenbaches zur<br />

Entwässerung vernässter Bereiche künstlich verlängert oder sogar für die<br />

Entwässerung erst gebaut wurden. So weisen die Oberläufen von Hammbach,<br />

<strong>Wienbach</strong> und Kalter Bach im Sommer keine durchgehende Wasserführung<br />

auf und einige kleinere Fließgewässer sowie der Oberlauf des Midlicher<br />

Mühlenbaches führen nur nach großen Niederschlägen Wasser, haben<br />

also eine nur ephemere Wasserführung (z.B. FG 2.50, 2.51, 2.52).<br />

Zur Wasserführung liegen konkrete und aktuelle Pegeldaten der Emschergenossenschaft<br />

bzw. des Lippeverbandes (EGLV) nur für vier Messstellen<br />

vor (vgl. Tabelle 13). Außerdem gibt es aus verschiedenen hydraulischen<br />

Berechnungen und einmaligen Messungen für verschiedene Fließgewässerabschnitte<br />

des Kalter Baches und <strong>Wienbach</strong>es Daten zum Abfluss, deren<br />

Aussagekraft für die Maßnahmen des <strong>KNEF</strong> nicht näher untersucht wurde<br />

und die daher nachfolgend nicht dargestellt sind.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

35


Tabelle 13: Pegeldaten<br />

Bezeichnung Hammbach<br />

Strandbad<br />

(2008 –<br />

2010)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Hammbach<br />

Luisenstr.<br />

(2007 –<br />

2010)<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Hammbach<br />

Am Freibad<br />

(2001 –<br />

2010)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Luner Weg<br />

(2001 –<br />

2010*)<br />

MHW 129 cm 91 cm 78 cm 90 cm*<br />

MW 59 cm 34 cm 29 cm 50 cm*<br />

MNW 39 cm 26 cm 20 cm 39 cm*<br />

MQw (1995) 0,75 m³/s<br />

MQs (1995) 0,37 m³/s<br />

HQ5 (1991) 5,5 m³/s<br />

(MW = mittlerer Wasserstand, HW = höchster Wasserstand, MHW = mittlerer Höchstwasserstand,<br />

MQw = mittlerer Abfluss Winterhalbjahr, MQs = mittlerer Abfluss Sommerhalbjahr, HQ5<br />

= fünfjähriges Hochwasser, 1995 = aus einer Unterlage des Lippeverbandes aus dem Jahr<br />

der Erstellung, 1991 = aus der Akte der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Recklinghausen</strong>)<br />

Die Grenzen der Überschwemmungsgebiete (HQ 100), die in der preußischen<br />

Neuaufnahme verzeichnet sind, sind noch rechtsgültig. Dargestellt<br />

sind dort raumgreifende Überschwemmungsflächen entlang des Hammbaches/Rhader<br />

Baches (bis zur Bahnlinie nördlich von Rhade) und des<br />

Schafsbaches (bis zur Rhader Straße). Entlang des Kalter Baches (Rhader<br />

Mühlenbach) bis zur Rhader Mühle, des <strong>Wienbach</strong>es bis unterhalb von<br />

Schloss Lembeck, des Hervester Bruchgrabens und des Midlicher Mühlenbaches<br />

bis Klein-Reken sind meist deutlich schmalere Überschwemmungsgebiete<br />

(100 bis 200 m Breite) ausgewiesen.<br />

4.4 Wasserqualität<br />

Im Gewässergütebericht NRW von 2001 sind der Hammbach, Kalter Bach,<br />

<strong>Wienbach</strong> und Midlicher Mühlenbach überwiegend mit der Güteklasse II<br />

(mäßig belastet) verzeichnet. Lediglich der Oberlauf des <strong>Wienbach</strong>es (oberhalb<br />

Schloss Lembeck) gilt mit der Güteklasse II-III als kritisch belastet und<br />

sein kurzer Mündungsabschnitt sogar als stark verschmutzt (Güteklasse III-<br />

IV). Im Mündungsabschnitt dürfte sich die Situation aber mittlerweile verbessert<br />

haben, da schon 2001 von einer Verbesserung ausgegangen wurde,<br />

sobald eine Baumaßnahme an der Kläranlage Dorsten-Holsterhausen abgeschlossen<br />

sei.<br />

4.5 Aktuell praktizierte Unterhaltung<br />

Die Unterhaltung der Gewässer obliegt größtenteils dem Wasser- und Bodenverband<br />

Rhader Bach/<strong>Wienbach</strong>. Lediglich die Unterläufe des Hammbachs<br />

(Mündung bis Heinrichstraße) und des <strong>Wienbach</strong>es (Mündung bis<br />

Luner Weg) werden vom Lippeverband unterhalten. Zur Beurteilung der Unterhaltungsintensität<br />

wurden die Daten aus dem Gewässerpflegeplan 2010<br />

und dem Protokoll zur Gewässerschau 2010 ausgewertet und mit den Ergebnissen<br />

der Erhebungen vor Ort abgeglichen.<br />

Der Wasser- und Bodenverband hat in den letzten Jahren bereits zahlreiche<br />

Gewässerabschnitte von Hammbach und <strong>Wienbach</strong> aus der intensiven Un-<br />

36


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

erhaltung entlassen (s. Tab. 14). Dort wo keine Pflege mehr stattfindet<br />

und die Ufer nicht befestigt sind, hat sich das Querprofil bereits erkennbar<br />

positiv verändert. So ist das Gewässerprofil durch die Einstellung<br />

von Sohlräumung und Reduzierung der Uferpflege vor allem aber<br />

durch Belassen eingetragenen Totholzes, deutlich strukturreicher geworden.<br />

Tabelle 14: Pflegefreie Gewässerabschnitte Gewässerschau 2010/Gewässerpflegeplan 2010<br />

Gewässer Abschnitt, in dem keine Pflege stattfindet<br />

Hammbach (1)<br />

(NSG km 2+460 – 9+400)<br />

Hammbach/Rhader Bach (4)<br />

(NSG km 9+400 –14+100)<br />

Heinrichstraße bis Tüshausmühle(km 3+650 bis 6+300)<br />

Mündung Erler Grenzgraben bis Bahnlinie in Höhe Leblicher Weg<br />

(km 15+800 bis 16+350)<br />

1.12 im Wald, vom Waldweg bis zum Gewässeranfang (km 1+500 bis<br />

1+650, weitgehend trocken)<br />

1.20<br />

(NSG km 0+000 – 0+190)<br />

1.21<br />

(NSG km 0+000 – 0+520)<br />

1.23<br />

(NSG km 0+000 – 0+570)<br />

1.23.1<br />

(NSG km 0+000 – 0+120)<br />

Kalter Bach (1)<br />

(NSG km 0+000 – 7+000)<br />

Grenze Wald/Grünland bis zum Gewässeranfang (km 0+100 bis<br />

0+190)<br />

Mündung bis Waldweg Grenze NSG (km 0+000 bis 0+520)<br />

Mündung bis Gutshof (km 0+000 – 0+730)<br />

Mündung bis Straße (km 0+000 bis 0+120)<br />

Mündung FG 1.50 bis A31 (km 4+800 bis 6+200, wertvoller Bereich<br />

im Kalter Bach) allerdings Entnahme von Hindernissen<br />

4.8 gesamtes Gewässer (weitgehend trocken)<br />

<strong>Wienbach</strong> (2)<br />

(NSG km 0+000 – 12+600)<br />

2.21<br />

(NSG km 0+000 – 0+500)<br />

Straße Wedenhof bis Wulfener Straße (km 2+900 bis 3+700, wertvollster<br />

Bereich im <strong>Wienbach</strong>)<br />

bis zur Bahnlinie (km 4+300 bis 4+800)<br />

B58/Wienbecker Mühle bis nördlich des Mühlenteiches (km 7+370<br />

bis 7+800)<br />

östlich der Bahnlinie (km 0+100 bis 1+680, weitgehend trocken)<br />

2.22.1 Pflege nur auf Anweisung (weitgehend trocken)<br />

2.35<br />

(NSG km 0+000 – 1+330)<br />

Midlicher Mühlenbach (3)<br />

(NSG km 0+000 – 9+400)<br />

Mündung <strong>Wienbach</strong> bis Mündung FG 2.36 (km 0+000 bis 0+500, im<br />

Wald) allerdings Entnahme von Astholz<br />

Mündung <strong>Wienbach</strong> bis Straße Kottendorfer Feld<br />

(km 0+000 bis 1+000) allerdings Entnahme von Astholz<br />

zwischen Kippheide und Lembecker Straße<br />

(km 1+900 bis 5+400) allerdings Entnahme von Astholz<br />

Linneweber bis Kaisersweg (km 7+600 bis 8+100)<br />

3.11 gesamtes Gewässer (NSG „Becker Bruch“)<br />

3.12<br />

gesamtes Gewässer (NSG „Becker Bruch“)<br />

3.13<br />

gesamtes Gewässer (NSG „Becker Bruch“)<br />

3.14<br />

gesamtes Gewässer (NSG „Becker Bruch“)<br />

Ein Großteil der Gewässer wird aber derzeit noch so unterhalten, dass Totholz<br />

aus dem Gewässer geräumt, Auflandungen entfernt, Gehölze geschnit-<br />

37


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

ten und die Böschungen gemäht werden. Diese Maßnahmen stehen einer<br />

naturnahen Gewässerentwicklung entgegen. Selbst in den Abschnitten, die<br />

nicht intensiv gepflegt werden, wird in vielen Fällen zumindest das Astholz<br />

entnommen.<br />

Die Mahd der Böschungen verhindert das Aufkommen von Gehölzen und<br />

somit auch, dass zumindest längerfristig auf natürlichem Wege Totholz eingetragen<br />

wird, das im Gewässer zu einer Strukturanreicherung führen könnte<br />

oder durch das begrenzte Laufverlagerungen entstehen könnten.<br />

4.6 Gewässerstruktur<br />

4.6.1 Gewässerstruktur im Überblick<br />

Zum Hammbachsystem liegen Daten aus drei Gewässerstrukturkartierungen<br />

aus unterschiedlichen Jahren vor, die mit unterschiedlichen Methoden<br />

jeweils unterschiedliche Räume abdecken und kaum Überschneidungen<br />

aufweisen 3 :<br />

1. Die erste Kartierung stammt aus dem Jahr 2000/2006 und betrifft den<br />

<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) von km 6+400 bis 11+450, das FG<br />

2.50 von km 0+000 bis 0+800 und das gesamte FG 2.51.<br />

2. Die zweite Kartierung stammt aus dem Jahr 2008 und umfasst<br />

Hammbach (km 2+500 bis 16+500), <strong>Wienbach</strong> (km 0+000 bis 6+900),<br />

Kalter Bach, Midlicher Mühlenbach (km 0+000 bis 12+300) sowie<br />

Schafsbach (km 0+000 bis 3+100) 4 .<br />

3. Die dritte Kartierung wurde als Teil des <strong>KNEF</strong> zwischen Januar und April<br />

2011 für die in den ersten beiden Kartierungen noch nicht<br />

berücksichtigten Fließgewässer mit Hilfe des Programms Beach auf<br />

Grundlage der Kartieranleitung des LUA Merkblatt Nr. 14 vom November<br />

1998 durchgeführt.<br />

Insgesamt ist das Gewässersystem des Hammbaches überwiegend als stark<br />

bis sehr stark verändert einzustufen (Klasse 5 und 6). Nur auf kurzen Teilstücken<br />

werden bessere Strukturklassen erreicht. Die beiden Abschnitte, mit<br />

den besten Bewertungen (Klassen 1 bis 3 = unverändert bis mäßig verändert)<br />

liegen im <strong>Wienbach</strong> von km 2+900 bis 3+600, im Kalter Bach von km<br />

5+300 bis 5+800 und im Hammbach von km 5+600 bis 6+000.<br />

In dieser Bewertung spiegeln sich insbesondere die überwiegend intensive<br />

landwirtschaftliche Nutzung des Umfeldes, sowie die über weite Strecken<br />

fehlenden begleitenden Gehölze wider. Zudem sind die Ufer in weiten Teilen<br />

festgelegt, auch wenn die Befestigungen überwiegend überwachsen und<br />

daher nicht mehr sichtbar sind. Zu einzelnen Gewässerabschnitten liegen<br />

Erkenntnisse über massive Anschüttungen von Bauschutt im Uferbereich<br />

vor. So ist es nicht verwunderlich, dass die beiden am besten bewerteten<br />

Teilabschnitte innerhalb von Wald verlaufen, wo das Gewässer unbefestigt<br />

ist.<br />

3 In 2012 wird die Gewässerstruktur für die meldepflichtigen Gewässer landesweit neu kartiert.<br />

Der Neukartierung liegt auch eine neue Kartieranleitung zugrunde, wodurch ein direkter<br />

Vergleich der alten und neuen Daten nicht mehr möglich sein wird.<br />

4 Die Kartierungen von 2000/2006 und 2008 wurden auf einem älteren Datenbestand zu<br />

Gewässerlinien erhoben, daher treten zum Teil deutliche Lageabweichungen auf. Eine<br />

Übetragung der alten Daten auf die aktuellen Gewässerlinien hat sich nicht mit vertretbarem<br />

Aufwand umsetzbar erwiesen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

38


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Im Einzelnen ergeben sich nach den drei Parametern gegliedert folgende<br />

Strukturbewertungen:<br />

• Beim Parameter Land werden, neben den weit verbreiteten schlechten<br />

Strukturklassen 5 und 6, im Umfeld von Wald- und Brachflächen auch die<br />

Klassen 1 bis 4 erreicht. Die schlechteste Klasse 7 kommt nur untergeordnet<br />

im Bereich von angrenzenden Siedlungsflächen oder Straßen vor.<br />

• Beim Parameter Ufer überwiegen ebenfalls die Strukturklassen 5 und 6.<br />

da gehölzbestandene Uferrandstreifen, die über Totholzeintrag und Wurzelbildung<br />

für eine strukturelle Anreicherung sorgen würden, meist fehlen.<br />

In nur wenigen Teilabschnitten finden sich die Klassen 1 bis 3.<br />

• Beim Parameter Sohle sind die schlechtesten Klassen 6 und 7 am weitesten<br />

verbreitet. Aufgrund der vorrangig gestreckten bis nur schwach<br />

geschwungenen Laufform ist die Sohle strukturarm. In nur wenigen Teilabschnitten<br />

finden sich die Klassen 1 bis 3.<br />

Zahlreiche Bauwerke verteilen sich über das Gewässernetz. Es sind vorrangig<br />

Durchlässe unter Straßen oder Feldzufahrten in Längen von 2 bis 30 Metern.<br />

Daneben sind auch einige Wehre im Hammbach, <strong>Wienbach</strong>, Midlicher<br />

Mühlenbach und Kalter Bach, zwei Sandfänge im Midlicher Mühlenbach und<br />

einer im Kalter Bach sowie einige Sohlschwellen bzw. Sohlabstürze vorhanden<br />

(vgl. Karten). Verrohrungen spielen demgegenüber nur eine untergeordnete<br />

Rolle und liegen meist in ansonsten unbefestigten, landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen (Schafsbach, <strong>Wienbach</strong>, Moorbecke). Lediglich der Östliche<br />

Talgraben und das FG 1.23 sind innerhalb einer Siedlungsfläche verrohrt.<br />

Auf langer Strecke verrohrt ist auch das FG 3.5, das vermutlich künstlich<br />

zur Entwässerung höher liegender staunasser Ackerflächen geschaffen<br />

wurde.<br />

Die mit mehr als 600 m längste Verrohrung ist die Pumpstrecke im Hammbach,<br />

nahe der Mündung in die Lippe. Dieses Pumpwerk ist das bedeutendste<br />

Bauwerk mit Barrierewirkung im Bachsystem. Durch seine mündungsnahe<br />

Lage ist das gesamte Gewässersystem vom Mündungsgewässer,<br />

der Lippe, getrennt. Insbesondere ist eine Wanderung von Fischen die<br />

einen Teillebensraum im Salzwasser haben (z.B. Flussneunauge, Aal) damit<br />

ausgeschlossen.<br />

Weitere Bauwerke mit Barrierewirkung sind vor allem Wehre mit Abstürzen<br />

und Sohlschwellen. Die Wehre an Mühlen, am Blauen See und nördlich von<br />

Schloss Lembeck sind von großer wasserwirtschaftlicher bzw. Denkmalschützerischer<br />

Bedeutung und können aus diesem Grund nicht entfernt<br />

werden, obwohl sie eine Wanderbarriere darstellen. In diesen Fällen könnte<br />

die Durchgängigkeit nur durch Umgehungsgerinne oder Fischtreppen wieder<br />

hergestellt werden.<br />

Verschiedene Durchlässe stellen ebenfalls Wanderhindernisse dar, weil sie<br />

entweder nicht über eine durchgehende Sedimentführung verfügen oder<br />

sich unterhalb durch Erosion Abstürze gebildet haben. An einem Großteil<br />

der Durchlässe ist zudem die natürliche Uferlinie unterbrochen.<br />

Eine Übersicht über die Bauwerke mit Barrierewirkung 5 enthalten die Abbildung<br />

10 und die Tabelle 15, die detaillierte Darstellung der Gewässerstruktur<br />

ist Karte 2 und eine maßnahmenorientierte Wertung den Abschnittskennblättern<br />

im Anhang zu entnehmen.<br />

5 Für die Bestimmung der Hinderniswirkung werden die Ansprüche der schwimmschwachen<br />

Groppe (streng geschützte Kleinfischart, die im Gewässersystem vorkommt) zugrunde gelegt.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

!<br />

detailliertere abschnittsbezogene<br />

Angaben s. Abschnittskennblätter<br />

in Anhang<br />

39


Tabelle 15: Bedeutende Bauwerke mit Wirkung als Wanderhindernis<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Stationierung* Bauwerk Wirkung als Wanderhindernis**<br />

Hammbach (1)<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet<br />

0+500 – 1+100 Pumpwerk, Pumpstrecke, Auslass<br />

mit Kaskade<br />

ja<br />

RE<br />

2+950 Wehr in Höhe des Blauen Sees teilweise RE<br />

3+100 Sohlrampe eines nicht mehr benötigten<br />

Wehres<br />

ja RE<br />

6+300 Wehr an der Tüshaus Mühle ja RE<br />

FG 1.12<br />

0+230<br />

Kalter Bach (1)<br />

Anstaubauwerk<br />

2+550 Wehr an der Rhader Mühle<br />

ja<br />

RE<br />

3+300 Sandfang an der Ruhrstraße ja RE<br />

4+970 Absturz ja RE<br />

5+000 Absturztreppe ja RE<br />

6+190 – 6+310 Rohrdurchlass A31 ja RE<br />

FG 1.30<br />

0+500 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja<br />

RE<br />

0+520 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja RE<br />

Zitterbach (1.37)<br />

0+820 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb teilweise<br />

RE<br />

0+900 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja RE<br />

Östliche Talgraben<br />

(1.40)<br />

0+085 – 0+105 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja<br />

RE<br />

1+150 – 1+410 Verrohrung entlang der Ruhrstraße ja RE<br />

Wortbach (4.6)<br />

0+100 – 0+150<br />

Schafsbach (5)<br />

6+400 – 6+430<br />

Längere Verrohrung unterhalb einer<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />

ja<br />

RE<br />

ja RE<br />

Längere Verrohrung unter Grünland ja BOR<br />

<strong>Wienbach</strong> (2)<br />

5+600 Wehr mit Sohlabsturz<br />

ja<br />

RE<br />

6+950 Sohlabsturz ja RE<br />

7+450 Sohlabsturz Wienbecker Mühle ja RE<br />

7+700 Wehr mit Sohlabsturz teilweise RE<br />

9+470 Sohlabsturz teilweise RE<br />

10+480 Wehr nördlich Schloss Lembeck ja RE<br />

40


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Stationierung* Bauwerk Wirkung als Wanderhindernis** <br />

<strong>Kreis</strong>gebiet<br />

11+820 Sohlabsturz ja RE<br />

12+600 -12+800 Verrohrung ja RE<br />

FG 2.12<br />

0+430<br />

FG 2.32<br />

0+000<br />

Rohrdurchlass, oberhalb verstopft<br />

Rohrdurchlass mit Absturz<br />

Moorbecke<br />

(FG 2.40) seitlicher Ablauf über hohe Stein- ja<br />

RE<br />

0+080 schüttung<br />

0+710 Rohrdurchlass sedimentfrei ja RE<br />

0+725 – 0+750 Rohrdurchlass mit Absturz und sedimentfrei<br />

ja RE<br />

1+660 – 1+770 Verrohrung parallel zur Bahnhofstraße<br />

ja RE<br />

2+090 Absturz ja RE<br />

2+650 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja RE<br />

3+190 Rohrdurchlass mit Absturz unterhalb ja RE<br />

FG 2.41<br />

0+255 – 0+270 Rohrdurchlass zu gering dimensioniert<br />

ja<br />

RE<br />

0+160 Rohrdurchlass verstopft teilweise RE<br />

Midlicher Mühlenbach<br />

(3)<br />

2+540 Wehr<br />

teilweise<br />

RE<br />

3+500 Sandfang Maiberger Allee ja RE<br />

4+670 Sandfang teilweise RE<br />

5+370 Wehr an der Midlicher Mühle<br />

9+400 Durchlass an der Straße Hohe Mark<br />

mit Absturz unterhalb<br />

ja BOR<br />

* weitere Wanderhindernisse siehe Karten oder Kennblätter in der Anlage<br />

** teilweise: Wanderhindernis für Teilgruppen von MZB oder Fischen<br />

ja<br />

ja<br />

RE<br />

RE<br />

41


Abbildung 10: Wanderhindernisse für Makrozoobenthos und Fische<br />

4.6.2 Gewässerstruktur nach Abschnitten<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Die nachfolgende Beschreibung der Gewässer und Gewässerabschnitte<br />

dient dazu, einen Überblick über die wesentlichen Faktoren der Gewässerausprägung<br />

zu vermitteln. Für detailliertere Informationen sind die Daten der<br />

Strukturkartierung (liegen im beach-Format vor), zur Bauwerkskartierung<br />

(access-Datenbank) und die umfangreiche Fotodokumentation heranzuziehen.<br />

Die Angaben zur Gewässerstruktur sind den Strukturkartierungen unterschiedlicher<br />

Jahre entnommen und geben somit nicht immer den aktuellen<br />

Zustand wieder. Sofern nichts anderes vermerkt ist, bezieht sich die Angaben<br />

zur Strukturbewertung auf die Kartierung aus dem Jahre 2011 (s. Kap.<br />

4.6.1).<br />

Die im Titel jeweils genannten Gewässernummern beziehen sich auf die<br />

beim Wasser- und Bodenverband verwendeten Bezeichnungen.<br />

rot: absolutes Wanderhindernis<br />

orange: Wanderhindernis<br />

für Teilgruppen<br />

des MZB<br />

und der Fische<br />

42


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Hammbach (1 und 4)<br />

Der Hammbach ist insgesamt sehr stark verändert (Strukturklasse 6). Lediglich<br />

auf einer kurzen Teilstrecke (km 5+500 bis km 6+400) ist er nur gering<br />

bis deutlich verändert (Strukturklasse 2 bis 4). In diesem Bereich grenzt<br />

beidseitig Wald an, die Ufer sind unbefestigt und an einigen Stellen findet<br />

sich Totholz im Gewässer (s. Abschnitt 3). Die Strukturkartierung stammt<br />

von der Mündung bis km 16+500 aus dem Jahr 2008, für die restliche Strecke<br />

aus 2011.<br />

Station 0+000 bis 1+160 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in die Lippe<br />

bis zum Einlauf am Pumpwerk.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld wird von unterschiedlichen Freiflächentypen<br />

(Grünland, Acker, Brache und Wald) geprägt. Gehölze am<br />

Ufer fehlen weitgehend. In Teilen ist aber ein nutzungsfreier<br />

Uferrandstreifen vorhanden. Mehr als die Hälfte des<br />

Gewässers ist verrohrt (Pumpstrecke).<br />

Laufform/Profil:<br />

Der offene Teil des Bachlaufes wurde mit der Verlegung des Baches und der<br />

Errichtung des Pumpwerkes 2003 neu gebaut.<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis geschlängelt. Das Profil ist sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nur vereinzelt vorhanden. In der Laufschlinge hat sich innerhalb<br />

der Sohle eine Tiefrinne ausgebildet. Die Sohle besteht aus Sand.<br />

Die Ufer sind in Richtung auf den Auslass der Pumpstrecke mit Steinschüttungen<br />

befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Drei Bauwerke liegen im Gewässer: eine Brücke mit Spundwänden innerhalb<br />

des Gewässerprofils, eine Blocksteinschüttung als Kaskade im Bereich<br />

des Auslasses der Pumpstrecke und die 660 m lange Pumpstrecke. Das<br />

Pumpwerk stellt ein absolutes Wanderhindernis dar und ist als technische<br />

Lösung zur Sicherstellung des Abflusses in die Lippe zwingend erforderlich,<br />

da aufgrund von Bergsenkungen ein Abfluss im Freispiegelgefälle nicht<br />

mehr herstellbar ist.<br />

Schutzgebiete:<br />

Von der Mündung in die Lippe bis km 0+450 (Brücke) ist der Abschnitt Teil<br />

des NSG Lippeaue, das auch gleichzeitig FFH-Gebiet ist.<br />

Station 1+160 bis 3+650 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Einlauf Pumpwerk<br />

und der Heinrichstraße. Der Teilabschnitt Pumpwerk<br />

bis Blauer See wurde vor einigen Jahren im Zuge der<br />

Wiederherstellung der Vorflut mit Bau des Pumpwerkes<br />

neu gestaltet.<br />

Nutzungen:<br />

Der Großteil des Umfeldes besteht aus Siedlungsfläche,<br />

die aber nur auf Teilabschnitten direkt an die Oberkante<br />

der Gewässerböschung angrenzt. Meistens trennen schmale Gehölzstreifen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

43


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

oder Brachflächen das Gewässer von intensiveren Nutzungen. In Teilabschnitten<br />

grenzen gering befestigte Unterhaltungswege unmittelbar an die<br />

Böschungsoberkante. Daneben liegen auch Acker- und Grünlandflächen,<br />

sowie kleine Waldstücke im direkten Gewässerumfeld.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />

tief bis sehr tief. An einer Stelle ist das Ufer einseitig flach, so dass bei<br />

Hochwasser ein kleiner Erlenwald und ein Altarm überschwemmt werden.<br />

Als besondere Struktur sind lediglich ein Altarm und eine kurze Hochflutrinne<br />

zu nennen. Die Ufer sind weitgehend mit Block- oder Pflastersteinen befestigt.<br />

Punktuell sind die Ufer mit privaten Einbauten (z.B. Betontreppe) oder<br />

wildem Verbau befestigt. In Teilbereichen stocken Erlen innerhalb der<br />

befestigten Ufer, deren Wurzeln bis in das Gewässer reichen und dort trotz<br />

Befestigung einen positiven Effekt auf die Fauna im Gewässer haben. Die<br />

Sohle besteht aus Sand, vereinzelt liegt etwas Totholz im Gewässer. Das<br />

Profil zeigt in Teilen, wo keine Uferbefestigung vorhanden ist, durch Uferbänke,<br />

Krümmungserosion und Breitenerosion eine gestaltende Dynamik<br />

an.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Wege und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über<br />

das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />

ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Eine<br />

Barrierewirkung entfalten eine als Kaskade angelegte raue Gleite, ein Wehr<br />

und eine glatte Rampe.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist ab km 2+500 nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des<br />

<strong>Wienbach</strong>s“, sondern auch FFH-Gebiet.<br />

Station 3+650 bis 6+300 (Abschnitt 3)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen Heinrichstraße und<br />

dem Wehr an der Tüshausmühle in Deuten.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld wird von landwirtschaftlichen Nutzflächen (zu<br />

annährend gleichen Anteilen Acker und Grünland) sowie<br />

Waldflächen geprägt. In Teilabschnitten grenzen Siedlungs-<br />

und Brachflächen an.<br />

Nutzungsfreie Gewässerrandstreifen entlang der landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen sind nur auf kurzen Teilstrecken vorhanden. Die<br />

Siedlungsflächen grenzen mit den Gärten direkt an die Gewässerböschung<br />

an. In diesem Bereich liegen auch zwei kleine Teiche, von denen Wasser in<br />

den Hammbach eingeleitet und mit einer Tauchpumpe entnommen wird.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen, das Profil tief bis<br />

sehr tief. Punktuell ist es durch Totholz zu Uferabbrüchen gekommen und<br />

Bäume an der Mittelwasserlinie tragen zur Strukturierung der Ufer bei. Als<br />

besondere Strukturen sind vereinzelt eine kurze Hochflutrinne, Altwasser,<br />

Sturzbäume, Totholzverklauselung und eine Laufverengung zu nennen. Eine<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

44


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

ehemalige Laufschlinge im Wald ist zwar noch vorhanden, kann aufgrund<br />

der Tiefenlage des Gewässers aber nicht mehr bei Hochwasser durchströmt<br />

werden.<br />

Uferbefestigungen aus Steinschüttungen sind in Teilabschnitten vorhanden.<br />

Die ehemalige Befestigung aus Holzfaschinen ist zum Teil verfallen oder<br />

aufgrund von Überwachsung nicht mehr sichtbar, aber vermutlich noch<br />

funktionsfähig. Die Sohle weist in Teilabschnitten künstlich eingebrachten<br />

Schotter auf.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über<br />

das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />

ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Bauwerke<br />

mit einer Barrierewirkung sind nicht vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />

auch FFH-Gebiet.<br />

Station 6+300 bis 6+800 (Abschnitt 4)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Tüshausmühle<br />

in Deuten und der im <strong>KNEF</strong> vorgeschlagenen Mündung<br />

eines möglichen Umgehungsgerinnes bei km 6+800. Ab<br />

hier wird der Hammbach auch Rhader Mühlenbach genannt.<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld des kurzen Abschnitts grenzen Ackerflächen,<br />

der Mühlenteich und die Anlagen der Tüshausmühle an.<br />

Gehölze entlang der Ufer fehlen weitgehend. Ein nutzungsfreier Uferstreifen<br />

schützt das Gewässer vor Einträgen der Ackerflächen.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />

tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Das einzige Bauwerk ist das Wehr der Tüshausmühle, das einen Absturz<br />

von ca. 3 m Höhe aufweist. Zudem bildet sich oberhalb ein Rückstau. Es<br />

stellt somit ein Wanderhindernis dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />

auch FFH-Gebiet.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

45


Station 6+800 bis 9+400 (Abschnitt 5)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung des<br />

geplanten Umgehungsgerinnes bei km 6+800 und der<br />

Mündung des Kalter Baches.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld wird von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

vorrangig Grünland, geprägt. Auf kurzen Teilabschnitten<br />

grenzen Brache oder Waldflächen an. Gehölze in Ufernähe<br />

sind nur vereinzelt vorhanden. Auf 300 m grenzt ein<br />

Weg direkt an die Böschungsoberkante an.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />

tief bis tief. Besondere Strukturen sind nicht ausgeprägt. Die Sohle besteht<br />

aus Sand, vereinzelt sind Makrophytenpolster vorhanden. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist. An einigen Stellen sind verfallene Holzfaschinen sichtbar.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über<br />

das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />

ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Bauwerke<br />

mit einer Barrierewirkung sind nicht vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />

auch FFH-Gebiet.<br />

Station 9+400 bis 14+100 (Abschnitt 6)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Zufluss des<br />

Kalter Baches und der Erler Straße. Oberhalb der Mündung<br />

des Kalter Baches wechselt der Hammbach erneut<br />

den Namen und wird Rhader Bach genannt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld wird von Grünland geprägt, nur vereinzelt<br />

grenzen Ackerflächen an. Gehölze in Ufernähe sind nur<br />

punktuell vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />

tief bis tief. Besondere Strukturen sind nicht ausgeprägt. Die Sohle besteht<br />

aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege und Straßen sowie etliche Feldüberfahrten werden mittels Brücken<br />

und Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke<br />

weisen zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen<br />

Fällen unterbrochen. Bauwerke mit einer Barrierewirkung sind nicht vorhan-<br />

46


den.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />

auch FFH-Gebiet.<br />

Station 14+100 bis 18+300 (Abschnitt 7)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Erler Straße und<br />

dem Nebenlauf Nr. 4.28 in Höhe des Weges Schlicken<br />

Brook (Gemeinde Heiden). Bei Station 16+700 verläuft<br />

die Grenze zwischen den <strong>Kreis</strong>en <strong>Recklinghausen</strong> und<br />

Borken. Oberhalb der Mündung des Erler Grenzgrabens<br />

wird der Hammbach/Rhader Bach in der DGK5 als Wellbruchbach<br />

bezeichnet.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld wird von Ackerflächen geprägt, Grünland ist nur auf kurzen<br />

Strecken vorhanden. Eine dichte Reihe von Erlen oder Weiden (Kopfbäume)<br />

säumen die Ufer. Auf einer Länge von 1.300 m trennt ein 5 m breiter Gehölzstreifen<br />

den Bach von einer parallel verlaufenden Straße.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil mäßig tief bis sehr tief. Die Ufer sind mit<br />

Steinschüttungen oder Holzfaschinen befestigt. Die Gehölze auf der Uferböschung<br />

führen zwar zu einer Beschattung, haben aber keine strukturierende<br />

Wirkung auf das Gewässerprofil. Sogenannte „besondere Strukturen“ sind<br />

nicht vorhanden. Die Ansammlung von Totholz an zwei Stellen im Gewässerprofil<br />

hat aufgrund der Sohl- und Uferbefestigung keine strukturierende<br />

Wirkung auf die Ufer oder die Sohle.<br />

Die Sohle besteht aus Sand und ist überwiegend mit einer Steinschüttung<br />

befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege, Straßen und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und<br />

Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />

Bauwerke mit Barrierewirkung sind ein Absturz unterhalb eines<br />

Durchlasses und eine 10 m lange Strecke mit einer Sohl- und Uferbefestigung<br />

aus Beton, die fast keine Sedimentführung hat.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer liegt außerhalb von Naturschutz- oder FFH-Gebieten.<br />

Lediglich an einem kurzen Teilabschnitt befindet sich im Umfeld mit einem<br />

stehenden Binnengewässer und einem Erlenbruchwald ein gesetzlich geschütztes<br />

Biotop (§ 62 LG-NW).<br />

Station 18+300 bis 21+500 (Abschnitt 8)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Nebenlauf Nr. 4.28 in Höhe des<br />

Weges Schlicken Brook und der „Quelle“ an einem Rohrauslass in Höhe<br />

des Pelster Weges in Heiden. Der Abschnitt liegt komplett auf Borkener<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet (Gemeinde Heiden). Bereits im Februar 2011 gab es einen Teil-<br />

47


abschnitt, in dem keine Wasserführung mehr vorhanden<br />

war.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld wird von Ackerflächen geprägt. Grünland,<br />

Laub- und Nadelwald ist nur auf kurzen Strecken vorhanden.<br />

Das Ufer wird auf größerer Länge zumindest einseitig<br />

von einem schmalen Gehölzstreifen begleitet. Die Gehölze<br />

stehen aber oberhalb der Mittelwasserlinie.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil tief bis sehr tief. Die Ufer sind mit Steinschüttungen<br />

befestigt. Die Gehölze auf der Uferböschung führen zwar zu einer<br />

Beschattung, haben aber keine strukturierende Wirkung auf das Gewässerprofil.<br />

Sogenannte „besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht<br />

aus Sand. Teilweise ist die Sohle mit einer Steinschüttung befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über<br />

das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />

ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Bauwerke<br />

mit Barrierewirkung sind nicht vorhanden. Kurz unterhalb der Quelle<br />

wurden an drei Stellen, auf der nur noch 50 cm breiten Sohle, Steine zu einem<br />

Querriegel aufgeschichtet, die zu einem geringfügigen Rückstau führen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Schutzgebiete sind nicht vorhanden.<br />

Fließgewässer 1.12<br />

Das Fließgewässer ist insgesamt stark bis übermäßig geschädigt (Strukturklassen<br />

6 und 7). Mit den Strukturklassen 5 und 6 schneidet das Umfeld etwas<br />

besser ab. Lediglich der erste Hundertmeter-Abschnitt weist die besseren<br />

Strukturklassen 3 bis 5) mäßig bis stark verändert) auf. Nur bei den beiden<br />

letzten Abschnitten, die innerhalb eines Laubwaldes liegen ist das Umfeld<br />

mit der höchsten Strukturklasse (1) zu bewerten.<br />

Station 0+000 bis 0+500 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (km 6+290, Tüshausmühle) bis ca. 200 m unterhalb<br />

der Straße „Zur Soerheide“.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht linksseitig und teilweise auch rechtseitig<br />

aus Ackerflächen. Rechtsseitig liegt oberhalb einer hohen<br />

Böschung eine Forellenzuchtanlage, die sich 300 m<br />

entlang des Baches erstreckt. Von hier aus wird überschüssiges<br />

Wasser in den Bach eingeleitet. Weitere Nutzungen sind eine<br />

kleine Gehölzfläche und der Mühlenteich der Tüshausmühle. Gehölze sind<br />

nur einseitig vorhanden und stehen oberhalb der Mittelwasserlinie. In Randlage<br />

zu den Ackerflächen wurde teilweise ein grasiger Randstreifen ange-<br />

48


legt.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Auf den ersten 60 m unterscheidet sich das Gewässerprofil deutlich von<br />

dem oberhalb liegenden Teilabschnitt. Das Gewässer ist fast so breit wie der<br />

Hammbach und zeigt einige naturnahe Strukturen. So ist der Bachlauf mäßig<br />

geschwungen. Das Profil ist sehr tief, die Böschungen aber weitgehend<br />

naturnah. Es sind Längs- und Mittelbänke vorhanden, wodurch sich eine Differenzierung<br />

in der Sohltiefe und der Fließgeschwindigkeit ergibt.<br />

Oberhalb ist das Gewässer deutlich schmaler und weniger naturnah. Der<br />

Bachlauf ist gestreckt. Das Profil ist mäßig tief bis tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Es ist auf einer Länge<br />

von 200 m eine Uferbefestigung aus Holzfaschinen vorhanden, die aber verfällt.<br />

Da die Uferlinie oberhalb der sichtbaren Befestigung relativ gleichmäßig<br />

ist, ist zu vermuten, dass die Uferbefestigung hier überwachsen ist.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Brücke und ein Anstaubauwerk liegen im Gewässerlauf. Unterhalb der<br />

Brücke ist das Gewässer verengt und über eine Steinschüttung wird ein Höhenversprung<br />

innerhalb der Sohle aufgefangen. Das einfache Anstaubauwerk<br />

aus einer Spundwand stellt eine Wanderbarriere dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und bis km<br />

0+200 auch FFH-Gebiet.<br />

Station 0+500 bis 1+650 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von unterhalb der Straße „Zur<br />

Soerheide“ bis in ein Waldstück oberhalb eines Waldweges.<br />

Innerhalb des Waldes war im Februar 2011 keine<br />

durchgehende Wasserführung mehr vorhanden.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt durch landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />

wobei Grünland überwiegt. Lediglich auf den letzten<br />

200 Metern grenzt beidseitig Laubwald an. Gehölze in<br />

Gewässernähe gibt es nur in sehr geringem Umfang.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil sehr tief. Besondere Strukturen sind<br />

nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand mit punktuellen Makrophytenpolstern.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist, die vereinzelt auch sichtbar ist.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege, Straßen und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und<br />

Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />

Lediglich an einer Stelle stellt ein verschütteter Rohrdurchlass<br />

theoretisch ein Wanderhindernis dar. Da aber im Abschnitt oberhalb sogar<br />

im Januar 2011 keine Wasserführung mehr zu verzeichnen war, ist die einschränkte<br />

Durchgängigkeit in diesem Bereich aber ökologisch nachrangig.<br />

49


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

An einer Stelle reicht eine Viehtränke bis in das Gewässer, so dass das Ufer<br />

zertreten ist.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist bis km 1+500 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.14<br />

Das Gewässer ist insgesamt stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5<br />

bis 7). Dabei erreicht das Umfeld mit der Strukturklasse 5 die beste Bewertung.<br />

Station 0+000 bis 0+290<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 7+530) bis zu einem Rohrauslass<br />

(Dränage) in Höhe eines Bauernhofes.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld wird durch Grünland geprägt. Im mittleren<br />

Gewässerlauf grenzt eine gartenähnliche Fläche an und<br />

auf dem letzten Teilabschnitt eine Scheune. Gehölze sind<br />

in Teilabschnitten zwar vorhanden, stehen jedoch nicht an<br />

der Mittelwasserlinie und haben daher keine strukturierende Wirkung auf<br />

Sohle und Ufer.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil sehr tief. Besondere Strukturen sind<br />

nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig,<br />

so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei Rohrdurchlässe (Feldüberfahrten) befinden sich im Gewässerlauf. Beide<br />

sind für das Gewässerprofil zu gering dimensioniert, so dass sie gewässerverengend<br />

wirken. Einer der Durchlässe weist unterhalb einen Absturz<br />

auf, der eine Wanderbarriere darstellt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.15<br />

Das Gewässer ist insgesamt stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5<br />

bis 7). Dabei erreicht das Umfeld mit der Strukturklasse 5 die beste Bewertung.<br />

Station 0+000 bis 0+115<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Hammbach (bei km<br />

7+870) bis zu einem Rohrauslass, der den Beginn des Gewässers darstellt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht aus Grünland. Linksseitig verläuft in einem Abstand von<br />

einem Meter ein unbefestigter Wirtschaftsweg (Soerheide). Gehölze in Gewässernähe<br />

fehlen weitgehend.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

50


Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus<br />

Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine<br />

überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Mehrere Feldzufahrten werden mittels Rohrdurchlässen<br />

über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben<br />

also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer<br />

unterbrochen. Zudem sind die Durchlässe zu gering dimensioniert, so dass<br />

sie das Gewässerprofil verengen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.17<br />

Das Gewässer ist insgesamt deutlich bis stark verändert (Strukturklasse 4<br />

bis 7). Dabei erreicht das Umfeld mit der Strukturklasse 4 die beste Bewertung.<br />

Station 0+000 bis 0+215<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 8+000) bis zu einem Rohrauslass,<br />

der den Beginn des Gewässers darstellt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht aus Grünland. Auf einer Länge von<br />

60 m grenzt linksseitig ein Gehölzstreifen an. Vereinzelt<br />

stehen Erlen an der Mittelwasserlinie.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen, das Profil sehr tief.<br />

Besondere Strukturen sind, bis auf vereinzelte Erlenwurzeln am Ufer, nicht<br />

vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand mit Makrophyten. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Feldüberfahrt wird mittels eines Rohrdurchlasses über das Gewässer<br />

geführt. Das Querungsbauwerk weist zwar eine Sedimentführung auf, bleibt<br />

also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer<br />

unterbrochen. Zudem ist der Durchlass zu gering dimensioniert, so dass er<br />

das Gewässerprofil verengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.18<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Lediglich auf einer Länge von 100 m wird in Höhe eines Erlen-<br />

51


waldes die Strukturklasse 1 erreicht (unverändert).<br />

Station 0+000 bis 1+060<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 8+060) bis zu einem Rohrauslass in<br />

Höhe der Bahnlinie am Deutener Weg.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht überwiegend aus Grünland. Auf kurzen<br />

Teilstrecken grenzen jeweils einseitig Erlenwald,<br />

landwirtschaftliche Hoffläche und ein Stillgewässer an. Auf<br />

einer Länge von 200 m wird das Gewässer von einem asphaltierten<br />

Weg begleitet. Entlang der Böschungsoberkante stocken Gehölze<br />

in sehr lückiger Stellung. Nutzungsfreie Uferrandstreifen sind bis auf den<br />

Abschnitt im am Wald nicht vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen, das Profil sehr tief.<br />

Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand.<br />

Auf den ersten 300 m wächst Röhricht innerhalb der Gewässersohle. Die<br />

Uferlinie ist relativ gleichmäßig, vereinzelt ist eine Uferbefestigung sichtbar,<br />

so dass insgesamt von einer überwachsenen Uferbefestigung auszugehen<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

An vier Stellen werden mittels Rohrdurchlässen Wege und Feldüberfahrten<br />

über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist<br />

die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist bis km 0+300 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.20<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Lediglich das Umfeld mit dem Erlenbruchwald gilt als unverändert<br />

(Strukturklasse 1).<br />

Station 0+000 bis 0+190<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 8+660) bis zu seinem Anfang im<br />

NSG „Deutener Moor“.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft überwiegend in einem Erlenbruchwald.<br />

Nur die ersten 100 m grenzt Grünland an. Im Bereich<br />

des Grünlandes sind die Ufer frei von begleitenden<br />

Gehölzen.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig und im Bereich des Grünlandes ist das Profil<br />

stark eingetieft. Durch die Anstaubauwerke ist das Profil im Wald flach bis<br />

52


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

mäßig tief. Die Sohle besteht im Grünland aus Sand und im Bereich des<br />

Waldes aus Detritus.<br />

Bauwerke:<br />

Drei Anstaubauwerke und ein Rohrdurchlass liegen im Gewässerprofil. Die<br />

Anstaubauwerke stellen Wanderhindernisse dar und verhindern zudem eine<br />

natürliche Fließgewässerdynamik. Das Querungsbauwerk weist zwar eine<br />

Sedimentführung auf, bleibt also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist<br />

die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Deutener Moor“.<br />

Fließgewässer 1.21<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Lediglich das Umfeld mit dem Erlenbruchwald gilt als unverändert<br />

(Strukturklasse 1) und die Ufer eines anschließenden 100-Meter-<br />

Abschnittes sind nur gering verändert (Strukturklasse 2).<br />

Station 0+000 bis 0+730<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 8+870) bis zu seinem Anfang in Höhe<br />

der A31.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft überwiegend in einem Erlenbruchwald.<br />

Die ersten 100 m grenzt Grünland bzw. Grünlandbrache<br />

an und auf den letzten 200 m neben Grünland<br />

auch Acker. Bis auf die letzten 200 m säumen Gehölze<br />

durchgehend die Ufer. Ein Uferrandstreifen grenzt das Gewässer vom Grünland<br />

im Unterlauf ab.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig und auf den ersten 100 m ist das Profil sehr<br />

tief. Durch Anstaubauwerke ist das Profil im Wald eher flach bis mäßig tief.<br />

Innerhalb des Waldes befinden sich mehrere Sturzbäume im Gewässer.<br />

Aufgrund fehlender Strömung haben sie aber allenfalls geringen Einfluss auf<br />

die Laufentwicklung. Die Sohle besteht aus Sand und Detritus.<br />

Bauwerke:<br />

Drei Anstaubauwerke und zwei Rohrdurchlässe liegen im Gewässerprofil.<br />

Die Anstaubauwerke stellen Wanderhindernisse dar und verhindern zudem<br />

eine natürliche Fließgewässerdynamik. Die Querungsbauwerke weisen zwar<br />

eine Sedimentführung auf, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />

und das Gewässerprofil eingeengt. Ein Rohrdurchlass ist verstopft, so<br />

dass sich oberhalb ein Rückstau bildet.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist bis km 0+520 Teil des NSG „Deutener Moor“.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

53


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässer 1.22<br />

Das Gewässer ist stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5 bis 7).<br />

Station 0+000 bis 0+290<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 9+040) bis zum Rohrauslass einer<br />

Dränage. Auf den letzten 70 m selbst war im Februar 2011<br />

nahezu keine Wasserführung vorhanden. Lediglich im Bereich<br />

von Dränageauslässen gab es auf kurzer Strecke einen<br />

geringen Wasserfluss.<br />

Nutzungen:<br />

An das Gewässer grenzen Ackerflächen und Grünland an.<br />

Auf den ersten 200 m fehlen Gehölze weitgehend. In einem Teilabschnitt<br />

verläuft parallel ein unbefestigter Wirtschaftsweg. In diesem Bereich stocken<br />

Gehölze innerhalb der steilen und hohen Gewässerböschung zum Weg.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil stark eingetieft. Sogenannte<br />

„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand<br />

und Detritus. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass von einer Uferbefestigung<br />

auszugehen ist.<br />

Bauwerke:<br />

Ein Weg wird mittels eines Rohrdurchlasses geführt. Das Querungsbauwerk<br />

weist zwar eine Sedimentführung auf, bleibt also im Wasserkörper durchgängig,<br />

jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Profil<br />

wird eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist bis km 0+200 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.23<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Lediglich das Umfeld im Laubwald gilt als unverändert (Strukturklasse<br />

1).<br />

Station 0+000 bis 0+730 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 9+040) bis zu einer langen Verrohrung<br />

westlich der A31.<br />

Nutzungen:<br />

An das Gewässer grenzen überwiegend Laubwald und ein<br />

Feuchtgebiet mit einem großen Stillgewässer an. Auf kürzen<br />

Teilabschnitten schließt Grünland oder Nadelwald an.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Es befindet<br />

sich relativ viel Totholz im Gewässer. Aufgrund der äußerst geringen Fließgeschwindigkeit<br />

und dem relativ breiten Gewässerprofil hat das Totholz allenfalls<br />

geringe Wirkung auf die Laufentwicklung. Die Sohle besteht aus<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

54


Sand, Detritus und Makrophyten.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

An zwei Stellen befinden sich Wehre, die durch ihre Abstürze und den jeweils<br />

entstehenden Rückstau eine Barrierewirkung haben. Sie dienen zum<br />

einen als Anstau für ein Stillgewässer und zum anderen verhindern sie die<br />

Entwässerung der moorigen Bereiche. Straßen queren das Gewässer mittels<br />

zweier Verrohrungen. Beide weisen eine Sedimentführung auf. Die Verrohrung<br />

unter der A31 ist ausreichend dimensioniert, aber mit 55 m sehr lang.<br />

Die andere kurze Verrohrung hat unterhalb einen Absturz (Mündung Hammbach)<br />

und stellt aus diesem Grunde eine Wanderbarriere dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Bis km 0+580 ist der Bach Teil eines Naturschutzgebietes. Er bildet die<br />

Grenze zwischen dem NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und NSG „Deutener<br />

Moor“.<br />

Station 0+730 bis 1+280 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt beginnt mit einer Verrohrung an einer Geländekante<br />

in Höhe des Hofes Tappe und endet 300 m<br />

nördlich des Hofes. Zur Zeit der Bestandsaufnahme<br />

(02/2011) war der Abschnitt bis auf stehendes Restwasser<br />

trocken.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht aus einer Hoflage und Ackerflächen.<br />

Die landwirtschaftliche Nutzung reicht fast bis an die<br />

Oberkante des Gewässers heran, Gehölze fehlen vollständig.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht überwiegend aus vegetationsfreiem<br />

humosen Boden bzw. ist mit terrestrischen Gräsern bewachsen.<br />

Bauwerke:<br />

Eine 300 m lange Verrohrung im Bereich einer Hoflage unterbricht die<br />

Durchgängigkeit des Gewässers und stellt ein Wanderhindernis dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist kein NSG oder § 62-Biotop vorhanden.<br />

Fließgewässer 1.23.1<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Lediglich das Umfeld im Bereich einer Brache und eines Feuchtgebietes<br />

ist mit der Strukturklasse 1 bzw. 2, als unverändert bis gering verändert<br />

zu bewerten.<br />

Station 0+000 bis 0+400<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in Fließgewässer 1.23<br />

bis wenige Meter nördlich der A31.<br />

55


Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht aus unterschiedlichen Nutzungen,<br />

dazu gehören ein Feuchtgebiet mit Laubwald, Grünland,<br />

Grünlandbrache und Nadelwald. Der Bach ist überwiegend<br />

von Gehölzen begleitet.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt, das Profil im Feuchtgebiet<br />

flach, ansonsten sehr tief. Besondere Strukturen sind bis<br />

auf einige Unterstände, nicht vorhanden. Die Sohle besteht<br />

aus Sand und Detritus.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Über mehrere Rohrdurchlässe queren Wege und Straßen das Gewässer. Die<br />

Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im<br />

Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />

und das Profil wird zum Teil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist bis km 0+200 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.24<br />

Da das Gewässer zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) weitgehend trocken<br />

war, konnte lediglich das Umfeld bewertet werden. Es sind die Strukturklassen<br />

1 bis 6 vertreten (unverändert bis sehr stark verändert). Die besseren<br />

Strukturklassen wurden im Bereich eines Laubwaldes und von Grünland<br />

mit Saumstreifen erreicht.<br />

Station 0+000 bis 0+280<br />

Der Bach erstreckt sich von seiner Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 9+230) bis zu einem Rohrauslass.<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld grenzen Grünland und Laubwald an. Gehölze<br />

sind außerhalb des Waldes im lockeren Stand vorhanden.<br />

Auf den ersten 50 m verläuft parallel ein befestigter Wirtschaftsweg.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und Detritus. Punktuell<br />

liegt Totholz im Gewässerprofil.<br />

Bauwerke:<br />

An mehreren Stellen werden Feldzufahrten und ein Wirtschaftsweg mit<br />

Rohrdurchlässen über den Bach geführt. Einer der Durchlässe stellt ein<br />

Wanderhindernis dar, da er verstopft ist und Wasser diesen Bereich nur<br />

durchsickern kann. Die anderen Rohrdurchlässe weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, aber die Ufer sind unterbrochen und das Gewässerprofil<br />

eingeengt.<br />

56


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Kalter Bach (1)<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis sehr stark verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 6). Auf kurzen Teilabschnitten werden mit Strukturklasse 1 bis 4 deutlich<br />

bessere Werte erreicht. Hervorzuheben ist der Teilabschnitt von km<br />

4+900 bis 5+800, wo auf fast 1 km die Strukturklassen 1 bis 3 überwiegen<br />

und das Gewässer somit unverändert bis mäßig verändert ist. Die Strukturkartierung<br />

stammt aus dem Jahr 2008.<br />

Station 0+000 bis 2+250 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />

Hammbach bei km 9+400 und der Rhader Mühle. In diesem<br />

Abschnitt wird der Kalter Bach noch Rhader Mühlenbach<br />

genannt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft zwischen landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen, wobei die Grünlandnutzung leicht überwiegt.<br />

Im Umfeld sind einige Hoflagen vorhanden. Gehölze am<br />

Ufer sind unterschiedlich verteilt. Es gibt Teilabschnitte mit einer dichten<br />

Reihe von Kopfweiden, solche mit einer lockeren Reihe von Erlen oder Einzelbäumen<br />

und Teilabschnitte, die über weite Strecken frei von jeglichen<br />

Gehölzen sind.<br />

Laufform/Profil:<br />

Das Fließgewässer ist überwiegend geradlinig. Das Profil ist mäßig tief bis<br />

sehr tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus<br />

Sand. Die Ufer sind mit Holzfaschinen befestigt, die zum Teil verfallen.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Wege und Straßen, sowie eine Bahnlinie werden mittels Brücken und<br />

Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />

An einer Stelle befindet sich eine Sohlschwelle.<br />

Schutzgebiete:<br />

Von km 0+430 bis 1+230 ist der Kalter Bach Teil des NSG „Rhader Wiesen“<br />

ansonsten Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“. Zudem ist der<br />

Kalter Bach als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />

Station 2+450 bis 2+800 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt umfasst den Gewässerlauf von knapp unterhalb der Rhader<br />

Mühle bis ca. 100 m oberhalb des Mühlenteiches.<br />

Nutzungen:<br />

Im rechtsseitigen Umfeld grenzen Siedlungsflächen mit Gärten direkt an das<br />

Gewässer an. Das linksseitige Umfeld besteht aus Grünland und einem Stillgewässer<br />

(Mühlenteich). Gehölze am Ufer sind zum Teil vorhanden.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

57


Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis<br />

sehr tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die<br />

Gewässersohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, vereinzelt ist eine Uferbefestigung sichtbar,<br />

so dass insgesamt von einer überwachsene Uferbefestigung<br />

auszugehen ist.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Eine Straße wird mittels eines Durchlasses über den Bach<br />

geführt. Dem Durchlass fehlt eine Sedimentführung. Zudem befindet sich direkt<br />

unterhalb ein Absturz. Ein weiteres Bauwerk ist ein Streichwehr mit einer<br />

glatten Rampe, über das der Mühlenteich gespeist wird. Beide Bauwerke<br />

haben eine massive Barrierewirkung.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Kalter Bach ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />

als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />

Station 2+800 bis 6+190 (Abschnitt 3)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von oberhalb des Mühlenteiches<br />

in Rhade bis kurz vor der A31.<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld überwiegen landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />

die zu annähernd gleichen Teilen als Grünland oder Acker<br />

genutzt werden. Auf den letzten 1.000 m des Abschnittes<br />

überwiegt hingegen Wald (zur Hälfte Nadelholzbestand, in<br />

kleineren Teilen in der Aue Erlenwald). Innerhalb der<br />

Waldfläche befindet sich jedoch eine gartenähnliche Nutzung mit einem<br />

großen Stillgewässer und einer Wiese. Gehölze am Ufer sind unterschiedlich<br />

verteilt. Es gibt Teilabschnitte mit einer dichten Reihe von Kopfweiden, mit<br />

einer lockeren Reihe von Erlen oder mit Einzelbäumen. Andere Teilabschnitte<br />

sind über weite Strecken frei von jeglichen Gehölzen. Eine Forellenzuchtanlage<br />

leitet überschüssiges Wasser in den Kalter Bach ab.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig bis mäßig geschwungen, auf kurzen Teilstrecken<br />

auch mäandrierend. Das Profil ist mäßig tief bis sehr tief (vereinzelt<br />

flach). An besonderen Strukturen sind Prallbäume und Unterstände vorhanden.<br />

Die Gewässersohle besteht aus Sand.<br />

Uferbefestigungen aus Steinschüttungen und Betonfertigteilen sind in Teilabschnitten<br />

vorhanden. Die Befestigung aus Holzfaschinen ist zum Teil verfallen<br />

oder aufgrund von Überwachsung nicht sichtbar. Punktuell wurde die<br />

Sohle mit einer lockeren Steinschüttung befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege, Feldüberfahrten und Straßen werden mittels Brücken und<br />

Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />

jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Neben<br />

einer Sohlschwelle aus Wasserbausteinen, die für die Längsdurchgängigkeit<br />

unproblematisch ist, stellen ein Sandfang und zwei Abstürze Wan-<br />

58


derhindernisse dar.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />

auch FFH-Gebiet.<br />

Station 6+190 bis 8+480 (Abschnitt 4)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der A31 und dem<br />

Gewässeranfang in Höhe einer Moorfläche und fällt im<br />

Sommer längere Zeit trocken.<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld dominieren Waldflächen (weit überwiegend<br />

Nadelgehölze). Ackerbaulich genutzte Flächen grenzen<br />

auf den letzten 400 m des Abschnittes an das Gewässer<br />

an. In Teilabschnitten verläuft in geringem Abstand ein<br />

Wirtschaftsweg. Innerhalb des Waldes wachsen Bäume auf der Böschungsoberkante<br />

des Fließgewässers. Im Bereich der Ackerflächen sind hingegen<br />

nur vereinzelt Gehölze vorhanden. Entlang der Ackerflächen wird ein grasiger<br />

Saumstreifen von 1 bis 2 m nicht bearbeitet.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie<br />

ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege, Feldüberfahrten und Straßen werden mittels Durchlässen über<br />

das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen nur zum Teil eine<br />

Sedimentführung auf. Die Durchgängigkeit der Ufer ist unterbrochen und<br />

das Gewässerprofil eingeengt. Somit stellen einige Durchlässe eine Wanderbarriere<br />

dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.30<br />

Das Gewässer ist stark bis vollständig verändert (Strukturklassen 5 bis 7).<br />

Station 0+000 bis 1+680<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter Bach (bei km<br />

0+290) bis fast zur Straße „Am Hagen“.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht vorwiegend aus ackerbaulich genutzten Flächen.<br />

Nur vereinzelt grenzen Grünland oder Wald (Laub- und Nadelwald)<br />

an. An einem Teilabschnitt verläuft parallel zum Fließgewässer ein unbefestigter<br />

Wirtschaftsweg. Im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzflächen stocken<br />

nur vereinzelt Gehölze in Ufernähe. Auf den letzten 200 m existiert<br />

linksseitig zwischen Ackerfläche und Bach ein ca. 1,5 m breiter grasiger<br />

Uferrandstreifen.<br />

59


Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil überwiegend<br />

sehr tief. Nur auf einem kurzen Teilstück ist das Profil weniger<br />

tief. Sogenannte „besondere Strukturen sind nicht<br />

vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist punktuell<br />

mit einer Steinschüttung befestigt. Die Ufer sind mit Holzfaschinen<br />

befestigt, die aber überwiegend mit Gräsern<br />

überwachsen sind.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege, Feldüberfahrten, Straßen und eine Bahnlinie werden mittels<br />

Rohrdurchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />

und das Profil eingeengt. Unterhalb von zwei Rohrdurchlässen hat sich<br />

durch Erosion ein Absturz gebildet, der eine Wanderbarriere darstellt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Nur die ersten 200 m sind Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.37<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

5 bis 7). Lediglich auf den ersten 400 Metern ist der Parameter Sohle mit<br />

Strukturklasse 3 oder 4 deutlich besser bewertet, wo Totholz im Gewässerprofil<br />

zu Uferabbrüchen und einer Laufweitung geführt hat.<br />

Station 0+000 bis 2+580<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />

Bach (bei km 1+750) bis in Höhe Michaelisweg, westlich<br />

von Lembeck. Zur Zeit der Bestandsaufnahme im<br />

Februar 2011 nahm die Wasserführung ab km 2+200 so<br />

deutlich ab, so dass nachfolgend nur noch Restwasser<br />

(Pfützen) vorhanden war.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht vorwiegend aus landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche (Acker, Grünland). Immer wieder grenzen Gebäude-<br />

und Hofflächen direkt an das Ufer an. Auf einer Länge von 900 m verläuft in<br />

sehr geringem Abstand ein Weg parallel zum Gewässer. An Teilabschnitten<br />

sind Gehölzstreifen oder Baumreihen vorhanden. Nur im Unterlauf grenzt<br />

linksseitig ein mit 300 m Länge größerer gehölzbestandener Randstreifen<br />

an.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der überwiegende Teil des Laufes ist geradlinig und strukturarm. Das Profil<br />

ist tief bis sehr tief. Die Sohle besteht aus Sand. Auf den ersten 500 m sind<br />

das Profil und die Sohle strukturreicher und weniger geradlinig. Hier befindet<br />

sich linksseitig ein Gehölzstreifen, von dem Totholz eingetragen wird, was zu<br />

Uferabbrüchen und einer Laufweitung geführt hat. Uferbefestigungen sind,<br />

wenn vorhanden, überwachsen. An einigen Teilabschnitten sind Holzfaschinen<br />

zu erkennen, die im Verfall begriffen sind. Dadurch ist die Uferlinie hier<br />

eher unregelmäßig.<br />

60


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Straßen und Feldüberfahrten werden mittels Rohrdurchlässen über<br />

das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen nur zum Teil eine<br />

Sedimentführung auf, die Ufer sind unterbrochen und das Profil wird zum<br />

Teil eingeengt. Unterhalb einiger Durchlässe hat sich durch Erosion ein Absturz<br />

gebildet, der als Wanderbarriere wirkt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Nur die ersten 200 m von der Mündung aus sind Teil des NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Östlicher Talgraben (1.40)<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

5 bis 7). Lediglich punktuell wird an jeweils zwei Stellen bei den Parametern<br />

Sohle und Land die Strukturklasse 4 (deutlich verändert) erreicht.<br />

Station 0+000 bis 0+200 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />

Bach (in Höhe der Rhader Mühle bei km 2+450) bis zu<br />

der im <strong>KNEF</strong> vorgeschlagenen Mündung eines möglichen<br />

Umgehungsgerinnes für den Kalter Bach.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld wird von Ackerflächen, dem Mühlenteich und<br />

Siedlungsflächen geprägt. An einer Stelle grenzt eine Ablagerung<br />

an. Gehölze stocken auf der gesamten Länge<br />

entlang der Ufer. Oberhalb der Lembecker Straße bestehen die Gehölze aus<br />

Kopfweiden, die in einem dichten Stand entlang der Ufer stehen.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit Holzfaschinen<br />

und Steinschüttungen befestigt. In weiten Teilen sind die Befestigungen<br />

überwachsen.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Straße wird mittels eines Rohrdurchlasses über das Gewässer geführt.<br />

Das Querungsbauwerk hat keine Sedimentführung auf der Sohle sowie einen<br />

hohen Absturz unterhalb und stellt somit eine Wanderbarriere dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

61


Station 0+200 bis 2+390 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der im <strong>KNEF</strong> vorgeschlagenen<br />

Mündung eines möglichen Umgehungsgerinnes für<br />

den Kalter Bach bis zu einem Wirtschaftsweg östlich der<br />

A31.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld grenzen Acker-, Grünland-, Siedlungs- und<br />

Waldflächen an. Die Waldflächen setzen sich vorwiegend<br />

aus Nadelgehölzen zusammen. Innerhalb des Waldes liegen<br />

in Gewässernähe zahlreiche feuchte bis nasse Standorte. Auf längerer<br />

Strecke verläuft parallel eine asphaltierte Straße.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />

tief bis sehr tief. Punktuell haben sich Kolke als besondere Sohlstrukturen<br />

gebildet. Die Sohle besteht aus Sand. Außerhalb des Waldes sind nur in<br />

Teilabschnitten Gehölze am Ufer vorhanden, die sich aus einer dichten Reihe<br />

von Kopfweiden zusammensetzen. Uferbefestigungen sind, soweit vorhanden,<br />

überwachsen. An einigen Teilabschnitten sind Holzfaschinen zu erkennen,<br />

die bereits verfallen.<br />

Bauwerke:<br />

Zahlreiche Wege, Straßen und Feldzufahrten werden mittels Rohrdurchlässen<br />

über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />

jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Profil<br />

eingeengt. Eine Barrierewirkung hat eine 260 m lange Verrohrung innerhalb<br />

der Siedlungsfläche.<br />

Schutzgebiete:<br />

Bis km 0+870 ist der Abschnitt Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.43<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). In einigen Teilabschnitten wird den Parametern Sohle<br />

oder Umfeld die Strukturklasse 5 (stark verändert) zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 1+150<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />

Bach (bei km 2+520) bis zu einer Bahntrasse (in<br />

Dammlage) nördlich der Ruhrstraße.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist besonders rechtsseitig von Siedlungsflächen<br />

geprägt. Die Gartennutzungen gehen bis an die<br />

Oberkante des Ufers oder beziehen das Fließgewässer in<br />

die Gartennutzung mit ein. Ein kleiner Teich befindet sich<br />

neben dem Gewässer. Die ersten 300 m verläuft das Fließgewässer eingeengt<br />

zwischen Gärten und dem teilweise kleingärtnerisch genutzten Damm<br />

zum Kalter Bach. Rechtsseitig begleiten Siedlungsflächen noch weitere 400<br />

m das Gewässer. Linksseitig grenzt Grünland an. Im weiteren Verlauf überwiegen<br />

dann beidseitig Ackerflächen. Gehölze wachsen nur vereinzelt am<br />

62


Fließgewässer.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Im Bereich der Gartennutzung<br />

wurden die Ufer mit unterschiedlichen Materialien befestigt (u.a. Betonplatten,<br />

Betonstufen, Natursteinmauern), sonst sind Holzfaschinen erkennbar.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Wege, Feldzufahrten und Übergänge werden mittels Stegen und<br />

Rohrdurchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />

jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen. Eine Barrierewirkung<br />

haben drei Sohlschwellen und eine 35 m lange Verrohrung.<br />

Schutzgebiete:<br />

Bis km 0+760 ist der Abschnitt Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.44<br />

Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Das<br />

Umfeld wird dagegen fast durchgehend mit der Strukturklasse 5 (stark verändert)<br />

bewertet.<br />

Station 0+000 bis 0+380<br />

Das kurze Fließgewässer erstreckt sich zwischen der<br />

Mündung in das Fließgewässer 1.43 (bei km 0+500) und<br />

der Ruhrstraße.<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld grenzt meist Grünland an, entlang der letzten<br />

100 m verläuft parallel eine asphaltierte Straße. Gehölze<br />

sind, bis auf ein Einzelgehölz, am Gewässer nicht vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie<br />

ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Straße und eine Feldzufahrt werden mittels Rohrdurchlass über das<br />

Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen und engen das Gewässerprofil ein.<br />

Im Bereich vor der Mündung ist das Gewässer innerhalb von Grünland verrohrt,<br />

was aufgrund der Länge und des geringen Rohrdurchmessers zu einem<br />

Wanderhindernis führt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

63


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässer 1.46<br />

Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7).<br />

Dem Umfeld wird dagegen fast durchgehend die Strukturklasse 5 (stark verändert)<br />

zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+120<br />

Das Gewässer erstreckt sich zwischen der Mündung in<br />

den Kalter Bach (bei km 3+500) und der Verrohrung an<br />

einer Feldüberfahrt am Fließgewässer 1.47.<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld grenzt Grünland an. Gehölze sind nicht vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />

Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie<br />

ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

Es existiert lediglich ein Rohrdurchlass für eine Feldüberfahrt, der aber<br />

gleichzeitig den Gewässeranfang markiert und daher nicht als Wanderbarriere<br />

wirkt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.47<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

6 bis 7). Das Umfeld ist dagegen durchgehend besser mit den<br />

Strukturklassen 4 und 5 (deutlich bis stark verändert) bewertet.<br />

Station 0+000 bis 0+225<br />

Das Gewässer erstreckt sich zwischen der Mündung in<br />

den Kalter Bach (bei km 3+670) und einem feuchten Erlenwald.<br />

Oberhalb des Erlenwaldes war das Gewässer bereits<br />

zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme im Februar<br />

2011 trocken.<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld grenzt überwiegend Grünland, im Bereich des<br />

Gewässeranfangs auch Erlenbruchwald an. Zum Teil sind<br />

Gehölze am Ufer vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

64


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Es existiert lediglich ein Rohrdurchlass für eine Feldüberfahrt, der zwar eine<br />

Sedimentführung aufweist, aber das Ufer unterbricht und das Gewässerprofil<br />

einengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist bis km 0+170 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.50<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark verändert (Strukturklasse 6). Das<br />

Umfeld ist dagegen mit den Strukturklassen 4 und 5 (deutlich bis stark verändert)<br />

durchgehend besser bewertet. Dem Parameter Sohle wurde auf<br />

dem ersten 100-Meter-Abschnitt die Strukturklasse 4 zugewiesen. Bei einer<br />

zweiten Begehung im August 2011 war oberhalb von km 0+200 keine Wasserführung<br />

mehr vorhanden, so dass in diesem Bereich von einem „temporären<br />

Fließgewässer“ auszugehen ist.<br />

Station 0+000 bis 1+580<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />

Bach (bei km 4+790) bis zu feuchten Grünlandflächen<br />

östlich der A31 (NSG „Wessendorfer Elven“).<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld grenzt Acker oder Grünland an, auf kurzen<br />

Teilstücken auch Wald (Laub- und Nadelwald). Gehölze<br />

wachsen in lockeren Abständen am Ufer. Im ersten 100-<br />

Meter-Abschnitt ist der Gehölzbewuchs dichter und die<br />

landwirtschaftliche Nutzung reicht aufgrund des starken<br />

Geländeeinschnitts nicht so dicht an die tatsächliche<br />

Uferböschung heran. Auf weiten Strecken ist zumindest<br />

ein 2 m breiter grasiger Saumstreifen vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief.<br />

Sogenannte „besondere Strukturen“ sind allenfalls in geringem<br />

Umfang vorhanden. Die Sohle besteht aus Kies<br />

und Sand. Teilweise ist die Sohle mit einer Steinschüttung<br />

befestigt. Die Ufer sind vermutlich weitgehend mit Holzfaschinen befestigt,<br />

die von Gräsern überwachsen sind. In Teilen ist die Uferbefestigung sichtbar.<br />

Eine Ausnahme von dem eher gleichförmigen Lauf und Profil bildet der erste<br />

100-Meter-Abschnitt, in dem der Lauf mäßig geschwungen ist und sich einige<br />

besondere Strukturen ausgebildet haben. Der Teilabschnitt liegt in einem<br />

schmalen und tiefen Geländeeinschnitt.<br />

Bauwerke:<br />

Verschiedene Straßen, Wege, Feldüberfahrten und eine Bahnlinie queren<br />

mittels Durchlässen das Gewässer.<br />

Die Durchlässe weisen zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, unterbrechen<br />

aber das Ufer und engen das Gewässerprofil ein. An mehreren Stellen<br />

befinden sich kleine Sohlschwellen aus Pflastersteinen auf der Sohle.<br />

Schutzgebiete:<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

65


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Das Fließgewässer ist bis km 0+170 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.50.1<br />

Das Gewässer wird überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

6 und 7) bewertet. Lediglich das rechte Umfeld ist mit der Strukturklasse<br />

5 besser bewertet. Es handelt sich vermutlich um ein temporär wasserführendes<br />

Fließgewässer.<br />

Station 0+000 bis +130<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in das FG<br />

1.50 (bei km 1+250) bis zu einem Brunnen ca. 90 m östlich.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer ist von Grünland und Acker umgeben. Es<br />

sind keine Gehölze vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist teilweise mit<br />

Gräsern bewachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Feldüberfahrt wird mittels Rohrdurchlass über das Gewässer geführt.<br />

Eine Sedimentführung ist vorhanden, jedoch sind die Ufer unterbrochen und<br />

das Profil verengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer liegt im NSG „Wessendorfer Elven“.<br />

Fließgewässer 1.56<br />

Schon zur Zeit der Bestandsaufnahme im Februar 2011 war das Gewässer<br />

trocken, so dass nur der Parameter Umfeld bewertet werden konnte. Das<br />

Umfeld ist überwiegend stark verändert (Strukturklasse 5). Lediglich zwei<br />

Abschnitte sind einseitig mit deutlich verändert (Strukturklasse 4) bewertet,<br />

da hier anstelle des Nadelwaldes Laubwald angrenzt (allerdings auch ein<br />

unbefestigter Unterhaltungsweg).<br />

Station 0+000 bis 0+590<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Kalter Bach (bei km 6+550) bis zu einem kleinen Teich<br />

östlich eines Parkplatzes an der A31.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Laub- und Nadelwald.<br />

Auf den ersten 200 m verläuft parallel ein Wirtschaftsweg.<br />

Rechtsseitig liegt im geringen Abstand ein Rückhaltebecken,<br />

in das die Entwässerung des Autobahnparkplatzes<br />

eingeleitet wird.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

66


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis tief. Sogenannte<br />

„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand.<br />

Teilweise sind die Sohle mit einer Steinschüttung und die Ufer mit Holzfaschinen<br />

befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Es existiert lediglich ein Rohrdurchlass für einen Wirtschaftsweg, der zwar<br />

eine Sedimentführung aufweist, aber das Ufer unterbricht und das Gewässerprofil<br />

eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer liegt bis km 0+300 im NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 1.57<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

5 bis 7), allerdings zeigt sich an mehreren Abschnitten bei einzelnen Parametern<br />

mit Strukturklasse 4 (deutlich verändert) ein besserer Zustand. Das<br />

Gewässer fällt vermutlich im Sommer trocken.<br />

Station 0+000 bis 1+000<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Kalter Bach (bei km 6+910) bis zur Straße Torfvenn.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus Ackerflächen<br />

und Grünland. Auf den ersten 300 m grenzen Laub-<br />

und Nadelwald an. Das Gewässer wird fast durchgehend<br />

zumindest einseitig von Gehölzen begleitet, in Teilabschnitten<br />

auch beidseitig.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Die Sohle<br />

besteht aus Sand. Die Sohle ist teilweise mit einer Steinschüttung und die<br />

Ufer mit Holzfaschinen befestigt. Die Holzfaschinen verfallen, so dass die<br />

Uferlinie in Teilabschnitten ungleichförmig ist. An einigen Stellen liegt etwas<br />

Totholz im Profil.<br />

Bauwerke:<br />

Einige Straßen und Feldzufahrten werden mittels Rohrdurchlässen über das<br />

Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend eine<br />

Sedimentführung auf, aber bei allen ist das Ufer unterbrochen und das Profil<br />

eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Bis km 0+260 ist der Bachlauf Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“<br />

und ab km 0+660 Teil des NSG „Wessendorfer Elven“.<br />

Fließgewässer 1.58<br />

Das Gewässer teilt sich fast zu gleichen Teilen in sehr stark bis vollständig<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

67


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

verändert (Strukturklasse 6 und 7) und in mäßig bis deutlich verändert<br />

(Strukturklasse 3 und 4) auf. Das Gewässer fällt vermutlich im Sommer trocken.<br />

Station 0+000 bis 0+740<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Kalter Bach (bei km 7+380) bis nördlich eines Wirtschaftsweges,<br />

an dem das Gewässer an einem Rohrauslass<br />

beginnt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld wird überwiegend von Nadelwald<br />

eingenommen. Oberhalb von km 0+600 grenzen Ackerflächen<br />

und Grünland an. Außerhalb des Waldes gibt es nur auf einem kurzen<br />

Teilstück Gehölze am Ufer.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist überwiegend geradlinig, aber bei km 0+500 - abweichend<br />

von den meisten Gewässerabschnitten im Hammbachsystem - auf kurzer<br />

Strecke auch stark geschwungen. Das Profil ist flach bis sehr tief. Die Ufer<br />

sind teilweise mit Holzfaschinen befestigt. Die Holzfaschinen verfallen bereits,<br />

so dass die Uferlinie ungleichförmig ist. So konnten sich erste Uferabbrüche<br />

bilden, die zu einer Strukturierung im Profil führen. An einigen Stellen<br />

liegt Totholz im Gewässer. Die Sohle besteht aus Kies und Sand.<br />

Bauwerke:<br />

Ein Wirtschaftsweg wird über einen Rohrdurchlass über das Gewässer geführt.<br />

Das Querungsbauwerk weist eine nur geringe Sedimentführung auf,<br />

das Ufer ist unterbrochen und das Profil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Fließgewässer 1.58.1<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

6 und 7). Lediglich im Umfeld wird vereinzelt die Strukturklasse 5<br />

(stark verändert) erreicht. Das Gewässer fällt vermutlich im Sommer trocken.<br />

Station 0+000 bis 0+360<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in das<br />

Fließgewässer 1.58 (bei km 0+600) bis östlich der A31.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld setzt sich aus Laubwald, Acker und Grünland<br />

zusammen. Die ersten 100 m verläuft in einem Abstand<br />

von wenigen Metern parallel zum Gewässer ein Wirtschaftsweg.<br />

Innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

sind nur wenige Einzelgehölze in Ufernähe vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

68


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Kies und Sand. Die Uferlinie ist<br />

relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

An zwei Stellen queren Überfahrten mittels Rohrdurchlässen das Gewässer.<br />

Bei einem der beiden Durchlässe fehlt eine Sedimentführung und unterhalb<br />

des Rohrauslasses hat sich durch Erosion ein Absturz gebildet. Zudem sind<br />

die Ufer unterbrochen und das Profil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Fließgewässer 4.4<br />

Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Lediglich<br />

der Parameter Umfeld wird mit der Strukturklasse 5 (stark verändert)<br />

besser bewertet.<br />

Station 0+000 bis 0+170<br />

Das Fließgewässer mündet bei km 11+420 in den Hammbach<br />

(hier als Rhader Bach bezeichnet). Das Gewässer<br />

„entspringt“ an einem Rohrauslass<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland, das bis an<br />

die Uferböschung heranreicht. Gehölze sind nicht vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />

Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie<br />

ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer liegt innerhalb des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

69


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Wortbach (4.6)<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Dabei wird der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 5 besser<br />

bewertet als die Parameter Sohle oder Ufer. An zwei Abschnitten wird im<br />

Umfeld sogar einseitig die Strukturklasse 4 (deutlich verändert) erreicht. Hier<br />

befinden sich ein Randstreifen und ein Stillgewässer mit einer Gehölzfläche.<br />

Das Gewässer fällt im Sommer trocken.<br />

Station 0+000 bis 1+840<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Hammbach (hier als Rhader Bach bezeichnet)(bei<br />

km 11+640) bis westlich des Wellbrockweges.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht zu 2/3 aus Grünland und zu<br />

1/3 aus Acker. In Höhe der Mündung grenzen auf 350 m<br />

eine Hoflage und im weiteren Verlauf die ausgedehnten<br />

Gärten einer Wohnsiedlung an. Die verschiedenen Nutzungen<br />

reichen bis unmittelbar an die Uferböschung heran.<br />

In Ufernähe stocken nur vereinzelt und allenfalls einseitig Gehölze. Es gibt<br />

aber auch längere Abschnitte ohne Gehölze.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Feldüberfahrten und ein Weg queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />

Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Ein Rohrdurchlass<br />

ist mit Sediment zugesetzt, so dass sich oberhalb ein kleiner<br />

Rückstau bildet.<br />

An einer Stelle befindet sich eine 45 m lange Verrohrung unter einer Grünlandfläche,<br />

die ein Wanderhindernis darstellt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Bis km 1+360 bildet das Fließgewässer die Grenze des NSG „Rhader Wiesen“<br />

und ist Teil dieses Schutzgebietes.<br />

Fließgewässer 4.8<br />

Da das Gewässer zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) keine Wasserführung<br />

hatte, konnte nur der Parameter Umfeld kartiert werden.<br />

Station 0+000 bis 0+770<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Hammbach (Rhader<br />

Bach) bei km 13+620 bis fast zur Rhader Straße.<br />

Nutzungen:<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

70


Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus Ackerflächen,<br />

die bis an die Böschungsoberkante reichen und nur<br />

untergeordnet aus Grünland und Mischwald. Auf den letzten<br />

170 m verläuft in einem Abstand von nur wenigen Metern<br />

parallel ein unbefestigter Wirtschaftsweg. Gehölze<br />

stocken vereinzelt in Ufernähe.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis<br />

sehr tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die<br />

Sohle besteht aus terrestrischen Gräsern.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Vermutlich existieren an mehreren Stellen Rohrdurchlässe um Wege und<br />

Feldüberfahrten über das Gewässer zu führen, die aber nicht näher beschrieben<br />

werden können, da Vorort nur grasbewachsene Böschungen zu<br />

sehen sind und keine Ein- oder Auslässe.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer liegt nur auf den ersten 160 m im NSG „Bachsystem des<br />

<strong>Wienbach</strong>s“.<br />

Fließgewässer 4.21<br />

Das Gewässer ist sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 6 und<br />

7). Dabei schneidet das Umfeld mit Strukturklasse 6 etwas besser ab als<br />

Sohle und Ufer. Lediglich auf den ersten 300 m konnte den Parametern Ufer<br />

und Sohle mit der Strukturklasse 6 ein etwas besserer Wert zugewiesen<br />

werden, weil dort einige Erlen an der Mittelwasserlinie stocken.<br />

Station 0+000 bis 0+740<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Kalter<br />

Bach (bei km 16+830) über die Höfer Straße hinweg<br />

bis zu einer in Dammlage geführten Bahntrasse.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Ackerflächen, die bis an<br />

die Böschungsoberkante heranreichen. Nur vereinzelt<br />

stocken Gehölze in Ufernähe.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind allenfalls vereinzelt vorhanden. An einigen wenigen Stellen wachsen Erlen<br />

an der Mittelwasserlinie, die durch ihr Wurzelwerk zu einer geringfügigen<br />

Erhöhung der Strukturvielfalt am Ufer und in der Sohle führen. Die Sohle besteht<br />

aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist. In Teilen ist eine Uferbefestigung aus<br />

Flechtwerk zu erkennen.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Feldüberfahrt und eine Straße queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />

Dem Rohrdurchlass der Straße fehlt eine Sedimentführung, so dass<br />

eine Unterbrechung in der Längsdurchgängigkeit besteht. Beide Durchlässe<br />

sind an den Ufern nicht durchgängig und engen das Gewässerprofil ein.<br />

71


Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Schafsbach (5)<br />

Der Schafsbach ist insgesamt stark bis sehr stark verändert (Strukturklassen<br />

5 und 6). Lediglich an zwei kurzen Teilstrecken ist der Parameter Umfeld mit<br />

der Strukturklasse 2 (gering verändert) deutlich besser bewertet. Hier befinden<br />

sich kleine Waldstücke. An zwei weiteren kurzen Abschnitten, bei denen<br />

ein nutzungsfreier Randstreifen angrenzt, wurde die Strukturklasse 4 zugewiesen.<br />

Die Strukturkartierung stammt von der Mündung bis km 3+200 aus<br />

dem Jahr 2008, für die restliche Strecke aus 2011.<br />

Station 0+000 bis 3+250 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />

Hammbach (bei km 10+080) und 300 m nördlich des<br />

Wellbruchweges. In diesem Abschnitt hatte der Schafsbach<br />

im März 2011 eine durchgehende Wasserführung.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

wobei die Grünlandnutzung überwiegt. Die Nutzungen<br />

reichen bis an die Gewässeroberkante heran. In den<br />

Bereichen wo Acker angrenzt existiert zumindest ein 5 m breiter nutzungsfreier<br />

Gewässerrandstreifen, der allerdings weitgehend gehölzfrei ist.<br />

Gehölze begleiten das Fließgewässer abschnittsweise einseitig oder beidseitig,<br />

zum größten Teil allerdings nur als Einzelgehölze. Auf einer Länge von<br />

600 m verläuft im geringen Abstand zum Gewässer eine asphaltierte Straße.<br />

In diesem Bereich grenzt auch eine Hoflage mit einem Reitplatz direkt an.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil tief bis sehr tief. Sogenannte „besondere<br />

Strukturen“ sind nur vereinzelt vorhanden. Lediglich auf einem kurzen<br />

Stück stehen Erlen an der Mittelwasserlinie, so dass Wurzeln direkt ins<br />

Wasser reichen und dort zu einer Strukturanreicherung führen. Die Sohle<br />

besteht aus Sand und Detritus. Zum Abschnittsende hin ist die Sohle von<br />

Röhricht durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichförmig, so dass eine<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist. An einer Stelle sind Ziegelbruch und Geotextil<br />

freigespült.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Feldüberfahrten und Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen<br />

über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />

jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />

An einem nicht mehr genutzten Wehr wird das Gewässerprofil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Rhader Wiesen.<br />

72


Station 3+250 bis 7+860 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von 300 m nördlich des Wellbruchweges<br />

bis zur „Quelle“. In diesem Abschnitt hatte<br />

der Schafsbach schon im April 2011 nur noch auf Teilabschnitten<br />

eine Wasserführung und lag auf weiten Strecken<br />

völlig trocken. Der Schafsbach verläuft ab km 3+500 im<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet Borken.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

wobei die Ackernutzung überwiegt. Die Nutzungen reichen bis an die<br />

Gewässeroberkante heran. Nur an wenigen Stellen grenzt auf kurzer Strecke<br />

auch Wald an. Die Gehölze stehen aber nur vereinzelt unmittelbar am Gewässer.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil ist tief bis sehr tief. Sogenannte<br />

„besondere Strukturen“ sind nur vereinzelt vorhanden. Lediglich an einer<br />

Stelle wachsen Erlen an der Mittelwasserlinie und führen durch Laufverengung<br />

und Wurzelwerk zu einer strukturellen Anreicherung. Die Sohle besteht<br />

aus Sand, Kies und Detritus, in Teilen ist sie durchgehend mit terrestrischen<br />

Gräsern bewachsen. Uferbefestigungen sind nur vereinzelt zu erkennen<br />

(z.B. Betonplatten). Die Uferlinie ist sehr gleichmäßig, so dass Uferbefestigungen<br />

zu vermuten sind.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Feldüberfahrten, Wege und Straßen werden mittels Brücken und<br />

Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer in den meisten Fällen<br />

unterbrochen. Eine Barrierewirkung entfaltet eine 30 m lange Verrohrung unter<br />

einer Grünlandfläche.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Fließgewässer 5.1<br />

Das Gewässer ist mäßig bis vollständig verändert (Strukturklasse 3 bis 7).<br />

Die Strukturklasse 3 wurde nur an wenigen Abschnitten für das Umfeld und<br />

einen Abschnitt am Ufer vergeben, an denen Brache oder Randstreifen angrenzen.<br />

An einer Stelle liegt Totholz im Gewässer und es stehen einige<br />

Weiden an der Mittelwasserlinie, weshalb in diesem Abschnitt der Parameter<br />

„Ufer“ mit Strukturklasse 3 oder 4 und der Parameter „Sohle“ mit Strukturklasse<br />

5 etwas besser bewertet wurden.<br />

Station 0+000 bis 0+900<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />

Schafsbach (bei km 0+360) und dem Rohrauslass an der<br />

Straße Bakelheide.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von Grünlandnutzung. Weite Teilabschnitte<br />

sind gehölzfrei, nur im mittleren Teilabschnitt<br />

73


wachsen auf einer Länge von 200 m einseitig Kopfweiden.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil tief bis sehr tief. An einer Stelle liegt<br />

Totholz im Gewässer und einige Kopfweiden stehen an der Mittelwasserlinie,<br />

was zu einer Strukturanreicherung an Ufer und Sohle beiträgt. Die Sohle besteht<br />

aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei Feldzufahrten werden mittels Rohrdurchlässen über das Gewässer geführt.<br />

Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben<br />

also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der<br />

Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Rhader Wiesen“.<br />

Fließgewässer 5.8<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Der Parameter Umfeld wird dagegen dort, wo Grünland<br />

mit nutzungsfreien Randstreifen angrenzt, mit Strukturklasse 4 (deutlich verändert)<br />

bewertet.<br />

Station 0+000 bis 0+430<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />

Schafsbach (bei km 2+260) und der „Quelle“ innerhalb<br />

einer Ackerfläche.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlicher Nutzung.<br />

Einen größeren Anteil daran haben Ackerflächen. Die Nutzungen<br />

reichen zum Teil bis unmittelbar an die Gewässerböschung<br />

heran, zum Teil trennt ein schmaler Röhrichtsaum<br />

das Gewässer von den umliegenden Nutzungen. Der Gewässerlauf<br />

ist gehölzfrei und an den Ufern wachsen Röhrichte.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil tief. Besondere Strukturen sind<br />

nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist mit Röhricht durchwachsen.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer bildet die Grenze des NSG „Rhader Wiesen“.<br />

<strong>Wienbach</strong> (2)<br />

Der <strong>Wienbach</strong> hat von allen Gewässern des Systems die meisten Abschnitte<br />

74


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

mit den Strukturklassen 1 bis 4 (unverändert bis deutlich verändert). Hervorzuheben<br />

sind die Abschnitte von km 1+000 bis km 1+500 und von km<br />

2+900 bis km 3+600. Der letztgenannte Abschnitt ist zusammen mit einem<br />

Abschnitt im Kalter Bach der wertvollste im Gewässersystem. Hier werden,<br />

neben dem Umfeld, auch bei den Parametern Sohle und Ufer die Strukturklassen<br />

1 bis 3 erreicht. Deutlich schlechtere Abschnitte, die als stark bis<br />

vollständig verändert gelten, befinden sich vor allem auf den ersten 1.000 m<br />

und den letzten 3.000 m.<br />

Die Strukturkartierung stammt von der Mündung bis km 6+800 aus dem<br />

Jahr 2008, von km 6+800 bis 11+500 aus dem Jahr 2006 und für die restliche<br />

Strecke aus 2011.<br />

Station 0+000 bis 0+600 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />

Hammbach und dem Luner Weg und liegt innerhalb eines<br />

geschlossenen Siedlungsgebietes.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft innerhalb einer geschlossenen<br />

Siedlungsfläche, die über einen grasigen Unterhaltungsweg<br />

in Dammlage von der mit Gehölzen bestandenen hohen<br />

Uferböschung abgegrenzt ist.<br />

Laufform/Profil:<br />

Das Fließgewässer ist geradlinig, das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />

Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Der untere<br />

Uferbereich ist mit Steinsatz befestigt, der zum Teil mit Gräsern überwachsen<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

Drei Straßen werden mittels Brücken und Durchlässen über das Gewässer<br />

geführt. Die Querungsbauwerke weisen eine Sedimentführung auf und sind<br />

ausreichend groß bemessen, die Ufer sind jedoch befestigt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der <strong>Wienbach</strong> ist Teil des NSG „„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />

als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />

Station 0+600 bis 2+900 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Luner Weg und<br />

dem Weg Gälkenheide.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist landwirtschaftlich geprägt, wobei sich<br />

ackerbauliche Nutzung und Grünlandnutzung die Waage<br />

halten. An einer Stelle grenzt eine Hoflage an. Eine Ausnahme<br />

bildet ein naturnäherer Abschnitt, an den größere<br />

Brachflächen mit Röhricht, Stillgewässer und ein kleines<br />

Waldstück angrenzen. Ansonsten fehlen Gehölze am Ufer weitgehend. In einem<br />

Teilabschnitt wurde zur Abgrenzung von den Ackerflächen ein 20 m<br />

breiter grasiger Randstreifen angelegt.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

75


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig bis schwach geschwungen<br />

und das Profil mäßig tief bis tief. Im Bereich einer feuchten<br />

Brachfläche mit Röhricht ist das Profil flach, so dass es bei<br />

höheren Wasserständen zu einer Ausuferung kommen<br />

kann. Totholz liegt dort vereinzelt im Profil und Erlen sowie<br />

andere Gehölze stocken an der Mittelwasserlinie und führen<br />

zu einer Strukturanreicherung. In den anderen Bereichen<br />

ist das Profil strukturarm. Die Gewässersohle besteht<br />

aus Sand. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, vereinzelt<br />

ist eine Uferbefestigung aus Steinsatz oder Holzfaschinen sichtbar, so dass<br />

insgesamt von einer überwachsenen Uferbefestigung auszugehen ist.<br />

Bauwerke:<br />

Mehrere Straßen, Feldüberfahrten und zwei Bahnlinien werden mittels Brücken<br />

und Durchlässen über den Bach geführt. Eine ausreichende Sedimentführung<br />

ist vorhanden und das Profil in seiner heutigen Breite nicht eingeengt.<br />

Allerdings fehlt an einigen Bauwerken ein durchgehendes Ufer. In Höhe<br />

einer Wasserentnahmestelle sind die Ufer auf einer Länge von ca. 20 m<br />

mit Spundwänden befestigt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der <strong>Wienbach</strong> ist Teil des NSG „„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />

als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />

Station 2+900 bis 3+700 (Abschnitt 3)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Weg Gälkenheide<br />

und der Straße „An der Wienbecke“.<br />

Nutzungen:<br />

Der Gewässerlauf liegt in einem schmalen Laubwaldgebiet<br />

und hat Anschluss an die Aue, in der ein Mosaik aus<br />

(wechsel-)feuchten Flächen und Stillgewässern zu finden<br />

ist. Im weiteren Umfeld grenzen Grünlandbrache und<br />

Acker an.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist schwach geschwungen bis mäandrierend. Das Profil ist<br />

flach und strukturreich. Als besondere Strukturen am Ufer und an der Sohle<br />

sind Sturzbäume und Mittelbänke vorhanden. Durch den gewundenen Lauf<br />

haben sich Längsbänke gebildet und innerhalb der Sohle gibt es unterschiedliche<br />

Wassertiefen mit einer differenzierten Fließgeschwindigkeit.<br />

Bauwerke:<br />

Bauwerke innerhalb des Abschnittes sind nicht vorhanden. Den Abschnitt<br />

begrenzt am Anfang und am Ende jeweils ein Brückenbauwerk, die ausreichend<br />

dimensioniert sind und eine durchgängige Sohle aufweisen. An einem<br />

Bauwerk sind die Ufer beidseitig betoniert.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />

auch FFH-Gebiet.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

76


Station 3+700 bis 4+800 (Abschnitt 4)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Straße „An der<br />

Wienbecke“ und der Bahnlinie in Höhe des Militärischen<br />

Sperrbezirkes (ehemals Muna).<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Nutzungen:<br />

Der <strong>Wienbach</strong> verläuft innerhalb oder am Rand von landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen. Es überwiegen Grünlandflächen,<br />

die als Rinderweide genutzt werden, in Teilen grenzt<br />

aber auch Nadel- oder Laubwald an. Die landwirtschaftlichen<br />

Nutzungen reichen meist bis an die Oberkante der Fließgewässerböschung<br />

heran. Außerhalb des Waldes stocken vereinzelt Gehölze innerhalb<br />

der Böschung.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist mäßig<br />

tief bis sehr tief. Zwischen km 4+000 bis 4+800 ist das Profil durch Uferabbrüche,<br />

Unterstände, Längsbänke, Altwasser, Totholz und Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

strukturreicher. Die Ufer sind mit Steinschüttungen, Holzfaschinen<br />

und Ziegelbruch befestigt. In Teilen ist die Befestigung mit Gräsern<br />

überwachsen. Punktuell, vor allem unterhalb von Brücken, ist die Sohle mit<br />

einer lockeren Steinschüttung befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Bis auf zwei befestigte Viehtränken am Ufer gibt es keine Bauwerke innerhalb<br />

des Abschnittes. Den Abschnitt begrenzen am Anfang (s. auch Ende<br />

Abschnitt 3) und am Ende jeweils ein Brückenbauwerk, die ausreichend dimensioniert<br />

sind und eine durchgängige Sohle aufweisen. An dem Bahnbauwerk<br />

fehlt allerdings ein durchgängiges Ufer.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und FFH-<br />

Gebiet.<br />

Station 4+800 bis 7+450 (Abschnitt 5)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Bahnlinie in Höhe des<br />

Militärischen Sperrbezirkes (ehemals Muna) bis zur Wienbecker<br />

Mühle (Weseler Straße).<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft zwischen landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen, die überwiegend als Grünland genutzt werden.<br />

Wald begleitet das Gewässer nur auf kurzen Strecken.<br />

Auf Teilabschnitten existiert aber ein gehölzbestandener<br />

Randstreifen. Ansonsten wachsen Gehölze nur vereinzelt am Gewässer.<br />

Laufform/Profil:<br />

Das Fließgewässer ist gestreckt bis schwach gekrümmt. Das Profil mäßig tief<br />

bis sehr tief. Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht<br />

aus Sand. Der untere Uferbereich ist befestigt, auch wenn Befestigungen nur<br />

vereinzelt zu sehen sind, da sie mit Gräsern überwachsen sind.<br />

77


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Einige Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und Durchlässen<br />

über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />

ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen. Mehrere<br />

Sohlbauwerke (Wehr, Sohlabsturz, Sohlschwelle) stellen Wanderbarrieren<br />

dar. Punktuell, vor allem im Bereich von Brücken, ist die Sohle mit einer<br />

lockeren Steinschüttung befestigt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und FFH-<br />

Gebiet.<br />

Station 7+450 bis 10+920 (Abschnitt 6)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich vom Wehr an der Wienbecker<br />

Mühle (Weseler Straße) bis zur Straße Am Hagen, am<br />

Rand des Dorfkerns von Lembeck. Der <strong>Wienbach</strong> wird ab<br />

diesem Abschnitt auch Lembecker Wiesenbach genannt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer wird größtenteils von Grünland oder Wald<br />

(u.a. Erlenbruchwald) gesäumt. An einer Stelle grenzen<br />

auch eine feuchte Brachfläche mit Röhricht, ein Fischteich<br />

und ein Sportplatz an. Auf einer Strecke von 400 m durchquert der Bach<br />

den Park von Schloss Lembeck. Weite Gewässerstrecken sind zumindest<br />

einseitig mit Gehölzen bestanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist überwiegend geradlinig. Lediglich im Waldgebiet in Höhe<br />

des Fischteiches der Wienbecker Mühle ist der Lauf mäßig geschwungen.<br />

Das Profil ist mäßig tief bis sehr tief. Besondere Strukturen wie eine Tiefrinne,<br />

Gewässerverengungen und Prallbäume, sind nur im o.g. Waldgebiet vorhanden.<br />

Die Gewässersohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig und vereinzelt ist eine Uferbefestigung sichtbar, so dass insgesamt<br />

von einer überwachsene Uferbefestigung auszugehen ist. Punktuell,<br />

vor allem im Bereich von Brücken, ist die Sohle mit einer lockeren Steinschüttung<br />

befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Mehrere Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und Durchlässen<br />

über den Bach geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />

ist die Durchgängigkeit der Ufer in einigen Fällen unterbrochen.<br />

Ein ehemaliges Wehr mit seiner langen betonierten Bodenplatte und ein<br />

kleiner Sohlbasturz stellen ein Wanderhindernis dar. Das größte Wanderhindernis<br />

ist jedoch ein Wehr, durch das die Schlossgräfte gespeist wird.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und bis km<br />

10+470 FFH-Gebiet.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

78


Station 10+920 bis 13+740 (Abschnitt 7)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Straße Am Hagen bis<br />

zum Naturschutzgebiet Wessendorfer Elven (Feuchtwiesen)<br />

an der Straße Torfvenn.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld überwiegen landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />

die zu annähernd gleichen Teilen als Grünland oder Acker<br />

genutzt werden. Vereinzelt grenzen Wohngebäude oder<br />

landwirtschaftliche Hoflagen an. An zwei Stellen verläuft in<br />

einem geringen Abstand eine Straße. Gehölze säumen nur in Teilabschnitten<br />

oder vereinzelt das Gewässer.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Sogenannte<br />

„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Gewässersohle<br />

besteht aus Sand und Kies. Der untere Uferbereich ist überwiegend befestigt.<br />

Die Befestigungen sind aber meist mit Gräsern überwachsen sind.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken und<br />

Durchlässen über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen<br />

zwar überwiegend Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen. Wanderbarrieren<br />

stellen zwei 100 m und 200 m lange Verrohrungen unterhalb<br />

einer landwirtschaftlichen Nutzfläche sowie ein Sohlabsturz dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Bis km 12+600 ist der Abschnitt Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“<br />

und ab km 13+350 liegt er an der Grenze des NSG „Wessendorfer<br />

Elven“.<br />

Fließgewässer 2.1<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Vereinzelt sind dem Parameter Umfeld die Strukturklassen<br />

1, 2 oder 5 zugewiesen. In diesen Bereichen grenzt Laubwald, Grünland<br />

oder Brache an.<br />

Auf einer Länge von 500 m konnte keine Kartierung durchgeführt werden, da<br />

das Gewässer im Hauptschluss eines Bergsenkungssees liegt (Abschnitt 2).<br />

Oberhalb km 1+300 lag das Gewässer schon im Februar 2011 trocken, so<br />

dass lediglich das Umfeld bewertet werden konnte (Abschnitt 3).<br />

Station 0+000 bis 0+530 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (bei km 0+670) bis zu einem in den letzten<br />

Jahren entstandenen Senkungssee am Riedweg (s. Abschnitt<br />

2).<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen, die überwiegend ackerbaulich genutzt werden.<br />

Ferner grenzen Siedlungsflächen, ein Fußweg und<br />

eine Straße in geringem Abstand zur Böschungsoberkante an, auf einem<br />

79


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

kurzen Teilabschnitt auch Laubwald. Gehölze sind außerhalb des Waldes,<br />

wenn überhaupt, nur einseitig vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit<br />

Holzfaschinen und Steinsatz befestigt, die zum Teil mit Gräsern überwachsen<br />

sind.<br />

Bauwerke:<br />

An drei Stellen queren Wege bzw. Feldüberfahrten mittels Rohrdurchlässen<br />

das Gewässer. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Station 0+530 bis 1+070 (Abschnitt 2)<br />

Der Gewässerabschnitt ist Teil eines Bergsenkungsees.<br />

Das Stillgewässer wird durch einen Bahndamm geteilt,<br />

durch den ein großer Gewässerdurchlass führt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland bzw. Grünlandbrache<br />

mit Röhricht und Gehölzen.<br />

Laufform/Profil:<br />

entfällt<br />

Bauwerke:<br />

Eine Bahn quert das Gewässer mittels eines Rechteckdurchlasses. Ein<br />

durchgängiges Ufer ist nicht vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der See ist Teil des Naturschutzgebietes „Bachsystem <strong>Wienbach</strong>“ und wird<br />

außerdem als gesetzlich geschütztes Biotop nach § 62 LG-NW eingestuft.<br />

Station 1+070 bis 2+190 (Abschnitt 3)<br />

Der Abschnitt liegt zwischen dem nördlichen Ende des<br />

Bergsenkungssees und dem Gewässeranfang an der<br />

Straße „Am Roten Stein“. Mit Ausnahme der ersten 30 m<br />

lag das Gewässer schon im Februar 2011 trocken.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus Ackerfläche.<br />

Darüber hinaus grenzen Brache und eine landwirtschaftliche<br />

Hofstelle an. Auf einen Großteil des Abschnittes<br />

verläuft in geringem Abstand zum Gewässer eine befestigte Straße. Gehölze<br />

sind nur vereinzelt vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />

Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand bzw. ist von<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

80


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

terrestrischen Gräsern durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig,<br />

so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Drei Überfahrten (Weg, Hofzufahrt) queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />

Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf,<br />

bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Am Anfang des<br />

Abschnittes ist das Gewässer auf einer Länge von 160 m unterhalb einer<br />

Brache verrohrt, was eine Wanderbarriere darstellt. Da oberhalb aber selbst<br />

im Frühjahr keine Wasserführung vorhanden war, ist die Einstufung als<br />

Wanderbarriere ohne Bedeutung.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Hervester Bruchgraben (2.10)<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Beim Parameter Umfeld werden in Teilen die Strukturklassen 1<br />

bis 4 erreicht, wo sich extensives Grünland oder Wald anschließt. Das Gewässer<br />

fällt im Sommer zumindest abschnittsweise trocken.<br />

Station 0+000 bis 3+200<br />

Der Abschnitt beginnt an der Mündung in den <strong>Wienbach</strong><br />

(bei km 2+200) und endet am Orthöver Weg. Hier mündet<br />

von rechts, aus dem Garten eines Wohnhauses, ein Rohrauslass<br />

aus dem im Februar 2011 stetig Wasser floss.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht vorrangig aus Grünland mit<br />

unterschiedlicher Nutzungsintensität. Nur auf kurzen Teilabschnitten<br />

grenzen Acker oder Laubwald an. Durch<br />

Bergsenkungen steht das Grundwasser im Umfeld so hoch an, dass sich offene<br />

Wasserflächen, Röhrichte und Feuchtwiesen ausgebildet haben. Um<br />

die für den Vogelschutz wertvollen Bereiche offen zu halten, werden die Flächen<br />

mit Heckrindern beweidet. Gehölze im Uferbereich gibt es nur vereinzelt.<br />

In den Teilbereichen, in denen intensiver genutztes Grünland anschließt,<br />

wurde ein nutzungsfreier grasiger Randstreifen angelegt.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind weitgehend nicht vorhanden. Lediglich an einer Stelle wachsen<br />

strauchartige Weiden im Gewässer und führen so zu einer Strukturierung<br />

innerhalb der Sohle. Ein Baum an der Mittelwasserlinie führt zu einer<br />

leichten Auslenkung des Gewässerlaufes. Die Sohle besteht aus Sand, der<br />

von feinem Detritus überlagert wird. Teilweise wachsen im Gewässer Makrophytenpolster<br />

oder die Sohle ist mit Röhricht durchwachsen. Die Uferlinie<br />

ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Feldüberfahrten, Wege und eine größere Straße queren das Gewässer<br />

mittels Durchlässen. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedi-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

81


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

mentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die<br />

Durchgängigkeit der Ufer fast immer unterbrochen und das Gewässerprofil<br />

eingeengt. Dies führt an einigen Stellen auch zu einem Rückstau. Ein verfallenes<br />

Querungsbauwerk führt zu einem längeren Rückstau, durch den die<br />

sonst zu hoch liegenden Auenflächen überflutet werden können. Aufgrund<br />

des entstandenen Absturzes ist jedoch eine Durchgängigkeit für Fische an<br />

dieser Stelle nicht gegeben. Unterhalb der größeren Straße ist die Gewässersohle<br />

zwar befestigt, weist aber Sedimentführung auf.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.10.3<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Dabei wird der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 5 besser<br />

bewertet als die Parameter Sohle oder Ufer. Das Gewässer fällt im Sommer<br />

trocken.<br />

Station 0+000 bis 0+260<br />

Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Hervester<br />

Bruchgraben (bei km 2+400) bis zu einem diffusen Anfang<br />

im Bereich eines vernässten Ackers.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft zwischen Grünland und Ackerflächen.<br />

Ufernahe Gehölze sind nur einseitig auf der Hälfte<br />

des Abschnittes vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis sehr tief. Das flache Profil<br />

befindet sich am Anfang des Gewässers, im Bereich eines vernässten<br />

Ackers. Sogenannte „besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle<br />

besteht aus Detritus und ist von Gräsern durchwachsen. Die Uferlinie ist<br />

relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten<br />

ist.<br />

Bauwerke:<br />

An einer Stelle quert eine Feldzufahrt den Bach mittels eines Rohrdurchlasses,<br />

der verstopft ist, so dass das abfließende Wasser den Bereich nur<br />

durchsickern kann und deshalb ein Wanderhindernis darstellt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.11<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Beim Parameter Umfeld werden mit den Strukturklassen 1 und 2,<br />

im Bereich von Feuchtbrachen, die besten Werte erreicht.<br />

Das Gewässer fällt im Sommer zumindest im Oberlauf trocken. Bereits im<br />

Januar 2011 war ab km 1+800 keine durchgehende Wasserführung mehr<br />

vorhanden.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

82


Station 0+000 bis 2+120<br />

Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Hervester<br />

Bruchgraben (bei km 0+130) bis zur Straße „An der<br />

Wienbecke“.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen, die sich ungefähr zu gleichen<br />

Teilen aus Grünland und Acker zusammensetzen. Über<br />

den gesamten Abschnitt grenzt ein teils befestigter, teils<br />

unbefestigter Wirtschaftsweg einseitig an das Ufer an. Innerhalb des<br />

Schutzgebietes handelt es sich bei einem Großteil der angrenzenden Flächen<br />

um feuchte Brachen mit Röhricht und offenen Wasserflächen. Gehölze<br />

am Ufer sind fast auf ganzer Länge zumindest einseitig vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil überwiegend tief bis sehr tief. Auf<br />

einer Länge von 200 m, in einem vernässten Bereich, ist das Profil flach und<br />

die Wasserfläche des Baches geht in eine mit Röhricht bestandene Wasserfläche<br />

über.<br />

Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />

zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Feldzufahrten und Wege queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />

Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf,<br />

bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Ein Rohrdurchlass<br />

ist mit Sediment zugesetzt, so dass sich oberhalb ein kleiner Rückstau<br />

bildet. Ein anderer Durchlass hat seine Funktionsfähigkeit vollständig verloren,<br />

so dass der Bach über einen Weg fließt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Von km 0+570 bis km 1+340 ist das Fließgewässer Teil des NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.12<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Beim Parameter Umfeld werden mit der Strukturklasse 2<br />

im Bereich von extensiv beweidetem Grünland, die besten Werte erreicht.<br />

Das Gewässer fällt im Sommer vermutlich trocken.<br />

Station 0+000 bis 0+500 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den Hervester Bruchgraben<br />

(bei km 1+700) bis zum Weg Wedenhof.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus extensiv mit Heckrindern beweidetem<br />

Grünland. In Ufernähe stocken nur abschnittsweise Gehölze.<br />

Laufform/Profil:<br />

83


Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief.<br />

Sogenannte „besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden.<br />

Die Sohle besteht aus Sand, der teilweise mit feinem<br />

Detritus überlagert ist. Makrophytenpolster strukturieren<br />

die Sohle kleinteilig. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so<br />

dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

An etlichen Stellen können die Heckrinder den Bach mittels<br />

Rohrdurchlässen queren. Die Querungsbauwerke<br />

weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das<br />

Gewässerprofil eingeengt. Ein Rohrdurchlass ist mit Sediment zugesetzt, so<br />

dass sich oberhalb ein kleiner Rückstau bildet und auch das Gewässerprofil<br />

mit Sediment verfüllt ist, was eine Wirkung als Wanderbarriere zur Folge hat.<br />

An anderen Stellen haben die Rohrdurchlässe ihre Funktion eingebüßt, da<br />

sie durch Viehtritt die Einbindung in die Ufer verloren haben.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Station 0+500 bis 2+410 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich vom Weg Wedenhof bis zu<br />

einem feuchten Waldgebiet am Orthöver Weg. Im Februar<br />

2011 war zwischen km 0+500 und 1+000 keine Wasserführung<br />

vorhanden.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht zu gleichen Teilen aus<br />

Grünland und Ackerflächen. Auf kurzen Strecken grenzt<br />

auch Laub- bzw. Nadelwald an. Auf einer Länge von<br />

1.000 m verläuft im geringen Abstand parallel ein unbefestigter<br />

Weg. Die Nutzungen reichen überwiegend bis an die Böschungsoberkante<br />

der Ufer. Lediglich auf einer Länge von 600 m grenzt ein Randstreifen<br />

mit Gehölzen an, der früher als Feldweg genutzt wurde. Insgesamt befinden<br />

sich zumeist einseitig über weite Strecken Gehölze an der Böschungsoberkante.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Sogenannte<br />

„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand,<br />

der teilweise mit feinem Detritus überlagert ist. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig,<br />

so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Zahlreiche Feldzufahrten und Wege queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen.<br />

Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Zwei<br />

Rohrdurchlässe sind mit Sediment zugesetzt, so dass weder Rohrein- noch<br />

Rohrauslass erkennbar sind und die dadurch eine Wirkung als Wanderbarriere<br />

eintritt.<br />

84


Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässer 2.14<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark verändert (Strukturklasse 6). Dabei<br />

wird der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 2 (gering verändert),<br />

im Bereich des extensiven Grünlandes, besser bewertet als die Parameter<br />

Sohle oder Ufer. Das Gewässer fällt im Sommer trocken.<br />

Station 0+000 bis 0+400<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in das<br />

Fließgewässer 2.12 bis zu einem Wirtschaftsweg, der die<br />

Grenze des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ bildet.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus mit Heckrindern extensiv<br />

bewirtschaftetem Grünland in dem feuchte Senken liegen.<br />

Gehölze fehlen weitgehend.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief. Sogenannte „besondere Strukturen“<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand, der teilweise von<br />

feinem Detritus überlagert ist. Makrophytenpolster strukturieren die Sohle<br />

kleinteilig. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

An drei Stellen können die Heckrinder das Gewässer mittels Rohrdurchlässen<br />

queren. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf,<br />

bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Station 0+400 bis 0+620<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von einem Wirtschaftsweg bis<br />

zum Gewässeranfang inmitten einer feuchten Grünlandfläche.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und einer<br />

Obstwiese. Gehölze in Ufernähe sind nahezu nicht vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Detritus und ist zum Teil mit<br />

Gräsern durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine<br />

überwachsene Uferbefestigung nicht ausgeschlossen erscheint.<br />

85


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Eine längere Verrohrung unterhalb einer Obstwiese stellt ein Wanderhindernis<br />

dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Im Abschnitt ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Fließgewässer 2.21<br />

Zur Zeit der Bestandsaufnahme im März 2011 war das Gewässer komplett<br />

trocken, so dass bei der Strukturkartierung lediglich das Umfeld erfasst werden<br />

konnte. Das Umfeld wurde überwiegend als vollständig verändert<br />

(Strukturklasse 7) eingestuft.<br />

Station 0+000 bis 1+600<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (bei km 4+820) bis zur Straße Burenkamp.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht größtenteils aus Gewerbeflächen.<br />

Nur am Anfang grenzen Grünland und Ackerflächen<br />

an. In geringem Abstand zum Gewässer verläuft auf<br />

der gesamten Länge eine Bahnlinie parallel, in Teilabschnitten<br />

auch ein unbefestigter Weg und ein Damm, in<br />

dem eine Rohrleitung geführt wird.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus vegetationsfreiem humosem<br />

Boden oder ist mit Gräsern und Gehölzen bewachsen. Lediglich auf<br />

den ersten 80 m wächst innerhalb des Profils Röhricht. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Mehrere Wege und eine Bahnlinie werden mittels Durchlässen über das<br />

Gewässer geführt. Aufgrund der nur ephemeren Wasserführung ist die Unterbrechung<br />

der Längsdurchgängigkeit gewässerökologisch nachrangig.<br />

Schutzgebiete:<br />

Bis km 0+500 liegt das Fließgewässer im NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Köhler Graben (2.22)<br />

Das Gewässer ist stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5 bis 7).<br />

Dabei wird der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 5 besser bewertet<br />

als die Parameter Sohle oder Ufer, da zum Teil Grünland angrenzt. Das Gewässer<br />

kann aufgrund der Ausprägung in zwei Abschnitte eingeteilt werden.<br />

Zurzeit der Bestandsaufnahme im März 2011 hatte der mündungsnähere 1.<br />

Abschnitt eine deutliche Wasserführung, während im 2. Abschnitt nur punktuell<br />

Restwasser stand.<br />

Station 0+000 bis 0+600 (Abschnitt 1)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

86


Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (bei km 4+880) bis zur Mündung des Fließgewässers<br />

2.22.2.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus Grünland.<br />

Nur auf einem kurzen Teilstück grenzt eine Ackerfläche<br />

an. Auf den ersten 200 m werden die Ufer beidseitig von<br />

Gehölzen begleitet. Im weiteren Verlauf sind nur noch<br />

punktuell Gehölze vorhanden.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand, die meistens von feinem<br />

verockertem Detritus überlagert wird. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so<br />

dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei Feldüberfahrten und eine Straße werden mittels Rohrdurchlässen über<br />

das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die<br />

Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />

Aufgrund eines zu gering bemessenen Rohrdurchlasses bildet sich ein<br />

Rückstau vor dem Durchlass.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Station 0+600 bis 1+050 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung des Nebenlaufes<br />

2.22.2 bis zur Köhler Straße. Zum Abschnitt 1 fällt<br />

die Sohle auf kurzer Strecke um mehr als 50 cm ab. Die<br />

geringere Sohltiefe dürfte der Grund sein, warum im 2.<br />

Abschnitt keine durchgehende Wasserführung mehr vorhanden<br />

ist.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Auf weiten<br />

Strecken wird das Gewässer einseitig von Gehölzen begleitet.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis mäßig tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle ist anfangs von Röhricht durchwachsen<br />

und im weiteren Verlauf nur noch von terrestrischen Gräsern bestanden.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei Feldüberfahrten queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen. Die<br />

Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im<br />

Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />

und das Gewässerprofil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

87


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.22.1<br />

Zurzeit der Bestandsaufnahme im März 2011 war das Gewässer komplett<br />

trocken, so dass bei der Strukturkartierung lediglich das Umfeld erfasst werden<br />

konnte. Das Umfeld wurde als stark verändert (Strukturklasse 5) eingestuft.<br />

Station 0+000 bis 0+170<br />

Das kurze Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung<br />

in den Köhler Graben (bei km 0+520) bis zur Köhler Straße.<br />

Gegenüber dem Köhler Graben liegt die Gewässersohle<br />

ca. 50 cm höher und somit weiter entfernt vom<br />

Grundwasser, was der Grund für die fehlende Wasserführung<br />

sein könnte.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Entlang des<br />

rechtsseitigen Ufers schließt ein unbefestigter Weg an und linksseitig eine<br />

Gehölzreihe.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief. Innerhalb des Profils befindet<br />

sich sehr viel Totholz und die Sohle ist von Sträuchern überwachsen.<br />

Bauwerke:<br />

Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist nur auf den ersten 30 m Teil des NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.22.2<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Der Parameter Umfeld wird mit den Strukturklassen 4<br />

oder 5 besser bewertet als Sohle oder Ufer. Die Klasse 4 ergibt sich aufgrund<br />

eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens.<br />

Station 0+000 bis 0+190<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

Köhler Graben (bei km 0+600) bis zu einem Rohrauslass<br />

an der Köhler Straße. Es handelt sich um die Ausleitungsstrecke<br />

aus einer wasserwirtschaftlichen Anlage mit einem<br />

großen Regenrückhaltebecken.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und einer<br />

ehemals landwirtschaftlichen Hoflage. Gehölze wachsen<br />

teils ein-, teils beidseitig auf der Gewässerböschung.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist schwach geschwungen, was vermutlich baulichen Ur-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

88


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

sprungs ist. Sogenannte besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die<br />

Sohle besteht aus Sand und ist teilweise von einer Algenschicht überlagert,<br />

was auf einen erhöhten Nährstoffeintrag hinweist.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Feldüberfahrt quert das Gewässer mittels eines Rohrdurchlasses. Das<br />

Querungsbauwerk weist eine Sedimentführung auf, bleibt also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen.<br />

Trotz des größeren Rohrquerschnitts von 80 cm bildet sich oberhalb ein<br />

Rückstau.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist nur auf den ersten 30 m Teil des NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.23<br />

Das Gewässer ist stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5 bis 7).<br />

Dabei ist der Parameter Umfeld mit der Strukturklasse 5 besser bewertet als<br />

die Parameter Sohle oder Ufer.<br />

Station 0+000 bis 0+290<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (bei km 5+810) bis zu einem großen Rohrauslass<br />

an der Köhler Straße, mit dem der offene Teil des<br />

Gewässers beginnt und aus dem bei den Geländearbeiten<br />

zum <strong>KNEF</strong> ein steter Wasserfluss erkennbar war.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Auf den letzten<br />

150 m stockt auf der Uferböschung, teilweise in Höhe<br />

der Mittelwasserlinie, eine Gehölzreihe.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen und das Profil tief bis<br />

sehr tief. Punktuell liegt etwas Totholz im Gewässer. In Teilen reichen die<br />

Baumwurzeln bis in das Gewässer, wodurch es zu einer Strukturanreicherung<br />

der Ufer kommt. Die Sohle besteht aus Sand.<br />

Bauwerke:<br />

An einer Stelle quert eine Feldüberfahrt mittels Rohrdurchlass das Gewässer.<br />

Das Querungsbauwerk weist zwar eine Sedimentführung auf, bleibt also<br />

im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Bachlauf ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Wulfener Dorfgraben (2.27)<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

6 und 7). Der Parameter Umfeld ist auf kurzen Abschnitten, im Bereich<br />

von Brachflächen, mit der Strukturklasse 4 (deutlich verändert) am<br />

besten bewertet.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

89


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Station 0+000 bis 1+200<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (bei km 6+770) bis zur Straße Burghof.<br />

Die Wasserführung setzte zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme<br />

(03/2011) erst in Höhe des Bahndurchlasses<br />

(km 1+000) ein. Die letzten 200 m waren trocken. Das<br />

Fließgewässerprofil ist aber deutlich länger (ca. 500 m in<br />

Form des FG Nr. 2.29). Da sich aber die Grundwasserverhältnisse<br />

infolge der Verlegung und Eintiefung des<br />

Midlicher Mühlenbaches und infolge der Errichtung des<br />

Siedlungsbereiches Barkenberg geändert haben, liegt dieser Bereich fast<br />

immer trocken.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft überwiegend am Rand eines Gewerbegebietes. An<br />

das rechte Ufer schließen Grünland und eine Kleingartenanlage an, auf kurzen<br />

Strecken auch Gewerbeflächen sowie eine Brache. Innerhalb der Brache<br />

liegen zwei kleine Stillgewässer. Die Kleingärten reichen bis an die<br />

Oberkante der Böschung, die hier auch erhebliche Ablagerungen von Müll<br />

und Baumaterialien aufweist. Zumindest im Teilabschnitt längs der Kleingärten<br />

sind Uferbefestigungen erkennbar. Linksseitig grenzt Brache, Wohn- und<br />

Gewerbeflächen und eine Bahnlinie mit begleitender Brache an.<br />

Das Gewässer wird auf der gesamten Länge zumindest einseitig von Gehölzen<br />

begleitet.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Einige Erlen stehen<br />

an der Mittelwasserlinie, deren Wurzeln zur Strukturierung der Ufer beitragen.<br />

Die Sohle besteht aus Sand.<br />

Bauwerke:<br />

Mehrere Straßen, Wege und eine Bahnlinie queren mittels Rohrdurchlässen<br />

das Gewässer. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Ein<br />

Rohrdurchlass ist mit Sediment zugesetzt und ein anderer zu gering bemessen,<br />

so dass sich Rückstaus bilden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist auf den ersten 70 m von der Mündung in den <strong>Wienbach</strong><br />

Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.30<br />

Zurzeit der Bestandsaufnahme im März 2011 war das<br />

Gewässer weitgehend trocken bzw. hatte nur kurze Abschnitte<br />

mit stehendem Wasser, so dass bei der Strukturkartierung<br />

lediglich das Umfeld erfasst werden konnte.<br />

Das Umfeld wurde als deutlich bis stark verändert (Strukturklassen<br />

4 und 5) eingestuft.<br />

Station 0+000 bis 0+340<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

90


<strong>Wienbach</strong> (bei km 6+880) bis zur Straße Gerlicherheide.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht aus Grünland und Wald. Von km 0+200 bis fast zum<br />

Gewässeranfang verläuft das Gewässer in einem geringen Abstand zu einer<br />

asphaltierten Straße. Der Bachlauf wird auf längerer Strecke zumindest einseitig<br />

von Gehölzen begleitet<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Sogenannte besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und<br />

Detritus, im Bereich des Waldes und innerhalb des Grünlandes überwiegend<br />

aus Gräsern.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei Wege queren mittels Rohrdurchlässen das Gewässer. Die Querungsbauwerke<br />

weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen<br />

und das Gewässerprofil eingeengt. An einem Durchlass ist der Rohreinlass<br />

durch Laub und Sediment zugesetzt. Da das Fließgewässer keine durchgehende<br />

Wasserführung aufweist, ist dieser Umstand gewässerökologisch allenfalls<br />

von nachrangiger Bedeutung.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist bis km 0+200 Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.31<br />

Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Lediglich<br />

dem linkseitigen Umfeld wurde aufgrund von angrenzenden Wald-<br />

und Brachflächen die Strukturklasse 1 (unverändert) zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+220<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (bei km 7+370) bis zur Straße „Im Schöning“.<br />

Nutzungen:<br />

Auf der ganzen Länge des Gewässers grenzt an das rechte<br />

Ufer eine Straße an, linksseitig sind neben Wohnbauflächen<br />

mit großen Gärten auch eine Brache, Wald und ein<br />

Feuchtgebiet vorhanden. Das Gewässer wird überwiegenden<br />

zumindest einseitig von Gehölzen begleitet.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />

Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und Detritus.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />

zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

An einer Stelle quert ein Weg mittels Rohrdurchlass das Gewässer. Das<br />

Querungsbauwerk weist zwar eine Sedimentführung auf, bleibt also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbro-<br />

91


chen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“. In Höhe<br />

des Gewässeranfangs, nur durch die Straße „Im Schöning“ getrennt, liegt<br />

ein kleines Feuchtgebiet, das als NSG „Feuchtwiesen an der Wienbecker<br />

Mühle“ festgesetzt und gleichzeitig als FFH-Gebiet gemeldet ist.<br />

Fließgewässer 2.32<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurde größtenteils die Strukturklasse<br />

3 (mäßig verändert) zugewiesen. Die beste Bewertung erreichen die<br />

ersten 200 m von der Mündung aus. Hier werden mit den Strukturklassen 1<br />

und 2 im Umfeld (aufgrund von angrenzenden Laubwald) die besten Werte<br />

erreicht. Auch die Ufer sind mit der Strukturklasse 5 am höchsten im gesamten<br />

Fließgewässer 2.32 bewertet. Die Ufer sind hier weniger gleichförmig<br />

und vereinzelte Erlen an der Mittelwasserlinie führen zu einer geringfügigen<br />

Strukturanreicherung.<br />

Station 0+000 bis 2+750<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) bei km 8+310 bis zur<br />

Straße „Am Hagen“.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht ausschließlich aus Wald.<br />

Dabei überwiegt allerdings Nadelwald. In Teilen grenzt<br />

Mischwald an. Auf den ersten 200 m von der Mündung<br />

aus, umschließt Laubwald, zum Teil auch Erlenbruchwald,<br />

das Gewässer. Auf weiten Strecken verläuft direkt an der<br />

Böschungsoberkante des Ufers ein unbefestigter Waldweg.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig bis gestreckt und das Profil<br />

mäßig tief bis sehr tief. Sogenannte „besondere Strukturen“<br />

sind kaum vorhanden. An einigen Stellen liegen<br />

Sturzbäume über dem Profil, die aber bisher noch keine<br />

strukturbildende Wirkung am Ufer oder an der Sohle entwickeln.<br />

Auf den ersten 200 m stehen vereinzelt Erlen an<br />

der Mittelwasserlinie, die zu einer Strukturierung der Ufer beitragen. Auf der<br />

zum Teil lehmigen Sohle haben sich vereinzelt Schnellen und kleine Pools<br />

als natürliches Element eines löß-lehmgeprägten Fließgewässers ausgebildet.<br />

Die Sohle besteht aus Sand, auf kurzen Teilabschnitten auch aus bindigem<br />

Material (Lehm). In einem Teilabschnitt wurde das Ufer rechtsseitig mit<br />

Steinschutt befestigt, es könnte sich allerdings auch um eine Aufschüttung<br />

für einen ehemaligen Weg handeln, der nicht mehr vorhanden ist. Insgesamt<br />

sind die Ufer sehr steil. Eine Uferbefestigung ist allerdings nicht zu erkennen.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Waldwege queren mittels Rohrdurchlässen das Gewässer. Die Querungsbauwerke<br />

weisen zwar überwiegend eine Sedimentführung auf, blei-<br />

92


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

ben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der<br />

Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil zum Teil eingeengt. Der Rohrdurchlass<br />

an der Mündung ist sedimentfrei und weist zudem noch einen Absturz<br />

in den <strong>Wienbach</strong> auf. An einem weiteren Rohrdurchlass hat sich unterhalb<br />

ebenfalls ein Absturz gebildet. Beide Bauwerke stellen somit Wanderhindernisse<br />

dar.<br />

Schutzgebiete:<br />

Von der Mündung bis km 0+280 liegt das Fließgewässer im NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.35<br />

Beim Fließgewässer 2.35 ist eine weite Spannbreite an Strukturklassen vertreten.<br />

Die Sohle ist sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen 6<br />

und 7) und die Ufer stark bis vollständig verändert (Strukturklasse 5 bis 7).<br />

Das Umfeld ist aufgrund des Erlenbruchwaldes als unverändert (Strukturklasse<br />

1) eingestuft. Im Bereich des Grünlandes, wo die Nutzung bis an die<br />

Böschungsoberkante heranreicht, wird das Umfeld als stark verändert<br />

(Strukturklasse 5) und dort, wo zumindest ein Saumstreifen vorhanden ist,<br />

als deutlich verändert (Strukturklasse 4) bewertet.<br />

Station 0+000 bis 1+330<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) bei km 8+340 bis<br />

zum Auslasswehr der Gräfte von Schloss Lembeck. Das<br />

Gewässer hat keine eigentliche Quelle, sondern beginnt<br />

mit einem Überlauf der Gräfte des Schlosses, die ihrerseits<br />

über die Moorbecke (FG 2.40) gespeist wird.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld lässt sich in zwei Abschnitte gliedern.<br />

Die ersten ca. 500 m verläuft das Gewässer in einem<br />

Erlenbruchwald, ansonsten innerhalb von feuchtem Grünland,<br />

wo es von einem schmalen Röhrichtstreifen eingefasst<br />

ist. Auf 300 m grenzt linksseitig flächenhaft ausgebildetes<br />

Röhricht an.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis<br />

sehr tief. Auch wenn fast keine Bäume an der Mittelwasserlinie<br />

stehen, reicht das feine Wurzelwerk der in Gewässernähe stehenden<br />

Erlen und Kopfweiden bis in die Uferböschung hinein und trägt dort zu einer<br />

Strukturanreicherung bei. Innerhalb des Waldes liegt vereinzelt Totholz im<br />

Gewässer, wodurch es auch hier zu einer Strukturanreicherung im Sohlbereich<br />

kommt. Die Sohle besteht aus Sand mit einigen Makrophytenpolstern.<br />

Die Ufer sind außerhalb des Waldes mit Holzfaschinen und Steinsatz befestigt,<br />

die aber zum Teil verfallen und hinterspült sind.<br />

Bauwerke:<br />

An drei Stellen kann das Gewässer mittels Rohrdurchlässen gequert werden.<br />

Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben<br />

also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer<br />

unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Aus diesem Grund ergibt<br />

93


sich an einer Stelle ein längerer Rückstau.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Bachlauf liegt innerhalb des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.36<br />

Beim Fließgewässer 2.36 ist eine weite Spannbreite an Strukturklassen vertreten.<br />

Die Sohle ist sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen 6<br />

und 7) und die Ufer deutlich bis stark verändert (Strukturklassen 4 und 5).<br />

Das Umfeld ist aufgrund des Erlenbruchwaldes als unverändert (Strukturklasse<br />

1) und im Bereich des Nadel- bzw. Mischwaldes als mäßig verändert<br />

(Strukturklasse 3) eingestuft.<br />

Station 0+000 bis 0+710<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in das<br />

Fließgewässer 2.35 bis zu einem Waldweg etwa 400 m<br />

östlich der Wulfener Straße.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft auf der gesamten Länge innerhalb<br />

von Wald. Westlich der Wulfener Straße handelt es sich<br />

um Erlenbruchwald, östlich um Mischwald aus Laub- und<br />

Nadelgehölzen.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis<br />

sehr tief. In Teilbereichen liegt Totholz im Profil und Erlen<br />

stocken an der Mittelwasserlinie. Die Sohle besteht aus<br />

Sand und Detritus, im Bereich des Erlenbruchwaldes sind<br />

viele Makrophyten vorhanden.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei kurz hintereinanderliegende Rohrdurchlässe, mittels derer eine Straße<br />

und ein Radweg queren, unterbrechen die Durchgängigkeit der Ufer und<br />

engen das Gewässerprofil ein.<br />

Schutzgebiete:<br />

Von der Mündung bis km 0+250 ist der Fließgewässerabschnitt als Teil des<br />

NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und darüber hinaus von km 0+300 bis<br />

0+400 als Teil eines § 62-Biotops ausgewiesen.<br />

Fließgewässer 2.37<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Beim Parameter Umfeld werden dagegen im Erlenbruchwald<br />

die Strukturklasse 1 und im Bereich des Grünlandes die Strukturklasse<br />

4 zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+200<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in das FG 2.36 etwa 200<br />

m nach Norden.<br />

Nutzungen:<br />

94


Die ersten 100 m von der Mündung aus verläuft das Gewässer<br />

in einem Erlenbruchwald, den Rest innerhalb von<br />

feuchtem Grünland. Dort grenzt beidseitig ein schmaler<br />

Streifen Röhricht an. Außerhalb des Waldes sind keine<br />

Gehölze in Gewässernähe vorhanden.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief.<br />

Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle<br />

besteht aus Sand. Im Bereich des Erlenbruchwaldes sind<br />

vereinzelt Makrophyten vorhanden, innerhalb des Grünlandes ist das Gewässerprofil<br />

von Röhricht durchwachsen.<br />

Bauwerke:<br />

Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Bachlauf liegt innerhalb des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Moorbecke (2.40)<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Abschnittsweise sind dem Parameter Umfeld die Strukturklassen<br />

1, 2, 3 oder 5 zugewiesen. In diesen Bereichen grenzt Wald, Brache<br />

oder Grünland an. Die am besten bewerteten Abschnitte liegen bei km<br />

0+600 bis 0+900 und 3+400 bis 4+400.<br />

Station 0+000 bis 1+660 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt liegt zwischen der Mündung in den <strong>Wienbach</strong><br />

(in Höhe Schloss Lembeck), der hier Lembecker<br />

Wiesenbach genannt wird und der Bahnhofstraße, an der<br />

ein verrohrter Bachabschnitt (s. Abschnitt 2) beginnt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus unterschiedlichen Nutzungen.<br />

Neben Acker und Grünland grenzt auch Laubwald<br />

und eine feuchte Brache mit Röhricht an. Gehölze<br />

sind außerhalb des Waldes nur an wenigen Stellen vorhanden. Das Wasser<br />

der Moorbecke wird zur Speisung der Gräfte von Schloss Lembeck benötigt.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist überwiegend geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Lediglich<br />

im Bereich des Waldes und dort, wo einige Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

stehen, ist der Bachlauf schwach geschwungen. Besondere Strukturen<br />

sind fast nur im Wald vorhanden. An der Mittelwasserlinie stocken hier vereinzelt<br />

Erlen, die zu einer Strukturanreicherung auf der Sohle und am Ufer<br />

führen. Dort, wo einige Erlen im Bereich des Grünlandes an der Mittelwasserlinie<br />

stehen, wurde der Gewässerlauf leicht ausgelenkt und einige Wurzeln<br />

haben eine leicht strukturierende Wirkung auf das Ufer.<br />

Die Sohle besteht aus Sand. Auf den ersten 400 m ab der Mündung sind die<br />

Ufer innerhalb des Schlossparks mit Holzlatten befestigt und im weiteren<br />

Verlauf (bis km 0+400) befinden sich Sohlschalen im Profil. Die Sohlschalen<br />

sind mit sandigem Sediment überlagert und zum Teil hinterspült. An anderen<br />

Stellen sind neben Holzfaschinen auch Steinschüttungen am Ufer und<br />

95


auf der Sohle als Befestigung eingebracht.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Mehrere Feldüberfahrten und zwei Straßen queren das<br />

Gewässer mittels Durchlässen. Zwei der Querungsbauwerke<br />

(Wulfener Straße) haben keine Sedimentführung<br />

und drei weisen unterhalb des Rohrauslasses kleine Abstürze<br />

auf, die durch Erosion entstanden sind. Fast allen<br />

Durchlässen fehlt eine Durchgängigkeit der Ufer und zum<br />

Teil wird das Gewässerprofil eingeengt. Um nicht das gesamte<br />

Wasser der Moorbecke durch die Schlossgräfte zu leiten, wurde an<br />

einer Stelle eine seitliche Steinschüttung eingebaut, die wie ein Streichwehr<br />

funktioniert. So gibt es an mehreren Stellen ein Wanderhindernis. Eine besonders<br />

negative Wirkung haben die beiden Querungsbauwerke unterhalb<br />

der Wulfener Straße, die zwei kurze naturnähere Laufabschnitte voneinander<br />

trennen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Von der Mündung bis zu km 0+600 ist das Fließgewässer Teil des NSG<br />

„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Station 1+660 bis 4+500 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Bahnhofstraße<br />

in Lembeck und der Rekener Straße/Bußmansweg, wo<br />

das Gewässer als Straßenseitengraben der Rekener Straße<br />

beginnt. Von 1+660 bis 2+400 war eine Wasserführung<br />

zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) nur sehr<br />

spärlich bzw. streckenweise gar nicht vorhanden. Der<br />

Hauptzufluss erfolgte über Dränageleitungen.<br />

Nutzungen:<br />

Das unmittelbare Gewässerumfeld besteht überwiegend<br />

aus Grünland und Acker. Lediglich auf den letzten 700 m<br />

verläuft der Bach innerhalb von Laub-/Nadelwaldflächen.<br />

Auf einer Länge von 700 m befindet sich parallel, im geringen<br />

Abstand zur Uferböschung, ein asphaltierter Weg.<br />

Außerhalb des Waldes stocken teilweise gewässerbegleitende<br />

Laubgehölze auf der Böschungsoberkante, die aber<br />

fast keine beschattende oder strukturierende Wirkung haben.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Die Sohle<br />

besteht außerhalb des Waldes aus Sand und Kies. Im Wald weist das Gewässer<br />

ein schmales kastenförmiges Profil mit hohen Anteilen von lehmigen<br />

Substraten auf. Laub und kleine Äste haben sich als Querstrukturen verkeilt,<br />

hinter denen in der Sohle Auswaschungen im Lehm als Mikrokolke entstanden<br />

sind. Im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzflächen sind streckenweise<br />

Uferbefestigungen aus Flechtwerk oder Steinschüttungen als Sohlbefestigungen<br />

sichtbar.<br />

Bauwerke:<br />

Auf den ersten 100 m des Abschnittes ist der Bach parallel der Bahnhofstra-<br />

96


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

ße verrohrt und stellt aufgrund der Länge und der fehlenden Sedimentdurchgängigkeit<br />

ein Wanderhindernis dar. Mehrere Feldüberfahrten, Wege<br />

und Straßen queren das Gewässer mittels Rohrdurchlässen. Darunter befinden<br />

sich sechs Rohrdurchlässe die aufgrund von fehlender Sedimentführung<br />

oder Abstürzen Barrierewirkung entfalten. Einer der Abstürze ist baulich<br />

angelegt, die anderen sind durch Sohlerosion unterhalb der Rohrauslässe<br />

entstanden. Weitere Durchlässe weisen zwar durchgängig Sohlsubstrat auf,<br />

sind aber zum Teil zu gering dimensioniert.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Fließgewässer 2.41<br />

Das Gewässer ist an Sohle und Ufer überwiegend sehr stark bis vollständig<br />

verändert (Strukturklassen 6 und 7). Der Parameter Umfeld wurden mit den<br />

Strukturklassen 1, 4 oder 5 bessere bewertet, da Laubwald, Grünland oder<br />

Brache angrenzt<br />

Station 0+000 bis 0+270<br />

Das Gewässer erstreckt sich zwischen der Mündung in<br />

die Moorbecke bei km 0+420 und seinem Anfang am<br />

<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) bei km 10+480. Das<br />

Fließgewässer hat somit keine „Quelle“ sondern ist ein<br />

künstlich entstandener Verbindungsgraben zwischen zwei<br />

Fließgewässern, der letztendlich der Speisung der<br />

Schlossgräfte dient.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Laubwald, einer Feuchtbrache mit Röhricht<br />

und Grünland. Bis auf den Abschnitt im Wald gibt es keine Gehölze an<br />

den Ufern. Das Fließgewässer wird entweder linksseitig von einem unbefestigten<br />

Unterhaltungsweg oder rechtsseitig von einem Waldweg begleitet.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand bzw. aus Sohlschalen,<br />

die von Sand überspült sind.<br />

Bauwerke:<br />

An zwei Stellen gibt es Rohrdurchlässe als Querungsbauwerke. Sie weisen<br />

zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig,<br />

jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil<br />

eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 2.50<br />

Das Gewässer teilt sich in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt war zur Zeit<br />

der Bestandsaufnahme (02/2011) eine durchgehende Wasserführung vorhanden,<br />

während im zweiten Abschnitt eine Wasserführung nur auf kurzen<br />

Teilstücken erkennbar war. Aus diesem Grund konnte im zweiten Abschnitt<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

97


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

überwiegend nur der Parameter Umfeld kartiert werden.<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Vereinzelt sind dem Parameter Umfeld die Strukturklassen 1 und<br />

3 zugewiesen. In diesen Bereichen grenzt Laub- oder Nadelwald an.<br />

Station 0+000 bis 0+800 (Abschnitt 1)<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) bei km 11+450 bis<br />

zur Rekener Straße. Ab km 0+530 war das Gewässer trocken<br />

(02/2011). Oberhalb waren allerdings noch deutliche<br />

Abflussspuren erkennbar, die auf eine ephemere Wasserführung<br />

deuten.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Siedlungsfläche.<br />

Gehölze in Ufernähe sind nicht vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Sohle ist im Teilabschnitt,<br />

der zurzeit der Bestandsaufnahme trocken lag, teilweise von Gräsern<br />

und Röhricht durchwachsen. Vereinzelt sind Uferbefestigungen aus Holzfaschinen<br />

sichtbar. Oberhalb von km 0+500 ist die Sohle mit Steinsatz befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

An drei Stellen queren Straßen und eine Feldüberfahrt das Gewässer mittels<br />

Rohrdurchlässen. Sie weisen zwar überwiegend Sedimentführung auf, bleiben<br />

also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der<br />

Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt. Im Bereich des Ortskernes<br />

von Lembeck ist das Gewässer auf einer Länge von 170 m verrohrt<br />

und dem Straßendurchlass an der Rhader Straße fehlt eine Sedimentführung.<br />

Beide wären also nicht durchgängig, was aber gewässerökologisch<br />

nachrangig ist, da die Wasserführung oberhalb schon bald aussetzt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Station 0+800 bis 3+650 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt beginnt in Höhe der Mündung von Fließgewässer<br />

2.51 und endet an einem Rohrauslass in Höhe des<br />

Hofes Dahlhaus, nahe des Wessendorfer Weges. Der Abschnitt<br />

ist überwiegend trocken. Lediglich zwischen km<br />

2+600 und 3+100 gab zur Zeit der Bestandsaufnahme<br />

(02/2011) eine Wasserführung.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht vorwiegend aus Acker, nur<br />

in kleinen Teilen grenzen Wald oder Grünland an. Fast über die gesamte<br />

Länge wird das Fließgewässer rechtsseitig von einer Straße begleitet. Für die<br />

Rekener Straße hat das Fließgewässer die Funktion eines Straßenseitengrabens.<br />

Auf der Böschungsoberkante stocken einseitig Sträucher oder Einzelbäume.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

98


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte „besondere<br />

Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und Detritus.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Vielzahl an Straßen, Wegen und Feldzufahrten queren das Gewässer<br />

mittels Rohrdurchlässen. Die Querungsbauwerke weisen zwar überwiegend<br />

eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch<br />

ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil<br />

überwiegend eingeengt. An einer Stelle befindet sich ein einfaches Holzwehr,<br />

das jedoch einen Grundablauf hat. Im Bereich einer Feldzufahrt ist das<br />

Gewässer auf einer Länge von fast 20 m verrohrt. Auswirkungen auf die<br />

Durchgängigkeit sind aber angesichts der nur ephemeren Wasserführung<br />

gewässerökologisch nachrangig.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

99


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässer 2.51<br />

Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Nur<br />

vereinzelt und dann auch nur bei einem Parameter wurden die Strukturklassen<br />

5 oder 6 zugewiesen. Die Strukturkartierung stammt aus dem Jahr<br />

2006. Zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) war das Gewässer komplett<br />

trocken. Es ist von einer nur ephemeren Wasserführung auszugehen.<br />

Station 0+000 bis 0+770<br />

Das Fließgewässer erstreckt sich von der Mündung in FG<br />

2.50 (an der Straße Rekener Straße/Wasserfurt) bis zu einem<br />

Rohrauslass in Höhe einer Scheune am Kaisersweg.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Siedlungs- und Ackerflächen.<br />

Auf der gesamten Länge verläuft einseitig eine<br />

asphaltierte Straße in geringem Abstand zum Fließgewässer.<br />

Im Siedlungsgebiet sind keine Gehölze in Ufernähe<br />

vorhanden. Lediglich auf einem Teilstück außerhalb der Siedlung stocken<br />

am Kaiserweg auf der Böschungsoberkante einseitig Sträucher oder Einzelbäume.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand oder ist von Gräsern<br />

durchwachsen. Befestigungen am Ufer mit Holzfaschinen sind punktuell erkennbar.<br />

Bauwerke:<br />

Mehrere Straßen und Wege queren mittels Rohrdurchlässen. Die längste<br />

Verrohrung befindet sich mit 30 m im Mündungsbereich, unterhalb der Rekener<br />

Straße und stellt ein potenzielles Wanderhindernis dar. Auswirkungen<br />

auf die Durchgängigkeit sind aber angesichts der nur ephemeren Wasserführung<br />

gewässerökologisch nachrangig.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

Fließgewässer 2.52<br />

Lediglich auf den ersten 100 m vom Rohrauslass der Dränage führte das<br />

Gewässer zur Zeit der Bestandsaufnahme Wasser (02/2011). Die restlichen<br />

200 m waren trocken, so dass in diesem Bereich nur der Parameter Umfeld<br />

aufgenommen werden konnte.<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Die Strukturklasse 6 wird ausschließlich dem Umfeld<br />

zugewiesen. Alle anderen Parameter sind mit der Strukturklasse 7 bewertet.<br />

Station 0+000 bis 0+300<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in das FG 2.51 bis zu einem<br />

Feldweg 300 m nördlich, wo das Fließgewässer an zwei Rohrauslässen beginnt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus ackerbaulich genutzten Flä-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

100


chen. Nur auf einem kurzen Teilstück grenzt Grünland an.<br />

Bis auf wenige Einzelgehölze ist das Gewässerufer gehölzfrei.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht<br />

aus Sand oder ist von Gräsern durchwachsen. Befestigungen<br />

sind zwar nicht zu erkennen, doch wirkt die dichte<br />

Grasnarbe in diesem Fließgewässer angesichts einer nur<br />

geringen hydraulischen Belastung in gleicher Weise.<br />

Bauwerke:<br />

Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es ist weder ein NSG noch ein § 62-Biotop ausgewiesen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Midlicher Mühlenbach (3)<br />

Der Midlicher Mühlenbach ist überwiegend stark bis sehr stark verändert<br />

(Strukturklassen 5 und 6). Lediglich beim Parameter Umfeld werden auf kurzen<br />

Teilabschnitten mit den Strukturklassen von 1 bis 4 bessere Werte erreicht.<br />

Die Strukturkartierung stammt von der Mündung bis km 12+300 aus dem<br />

Jahr 2008 und oberhalb aus 2011.<br />

Abschnitte mit einem naturnäheren Profil oder naturnäheren Strukturen, in<br />

denen derzeit gewässermorphologische Veränderungen stattfinden, befinden<br />

sich von km 7+800 bis 8+100 und 9+400 bis 9+750. In diesen Bereichen<br />

wäre bei einer neuen Kartierung heute bei fast allen Parametern mit<br />

besseren Strukturklassen als 2008 zu rechnen.<br />

Station 0+000 bis 1+900 (Abschnitt 1)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen der Mündung in den<br />

<strong>Wienbach</strong> und der Straße Kippheide.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

wobei zwischen km 0+600 und km 1+000 die<br />

Ackernutzung, in den anderen Bereichen die hingegen<br />

Grünlandnutzung überwiegt. Die Nutzungen reichen bis<br />

an die Gewässeroberkante heran. Nur auf einer Länge von<br />

100 m befinden sich Laubwaldreste im Umfeld. Gehölze begleiten das Fließgewässer<br />

abschnittsweise und zum Teil im lockeren Stand. Nur zwischen<br />

km 1+000 und km 1+450 fehlen auf beiden Seiten begleitende Gehölze.<br />

Laufform/Profil:<br />

Das Fließgewässer ist gestreckt bis geradlinig und das Profil sehr tief. Sogenannte<br />

„besondere Strukturen“ sind kaum vorhanden. An zwei Stellen liegen<br />

Totholz bzw. Sturzbäume im Gewässer, wodurch es zu einer leichten Laufauslenkung<br />

mit Uferabbrüchen gekommen ist. Dies hat auch eine strukturanreichernde<br />

Wirkung auf die Sohle. Vereinzelt stocken Erlen an der Mittelwasserlinie,<br />

wodurch es an diesen Stellen zu einer besonderen Strukturierung<br />

des Ufers kommt. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit Holz-<br />

101


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

faschinen befestigt, die zum Teil von Gräsern überwachsen sind.<br />

Bauwerke:<br />

Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken bzw. eines<br />

Durchlasses über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen eine<br />

Sedimentführung auf und sind ausreichend groß bemessen, die Ufer sind<br />

jedoch überwiegend befestigt. Der Hamco-Durchlass an der Weseler Straße<br />

hat keine Durchgängigkeit der Ufer.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der <strong>Wienbach</strong> ist Teil des NSG „„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />

als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />

Station 1+900 bis 2+980 (Abschnitt 2)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Straße Kippheide bis<br />

zum Sportplatz nördlich des Barkenberger Sees.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von Siedlungsflächen. Der Midlicher<br />

Mühlenbach liegt dabei aber überwiegend in einer<br />

schmalen Grünanlage und wird von Wegen mit wassergebundenen<br />

Decken in einem geringen Abstand begleitet.<br />

Lediglich in Höhe der Gesamtschule Wulfen geht die intensive<br />

Nutzung mit befestigten Flächen bis unmittelbar an die Ufer. In kurzen<br />

Abschnitten grenzen rechtsseitig Ackerflächen an. Auf einer Länge von<br />

300 m parallel zum Bachlauf liegt der künstlich geschaffene Barkenberger<br />

See in einem Abstand von nur 10 bis 15 m.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Abschnittsweise<br />

stocken Erlen auf der Mittelwasserlinie und tragen zu einer Strukturanreicherung<br />

der Ufer und der Sohle bei. Vereinzelt befindet sich Totholz im<br />

Gewässer. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit Holzfaschinen befestigt,<br />

die teilweise mit Gräsern überwachsen sind. Eine besonders massive<br />

Uferbefestigung befindet sich in Höhe der Gesamtschule Wulfen. Die Ufer<br />

sind mit Kanthölzern befestigt, an die direkt gepflasterte Wegeflächen anschließen.<br />

Bauwerke:<br />

Straßen und Wege werden mittels Brücken über das Gewässer geführt. Die<br />

Querungsbauwerke weisen eine Sedimentführung auf und sind ausreichend<br />

groß bemessen, die Ufer sind jedoch überwiegend befestigt. In Höhe der<br />

Gesamtschule Wulfen befindet sich ein Wehr mit einer glatten Betonbodenplatte,<br />

die mit einer kurzen glatten Rampe abschließt und eine Wirkung als<br />

Wanderbarriere hat.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der <strong>Wienbach</strong> ist Teil des NSG „„Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ und zudem<br />

als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

102


Station 2+980 bis 5+300 (Abschnitt 3)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich zwischen dem Sportplatz der<br />

Gesamtschule und der Midlicher Mühle.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

wobei die Grünlandnutzung überwiegt. Rechtsseitig<br />

sind teilweise nutzungsfreie Gewässerrandstreifen mit einer<br />

Breite von 3 bis 10 m vorhanden. Gehölze sind in diesem<br />

Streifen bisher noch die Ausnahme. Überwiegend<br />

reicht die Nutzung aber bis an die Oberkante des Gewässers heran.<br />

Laubwald oder Brache sind nur auf einem kurzen Teilabschnitt anzutreffen.<br />

Von km 3+230 bis 5+300 stocken Gehölze in unterschiedlicher Dichte entlang<br />

des Ufers.<br />

Innerhalb eines seit Jahrzehnten nicht mehr geräumten, großen Sandfanges<br />

haben sich vielfältige Strukturen in der Aue gebildet.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen. Das Profil ist tief<br />

bis sehr tief. An einigen Stellen stocken Bäume an der Mittelwasserlinie und<br />

liegt Totholz im Gewässer, was zu einer Strukturanreicherung im Bereich der<br />

Ufer und der Sohle beiträgt.<br />

Die Ufer sind mit Holzfaschinen oder Steinschüttungen, die überwiegend mit<br />

Gräsern und Hochstauden überwachsen sind befestigt. In einem Teilabschnitt<br />

wurden Erlen so dicht entlang des Ufers gepflanzt, dass sie ebenfalls<br />

eine befestigende Wirkung haben (sog. „Grüne Verrohrung“). Punktuell<br />

wurde die Sohle mit einer lockeren Steinschüttung befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken über das Gewässer<br />

geführt. Die Querungsbauwerke weisen eine Sedimentführung auf<br />

und sind ausreichend groß bemessen, die Ufer sind jedoch überwiegend<br />

befestigt (teilweise sogar mit senkrechten Spundwänden). Ein großer Sandfang<br />

liegt im Bachlauf. Auf der Sohle befindet sich hier ein ca. 50 cm breites<br />

Betonfundament, an dem sich beidseitig starke Vertiefungen (Kolke) gebildet<br />

haben und die als geringe Wanderbarriere zu beurteilen ist. Ferner befindet<br />

sich eine Sohlschwelle aus einer lockeren Steinschüttung im Profil, die<br />

ein geringfügiges Wanderhindernis darstellt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist nicht nur Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“, sondern<br />

auch FFH-Gebiet.<br />

Station 5+300 bis 5+420 (Abschnitt 4)<br />

Der Abschnitt befindet sich auf Höhe der Midlicher Mühle.<br />

Nutzungen:<br />

Das Fließgewässer verläuft am Böschungsfuß einer Geländekante. Linksseitig<br />

grenzen die Midlicher Mühle und ein schmaler Laubwaldstreifen an.<br />

Rechtsseitig Grünland mit einem nutzungsfreien Gewässerrandstreifen von<br />

ca. 5 m Breite. Gehölze stocken beidseitig der Ufer.<br />

103


Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig. Das Profil ist tief bis sehr tief.<br />

Sogenannte „besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden.<br />

Die Sohle besteht aus Sand und ist in Teilen mit einer<br />

lockeren Steinschüttung befestigt. Auch an den Ufern ist<br />

von einer überwachsenen Befestigung auszugehen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bauwerke:<br />

Als einziges Bauwerk unterbricht das Wehr der Midlicher<br />

Mühle die Durchgängigkeit des Gewässers. Das Wehr ist<br />

Teil einer denkmalgeschützten Brücke und verursacht einen ca. 60 cm hohen<br />

Absturz.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und eines<br />

FFH-Gebietes.<br />

Station 5+420 bis 9+770 (Abschnitt 5)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Lippramsdorfer Straße<br />

bis zur Halterner Straße in Klein-Reken (<strong>Kreis</strong> Borken).<br />

Ab km 9+400 verläuft der Midlicher Mühlenbach auf Borkener<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet. Der Midlicher Mühlenbach wechselt im<br />

Abschnitt seine ortsübliche Bezeichnung in „Kusebach“.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

wobei die Grünlandnutzung überwiegt. Die Nutzung<br />

reicht bis auf wenige Ausnahmen an die Oberkante des<br />

Gewässers. In einem Bereich wurde entlang eines Ackers<br />

ein nutzungsfreier grasiger Randstreifen angelegt.<br />

In Teilabschnitten grenzt jedoch auch Wald und Brache<br />

an. Außerhalb dieser Bereiche fehlen Gehölze weitgehend.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt bis schwach geschwungen und<br />

das Profil tief bis sehr tief. Besondere Strukturen sind<br />

überwiegend nicht vorhanden. Lediglich in zwei Bereichen (km 7+800 bis<br />

8+100 und km 9+400 bis 9+750) kann sich das Gewässer eigendynamisch<br />

entwickeln, wodurch das sonst gleichförmige Gewässerprofil verfällt. Hier<br />

haben sich einige naturnahe Strukturen ausgebildet. Der Lauf ist schwach<br />

geschwungen, wodurch sich Längsbänke entwickeln. Die Sohle weist unterschiedliche<br />

Tiefen auf, an den Ufern sind Abbrüche und Unterstände entstanden<br />

und Totholz liegt vereinzelt im Profil.<br />

Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind mit Holzfaschinen oder Steinsatz<br />

befestigt. Die Befestigungen sind teilweise verfallen, aber überwiegend von<br />

Gräsern überwachsen und deshalb nicht sichtbar.<br />

Bauwerke:<br />

Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Brücken oder Durchlässen<br />

über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen überwiegend<br />

eine Sedimentführung auf und sind ausreichend groß bemessen, die<br />

Ufer sind jedoch größtenteils nicht durchgängig und bestehen aus senkrech-<br />

104


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

ten Beton- oder Spundwänden. An einem Querungsbauwerk ist ein Absturz<br />

bzw. eine kurze glatte Rampe am Übergang von der betonierten zur unbefestigten<br />

Sohle entstanden, was ein Wanderhindernis darstellt. An verschiedenen<br />

Stellen wurden kleinere Sohlschwellen eingebaut, die eine geringe<br />

Wirkung als Wanderhindernis haben. Als weitere vereinzelte Bauwerke treten<br />

befestigte Viehtränken, die bis ins Gewässerprofil hineinreichen hinzu.<br />

Schutzgebiete:<br />

Der Abschnitt ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>s“ und von km<br />

5+420 bis 8+300 FFH-Gebiet. Außerhalb der genannten Schutzgebiete<br />

wurden gesetzlich geschützte Biotope (Auwaldreste) kartiert. Die genaue<br />

Abgrenzung war zum Zeitpunkt der Datenabfrage jedoch noch nicht abgestimmt.<br />

Station 9+770 bis 10+430 (Abschnitt 6)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Halterner Straße in<br />

Klein-Reken bis zum Bahndamm und liegt im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />

von Borken.<br />

Nutzungen:<br />

Das rechte Umfeld ist von Siedlungsflächen geprägt. Auf<br />

den ersten 100 m befindet sich in geringer Entfernung ein<br />

3.500 m² großer Zierteich mit einer Einleitung in den Bach.<br />

Linksseitig erstreckt sich auf einer Länge von 250 m eine<br />

kommerzielle Angelteichanlage („Forellenpark Quellental“) mit Ableitungsrohren<br />

in den Midlicher Mühlenbach. Gehölze sind nur abschnittsweise vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist gestreckt und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Ufer sind<br />

mit Holzfaschinen oder Steinschüttungen befestigt, die meist mit Gräsern<br />

überwachsen sind.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei Straßen und ein Bahndamm werden mittels Durchlässen über den<br />

Bach geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung<br />

auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer unterbrochen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es sind keine NSG oder § 62-Biotope vorhanden.<br />

Station 10+430 bis 11+700 (Abschnitt 7)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich vom Bahndamm in Klein-<br />

Reken bis zur Dorstener Straße (<strong>Kreis</strong>gebiet Borken).<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld ist geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

wobei die Grünlandnutzung überwiegt. Darüber<br />

hinaus grenzen feuchte Grünlandbrachen und ein Stillgewässer<br />

an. Auf kurzen Strecken sind auch Wälder vor-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

105


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

handen. Ein besonders gut mit dem Fließgewässer vernetzter Erlenbruchwald<br />

findet sich von km 10+430 bis 10+490 und von km 11+500 bis<br />

11+700. Außerhalb der Wälder sind die Ufer abschnittsweise beidseitig mit<br />

jungen Kopfweiden bestanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig bis schwach geschwungen und das Profil<br />

tief bis sehr tief. Lediglich im Bereich eines Erlenbruchwaldes ist das Profil<br />

flach bis mäßig tief, so dass eine Anbindung an die Aue besteht.<br />

Besondere Strukturen sind nicht vorhanden. Die Gewässersohle besteht aus<br />

Sand mit Anteilen von Kies. Die Ufer sind überwiegend mit Holzfaschinen<br />

befestigt, die punktuell verfallen und hinterspült sind.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei Wege und eine Straßen werden mittels Durchlässen über das Gewässer<br />

geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine Sedimentführung auf,<br />

bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit<br />

der Ufer zum Teil unterbrochen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Entlang des Gewässers wurden mehrere gesetzlich geschützte Biotope<br />

(Auwaldreste, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Flutrasen) kartiert. Die<br />

genaue Abgrenzung war zum Zeitpunkt der Datenabfrage jedoch noch nicht<br />

abgestimmt.<br />

Station 11+700 bis 12+550 (Abschnitt 8)<br />

Der Abschnitt erstreckt sich vom Wald an der Dorstener<br />

Straße bis 150 m nördlich der Frankenstraße (<strong>Kreis</strong>gebiet<br />

Borken).<br />

Nutzungen:<br />

Im Gewässerumfeld sind unterschiedliche Nutzungen vertreten.<br />

Auf den ersten 300 m überwiegt die ackerbauliche<br />

Nutzung, bis zum Ende des Abschnittes Grünlandbrache<br />

und Wald. Bis auf die Bereiche im Wald sind keine Gehölze<br />

am Ufer vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil tief bis sehr tief. Sogenannte<br />

„besondere Strukturen“ sind nicht vorhanden. Die Gewässersohle besteht<br />

aus Sand mit Anteilen von Kies. Uferbefestigungen sind punktuell zu erkennen.<br />

Vereinzelt sind Uferabbrüche entstanden.<br />

Bauwerke:<br />

Wenige Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Rohrdurchlässen<br />

über das Gewässer geführt. Die Querungsbauwerke weisen zwar eine<br />

Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper durchgängig, jedoch ist<br />

die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen. Zudem sind sie teilweise zu gering<br />

bemessen, so dass sie das Profil einengen. An einer Stelle liegt ein<br />

nicht mehr funktionstüchtiger Rohrdurchlass im Profil, wodurch dieser einen<br />

leichten Rückstau hervorruft.<br />

Schutzgebiete:<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

106


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

An einer Stelle ist ein gesetzlich geschütztes Biotop (Auwald mit Röhricht)<br />

kartiert. Die genaue Abgrenzung war zum Zeitpunkt der Datenabfrage jedoch<br />

noch nicht abgestimmt.<br />

Station 12+550 bis 15+180 (Abschnitt 9)<br />

Der Abschnitt beginnt ca. 200 m nördlich der Frankenstraße<br />

und endet im Siedlungsgebiet von Groß-Reken in<br />

einer Verrohrung kurz unterhalb der Borculoer Straße<br />

(<strong>Kreis</strong>gebiet Borken).<br />

Zur Zeit der Bestandsaufnahme (03/2011) war bis auf stehendes<br />

Restwasser in den ersten 100 m, die gesamte<br />

Gewässerstrecke trocken. Es handelt sich um ein in diesem<br />

Abschnitt um einen ephemeren Wasserlauf.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässer verläuft zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen, die ausschließlich<br />

ackerbaulich genutzt werden. Die Nutzung geht dabei bis an die<br />

Oberkante der Uferböschung. Lediglich auf einer kurzen Strecke von 300 m<br />

grenzt linksseitig ein Wald an, der aber zum Ufer hin nur aus einer jungen<br />

Aufforstung besteht. Der Abschnitt endet in einem Wohngebiet. In Teilabschnitten<br />

verläuft direkt neben dem Gewässer ein Wirtschaftsweg. Gehölze<br />

am Gewässer sind sehr selten.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Gewässerlauf ist geradlinig und das Profil mäßig tief bis sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Gewässersohle besteht aus<br />

Sand. Die Ufer sind überwiegend befestigt. Die Befestigungen sind aber<br />

meistens nicht direkt zu sehen, da sie mit Gräsern überwachsen sind. Auf<br />

kurzen Teilstrecken ist die Sohle mit einer Steinschüttung befestigt.<br />

Bauwerke:<br />

Etliche Straßen, Wege und Feldüberfahrten werden mittels Rohrdurchlässen<br />

über das Gewässer geführt. Auswirkungen auf die Durchgängigkeit sind<br />

aber angesichts der nur ephemeren Wasserführung gewässerökologisch<br />

nachrangig.<br />

Schutzgebiete:<br />

Es sind weder ein NSG noch ein § 62-Biotop verzeichnet.<br />

Fließgewässer 3.1<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Lediglich der Parameter Umfeld wurde größtenteils mit<br />

der Strukturklasse 5 besser bewertet, da Grünland angrenzt.<br />

Station 0+000 bis 0+940<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 1+630) bis nordwestlich der<br />

Straße Kippheide, wo der Bach an zwei kleinen Rohrauslässen<br />

(Dränage) beginnt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld wird von landwirtschaftlichen Nutz-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

107


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

flächen geprägt, die überwiegend aus Grünland bestehen. Nur auf kurzen<br />

Teilabschnitten schließt einseitig Wald an. Hervorzuheben ist der kleine<br />

Laubwald im Bereich der Mündung, in dem das Grundwasser offenkundig<br />

hoch ansteht. Eine Beschattung durch Gehölze fehlt ansonsten weitgehend.<br />

Auf einer Länge von 80 m grenzt eine Hoflage an.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Eine Befestigung<br />

der Ufer ist nicht zu erkennen, aber aufgrund der gleichförmigen Uferlinie<br />

unter der Grasnarbe zu vermuten.<br />

Bauwerke:<br />

Straßen und Feldüberfahrten werden mittels Rohrdurchlässen gequert. Die<br />

Querungsbauwerke sind nur zum Teil durchgängig. Die Ufer sind unterbrochen<br />

und das Gewässerprofil eingeengt. An einer Stelle hat sich aus diesem<br />

Grund ein kurzer Rückstau gebildet. Im Bereich einer Straße ist der Bachlauf<br />

auf einer Länge von ca. 100 m verrohrt. Diese Verrohrung und ein ca. 1 m<br />

hoher Absturz unterhalb eines Rohrauslasses im Bereich der Mündung stellen<br />

Wanderhindernisse dar. Ein weiteres Wanderhindernis ist ein kleiner Absturz<br />

an einem anderen Rohrauslass.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist von der Mündung bis km 0+330 Teil des NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 3.4<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurden größtenteils mit den<br />

Strukturklassen 1, 2 und 5 bessere Werte zugewiesen. In diesen Bereichen<br />

grenzt Brache oder Grünland an.<br />

Station 0+000 bis 0+470<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 3+650) bis nördlich eines<br />

einzelnen Wohnhauses, wo mit einem kleinen Rohrauslass<br />

(Dränage) das Gewässer beginnt.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Feuchtbrache<br />

mit Röhricht. Gehölze am Ufer gibt es zum Beginn<br />

und zum Ende des Gewässers.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil flach bis sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand mit einer Überlagerung<br />

aus feinem Detritus und ist abschnittsweise von Röhricht durchwachsen.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

An zwei Stellen gibt es Rohrdurchlässe die eine Querung ermöglichen. Sie<br />

weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

108


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das<br />

Gewässerprofil eingeengt. Einer der beiden Rohrdurchlässe ist mit Sediment<br />

zugesetzt, so dass nur eine Durchsickerung möglich ist. An zwei Stellen abgelagertes<br />

Schnittgut wirkt wie ein Damm, der zwar durchsickert werden<br />

kann, aber durch Rückstau und Aufsedimentation der Sohle eine Wirkung<br />

als Wanderhindernis hat.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 3.5<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Nur dem Parameter Umfeld wurde im Bereich von Grünland<br />

in zwei Abschnitten die Strukturklasse 5 zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+970<br />

Der Abschnitt erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 6+420) bis westlich einer<br />

Bahnlinie, wo das Gewässer an einem kleinen Rohrauslass<br />

(Dränage) beginnt. Das Gewässer lässt sich in zwei<br />

Teilabschnitte gliedern, die von einer 400 m langen Verrohrung<br />

geteilt werden.<br />

Nutzungen:<br />

Im Umfeld des Fließgewässers überwiegt im unteren Laufabschnitt<br />

Grünland, im oberen Laufabschnitt Acker. Getrennt werden Ober-<br />

und Unterlauf durch eine in Dammlage geführte Bahntrasse. Das gesamte<br />

Gewässer ist unbeschattet und die Acker- bzw. Grünlandnutzung reicht bis<br />

an die Böschungsoberkante.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht in Mündungsnähe aus Sand und<br />

oberhalb des Bahndammes aus Kies mit Anteilen von Sand. Sie ist zum Teil<br />

mit einer Steinschüttung befestigt. Auf der Sohle gibt es im oberen Teilabschnitt<br />

gräuliche Ablagerungen und Schmutzwasserpilze, die auf eine Belastung<br />

mit Schmutzwasser hinweisen.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />

zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

An vier Stellen gibt es Rohrdurchlässe die eine Querung ermöglichen. Sie<br />

weisen zwar eine Sedimentführung auf, bleiben also im Wasserkörper<br />

durchgängig, jedoch ist die Durchgängigkeit der Ufer unterbrochen und das<br />

Gewässerprofil eingeengt. Ein massives Wanderhindernis stellt die 400 m<br />

lange Verrohrung unterhalb einer Ackerfläche dar. Oberhalb des Bahndammes<br />

entsteht aus diesem Grund ein Rückstau.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist nur im Mündungsbereich Teil des NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

109


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässer 3.6<br />

Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Nur<br />

dem Parameter Umfeld (Grünland) wurde die Strukturklasse 5 zugewiesen.<br />

Zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) war nur bis km 0+090 eine Wasserführung<br />

vorhanden.<br />

Station 0+000 bis 0+110<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 6+620) bis zur Straße Midlicher<br />

Bach, dem Anfang des Gewässers.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht aus Grünland. Gehölze stehen nur<br />

vereinzelt am Ufer.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und vielen Makropyhten.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />

zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

110


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässer 3.6.1<br />

Das Gewässer ist überwiegend vollständig verändert (Strukturklasse 7). Nur<br />

der Parameter Umfeld (Grünland) wird mit der Strukturklasse 5 besser bewertet.<br />

Station 0+000 bis 0+110<br />

Das Gewässer verläuft in einem Abstand von 40 m parallel<br />

zum Midlicher Mühlenbach und mündet in das Fließgewässer<br />

3.6.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht aus Grünland. Die Ufer sind frei vn<br />

Gehölzen.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand, Schlamm und vielen<br />

Makropyhten. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Lediglich eine Feldüberfahrt quert mittels eines Rohrdurchlasses das Gewässer.<br />

Die Sohle weist zwar eine Sedimentführung auf, allerdings sind die<br />

Ufer unterbrochen und das Gewässerprofil eingeengt.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 3.7<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Nur der Parameter Umfeld (Grünland) wird mit der<br />

Strukturklasse 5 besser bewertet.<br />

Station 0+000 bis 0+150<br />

Das Gewässer erstreckt sich von seiner Mündung in den<br />

Midlicher Mühlenbach (bei km 6+870) bis zur Straße Midlicher<br />

Bach, wo es an einer Geländekante (Übergang<br />

zweier geologischer Schichten) beginnt. Oberhalb der<br />

Straße mündet eine trockene Entwässerungsmulde in das<br />

Fließgewässer ein.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Gehölze stehen<br />

nur vereinzelt am Ufer.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand mit vielen Makrophyten.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />

zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

111


Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 3.8<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Der Parameter Umfeld wurde vereinzelt mit den Strukturklassen<br />

2 bzw. 5 besser bewertet (wenn Wald oder Grünland angrenzen).<br />

Eine Wasserführung war zur Zeit der Bestandsaufnahme (02/2011) nur auf<br />

den ersten 200 m vorhanden.<br />

Station 0+000 bis 0+310<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 7+050) bis zum Haaneweg.<br />

Von der Mündung bis zum Gewässeranfang steigt das<br />

Gelände deutlich an.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland, Laubwald<br />

und einer Hoflage. Auf der gesamten Länge verläuft im<br />

geringen Abstand eine asphaltierte Straße. Gehölze stocken<br />

nur vereinzelt am Ufer.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist oberhalb der<br />

Wasserführung mit Gräsern durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig,<br />

so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Zwei Übergänge über das Gewässer werden mittels Rohrdurchlässen ermöglicht.<br />

Die beiden Bauwerke liegen im bzw. an der Grenze der zur Zeit<br />

der Bestandsaufnahme festgestellten Wasserführung. Da hier von einer<br />

ephemeren Wasserführung ausgegangen werden kann, entfällt eine Beurteilung<br />

bezüglich der Durchwanderbarkeit, da diese für ephemere Fließgewässer<br />

von geringer Bedeutung ist.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist von der Mündung bis km 0+100 Teil des NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 3.9<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis vollständig verändert (Strukturklasse<br />

5 bis 7). Dem Parameter Umfeld wurde mit der Strukturklasse 5 meist ein<br />

besserer Werte zugewiesen. Der 100 m Abschnitt an der Mündung wurde<br />

linksseitig aufgrund des Laubwaldes mit der Strukturklasse 1 (unverändert)<br />

bewertet. Hier erreicht auch das Ufer die bessere Strukturklasse 4 (deutlich<br />

verändert). Auf ca. 300 m (km 0+430 bis 0+800) hatte der Bachlauf zur Zeit<br />

der Bestandsaufnahme (02/2011) keine Wasserführung.<br />

112


Station 0+000 bis 0+990<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 7+140) etwa 1 km nach Westen<br />

und quert dabei eine Bahntrasse. Der Gewässerbeginn<br />

ist im Auslass von Drainagen zu sehen.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche (vorrangig ackerbaulich genutzt).<br />

Mündungsnah grenzt einseitig Laubwald an. Gehölze<br />

wachsen nur auf den ersten 300 m am Gewässer. In Höhe<br />

einer Ackerfläche wurde ein mehrere Meter breiter grasiger<br />

Randstreifen angelegt.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind fast nicht vorhanden. Lediglich auf<br />

den ersten 200 m sind durch vereinzeltes Totholz wenige<br />

Strukturen ausgebildet (Uferabbruch, Laufweitung) und<br />

die Sohle etwas strukturreicher als in den sonstigen Abschnitten.<br />

Die Sohle besteht aus Sand, im Bereich der fehlenden Wasserführung<br />

aus Gras. Punktuell wurde am Ufer Bauschutt abgelagert und die Sohle<br />

mit einer Steinschüttung befestigt.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />

zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Straße, eine Feldüberfahrt und eine Bahnlinie queren das Gewässer<br />

mittels Rohrdurchlässen. Zwei der Durchlässe liegen in dem Teilabschnitt, in<br />

dem von einer nur ephemeren Wasserführung auszugehen ist und somit die<br />

Durchgängigkeit nachrangig ist. Der dritte Rohrdurchlass weist zwar eine<br />

Sedimentführung auf, die Ufer sind jedoch unterbrochen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist von der Mündung bis km 0+220 Teil des NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 3.11<br />

Das Gewässer ist überwiegend stark bis sehr stark verändert (Strukturklassen<br />

5 und 6). Dem Parameter Umfeld aus Erlenbruchwald wurde aber insgesamt<br />

mit der Strukturklasse 1 der beste Wert zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+050<br />

Das kurze Fließgewässer mündet bei km 7+700 in den<br />

Midlicher Mühlenbach, liegt in einem Erlenbruchwald und<br />

entspringt an einer Geländekante, die als Rand der ehemaligen<br />

Aue zu interpretieren ist.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus einem Erlenwald.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Im Gewässer liegt an<br />

113


mehreren Stellen Totholz. Die Sohle besteht aus Sand.<br />

Bauwerke:<br />

Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässer 3.12<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Dem Parameter Umfeld aus Grünlandbrache mit Gehölzen<br />

und Erlenbruchwald wurde insgesamt mit der Strukturklasse 1 die besten<br />

Werte zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+230<br />

Das Gewässer mündet bei km 7+800 in den Midlicher<br />

Mühlenbach und verläuft vollständig in der ehemaligen<br />

Aue des Midlicher Mühlenbaches.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Erlenwald, Grünlandbrache<br />

mit Gehölzen und Röhricht. Gehölze sind auf längeren<br />

Strecken in Gewässernähe vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Feldüberfahrt quert mittels eines Rohrdurchlasses das Gewässer. Aufgrund<br />

eines Sohlabsturzes, der durch Erosion entstanden ist, hat der Durchlass<br />

eine Wirkung als Wanderhindernis.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />

Fließgewässer 3.13<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Dem Parameter Umfeld (Grünland) wurde insgesamt<br />

mit der Strukturklasse 4 ein besserer Werte zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+090<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach bei km 7+800 bis zu einer Geländekante<br />

an der Straße Midlicher Bach.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland. Die Ufer sind<br />

mit Röhricht bestanden, Gehölze fehlen jedoch weitgehend.<br />

Entlang der Böschungsoberkante existiert überwie-<br />

114


gend beidseitig ein 2 bis 5 m breiter Randstreifen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist teilweise von Röhricht<br />

durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />

Fließgewässer 3.14<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurden insgesamt mit den<br />

Strukturklassen 1 und 5 bessere Werte zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+090<br />

Das Gewässer erstreckt sich von seiner Mündung in den<br />

Midlicher Mühlenbach bei km 7+890 bis zu einer Geländekante<br />

an der Straße Midlicher Bach.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Grünlandbrache.<br />

Gehölze fehlen weitgehend.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und ist teilweise von Röhricht<br />

durchwachsen. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene<br />

Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />

Fließgewässer 3.15<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurde nur rechtseitig mit der<br />

Strukturklasse 5 ein besserer Wert zugewiesen. Hier grenzt Grünland an,<br />

während sich linksseitig ein Nadelforst befindet.<br />

Station 0+000 bis 0+150<br />

Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Midlicher Mühlenbach (bei<br />

km 8+200) ausgehend entlang einer Geländekante, bei der es sich um die<br />

natürliche Grenze der ehemaligen Aue handelt.<br />

115


Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Fichtenforst.<br />

In Höhe der Mündung grenzt das Gelände einer<br />

kleinen Pumpstation an, die mit einem Gehölzstreifen vom<br />

Bach abgegrenzt wird. Gehölze entlang der Uferböschungsoberkante<br />

sind einseitig auf der gesamten Länge<br />

vorhanden.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere<br />

Strukturen sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und wird<br />

teilweise von feinem Detritus überlagert. In Teilabschnitten wachsen im Gewässer<br />

viele Makrophyten. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig und vereinzelt<br />

sind verfallene Holzfaschinen sichtbar, so dass insgesamt von einer überwachsenen<br />

Uferbefestigung auszugehen ist.<br />

Bauwerke:<br />

Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />

Fließgewässer 3.16<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurden insgesamt mit den<br />

Strukturklassen 1, 2 oder 5 bessere Werte zugewiesen. In diesen Bereichen<br />

grenzen Laubwald, Grünland oder Brache an.<br />

Station 0+000 bis 0+180<br />

Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 8+200) entlang bzw. in der Nähe einer<br />

Geländekante.<br />

Nutzungen:<br />

Das Umfeld besteht rechtsseitig überwiegend aus Grünland,<br />

das allerdings mehr als 3 m höher liegt und auf kurzer<br />

Strecke aus einem kleinen Laubwald. Linksseitig, deutlich<br />

weniger hoch, schließt sich eine Feuchtbrache mit<br />

Röhricht, Gehölzen und einem Stillgewässer an. Beiderseits des Fließgewässers<br />

stocken Gehölze, vereinzelt auch an der Mittelwasserlinie.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. An einer Stelle steht eine<br />

Erle an der Mittelwasserlinie, die zu einer Strukturanreicherung in diesem<br />

Bereich beiträgt. Die Sohle besteht aus Sand und wird teilweise von feinem<br />

Detritus überlagert. Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig und vereinzelt sind<br />

verfallene Holzfaschinen sichtbar, so dass insgesamt von einer überwachsenen<br />

Uferbefestigung auszugehen ist.<br />

Bauwerke:<br />

Es sind keine Bauwerke vorhanden.<br />

116


Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer ist Teil des NSG „Becker Bruch“.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässer 3.17<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Dem Parameter Umfeld wurde insgesamt mit der Strukturklasse<br />

5 ein besserer Wert zugewiesen.<br />

Station 0+000 bis 0+050<br />

Das Gewässer verläuft von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 8+630) geradlinig in Richtung der<br />

Straße „Stegge“.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht aus Grünland und Acker.<br />

Gehölze sind nicht vorhanden.<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand und Schlamm. In Teilabschnitten<br />

wachsen im Gewässer viele Makrophyten. Die Uferlinie ist relativ<br />

gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Bauwerke sind nicht vorhanden.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer liegt innerhalb des NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

Fließgewässer 3.19<br />

Das Gewässer ist überwiegend sehr stark bis vollständig verändert (Strukturklassen<br />

6 und 7). Lediglich dem Parameter Umfeld wurde mit der Strukturklasse<br />

4 und 5 bessere Werte erreicht. Zurzeit der Bestandsaufname<br />

(02/2011) war eine durchgehende Wasserführung nur von der Mündung bis<br />

km 0+300 vorhanden, oberhalb war nur punktuell stehendes Wasser zu sehen.<br />

Es ist davon auszugehen, dass die Wasserführung oberhalb der Bahnlinie<br />

nur ephemer ist.<br />

Station 0+000 bis 0+550<br />

Das Gewässer erstreckt sich von der Mündung in den Midlicher<br />

Mühlenbach (bei km 9+000) bis zur Dorfstraße in<br />

Klein-Reken (<strong>Kreis</strong> Borken) und wird durch einen Bahndamm<br />

in zwei Teilabschnitte geteilt. Ab km 0+360 ist der<br />

Bachlauf Straßenseitengraben der Dorfstraße.<br />

Nutzungen:<br />

Das Gewässerumfeld besteht überwiegend aus landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche. Auf der Hälfte der Strecke grenzt<br />

linksseitig eine asphaltierte Straße an. Gehölze sind nur auf kurzer Strecke<br />

vorhanden.<br />

117


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Laufform/Profil:<br />

Der Bachlauf ist geradlinig und das Profil sehr tief. Besondere Strukturen<br />

sind nicht vorhanden. Die Sohle besteht aus Sand.<br />

Die Uferlinie ist relativ gleichmäßig, so dass eine überwachsene Uferbefestigung<br />

zu vermuten ist.<br />

Bauwerke:<br />

Eine Straße, Feldüberfahrt und Bahnlinie queren das Gewässer mittels<br />

Durchlässen. Zwei der Durchlässe liegen in dem Teilabschnitt, in dem von<br />

einer nur ephemeren Wasserführung auszugehen ist und somit eine Beurteilung<br />

der Durchgängigkeit entfallen kann. Der andere Rohrdurchlass weist<br />

eine Sedimentführung auf, die Ufer sind jedoch unterbrochen.<br />

Schutzgebiete:<br />

Das Fließgewässer liegt von der Mündung bis km 0+210 im NSG „Bachsystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es“.<br />

4.7 Flora und Fauna<br />

Im Rahmen des vorliegenden Konzepts sind keine biologischen Untersuchungen<br />

durchgeführt worden. Es liegen jedoch aus unterschiedlichen Zeiten<br />

Untersuchungen zum Makrozoobenthos und zu Fischen vor, die sich allerdings<br />

nur auf die Hauptläufe beziehen (Hammbach/Rhader Bach, <strong>Wienbach</strong>/Lembecker<br />

Wiesenbach, Midlicher Mühlenbach, Kalter Bach). Andere<br />

Tierarten oder Informationen zur Flora sind den Kennblättern zu den Naturschutzgebieten<br />

zu entnehmen. Eine genaue Verortung der Arten aus dem<br />

Kennblatt zum NSG „Bachsystem des <strong>Wienbach</strong>es“ ist aufgrund der weiten<br />

Ausdehnung des Schutzgebietes nicht möglich, während die Flächen des<br />

NSG „Becker Bruch“, „Wessendorfer Elven“ und „Rhader Wiesen“ räumlich<br />

besser eingrenzbar sind.<br />

4.7.1 Flora<br />

In den Gewässerkorridoren die Gegenstand des <strong>KNEF</strong> sind, finden sich an<br />

vielen Abschnitten wertvollere Biotoptypen wie Feuchtgrünland, brachgefallenes<br />

Feuchtgrünland, Flutrasen, Erlenbruchwälder, Moore, Röhrichte,<br />

Großseggenriede, stehende Kleingewässer und Bergsenkungsgewässer.<br />

Nicht zuletzt dieser Umstand hat zu einer Ausweisung relativ großflächiger<br />

Naturschutzgebiete geführt.<br />

Nennenswerte Teile dieser Flächen sind als Elemente einer naturnahen<br />

Fließgewässerlandschaft aufzufassen und stehen somit einer Gewässerentwicklung<br />

nicht entgegen. Lediglich bei Fließgewässern die explizit zur Entwässerung<br />

von Mooren und Feuchtwiesen geschaffen wurden, sind mögliche<br />

Konflikte zwischen einer Gewässerentwicklung und dem Schutz terrestrischer<br />

Biotoptypen im Einzelfall nicht auszuschließen.<br />

Aus verschiedenen Unterlagen ist das Vorkommen zahlreicher seltener und<br />

schutzwürdiger Pflanzenarten in diesen Flächen bekannt. Gefunden wurden<br />

unter anderem (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Sumpf-Veilchen (Viola<br />

palustris), Sumpf-Kriechsternmoos (Plagiomnium elatum), Alpen-Laichkraut<br />

(Potamogeton alpinus), Wasserfeder (Hottonia palustris), Froschkraut (Luronium<br />

natans), Schneide (Cladium mariscus), Südlicher Wasserschlauch<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

118


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

(Utricularia australis), Vielstengelige Sumpfsimse (Eleocharis multicaulis),<br />

Königsfarn (Osmunda regalis), Ufer-Segge (Carex riparia), Großer Klappertopf<br />

(Rhinanthus serotinus), Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus),<br />

Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), Sumpffarn (Thelypteris palustris),<br />

Knöterich-Laichkraut (Potamogeton polygonifolius), Schmalblättriges Wollgras<br />

(Eriophorum angustifolium), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia),<br />

Schnabel-Segge (Carex rostrata).<br />

4.7.2 Vögel<br />

In der allgemeinen Beschreibung der Naturschutzgebiete wird das Auftreten<br />

zahlreicher streng geschützter Vogelarten verzeichnet, die insbesondere in<br />

den gewässernahen Feuchtwiesen vorkommen und deren spezielle Lebensraumansprüche<br />

auch im Rahmen von Planungen zur naturnahen Gewässerentwicklung<br />

Beachtung finden müssen. So sind es im NSG „Rhader Wiesen“<br />

u.a. Bekassine (Gallinago gallinago), Großer Brachvogel (Numenius arquata),<br />

Kiebitz (Vanellus vanellus), Eisvogel (Alcedo atthis) sowie Wiesenpieper<br />

(Anthus pratensis), Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola), Braunkehlchen<br />

(Saxicola rubetra), Neuntöter (Lanius collurio) und Steinschmätzer (Oenanthe<br />

oenanthe). Im NSG „Wessendorfer Elven“ treten u.a. Großer Brachvogel,<br />

Kiebitz, Uferschnepfe (Limosa limosa) aber auch Braunkehlchen und Wiesenschafsstelze<br />

(Motacilla flava) auf.<br />

Im NSG „Becker Bruch“ wurde der Eisvogel als streng geschützte Art kartiert.<br />

Der Eisvogel kommt aber sicherlich auch in anderen Bereichen des<br />

Bachsystems vor. So wurde der Eisvogel bei den Kartierungsarbeiten in<br />

2011 am Hammbach unterhalb der Tüshausmühle und am Fließgewässer<br />

1.12 (in Höhe der Tüshausmühle) jagend beobachtet.<br />

Die meisten der o.g. Vogelarten sind auf große, strukturreiche aber letztlich<br />

offene Feuchtwiesen angewiesen (niedrige Sträucher in der Fläche, aber<br />

kein Auwald). Konflikte mit dem ebenfalls naturschutzrelevanten Ziel, die<br />

Fließgewässer naturnah zu entwickeln und den Lebensraum der streng geschützten<br />

Arten Groppe und Bachneunauge zu sichern, sind gegebenenfalls<br />

im Rahmen der Einzelplanungen auszuräumen.<br />

Der Eisvogel kann bei der Festlegung von Maßnahmen am Gewässer insofern<br />

von Bedeutung sein, als er möglicherweise auch in anthropogen bedingten<br />

Erosionswänden Brutplätze finden kann und in diesen Fällen der<br />

Schutz des Vogels und die naturnahe Umgestaltung des Gewässers gegeneinander<br />

abgewogen werden müssen.<br />

4.7.3 Amphibien<br />

Daten zum Vorkommen Amphibien liegen zum NSG „Becker Bruch“ vor, wo<br />

der Kleine Wasserfrosch (Rana lessonae) als streng geschützte Art nachgewiesen<br />

ist.<br />

Konflikte mit der naturnahen Entwicklung von Fließgewässern sind nicht zu<br />

erwarten, da der Lebensraum des Wasserfrosches als Teil eines naturnahen<br />

Gewässersystems zu bezeichnen ist.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

119


4.7.4 Fische und Neunaugen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Das <strong>Wienbach</strong>system wie es im <strong>KNEF</strong> betrachtet wird, ist von seinem Mündungsgewässer,<br />

der Lippe, isoliert, da die Ableitung aufgrund von Bergsenkungen<br />

nur noch über eine Pumpstrecke erfolgen kann. Eine Aufwanderung<br />

von Fischen und Makrozoobenthos aus der Lippe in das <strong>Wienbach</strong>system<br />

ist derzeit nicht möglich.<br />

Zum Vorkommen von Fischen und Neunaugen liegen Daten aus unterschiedlichen<br />

Quellen und für unterschiedliche Zeiträume vor. Ausgewertet<br />

wurden die Daten des WRRL-Fischmonitoring (LANUV, März 2011), das<br />

Landesfischartenkataster LAFKAT (NZO-GmbH & IFÖ, 2007) und verschiedene<br />

Einzeluntersuchungen.<br />

Im Rahmen des WRRL-Fischmonitoring wurden bis 2009 fünf Probestellen<br />

im Hammbachsystem untersucht (Hammbach, <strong>Wienbach</strong>, Schafsbach, Midlicher<br />

Mühlenbach und Kalter Bach/Rhader Mühlenbach). Die Probestellen<br />

liegen überwiegend im Fischgewässertyp „Unterer Forellentyp Tiefland“, nur<br />

die Probestelle im Midlicher Mühlenbach liegt im Fischgewässertyp „Oberer<br />

Forellentyp Tiefland“ (Referenzartenzusammensetzung s. „Exkurs“). Die Daten<br />

wurden zwischen 2004 und 2008 erhoben, aber lediglich zur Probestelle<br />

im <strong>Wienbach</strong> lagen Daten aus zwei Jahren zur Auswertung vor. Die Abbildung<br />

11 stellt die Lage der Probestellen sowie die für Fische bedeutendsten<br />

Wanderbarrieren im Gewässersystem (Stand 2011) dar.<br />

Exkurs:<br />

Fischarten – Fischgewässertypen und Fließgewässertypen<br />

In der Veröffentlichung „Erarbeitung von Instrumenten zur gewässerökologischen Beurteilung der Fischfauna“<br />

werden Referenzzustände zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes gemäß WRRL für die<br />

Fließgewässer in NRW definiert. Dazu werden die Fließgewässertypen in Fischgewässertypen eingeteilt.<br />

Demnach treten im Gewässersystem des Hammbaches drei Typen auf, denen entsprechende Referenzarten<br />

zugeordnet sind. Bei einem guten ökologischen Zustand bzw. einem guten ökologischen Potential würden<br />

die unten aufgeführten Arten im Hammbachsystem mit Ausnahme der Distanzwanderer wahrscheinlich fast<br />

alle vorkommen.<br />

Fließgewässertyp Fischgewässertyp Referenzarten<br />

Sandgeprägtes FG, organisch<br />

geprägtes FG,<br />

löss-lehmgeprägtes<br />

FG, kiesgeprägtes FG<br />

Sandgeprägtes FG, organisch<br />

geprägtes FG<br />

Oberer Forellentyp (Tiefland)<br />

Unterer Forellentyp (Tiefland)<br />

Schmerle, Koppe, Bachforelle, Dreistachliger Stichling*<br />

typspezifische Art:<br />

Hasel, Gründling<br />

mit geringerer Dominanz, als Begleitart, Wanderfisch:<br />

Bachneunauge, Elritze, Neunstachliger Stichling,<br />

Lachs, Döbel, Flussneunauge, Steinbeisser,<br />

Meerforelle<br />

Koppe, Schmerle, Dreistachliger Stichling, Gründling,<br />

Bachforelle, Steinbeisser*<br />

typspezifische Art:<br />

Elritze, Hasel, Döbel, Neunstachliger Stichling, Rotauge,<br />

Barsch<br />

mit geringerer Dominanz:<br />

Bachneunauge, Aal, Flussneunauge, Lachs,<br />

Meerforelle, Quappe<br />

120


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Fließgewässertyp Fischgewässertyp Referenzarten<br />

Sandgeprägter Fluss<br />

des Tieflandes<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Unterer Brassentyp Gründling, Hasel, Döbel, Steinbeisser, Ukelei, Koppe,<br />

Rotauge, Barbe*<br />

typspezifische Art:<br />

Barsch, Elritze, Dreistachliger Stichling, Schmerle,<br />

Hecht, Schleie, Bachforelle, Neunstachliger Stichling<br />

mit geringerer Dominanz, als Begleitart, Wanderfisch:<br />

Brassen, Güster, Aal, Bachneunauge, Quappe,<br />

Flussneunauge, Karausche, Rotfeder, Schlammpeitzger,<br />

Bitterling, Moderlieschen Lachs, Meerforelle,<br />

Schneider, Kaulbarsch<br />

* Leitarten<br />

Im Bachsystem des Hammbaches wurden fünf der sechs Leitarten, die als<br />

Referenz für den Fischgewässertyp „unterer Forellentyp Tiefland“ genannt<br />

werden, nachgewiesen (Groppe, Schmerle, Dreistachliger Stichling, Gründling,<br />

Bachforelle). Es fehlt lediglich der Steinbeißer.<br />

Bei den typspezifischen Arten hingegen wurden nur drei von sechs Arten<br />

gefunden (Neunstachliger Stichling, Rotauge, Barsch). Es fehlen Elritze, Hasel<br />

und Döbel. Bei den Wanderfischen wurde lediglich der Aal an einer<br />

Probestelle nachgewiesen. Es fehlen somit Lachs, Meerforelle und Flussneunauge,<br />

was aber insofern zu erwarten ist, als diesen Arten die für die<br />

Fortpflanzung wesentliche Wanderung zwischen Meer und Hammbachsystem<br />

in Folge der Existenz der Pumpstrecke nicht mehr möglich ist.<br />

Mit einer hohen Anzahl an Individuen ist die Groppe vertreten, gefolgt vom<br />

Dreistachligen Stichling und vom Bachneunauge.<br />

Werden die Probestellen einzeln betrachtet, so weisen Hammbach, <strong>Wienbach</strong><br />

und Midlicher Mühlenbach fast alle Leitarten auf. Der Kalter Bach mit<br />

fünf und der Schafsbach mit nur drei Arten weisen deutlich verringerte Artenspektren<br />

auf, als die Probestellen im Hammbach und <strong>Wienbach</strong>. Von den<br />

Leitarten waren sogar nur zwei von sechs vorhanden. Beide Probestellen<br />

liegen jeweils oberhalb eines absoluten Wanderhindernisses, zudem gibt es<br />

im Schafsbach keine strukturell höherwertigen Gewässerstrecken.<br />

121


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Abbildung 11: Probestellen aus dem WRRL-Fischmonitoring und bedeutende Wanderhindernisse<br />

Die Angaben bei NZO-GmbH & IFÖ (2007) stammen aus dem Landesfischartenkataster<br />

LAFKAT und berücksichtigen Daten, die bis zum Januar<br />

2006 eingegangen sind. Die Probestellen sind unbedingt nicht identisch mit<br />

denen des WRRL-Fischmonitoring. Demzufolge liegen für das Hammbachsystem<br />

Hinweise auf das Auftreten folgender Fischarten vor: Aal, Bachforelle,<br />

Bachsaibling, Barsch, Brasse, Döbel, Dreistacheliger Stichling, Giebel,<br />

Gründling, Güster, Koppe, Neunstachliger Stichling, Regenbogenforelle,<br />

Rotauge, Schleie und Schmerle. Außerdem treten Bach- und Flussneunauge<br />

auf.<br />

Die Daten decken sich somit im Wesentlichen mit den Befischungsdaten aus<br />

dem WRRL-Fischmonitoring, verzeichnen aber als weitere Art den Döbel (eine<br />

der sog. typspezifischen Arten) und das Flussneunauge (eine wandernde<br />

Art mit Teillebensräumen im Meer).<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

122


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Tabelle 16: Befischungsdaten aus dem WRRL-Fischmonitoring bis 2009 (LANUV, März 2011)<br />

Fische/ Neunaugen Hammbach<br />

2008<br />

Schafsbach<br />

2007<br />

Kalter Bach<br />

(Rhader Mühlenbach)<br />

2007<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

2008 (2004)<br />

Midlicher<br />

Mühlenbach<br />

Gesamtfang je Art in Stück<br />

Karpfen -- -- -- 2 (--) --<br />

Regenbogenforelle 6 -- -- -- (1) --<br />

Güster -- -- -- -- (1) --<br />

Groppe (L) 658 -- 9 92 (150) --<br />

Schmerle (L) 49 26 -- 20 (42) 3<br />

Dreistachliger Stichling<br />

(L)<br />

8 67 256 20 (50) 92<br />

Gründling (L) 16 -- -- -- (--) --<br />

Bachforelle (L) 12 -- -- 14 (17) 35<br />

Neunstachliger Stichling<br />

(tA)<br />

-- 40 97 2 (14) --<br />

Rotauge (tA) 14 -- -- 6 (13) --<br />

Barsch (tA) 1 -- 10 1 (3) --<br />

Aal (W) -- -- -- 1 (3) --<br />

Bachneunauge 80 -- 54 -- (--) 43<br />

Referenzarten (Instrumente Fischfauna gemäß EG-WRRL, NZO-GmbH & IFÖ 2007)<br />

L = Leitart, tA = typspezifische Art, W = Wanderfische<br />

Das Bachneunauge wurde sowohl im Rahmen einer Untersuchung aus<br />

dem Jahr 2000 (Lippeverband und Universität-GH-Essen) an einer Probestelle<br />

kurz oberhalb der Probestelle des WRRL-Monitoring im <strong>Wienbach</strong>, wie<br />

auch in einer älteren Studie für den Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>es zwischen<br />

Mündung Midlicher Mühlenbach und FG 2.32 (R. Hahn, 1990) nachgewiesen.<br />

Da beide Untersuchungen bereits lange zurück liegen und sich seitdem<br />

deutliche Veränderungen im Bachsystem ergeben haben, erscheint es derzeit<br />

nicht gesichert, dass diese Art noch im <strong>Wienbach</strong> vorkommt. Nicht ausgeschlossen<br />

ist aber, dass das Bachneunauge in den WRRL-Untersuchungen<br />

aus methodischen Gründen nicht erfasst wurde.<br />

Der Steinbeisser als eine der Referenzarten für einen Teil der Fließgewässertypen<br />

die im Rahmen des <strong>KNEF</strong> behandelt werden, konnte zwar an keiner<br />

der fünf Probestellen des Fischmonitoring nachgewiesen werden. In den<br />

Unterlagen zum FFH-Gebiet ist er aber (ohne genauere Angaben) verzeichnet<br />

und er wurde im Rahmen der Untersuchung einer Probestelle im naturnahen<br />

Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>es aus dem Jahr 1989 (E. Rink, 1992) nachgewiesen.<br />

Auch für diese Art kann im Rahmen des <strong>KNEF</strong> keine abschließende<br />

Einschätzung ihres aktuellen Vorkommens gegeben werden.<br />

Das Flussneunauge, ist nicht nur in den Unterlagen zum FFH-Gebiet verzeichnet,<br />

sondern wurde auch 1992 noch nachgewiesen (T. Timm, 1992).<br />

Der Umstand, dass diese Art im WRRL-Monitoring nicht mehr verzeichnet ist,<br />

muss als tatsächliches Erlöschen der Population interpretier werden, da die<br />

Wanderung zwischen Meer und <strong>Wienbach</strong>system durch den Bau des<br />

Pumpwerkes dauerhaft unterbunden ist.<br />

Das Fehlen von Referenzarten in den Gewässern bzw. Gewässerabschnitten<br />

kann darauf zurückgeführt werden, das die Gewässerstruktur in den weitaus<br />

meisten Gewässerabschnitten eher schlecht ist und daher die Habitatan-<br />

2007<br />

123


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

sprüche der Arten nur bedingt erfüllt sind. Mit einer Strukturverbesserung<br />

kann es jedoch zu einer Wiederausbreitung über im Gewässersystem verbliebene<br />

Individuen kommen. Falls Arten gar nicht mehr im Gewässersystem<br />

vorhanden sind, erscheint auch eine Wiederbesiedlung durch Besatz denkbar.<br />

4.7.5 Wirbellosenfauna<br />

Mit der Großen Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) wurde eine streng geschützte<br />

Libellenart im NSG „Becker Bruch“ kartiert und mit der Nordischen<br />

Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda) eine weitere Rote Liste Art. Im NSG<br />

„Rhader Wiesen“ wurde die Rote Liste Art Glänzende Binsenjungfer (Lestes<br />

dryas) festgestellt. Darüber hinaus kommt die Gebänderte Prachtlibelle<br />

(Calopteryx splendens) als besonders geschützte Art (BNatSchG Anhang B)<br />

im Hammbach, Kalter Bach, <strong>Wienbach</strong>, Hervester Bruchgraben, Midlicher<br />

Mühlenbach und FG 1.12 vor.<br />

Bis auf die Gebänderte Prachtlibelle besiedeln alle Arten Stillgewässer mit<br />

natürlichen Strukturen, so dass Konflikte mit einer naturnahen Gewässerentwicklung<br />

in der Regel ausgeschlossen sind. Lediglich die Gebänderte<br />

Prachtlibelle, eine zwar geschützte aber in NRW vergleichsweise häufig auftretende<br />

Art, besiedelt Röhrichte an Fließgewässern und benötigt einen vergleichsweise<br />

hohen Besonnungsgrad der Gewässerabschnitte, sowie eine<br />

ausreichende Verkrautung mit niedrigen Wasser- und Uferpflanzen. Um ihren<br />

Bestand zu schützen, kommt einem Erhalt von offenen Strukturen daher<br />

eine besondere Bedeutung zu. Da ein Wechsel von vollständig beschatteten<br />

und teilweise besonnten Gewässerabschnitten jedoch auch dem Leitbild aller<br />

im Bearbeitungsgebiet des <strong>KNEF</strong> auftretenden Gewässertypen entspricht,<br />

sind ernsthafte Konflikte zwischen naturnaher Gewässerentwicklung<br />

und reinem Artenschutz weitgehend auszuschließen.<br />

Im NSG „Rhader Wiesen“ wurde die Fluss-Kugelmuschel als Rote Liste Art<br />

aufgenommen. Sie ist jedoch eher eine Charakterart von sand- und lehmgeprägten<br />

Tieflandflüssen und nicht von Tieflandbächen.<br />

Der Charakterisierung der Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaften liegen<br />

die vergleichsweise aktuellen Monitoringdaten des Lippeverbandes aus<br />

dem Jahre 2007 zugrunde, die um Literaturangaben ergänzt werden.<br />

Die Artenzusammensetzung- und Abundanz an den einzelnen Probestellen<br />

spiegelt deutlich die lokalen Habitatverhältnisse (Gewässerstruktur, physikochemischen<br />

Bedingungen sowie Abflussverhältnisse) der Gewässer wider.<br />

So weist die Probestelle im Oberlauf des Hammbachs (Abschnitt Rhader<br />

Bach) (MS 409) eine sehr artenarme Makrozoobenthos-Biozönose überwiegend<br />

anspruchsloser in Bezug auf die Strömung indifferente Arten auf, wie<br />

sie häufig in kleinen, langsam fließenden bis stehenden Gräben anzutreffen<br />

ist und spiegelt somit die aktuell defizitäre Gewässerstruktur und Abflussverhältnisse<br />

wider. Dominiert wird die Lebensgemeinschaft von Schnecken und<br />

Muscheln, v. a. von der Neozoe Potamopyrgus antipodarum sowie Würmern<br />

und Dipteren, die v. a. schlammige Gewässerbereiche besiedeln. Nur in wenigen<br />

Individuen kommt die Mützenschnecke Ancylus fluviatilis vor (gemäß<br />

der WRRL konformen Makrozoobenthos-Bewertung PERLODES, ein Gütezeiger<br />

für sandgeprägte Bäche), die auf das Vorkommen von Hartsubstraten<br />

wie Kies oder Totholz angewiesen ist.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

124


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Der Oberlauf des Kalter Bachs (Abschnitt Rhader Mühlenbach) (MS 440)<br />

weist eine Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft überwiegend strömungsliebender<br />

Arten kleiner Bäche auf und deutet damit auf die hier auch natürlicherweise<br />

zu erwartende Abflüsse hin. Dementsprechend dominieren auch<br />

unter den Ernährungstypen die Zerkleinerer, hier vertreten durch verschiedene<br />

Flohkrebsarten. Häufigster Vertreter ist der Bachflohkrebs Gammarus<br />

pulex. Hervorzuheben ist das Vorkommen von Gammarus fossarum in höheren<br />

Abundanzen, ein Indikator für sehr sauberes Wasser infolge von erhöhten<br />

Tiefengrundwasserzustrom (Timm & Ohlenforst 1994). Das Fehlen von<br />

Eintags-, Stein- und Köcherfliegen kann auch an dem Beprobungszeitraum<br />

Anfang September liegen, so dass hier keine weiteren Aussagen möglich<br />

sind.<br />

Der Hammbach (Abschnitt Rhader Mühlenbach) (MS 410) weist zwar eine<br />

artenreiche Makrozoobenthos-Biozönose überwiegend strömungsliebender<br />

Bacharten auf, typische Arten von sandgeprägten Fließgewässern spielen allerdings<br />

eine eher untergeordnete Rolle. Dazu gehört z. B. die in lagestabilen<br />

Sandablagerungen grabende Eintagsfliege Ephemera danica oder die<br />

Eintagsfliege Paraleptophlebia submarginata, ebenfalls ein Gütezeiger für<br />

diesen Gewässertyp, die beide nur in sehr geringen Abundanzen vertreten<br />

sind. Totholzbesiedler, die häufig dieses einzig verfügbare Hartsubstrat in<br />

sandgeprägten Fließgewässern besiedeln, fehlen weitgehend. Dafür finden<br />

sich vermehrt Steinbesiedler, die v. a. die zur Ufer- oder Sohlsicherung eingebrachten<br />

Steinschüttungen besiedeln.<br />

Der Oberlauf des <strong>Wienbach</strong>es (Abschnitt Lembecker Wiesenbach) (MS 430)<br />

weist eine sehr arten-und individuenarme „Grabenbiozönose“, dominiert von<br />

Würmern und Kleinmuscheln, auf. Hierbei handelt es sich um weit verbreitete<br />

und in Bezug auf Sauerstoff oder Temperatur eher anspruchslose Arten,<br />

die das mäßig saprobiell belastete Gewässer besiedeln können. Anspruchsvollere<br />

Arten fehlen hier vollständig, was auf den grabenartigen Ausbau, die<br />

organische Belastung und die temporäre Wasserführung zurückzuführen ist.<br />

Die Makrozoobenthos-Biozönose des Oberlaufs des Midlicher Mühlenbachs<br />

(MS 420) weist neben anspruchslosen und weit verbreiten Arten, wie sie<br />

auch in den grabenartig ausgebauten Oberläufen der anderen Gewässer<br />

vorkommen, mit dem Flohkrebs Gammarus fossarum auch einen Indikator<br />

für einen Tiefengrundwasserzustrom auf. Die vorkommenden Arten besiedeln<br />

neben langsam fließenden Fließgewässern auch Stehgewässer.<br />

Der Unterlauf des Midlicher Mühlenbachs (MS 421) oberhalb des Zusammenflusses<br />

mit dem <strong>Wienbach</strong>, weist eine vergleichsweise artenreiche Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft<br />

strömungsliebender und in Bezug auf<br />

die Sauerstoffverhältnisse anspruchsvollerer Fließgewässerarten auf. Neben<br />

Arten, die bevorzugt Wasserpflanzen besiedeln, wie z. B. die Eintagsfliege<br />

Baetis sp. und die Gemeine Schlammschnecke (Radix balthica), sind es v. a.<br />

Arten, die die feinen Sedimente besiedeln. Dazu zählt beispielsweise die<br />

Zuckmücke (Prodiamesa olivacea) sowie die Eintagsfliege Ephemera danica.<br />

Beide Arten sind als Gütezeiger eingestuft und charakteristisch für sandgeprägte<br />

Gewässer und beide Arten kommen hier in höheren Abundanzen<br />

vor. Ein obligater Totholz-Besiedler ist die Köcherfliege Lepidostoma basale,<br />

die hier ebenfalls in höheren Abundanzen vertreten ist. Auch die Larven des<br />

Hakenkäfers (Elmis sp.) besiedelt bevorzugt dieses insbesondere in sand-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

125


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

geprägten Fließgewässern wichtige besiedlungsrelevante Hartsubstrat. Das<br />

Totholz hier wird hier allerdings durch das mit Faschinen gesicherte Ufer gestellt.<br />

In naturnahen Fließgewässern würden diese Arten Erlenwurzel oder<br />

Totholz besiedeln. Das grundsätzliche Vorkommen spiegelt aber das zumindest<br />

in Teilabschnitten im gesamten Gewässersystem liegende Totholz<br />

(inkl. der Uferbefestigung) und die zum Teil an der Mittelwasserlinie stehenden<br />

Erlen wider. Im Vergleich zu den oberhalb gelegenen Probestellen ist<br />

hier der Flohkrebs Gammarus roeselii, der eher höhere Wassertemperaturen<br />

bevorzugt, die dominante Art, während G. fossarum nur noch vereinzelt auftritt.<br />

Der Unterlauf des <strong>Wienbach</strong>s (MS 435) (oberhalb des Zusammenflusses mit<br />

dem Hammbach) weist für diesen Gewässertyp eine sehr arten- und individuenreiche<br />

Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft überwiegend strömungsliebender<br />

und in Bezug auf die Sauerstoffverhältnisse anspruchsvolle<br />

Arten auf. Typische Arten sandgeprägter Fließgewässer spielen hier aufgrund<br />

des Ausbauzustands zwar eine eher untergeordnete Rolle, dennoch<br />

kommen einige dieser Arten begünstigt durch den oberhalb gelegen naturnahen<br />

Waldabschnitt des <strong>Wienbach</strong>s vor. Darunter sind die Köcherfliege<br />

Lepidostoma basale und die Käferlarven Elmis sp. und Elodes sp., die Totholz<br />

als Substrat bevorzugen. Die schlammigeren Feinsedimente werden v.<br />

a. von Zuckmücken und Erbsenmuscheln Pisidium sp. besiedelt, vereinzelt<br />

kommt auch Ephemera danica vor. Dominiert wird die Lebensgemeinschaft<br />

von Steinbesiedlern, wie der Köcherfliege Hydropsyche siltalai, die durch die<br />

Steinschüttungen zur Ufersicherung begünstigt werden. Daneben stellen<br />

Wasserpflanzenbesiedler einen großen Anteil, darunter häufig die Eintagsfliege<br />

Baetis rhodani. Häufigste Art unter den Flohkrebsen ist die aus der<br />

Lippe eingewanderte Neozoe Echinogrammarus berilloni.<br />

Die unterste Probestelle im Gewässersystem (MS 412 Hammbach), kurz<br />

oberhalb der Einmündung in die Lippe, weist flusstypische Arten auf, wie sie<br />

auch in der Lippe verbreitet sind. Dazu zählen insbesondere die Flohkrebs-<br />

Neozoen, wie der Höckerflohkrebs (Dikerogammerus villosus) oder der Tigerflohkrebs<br />

(Gammarus trigrinus). Die Makrozoobenthos-<br />

Lebensgemeinschaft ist mäßig artenreich, charakterisiert ist sie durch in Bezug<br />

auf Strömung und Sauerstoff eher weniger anspruchsvolle Arten. Hier ist<br />

deutlich zu erkennen, dass zu den oberhalb liegenden Abschnitten, aufgrund<br />

der dazwischen liegenden Pumpstrecke, keine Anbindung mehr besteht.<br />

In der Literatur sind die hydromorphologischen aber v. a. biozönotischen<br />

Besonderheiten der naturnahen „Referenzgewässerabschnitte“ (LUA 1999a,<br />

b) des <strong>Wienbach</strong>-Midlicher Mühlenbach-Systems ausführlich beschrieben<br />

worden (u. a. Timm 1993, Hahn & Timm 1993, Timm & Ohlenforst 1993,<br />

1994, Pottgiesser & Sommerhäuser 2000): Die gute Wasserqualität ist neben<br />

der relativ extensiven Nutzung des Einzugsgebietes vor allem auf den<br />

geologisch bedingten, massiven Zustrom von sauberem Tiefengrundwasser<br />

zurückzuführen, das die Abiotik und Biotik des <strong>Wienbach</strong>es entscheidend<br />

prägt. Der Grundwasserzufluss bewirkt eine ausgeglichene, sommerkühle<br />

Bachtemperatur, einen gleichmäßigen Abfluss sowie die bereits angesprochene<br />

gute Wasserqualität mit konstant hohen Sauerstoffgehalten und verleiht<br />

dem <strong>Wienbach</strong> damit den Charakter eines „Forellenbaches des Tieflandes“.<br />

Diese ausgeglichenen Lebensbedingungen und die hohe Wasserqualität<br />

spiegeln sich auch in der Wirbellosenfauna wider: Im Flachland auf<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

126


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Quellbäche beschränkte Arten, z.B. die Köcherfliegen Silo nigricornis und<br />

Agapetus fuscipes und Mittelgebirgsbacharten, wie z. B. der Bachflohkrebs<br />

Gammarus fossarum kommen neben Arten großer, unbelasteter Fließgewässer,<br />

wie z. B. den Eintagsfliegen Brachycercus harisella und Heptagenia flava,<br />

vor. Neben dem vorherrschenden Substrat Sand sorgen Schlamm, Kies,<br />

Laub und Totholz für vielfältige Substratverhältnisse. Von besonderer Bedeutung<br />

ist das Totholz, das in Sandbächen das einzige natürliche Hartsubstrat<br />

darstellt. Dies erklärt die schwerpunktmäßige Verbreitung von Arten, deren<br />

Lebensweise an dieses Substrat angepaßt ist, im Waldabschnitt (z. B. die<br />

Eintagsfliegenlarven Heptagenia flava und Electrogena affinis, die Steinfliege<br />

Isoperla grammatica, die Köcherfliege Lepidostoma basale und die Ibisfliege<br />

Atherix ibis).<br />

5 Entwicklungsziele<br />

5.1 Planerische Rahmenbedingungen und<br />

Nutzungsansprüche<br />

Grundlagen<br />

Das Entwicklungsziel leitet sich aus der planerischen Abwägung des Leitbildes<br />

mit den sozioökonomischen und nutzungsabhängigen Rahmenbedingungen<br />

ab und stellt den Soll-Zustand dar, wie er unter Berücksichtigung<br />

der Restriktionen in einem überschaubaren Zeitraum erreicht werden<br />

kann.<br />

Sozioökonomische und nutzungsabhängige Rahmenbedingungen, die einen<br />

potenziell limitierenden Faktor für die Herstellung bzw. Sicherung eines<br />

leitbildgerechten Fließgewässers darstellen, sind in folgenden Bereichen<br />

zu suchen:<br />

• Recht (z.B. Eigentumsverhältnisse, Schutzausweisungen, übergeordnete<br />

Planungen, gültige Rechte und Bewilligungen)<br />

• Nutzungen und Nutzungsansprüche (z.B. Hochwasserschutz,<br />

Siedlungswasserwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Bebauung,<br />

Verkehrswege, Ver- und Entsorgungstrassen, Wasserkraft und Rohstoffabbau,<br />

Schifffahrt, Freizeit und Erholung)<br />

• Natur- und Kulturlandschaftsschutz (z.B. konservierender Naturschutz<br />

vs. Prozessschutz)<br />

• Abiotik (z.B. Grundwasser-, Relief- und Abflussveränderungen, Geschiebedefizite,<br />

Wasserqualität, Altlasten)<br />

Die potenziell limitierenden Faktoren sind in einem Abwägungsprozess<br />

zwischen Nutzungsanforderungen und gewässerökologischen Anforderungen<br />

möglichst transparent zu beurteilen. Dazu ist es wünschenswert, die<br />

generalisierten Angaben von Parameterausprägungen wie sie in der Leitbildbeschreibung<br />

nach LUA-Merkblatt 17 erfolgt, anhand der örtlichen Bedingungen<br />

genauer zu bestimmen. Von besonderer Bedeutung sind die<br />

Aspekte, die einen unmittelbaren Flächenanspruch gewässerseits formulieren<br />

(Mäandergürtelbreite und Bordvollprofile).<br />

Die Bearbeitungstiefe ist dabei von der Größe der Gewässer und der Qualität<br />

der vorliegenden Daten abhängig zu machen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

127


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

5.1.1 Typen gewässerbegleitender Flächen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Die Entwicklungsziele für Fließgewässer werden von der Frage ausgehend<br />

bestimmt, welche Flächen das Gewässer für einen naturnahen und langfristig<br />

stabilen Zustand benötigt, um anschließend bestimmen zu können, welche<br />

Flächen dem Gewässer unter den gegebenen Umständen tatsächlich<br />

zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Typen gewässerbegleitender Flächen<br />

Überschwemmungsflächen<br />

Definition: von potentiell natürlichen<br />

oder realen HQ 100 oder >HG 100-<br />

Ereignissen überschwemmte Flächen.<br />

Zweck: Hochwasserschutz<br />

Auen<br />

Definition: von häufigen potentiell natürlichen<br />

Hochwässern zwischen < HQ1<br />

und HQ5 überschwemmte Flächen bei<br />

potenziell natürlichen Gerinne- und Vorlandgeometrien.<br />

Migrationskorridor/Entwicklungskorridor<br />

Definition: potentiell natürliche oder reale<br />

Korridore der Mäandergürtelbreiten,<br />

innerhalb derer die Fließgewässer (vor<br />

allem abhängig von Abfluss, Talbodengefälle<br />

und Sohl- und Ufersubstrat) eine<br />

stabile Laufentwicklung ohne seitliche<br />

Einschränkung erreichen.<br />

Zweck (bei Ausweisung als nutzungsfreie<br />

Flächen): uneingeschränkte eigendynamische<br />

Entwicklung (inkl. des<br />

hoch dynamischen Auenteils).<br />

Ersatzauen/Sekundärauen<br />

Definition: durch Abgrabung oder Eindeichung<br />

entstandene oder begrenzte<br />

Flächen mit häufigen Überschwemmungen<br />

durch Hochwässer von < HQ1 bis<br />

HQ5; die Breite ist frei definierbar, aber<br />

i.d.R. schmaler als die natürliche Aue.<br />

Zweck: eigendynamische Gewässer- und<br />

Auenentwicklung im Rahmen der gegebenen<br />

Raumpotenziale.<br />

Uferstreifen/Gewässerrandstreifen<br />

Definition: nutzungsfreie Streifen unmittelbar<br />

entlang der realen Fließgewässerufer<br />

mit frei definierbaren Breiten und ohne<br />

Bezug zu Überschwemmungen oder<br />

zum Migrationsverhalten der Fließgewässer;<br />

als absolute Breiten oder als Faktoren<br />

(bezogen auf die Gewässerbreite,<br />

und/oder Hangneigung und Umfeldnutzung)<br />

definiert (vgl. § 90a LWG NW und<br />

„Blaue Richtlinie“).<br />

Zweck: Verbesserung der Sohl- und<br />

Uferstrukturen sowie Vermeidung von<br />

stofflichen Einträgen.<br />

Zur Ermittlung der natürlichen Mäandergürtelbreite können naturnahe Referenzstrecken<br />

im aktuellen Bestand, Angaben in historischen Karten sowie<br />

ein Verfahren zur Ermittlung von Entwicklungskorridoren in der Blauen Richtlinie<br />

herangezogen werden.<br />

1. Referenzstrecken gibt es im <strong>Wienbach</strong>system derzeit nur noch zwei:<br />

den <strong>Wienbach</strong> von km 3+100 bis 3+300 und den Kalter Bach von km<br />

5+300 bis 5+500. In den genannten Abschnitten hat der <strong>Wienbach</strong> eine<br />

Mäandergürtelbreite von ca. 50 m (bei einer Sohlbreite von 5 m) und der<br />

Kalter Bach von ca. 20 m (bei einer Sohlbreite von 2 m).<br />

2. Eine Auswertung der historischen Karten in Bezug auf natürliche Sohlbreiten<br />

ist selbst bei den größeren Fließgewässern des Untersuchungsgebietes<br />

nicht möglich. In den Karten werden unterschiedliche Breiten<br />

lediglich indirekt durch Verwendung von Doppel- oder Einfachlinie dargestellt.<br />

Erst bei großen Fließgewässern wie der Lippe werden unterschiedliche<br />

Sohlbreiten differenzierter dargestellt. Hinweise auf natürliche<br />

Laufkrümmungen für die zu untersuchenden Fließgewässer sind den historischen<br />

Karten jedoch dann zu entnehmen, wenn zur Zeit der Kartenaufnahme<br />

noch naturnahe Abschnitte vorhanden waren. Angesichts der<br />

langen landwirtschaftlichen Nutzung ist dies im <strong>Wienbach</strong>system zwar<br />

nur noch teilweise der Fall, aber beim Hammbach und beim <strong>Wienbach</strong><br />

lässt sich für Teilabschnitte durchaus einer Mäandergürtelbreite von ca.<br />

128


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

40 bis 60 m in den Unterläufen und beim Kalter Bach von ca. 20 m im<br />

Oberlauf nachvollziehbar herleiten (vgl. Abbildung 12).<br />

Hammbach (Unterlauf) (Preuß. Uraufnahme) Hammbach (Unterlauf) (Preuß. Neuaufnahme)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Mäandergürtelbreite 40 – 60 m, Lauf mäandrierend<br />

<strong>Wienbach</strong> (Unterlauf) (Preuß. Uraufnahme) Kalter Bach (Oberlauf) (Preuß. Neuaufnahme),<br />

129


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Mäandergürtelbreite ca. 40 m, Lauf mäandrierend Mäandergürtelbreite ca. 20 m, Lauf gewunden<br />

Abbildung 12: Windungsgrad in ausgewählten Gewässerabschnitten (Ausschnitt historischer Karten)<br />

3. Die Herleitung des potenziellen Entwicklungskorridors gemäß Blauer<br />

Richtlinie („Richtlinie für die Entwicklung naturnaher Fließgewässer in<br />

Nordrhein-Westfalen“, 2010) erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren unter<br />

Berücksichtigung typspezifischer Kriterien und bestehender Restriktionen<br />

sowie pauschaler Annahmen zum Verhältnis von potentiell natürlicher<br />

Sohlbreite und tatsächlicher Ausbaubreite. Aus der potentiell natürlichen<br />

Gerinnebreite wird eine Breite des Entwicklungskorridors abgeleitet,<br />

der zur typkonformen Gewässerentwicklung erforderlich ist und weitgehend<br />

der Mäandergürtelbreite entspricht, wie sie aus historischen Karten<br />

ableitbar ist.<br />

Die sich aus diesen theoretischen Betrachtungen ergebenden Breiten<br />

des Entwicklungskorridors sind Tabelle 17 zu entnehmen.<br />

Tabelle 17: Entwicklungskorridor (ohne Berücksichtigung von Restriktionen)<br />

grad<br />

Pot. natürliche Sohlbreite<br />

(gem. Blauer RL)<br />

Breite des Entwicklungskorridors<br />

zur<br />

typkonformen Gewässerentwicklung<br />

(bei Verhältnis pot. nat.<br />

Gerinnebreite zu Breite<br />

Entwicklungskorridor<br />

(1:3 – 1:10))<br />

Windungs-<br />

nat. Pot.<br />

Fließgewässer Stationierung<br />

Hammbach 0+000 bis 9+450 1,25 - 2 bis 12 m 36 – 120 m<br />

9+450 bis 15+000 1,25 - 2 bis 6 m 18 – 60 m<br />

15+000 bis 21+500 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />

<strong>Wienbach</strong> 0+000 bis 6+800 1,25 - 2 bis 12 m 36 – 120 m<br />

6+800 bis 11+400 1,25 - 2 bis 6 m 18 – 60 m<br />

11+400 bis 13+700 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />

Kalter Bach 0+000 bis 6+200 1,25 - 2 bis 6 m 18 – 60 m<br />

6+200 bis 8+480 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />

Midlicher Müh- 0+000 bis 2+300 1,25 - 2 bis 12 m 36 – 120 m<br />

lenbach<br />

2+300 bis 11+500 1,25 - 2 bis 6 m 18 – 60 m<br />

11+500 bis 15+000 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />

Schafsbach 0+000 bis 7+880 1,25 - 2 bis 3 m 9 – 30 m<br />

sonstige Fließgewässer<br />

mit gerin-<br />

1,25 - 2<br />

ger Sohlbreite<br />

(FG-Typen 11, 14,<br />

16)<br />

bis 3 m 9 – 30 m<br />

130


Fließgewässer Stationierung Pot. nat. Windungs-<br />

sonstige Fließgewässer<br />

mit geringer<br />

Sohlbreite<br />

(Typ 18)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

grad<br />

Pot. natürliche Sohlbreite<br />

(gem. Blauer RL)<br />

Breite des Entwicklungskorridors<br />

zur<br />

typkonformen Gewässerentwicklung<br />

(bei Verhältnis pot. nat.<br />

Gerinnebreite zu Breite<br />

Entwicklungskorridor<br />

(1:3 – 1:10))<br />

1,5 - 2 1:5 – 1:10 20 – 40 m<br />

Exkurs<br />

Bestimmung des Windungsgrades<br />

In der Leitbildbeschreibung im Merkblattes17 für kleine und mittlere Fließgewässer<br />

(LUA, 1999) werden die Begriffe für die Laufform nicht weiter beschrieben<br />

oder definiert. Die Angaben für große Fließgewässer sind hingegen<br />

nicht direkt auf die gewässertypologische Nomenklatur für kleine Gewässer<br />

übertragbar. Da im Rahmen von Ausbauplanungen in der Regel ein<br />

Windungsgrad angegeben werden muss, wird nachfolgend den Begriffen in<br />

Merkblatt 17 ein mathematischer Wert (Sinuosität) in Anlehnung an die<br />

zeichnerische Darstellung aus Merkblatt 34 zugewiesen.<br />

Windungsgrad<br />

nach LUA-Merkblatt 34<br />

(Leitbilder große Fließgewässer)<br />

Laufform Windungsgrad<br />

gestreckt<br />

schwach<br />

gewunden <br />

gewunden <br />

mäandrierend<br />

stark<br />

mäandrierend<br />

Klassifikation Windungsgrad in<br />

Anlehnung an LUA Merkblatt 17<br />

(Leitbilder kleine bis mittelgroße<br />

Fließgewässer)<br />

Laufform Windungsgrad<br />

1,01 - 1,05 gestreckt 1,01 - 1,05<br />

1,06 - 1,25<br />

1,26 - 1,5<br />

schwach gekrümmt<br />

leicht geschwungen<br />

1,06 - 1,2<br />

1,21 - 1,3<br />

1,51 - 2,0 geschwungen 1,31 - 1,5<br />

> 2<br />

stark geschwungen<br />

1,51 - 1,7<br />

geschlängelt 1,71 - 2,0<br />

mäandrierend > 2<br />

131


Klassifikation Windungsgrad in<br />

Anlehnung an LUA Merkblatt 17<br />

(Leitbilder kleine bis mittelgroße Fließgewässer)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Begriffe im LUA-Merkblatt 14<br />

(Gewässerstrukturkartierung)<br />

Laufform Laufform<br />

gestreckt geradlinig<br />

schwach gekrümmt gestreckt<br />

leicht geschwungen schwach geschwungen<br />

geschwungen mäßig geschwungen<br />

stark geschwungen stark geschwungen<br />

geschlängelt geschlängelt<br />

mäandrierend mäandrierend<br />

Der Vergleich der theoretisch hergeleiteten Breite des Entwicklungskorridors<br />

und der aus historischen Karten ablesbaren Breite sowie des Zustandes in<br />

den wenigen naturnahen Referenzstrecken weist gute Übereinstimmungen<br />

zwischen den verschiedenen Herangehensweisen auf. Es lässt sich daher<br />

mit hinreichender Sicherheit der untere Wert für die Breite des Entwicklungskorridors<br />

gem. Blauer Richtlinie als Anhaltspunkt für das Gewässersystem<br />

des <strong>Wienbach</strong>es verwenden.<br />

Allerdings entspricht die Sohlbreite in den naturnahen Abschnitten des<br />

<strong>Wienbach</strong>es in etwa der Ausbaubreite des Gewässers unterhalb der Referenzstrecke.<br />

Die Kriterien für die Abschätzung der potentiell naturnahen<br />

Sohlbreite in der Blauen Richtlinie, die zu wesentlich größeren pot. natürlichen<br />

Sohlbreiten (und in Folge dessen auch breiteren Entwicklungskorridoren<br />

führen würden), kommen daher nicht zur Anwendung. Für die Sohlbreite<br />

sind vielmehr die Breiten in den Referenzabschnitten zugrunde zu legen.<br />

Innerhalb solcher dem Gewässer zur Verfügung gestellten Migrationskorridore<br />

würden sich im Mittel eine stark geschwungene bis mäandrierende<br />

Laufform ausbilden. Die Entwicklung von größeren Auen bleibt jedoch unwahrscheinlich<br />

und nur in ausgewählten Bereichen (nach einer Detailprüfung)<br />

denkbar, da durch die tief liegenden Gewässersohlen auch größere<br />

Abflüsse im Bett abgeleitet werden können und eine Sohlanhebung in den<br />

meisten Fällen aufgrund der nötigen Aufrechterhaltung der Dränagefunktion<br />

nicht möglich ist.<br />

Als Mindestanforderungen für primär dem Gewässer zur Verfügung stehende<br />

Flächen gelten die die Uferstreifen/Gewässerrandstreifen entsprechend<br />

den Anforderungen des Wasserhaushalsgesetzes (§ 38) mit fünf Metern<br />

Breite. Innerhalb von Siedlungsflächen und bei ausgewählten Fließgewässern<br />

wird diese Mindestanforderung auf drei Meter reduziert (vgl. Kapitel<br />

6.1.2).<br />

5.1.2 Limitierende Faktoren<br />

Siedlungsnutzungen, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Energiegewinnung,<br />

aber auch Naturschutz, Naherholung und Sport sowie Fischerei<br />

und Jagd können zu limitierenden Faktoren für die Gewässerentwicklung<br />

werden.<br />

Beispielhafte Mechanismen für die Wirkung als Restriktion sind:<br />

• fehlende Flächenverfügbarkeit (durch Konkurrenz anderer Nutzungen)<br />

132


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

• bleibende Erforderlichkeit naturferner Sohl- und Uferbefestigungen<br />

(wegen dauerhaft hoher Einleitungsmengen)<br />

• Veränderung der Abflussverhältnisse (durch Einleitungen, Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

etc.)<br />

• Zwang zur Erhaltung nicht leitbildgemäßer Landschaftselemente am<br />

/im Gewässer (z.B. Aufstauungen aus Artenschutzgründen oder wegen<br />

der Naherholung)<br />

Die wesentlichen limitierenden Faktoren werden im Folgenden dargestellt.<br />

Limitierender Faktor "Flächenverfügbarkeit" (Siedlungsnutzungen einschließlich<br />

Verkehr sowie Ver- und Entsorgung)<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Als dauerhafte limitierende Faktoren sowohl für die (eigendynamische)<br />

Gewässerentwicklung in leitbildgerechter Breite und Laufform wie auch<br />

für eine zeitweilige Überschwemmung werden folgende Siedlungsnutzungen<br />

angesehen:<br />

• Bebauung (offene und geschlossene Bebauung, einschließlich Einzelgebäude,<br />

Sportplätze, Kleingartenanlagen)<br />

• Friedhöfe<br />

• Verkehrswege (inklusive Forstwege und Parkplätze)<br />

• Ver- und Entsorgungsleitungen parallel des Gewässers<br />

• Standorte von Versorgungsmasten<br />

• Altlasten<br />

Diese Flächen sind mit den abgeleiteten Mäandergürtelbreiten bzw. Entwicklungskorridoren<br />

abzugleichen, um festzustellen, welche der genannten<br />

Nutzungen in diesem Korridor liegen und somit als Restriktionen zu<br />

bewerten sind.<br />

Bei Gartenflächen ist im Einzelfall zu beurteilen, ob die spezifische Nutzung<br />

als Restriktion eingestuft werden muss. Eine Einzelfallbeurteilung<br />

erfordern auch gewässerquerende Ver- und Entsorgungsleitungen.<br />

Im Plangebiet:<br />

Geschlossene Bebauungen stellen vor allem in den Unterläufen von<br />

Hammbach, <strong>Wienbach</strong> und Midlicher Mühlenbach limitierende Faktoren<br />

für die Entwicklung naturnaher Gewässerabschnitte dar. Im Bereich Barkenberg<br />

wurde der Midlicher Mühlenbach sogar tiefer gelegt, um das<br />

Siedlungsgebiet zu entwässern.<br />

Altlasten bzw. Aufschüttungsflächen sind auf kurzen Abschnitten an<br />

Hammbach, Kalter Bach, Wortbach und <strong>Wienbach</strong> vorhanden.<br />

Mögliche Ver- und Entsorgungsleitungen sind nur im Einzelfall als Restriktionen<br />

zu werten. Eine abschließende Beurteilung ist angesichts der<br />

heterogenen Datenlagen im Rahmen des <strong>KNEF</strong> nicht möglich.<br />

Limitierender Faktor "Landwirtschaft"<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Bei landwirtschaftlichen Nutzungen wird entsprechend der Vorgaben<br />

der EU-Wasserrahmenrichtlinie von der Grundannahme ausgegangen,<br />

dass Acker- wie Grünlandnutzung keine dauerhaften Restriktionen für die<br />

Gewässerentwicklung (hinsichtlich ihrer Flächenanforderung) darstellen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

133


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Die Flächen können in der Regel durch Erwerb oder andere vertragliche<br />

Regelungen für eine Gewässerentwicklung bereitgestellt werden.<br />

Als Sonderfall sind die sich aus Drainagen ergebenen Aspekte anzusehen.<br />

Als Grundregel gilt, dass eine Drainierung der Aue als nicht gewässerverträglich<br />

angesehen werden muss und daher auch keine Restriktion<br />

für die Gewässerentwicklung darstellt, sondern zu beseitigen ist. Ist das<br />

Gewässer stark eingetieft, um Drainagen von landwirtschaftlichen Umgebungsflächen<br />

funktionsfähig zu erhalten, stellt dies einen limitierenden<br />

Faktor für die Wiederanhebung der Gewässersohle dar. In Hinblick auf<br />

die Entwicklung von regelmäßig und häufig überschwemmten Aueflächen<br />

käme lediglich die Entwicklung von Sekundärauen durch entsprechende<br />

Abgrabungen in Betracht.<br />

Im Plangebiet:<br />

Das Gewässersystem des Hammbaches wurde in weiten Teilen so verändert,<br />

dass Flächen, die aufgrund von hoch anstehendem Grund- oder<br />

Stauwassers großflächig vernässt wären, dennoch landwirtschaftlich genutzt<br />

werden können. Dazu wurden die Flächen ursprünglich durch ein<br />

dichtes von Entwässerungsgräben, heute meist mittels Dränagen, entwässert.<br />

Zudem wurden die Gewässer tiefer gelegt, um ihre drainierende<br />

Wirkung zu verbessern und die Flächendrainagen anschließen zu können.<br />

Eine Anhebung der Bachsohlen, ist an vielen Gewässern bzw. Gewässerabschnitten<br />

somit nicht möglich, da dies zu einer Vernässung der<br />

landwirtschaftlichen Nutzflächen führen würde.<br />

Limitierender Faktor "Hochwasserschutz"<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Anlagen, die zum Hochwasserschutz erforderlich sind (insbes. HRB),<br />

können in gewässerökologischer Hinsicht zwar gegebenenfalls optimiert<br />

werden, sind in ihrer Funktionsfähigkeit jedoch als harte Restriktion zu<br />

werten. So ist der gelegentliche Aufstau des Gewässers ebenso ein limitierender<br />

Faktor wie die in der Regel erforderlichen Sohl- und Uferbefestigungen<br />

unterhalb der Staueinrichtung.<br />

Soweit eine nicht leitbildgerechte Eintiefung des Gewässers auch aus<br />

Hochwasserschutzgründen erforderlich ist, wird dieser Aspekt ebenfalls<br />

als harte Restriktion gewertet.<br />

Im Plangebiet:<br />

Es sind keine Anlagen bekannt, die erklärtermaßen dem Hochwasserschutz<br />

dienen.<br />

Limitierender Faktor "Einleitungen/Einträge"<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Einleitungen aus siedlungswasserwirtschaftlichen Anlagen können aufgrund<br />

ihrer hydraulischen Wirkungen schädlich für die Gewässerfauna<br />

und die Ausbildung des Gewässerbettes wirken. Daneben kommen<br />

durch Einleitungen Substanzen (Schadstoffe und Nährstoffe) in das Gewässer,<br />

die dauerhaft oder zeitlich begrenzt beeinträchtigend wirken<br />

können. Einleitungen mit solchen negativen Auswirkungen sind gegebenenfalls<br />

zeitlich begrenzt als limitierender Faktor zu werten. Mit Auslaufen<br />

der Einleitungsgenehmigung ist jedoch eine Anpassung an die a.R.d.T.<br />

(z.B. Berücksichtigung immissionsorientierter Parameter gem. BWK-M3)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

134


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

vorzunehmen, so dass keine Belastungen mehr auftreten werden, die die<br />

Gewässerentwicklung wesentlich beeinträchtigen.<br />

Innerhalb der Überschwemmungsgebiete sind ackerbauliche Nutzungen<br />

grundsätzlich nicht gewässerverträglich und sollten kurz- bis mittelfristig<br />

aufgegeben werden. Für Grünlandnutzungen ist hingegen in der Regel<br />

unter dem Gesichtspunkt schädlicher Einleitungen eine Gewässerverträglichkeit<br />

in der Aue anzunehmen, soweit nicht durch Düngung unverträgliche<br />

Nährstoffeinträge erfolgen. Wegen des möglichen Auftretens<br />

schutzwürdiger Arten ist eine Einzelfallbeurteilung vorzunehmen.<br />

Im Plangebiet:<br />

Das Hammbachsystem leistet die Vorflut für zahlreiche Einleitungen, vornehmlich<br />

aus den Siedlungsgebieten. Viele der Einleitungen in den Bereichen<br />

Rhade, Lembeck, Wulfen und Barkenberg wurden entsprechend<br />

der Kriterien des Regelwerkes BWK-M3 bewertet (Kocks Consult, 2007).<br />

Rein rechentechnisch überschreiten viele der Einleitungsstellen demzufolge<br />

die Grenzwerte, obgleich vor Ort nur in wenigen Fällen tatsächliche<br />

hydraulische Überlastungen in Form von Erosionserscheinungen nachgewiesen<br />

werden konnten. In wieweit diese Überschreitungen auch einen<br />

limitierenden Faktor für die Herstellung naturnaher oder naturnäherer<br />

Profile darstellen, kann aber nur im Einzelfall beurteilt werden (vgl. Kap.<br />

3.2 sowie Angaben in den Abschnittskennblättern).<br />

Limitierender Faktor "Naturschutz"<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Für aus wasserwirtschaftlicher und gewässerökologischer Sicht sinnvole<br />

oder erforderliche Maßnahmen können sich Einschränkungen ergeben.<br />

Dies ist z.B. vorstellbar, wenn aus Artenschutzgründen keine Gehölzpflanzungen<br />

erfolgen dürfen (Schutz von Arten des Offenlandes) oder die<br />

Herstellung der Durchgängigkeit zu einer Beeinträchtigung eines anderen<br />

wertvollen Biotops zu Folge hätte bzw. zur Einwanderung von Neozoen<br />

führt, die einheimische Arten verdrängen. Zu beachten sind diesbezüglich<br />

schutzwürdiger Tier- und Pflanzenarten auch dann, wenn diese<br />

an Landschaftselemente gebunden sind, die nicht naturraumtypisch sind<br />

(Amphibien in künstlichen Teichen im Dauerstau, Eisvogelbrutröhren in<br />

Erosionswänden etc.).<br />

Im Plangebiet:<br />

Innerhalb der vom <strong>KNEF</strong> erfassten Flächen sind große Anteile als Naturschutzgebiete<br />

festgesetzt (vgl. Karte 1.3), wobei ein vorherrschendes<br />

Entwicklungsziel die naturnahe Entwicklung der Fließgewässer und die<br />

Wiederherstellung von Auenlebensräumen ist (NSG „Bachsystem des<br />

<strong>Wienbach</strong>es“, NSG „Rhader Wiesen“, NSG „Becker Bruch“). In diesen<br />

Bereichen würden sich somit keine Konflikte mit den Schutzzielen ergeben.<br />

Im Naturschutzgebiet „Rhader Wiesen“ kann es aufgrund der Lebensraumansprüche<br />

streng geschützter Fisch- und Vogelarten naturschutziinternen<br />

Abstimmungsbedarf in Hinblick auf die Dichte von begleitenden<br />

Gehölzen geben.<br />

Ein vergleichbares Konfliktpotential gibt es im Naturschutzgebiet „Wessendorfer<br />

Elven“. Dort kommt noch hinzu, dass auch die zwar rechtlich<br />

„besonders geschützte“, in NRW aber nicht gefährdete, Gebänderte<br />

Prachtlibelle auftritt.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

135


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Die unterschiedlichen Habitatanforderungen der Arten sind gegebenenfalls<br />

in einem Pflege- und Entwicklungskonzept aufeinander abzustimmen,<br />

stellen aber keine harten Restriktionen für jegliche naturnahe Fließgewässerentwicklung<br />

dar.<br />

Demgegenüber ist das Entwicklungsziel im NSG „Deutener Moor“, der<br />

Erhalt und die Optimierung des Moores, durchaus eine harte Restriktion<br />

für die naturnahe Entwicklung der Fließgewässer 1.20, 1.21 und 1.23 zu<br />

bewerten. Diese kleinen Fließgewässer würden bei Beseitigung der Anstauwehr<br />

zu einer Entwässerung der Moorflächen beitragen und somit<br />

das Schutzziel in Frage stellen.<br />

In welchen Bereichen zum Schutz des Eisvogels, der an Steilufern brütet,<br />

auf mögliche Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung von Gewässerabschnitten<br />

verzichtet werden müsste, ist nicht pauschal, sondern nur<br />

im Einzelfall zu klären, da keine Daten zum Vorkommen solcher Bruthöhlen<br />

vorliegen.<br />

Es ist generell davon auszugehen, dass gewässerökologisch erforderliche<br />

bauliche Maßnahmen (z.B. zur Beseitigung von Sohl- und Uferverbau)<br />

im jeweiligen Einzelfall hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Artenschutz<br />

zu überprüfen sind. Baumaßnahmen innerhalb von Naturschutzgebieten<br />

sollten grundsätzlich nur mit einer ökologischen Baubegleitung<br />

erfolgen.<br />

Limitierender Faktor "Denkmalschutz"<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Für Maßnahmen aus wasserwirtschaftlicher und gewässerökologischer<br />

Sicht können sich gegebenenfalls Einschränkungen ergeben, wenn aus<br />

Gründen des Denkmalschutzes Fließgewässerabschnitte nicht verändert<br />

oder Bauwerke am oder im Gewässer nicht entfernt werden dürfen.<br />

Im Plangebiet:<br />

Im Hammbachsystem befinden sich an verschiedenen Stellen Bauwerke,<br />

die unter Denkmalschutz stehen. Die Wehre von Rhader Mühle, Tüshausmühle<br />

und Midlicher Mühle können aus diesem Grund nicht zurückgebaut<br />

werden. In Betracht kommen somit nur Umgehungsgerinne oder<br />

Fischtreppen um die Gewässerdurchgängigkeit wieder herzustellen.<br />

Unter Denkmalschutz steht neben Schloss Lembeck auch die dazu gehörenden<br />

Gräfte. Um diese zu speisen, befindet sich im <strong>Wienbach</strong> (Abschnitt<br />

Lembecker Wiesenbach) ein Wehr. In die Anlagen zur Wasserzuführung<br />

in die Gräfte sind auch das Fließgewässer 2.41 und die Moorbecke<br />

einbezogen, deren Entwicklung nur unter Beachtung der denkmalschutzrechtlichen<br />

Anforderungen realisiert werden kann.<br />

Limitierende Faktoren "Fischerei, Energie- und Wassergewinnung,<br />

Naherholung"<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Anlagen zur Fischerei, Energie- und Wassergewinnung können die<br />

Durchgängigkeit eines Gewässers unterbrechen und die Restwasserführung<br />

verringern. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und bestehender<br />

Rechte können Nutzungen und dazu errichtete Bauwerke oftmals<br />

nicht entfernt werden, um die Gewässerdurchgängigkeit herzustellen. In<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

136


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Betracht kommen aber Fischaufstiegsanlagen und Umgehungsgerinne<br />

sowie Bewirtschaftungsauflagen.<br />

Bei größeren Entnahmen aus dem Grundwasser sind Auswirkungen auf<br />

die Wasserführung vor allem in grundwassergeprägten Bachsystemen<br />

denkbar.<br />

Auch in Bezug auf die Naherholung kann es Bauwerke am oder im Gewässer<br />

geben, die entweder aufgrund ihrer weiträumigen Bedeutung oder<br />

historischen Entwicklung nicht verändert werden können.<br />

Im Plangebiet:<br />

Gewerbsmäßige Fischerei und Energiegewinnung finden in den Gewässern<br />

nicht statt. Diese Aspekte stellen im Plangebiet daher keine limitierenden<br />

Faktoren dar.<br />

Die Fischteiche im Nebenschluss des Hammbachsystems dienen lediglich<br />

dem nicht gewerbsmäßigen Angelsport. Diese Teiche werden daher<br />

nicht als limitierende Faktoren aufgefasst. Generell sind wegen ihrer<br />

möglichen fließgewässerschädlichen Auswirkungen (u.a. Veränderung<br />

der chemisch-physikalischen Verhältnisse), jedoch ggfs. nähere Untersuchungen<br />

erforderlich, die entsprechende Auflagen zur Bewirtschaftung<br />

nach sich ziehen können.<br />

Bei Teichen im Nebenschluss, die noch in der Aue liegen, sind ihre Auswirkungen<br />

(Reduzierung Überschwemmungsraum, Reduzierung Feuchtgebietsfläche,<br />

Verminderung Restwasserführung etc.) im Einzelfall zu<br />

prüfen und zu bewerten (vgl. Abschnittskennblätter).<br />

Rechte zur Entnahme von Wasser aus dem Bachsystem liegen an verschiedenen<br />

Stellen vor. Meist handelt es sich um die Wasserentnahme<br />

für landwirtschaftliche Zwecke, die vor allem in der Vegetationszeit zum<br />

Tragen kommt, in der die Wasserführung in den Gewässern natürlicherweise<br />

gering ist. Der Blaue See in Dorsten-Holsterhausen wird zum Teil<br />

mit Hammbachwasser gespeist, er dient als Brauchwasserreservoir der<br />

Rheinisch-Westfälischen Wasserwerke. Im Zusammenhang mit dieser<br />

Nutzung gibt es ein Wehr im Hauptlauf des Hammbaches.<br />

Zudem gibt es Nutzungsrechte zur Entnahme von Grundwasser für die<br />

Bewässerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, für Fischteichanlagen<br />

und für die Trinkwassergewinnung. Inwieweit diese Entnahmen einen Einfluss<br />

auf das Trockenfallen längerer Abschnitten im Oberlauf des Schafsbaches<br />

und des Hammbaches (Rhader Bach) haben und einen limitierender<br />

Faktor für die naturnahe Entwicklung dieser Bachabschnitte darstellen<br />

können, kann anhand der vorliegenden Unterlagen nicht abschließend<br />

geklärt werden.<br />

5.2 Strahlwirkungskonzept<br />

5.2.1 Einleitung<br />

Parallel zur Erstellung des <strong>KNEF</strong> wurde der sog. „Umsetzungsfahrplan“ für<br />

die Lippezuflüsse (LIP1000, 1100) durch den IWABO Vest <strong>Recklinghausen</strong><br />

(Interessengemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände) erarbeitet. Für<br />

die Aufstellung der Umsetzungsfahrpläne in NRW wurde eine Arbeitshilfe<br />

veröffentlicht (LANUV-Arbeitsblatt 16), die die Anwendung des sogenannten<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

137


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

„Strahlwirkungskonzeptes“ und die Ableitung konkret erforderliche Maßnahmen<br />

in solchen Gewässern erleichtern soll, die nicht als „erheblich verändert“<br />

klassifiziert wurden. Die beispielhafte Umsetzung der mit dem wissenschaftlichen<br />

Ansatz einer „Strahlwirkung“ verbundenen Aspekte wurde<br />

als ein gesonderter Teil des <strong>KNEF</strong> für die Fließgewässer beauftragt, die für<br />

die Wasserrahmenrichtlinie relevant sind (Hammbach, Schafsbach, Kalter<br />

Bach, <strong>Wienbach</strong>, Midlicher Mühlenbach, ergänzt um Hervester Bruchgraben,<br />

Moorbecke, Wortbach und Zitterbach). Bis auf den <strong>Wienbach</strong> (km<br />

0+000 bis 8+400) sind alle anderen Fließgewässer als „erheblich verändert“<br />

eingestuft. Streng genommen kann das Arbeitsblatt Nr. 16 somit nur für den<br />

<strong>Wienbach</strong> unmittelbar Anwendung finden. Für die als erheblich verändert<br />

ausgewiesenen Fließgewässer sind zumindest die Funktionselemente zu<br />

entwickeln, die ein gutes ökologisches Potenzial erwarten lassen.<br />

Zur Zeit der Bestandsaufnahme (Januar bis März 2011) gab es längere<br />

Fließgewässerabschnitte, die komplett oder teilweise trocken lagen. Für diese<br />

Abschnitte wurden vorerst keine Zuweisungen nach dem Strahlwirkungskonzept<br />

vorgenommen, da unklar ist, ob in Zukunft eine ausreichende Wasserführung<br />

(mindestens von Dezember bis März) erreicht werden kann und<br />

somit ein Besiedlungspotenzial für Makrozoobenthos vorliegt.<br />

5.2.2 Grundlagen<br />

Mit der Einführung des sog. Strahlwirkungskonzeptes (LANUV-Arbeitsblatt<br />

16) und der damit stärker formalisierten Bedeutung der Gewässerstruktur für<br />

die Bestimmung erforderlicher Maßnahmen, sind auch die Anforderungen<br />

an die Herleitung der Flächenansprüche für Maßnahmen gestiegen, die in<br />

einem <strong>KNEF</strong> als wünschenswert oder erforderlich benannt werden.<br />

Das „Strahlwirkungskonzept“ fordert zur Erreichung des guten ökologischen<br />

Zustandes einen hohen Anteil an Gewässerstrecken, auf denen die Strukturgüte<br />

1 - 2, zumindest aber 1 - 3 für alle drei Bereiche (Sohle, Ufer, Land)<br />

zu erreichen ist. Insbesondere bei Bächen im Tiefland sind die Werte für das<br />

Umfeld kaum auf den geforderten Längen zu erreichen, ohne beträchtlich in<br />

die Landnutzung einzugreifen. Aber auch um zumindest eine begrenzte<br />

Laufentwicklung (die für das Erreichen der geforderten Strukturgüte bei<br />

Ufer und Sohle entscheidend ist) angesichts der bislang meist sehr stark<br />

begradigten Gewässer zu erzielen, sind zwingend Flächen von nicht unerheblicher<br />

Breite erforderlich, die primär der ökologischen Gewässerentwicklung<br />

dienen.<br />

Für das <strong>KNEF</strong> <strong>Wienbach</strong> wurden die erforderlich erscheinenden Minimalansprüche<br />

auf der Grundlage der Forderung nach einem Gewässerrandstreifen<br />

gem. § 90a (LWG) und unter Berücksichtigung folgender Regelwerke<br />

hergeleitet:<br />

1. Richtlinie für die Entwicklung naturnaher Fließgewässer in Nordrhein-<br />

Westfalen (Blaue Richtlinie)(v.a. Anhang 1)<br />

2. LUA Merkblatt 14 (Gewässerstrukturgüte in Nordrhein-Westfalen – Kartieranleitung)<br />

3. LANUV-Arbeitsblatt 16 (Strahlwirkungskonzept)<br />

Ziel ist es, den grundsätzlichen Flächenbedarf für gewässerbezogene Maßnahmen<br />

nachvollziehbar und einheitlich herzuleiten, ohne dass damit jeder<br />

Einzelfall berücksichtigt wird oder strenge naturwissenschaftliche Ansprüche<br />

erfüllt würden. Die Vorgehensweise ist also letztlich der bei der Bestimmung<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

138


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

des Bedarfes an Ausgleich und Ersatz für Eingriffe nach Bundesnaturschutzgesetz<br />

vergleichbar.<br />

5.2.3 Voraussetzung zur Umsetzung möglicher Maßnahmen<br />

Aufgrund der meist geringen hydraulischen Kraft der Tieflandgewässer und<br />

des aktuellen Ausbauzustandes wird eine deutliche Veränderung der Laufform<br />

wie auch die Differenzierung des Profils grundsätzlich eine Entnahme<br />

bestehender Uferbefestigungen und die Entwicklung begleitender, das Gewässer<br />

beschattender Gehölzstreifen erfordern. Bei sehr dichtem Gehölzaufwuchs<br />

(„grüne Verrohrungen“) sind punktuelle Gehölzentnahmen vorzusehen,<br />

um eine zumindest begrenzte eigendynamische Entwicklung zu ermöglichen.<br />

Teilweise kann auch eine Beseitigung besonders dichter Grasnarben<br />

erforderlich sein, um spontanes Gehölzaufkommen zu ermöglichen<br />

und eine „Entfesselung“ des Ufers zu forcieren.<br />

In Gewässerabschnitten, in denen eine Profilaufweitung bzw. Laufverlagerung<br />

initiierend umgesetzt werden soll, erfolgt dies in der Regel durch Einsatz<br />

eines Strömungslenkers (z.B. Sturzbaum, Totholz), gegebenenfalls ergänzt<br />

durch bauliche Herstellung von Uferanschnitten, Pflanzmaßnahmen<br />

und ähnlichem.<br />

Der Umfang der initiierenden Maßnahmen hängt vom Entwicklungsziel und<br />

dem gewünschten bzw. durch die Wasserrahmenlinie vorgegebenen Zeitpunkt<br />

der Zielerreichung ab.<br />

Eine vollständig eigendynamische Veränderung des Laufes in einem Umfang<br />

wie sie die in der „Blauen Richtlinie“ beschriebenen „Entwicklungskorridore<br />

zur typkonformen Gewässerentwicklung“ nahelegen, erscheint in<br />

überschaubaren Zeiträumen nicht möglich. Falls also abseits des vorhandenen<br />

Profils ein neuer Verlauf angestrebt wird, ist eine bauliche Herstellung<br />

des neuen Gewässers (ggf. in einem unterdimensionierten Profil) zwingend<br />

erforderlich.<br />

Im Einzugsgebiet des <strong>Wienbach</strong>es ist zudem zu berücksichtigen, dass die<br />

Gewässer meist deutlich eingetieft sind und als Vorfluter für umfangreiche<br />

Drainagenetze dienen. Aus diesem Grunde wurden die Bäche weit überwiegend<br />

vorläufig als „erheblich veränderte Wasserkörper“ eingestuft. Die Tiefenlage<br />

lässt in weiten Teilen der Einzugsgebiete den Wiederanschluss von<br />

ausgedehnten Auenflächen als unwahrscheinlich erscheinen, so dass dieser<br />

auch nicht als zentrales Entwicklungsziel gelten kann.<br />

5.2.4 Herleitung des Flächenbedarfes<br />

1. Gesetzlicher Gewässerrandstreifen<br />

Es gilt gemäß § 90a LWG und § 38 WHG für alle Gewässer (unabhängig von<br />

ihrer Größe, dem Gewässertyp und der Wasserführung) ein Gewässerrandstreifen<br />

von 5 m Breite (gemessen ab Oberkante der Uferböschung) als<br />

Mindestanforderung.<br />

Der Gewässerrandstreifen ist als Fläche zu verstehen, die in der Regel nutzungsfrei<br />

ist, aber auf keinen Fall ackerbaulich genutzt wird. Da die Gewässer<br />

im Geltungsbereich des <strong>KNEF</strong> <strong>Wienbach</strong> natürlicherweise beschattet wären<br />

und zudem eine zumindest geschwungene Laufform hätten, werden die<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

139


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Gewässerrandstreifen im konkreten Fall in der Regel gehölzbestanden sein<br />

und in begrenztem Maße eine Veränderung des Profils ermöglichen.<br />

Für die Umsetzung von Maßnahmen ist wesentlich, dass der Gewässerrandstreifen<br />

bei der Operationalisierung im <strong>KNEF</strong> am Profil des begradigt ausgebauten<br />

Gewässers beginnt, sich also im Falle einer gewünschten Profildifferenzierung<br />

mit Veränderung der Lage des Ufers nicht automatisch eine Vergrößerung<br />

des Flächenanspruches ergibt, sondern eine solche nur erforderlich<br />

ist, wenn es gilt, Einträge von angrenzenden Ackerflächen zu vermeiden<br />

oder zu vermindern.<br />

Ausnahmen in Hinblick auf die Breite des Gewässerrandstreifens sind im Innenbereich<br />

unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes unvermeidlich.<br />

§ 90a Gewässerrandstreifen (Zu § 38 WHG)<br />

(1) Der Gewässerrandstreifen beträgt im Außenbereich nach § 35 des Baugesetzbuches<br />

fünf Meter. Er umfasst den an das Gewässer landseits der Uferlinie angrenzenden<br />

Bereich, bei Gewässern mit ausgeprägter Böschungsoberkante bemisst<br />

sich der Gewässerrandstreifen ab der Böschungsoberkante.<br />

…<br />

(3) Im Innenbereich kann die zuständige Behörde zur Erreichung der Ziele nach §<br />

38 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes durch ordnungsbehördliche Verordnung<br />

Gewässerrandstreifen in einer Breite von mindestens fünf Metern festsetzen.<br />

(4) Die zuständige Behörde kann unter Beachtung der Grundsätze des § 6 Wasserhaushaltsgesetz<br />

und der Festlegungen im Maßnahmenprogramm für ein Gewässer<br />

oder einen Gewässerabschnitt<br />

1. die Breite der Gewässerrandstreifen abweichend von Absatz 1 regeln oder den<br />

Gewässerrandstreifen aufheben,<br />

2. von den Verboten unter Beachtung forstwirtschaftlicher Belange abweichende<br />

Regelungen treffen,<br />

3. auf dem Gewässerrandstreifen den Einsatz von Düngemitteln verbieten,<br />

…<br />

Der Gewässerrandstreifen soll insoweit gemäß Nummer 1 für diejenigen Flächen<br />

aufgehoben werden, als den Zielen des Gesetzes durch Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen,<br />

durch Flächenstilllegung oder durch Teilnahme an freiwilligen Vereinbarungen<br />

entsprochen wird.<br />

§ 38 Gewässerrandstreifen<br />

(1) Gewässerrandstreifen dienen der Erhaltung und Verbesserung der ökologischen<br />

Funktionen oberirdischer Gewässer, der Wasserspeicherung, der Sicherung des<br />

Wasserabflusses sowie der Verminderung von Stoffeinträgen aus diffusen Quellen.<br />

(2) Der Gewässerrandstreifen umfasst das Ufer und den Bereich, der an das Gewässer<br />

landseits der Linie des Mittelwasserstandes angrenzt. Der Gewässerrandstreifen<br />

bemisst sich ab der Linie des Mittelwasserstandes, bei Gewässern mit ausgeprägter<br />

Böschungsoberkante ab der Böschungsoberkante.<br />

(3) Der Gewässerrandstreifen ist im Außenbereich fünf Meter breit. Die zuständige<br />

Behörde kann für Gewässer oder Gewässerabschnitte<br />

1. Gewässerrandstreifen im Außenbereich aufheben,<br />

2. im Außenbereich die Breite des Gewässerrandstreifens abweichend von Satz 1<br />

festsetzen,<br />

3. innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile Gewässerrandstreifen mit<br />

einer angemessenen Breite festsetzen.<br />

…<br />

(4) Eigentümer und Nutzungsberechtigte sollen Gewässerrandstreifen im Hinblick<br />

auf ihre Funktionen nach Absatz 1 erhalten. Im Gewässerrandstreifen ist verboten:<br />

1. die Umwandlung von Grünland in Ackerland,<br />

2. das Entfernen von standortgerechten Bäumen und Sträuchern, ausgenommen<br />

die Entnahme im Rahmen einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft, sowie das<br />

Neuanpflanzen von nicht standortgerechten Bäumen und Sträuchern,<br />

…<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

140


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

2. Spezieller Flächenbedarf bei Gewässerabschnitten als Strahlursprung<br />

oder Aufwertungsstrahlweg<br />

Für Strahlursprünge ist gemäß Arbeitsblatt 16 mindestens die Gewässerstrukturgüte<br />

1 - 3 (Sohle und Ufer) zu erreichen. Die dort ebenfalls formulierte<br />

Forderung nach einer Strukturgüte von mindestens 3 auch für das Umfeld<br />

wird im Rahmen des <strong>KNEF</strong> nicht systematisch verfolgt, sondern ein<br />

diesbezüglich möglicher Flächenbedarf unter Bewertung des konkreten Einzelfalls<br />

(unter Berücksichtigung insbesondere der landwirtschaftlichen Nutzung<br />

der Flächen sowie dem landschaftsrechtlichen Schutzstatus) benannt.<br />

Für Aufwertungsstrahlwege formuliert Arbeitsblatt 16 unter anderem das<br />

Ziel, GSG 5 an Sohle und Ufer zu erreichen.<br />

Für Strahlursprünge und Aufwertungsstrahlwege ergeben sich die gewässerseitigen<br />

Flächenanforderungen somit daraus, welche Laufform sowie<br />

welche Sohl- und Uferstrukturen vorhanden sein müssen, um die geforderte<br />

Strukturgüte zu erreichen. Der Flächenbedarf ist ganz wesentlich<br />

von der Breite des Gewässers abhängig. Um zum Beispiel eine schwach<br />

geschwungen Laufform zu erreichen, ist bei schmalen Gewässern ein deutlich<br />

schmalerer Entwicklungskorridor ausreichend, als bei solchen mit größerer<br />

Sohlbreite.<br />

Die entscheidende Größe ist die potenziell natürliche Sohlbreite, die aus Anhang<br />

1 der „Blauen Richtlinie“ (Ermittlung eines Entwicklungskorridors) abgeleitet<br />

werden kann (vgl. diesbezüglich aber auch Kapitel Typen gewässerbegleitender<br />

Flächen).<br />

Für das <strong>KNEF</strong> wird aus den unteren der dort angegebenen Werte für den<br />

Entwicklungskorridor unter Abzug der Sohlbreite ein entwicklungsbezogener<br />

Gewässerrandstreifen als mittel- bis langfristiger Flächenbedarf<br />

abgeleitet und in der Maßnahmenkarte verzeichnet. Bei Gewässern mit<br />

Ausbausohlbreite bis 1 m ist der entwicklungsbezogene Gewässerrandstreifen<br />

also bereits mit der Breite des gesetzlichen Gewässerrandstreifens abgedeckt,<br />

bei der häufigen Sohlbreite von 2 m wird geringfügig mehr Fläche<br />

erforderlich (beiderseits zusätzlich 3 m). Erst bei den größeren Gewässern<br />

geht die Breite des nutzungsfreien Streifens deutlich über den gesetzlichen<br />

Gewässerrandstreifen hinaus. Im Einzelfall noch größere Anforderungen<br />

werden gesondert begründet.<br />

Angaben gemäß „Blauer Richtlinie“*<br />

potenziell nat.<br />

Sohlbreite bei mittleren<br />

Abflüssen<br />

Entwicklungskorridor<br />

zur typkonformenGewässerentwicklung<br />

Entwicklungsbezogener<br />

Gewässerrandstreifen<br />

Mindestbreite bei angestrebter<br />

GSG 3 (inkl. gesetzl. Gewäs-<br />

Sohlbreite im<br />

Ausbauzustand<br />

serrandstreifen) (beidseitig)<br />

< 1 m 3 m 9 – 30 m 5 m<br />

2 m 6 m 18 – 60 m 8 m<br />

4 m 12 m 36 - 120 m 16 m<br />

*für sandgeprägte oder organische Bäche<br />

3. Maßnahmen bei Strahlursprüngen<br />

Die Fristen der Wasserrahmenrichtlinie sehen einen relativ engen Zeitplan<br />

vor, in dem die Biozönose den guten ökologischen Zustand bzw. das gute<br />

ökologische Potenzial erreichen muss. Eine ausschließlich eigendynamische<br />

141


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Entwicklung, die über viele Jahrzehnte reicht, ist somit ausgeschlossen.<br />

Zumindest in Teilabschnitten, die als Strahlursprünge fungieren sollen, sind<br />

daher aktive Eingriffe vorzusehen, um rasch zu einer deutlichen Strukturanreicherung<br />

zu gelangen.<br />

Es wird für die Ableitung von Maßnahmen im <strong>KNEF</strong> pauschal angenommen,<br />

dass es in Strahlursprüngen initiierender punktueller Maßnahmen auf mindestens<br />

30 % der Laufstrecke bedarf, um eine Profilerweiterung bzw. Laufveränderung<br />

vorzubereiten, die im gesamten Abschnitt letztlich für die Erreichung<br />

der geforderten Strukturgüte ausreicht und die angesichts des in<br />

Teilabschnitten vorhandenen Arteninventars eine entsprechende Besiedlung<br />

erwarten lässt.<br />

Je nach Gewässergröße sind diese initiierenden Maßnahmen auf zahlreiche<br />

kurze Strecken (kleine Gewässer) oder auf weniger zahlreiche längere Strecken<br />

(bei größeren Gewässern) beiderseits des Gewässers zu verteilen, um<br />

die gewünschten Effekte zu erzielen.<br />

Da eine Laufverlagerung unter Nutzung eigendynamischer Effekte die Abflussleistung<br />

der Gewässer nicht verringern darf, ist die Umsetzung initiierender<br />

Maßnahmen zwingend auf die vorherige Bereitstellung entsprechend<br />

breiter Flächen angewiesen, die die durch die strukturanreichernden Maßnahmen<br />

steigende Rauigkeit kompensieren. Diese Flächen sind vorrangig<br />

für die Maßnahmenumsetzung zu akquirieren, während die sonstigen Flächen<br />

des entwicklungsbezogenen Gewässerrandstreifens bzw. des Entwicklungskorridors<br />

auch sukzessive entsprechend der tatsächlichen „Anforderungen“<br />

des Gewässers bereitgestellt werden können (Erfordernisse sind im<br />

Rahmen einer „beobachtenden Gewässerunterhaltung“ näher zu bestimmen).<br />

Die hergeleiteten Breiten lassen es unter günstigen Bedingungen zu, die<br />

Strukturgüte 3 zu erreichen. In sehr langen Zeiträumen erscheint auch das<br />

Erreichen der Gewässergüte 1 - 2 möglich. Um aber auch in kürzeren Zeiträumen<br />

Abschnitte mit einer besseren GSG als 3 (Sohle/Ufer) zu schaffen,<br />

wie in Arbeitsblatt 16 gefordert, besteht in Teilabschnitten ein größerer Flächenbedarf<br />

auf dem durch bauliche Maßnahmen die entsprechenden Strukturen<br />

weitgehend vorgeformt werden. Die dazu erforderlichen Flächen werden<br />

angesichts der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung der Einzugsgebiete<br />

nicht pauschal hergeleitet, sondern aufgrund der jeweiligen örtlichen<br />

Situation bestimmt. Vorgeschlagen werden vorrangig Flächen mit einem geringen<br />

Nutzungsdruck wie Waldbereiche, Brachflächen, Flächen ehemaliger<br />

Bauwerke und meist extensiv genutzte landwirtschaftliche Restflächen (z.B.<br />

sehr kleine Schläge zwischen Gewässern, Zwickelflächen im Mündungsbereich<br />

von Nebenläufen) sowie Gewässerabschnitte, die an bereits hochwertige<br />

Abschnitte angrenzen.<br />

4. Maßnahmen bei Aufwertungsstrahlwegen<br />

Das Ziel GSG 5 (Sohle und Ufer) kann zumindest bei Gewässern mit Breiten<br />

bis 2 m wahrscheinlich schon innerhalb der Gewässerrandstreifen von mindestens<br />

5 m Breite erreicht werden, wenn ergänzend je 100 m an mindestens<br />

zwei Stellen initiierende Maßnahmen zur Profilaufweitungen vorgenommen<br />

werden, die mindestens die Länge der aktuellen Sohlbreite haben<br />

müssen. Bei Gewässern mit Sohlbreiten von 4 m reicht der gesetzliche Gewässerrandstreifen<br />

nicht aus. Hier werden Gewässerrandstreifen von ca. 10<br />

erforderlich (Zwischenwerte sind anzupassen).<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

142


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

5.2.5 Anwendung des Strahlwirkungskonzeptes<br />

An allen Gewässern ist grundsätzlich der gesetzliche Gewässerrandstreifen<br />

in Form einer nutzungsfreien Fläche herzustellen, der in der Regel mit<br />

Gehölzen bestanden ist und auch für begrenzte Laufverlagerungen und Profilverbreiterungen<br />

zur Verfügung steht (vgl. Angaben unter Kapitel Auswahl<br />

der Maßnahmen für im Einzelfall geringer Breiten der Gewässerrandstreifen).<br />

Kurzfristig sind bei Gewässern mit mehr als 1 m Sohlbreite im Ausbauzustand<br />

mehr oder weniger breite zusätzliche Flächen erforderlich, die so lang<br />

sind, dass initiierende Maßnahmen zur Laufauslenkung realisiert werden<br />

können, ohne dadurch den Abfluss unzulässig einzuschränken. Vorzusehen<br />

sind dazu mindestens die entwicklungsbezogenen Gewässerrandstreifen<br />

in die Richtung, in die die Auslenkung erfolgen soll.<br />

Mittel- bis langfristig ist davon auszugehen, dass die entwicklungsbezogenen<br />

Gewässerrandstreifen auf ganzer Länge erforderlich werden. Die Bereitstellung<br />

sollte jedoch nicht unmittelbar und undifferenziert erfolgen, sondern<br />

sich an dem durch die eigendynamische und initiierte Gewässerentwicklung<br />

absehbaren Bedarf orientieren. Die über die Breite des gesetzlichen<br />

Gewässerrandstreifens hinausreichenden Flächen werden also bedarfsorientiert<br />

bereitgestellt.<br />

Um zumindest auf Teilabschnitten auch kurz- bis mittelfristig bereits eine<br />

Gewässerstrukturgüte von 1 - 2 zu erreichen, werden in ausgewählten Abschnitten<br />

größere bauliche Maßnahmen umgesetzt<br />

Begriffserklärungen zum „Strahlwirkungskonzept“<br />

Strahlursprung<br />

Definition: naturnahe Gewässerabschnitte<br />

von denen aus gewässertypspezifische<br />

Organismen in andere Abschnitte<br />

wandern oder driften bzw. positive<br />

Umweltbedingungen in andere<br />

Gewässerabschnitte transportiert werden.<br />

Aufwertungsstrahlweg<br />

Definition: strukturell beeinträchtigte<br />

Gewässerabschnitte, dies es erlauben<br />

eine zumindest vorübergehende Ansiedlung<br />

typspezifischer Organismen<br />

und können somit durch Strahlwirkung<br />

aufgewertet werden.<br />

Durchgangsstrahlweg<br />

Definition: strukturell beeinträchtigte<br />

Gewässerabschnitte, die nur eine<br />

Durchgangsfunktion haben und keine<br />

Bedingungen für eine Ansiedlung typspezifischer<br />

Organismen erfüllen; sie<br />

sind jedoch so beschaffen, dass sie einen<br />

funktionalen Austausch zwischen<br />

benachbarten Gewässerabschnitten zulassen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Trittsteine<br />

Definition: sind morphologische Bestandteile<br />

der Strahlwege, die sowohl die notwendigen<br />

Habitate für die vorübergehende<br />

An- und Besiedlung von Gewässerorganismen<br />

bereitstellen als auch die<br />

Durchwanderung erleichtern. Sie können<br />

aus kurzen Teilabschnitten mit naturnahen<br />

morphologischen Bedingungen oder<br />

auch lediglich aus einzelnen Strukturelementen<br />

bestehen. Die Arbeitshilfe Nr.<br />

16 macht somit anders als für Strahlursprung<br />

und Aufwertungsstrahlweg keine<br />

eindeutigen und für die Gewässerplanung<br />

unmittelbar handhabbaren Angaben<br />

zur den Anforderungen an Trittsteine.<br />

Degradationsstrecke<br />

Definition: Gewässerabschnitte, für die<br />

weder die Anforderungen an Strahlursprünge<br />

noch an Aufwertungs- oder<br />

Durchgangsstrahlwege erfüllbar sind<br />

(z.B. längere verrohrte Abschnitte).<br />

Die Anwendung der methodischen Vorgaben ergibt, dass nur auf zwei relativ<br />

kurzen Abschnitten im Gewässersystem des Hammbaches die strukturellen<br />

Voraussetzungen vorhanden sind, diese als Strahlursprünge zu definieren.<br />

Die beiden Strahlursprünge liegen im Kalter Bach (km 5+300 bis 5+800)<br />

und im <strong>Wienbach</strong> (km 3+100 bis 3+600) und erfüllen die Mindestanforderung<br />

nur knapp, da für einen Strahlursprung eine Mindestlänge von 500 m<br />

143


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

vorliegen muss. Neben diesen beiden Abschnitten gibt es einige naturnahe<br />

Abschnitte von weniger als 500 m Länge, die schon jetzt als Trittstein fungieren<br />

können und die einen Ansatz zur Weiterentwicklung als Strahlursprung<br />

bieten.<br />

Ausgehend von den vorhandenen Strahlursprüngen und Trittsteinen wurde<br />

gemäß den Vorgaben des LANUV-Arbeitsblattes 16 eine Zuweisung von<br />

Fließgewässerabschnitte nach den Elementen Strahlursprung, Aufwertungsstrahlweg<br />

und „Durchgangsstrahlweg mit Trittstein“ sowie Degradationsstrecke<br />

vorgenommen, die Abb. 15 und Karte 4 zu entnehmen ist.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

144


Abbildung 13: Strahlwirkungskonzept<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

145


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

5.3 Entwicklungsziele für Gewässer und Umland<br />

Grundlagen<br />

Die Entwicklungsziele für Fließgewässer sollten gemäß "Leitfaden" für homogene<br />

Planungsabschnitte differenziert nach Gewässer und Aue in<br />

den Kategorien B (Belassen), E (Entwickeln), G (Gestalten) und R<br />

(Restriktionen) dargestellt werden.<br />

Während die Kategorie "Belassen" einem Gewässerabschnitt zugewiesen<br />

wird, in dem keine Entwicklungsmaßnahmen erforderlich sind, werden für<br />

die Zuordnung zur Kategorie "Entwickeln" in der Regel Maßnahmen im<br />

Rahmen der Gewässerunterhaltung hinreichen. In die Kategorie "Gestalten"<br />

fallen Gewässerabschnitte, in denen umfassendere bauliche Maßnahmen<br />

zur naturnahen Entwicklung erforderlich sind. Falls auf absehbare<br />

Zeit unveränderliche Rahmenbedingungen eine nennenswerte Entwicklung<br />

zu einem naturnäheren Zustand verhindern, wird die Kategorie "Restriktionen"<br />

zugewiesen.<br />

Da sich das Entwicklungsziel auf den in einem überschaubaren Zeitraum<br />

herstellbaren Zustand bezieht, wird die Kategorie R vorrangig für solche<br />

Abschnitte in Betracht kommen, in dem Verrohrungen oder baulich gefasste<br />

Abschnitte vorliegen, in denen auch durch eine entsprechende Gestaltung<br />

der Sohle keine Längsdurchgängigkeit gesichert werden kann.<br />

Der Formulierung der abschnittsbezogenen Entwicklungsziele liegt als Mindestanforderung<br />

zugrunde, dass eine durchgehend strukturierte Gewässersohle<br />

herzustellen ist, die keine Barrierewirkung für solche Organismen<br />

aufweist, die im Gewässer auf der Sohle oder im Sohlsubstrat<br />

wandern.<br />

Für die Gewässerabschnitte in freier Landschaft gelten, soweit Restriktionen<br />

dies nicht lokal verhindern, folgende Entwicklungsziele:<br />

Abflussverhältnisse:<br />

Über die durch die geplanten wasserwirtschaftlichen Maßnahmen<br />

(RRB etc.) bereits absehbaren Verhältnisse hinaus, sind bei den meisten<br />

Gewässerabschnitten keine grundlegenden Veränderungen der<br />

Abflussverhältnisse vorgesehen. Die Oberläufe des Hammbaches<br />

(Abschnitt Rhader Bach) und des Schafsbaches weisen wieder eine<br />

durchgehende Wasserführung von mindestens Dezember bis März<br />

auf. Voraussetzung dafür ist, dass eine genauere Prüfung der Ursachen<br />

des Trockenfallens ergibt, dass es sich nicht um eine irreversible<br />

Veränderung handelt.<br />

Laufentwicklung:<br />

Für die Fließgewässer stehen Flächen in Größenordnung der hergeleiteten<br />

Mäandergürtelbreiten von 10 - 36 m dem Gewässer zur überwiegend<br />

eigendynamischen naturnahen Entwicklung zur Verfügung<br />

gestellt. In ausgewählten Abschnitten beträgt die Mäandergürtelbreite<br />

auch 30 bis 100 m.<br />

Da sich ohne massive unterstützende Maßnahmen eine eigendynamische<br />

Veränderung nur sehr langsam einstellt, werden hinsichtlich der<br />

Laufform auch langfristig die eher gestreckten bis schwach geschwungenen<br />

Abschnitte vorherrschen und der Anteil von Gewässerabschnitten<br />

mit geschwungenen bis stark geschwungenen Laufformen<br />

erst über lange Zeiträume zunehmen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

146


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Besondere Laufstrukturen wie Totholzverklausungen, Sturzbäume,<br />

Laufweitungen und –verengungen, Krümmungsbänke und Inselbänke<br />

bzw. lokale Inselbänke aus Totholz treten entsprechend der Leitbildbeschreibung<br />

(vgl. Kapitel 2.2) auf. Die Tiefenvarianz ist mittel bis<br />

groß.<br />

Querprofil:<br />

Wegen der Dränagefunktion der Fließgewässer für die landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen bzw. Siedlungsflächen bleiben die Sohlhöhen<br />

weitgehend erhalten. Nur in ausgewählten Bereichen mit schon derzeit<br />

nur geringer Eintiefung und solchen Abschnitten, in denen umfangreichere<br />

bauliche Maßnahmen erfolgen, entwickeln sich natürliche<br />

Querprofile mit einem Tiefen-/Breitenverhältnis von 1:4 bis 1:6<br />

(mäßig tief bis flach).<br />

Es sind Prall- und Gleithänge ausgeprägt. Die Sohlbreite nimmt von<br />

ca. 1 – 3 m im Oberlauf auf 5 bis 8 m in den Unterläufen zu.<br />

Über die Gewässerstrecke kann die Breitenvarianz durch Einzelereignisse<br />

wie Sturzbäume abschnittsweise gering bis mittel (Typ 16) oder<br />

groß (Typ 11, 14, 18) sein.<br />

Sohlenstruktur:<br />

Es ist eine große Substratdiversität mit meist vorherrschendem Sand<br />

(FG Typ 14) oder Kies (FG Typ 16) zu verzeichnen. In jedem Fall sind<br />

organische Substrate beigemengt (Falllaub, Totholz).<br />

Es treten mehrere besondere Sohlstrukturen wie Kolke hinter Totholz,<br />

Stillwasserpools, Wurzelflächen und Makrophytenpolster, durchströmte<br />

Pools und Schnellen entsprechend des jeweiligen Gewässertyps<br />

auf. Die mittlere Wassertiefe liegt bei 1 - 3 dm.<br />

Ufer:<br />

Ufer und Uferstreifen sind mit Ausnahme von Abschnitten in denen<br />

Siedlungsflächen direkt anschließen und weiterhin eine Sohl- und/<br />

oder Uferbefestigung erfordern, leitbildgemäß entwickelt.<br />

In Bereichen ohne Zwangspunkte führt die gewässereigene Dynamik<br />

nach Beseitigung des jeweiligen Uferverbaus - gegebenenfalls unterstützt<br />

durch initiierende Maßnahmen (s.u.) - zu einem vielfältig strukturierten<br />

Ufer. Dieses weist neben ausgedehnten Flachuferbereichen<br />

auch Prallufer und Uferabbrüche sowie Abschnitte auf, in denen Vegetation<br />

(Baumwurzeln, Totholz) und Einzelereignisse (Sturzbäume,<br />

Kolke) prägend wirken. An den Ufern dominieren Gehölze (Erlen), in<br />

kurzen eher lichten Abschnitten auch Röhrichte, Gräser und Stauden.<br />

Uferstreifen:<br />

Mit Ausnahmen im Siedlungsbereich und ausgewählten Fließgewässerabschnitten<br />

wird der Bach von nutzungsfreien Uferstreifen mit mindestens<br />

5 m Breite begleitet, die überwiegend gehölzbestanden sind<br />

und so eine durchgehende Beschattung sicherstellen.<br />

Bei kleineren Gewässern, die vermutlich künstlich entstanden sind<br />

und nur eine ephemere oder temporäre Wasserführung haben, ist der<br />

ungenutzte Randstreifen lediglich 3 m breit, so dass durch eine einreihige<br />

Gehölzreihe zumindest eine Beschattung gewährleistet ist und<br />

ein Eintrag von Düngemitteln o.ä., der in ein ökologisch wertvolleres<br />

Gewässer weitergetragen werden könnte, reduziert wird.<br />

Gewässerumfeld:<br />

Im Gewässerumfeld werden auch künftig überwiegend landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen vorhanden sein. Im direkten Umfeld herrscht Grün-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

147


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

land vor. In Teilabschnitten werden die Gewässer von Laubwald,<br />

Feuchtbrachen und Röhrichten begleitet. Auf einem Großteil der Gewässerstrecke<br />

grenzt ein linienförmiger Schwarzerlenbestand, dem<br />

auch Eschen beigemengt sind, an.<br />

Als besondere Strukturen treten hochwassergeprägte Flutmulden sowie<br />

Resttümpel (entstanden v.a. durch bergbauliche Einwirkungen)<br />

auf.<br />

Fauna:<br />

Die Makrozoobenthosbesiedlung weist ein breites Spektrum verschiedener<br />

Taxa auf. Neben den auch heute stark vertretenen Ubiquisten<br />

(Tiere mit hoher Toleranz gegenüber Umweltfaktoren) siedeln<br />

vermehrt an die besonderen Verhältnisse eines Tieflandbaches angepasste<br />

Wirbellose.<br />

Bis weit in die Mittelläufe treten die Referenz- und Leitarten unter den<br />

Fischen auf. Lediglich die weit wandernden Arten mit Teillebensräumen<br />

im Meer kommen nicht vor.<br />

In den Ortslagenabschnitten sind die Möglichkeiten zur Schaffung naturnaher<br />

Ufer und Uferrandstreifen zu ermitteln und in jedem Einzelfall festzulegen.<br />

Die Vielfalt der dortigen Restriktionen macht eine pauschale Festlegung<br />

unmöglich. Generell sind bei der Aufgabe vorhandener Siedlungsnutzungen<br />

bzw. dem Ersatz bestehender Bebauung in der (ehemaligen) Aue durch eine<br />

neue Bebauung die Möglichkeiten und Erfordernisse der Gewässerentwicklung<br />

zu berücksichtigen.<br />

Eine ausführliche Benennung der jeweiligen Entwicklungsziele nach den<br />

Parametern Sohle/Ufer, Uferstreifen/Aue, Umfeld, Laufform, Durchgängigkeit<br />

und Wasserführung ist den Abschnittskennblättern im Anhang zu entnehmen.<br />

6 Maßnahmenkonzept<br />

Grundlagen<br />

Der Maßnahmenkatalog umfasst die Übersicht über die im Rahmen der<br />

Gewässerentwicklung vorgesehenen Maßnahmentypen.<br />

Diese werden hinsichtlich ihrer ökologischen Bedeutung und der prinzipiellen<br />

Vorgehensweise bei der Umsetzung der Maßnahmen dargestellt<br />

und geben so Hinweise auf die wesentlichen im Rahmen der Gewässerunterhaltung<br />

oder erforderlicher Ausbauplanung zu beachtenden Aspekte.<br />

Die räumliche Zuordnung der Maßnahmen zu planungshomogenen Gewässerabschnitten<br />

erfolgt in Form von Abschnittskennblättern. Dabei ist<br />

zu beachten, dass die Maßnahmenbeschreibung im Rahmen eines Konzeptes<br />

zur naturnahen Entwicklung nicht die detaillierte Prüfung im Rahmen<br />

einer Ausbauplanung ersetzen kann.<br />

6.1 Maßnahmenkatalog<br />

Der folgende Maßnahmenkatalog beschreibt zunächst generell das Spektrum<br />

möglicher Maßnahmen, ihre Ziele und Inhalte sowie Umsetzungsvoraussetzungen<br />

differenziert nach den Bereichen Gewässer/Ufer (G), Uferstrei-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

!<br />

abschnittsbezogene<br />

Angaben s. Abschnittskennblätter<br />

in Anhang<br />

148


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

fen/Aue (A) und Umfeld (U). Eine Zuweisung zu Abschnitten erfolgt in Tabelle<br />

18 und in den Abschnittskennblättern in den Anhängen.<br />

6.1.1 Gewässer/Ufer<br />

Maßnahme G1 Entfernung von Sohl- und Uferverbau<br />

Ziele: Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt; Ermöglichung<br />

eigendynamischer Prozesse der Sohl- und Uferentwicklung<br />

Erläuterung: Entsprechend dem Stand wasserbaulicher und gewässerökologischer<br />

Erkenntnisse sollte bei der naturnahen Entwicklung von<br />

Fließgewässern auf bauliche Maßnahmen so weit wie möglich verzichtet<br />

werden und die Entwicklungsziele sollten durch die Initiierung einer<br />

eigendynamischen Entwicklung umgesetzt werden. Dabei ist<br />

der Uferverbau nach Möglichkeit beidseitig, zumindest aber einseitig<br />

zu entfernen. Durch das Entfernen des Uferverbaus wird das Ufer anfällig<br />

für Seitenerosion, die durch das Einbringen von Störelementen<br />

noch verstärkt werden kann. Mit dieser Maßnahme sollte eine Anpflanzung<br />

standortgerechter Gehölze verbunden sein, um zu starke<br />

Ufererosionen zu verringern und schädigende Einflüsse auf das weitere<br />

Umfeld zu vermeiden. Sohlverbau stellt eine gravierende Belastung<br />

dar, die aufgrund des naturfernen Substrats und meist auch wegen<br />

der Strukturarmut unmittelbar auf die Besiedlung von Organismen<br />

wirkt. Vorhandene glatte Befestigungen sollten – im Falle einer weiterhin<br />

bestehenden Notwendigkeit durch naturnahe ingenieurbiologische<br />

Bauweisen ersetzt werden. Falls eine besonders stabile Sicherung erforderlich<br />

ist, können auch Blocksteinschüttungen oder ähnliche Befestigungen<br />

mit offenen Zwischenräumen angewendet werden.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />

Maßnahme G2 Einbringen von Totholz<br />

Ziel: Initiierung/Stärkung eigendynamischer Prozesse der Sohl- und<br />

Uferentwicklung<br />

Erläuterung: Zur Förderung der eigendynamischen Entwicklung können<br />

Wurzelstubben oder Totholz zur Ablenkung des Stromstrichs gesetzt<br />

werden. Durch Ablenkung des Stromstrichs auf eine Uferseite wird<br />

dieses Ufer stärker erodiert. Auf diese Weise wird die Laufkrümmung<br />

erhöht. Gleichzeitig lagert sich unterhalb der Wurzelstubben bzw. des<br />

Totholzes durch eine verminderte Strömung Geschiebe ab.<br />

Darüber hinaus führt das Einbringen von Totholz in die Gewässersohle<br />

zu einer größeren Sohlrauigkeit und damit zur Erhöhung der Strömungsdiversität<br />

und Tiefenvarianz. Durch weitere Anlagerung von mineralischem<br />

und organischem Substrat, das vor allem aus Feinmaterial<br />

sowie Falllaub und Ästen besteht, wird sekundär die Substratverteilung<br />

positiv beeinflusst. Der Erhöhung der Strömungs- und Substratvielfalt<br />

durch Totholz kommt besonders in urbanen Bereichen eine<br />

große Bedeutung zu, wenn die Restriktionen im Umfeld und an den<br />

Ufern kaum andere Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung zulassen.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

149


Maßnahme G3 Beseitigung von Abstürzen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Ziel: Sicherung/Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit<br />

Erläuterung: Zur Gewährleistung der Durchgängigkeit von Fließgewässern<br />

sind Wanderbarrieren, die die Längsdurchgängigkeit für Makrozoobenthos-Organismen<br />

und Fische beeinträchtigen, zu entfernen.<br />

Abstürze und Bauwerke, die einen vollständigen Strömungsstrahlabriss<br />

aufweisen, sind für Fließgewässerorganismen absolute Barrieren<br />

bei der Aufwanderung. Um nachfolgende Tiefenerosion zu vermeiden<br />

sind Abstürze an Geländekanten nicht ersatzlos zu schleifen,<br />

sondern durch raue Gleiten mit flacher Neigung zu ersetzen. Abstürze<br />

in Bauwerken wie Wehren bedürfen u. U. eines vollständigen Umbaus,<br />

um die Funktionsfähigkeit der Einrichtung auch zukünftig zu gewährleisten.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />

Maßnahme G4 Umgestaltung von Sohlbauwerken<br />

Ziel: Sicherung/Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit<br />

Erläuterung: Sohlschwellen, Sohlrampen und Sandfänge stellen eine Wanderbarriere<br />

für Makrozoobenthos-Organismen und bodenlebende Fische<br />

dar. Sohlschwellen und –rampen sind aus diesem Grund wo<br />

immer möglich durch raue Gleiten mit geringem Gefälle zu ersetzen.<br />

Sofern Sandfänge nicht aufgehoben werden können, muss die<br />

Durchgängigkeit gewährleistet sein. Dazu kann ein naturnah gestaltetes<br />

Niedrig- und Mittelwasserbett in Höhe des Sandfanges eingerichtet<br />

werden, dass durch einen kleinen Damm vom Sandfang abgetrennt<br />

ist. Die sich bei Hochwasser verlagernden Sandfrachten landen<br />

wie bisher im Sandfang.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />

Maßnahme G5 Offenlegung verrohrter Abschnitte<br />

Ziele: Sicherung/Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit; Erhöhung<br />

der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />

Erläuterung: Verrohrungen stellen grundsätzlich eine Beeinträchtigung der<br />

Längsdurchgängigkeit in Fließgewässern dar, deren negative Wirkung<br />

mit der Länge zunimmt. Verrohrungen, die kein natürliches Sohlsubstrat<br />

aufweisen, sind auch auf kürzeren Strecken bereits ein massives<br />

Wanderhindernis. Die vielfach an die Verrohrung anschließenden Abstürze<br />

- vor allem, wenn sie einen vollständigen Strömungsstrahlabriss<br />

aufweisen - sind eine absolute Wanderbarriere für Makrozoobenthos<br />

und Fische. Aus diesen Gründen sind Überbauungen im Einzelfall auf<br />

ihre Schadwirkung zu überprüfen. In Fällen, in denen keine besondere<br />

Umfeldnutzung diese notwendig machen, sind die Gewässerstrecken<br />

offen zu legen. Im Falle der Notwendigkeit der Überbauung ist eine<br />

Umgestaltung in ein Kastenprofil als bauliche Maßnahme vorzunehmen;<br />

Verrohrungen, die die Längsdurchgängigkeit nur gering beeinträchtigen,<br />

können nachrangig umgestaltet werden.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung, ggf. im Rahmen eines<br />

Planfeststellungsverfahrens nach § 68 WHG<br />

150


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Maßnahme G6 Beseitigung/Umgestaltung von Überfahrten<br />

Ziel: Sicherung/Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit<br />

Erläuterung: Durchlässe für Überfahrten können ebenso wie lange Verrohrungen<br />

zu einer Beeinträchtigung der Längsdurchgängigkeit von Gewässern<br />

führen. Durchlässe ohne Sediment auf der Sohle sind als<br />

starke Wanderungsbarriere zu werten. Eine Wanderbarriere für landlebende<br />

Tiere stellen Durchlässe ohne naturnahe Uferzone dar. Als<br />

gewässerfremde Elemente sind nicht benötigte Überfahrten zu beseitigen.<br />

Weiterhin erforderliche Überfahrten sollten durch Einsatz von<br />

Rohren großen Durchmessers oder von Kastenprofilen mit Sediment<br />

für das Makrozoobenthos durchwanderbar gemacht werden. Zur Herstellung<br />

von durchgängigen Ufern bietet sich bei ausreichender Dimensionierung<br />

des Durchlasses auch die Anbringung von Rundhölzern<br />

an, hinter denen Substrat eingebracht wird. Die Priorität dieser<br />

Maßnahmen hängt stark von den örtlichen Verhältnissen ab und erfordert<br />

gegebenenfalls die Bestimmung der tatsächlichen Beeinträchtigungsintensität.<br />

Bei Forstwirtschaftswegen und bei Überfahrten im Landwirtschaftsbereich,<br />

die selten genutzt werden, kommt der Ersatz durch Furten in<br />

Betracht.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />

Maßnahme G7 Abflachung der Ufer<br />

Ziel: Unterstützung eigendynamischer Prozesse der Sohl- und Uferentwicklung;<br />

Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />

Erläuterung: Die Profilabflachung als bauliche Maßnahme steht im Zusammenhang<br />

mit der Entfernung des Uferverbaus als Voraussetzung der<br />

Gestaltung eines vielfältigen Ufers und naturnahen Längsverlaufes.<br />

Zur Förderung einer eigendynamischen Entwicklung ist das Querprofil<br />

so umzugestalten, dass entsprechend der leitbildgerechten Laufform<br />

flache Gleithänge und steilere Prallhänge ausgebildet werden. Die<br />

Maßnahme ist in Verbindung mit Sohlanhebung ebenso möglich, wie<br />

in Gewässerabschnitten, die eine Sohlanhebung nicht zulassen.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung, bei großen Flächen auch<br />

im Rahmen eines Planfeststellungs-/-genehmigungsverfahrens nach §<br />

68 WHG<br />

Maßnahme G8 Punktuelle Profilaufweitung<br />

Ziel: Unterstützung eigendynamischer Prozesse der Sohl- und Uferentwicklung;<br />

Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />

Erläuterung: Die punktuelle Profilaufweitung als bauliche Maßnahme steht<br />

im Zusammenhang mit der Entfernung des Uferverbaus, die Einbringung<br />

von Totholz zur Auslenkung der Fließgewässerströmung innerhalb<br />

der Profilaufweitung und die Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie.<br />

Die punktuelle Profilaufweitung erfolgt je nach Fließgewässerbreite<br />

an zwei bis fünf Stellen innerhalb eines 100 m Abschnittes<br />

bzw. auf 30 % der Laufstrecke in einer jeweils wieder von der Gewässerbreite<br />

abhängigen Länge von 2 bis 12 m.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Unterhaltung<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

151


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Maßnahme G9 Bauliche Herstellung eines neuen Gewässerlaufes<br />

Ziel: Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />

Erläuterung: Der neue Gewässerverlauf wird unter Maschineneinsatz grob<br />

vorprofiliert und anschließend einer eigendynamischen Entwicklung<br />

überlassen. Das neu geschaffene Profil ist deutlich geringer zu dimensionieren,<br />

als ein mit Wasserspiegellagen errechnetes Bordvollprofil<br />

sein würde, um die endgültige Gewässerausbildung durch eigendynamische<br />

Prozesse sicherzustellen. Durch die Neuprofilierung wird die<br />

Lauflänge von begradigten Gewässerabschnitten wieder erhöht. Im<br />

Gegensatz zu Maßnahmen, die in erster Linie die eigendynamische<br />

Entwicklung unterstützen und somit relativ lange Zeiträume in Anspruch<br />

nehmen, ist der Erfolg der strukturellen Veränderungen schnell<br />

sichtbar.<br />

Für die Entwicklung typgerechter Biozönosen ist die Ausbildung der<br />

Sohle und des Bachbettes (bis zum so genannten "Bordvollprofil") in<br />

einer dem Gewässertyp entsprechenden Form ausschlaggebend.<br />

Umsetzung: im Rahmen eines Planfeststellungs-/-genehmigungsverfahrens<br />

nach § 68 WHG<br />

Maßnahme G10 Bauliche Herstellung eines Umgehungsgerinnes<br />

Ziel: Herstellung der Durchgängigkeit<br />

Erläuterung: Bei der Herstellung eines Umgehungsgerinnes sind je nach<br />

Lage und Funktion unterschiedliche Bedingungen einzuhalten. Wird<br />

ein Umgehungsgerinne komplett neu gebaut und liegen keine flächenbezogenen<br />

oder technischen Einschränkungen vor, so erfolgt die<br />

Maßnahmenumsetzung wie unter G9. In Fällen fehlender Flächenverfügbarkeit<br />

kann der Fokus auf die Durchgängigkeit unter Inkaufnahme<br />

eines weniger naturnahen Gewässerprofils gelegt werden. Das Gleiche<br />

gilt in den Abschnitten, wo ein Teil des Abflusses weiterhin im<br />

nicht durchgängigen Gerinne verbleiben muss (z.B. zur Speisung eines<br />

Mühlenteiches).<br />

Selbst in technisch ausgebauten Profilen kann mittels einer durchgehenden<br />

Substratführung oftmals noch über eine begrenzte Strecke<br />

eine Aufwärtswanderung der aquatischen Stadien der Wirbellosenfauna<br />

gewährleistet bzw. die Barrierewirkung verringert werden. In<br />

Abschnitten in denen nur sehr begrenzt Flächen für die Entwicklung<br />

des Gewässers zur Verfügung stehen, ist die Gestaltung einer naturnahen<br />

Sohle aus örtlich gewonnenem Material von herausragender<br />

Bedeutung.<br />

Umsetzung: im Rahmen eines Planfeststellungs-/-genehmigungsverfahrens<br />

nach § 68 WHG<br />

Maßnahme G11 Maßnahmen der Gewässerunterhaltung einstellen<br />

oder reduzieren<br />

Ziel: Unterstützung eigendynamischer Prozesse der Sohl- und Uferentwicklung;<br />

Erhöhung der Substrat-, Habitat- und Strömungsvielfalt<br />

Erläuterung:<br />

Mit der Reduzierung oder Einstellung der Gewässerunterhaltung kann<br />

ohne Kosteneinsatz in Gewässerteilabschnitten eine eigendynamische<br />

Entwicklung einsetzen, die zu einer Erhöhung der Substrat-, Habitat-<br />

und Strömungsvielfalt führen kann, so z.B. durch Belassen von Tot-<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

152


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

holz im Gewässerprofil, Zulassen von Gehölzaufkommen innerhalb<br />

nicht mehr gemähter Uferböschungen oder Verzicht auf eine Instandhaltung<br />

von Ufer-/Sohlbefestigungen.<br />

Umsetzung: im Rahmen der Unterhaltung<br />

6.1.2 Uferstreifen/Aue<br />

Maßnahme A1 Sicherung/Einrichtung nutzungsfreier Gewässerrandstreifen<br />

und Entwicklungskorridoren<br />

Ziel: Schutz des Gewässers von Störungen und Einträgen, sowie Bereitstellung<br />

von Flächen zur Laufentwicklung<br />

Erläuterung: Gewässerrandstreifen sollen zu einer deutlichen Abgrenzung<br />

des Gewässers von den angrenzenden Nutzungen führen und neben<br />

ihrer Lebensraumfunktion auch eine gewisse Pufferwirkung (insbesondere<br />

zur Verminderung von Stoffeinträgen) erzielen. Zudem sorgen<br />

Uferstreifen mit ihren Gehölzen für die Bereitstellung der für eine<br />

typgemäße Laufentwicklung erforderlichen Totholzeinträge und die<br />

Entwicklung besonderer Uferstrukturen.<br />

Gemäß WHG § 38 ist für den Gewässerrandstreifen eine Mindestbreite<br />

von 5 m, gemessen ab Oberkante Gewässerböschung bzw. Uferlinie,<br />

vorzusehen.<br />

In der „Blauen Richtlinie“ werden darüber hinaus weitergehende Flächenansprüche<br />

formuliert. Sie ergeben sich aus der natürlichen Sohlbreite<br />

des Fließgewässers im Zusammenhang mit der potenziellen<br />

Laufkrümmung und bezeichnen einen Entwicklungskorridor der für<br />

die in diesem <strong>KNEF</strong> zu bearbeitenden Fließgewässern eine Breite von<br />

9 bis 36 m hat (siehe auch 5.1). Daraus ergeben sich für die Gewässerrandstreifen<br />

Breiten von 5, 8 und 16 m.<br />

Von diesen Breiten wird in zwei Fällen abgewichen: In Fließgewässern,<br />

für die das Strahlwirkungskonzeptes zur Anwendung gekommen<br />

ist, soll durch einen erweiterten Entwicklungskorridor von ca. 30 oder<br />

50 m die Entwicklung eines mäandrierenden Fließgewässers mit einem<br />

Gewässerrandstreifen von 5 m ermöglicht werden. Hier soll sich<br />

eine Strukturgüte von 1 oder 2 einstellen (s. auch Kapitel 5.2). Ggf.<br />

kann durch größere bauliche Maßnahmen die Entwicklung beschleunigt<br />

werden, so dass sich innerhalb eines absehbaren Zeitraums eine<br />

Strukturgüte von 1 oder 2 einstellt.<br />

Bei kleineren Gewässern, die vermutlich künstlich entstanden sind<br />

und nur eine temporäre oder ephemere Wasserführung haben, ist der<br />

Randstreifen lediglich 3 m breit, so dass durch eine einreihige Gehölzreihe<br />

zumindest eine Beschattung gewährleistet ist und ein Eintrag<br />

von Düngemitteln o.ä., der in ein wertvolleres Gewässer weitergetragen<br />

werden könnte, reduziert wird.<br />

Da für Gewässerrandstreifen im gärtnerisch genutzten Umfeld meist<br />

nur auf kurzen Abschnitten genügend Flächen zur Verfügung stehen,<br />

kommt der Beratung der betroffenen Grundeigentümer über Möglichkeiten<br />

zur Integration naturnaher Laufstrukturen in die Gartengestaltung<br />

besondere Bedeutung zu. In bestimmten Fällen kann es erforderlich<br />

sein, die Gewässerufer durch einen Zaun vor der gärtnerischen<br />

Nutzung zu schützen.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

153


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Maßnahme A2 Initialpflanzungen standortgerechter einheimischer<br />

Ufergehölze<br />

Ziele: Entwicklung gewässerbegleitender Galeriewälder; Beschattung des<br />

Gewässers<br />

Erläuterung: Die Beschattung standorttypischer Gehölze begrenzt das<br />

Wachstum höherer Pflanzen und Algen im Gewässer sowie ein naturfernes<br />

Pflanzenwachstum der Ufervegetation. Insbesondere<br />

Schwarzerlen (Alnus glutinosa) sind an die besonderen Verhältnisse<br />

stark vernässter Böden angepasst, so dass sich deren Wurzeln in unmittelbarer<br />

Gewässernähe und unter, sowie im Bach finden. Dadurch<br />

kommt diesen Gehölzen besondere Bedeutung bei der Bildung einer<br />

naturnahen Gewässermorphologie zu. Flutende Wurzelflächen stellen<br />

einen wichtigen Aufenthaltsort für Makrozoobenthos-Organismen und<br />

Rückzugsort für Fische dar. Ein naturnaher Bestand miteinander verflochtener<br />

Wurzelflächen sichert darüber hinaus die Ufer vor Erosion.<br />

An bisher gehölzfreien Abschnitten sollten deshalb Initialpflanzungen<br />

von Schwarzerlen vorgenommen werden, die durch Eschen (Fraxinus<br />

excelsior) ergänzt werden.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />

Maßnahme A3 Rückverlegung von Viehtränken<br />

Ziel: Schutz des Gewässers von Störungen und Einträgen<br />

Erläuterung: Der Zugang großer Nutztiere (Rinder, Pferde) zu Fließgewässern<br />

kann lokal eine starke Beeinträchtigung an den Ufern und der<br />

Sohle darstellen, aber auch in weiter bachabwärts gelegene Gewässerabschnitten<br />

wegen des Feinsedimenteintrags noch zu einer Belastung<br />

führen. Aus diesem Grund sind allgemeine Zugänge für das Vieh<br />

zu beseitigen (Abzäunung) und Viehtränken auf kurze Abschnitte zu<br />

begrenzen. Durch eine kleinräumige Befestigung des Ufers mit Steinen<br />

und Holz im Bereich einer Viehtränke kann der Sedimenteintrag<br />

stark reduziert werden. Vorrangig sollte jedoch geprüft werden, ob<br />

technische Anlagen, wie Selbsttränken mit Zuleitung, als Ersatz der<br />

Zugangsmöglichkeit errichtet werden können.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />

Maßnahme A4 Verzicht auf Beweidung der Ufer<br />

Ziele: Entwicklung naturnaher Uferstrukturen; Schutz des Gewässers vor<br />

Störungen und Einträgen<br />

Erläuterung: Die Form und der Bewuchs der Ufer von Fließgewässern haben<br />

direkten Einfluss auf die Besiedlung der Bäche. Die Zerstörung<br />

durch Viehtritt wirkt lokal unmittelbar negativ auf die Gewässermorphologie<br />

und die Abschwemmungen der Uferabbrüche und tierischer<br />

Exkremente auch auf bachabwärts gelegene Bereiche. Die Entwicklung<br />

einer naturnahen Ufervegetation wird in vielen Fällen durch Beweidung<br />

ausgeschlossen oder zumindest stark verzögert. Aus diesen<br />

Gründen ist es notwendig, den Zugang von Nutztieren zu dem Fließgewässer<br />

durch Errichten von Abzäunungen zu unterbinden.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

154


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Maßnahme A5 Entfernen nicht bodenständiger Gehölze<br />

Ziel: Entwicklung naturnaher Uferstrukturen<br />

Erläuterung: Fließgewässer sind wesentlich von Einflüssen aus dem weiteren<br />

und näheren Umfeld abhängig. Insbesondere den Ufergehölzen<br />

kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu, da die<br />

Biozönose in mehrfacher Hinsicht an standortgerechte Ufervegetation<br />

angepasst ist. Unmittelbar wirken standortgerechte Bäume positiv auf<br />

die Gewässermorphologie, da nur diese auch einen hohen Vernässungsgrad<br />

des Bodens vertragen und somit auch in Gewässernähe<br />

wachsen. Besonders Schwarzerlen haben durch ihre Wurzelung am,<br />

im und unter dem fließenden Wasser bettbildende Funktion. Das Laub<br />

dieser Bäume ist für die Fließgewässerorganismen deutlich besser zu<br />

verwerten als beispielsweise das von Eichen oder anderen am direkten<br />

Ufer nicht standortgerechten Gehölzen, auch wenn diese grundsätzlich<br />

zu den "einheimischen" Arten zählen.<br />

Gehölze, die in den Auen und Uferbereichen nicht bodenständig sind<br />

(z.B. Pappeln), sollten generell ersetzt werden.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />

Maßnahme A6 Extensivierung der Auenutzung<br />

Ziel: Entwicklung eines leitbildgerechten Gewässerumfeldes<br />

Erläuterung: Innerhalb der Überschwemmungsgebiete sind ackerbauliche<br />

Nutzungen nicht gewässerverträglich und sollten kurz- bis mittelfristig<br />

aufgegeben werden, damit Sedimenteinträge reduziert und die Flächen<br />

dem Gewässer zumindest als Aue zur Verfügung stehen.<br />

Für Grünlandnutzungen ist hingegen in der Regel eine Gewässerverträglichkeit<br />

in der Aue anzunehmen, soweit Nährstoffeinträge durch Düngen<br />

unterbleiben. Wegen des möglichen Auftretens schutzwürdiger Arten ist<br />

eine Einzelfallbeurteilung vorzunehmen.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />

Maßnahme A7 Förderung der Auwaldentwicklung<br />

Ziel: Entwicklung eines leitbildgerechten Gewässerumfeldes<br />

Erläuterung: Gewässerauen stellen einen zentralen Bestandteil des Gewässersystems<br />

insbesondere als Lebensraum für spezialisierte Tier- und<br />

Pflanzenarten dar, der mit Intensivierung der Landnutzung stark zurückgegangen<br />

ist. Ihrer allgemeinen Bedeutung wegen sollte in Teilbereichen<br />

wieder ein Anschluss der Aue an das Gewässer unter Aufgabe<br />

der Nutzung vorgesehen werden. Davon unabhängig ist die Rückführung<br />

der Auenutzung auf gewässerverträgliche Formen (v.a. Grünland),<br />

auch wenn eine Aufgabe der Nutzung und Entwicklung zu Auwaldflächen<br />

nicht möglich ist.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

155


6.1.3 Umfeld<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Maßnahme U1 Entflechtung von Bach bzw. Grundwasser und Kanalisation<br />

Ziel: Herstellung naturnaher/naturnäherer Abflussverhältnisse – Vermeidung<br />

von Kosten im Rahmen der Stadtentwässerung<br />

Erläuterung: Wenn durch anthropogene Eingriffe Bachwasser, verursacht<br />

durch gezielte Einleitung oder wegen schadhafter Rohrleitungen in<br />

das Kanalnetz gelang, werden die Abflussverhältnisse in den Bächen<br />

stark verändert. Im Extremfall kann der Gewässercharakter vollständig<br />

degradiert werden. Das in die Stadtentwässerung geleitete Bachwasser<br />

wird darüber hinaus aufwendig einer Behandlung unterzogen, ohne<br />

dass dies notwendig ist. Aus Gründen des Gewässerschutzes und<br />

zur Reduzierung der Kosten im Rahmen der Stadtentwässerung ist<br />

daher nach Möglichkeit eine Entflechtung von Bächen und Kanalnetz<br />

vorzusehen.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen der Generalentwässerungsplanung<br />

Maßnahme U2 Fischteiche im Nebenschluss<br />

Ziel: Reduzierung der Nährstoffbelastung und von sonstigen Einträgen, Verhinderung<br />

einer Temperaturveränderung<br />

Erläuterung: Je nach Intensität der Bewirtschaftung von Fischteichen im<br />

Nebenschluss eines Fließgewässers kann es auf einer Teilstrecke zu<br />

einer Erhöhung der Nährstoffbelastung (Reststoffe der Fütterung, Ausscheidung,<br />

Entschlammung), der Gewässertemperatur (Erwärmung<br />

des stehenden Gewässers) oder zum Eintrag nicht natürlicher Substanzen<br />

(z.B. Medikamente, Desinfektionsmittel) kommen. Aus diesem<br />

Grund sind die Einleitungen aus Fischteichen aufzuheben oder zumindest<br />

der negative Einfluss durch eine gewässerverträgliche Bewirtschaftungsmethode<br />

zu verringern.<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen bzw. Genehmigungsverfahren<br />

Maßnahme U3 Extensivierung der Umfeldnutzung<br />

Ziel: Schaffung von typischen gewässerbegleitenden Habitaten zur Erreichung<br />

höherer Strukturgüte auch beim Parameter Umfeld (s. „erweiterter<br />

Entwicklungskorridor“ in Hinblick auf das Strahlwirkungskonzept).<br />

Erläuterung: Extensives Feuchtgrünland und standortgerechter Wald sind<br />

ein natürlicher Bestandteil des „Ökosystems Fließgewässer“ mit seinen<br />

begleitenden Tier- und Pflanzenarten und führen zu einer höheren<br />

Bewertung der Strukturgüte.<br />

Wegen ihres zusätzlichen Flächenanspruches werden diese Maßnahmen<br />

nur in wenigen ausgewählten Teilabschnitten vorgeschlagen, wo<br />

sie Teil des „erweiterten Entwicklungskorridors“ sind, aber auch zur<br />

Abrundung von Gewässerrandstreifen dienen (z.B. Restflächen zwischen<br />

Weg und Fließgewässer oder zwischen zwei Gewässern, die<br />

nicht separat bewirtschaftet werden können).<br />

Umsetzung: i.d.R. im Rahmen von Nutzungsverträgen bzw. Genehmigungsverfahren<br />

156


6.2 Auswahl der Maßnahmen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Die Auswahl der Maßnahmen erfolgt gewässer- und bauwerksspezifisch und<br />

bezieht auch die Ergebnisse der Anwendung des „Strahlwirkungskonzeptes“<br />

mit ein, soweit diese verwertbare Hinweise geliefert hat. Als vorrangig<br />

werden folgende Maßnahmen beurteilt:<br />

• Austausch oder bauliche Veränderungen an Durchlässen oder anderen<br />

Wanderbarrieren<br />

• Anlage von Gewässerrandstreifen<br />

• Maßnahmen zur Initiierung von Laufentwicklung<br />

In Hinblick auf Bauwerke, die die Längsdurchgängigkeit im Gewässer (Wasserkörper<br />

einschließlich der Ufer) einschränken, gilt grundsätzlich, dass diese<br />

zu beseitigen sind. Abweichend wird bei folgenden Rahmenbedingungen<br />

vorgegangen:<br />

• Bei ephemeren Gewässern sind Wanderhindernisse allenfalls von nachrangiger<br />

Bedeutung, da es aufgrund der nur kurzen Wasserführung keine<br />

Besiedlung durch Arten gibt, die im Gewässer wandern. Ihre Beseitigung<br />

erscheint nicht zwingend.<br />

• Bei sehr kurzen Fließgewässerabschnitten oberhalb eines Wanderhindernisses<br />

(weniger als 500 m) ist der ökologische Nutzen im Einzelfall im<br />

Verhältnis zum Aufwand eines Umbaus zu bewerten.<br />

• Bei kleineren und ökologisch weniger bedeutsamen Fließgewässern wird<br />

die Bedeutung eines durchgängigen Ufers für die Wanderung von terrestrischen<br />

Tieren, als weniger hoch eingeschätzt. Ein Austausch von Durchlässen<br />

kann aus diesem Grund nachrangig sein oder im Einzelfall auch<br />

ganz entfallen.<br />

Demzufolge wird nicht für jeden Durchlass, der ein potenzielles Wanderhindernis<br />

darstellt und in der Bestandkarte so verzeichnet ist, auch eine Maßnahme<br />

vorgeschlagen.<br />

Empfehlung zum Umgang mit der Monitoringverpflichtung<br />

Zur Klärung der Frage, ob Maßnahmen im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie<br />

erfolgreich waren, hat das Land NRW einen „Leitfaden zur Erfolgskontrolle<br />

von Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern“ (MUNLV<br />

2005) herausgegeben, der in Abhängigkeit vom (finanziellen) Umfang der<br />

Maßnahme unterschiedlich umfangreiche Monitoringuntersuchungen vorsieht.<br />

Bei kleinen Maßnahmen (Projektkosten bis 50.000 €) sind demzufolge<br />

lediglich eine Fotodokumentation, eine Biotoptypenkartierung und eine Gewässerstrukturkartierung<br />

vorgesehen. Es ist somit absehbar, dass insbesondere<br />

bei kleinen Maßnahmen die primär auf die Initiierung eigendynamischer<br />

Effekte ausgerichtet sind, die also erst langfristig unmittelbar sichtbare<br />

positive Wirkungen zeigen, mit diesen Instrumenten nur ein geringer Erkenntniszugewinn<br />

zu erwarten ist.<br />

Da im Rahmen des <strong>KNEF</strong> überwiegend solche kleinen Maßnahmen vorgeschlagen<br />

werden, bei denen zudem mangels einschlägiger Erfahrungen unklar<br />

ist, ob sie zu einer Erreichung der Ziele der WRRL in den vorgeschriebenen<br />

Fristen führen (vgl. Anforderungen der Arbeitshilfe zur Anwendung<br />

des Strahlwirkungskonzeptes), wird ein weitergehendes Monitoring vorgeschlagen,<br />

anhand dessen sich nicht nur die konkrete Ausgestaltung von<br />

157


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Maßnahmen erforderlichenfalls nachjustieren lässt, sondern auch zeitnah<br />

positive Veränderungen dokumentiert werden können.<br />

Neben den abiotischen Faktoren Licht, Wasserchemismus, Temperatur und<br />

Substrat sind vor allem die sohlnahen Strömungsverhältnisse von wesentlicher<br />

Bedeutung für das Vorkommen und die Verteilung der Arten in einem<br />

Fließgewässer. In sandgeprägten Fließgewässern sind die sohlnahen Strömungsverhältnisse<br />

aus Sicht der Lebensgemeinschaften von besonderer<br />

Bedeutung, da i. d. R. nur lagestabile Sandsubstrate besiedelbar sind. Aktuelle<br />

Untersuchungen (z. B. Lorenz & Januschke 2011) zeigen, dass anspruchsvolle,<br />

typspezifische Makrozoobenthosarten renaturierte Gewässerstrecken<br />

nur vergleichsweise langsam besiedeln. Nur mit einer detaillierten<br />

Erfassung potenziell besiedelbarer Habitate/Choriotope, kann der positive<br />

Effekt von Umgestaltungsmaßnahmen zeitnah dargestellt werden. Neben<br />

Untersuchungen zur Besiedlung ist daher insbesondere ein umfassendes<br />

Monitoring der Hydromorphologie zu empfehlen.<br />

Auf dieser Grundlage wird für den aufgrund der bestehenden Flächenverfügbarkeit<br />

absehbar als erstes und abschnittsweise umzugestaltenden Mittellauf<br />

des <strong>Wienbach</strong>es ein erweitertes Monitoring empfohlen:<br />

1. Fotodokumentation<br />

Umfang: Überblicksaufnahmen für jeden umgestalteten 100 m Abschnitt<br />

mit Angaben der Richtung sowie Detailaufnahmen aller wesentlichen<br />

strukturellen Veränderungen (Abbrüche, Bänke, Totholz etc.)<br />

Zeitraum: Vor und im 1., 2., 3., 4., 5. und 10. Jahr nach Umsetzung der<br />

Maßnahme<br />

2. Erhebung des Makrozoobenthos nach PERLODES (Meier et al. 2006)<br />

Umfang: im Bereich der hydromorphologischen Aufnahmen und zusätzlich<br />

im naturnahen Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>s (Referenz)<br />

Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme<br />

3. Strukturkartierung nach dem überarbeiteten Kartierverfahren Nordrhein-Westfalens<br />

(LANUV, 2012)<br />

Umfang: umgestalteter Gewässerabschnitt plus jeweils 100 m ober- und<br />

unterhalb und zusätzlich im naturnahen Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>s (Referenz)<br />

Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme<br />

(im Referenzabschnitt nur einmal)<br />

4. Habitataufnahme im Querprofil<br />

Umfang: an 10 Transekten pro umgestaltetem Abschnitt sowie im naturnahen<br />

Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>s (Referenz) mit:<br />

1. Fließgeschwindigkeitsmessung<br />

2. detaillierte Vermessung des Querprofils (im Rahmen der Fließgeschwindigkeitsmessung)<br />

3. Kartierung der sohlnahen Strömungsverhältnisse<br />

Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme<br />

(im Referenzabschnitt nur einmal)<br />

5. Detaillierte Choriotopaufnahme<br />

Umfang: auf jeweils einer ca. 10 m langen Gewässerstrecke pro umgestaltetem<br />

Abschnitt (entsprechend den Aufnahmen im LUA Merkblatt Nr.<br />

17 (LUA, 1999)) und zusätzlich im naturnahen Abschnitt des <strong>Wienbach</strong>s<br />

(Referenz)<br />

Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme(im<br />

Referenzabschnitt nur einmal)<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

158


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

6. Erfassung der Strömungsverhältnisse an der Gewässersohle<br />

Erläuterung: Um die komplexen Strömungsverhältnisse an der Sohle eines<br />

Gewässers (dreidimensionale Strömungsverteilung, kleinräumige Unterschiede,<br />

Turbulenzschwankungen) unmittelbar und kostengünstig erfassen<br />

zu können, ist die FST-Halbkugelmethode zur integrativen Erfassung<br />

entwickelt worden (Statzner & Müller1989). Dazu werden 22 standardisierte<br />

Halbkugeln gleicher Größe aber unterschiedlicher Dichte der<br />

Strömung ausgesetzt. Die schwerste, gerade noch verdriftete Halbkugel<br />

ist ein Maß für die an der Sohle wirkenden Strömungskräfte.<br />

Zur Charakterisierung eines Gewässerabschnittes werden 100 Halbkugelmessungen<br />

als ausreichend erachtet (DVWK 1999). Dafür werden 10<br />

Transekte mit jeweils 10 Messpunkten durch den betreffenden Gewässerabschnitt<br />

gelegt. Die Transsekte nach Nr. 4 und 6 sind identisch, die<br />

Arbeiten also im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang durchzuführen<br />

um eine optimale Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.<br />

Zeitraum: Vor und im 1., 3. und 5. Jahr nach Umsetzung der Maßnahme<br />

(im Referenzabschnitt nur einmal)<br />

6.3 Maßnahmenübersicht<br />

Die Maßnahmen werden sowohl hinsichtlich des Zeitraumes ihrer Realisierung<br />

als auch hinsichtlich ihrer Wirksamwerdung, in Tabelle 18 Maßnahmenübersicht,<br />

entsprechend gekennzeichnet. Unterschieden werden folgende<br />

Umsetzungszeiträume:<br />

• kurzfristig bis mittelfristig (0 - 10 Jahre)<br />

• langfristig (10 - > 20 Jahre)<br />

Dabei ist zu beachten, dass für komplexere Maßnahmenpakete, wie sie zum<br />

Beispiel die Herstellung eines neuen Gewässerlaufes darstellt, in der Regel<br />

ohnehin kein konkreter Umsetzungszeitpunkt zu benennen ist, da diese<br />

Maßnahmen eines umfassenden Abstimmungsprozesses bedürfen und<br />

meist zahlreiche Wechselwirkungen aufweisen, die im Rahmen eines <strong>KNEF</strong><br />

kaum zu erfassen sind. Auch Maßnahmen, die einen umfangreichen Flächenerwerb<br />

oder eine großflächige Nutzungsextensivierung erfordern (wie<br />

zum Beispiel die Anlage von Uferstreifen) sind als vergleichsweise komplexe<br />

und kostenintensive Prozesse zu begreifen, für die kein Zeitrahmen angegeben<br />

werden kann, da der Erwerb der Flächen auf freiwilliger Basis erfolgt.<br />

Demgegenüber kann ein erheblicher Teil der Einzelmaßnahmen im Gewässer<br />

(z.B. Beseitigung oder Ersatz von Sohlverbauungen) bereits im Rahmen<br />

der Unterhaltung und mit sofortiger Wirkung, bei meist geringem finanziellem<br />

Aufwand, umgesetzt werden.<br />

Das Konzept stellt für die Maßnahmenplanung eine Rahmenplanung dar.<br />

Für die Maßnahmen- und Zeitplanung kann sich mit zunehmender Konkretisierung<br />

der Umsetzung, aber auch durch sich im Laufe der Jahre ergebende<br />

neue Aspekte, einer Anpassung erforderlich werden.<br />

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick der vorgesehenen Maßnahmen,<br />

die Realisierungszeiträume und die geschätzten Kosten. Vordringlich<br />

sind die Maßnahmen, die als kurz- bis mittelfristig umsetzbar gekennzeichnet<br />

sind und eine sofortige ökologische Wirksamkeit versprechen.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

!<br />

abschnittsbezogene<br />

Angaben s. Abschnittskennblätter<br />

in Anhang<br />

159


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Die Kosten beziehen sich auf die gesamten Maßnahmen die in der Zeile aufgeführt<br />

sind, sofern nichts anderes vermerkt ist. Die in Klammern gesetzten<br />

Kostenangaben für die Entfernung von Uferbefestigungen kommen ggf.<br />

nicht im vollen Umfang zum Tragen, da nicht immer sicher ist, ob die Befestigungen<br />

über die gesamte Länge bestehen bzw. im Einzelfall auch ein Verzicht<br />

auf die Beseitigung in Betracht kommt (wenn diese bereits verfällt). Bei<br />

der Kostenschätzung wird vereinfachend davon ausgegangen, dass es sich<br />

bei den zu entfernenden Befestigungen um einfache Holzfaschinen handelt.<br />

Grunderwerbskosten sind nicht berücksichtigt.<br />

Die Lage der Abschnitte ist den Kennblättern im Anhang sowie den Karten<br />

zu entnehmen.<br />

Tabelle 18: Maßnahmenübersicht Hammbach (1) und Nebenläufe (4, 5)<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Hammbach<br />

Abschnitt 1<br />

keine Maßnahmen<br />

Abschnitt 2<br />

Station 1+340 – 2+300: Gehölzentwicklung innerhalb der Uferböschung<br />

zulassen<br />

Station 1+550 – 1+650: punktuelle Profilaufweitung an zwei Stellen,<br />

Länge je 6 m<br />

Station 1+870 – 2+030: Aufhebung des Unterhaltungsweges und<br />

Bereitstellung der Fläche für eine Gehölz- und Laufentwicklung,<br />

punktuelle Profilaufweitung durch initiierende Maßnahmen (je 100 m<br />

eine Aufweitung mit mindestens 4 m Länge)<br />

Station 2+800 – 3+300: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />

Laufstrecke punktuelle Profilaufweitungen in einer Länge von jeweils<br />

mindestens 12 m durchführen<br />

Station 2+750 - 2+900, 3+000 – 3+160: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu<br />

auf 30 % der Laufstrecke auf Längen von jeweils mindestens 12 m<br />

punktuelle Profilaufweitungen initiieren.<br />

Station 2+930: Am Wehr ist die Durchgängigkeit für Fische sicherzustellen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX G11 0<br />

X G8 600<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

160<br />

(1.250)<br />

8.700<br />

(780)<br />

5.430<br />

X X Abstimmung<br />

mit<br />

Betreiber<br />

Station 3+100: Umbau Sohlrampe in raue Gleite X X G4 4.000<br />

Station 3+160, 3+650: Herstellung eines durchgängigen Ufers<br />

(z.B. indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte<br />

werden, hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />

X X G8 2.000<br />

Station 1+340 – 1+470; 2+900 – 3+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Uferstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

XX A1 950<br />

Station 1+650 – 1+730, 3+300 – 3+650: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Uferstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

XX A1 900<br />

Station 1+740 – 2+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Uferstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

XX XX A1 1.160<br />

160


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 2+750 – 3+300: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

Station 2+700 – 3+150: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

Station 2+470 – 2+650: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 30 m Gewässerrandstreifen) mit dem Ziel, einen<br />

Gewässerabschnitt mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />

zu ermöglichen (aktuelles Umfeld: Laubwald); Uferbefestigungen<br />

entnehmen<br />

Station 2+800 – 3+300: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridor<br />

für Laufverlagerung Hammbach (unter Sicherstellung<br />

der Wasserableitung in den Blauen See) (aktuelles Umfeld: Acker<br />

und Grünland)<br />

Station 3+160 – 3+650: Rückbau der illegal errichteten Bauwerke<br />

am Ufer, Sicherstellung eines mindestens 2 m breiten nutzungsfreien<br />

Saumstreifens, Schutz der Uferböschung gegenüber Nutzung durch<br />

Zaun, Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Abschnitt 3<br />

Station 3+700 – 4+460, 5+160 – 5+590: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes,<br />

dazu auf 30 % der Laufstrecke punktuelle Profilaufweitungen auf<br />

Längen von jeweils mindestens 12 m durchführen<br />

Station 4+250: Übergang Hochflutrinne zu Gewässersohle abflachen,<br />

dadurch häufigere Überschwemmung ermöglichen<br />

Station 4+460 – 4+600: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />

Laufstrecke punktuelle Profilaufweitungen auf Längen von jeweils<br />

mindestens 12 m durchführen<br />

Station 4+460 – 4+630: Rückbau der illegal errichteten Uferbauten,<br />

Sicherstellung eines mindestens 2 m breiten nutzungsfreien Saumstreifens,<br />

zumindest die gesamte Uferböschung durch Zaun gegenüber<br />

angrenzenden Nutzungen schützen; Pflanzung von Erlen an der<br />

Mittelwasserlinie<br />

Station 4+680: bei Erneuerung der Uferbefestigung unterhalb der<br />

Brücke sollten soweit wie möglich „raue“ Befestigungen mit Lücken<br />

verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder Schüttungen)<br />

Station 4+800, 6+130: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B.<br />

indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden,<br />

hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />

Station 4+820 – 5+160: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />

punktuell entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung<br />

einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens<br />

zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens (Länge<br />

jeweils mindestens 3 m)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX A1 1.730<br />

XX A1 1.420<br />

X G1<br />

A1<br />

X A1<br />

U3<br />

X G1<br />

A1<br />

A2<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

1.800<br />

Nutzungsänderung<br />

3.200<br />

(6.000)<br />

20.800<br />

X G7 400<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

X G1<br />

A1<br />

A2<br />

(350)<br />

2.450<br />

1.100<br />

+ + G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

X X G6 1.000<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

1.700<br />

Station 5+160: bei Brückenneubau durchgängige Ufer beachten + + G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

Station 6+060: Rückbau Auslassbauwerk X G1 500<br />

161


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 3+700 – 4+460, 4+820 – 4+970, 5+170 – 5+400: Entwicklung<br />

eines mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von<br />

mindestens 16 m Breite<br />

Station 3+700 - 4+200: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />

(aktuelles Umfeld: Grünland und Brache) (Kosten für Randstreifen<br />

siehe oben unter gleicher Station)<br />

Station 4+460 – 4+630, 5+400 – 5+590: Entwicklung eines mit<br />

Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m<br />

Breite<br />

Station 4+630 – 4+680, 4+730 – 4+790, 5+000 – 5+160: Entwicklung<br />

eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens<br />

5 m Breite<br />

Station 4+690 - 4+790: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

Station 4+970 – 5+160: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

Station 5+600, 5+700, 5+910: Anbindung der Altarmschleife, damit<br />

zumindest bei Hochwasser eine Verbindung hergestellt wird, dazu<br />

Abtrag von Boden auf einer Länge von 2 bis 5 m und einer Breite von<br />

ca. 2 m. Vorher sind die Maßnahmen in Hinblick auf mögliche artenschutzrechtliche<br />

Auswirkungen zu prüfen!<br />

Station 5+700 - 6+300: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 16 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Abschnitt 4<br />

Station 6+300 – 6+800: Bau eines Umgehungsgerinnes bzw. Umbau<br />

des Gewässers 1.12 zu einem Umgehungsgerinne (weitere<br />

Maßnahmen siehe Fließgewässer 1.12)<br />

Station 6+500 - 6+800: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Uferstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

Station 6+500 - 6+800: Umwandlung von Acker in Grünland (in<br />

Höhe des geplanten Umgehungsgerinnes, zwischen Hammbach<br />

und FG 1.12)<br />

Abschnitt 5<br />

Station 6+800 – 8+550, 9+220 – 9+380: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes,<br />

dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />

12 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />

Station 7+020, 8+860, 9+380: Herstellung eines durchgängigen<br />

Ufers (z.B. indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte<br />

werden, hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />

Station 8+550 – 8+880: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />

punktuell entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung<br />

einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens<br />

zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens (Länge<br />

3 m)<br />

Station 8+880 – 9+220: Laufentwicklung abseits des Weges ermöglichen,<br />

Uferbefestigungen punktuell entfernen, Totholz gezielt einbringen<br />

zur Initiierung einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung<br />

an mindestens zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

(Länge jeweils mindestens 3 m).<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 7.200<br />

X A1 ggf. Nutzungsänderung<br />

XX A1 1.130<br />

XX A1 490<br />

XX A1 180<br />

XX A1 600<br />

X G7 1.050<br />

X X A5 38.400<br />

X X G10 25.000<br />

X X A1 1.080<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(9.550)<br />

33.420<br />

X X G6 1.500<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(1.650)<br />

2.500<br />

(850)<br />

2.540<br />

162


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 6+800 – 8+880, 9+220 – 9+380 : Entwicklung eines mit<br />

Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m<br />

Breite<br />

Station 7+025 – 7+420: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(bis ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />

mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen;<br />

(Kosten für Randstreifen siehe oben unter gleicher Station)<br />

Station 8+060 – 8+350: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen;<br />

(Kosten für Randstreifen siehe oben unter gleicher Station)<br />

Station 7+420 – 7+670, 8+560 – 8+880, 9+250 – 9+370: Bereitstellung<br />

eines erweiterten Entwicklungskorridors (ca. 50 m) mit dem<br />

Ziel, einen Gewässerabschnitt mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für<br />

alle Parameter zu ermöglichen; (Kosten für Randstreifen siehe oben<br />

unter gleicher Station)<br />

Station 8+880 – 9+220: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

Station 7+025 – 7+300: Acker in Grünland umwandeln (in Verbindung<br />

mit der Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors);<br />

langfristig Grünlandnutzung extensivieren<br />

Station 7+300 – 7+400, 8+060 – 8+230: Grünlandnutzung extensivieren<br />

(in Verbindung mit der Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Station 7+420 – 7+670, 9+250 – 9+370: Grünlandnutzung extensivieren<br />

(in Verbindung mit der Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Station 8+320: Den nur 50 m langen Nebenlauf 1.19 (der lediglich<br />

der Entwässerung des Erlenwaldes dient) zur Wiedervernässung des<br />

Erlenwaldes schließen, um damit eine Strukturanreicherung an natürlichen<br />

Biotopen im näheren Umfeld des Hammbaches zu erreichen<br />

(s. auch Fließgewässer 1.18) (nur an der Mündung schließen)<br />

Station 8+230 – 8+300: Nadelwald in Laubwald umwandeln in einer<br />

Entfernung bis 50 m vom Gewässerufer entfernt (in Verbindung mit<br />

der Bereitstellung des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Station 8+560 – 8+660: Nadelwald in Laubwald umwandeln in einer<br />

Entfernung bis 50 m vom Gewässerufer entfernt (in Verbindung mit<br />

der Bereitstellung des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Abschnitt 6 (Rhader Bach)<br />

Station 9+400 – 9+660, 9+750 – 11+300, 12+300 – 14+100: Laufentwicklung<br />

ermöglichen, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Initiierung einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung<br />

auf 30 % der Laufstrecke (Länge jeweils mindestens 6<br />

m)<br />

Station 11+300 – 12+300: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />

entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />

Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens zwei Stellen<br />

pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens (Länge jeweils<br />

mindestens 2 m)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 14.100<br />

XX XX A1<br />

U3<br />

XX A1<br />

U3<br />

XX A1<br />

U3<br />

Nutzungsänderung <br />

Nutzungsänderung <br />

Nutzungsänderung<br />

XX A1 1.070<br />

XX U3 keine<br />

Baukosten<br />

XX U3 keine<br />

Baukosten<br />

XX U3 keine<br />

Baukosten<br />

X A7 100<br />

XX U3 10.000<br />

XX U3 7.000<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

Station 11+560, 12+200: Wehr und Sohlbefestigung entfernen X X G1<br />

G3<br />

(18.050)<br />

36.100<br />

(200)<br />

1.250<br />

1.500<br />

163


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 13+840: Entfernung der beiden Durchlassrohre und Ersatz<br />

durch ein ausreichend dimensioniertes Querungsbauwerk (mindestens<br />

Sohlbreite, durchgängige Ufer, Sohle mit Sediment)<br />

Station 11+580, 12+790, 12+930, 13+250: Herstellung eines<br />

durchgängigen Ufers (z.B. indem am Fuß des Widerlagers seitlich<br />

Rundhölzer befestigte werden, hinter denen sich Substrat ablagern<br />

kann)<br />

Station 9+400 – 9+660: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 8 m Breite<br />

Station 9+400 – 9+660: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(bis ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />

mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />

(Kosten für Randstreifen siehe oben unter gleicher Station)<br />

Station 9+750 – 14+100: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 8 m Breite, Gehölzentwicklung<br />

in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />

z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />

Abschnitten innerhalb des Randstreifens; wichtig ist , dass Erlen an<br />

der Mittelwasserlinie wachsen und ein Totholzeintrag stattfinden<br />

kann.<br />

Station 10+100 – 11+300: Bereitstellung von Flächen in einem erweiterten<br />

Entwicklungskorridor (ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />

mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 in allen Bereichen<br />

(Sohle, Ufer, Land) zu ermöglichen.<br />

Die Flächen sollte zwischen Schafsbach und Hammbach bereitgestellt<br />

werden, die in nur 100 bis 150 m Entfernung parallel verlaufen<br />

und zwischen denen ausschließlich Grünlandnutzung besteht. Die<br />

Konkretisierung der Maßnahme sollte im Rahmen eines Pflege- und<br />

Entwicklungskonzeptes erfolgen, das auch die Anforderungen des<br />

terrestrischen Biotop- und Artenschutzes berücksichtigt.<br />

(Kosten für Randstreifen siehe oben unter gleicher Station)<br />

Station 9+400 – 9+660: Acker in Grünland umwandeln (in Verbindung<br />

mit Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors);<br />

langfristig Grünlandnutzung extensivieren<br />

Station 10+100 – 11+300: Extensivierung der Grünlandnutzung (in<br />

Verbindung mit der Bereitstellung des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Abschnitt 7 (Rhader Bach/Wellbruchbach)<br />

Station 14+100 – 15+000, 16+900 – 17+400: Laufentwicklung ermöglichen,<br />

Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen<br />

zur Initiierung einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an<br />

mindestens zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

(Länge jeweils mindestens 2 m)<br />

Station 15+020 – 16+350, 16+440 - 16+900: Laufentwicklung ermöglichen,<br />

Uferbefestigungen entfernen, punktuell Kopfbäume als<br />

Sturzbaum ins Gewässer legen zur Initiierung einer Laufkrümmung,<br />

punktuelle Profilaufweitung auf 30 % der Laufstrecke (auf Längen von<br />

jeweils mindestens 6 m)<br />

Station 14+300: Prüfung der Auswirkung der Wasserentnahme aus<br />

dem Bach, ggf. Auflagen formulieren<br />

Station 16+200: bei Erneuerung Rohrdurchlass, größer dimensionierten<br />

Durchlass einbauen, Sedimentführung auf der Sohle und<br />

durchgängige Ufer sicherstellen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G6 5.000<br />

X X G6 2.000<br />

XX XX A1 1.170<br />

XX XX U3 Nutzungsänderung<br />

XX XX A1 11.750<br />

XX A1<br />

U3<br />

Kostenermittlung<br />

im Rahmen<br />

eines<br />

Pflege-<br />

und Entwicklungskonzeptes<br />

XX XX U3 keine<br />

Baukosten<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(2.800)<br />

7.000<br />

(8.950)<br />

17.900<br />

X X keine<br />

Baukosten<br />

+ + G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

164


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 16+400, 16+430: bei Erneuerung, größer dimensionierten<br />

Durchlass einbauen, Sedimentführung auf der Sohle und durchgängige<br />

Ufer sicherstellen<br />

Station 14+100, 14+280, 14+960, 15+010, 16+050, 16+520:<br />

Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B. indem am Fuß des Widerlagers<br />

seitlich Rundhölzer befestigte werden, hinter denen sich<br />

Substrat ablagern kann)<br />

Station 16+050: Sohlabsturz durch erodierte Bodenplatte in Höhe<br />

der Brücke umbauen in eine raue Gleite<br />

Station 16+350: bei Erneuerung des Bahndurchlasses, Sedimentführung<br />

auf der Sohle und durchgängige Ufer sicherstellen<br />

Station 14+100 – 15+000: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

Station 14+100 – 15+000, 15+350 – 16+350, 16+440 - 16+900:<br />

Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens<br />

von mindestens 8 m Breite<br />

Station 16+900 – 17+400: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

Station 15+020 – 15+350, 17+400 – 18+300: Entwicklung eines<br />

mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 8<br />

m Breite<br />

Station 15+020 – 15+350: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />

(aktuelles Umfeld: Laub- und Nadelwald)<br />

Kosten siehe unten unter gleicher Station<br />

Station 16+370 – 16+440: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 8 m Breite<br />

Station 15+020 - 15+100: Umwandlung von Nadel- in Laubwald<br />

vom Gewässer bis zum Waldweg (in Verbindung mit der Bereitstellung<br />

eines erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Abschnitt 8 (Wellbruchbach)<br />

Station 18+300 – 21+500: punktuelle Profilaufweitung, mindestens<br />

2 pro 100 m, auf einer Länge von jeweils mindestens 2 m<br />

Station 18+300 – 20+170, 20+280 - 21+000, 21+310 – 21+490:<br />

Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens<br />

von mindestens 5 m Breite<br />

Station 20+170 – 20+330, 20+370 – 20+580: Entwicklung eines<br />

mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 5<br />

m Breite<br />

Station 21+100 – 21+300: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

Station 21+000 – 21+300: Umwandlung von Nadel- in Laubwald<br />

auf einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

+ + G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

X X G6 3.000<br />

X X G3 500<br />

+ + G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX XX A1 3.240<br />

XX XX A1 10.620<br />

XX A1 900<br />

XX A1 2.770<br />

XX A1 tlw. Nutzungsänderung<br />

XX A1 160<br />

XX U3 3.600<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

3.200<br />

XX A1 5.170<br />

XX XX A1 670<br />

XX A1 360<br />

XX A5 540<br />

165


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.12<br />

Abschnitt 1<br />

Zur Herstellung der Durchgängigkeit im Hammbach wird vorgeschlagen,<br />

das FG 1.12 zu einem Umgehungsgerinne umzubauen.<br />

Dieses kann etwa bei km 0+500 an den Hammbach angeschlossen<br />

werden. Alternativ kommt eine Variante in Betracht, bei der die Anbindung<br />

bei km 1+000 erfolgt. Dazu wäre allerdings ein deutlich<br />

längerer Abschnitt des FG 1.12 naturnah aus- und umzubauen.<br />

Station 0+060: Umbau des Gewässerprofils unterhalb des Brückenbauwerkes<br />

mit dem Ziel der Profilverbreiterung und der Herabsetzung<br />

der Fließgeschwindigkeit (nur in Zusammenhang mit einer Umgestaltung<br />

zur Herstellung der Durchgängigkeit im Hammbach)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G9<br />

G10<br />

[€]<br />

Kostenermittlung<br />

im Rahmen<br />

einer<br />

separaten<br />

Planung<br />

X X G6 Kostenermittlung<br />

im Rahmen<br />

einer<br />

separaten<br />

Planung<br />

Station 0+060 – 0+230: verfallene Uferbefestigungen nicht erneu- X X G11 230<br />

ern, punktuelle Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

A2<br />

Station 0+230: Anstaubauwerk entfernen X X G3 500<br />

Station 0+230 - 0+430: Uferbefestigung entfernen, Gewässerprofil X G1 4.520<br />

aufweiten, Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

G8<br />

A2<br />

Station 0+430: Bau eines neuen Gerinnes zur Herstellung einer<br />

Verbindung mit dem Hammbach<br />

X X G9 6.000<br />

Station 0+170, 0+220 (Einleitungsstellen): Prüfung der Bewirt-<br />

X U2 keine<br />

schaftungsart der Fischteiche (Pflege, Fütterung und Besatz) in Hinblick<br />

auf Belastungen des Fließgewässers (z.B. Nährstoffe); bei<br />

nachgewiesenem und erheblichen negativem Einfluss sollten Auflagen<br />

zur Bewirtschaftung festgelegt werden (z.B. Absetz- und Filteranlagen,<br />

umweltschonende Fütterung, Festlegung von Grenzwerte und<br />

deren regelmäßige Prüfung).<br />

Baukosten<br />

Station 0+240 – 0+440: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Uferstreifens<br />

X A1 720<br />

Station 0+230 - 0+430: Umwandlung von Acker in Grünland (in X U3 keine<br />

Höhe des geplanten Umgehungsgerinnes, zwischen Hammbach<br />

und FG 1.12)<br />

Maßnahme überschneidet sich mit der am Hammbach Station 6+500<br />

- 6+800 (s. auch dort)<br />

Baukosten<br />

Abschnitt 2<br />

Station 0+500 - 1+490 : Uferbefestigung entfernen X X 4.000<br />

Station 1+080: Viehtränke mit direkten Zugang zum Bachlauf durch<br />

mechanische abseits des Ufers ersetzen<br />

X A3 400<br />

Station 1+080, 1+400: Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />

austauschen<br />

(X) (X) G6 8.000<br />

Station 0+500 – 1+490: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

X X A1 3.570<br />

166


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.14<br />

Station 0+100: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass austauschen<br />

durch größer dimensionierten, Sedimentführung sicherstellen<br />

Station 0+130: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass austauschen<br />

durch größer dimensionierten, Sedimentführung sicherstellen<br />

Station 0+000 – 0+290: punktuelle Profilaufweitung, an zwei Stellen<br />

je 100 m, in diesem Bereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+000 – 0+220: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Station 0+220 – 0+290: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

X X G6 4.000<br />

X X G1<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.15<br />

Station 0+000 – 0+015, 0+020, 0+070: Aufhebung der Rohrdurchlässe<br />

Station 0+000 – 0+115: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.17<br />

Station 0+000 – 0+215: punktuelle Profilaufweitung, an zwei Stellen<br />

je 100 m<br />

Station 0+010: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass austauschen<br />

durch größer dimensionierten, Sedimentführung sicherstellen<br />

– der neue Rohrdurchlass sollte von der derzeitigen Mündung zurückverlegt<br />

werden um eine Strukturverbesserung im Hammbach<br />

nicht zu verhindern.<br />

Station 0+020 – 0+080: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Station 0+000 – 0+215: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

600<br />

XX XX A1 600<br />

XX A1 100<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(X) (X) G6 1.500<br />

X A1 160<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G8<br />

[€]<br />

215<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

X A1 80<br />

X X A1 580<br />

167


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.18<br />

Station 0+000 – 0+600: punktuelle Profilaufweitung, an fünf Stellen<br />

je 100 m, Uferbefestigungen nicht mehr erneuern<br />

Station 0+000: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass austauschen<br />

durch größer dimensionierten und vom heutigen Mündungsbereich<br />

abrücken, Sedimentführung sicherstellen<br />

Station 0+100 – 0+200, 0+300 – 0+380, 0+500 – 0+570, 0+830<br />

– 0+900: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 0+000 – 0+100, 0+200 – 0+300, 0+380 – 0+500, 0+570<br />

– 0+830: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 0+930 – 1+060: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Station 0+200 – 0+280: in einem Abstand von mindestens 5 m Entnahme<br />

der Nadelgehölze und Ersatz durch Erlen<br />

Station 0+280: Den nur 50 m langen Nebenlauf 1.19 mit Mündung<br />

in den Hammbach (der lediglich der Entwässerung des Erlenwaldes<br />

dient) zur Wiedervernässung des Erlenwaldes schließen, um damit<br />

eine Strukturanreicherung an natürlichen Biotopen im näheren Umfeld<br />

des Hammbaches zu bewirken (s. auch Hammbach)<br />

Untersuchung bezüglich der Herkunft der Schmutzwasserbelastung,<br />

die ab km 0+400 deutlich sichtbar ist. In Betracht kommen zwei Hoflagen<br />

am Deutener Weg, sowie ein hoher Gülleeintrag über das<br />

Grünland oder durch Direkteintrag bei Aufbringung.<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G8<br />

G11<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.20<br />

ggf. Anhebung der Sohle oder schließen des Gewässerprofils im Bereich<br />

der Mündung in den Hammbach zur Wiedervernässung der<br />

Feuchtwiesen und Unterbindung einer Entwässerung des Deutener<br />

Moores<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

[€]<br />

1.500<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

XX XX A1 1.150<br />

XX A1 1.050<br />

XX A1 230<br />

X A5 800<br />

X Kosten s.<br />

Hammbach<br />

St.<br />

8+320<br />

X X keine<br />

Baukosten<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

Kostenermittlung<br />

im Rahmen<br />

einer<br />

separaten<br />

Planung<br />

Fließgewässer 1.21<br />

Station 0+010: Rohrdurchlass durch Steg austauschen (X) (X) G6 1.500<br />

Station 0+520 – 0+530: zu gering dimensionierten Rohrdurchlass<br />

durch größeren Durchlass austauschen<br />

X X G6 4.000<br />

[€]<br />

168


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Station 0+620: Rohrdurchlass entfernen X X G6 250<br />

Station 0+530 – 0+730: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einem mindestens einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

X X A1 720<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.22<br />

Station 0+000 – 0+200: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

mit Gehölzen in Gruppen und gehölzfreien Abschnitten<br />

in einer Breite von 5 m<br />

Station 0+200 – 0+290: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.23<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+580 – 0+730: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Abschnitt 2<br />

Station 1+000 – 1+280: Anlegen eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite zum Schutz vor Einträgen, die bis in das<br />

Deutener Moor abgeführt werden könnten. Entwicklung eines einreihigen<br />

Gehölzstreifens.<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.23.1<br />

Station 0+110: Entfernung eines nicht mehr benötigten Rohrdurchlass<br />

im NSG<br />

Station 0+120, 0+150: bei Erneuerung Austausch Rohrdurchlass<br />

durch größer dimensionierten Durchlass<br />

Station 0+150 – 0+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />

Station 0+260 – 0+300: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

[€]<br />

XX XX A1 540<br />

(X) A1 120<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(+) A5 1.500<br />

X X A1 560<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(X) (X) G6 250<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

(X) A1 70<br />

(X) A5 400<br />

169


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.24<br />

Station 0+010: Entfernung eines nicht mehr benötigten Rohrdurchlasses<br />

Station 0+170, 0+180: bei Erneuerung Austausch Rohrdurchlass<br />

durch größer dimensionierten Durchlass<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Kalter Bach (Rhader Mühlenbach)<br />

Abschnitt 1 (Rhader Mühlenbach)<br />

Station 0+000 – 0+330, 1+300 – 1+640: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />

dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen<br />

auf einer Länge von jeweils mindestens 2 m durchführen<br />

Station 2+270 – 2+400 : Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />

100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />

Länge von jeweils mindestens 2 m durchführen<br />

Station 0+430 – 1+300, 1+700 – 2+100: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />

dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />

6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(X) (X) G6 250<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

(3.350)<br />

1.340<br />

(320)<br />

260<br />

(6.350)<br />

12.700<br />

Station 0+990: Sohlschwelle entfernen X X G4 50<br />

Station 1+500: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B. indem<br />

am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden, hinter<br />

denen sich Substrat ablagern kann)<br />

X X G6 500<br />

Station 1+650: bei Sanierung der Uferbefestigung im Bereich des + + G6 keine zu-<br />

Bahndurchlasses sollten soweit wie möglich raue Befestigungen mit<br />

sätzlichen<br />

Lücken verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder<br />

Schüttungen)<br />

Kosten<br />

Station 1+900: Rückbau der vermutlich ungenehmigten Uferbauten X G1 500<br />

Station 2+150: Prüfung der Wirkung der Einleitungsmenge auf das<br />

Makrozoobenthos<br />

X U1<br />

Station 0+000 – 0+330, 1+300 – 1+640, 2+200 – 2+400: Entwicklung<br />

eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

XX XX A1 3.130<br />

Station 0+430 – 2+100: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />

XX XX A1 7.500<br />

170


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Abschnitt 2<br />

Aufgrund der beengten Verhältnisse, der Höhenunterschiede auf<br />

kurzer Strecke und der Speisung des Mühlenteiches ist ein Umbau,<br />

um die Längsdurchgängigkeit im vorhandenen Profil wieder herzustellen,<br />

allenfalls mit großen Schwierigkeiten möglich und würde zudem<br />

kein optimales Ergebnis erzielt. Aus diesem Grund wird der<br />

teilweise Neubau eines Umgehungsgerinnes unter Nutzung des Östlichen<br />

Talgrabens vorgeschlagen (s. auch dort).<br />

Station 2+800 bis Station FG 1.40 0+200: Neuen Gewässerlauf<br />

bauen mit Anbindung an den Östlichen Talgraben (Umbaumaßnahmen<br />

Östlicher Talgraben siehe dort)<br />

Station 2+500 – 2+515: Umbau Kastendurchlass zur Sicherstellung<br />

einer Sedimentführung, Herstellung von durchgängigen Ufern und<br />

Aufhebung des Sohlabsturzes<br />

Station 2+520 – 2+550: Sohlrampe umbauen zur Fischtreppe,<br />

Rückstau reduzieren (nur wenn Umgehungsgerinne nicht umgesetzt<br />

wird)<br />

Abschnitt 3<br />

Station 2+800 – 3+550, 4+300 – 5+360: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />

dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />

6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />

(Station 5+360 – 5+800: hier ist bereits eine Strukturgüte von 3 erreicht,<br />

für die Sohle sogar Strukturgüte 2)<br />

Station 3+300: Rückbau oder Umbau des Sandfanges um die<br />

Durchgängigkeit herzustellen<br />

Station 3+550 – 4+300: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />

100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />

Länge von jeweils mindestens 2 m durchführen<br />

Station 4+430, 4+730: Austausch des Rohrdurchlass durch einen<br />

größer dimensionierten mit durchgängigen Ufern<br />

Station 4+620: Prüfung der Bewirtschaftungsart der Fischteiche<br />

(Pflege, Fütterung und Besatz) in Hinblick auf Belastungen des<br />

Fließgewässers (z.B. Nährstoffe); bei nachgewiesenem und erheblichen<br />

negativem Einfluss sollten Auflagen zur Bewirtschaftung festgelegt<br />

werden (z.B. Absetz- und Filteranlagen, umweltschonende Fütterung,<br />

Festlegung von Grenzwerte und deren regelmäßige Prüfung).<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G9<br />

G10<br />

[€]<br />

20.000<br />

X X G6 10.000<br />

(X) (X) G4 25.000<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(9.050)<br />

18.100<br />

X X G4 1.000<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(3.750)<br />

1.500<br />

(X) (X) G6 8.00<br />

X U2 Kostenermittlung<br />

erst nach<br />

Prüfung<br />

Station 4+970: Absturz entfernen, ggf. durch raue Gleite ersetzen X X G3 250<br />

Station 5+000: Absturz entfernen und durch raue Gleite ersetzen X X G3 500<br />

Station 2+800 – 3+550, 4+300 – 4+920: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />

XX XX A1 6.170<br />

Station 3+550 – 4+300: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

XX XX A1 2.700<br />

Station 4+250 – 5+150, 5+820 – 6+100: Bereitstellung eines er-<br />

XX A1 Nutzungsweiterten<br />

Entwicklungskorridors (ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />

mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />

zu ermöglichen; Flächen nicht mehr bewirtschaften<br />

U3 änderung<br />

Station 4+920 – 5+210: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />

XX A1 650<br />

171


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 5+250 – 5+350: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 8 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Station 5+330 – 5+800, 5+900 – 6+190: Umwandlung von Nadelin<br />

Laubwald auf einer Breite von 8 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Station 5+820 – 6+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />

Abschnitt 4<br />

Station 6+310 - 6+520: Uferbefestigungen entfernen, punktuelle<br />

Profilaufweitung an fünf Stellen je 100 m in einer Länge von 2 m und<br />

in diesem Bereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 6+520 - 6+990: Uferbefestigungen entfernen, punktuelle<br />

Profilaufweitung an fünf Stellen je 100 m in einer Länge von 2 m und<br />

in diesem Bereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 7+400, 7+500, 7+600, 7+650, 7+700, 7+730, 7+950: bei<br />

Erneuerung des Rohrdurchlasses größer dimensionierten einbauen<br />

und eine Sedimentführung auf der Sohle sicherstellen<br />

Station 7+010 - 7+370 (bis Mündung FG 1.58): punktuelle Profilaufweitung<br />

an fünf Stellen je 100 m in einer Länge von 2 m abseits<br />

des begleitenden Weges und in diesem Bereich Pflanzung von Erlen<br />

an der Mittelwasserlinie<br />

Station 6+550 – 6+850, 6+930 – 6+990: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens von 3 m Breite mit einem einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Station 6+580 – 7+000, 7+280 – 7+950: Umwandlung von Nadelin<br />

Laubwald auf einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Station 6+300 - 6+520, 7+000 - 7+700: Reduzierung der Pflegeintensität<br />

auf den parallel zu Wegen verlaufenden Uferböschungen.<br />

Aufkommende standortgerechte Gehölze belassen, partiell aktive<br />

Anpflanzung in den unteren Böschungspartien<br />

Station 7+970 – 8+050: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 8+050 – 8+390, 8+400 – 8+480: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens von 3 m Breite mit einem einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX A5 1.600<br />

XX A5 12.160<br />

XX A1 400<br />

X G1<br />

G8<br />

A2<br />

X X G1<br />

G8<br />

A2<br />

1.210<br />

3.880<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

X X G1<br />

G8<br />

A2<br />

1.170<br />

XX A1 1.130<br />

XX A5 10.900<br />

X X G11<br />

A2<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.30<br />

Station 0+000 – 0+150: punktuelle Profilaufweitung an fünf Stellen<br />

je 100 m in einer Länge von 2 m und in diesem Bereich Pflanzung<br />

von Erlen an der Mittelwasserlinie (Kosten Pflanzung siehe unten)<br />

Station 0+130, 0+210, 0+280: bei Erneuerung zu gering dimensionierten<br />

Rohrdurchlass durch größer dimensionierten austauschen,<br />

Sedimentführung sicherstellen<br />

Station 0+220 – 0+500: punktuelle Profilaufweitung an zwei Stellen<br />

je 100 m in einer Länge von 2 m und in diesem Bereich Pflanzung<br />

von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

2.480<br />

XX A1 490<br />

XX XX A1 110<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X G1<br />

G8<br />

A2<br />

[€]<br />

400<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

X X G1<br />

G8<br />

A2<br />

360<br />

172


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Station 0+500: Absturz am Rohrdurchlass aufheben, raue Gleite aus<br />

Wasserbausteinen einbauen<br />

(X) (X) G6 500<br />

Station 0+520: nicht mehr genutzten Rohrdurchlass entfernen (X) (X) G6 250<br />

Station 0+680, 0+860, 1+060: Sedimentführung auf Rohrsohle sicherstellen<br />

durch Anbringen eines feinmaschigen Gitters<br />

(X) (X) G6 1.200<br />

Station 0+000 – 0+150: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

XX A1 270<br />

Station 0+150 – 0+210: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

X A5 700<br />

Station 0+220 - 0+390: Entwicklung eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite<br />

XX XX A1 610<br />

Station 0+530 – 0+680, 0+970 – 1+150, 1+270 – 1+480: Entwicklung<br />

eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit<br />

einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

XX A1 970<br />

Station 0+680 – 0+850, 1+270 – 1+480: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit einem einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

XX A1 680<br />

Station 0+850 – 1+150, 1+480 – 1+680: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit einem einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

XX XX A1 1.800<br />

Station 1+270 – 1+480: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

X A5 2.100<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.37<br />

Station 0+000 – 0+460: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />

entfernen, Totholz im Gewässer belassen, punktuelle Profilaufweitung<br />

an fünf Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

(Länge 2 m)<br />

Station 0+820: Austausch Rohrdurchlass mit Absturz durch ausreichend<br />

dimensionierten Durchlass (oder ersatzloser Rückbau)<br />

Station 0+900: Austausch Rohrdurchlass mit Absturz durch ausreichend<br />

dimensionierten Durchlass<br />

Station 0+000 – 0+120, 0+480 – 0+570, 0+630 – 0+820: Entwicklung<br />

eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 0+120 – 0+460: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 1+000 – 1+290, 1+330 – 1+500 (oberhalb Autobahn):<br />

Entwicklung eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5<br />

m Breite<br />

Station 1+500 – 2+060 (oberhalb Autobahn): Entwicklung eines<br />

gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

[€]<br />

(2.300)<br />

2.300<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

XX XX A1 1.440<br />

XX A1 610<br />

XX A1 830<br />

XX XX A1 2.010<br />

173


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Östlicher Talgraben (1.40)<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+085 - 0+105: Rohrdurchlass durch ausreichend dimensionierten<br />

Durchlass (Stahlprofil) ersetzen, Sedimentführung auf der<br />

Sohle sicherstellen<br />

Station 0+085: Absturz entfernen durch Umbau in Raue Gleite (in<br />

Verbindung mit Austausch des Rohrdurchlasses)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G6 50.000<br />

X X G3 Kosten s.<br />

oben<br />

(Durchlass)<br />

Station 0+100 – 0+170: Uferbefestigungen entfernen X G1 350<br />

Station 0+170 – 0+200: Uferbefestigungen entfernen, punktuelle<br />

Profilaufweitung an zwei Stellen (Länge 2 m) mit Pflanzung von Erlen<br />

an der Mittelwasserlinie (Kosten für die Pflanzung siehe unten)<br />

Station 0+000 – 0+080: Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+100 – 0+170: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 0+170 – 0+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Abschnitt 2<br />

Station 0+560: Verringerung der Einleitungsmengen aus dem RÜB<br />

Mainstraße<br />

Station 0+200 – 0+550, 0+600 - 0+870: punktuelle Profilaufweitung<br />

an 2 Stellen je 100 m (Länge 2 m) mit Pflanzung von Erlen an<br />

der Mittelwasserlinie, Uferbefestigungen entfernen<br />

(Kosten für die Pflanzung siehe unten)<br />

Station 0+600, 0+870, 1+840, 1+920: Austausch Rohrdurchlässe<br />

mit zu geringen Querschnitten gegen solche mit größeren Querschnitt<br />

und durchgehender Sedimentführung<br />

Station 1+550 – 2+390: Herstellung naturnäherer Profile innerhalb<br />

der Waldfläche durch Entnahme von Befestigungen und punktuelle<br />

Profilaufweitungen mit Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

(an mindestens zwei Stellen je 100 m in den geradlinigen Abschnitten).<br />

Die konkreten Maßnahmenabschnitte sind vor Ort zu bestimmen<br />

und können sich an den bereits vorhandenen besser strukturierten<br />

Abschnitten orientieren. Belassen von Totholz im Gewässerprofil.<br />

Station 0+200 – 0+550, 0+600 – 0+870: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 0+870 – 1+040, 1+450 – 1+550: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 1+550 – 1+800: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Station 1+800 – 2+390: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

X X G1<br />

G8<br />

700<br />

X X A2 220<br />

X A1 130<br />

X X A1 110<br />

X U1<br />

X X G1<br />

G8<br />

820<br />

(X) (X) G6 16.000<br />

X X G1<br />

G8<br />

G11<br />

5.000<br />

XX XX A1 2.230<br />

XX A1 490<br />

(XX) A5 2.500<br />

(XX) (XX) A5 11.800<br />

174


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Fließgewässer 1.43<br />

Station 0+035, 0+080, 0+100: Sohlschwelle umbauen X X G4 750<br />

Station 0+160, 0+170: Wasserentnahme und Einleitung aus Teich<br />

prüfen<br />

Station 0+100 – 0+260: massive Uferbefestigungen aus Beton, Betonplatten<br />

oder ähnliches durch Steinsatz ersetzen<br />

Station 0+470 – 0+505: Offenlegung im Bereich der Wiese (angrenzendes<br />

Gebäude rechtseitig), ggf. dazu den Gewässerlauf verlegen<br />

Station 0+770: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten ersetzen<br />

Station 0+780, 0+795, 0+810: von den drei Rohrdurchlässen<br />

(Feldzufahrt) auf kurzer Strecke sollten zwei entfernt werden<br />

Station 0+430 – 0+460, 0+500 – 0+630, 0+760 – 0+820: Entwicklung<br />

eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen mit einem einreihigen<br />

Gehölzstreifen, Breite 5 m<br />

Station 0+350 - 0+430, 0+630 – 0+760, 0+820 – 1+150: Entwicklung<br />

eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen mit einem einreihigen<br />

Gehölzstreifen, Breite 5 m<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.44<br />

Station 0+000 – 0+050: Aufhebung der Verrohrung im Grünland,<br />

ggf. Rohrdurchlass abgerückt von der heutigen Mündung herstellen,<br />

um eine Feldüberfahrt sicherzustellen, ohne eine strukturelle Verbesserung<br />

in Gewässer 1.43 unmöglich zu machen<br />

Station 0+290: Rohrdurchlass ersetzen durch größer dimensionierten<br />

Station 0+310 – 0+380: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einer einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Station 0+000 – 0+290: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einer einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

[€]<br />

X keine<br />

Baukosten<br />

X X G1 3.200<br />

X X G5 4.000<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

(X) (X) G6 500<br />

X A1 300<br />

X X A1 1.460<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G5<br />

G6<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.46<br />

Station 0+000 – 0+100: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

[€]<br />

5.000<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

XX A1 90<br />

XX XX A1 780<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 270<br />

175


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.47<br />

Station 0+100: vorhandenen Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />

austauschen<br />

Station 0+000 – 0+120: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Station 0+120 – 0+160: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

XX XX A1 320<br />

XX A1 50<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Fließgewässer 1.50<br />

Station 0+000 – 0+200: Uferbefestigungen entnehmen X X G1 500<br />

Station 0+210, 0+335: vorhandenen Rohrdurchlass durch einen<br />

größer dimensionierten austauschen (Rohrdurchlässe bei Station<br />

0+650 – 0+665, 0+850 – 0+860, 0+930, 0+950 nur nach Klärung<br />

des Gesamtkonzeptes)<br />

(X) (X) G6 8.000<br />

Station 0+140, 0+250: Sohlschwelle zurückbauen (Sohlschwellen<br />

bei Station 0+450, 0+590, 0+640, 0+930 nur nach Klärung des Gesamtkonzeptes)<br />

(X) (X) G4 200<br />

Station 0+000 – 0+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />

XX XX A1 720<br />

Station 0+210 – 0+330: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

(XX) A5 1.200<br />

Station 0+330 – 0+650: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

(XX) (XX) A1 860<br />

Station 0+760 – 0+850: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Station 0+860 – 0+960: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Station 0+970 – 1+580: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.50.1<br />

Station 0+000 – 0+090: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

[€]<br />

(XX) A1 120<br />

(XX) A1 130<br />

(XX) (XX) A1 1.650<br />

(XX<br />

)<br />

(XX<br />

)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

A1 240<br />

176


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.57<br />

Station 0+000 – 0+320: zur Strukturanreicherung punktuelle Profilaufweitung<br />

an zwei Stellen je 100 m, Pflanzung von Erlen an der<br />

Mittelwasserlinie (Kosten s.u. Randstreifen)<br />

Station 0+320, 0+550, 0+650, 0+790: Bei Erneuerung des Rohrdurchlasses<br />

größer dimensionierten einbauen und eine Sedimentführung<br />

auf der Sohle sicherstellen<br />

Station 0+000 – 0+230: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 0+170 – 0+310: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Station 0+320 –1+050: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m (in<br />

Abstimmung mit den Entwicklungszielen des NSG)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

(X) (X) G1<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.58<br />

Station 0+000 – 0+600: Uferbefestigungen entfernen, Totholz im<br />

Profil belassen<br />

Station 0+600: Bei Erneuerung des Rohrdurchlasses größer dimensionierten<br />

einbauen und eine Sedimentführung auf der Sohle sicherstellen<br />

Station 0+000 – 0+600: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Station 0+620 – 0+740: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

[€]<br />

320<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

(XX) A1 410<br />

(XX) A5 1.400<br />

(XX) (XX) A1 1.970<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G11<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 1.58.1<br />

Station 0+090, 0+260: bei Erneuerung des Rohrdurchlasses größer<br />

dimensionierten einbauen und eine Sedimentführung auf der Sohle<br />

sicherstellen<br />

Station 0+000 – 0+100: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Station 0+100 – 0+360: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

[€]<br />

3.000<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX XX A5 12.000<br />

XX XX A1 320<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX A1 130<br />

XX XX A1 700<br />

177


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 4.4<br />

Station 0+000 – 0+170: nutzungsfreier Gewässerrandstreifen von 5<br />

m Breite<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Wortbach (4.6)<br />

Station 0+050 – 0+100, 0+200 – 0+830, 0+860 – 1+350: Punktuelle<br />

Laufweitung mit Auslenkung, an fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich<br />

Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie, in ausgewählten<br />

Bereichen auch mehr<br />

Station 0+100 – 0+150: Rohrdurchlass bzw. Verrohrung einkürzen,<br />

Gewässer offenlegen<br />

Station 0+250: Untersuchung bezüglich der Herkunft des Schmutzwasserpilzes<br />

Station 0+800: Plane am Ufer entfernen, Steg zurückbauen, Gewässerumlegung<br />

in Richtung Naturschutzgebiet prüfen<br />

Station 0+790 – 0+850: in Höhe der Gärten einen 2 m breiten nutzungsfreien<br />

Randstreifen sicherstellen, Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

pflanzen<br />

Station 1+030: Rohrdurchlass reinigen, ausreichend Sediment auf<br />

der Rohrsohle belassen, ggf. Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />

austauschen<br />

Von den 16 Querungsbauwerken (14 Rohrdurchlässe, 2 Brücken)<br />

dienen 11 lediglich der Feldüberfahrt. Es ist zu prüfen, ob die hohe<br />

Dichte an Querungsbauwerken nötig ist oder ob einige auch entfallen<br />

können (Feldüberfahrten: 0+180, 0+340, 0+530, 0+680, 0+710,<br />

0+750, 0+800, 0+820, 0+880, 0+990, 1+230). Bei denen, die bestehen<br />

bleiben müssen, ist bei Austausch der Einbau eines größer<br />

dimensionierten Durchlasses mit der Sicherstellung einer ausreichenden<br />

Sedimentführung vorzunehmen.<br />

Station 0+200 – 0+420, 0+500 – 0+700: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit einer mindestens<br />

einreihigen Gehölzentwicklung in Abstimmung mit den Zielen<br />

des Feuchtwiesenschutzes; z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im<br />

Wechsel mit gehölzfreien Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />

Station 1+370 – 1+500: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />

in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />

z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />

Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X A1 610<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X G1<br />

G2<br />

G8<br />

X X G5<br />

G6<br />

[€]<br />

5.850<br />

5.000<br />

X X Kostenermittlung<br />

erst nach<br />

Prüfung<br />

X G1<br />

G9<br />

X X A1<br />

A2<br />

Kostenermittlung<br />

im Rahmen<br />

einer<br />

separaten<br />

Planung<br />

200<br />

X X G6 100<br />

(X) (X) G6 Kostenermittlung<br />

erst nach<br />

Prüfung<br />

XX A1 600<br />

XX A1 200<br />

178


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 1+500 – 1+840: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />

in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />

z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />

Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 4.21<br />

Station 0+000 – 0+440: Punktuelle Laufweitung, an zwei Stellen auf<br />

je 100; im Bereich der Weitung Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+020, 0+440 – 0+455: bei Erneuerung Austausch des zu<br />

gering dimensionierten Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />

Station 0+000 – 0+740: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 5 m<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 920<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G8<br />

[€]<br />

880<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX XX A1<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Schafsbach (5.0)<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000 – 1+100, 1+250 – 3+250: Punktuelle Profilaufweitung<br />

mit Auslenkung, an fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich<br />

Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

5.770<br />

Station 0+800: Wehr zurückbauen (X) (X) G3 2.000<br />

Station 1+280, 2+850: bei Erneuerung der Uferbefestigung unterhalb<br />

der Brücke sollten soweit wie möglich raue Befestigungen mit<br />

Lücken verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder<br />

Schüttungen)<br />

Station 0+100 - 0+800, 1+270 – 3+250: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit einer mindestens<br />

einreihigen Gehölzentwicklung in Abstimmung mit den Zielen<br />

des Feuchtwiesenschutzes; z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im<br />

Wechsel mit gehölzfreien Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />

Station 0+000 – 0+100, 0+800 - 1+100, 1+100 – 1+270: Entwicklung<br />

eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit<br />

einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung in Abstimmung mit<br />

den Zielen des Feuchtwiesenschutzes; z.B. Gehölzentwicklung in<br />

Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien Abschnitten innerhalb des<br />

Randstreifens<br />

+ + G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX XX A1 7.240<br />

XX A1 770<br />

179


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Abschnitt 2<br />

Die auf weiten Strecken und lange Zeit fehlende Wasserführung<br />

reicht vermutlich nicht aus, um eine Biozönose für ein sommertrockenes<br />

Gewässer (im typologischen Sinne) entwickeln zu können.<br />

Voraussetzung für sinnvolle Maßnahmen innerhalb des Gewässers<br />

ist eine längere Wasserführung.<br />

Es ist daher zu prüfen, aus welchem Grund die Wasserführung so<br />

gering ist und ob dieser Zustand geändert werden kann.<br />

Unabhängig davon sollten Untersuchungen zum Makrozoobenthos<br />

durchgeführt werden, um die aktuelle Besiedlung festzustellen.<br />

Sollten bei der Untersuchung zum Makrozoobenthos Arten der<br />

Fließgewässer gefunden werden, sollten die nachfolgenden Maßnahmen<br />

durchgeführt werden.<br />

Station 6+400 – 6+430: Offenlegung Bachlauf (X) (X) G5 3.000<br />

Station 5+580 – 5+590: Entfernung von Uferbefestigungen (X) (X) G1 300<br />

Von den 31 Querungsbauwerken dienen 26 lediglich der Feldüberfahrt.<br />

Es ist zu prüfen, ob die hohe Dichte an Querungsbauwerken<br />

nötig ist oder ob einige auch entfallen können ( Feldüberfahrten:<br />

3+700, 3+990, 4+150, 4+430, 4+550, 4+870, 5+000, 5+050,<br />

5+160, 5+200, 5+330, 5+400, 5+450, 5+570, 5+670, 5+680,<br />

5+820, 5+830, 5+960, 6+000, 6+110, 6+140, 6+250, 6+300,<br />

6+830, 7+140). Bei denen, die bestehen bleiben müssen, ist bei<br />

Austausch der Einbau eines größer dimensionierten Durchlasses mit<br />

der Sicherstellung einer ausreichenden Sedimentführung vorzunehmen.<br />

Station 3+250 – 3+700, 3+820 – 6+420, 6+490 – 6+600, 6+830<br />

– 7+300, 7+500 - 7+860: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen<br />

Gehölzentwicklung mit Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 3+700 – 3+820 : Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />

mit Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 6+420 – 6+460, 6+600 – 6+830, 7+300 -7+500: Entwicklung<br />

eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit<br />

einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung mit Erlen an der<br />

Mittelwasserlinie<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 5.1<br />

Station 0+290, 0+670: bei Erneuerung Rohrdurchlass größer dimensioniertes<br />

Querungsbauwerk einbauen<br />

Station 0+000 – 0+900: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />

in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />

z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />

Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />

[€]<br />

(X) (X) G6 Kostenermittlung<br />

erst nach<br />

Prüfung<br />

XX XX A1 14.360<br />

XX A1 220<br />

XX A1 850<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX XX A1 2.430<br />

180


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 5.8<br />

Station 0+000 – 0+430: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit einer mindestens einreihigen Gehölzentwicklung<br />

in Abstimmung mit den Zielen des Feuchtwiesenschutzes;<br />

z.B. Gehölzentwicklung in Gruppen im Wechsel mit gehölzfreien<br />

Abschnitten innerhalb des Randstreifens<br />

Tabelle 19: Maßnahmenübersicht <strong>Wienbach</strong> (2) und Nebenläufe<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000: angleichen der Sohle von Hammbach und <strong>Wienbach</strong><br />

zur Herabsetzung der Strömungsgeschwindigkeit, z.B. durch<br />

eine raue Gleite<br />

Station 0+000 - 0+070: Uferbefestigung aus Beton und Steinsatz<br />

aufbrechen, ggf. punktuelle Profilaufweitung, unter Erhalt der vorhandenen<br />

Erlen<br />

Station 0+100 – 0+600: Herstellung eines kürzeren Wechsel von<br />

unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten, um damit die langen<br />

Strecken mit hoher Fließgeschwindigkeit zu verringern, z.B.<br />

durch Einbau von Holzpfosten oder Totholz in Verbindung mit Profilweitung<br />

Station 0+100 – 0+600: punktuelle Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie,<br />

dazu leichte Aufweitung des Profils im Bereich der<br />

Pflanzung.<br />

Station 0+000 – 0+070: Ausuferung in die Waldfläche ermöglichen,<br />

ggf. Ufer abflachen (s. auch Hammbach bei Station 0+000)<br />

Abschnitt 2<br />

Station 0+600 – 1+040: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />

Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens 12 m punktuelle<br />

Profilaufweitungen durchführen<br />

Station 1+050, 1+170: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B.<br />

indem innerhalb der Bahnbrücke seitlich Rundhölzer befestigte werden,<br />

hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 1.160<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G4 2.000<br />

X G1<br />

X X Kostenermittlung<br />

im Rahmen<br />

einer<br />

separaten<br />

Planung<br />

X X G8<br />

A2<br />

X G7<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(2.200)<br />

7.700<br />

X X G6 1.000<br />

Station 1+300: Rückbau einer nicht mehr benötigten Betonbrücke X X G6 1.000<br />

Station 1+710: Aufhebung der Einleitung von Schmutzwasser X<br />

Station 1+800 – 2+300: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />

100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />

Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(2.500)<br />

2.000<br />

181


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Station 1+780 : betonierte Ufer im Bereich der Brücke „An der<br />

Wienbecke“ durch Steinschüttung oder unverfugter Steinsetzung ersetzen<br />

+ + G6 1.600<br />

Station 2+000 : Prüfung Umbau Wasserentnahmestelle STEAG X X<br />

Station 0+600 – 1+040, 2+200 – 2+900: Entwicklung eines mit<br />

Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m<br />

Breite<br />

XX XX A1 7.180<br />

Station 1+310 – 1+650: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

Alternativ<br />

nur 5 m Gewässerrandstreifen in Verbindung mit Initiierung einer<br />

Laufverlagerung nach links in die Brachfläche hinein<br />

XX A1 1.070<br />

Station 1+200 – 1+650: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />

(Aktuelles Umfeld: Brache)<br />

Station 1+800 – 2+200: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 10 m Breite<br />

Abschnitt 3<br />

keine Maßnahmen<br />

Abschnitt 4<br />

Station 3+700 – 4+000: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />

entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />

Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens zwei Stellen<br />

pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens. Über eine ergänzende<br />

Abflachung der Ufer zur Anbindung an die Aue ist vor Ort<br />

zu entscheiden.<br />

[€]<br />

XX A1 keine<br />

Baukosten<br />

keine Nutzungsänderung<br />

XX XX A1 1.800<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(750)<br />

900<br />

Station 4+000 – 4+780: Uferbefestigungen entfernen X X G1 3.900<br />

Station 4+800: Prüfung der Wirkung der Einleitungsmenge auf das<br />

Makrozoobenthos<br />

X<br />

Station 3+700 – 4+000: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite (in Verbindung mit nachstehender<br />

Maßnahme; da das Gelände rechtsseitig höher liegt, soll<br />

eine Gewässerentwicklung vorrangig linksseitig erfolgen)<br />

XX A1 540<br />

Station 3+700 – 4+000: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 27 m Breite (in Verbindung mit<br />

obenstehender Maßnahme; da das Gelände rechtsseitig höher liegt,<br />

soll eine Gewässerentwicklung vorrangig linksseitig erfolgen)<br />

XX A1 1.000<br />

Station 4+000 – 4+400: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

XX A1 1.260<br />

Station 4+330 – 4+700: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

XX A1 1.170<br />

Station 4+300 – 4+760: Bereitstellung eines erweiterten Entwick-<br />

XX A1 Nutzungslungskorridors<br />

(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />

änderung<br />

Station 4+500 – 4+800: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- XX A1 Nutzungslungskorridors<br />

(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />

(Kosten siehe unten unter gleicher Station)<br />

U3 änderung<br />

Station 4+500 – 4+750: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 16 m (Gewässerrandstreifen)<br />

XX A5 8.000<br />

182


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 4+300 – 4+760: Extensivierung der Grünlandnutzung (in<br />

Verbindung dem erweiterten Entwicklungskorridor)<br />

Abschnitt 5<br />

Station 4+800 – 5+300: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />

100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />

Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />

Station 5+200, 6+260: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B.<br />

indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden,<br />

hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />

Station 5+300 – 7+200: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />

Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens 12 m punktuelle<br />

Profilaufweitungen durchführen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX U3 keine<br />

Baukosten<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(2.500)<br />

3.000<br />

X X G6 500<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(9.500)<br />

33.250<br />

Station 5+600: Rückbau Wehr X X G3 600<br />

Station 5+870, 6+950: Umbau Sohlabsturz in raue Gleite X X G4 3.200<br />

Station 7+200: Rückbau der Sohlschwelle X X G4 600<br />

Station 7+450: Umbau Sohlabsturz in raue Gleite (ggf. Erneuerung<br />

der Brücke)<br />

X X G4 20.000<br />

Station 4+830 – 4+950: Bereitstellung eines erweiterten Entwick-<br />

XX U3 keine<br />

lungskorridors (ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

Baukosten<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />

keine Nut-<br />

(Aktuelles Umfeld: Laubwald)<br />

zungsänderung<br />

Station 4+950 – 7+200: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

XX XX A1 14.180<br />

Station 5+480 – 5+590, 6+030 – 6+690: Entwicklung eines mit<br />

Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m<br />

Breite<br />

XX A1 2.430<br />

Station 5+480 – 5+590, 6+030 – 6+690 : Verbeiterung des vorhanden<br />

mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifen von 10 m<br />

auf 16 m Breite<br />

XX A1 1.350<br />

Station 7+200 – 7+350, 7+380 – 7+450: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

XX A1 400<br />

Station 6+950 – 7+170: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- XX A1 Nutzungslungskorridors<br />

(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />

(Acker in Grünland umwandeln)<br />

U3 änderung<br />

Abschnitt 6 (Lembecker Wiesenbach)<br />

Station 7+700: Rückbau des ehemaligen Wehres, ggf. raue Sohlgleite<br />

erstellen<br />

Station 7+750 – 8+180, 8+600 – 9+550: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />

dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />

6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />

X X G3 1.000<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(6.900)<br />

13.800<br />

183


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 8+180 – 8+600: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu auf 30 % der<br />

Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens 6 m punktuelle<br />

Profilaufweitungen durchführen<br />

Station 9+330, 9+880: Rohrdurchlass durch Steg ersetzen oder<br />

dauerhafte Sedimentführung auf Rohrsohle sicherstellen (z.B. durch<br />

feinmaschiges Gitter auf der Rohrsohle, siehe Kosten)<br />

Station 9+450: Sohlabsturz/-schwelle entfernen und durch raue<br />

Gleite ersetzen<br />

Station 9+550, 9+710: bei Baufälligkeit entfernen oder durch Brücke<br />

mit ausreichender Breite für das gesamte Gewässerprofil ersetzen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

(1.050)<br />

4.200<br />

X X G6 800<br />

X X G4 500<br />

+ + G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

Station 9+550 – 9+960: Pflanzung von Erlen am Ufer des Gewässers<br />

im Bereich der Grünanlage<br />

X X A2 1.110<br />

Station 9+960 – 10+900: Laufentwicklung innerhalb des Gewässer- XX XX G1 (4.700)<br />

randstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines<br />

100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />

Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />

G2<br />

G8<br />

4.700<br />

Station 10+040 : Rohrdurchlass entfernen (X) (X) G6 250<br />

Station 10+480: Prüfung der Möglichkeit, ein Umgehungsgerinne X G10 Kosten-<br />

unter Einhaltung des Denkmalschutzes (Schloss Lembeck Speisung<br />

ermittlung<br />

der Gräfte) und unter Nutzung von FG 2.41 und Moorbecke zu reali-<br />

im Rahsieren.men<br />

einer<br />

separaten<br />

Planung<br />

Station 10+900: Verringerung der Einleitungsmengen aus RÜB<br />

Lembeck<br />

X X U1<br />

Station 7+450 – 7+590: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m Breite<br />

XX XX A1 500<br />

Station 7+590 – 7+810, 9+030 – 9+310: Bereitstellung eines er-<br />

XX A1 tlw. Nutweiterten<br />

Entwicklungskorridors (ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />

mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />

zu ermöglichen (aktuelles Umfeld: Laub- und Nadelwald)<br />

U3 zungsänderung<br />

Station 7+750 – 7+810, 9+020 – 9+210, 9+260 – 9+310: Entwicklung<br />

eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />

XX A1 680<br />

Station 7+810 – 8+180, 8+600 – 9+020, 9+310 – 9+550, 10+720<br />

– 10+900: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen Gewässerrandstreifens<br />

von mindestens 8 m Breite<br />

XX XX A1 5.440<br />

Station 8+200 – 8+820: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- XX A1 keine Nutlungskorridors<br />

(ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

zungsän<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen<br />

(aktuelles Umfeld: Laubwald)<br />

derung<br />

Station 9+100 – 9+250: Nadel- in Laubwald umwandeln, mindestens<br />

auf einer Breite von 8 m<br />

XX A5 2.400<br />

184


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 7+480 (Einleitungsstelle): Prüfung der Bewirtschaftungsart<br />

der Fischteiche (Pflege, Fütterung und Besatz) in Hinblick auf Belastungen<br />

des Fließgewässers (z.B. Nährstoffe); bei nachgewiesenem<br />

und erheblichen negativem Einfluss sollten Auflagen zur Bewirtschaftung<br />

festgelegt werden (z.B. Absetz- und Filteranlagen, umweltschonende<br />

Fütterung, Festlegung von Grenzwerte und deren regelmäßige<br />

Prüfung).<br />

Abschnitt 7 (Lembecker Wiesenbach)<br />

Station 10+930 – 11+170: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb<br />

eines 100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />

Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />

Station 11+180 – 11+330: Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 11+340 – 11+460, 11+490 – 11+720: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />

dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an zwei Stellen Profilaufweitungen<br />

auf einer Länge von jeweils mindestens 4 m durchführen<br />

Station 11+800: Bei Ersatz des Bauwerkes größer dimensioniertes<br />

einbauen mit durchgängigem Ufer<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X U2 Kostenermittlung<br />

erst nach<br />

Prüfung<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(600)<br />

720<br />

X X A2 410<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(1.750)<br />

2.100<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

Station 11+820: Umbau des Absturzes in raue Gleite X X G3 2.000<br />

Station 12+450: Rohrdurchlass umbauen, Sedimentführung durch<br />

Anbringung eines feinmaschigen Gitters sicherstellen (nur bei Offenlegung<br />

oberhalb sinnvoll)<br />

(X) (X) G6 1.000<br />

Station 12+600 – 12+800: Offenlegung des Fließgewässers (X) (X) G5 20.000<br />

Station 12+930: Bei Umbau Kastendurchlass durch einen größer<br />

dimensionierten ersetzen, Sedimentführung auf der Sohle ermöglichen<br />

(X) (X) G6 5.000<br />

Station 12+800 – 13+200: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefes- (XX (XX G1 (2.000)<br />

tigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />

Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung auf 30 % der Laufstrecke<br />

auf einer Länge von jeweils mindestens 3 m<br />

(Maßnahme nur in Verbindung mit Offenlegung Station 12+600 –<br />

12+800 sinnvoll!)<br />

) ) G2<br />

G8<br />

4.000<br />

Station 13+140: Rohrdurchlass mit Absturz entfernen oder durch<br />

Steg ersetzen<br />

(X) (X) G6 1.000<br />

Station 13+455 – 13+555: Offenlegung des Fließgewässers (X) (X) G5 7.500<br />

Station 10+930 – 11+170: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />

XX A1 540<br />

Station 10+930 – 11+170: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite (keine Laufverlagerung möglich,<br />

da Deponie)<br />

XX A1 430<br />

Station 11+180 – 11+330: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite (keine Laufverlagerung möglich,<br />

da Deponie)<br />

XX XX A1 540<br />

Station 11+340 – 11+460, 11+490 – 11+720, 12+200 – 12+400,<br />

12+800 – 13+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite<br />

XX XX A1 3.420<br />

185


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 11+820 – 11+980, 12+080 – 12+190, 12+460 – 12+600:<br />

Entwicklung eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5<br />

m Breite<br />

Station 12+600 – 12+800: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite im Zusammenhang mit Offenlegung<br />

Station 13+220 – 13+740: Nutzungsfreier Gewässerrandstreifen<br />

von 5 m Breite, mit einem einreihigen Gehölzstreifen am Gewässer<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.1<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000 – 0+100, 0+300 – 0+400: punktuelle Profilaufweitung<br />

an zwei Stellen, Uferbefestigungen entfernen, Pflanzung von<br />

Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+000 – 0+100: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />

Station 0+120 – 0+400, 0+420 – 0+500: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />

Abschnitt 2<br />

keine<br />

Abschnitt 3<br />

Station 1+480 – 1+540: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Station 1+560 – 1+770 : Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Station 1+780 – 2+190: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

mit einem einreihigen Gehölzstreifen, Breite 3 m<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX A1 740<br />

XX XX A1 720<br />

XX A1 700<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

[€]<br />

260<br />

XX XX A1 360<br />

XX A1 650<br />

(XX<br />

)<br />

(XX<br />

)<br />

(XX<br />

)<br />

(XX<br />

)<br />

A1 80<br />

A1 280<br />

A1 1.110<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Hervester Bruchgraben (2.10)<br />

Die Gewässer im NSG am Hervester Bruchgraben weisen eine Vielzahl an strukturellen Defiziten auf, die<br />

zumindest teilweise auf die Beweidung sowie die Nutzungsgeschichte (Entwässerungsgräben) zurückzuführen<br />

sind. Eine abschließende Klärung der Abhängigkeiten zwischen Nutzung, terrestrischem Naturschutz<br />

und Gewässerentwicklung ist im Rahmen des <strong>KNEF</strong> nicht möglich. Es bietet sich an, die für den Hervester<br />

Bruchgraben und die Fließgewässer 2.11 (Unterlauf), 2.12 und 2.14 (Abschnitte 1) sowie 2.10.3 sinnvollen<br />

Maßnahmen im Rahmen eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes zu bestimmen.<br />

[€]<br />

186


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 0+130 – 1+800: Laufentwicklung ermöglichen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Initiierung einer Laufkrümmung in Verbindung mit<br />

einer punktuellen Profilaufweitung an fünf Stellen pro 100 m innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens (Länge jeweils 2 bis 3 m), Pflanzung<br />

von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+880, 1+050,1+180, 1+810 : Entfernung von nicht mehr<br />

benötigten Querungsbauwerken<br />

Station 1+510, 1+650, 1+800: Austausch der Querungshilfen für<br />

die Heckrinder durch lagestabile Stege<br />

Station 2+000: Austausch des zu gering dimensionierten Rohrdurchlass<br />

durch ausreichend dimensionierte Querung<br />

Station 2+750, 2+800: Bei Erneuerung Austausch durch Kastendurchlass<br />

Station 0+000 – 0+130: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

mit Gehölze in Gruppen und gehölzfreien Abschnitten<br />

in Abstimmung mit den Entwicklungszielen im Naturschutzgebiet<br />

in einer Breite von 5 m<br />

Station 0+130 – 1+300, 1+500 – 2+580, 2+680 – 2+990: Entwicklung<br />

eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens mit Pflanzung von<br />

Gehölze in Gruppen und gehölzfreien Abschnitten in Abstimmung<br />

mit den Entwicklungszielen im Naturschutzgebiet in einer Breite von<br />

5 m<br />

Station 2+580 – 2+680: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

mit Pflanzung von Gehölze in Gruppen und gehölzfreien<br />

Abschnitten in Abstimmung mit den Entwicklungszielen im Naturschutzgebiet<br />

in einer Breite von 5 m<br />

Station 2+990 – 3+080, 3+130 – 3+190: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens mit Pflanzung von Gehölze in<br />

Gruppen und gehölzfreien Abschnitten in einer Breite von 5 m<br />

Station 3+080 – 3+130: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

mit Pflanzung von Gehölze in Gruppen und gehölzfreien<br />

Abschnitten in einer Breite von 5 m<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.10.3<br />

(siehe Erläuterung Hervester Bruchgraben)<br />

Station 0+090: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />

Durchlass<br />

Station 0+000 – 0+260: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen lockeren Gehölzstreifen<br />

[€]<br />

(8.350)<br />

10.430<br />

X X G6 750<br />

X X G6 3.300<br />

X X G6 4.000<br />

(X) (X) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX A1 200<br />

X X A1 6.900<br />

X A1 140<br />

X X A1 350<br />

X A1 70<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

XX XX A1 700<br />

187


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.11<br />

(siehe Erläuterung Hervester Bruchgraben)<br />

Station 0+000 - 0+550: Punktuelle Laufweitung mit Auslenkung, an<br />

fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an<br />

der Mittelwasserlinie<br />

Station 1+120 - 1+340: Punktuelle Laufweitung mit Auslenkung, an<br />

fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an<br />

der Mittelwasserlinie<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X G1<br />

G2<br />

G8<br />

X G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

2.750<br />

1.100<br />

Station 0+850: Herstellung einer Furt X X G6 1.000<br />

Station 1+060: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />

Durchlass<br />

X X G6 4.000<br />

Station 1+820: Entfernung von nicht mehr benötigten Querungen (X) (X) G6 250<br />

Station 0+060, 1+300, 1+490, 1+630, 1+760: Austausch Rohrdurchlass<br />

durch größer dimensionierten Durchlass<br />

(X) (X) G6 20.000<br />

Station 0+000 – 0+560: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />

XX A1 1.000<br />

Station 1+060 – 1+850: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />

XX A1 1.420<br />

Station 1+850 – 1+910: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

(+) A5 600<br />

Station 1+910 – 2+100: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 3 m, mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

XX A1 260<br />

Station 1+060 – 1+340: Umwandlung Acker in Grünland (im NSG) X U3 keine<br />

Baukosten<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.12<br />

(siehe Erläuterung Hervester Bruchgraben)<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000 - 0+140, 0+210 – 0+400: Punktuelle Laufweitung mit<br />

Auslenkung, an fünf Stellen auf je 100; im Auslenkungsbereich Pflanzung<br />

von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

1.650<br />

Station 0+030, 0+120, 0+230, 0+300, 0+330, 0+420, 0+430,<br />

0+440: Austausch der Querungshilfen für die Heckrinder durch lagestabile<br />

Stege<br />

X X G6 8.000<br />

Station 0+080 : Entfernung von funktionslosem Rohrdurchlass X X G6 250<br />

Station 0+430: Durchgängigkeit wieder herstellen, durch Entfernung<br />

der Sedimentationsschicht von der Gewässersohle<br />

X X 250<br />

Station 0+000 – 0+140, 0+210 – 0+400: lockere Pflanzung von Erlen<br />

oder Strauchweiden an der Mittelwasserlinie<br />

X X A2 890<br />

Abschnitt 2<br />

Station 1+580, 1+840: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />

Durchlass<br />

X X G6 6.400<br />

188


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 1+380, 2+070: Entfernung von nicht mehr benötigten Querungen<br />

Station 1+240, 1+290, 1+480, 1+570, 1+800, 1+930, 2+020: Bei<br />

Erneuerung Austausch durch größer dimensionierten Durchlass<br />

Station 0+500 – 1+230: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 1+300 – 2+080: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 2+140 – 2+320: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.14<br />

(siehe Erläuterung Hervester Bruchgraben)<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000 - 0+400: Entwicklung eines leicht geschwungenen<br />

Gewässerlaufes<br />

Punktuelle Laufweitung mit Auslenkung, an fünf Stellen auf je 100; im<br />

Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+040, 0+305, 0+365: Austausch der Querungshilfen für<br />

die Heckrinder durch lagestabile Stege<br />

Station 0+000 – 0+400: lockere Pflanzung von Erlen oder Strauchweiden<br />

an der Mittelwasserlinie<br />

Abschnitt 2<br />

Station 0+400 – 0+440: Offenlegung des Baches im Bereich der<br />

Obstwiese<br />

Station 0+400: in Verbindung mit Offenlegung, Austausch der Verrohrung<br />

unter dem Wirtschaftsweg durch größer dimensionierten<br />

Durchlass<br />

Station 0+430 – 0+480: Entwicklung eines Uferstreifen von 3 m<br />

Breite mit lockerer Pflanzung von Erlen oder Strauchweiden an der<br />

Mittelwasserlinie<br />

Station 0+480 – 0+600 Entwicklung eines Uferstreifen von 3 m Breite<br />

mit lockerer Pflanzung von Erlen oder Strauchweiden an der Mittelwasserlinie<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G6 500<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

X A1 980<br />

X A1 1.050<br />

XX XX A5 3.600<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Köhler Graben (2.22)<br />

[€]<br />

2.000<br />

X X G6 3.000<br />

X X A2 1.080<br />

(X) (X) G5 4.000<br />

(X) (X) G6 4.000<br />

X A1 70<br />

X X A1 320<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

189


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000 – 0+350: Punktuelle Laufweitung mit Auslenkung, an<br />

fünf Stellen auf je 100 m; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen<br />

an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+360: Austausch des Rohrdurchlasses mit zu geringer Dimensionierung<br />

gegen einen ausreichend dimensionierten Durchlass<br />

Station 0+000 – 0+350: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m Breite<br />

Station 0+360 – 0+600: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Abschnitt 2<br />

Station 0+700, 0+770: Austausch der Verrohrung mit zu geringer<br />

Dimensionierung gegen eine größere Verrohrung<br />

Station 0+600 – 1+000: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.23<br />

Station 0+000 – 0+150: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />

des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />

Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils mindestens 2<br />

m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der<br />

Mittelwasserlinie<br />

Station 0+150 – 0+290: Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+000 – 0+290: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m Breite<br />

[€]<br />

1.750<br />

X X G6 8.000<br />

XX XX A1 1.260<br />

XX XX A1 650<br />

(X) (X) G6 7.200<br />

X X A1 1.080<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.24<br />

Station 0+000: vorhandenen Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />

Durchlass abgerückt vom <strong>Wienbach</strong> austauschen,<br />

damit die Möglichkeiten zur strukturellen Verbesserung im <strong>Wienbach</strong><br />

nicht eingeschränkt werden<br />

Station 0+050 – 0+260: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 0+000 – 0+050: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

[€]<br />

750<br />

X A2 320<br />

XX XX A1 1.040<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G6 4.000<br />

X X A1 570<br />

X A1 70<br />

190


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Wulfener Dorfgraben (2.27)<br />

Station 0+200 – 0+220: vorhandenen Rohrdurchlass durch größer<br />

dimensionierten Durchlass austauschen<br />

Station 0+000 – 0+200, 0+220 – 0+400: Strukturanreicherung im<br />

Gewässerprofil, Schaffung einer Niedrigwasserrinne durch Einbringung<br />

von Totholz<br />

Station 0+400 – 0+630: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />

des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />

Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils mindestens 2<br />

m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der<br />

Mittelwasserlinie<br />

Station 0+000 – 0+080, 0+100 – 0+200, 0+220 – 0+400: Entwicklung<br />

eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens in einer Breite<br />

von 3 m Breite<br />

Station 0+400 – 0+630: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m Breite<br />

Station 0+630 – 1+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Uferstreifen von 5 m Breite, dazu Kleingartenanlage verkleinern<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.30<br />

Station 0+000 – 0+190: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifen<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.32<br />

Station 0+000, 1+940: vorhandene Querungen umbauen (z.B. Brücke<br />

oder Kastendurchlass, ggf. raue Sohlgleite einbauen um Höhenunterschied<br />

in der Sohllage auszugleichen)<br />

Station 0+000 – 0+540: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />

des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />

Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils mindestens 2<br />

m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der<br />

Mittelwasserlinie<br />

Station 0+560 –1+630: punktuelle Profilaufweitung zur Pflanzung<br />

von Erlen in Höhe der Mittelwasserlinie und zur Erhöhung der Breitenvarianz<br />

im festgelegten Gewässerprofil, an der dem Weg abgewandten<br />

Seite, an 5 Stellen je 100 m (Länge 2 m)<br />

oberhalb 0+540: Bei Sanierung der Rohrdurchlässe, diese durch<br />

größer dimensionierte ersetzen<br />

Station 0+300 – 0+600, 1+600 – 2+600: Umwandlung von Nadel-<br />

in Laubwald auf einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G6 16.000<br />

X X G2 2.800<br />

X G1<br />

G2<br />

G8<br />

1.150<br />

XX XX A1 1.300<br />

XX A1 410<br />

XX A1 670<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X A1 510<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G6 8.000<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

X G1<br />

G8<br />

A2<br />

2.700<br />

1.780<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX XX A5 26.000<br />

191


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 0+600 – 1+600: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX A5 10.000<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Fließgewässer 2.35<br />

Station 0+010 – 0+500: Strukturerhöhung im Bereich der Sohle<br />

durch Einbringen von Totholz (Stämme)<br />

X X G2 1.220<br />

Station 0+220: vorhandenen Rohrdurchlass entfernen X X G6 250<br />

Station 0+500 – 1+000: Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb<br />

eines 100 m Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />

Länge von jeweils mindestens 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich<br />

Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+760, 1+030: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />

Durchlass ersetzen<br />

Station 0+670 – 1+020: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite mit Gehölzen in Gruppen<br />

Station 0+500 – 0+670, 1+030 – 1+330: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite mit Gehölzen in<br />

Gruppen<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.36<br />

Station 0+010 – 0+260: Strukturerhöhung im Bereich der Sohle<br />

durch Einbringen von Totholz (Stämme)<br />

Station 0+260 – 0+290: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />

Durchlass ersetzen<br />

Station 0+290 – 0+630: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einem Abstand von mindestens 5 m<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Moorbecke (2.40)<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000 – 0+080: Prüfung von Maßnahmen zur Strukturanreicherung<br />

und Beschattung in Abstimmung mit den Ansprüchen des<br />

Denkmalschutzes (Schloss Lembeck)<br />

[€]<br />

(2.500)<br />

2.500<br />

(X) (X) G6 8.000<br />

XX XX A1 940<br />

XX A1 630<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G2 620<br />

X X G6 30.000<br />

XX XX A5 6.800<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X Kostenermittlung<br />

erst nach<br />

Prüfung<br />

192


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 0+080: Umbau der Steinschüttung zur Herstellung der<br />

Durchgängigkeit für Fische, ggf. in Verbindung mit Zuflussregelung<br />

für die Gräfte<br />

Station 0+100 – 0+420: Ufer- und Sohlbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes in<br />

Richtung Brache; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />

Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils 2 m durchführen;<br />

im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

(die Maßnahme darf die Versorgung der Gräfte mit Wasser nicht beeinträchtigen)<br />

Station 0+420 – 0+600, 0+870 – 1+100: Totholz gezielt einbringen<br />

zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m<br />

Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von<br />

jeweils 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen<br />

an der Mittelwasserlinie<br />

Station 1+100 – 1+320: Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes; dazu innerhalb<br />

eines 100 m Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer<br />

Länge von jeweils 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung<br />

von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+510: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />

Durchlass ohne Absturz<br />

Station 0+600 – 0+710, 0+750 – 0+870: Ufer abflachen, Totholz<br />

gezielt einbringen, punktuelle Profilaufweitung<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G4 500<br />

X G1<br />

G2<br />

G8<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

X G1<br />

G2<br />

G8<br />

(800)<br />

3.200<br />

2.050<br />

1.650<br />

X X G6 4.000<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

1.150<br />

Station 0+710: Austausch Rohrdurchlass durch Brücke oder Durchlass<br />

mit Einbindung in die Sohle<br />

X X G6 4.000<br />

Station 0+720: Austausch Rohrdurchlass bzw. Umbau zur Herstellung<br />

einer Durchgängigkeit; bei Umbau: Sohlangleichung vornehmen,<br />

Sedimentführung auf der Rohrsohle sicherstellen z.B. durch<br />

Anbringung eines feinmaschigen Gitters, in dem sich Sediment ablagern<br />

kann<br />

X X G6 1.120<br />

Station 1+600: nicht mehr benötigten Rohrdurchlass entfernen (X) (X) G6 250<br />

Station 0+080 – 0+420: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

XX A1 610<br />

Station 0+420 – 0+600, 0+870 – 1+320: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

XX XX A1 2.270<br />

Station 1+320 – 1+660: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />

XX XX A1 920<br />

Abschnitt 2<br />

Station 2+090: Umbau Absturz in raue Sohlgleite (X) (X) G3 1.000<br />

Station 2+850 – 3+320: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />

des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />

Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils 2 m durchführen;<br />

im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 3+190: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten Durchlass<br />

ersetzen, Rohrsohle in Sediment einbinden<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

2.350<br />

X X G6 4.000<br />

193


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 3+320 – 3+630: Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes auf der des<br />

Straßendammes abgewandten Seite; dazu innerhalb eines 100 m<br />

Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von<br />

jeweils 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen<br />

an der Mittelwasserlinie<br />

Station 3+660 – 3+700: Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes auf der des<br />

Straßendammes abgewandten Seite; dazu innerhalb eines 100 m<br />

Abschnittes an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von<br />

jeweils 2 m durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen<br />

an der Mittelwasserlinie<br />

Station 3+870, 4+010: Austausch Rohrdurchlass durch größer dimensionierten<br />

Durchlass<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X G1<br />

G2<br />

G8<br />

X G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

(780)<br />

1.550<br />

(100)<br />

200<br />

(X) (X) G6 8.000<br />

Station 4+360: Umbau Rohrdurchlass Forstweg in Furt (X) (X) G6 2.000<br />

Station 1+770 – 1+850: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />

XX A1 110<br />

Station 1+850 – 2+100, 2+850 – 3+320: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />

XX XX A1 1.940<br />

Station 2+100 – 2+850: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 3 m Breite<br />

XX A1 1.010<br />

Station 3+320 – 3+630 (parallel zum Straßendamm): Entwicklung<br />

eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

XX A1 560<br />

Station 3+660 – 3+700 (parallel zum Straßendamm): Entwicklung<br />

eines gehölzbestandenen Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

XX A1 70<br />

Station 3+700 – 4+100: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

XX XX A5 1.600<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Fließgewässer 2.41<br />

Die nachstehenden Maßnahmen werden nur im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Fließgewässer<br />

als Umgehungsgerinne für den <strong>Wienbach</strong> (Lembecker Wiesenbach) umgesetzt; siehe auch <strong>Wienbach</strong> Abschnitt<br />

6<br />

Station 0+000 – 0+160: Ufer- und Sohlbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes in<br />

Richtung Brache/Laubwald; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes<br />

an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils 2 m<br />

durchführen; im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

(die Maßnahme darf die Versorgung der Gräfte mit Wasser nicht beeinträchtigen)<br />

Station 0+160, 0+255 – 0+270: Austausch Rohrdurchlass durch<br />

größer dimensionierten Durchlass (das Fließgewässer soll künftig als<br />

Umgehungsgerinne für Fische fungieren)<br />

Station 0+000 – 0+160: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

(X) G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

(800)<br />

800<br />

(X) (X) G6 15.000<br />

X A1 290<br />

194


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.50<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000 – 0+250: Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />

des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes an fünf<br />

Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils 2 m durchführen;<br />

im Auslenkungsbereich Pflanzung von Erlen an der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+000 – 0+250: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 0+530 – 0+800: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Abschnitt 2<br />

Station 0+800 – 1+630: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 1+640 – 2+100, 2+530 – 3+600: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens von 3 m Breite mit einem einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Station 2+100 – 2+250: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G1<br />

G2<br />

G8<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.51<br />

Station 0+300 – 0+420: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 0+450 – 0+770: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 2.52<br />

Station 0+100 – 0+300: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 3 m Breite mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

[€]<br />

1.250<br />

XX XX A1 900<br />

XX A1 360<br />

XX A1 1.160<br />

XX A1 2.060<br />

XX XX A1 400<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX A1 160<br />

XX A1 440<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 1.080<br />

195


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Tabelle 20: Maßnahmenübersicht Midlicher Mühlenbach (3) und Nebenläufe<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Midlicher Mühlenbach (3)<br />

Abschnitt 1<br />

Station 0+000 – 1+900: Laufentwicklung innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

initiieren, Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt<br />

einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes, dazu auf 30 % der<br />

Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens 12 m punktuelle<br />

Profilaufweitungen durchführen<br />

Station 0+600: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B. indem<br />

am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden, hinter<br />

denen sich Substrat ablagern kann)<br />

Station 1+510: Bei Erneuerung der Uferbefestigung unterhalb der<br />

Brücke sollten soweit wie möglich raue Befestigungen mit Lücken<br />

verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder Schüttungen)<br />

Station 0+000 – 1+900: Entwicklung eines mit Gehölzen bestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 16 m Breite<br />

Station 0+100 – 0+600, 1+530 – 1+630: Bereitstellung eines erweiterten<br />

Entwicklungskorridors (ca. 50 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />

mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />

zu ermöglichen (Kosten Randstreifen s. oben)<br />

Station 0+000 – 0+200: Grünlandextensivierung in Verbindung mit<br />

erweiterten Entwicklungskorridor (siehe auch <strong>Wienbach</strong> Station<br />

7+000)<br />

Station 0+200 – 0+500: Acker in Grünland umwandeln in Verbindung<br />

mit erweiterten Entwicklungskorridor (siehe auch <strong>Wienbach</strong><br />

Station 7+000), langfristig Grünlandextensivierung<br />

Station 0+500 – 0+600: Acker in Grünland umwandeln in Verbindung<br />

mit erweiterten Entwicklungskorridor (siehe auch <strong>Wienbach</strong><br />

Station 7+000), langfristig Grünlandextensivierung<br />

Abschnitt 2<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

(9.500)<br />

33.250<br />

X X G6 1.400<br />

+ + G1 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

X X A1 11.970<br />

X A1 Nutzungsänderung<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

g<br />

X X U3 keine<br />

Baukosten<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

Station 2+000 – 2+200: punktuelle Gewässeraufweitung zur Strukturanreicherung<br />

durchführen<br />

X G8 500<br />

Station 2+290 – 2+340: punktuelle Gewässeraufweitung zur Strukturanreicherung<br />

durchführen<br />

X G8 100<br />

Station 2+000 – 2+200, 2+540 – 2+900: Pflanzung von Erlen am<br />

Ufer des Gewässers im Bereich der Grünanlage<br />

X A2 760<br />

Station 2+290 – 2+340: Uferbefestigungen entnehmen X G1 250<br />

Station 2+550 – 2+900: Entwicklung von Gehölzen im Bereich der<br />

Ufer zulassen<br />

X G11<br />

Station 2+500: Umbau oder Rückbau des Wehres X X G4 4.000<br />

Station 2+260 – 2+280: bei Erneuerung der Uferbefestigung unter- + + G1 keine zuhalb<br />

der Brücke sollten soweit wie möglich raue Befestigungen mit<br />

sätzlichen<br />

Lücken verwendet werden (z.B. unverfugte Steinsetzungen oder<br />

Schüttungen)<br />

Kosten<br />

Station 1+930 – 2+300: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von mindestens 5 m<br />

X A1 670<br />

Station 2+460 – 2+510: gepflasterte Promenade zurückbauen und<br />

X G1 5.000<br />

gehölzbestandenen Gewässerrandstreifen entwickeln<br />

A1<br />

196


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 2+900 – 3+060: Weg der Grünanlage verlegen, entstandene<br />

Abstandsfläche als gehölzbestandenen Gewässerrandstreifen<br />

entwickeln, punktuelle Gewässeraufweitung<br />

Abschnitt 3<br />

Station 3+230 - 3+400: Laufentwicklung auf der dem Sportplatz<br />

abgewandten Seite initiieren durch Entnahme von Uferbefestigungen<br />

und punktuelles Einbringen von Sturzbäumen bzw. Sturzbäume im<br />

Gewässer belassen.<br />

Station 3+400 - 3+540, 3+570 - 3+790: Laufentwicklung initiieren,<br />

Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />

des Gewässerlaufes; dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer<br />

Länge von jeweils mindestens 6 m punktuelle Profilaufweitungen<br />

durchführen<br />

Station 3+500: Sandfang beseitigen oder Umbau zur Herstellung<br />

der Durchgängigkeit<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X G8<br />

A1<br />

XX G1<br />

G2<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

5.500<br />

(425)<br />

3.300<br />

(1.800)<br />

6.300<br />

X X G4 1.000<br />

Station 3+760 : Entnahme der Bauwerksreste (X) (X) G1 500<br />

Station 3+790 – 4+670, 4+900 – 5+170: Laufentwicklung innerhalb<br />

des Gewässerrandstreifens initiieren, Uferbefestigungen entfernen,<br />

Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des Gewässerlaufes;<br />

dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von jeweils mindestens<br />

6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />

Station 4+480: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B. indem<br />

am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden, hinter<br />

denen sich Substrat ablagern kann)<br />

Station 4+670 - 4+900: keine Sandentnahme aus dem Sandfang,<br />

Sohlschwelle am Sandfangende zurückbauen bzw. Sohldurchgängigkeit<br />

herstellen; Rückbau Bauwerk am Beginn des Sandfangs; Initiierung<br />

Laufentwicklung durch Sturzbäume<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(5.750)<br />

20.120<br />

X X G6 500<br />

X X G2<br />

G4<br />

1.000<br />

Station 5+150: Sohlschwelle aus Wasserbausteinen entfernen X X G4 250<br />

Station 3+790 – 5+300: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />

X X A1 6.800<br />

Station 4+660 – 4+900: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- X A1 Nutzungslungskorridors<br />

(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />

Grünlandnutzung extensivieren.<br />

U3 änderung<br />

Abschnitt 4<br />

Station 5+330 – 5+400: Herstellung eines Umgehungsgerinnes X G10 1.000<br />

Station 5+330 – 5+400: nutzungsfreier gehölzbestandener Gewässerrandstreifen<br />

mindestens 2 m breit<br />

X X A1 100<br />

Station 5+400 – 5+420: nutzungsfreier gehölzbestandener Gewässerrandstreifen<br />

mindestens 2 m breit<br />

X A1 30<br />

Station 5+330 – 5+420: Das Umfeld wird für die Herstellung eines<br />

Umgehungsgerinnes benötigt (aktuelles Umfeld: Grünland)<br />

Abschnitt 5 (Kusebach)<br />

Station 5+420, 5+620: Herstellung eines durchgängigen Ufers (z.B.<br />

indem am Fuß des Widerlagers seitlich Rundhölzer befestigte werden,<br />

hinter denen sich Substrat ablagern kann)<br />

X keine<br />

Baukosten<br />

X X G6 1.600<br />

197


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 5+420 - 6+200, 8+310 – 8+720: Laufentwicklung ermöglichen,<br />

Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung<br />

einer Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung an mindestens<br />

zwei Stellen pro 100 m innerhalb des Gewässerrandstreifens<br />

(Länge jeweils 2 bis 3 m)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

(5.950)<br />

3.280<br />

Station 5+850: nicht mehr benötigtes Querungsbauwerk entfernen (X) (X) G6 1.000<br />

Station 5+900: bei Baufälligkeit durch Brücke mit ausreichender<br />

Breite für das gesamte Gewässerprofil ersetzen<br />

Station 6+200 - 7+800, 8+720 – 9+380: Laufentwicklung initiieren,<br />

Uferbefestigungen entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />

des Gewässerlaufes; dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer<br />

Länge von jeweils mindestens 6 m punktuelle Profilaufweitungen<br />

durchführen<br />

Station 7+800 – 8+120, 9+400 – 9+770: Laufentwicklung weiterhin<br />

fördern durch Unterlassen der Unterhaltung, ggf. noch vorhandene<br />

Uferbefestigungen entfernen<br />

+ + G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

X X G1<br />

G11<br />

(11.300)<br />

22.600<br />

Station 6+830, 7+150: Sohlschwelle entfernen X X G4 500<br />

Station 8+140 – 8+200: Entnahme von Uferbefestigungen, punktuelle<br />

Aufweitung<br />

Station 8+200 – 8+300: Entnahme von Uferbefestigungen, punktuelle<br />

Aufweitung<br />

Station 9+400: Absturz an Sohlbefestigung des Brückenbauwerks<br />

aufheben, bei Brückensanierung neues Brückenbauwerk mit durchgehender<br />

Sedimentführung errichten<br />

Station 9+650: Sohlbefestigung an der Einleitung durch Wasserbausteine<br />

ersetzen<br />

Station 5+420 – 7+140, 8+720 - 9+400: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m Breite<br />

Station 7+050 – 7+900: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m Breite mit Gehölzen in Gruppen im<br />

Wechsel mit gehölzfreien Abschnitten<br />

Station 7+050 – 7+900: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />

(Kosten Randstreifen s. oben unter gleicher Station)<br />

Station 7+050 – 7+140, 7+440 – 7+590: Bereitstellung eines erweiterten<br />

Entwicklungskorridors (ca. 20 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt<br />

mit einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter<br />

zu ermöglichen (Kosten Randsstreifen s. oben unter gleicher Station)<br />

Station 8+310 – 8+720: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 9+400 – 9+770: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />

Station 7+050 – 7+900: Umwandlung von Acker/Grünland in Brache<br />

mit Entwicklung zum Laubwald (in Verbindung mit der Bereitstellung<br />

des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Station 7+050 – 7+140, 7+440 – 7+590: Grünland aus der Nutzung<br />

nehmen, Entwicklung zu Laubwald (in Verbindung mit der Bereitstellung<br />

des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

X G1<br />

G8<br />

X X G1<br />

G8<br />

X X G3<br />

G6<br />

3.450<br />

100<br />

500<br />

1.000<br />

X X G1 600<br />

XX XX A1 10.800<br />

XX A1 1.150<br />

XX A1<br />

U3<br />

XX A1<br />

U3<br />

Nutzungsänderung <br />

Nutzungsänderung<br />

XX XX A1 1.480<br />

XX A1<br />

U3<br />

Nutzungsänderung<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

198


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 8+100 – 8+300: Grünland aus der Nutzung nehmen, Entwicklung<br />

zu Laubwald (NSG)<br />

Station 9+600 – 9+770: Entwässerungsgräben im Wald schließen,<br />

Umwandlung von Nadel- in Laubwald (innerhalb der Gewässeraue,<br />

in Verbindung mit der Bereitstellung des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Abschnitt 6 (Kusebach)<br />

Station 10+200 – 10+400: Das geplante Regenrückhaltebecken<br />

sollte so gebaut werden, dass die Durchgängigkeit des Gewässers<br />

gewährleistet ist. Es sollte ebenfalls ein gehölzbestandener Uferstreifen<br />

geschaffen werden.<br />

Station 9+770 – 10+190: gehölzbestandener Saumstreifen von<br />

mindestens 2 m Breite<br />

Station 10+200 – 10+400: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

Station 9+900 (Einleitungsstelle): Prüfung der Bewirtschaftungsart<br />

der Fischteiche (Pflege, Fütterung und Besatz) in Hinblick auf Belastungen<br />

des Fließgewässers (z.B. Nährstoffe); bei nachgewiesenem<br />

und erheblichen negativem Einfluss sollten Auflagen zur Bewirtschaftung<br />

festgelegt werden (z.B. Absetz- und Filteranlagen, umweltschonende<br />

Fütterung, Festlegung von Grenzwerte und deren regelmäßige<br />

Prüfung).<br />

Abschnitt 7 (Kusebach)<br />

Station 10+490 – 10+900: Laufentwicklung initiieren, Uferbefestigungen<br />

entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung des<br />

Gewässerlaufes; dazu auf 30 % der Laufstrecke in einer Länge von<br />

jeweils mindestens 6 m punktuelle Profilaufweitungen durchführen<br />

Station 10+900 – 11+300: Herstellung eines neuen Gerinnes in einer<br />

stark geschwungenen Form unter Einbeziehung des Umfeldes<br />

Station 11+300 – 11+440: Entfernung der Uferbefestigungen, Einbringen<br />

von Totholz zur Initiierung einer Verlagerung des Laufes vom<br />

Straßendamm weg in Richtung Wald, punktuelle Profilaufweitungen;<br />

ggf. neuen Gewässerlauf modellieren<br />

Station 11+480 – 11+600: Herstellung eines neuen Gerinnes in einer<br />

stark geschwungenen Form unter Einbeziehung des Umfeldes<br />

Station 11+100: bei Baufälligkeit durch Brücke mit ausreichender<br />

Breite für das gesamte Gewässerprofil und durchgehende Ufer ersetzen<br />

Station 11+600 – 11+700: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />

entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />

Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung auf 30 % der Laufstrecke<br />

in einer Länge von jeweils mindestens 3 m<br />

Station 10+500 – 11+200: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 8 m<br />

Station 10+440 – 10+700: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />

Station 10+440 – 10+560: Bereitstellung eines erweiterten Entwicklungskorridors<br />

(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />

Station 10+490 – 10+560: Grünlandnutzung extensivieren (in Verbindung<br />

mit erweiterten Entwicklungskorridor)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

X U3 1.000<br />

X X A1 im Rahmen<br />

der<br />

RRB Planung<br />

X X A1 1.130<br />

X X A1 720<br />

X U1 Kostenermittlung<br />

erst nach<br />

Prüfung<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(1.025)<br />

4.100<br />

X G9 20.000<br />

XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(350)<br />

7.300<br />

X G9 6.000<br />

(+) (+) G6 keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

(500)<br />

880<br />

XX XX A1 3.150<br />

XX A1<br />

U3<br />

XX A1<br />

U3<br />

tlw. Nutzungsänderung<br />

tlw. Nutzungsänderung<br />

X X U3 keine<br />

Baukosten<br />

199


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 10+560 – 10+700: Grünlandnutzung extensivieren (in Verbindung<br />

mit erweiterten Entwicklungskorridor)<br />

Abschnitt 8 (Kusebach)<br />

Station 11+700 – 12+310: Laufentwicklung ermöglichen, Uferbefestigungen<br />

entfernen, Totholz gezielt einbringen zur Initiierung einer<br />

Laufkrümmung, punktuelle Profilaufweitung auf 30 % der Laufstrecke<br />

in einer Länge von jeweils mindestens 3 m<br />

Station 12+310 – 12+370, 12+400 – 12+550: Entfernung von<br />

Uferbefestigungen, punktuelle Profilaufweitung<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

X X G1<br />

G8<br />

(3.050)<br />

6.100<br />

(1.050)<br />

1.570<br />

Station 11+830, 12+300: Rohrdurchlass ersetzen durch einen mit<br />

größeren Durchmesser<br />

(X) (X) G6 6.400<br />

Station 12+150: Rohrdurchlass entfernen X X G6 250<br />

Station 11+700 - 11+950: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

X X A1 900<br />

Station 11+920 – 12+470: Bereitstellung eines erweiterten Entwick- XX A1 Nutzungslungskorridors<br />

(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />

änderung<br />

Station 11+950 – 12+070: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

X A1 450<br />

Station 12+070 – 12+2000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

X A1<br />

Station 12+420 – 12+550: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens von 5 m Breite<br />

X A1 230<br />

Station 12+200 – 12+300: Umwandlung von Nadel- in Laubwald<br />

auf einer Breite von 5 m (Gewässerrandstreifen)<br />

XX A5 2.000<br />

Station 12+070 – 12+470: Bereitstellung eines erweiterten Entwick-<br />

XX A1 Nutzungslungskorridors<br />

(ca. 30 m) mit dem Ziel, einen Gewässerabschnitt mit<br />

einer Strukturgüte von 1 oder 2 für alle Parameter zu ermöglichen.<br />

U3 änderung<br />

Station 11+920 – 12+070: Umwandlung von Acker in Grünland, X U3 keine<br />

langfristig Grünland extensivieren (in Verbindung mit der Bereitstellung<br />

des erweiterten Entwicklungskorridors)<br />

Baukosten<br />

Station 12+070 – 12+200: Entwicklung zu Laubwald (umfasst das X X U3 keine<br />

brachgefallene Grünland), in Verbindung mit der Bereitstellung des<br />

erweiterten Entwicklungskorridors<br />

Baukosten<br />

Abschnitt 9 (Kusebach)<br />

Station 12+550 – 12+860, 14+000 - 14+560 : Entwicklung eines<br />

gehölzbestandenen Uferstreifens von mind. 3 m<br />

Station 14+560 - 14+900: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Uferstreifens von mind. 3 m<br />

Station 12+860 – 14+000: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Uferstreifens von mind. 3 m<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

X X A1 2.350<br />

X A1 460<br />

X A1 190<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Fließgewässer 3.1<br />

Station 0+000: Rohrdurchlass durch raue Gleite ersetzen X X G3<br />

G6<br />

[€]<br />

1.500<br />

200


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Station 0+000 – 0+330 (im NSG): Laufentwicklung innerhalb des<br />

Gewässerrandstreifens initiieren, Totholz gezielt einbringen zur Auslenkung<br />

des Gewässerlaufes; dazu innerhalb eines 100 m Abschnittes<br />

an fünf Stellen Profilaufweitungen auf einer Länge von jeweils<br />

mindestens 2 m durchführen<br />

Station 0+260: Rohrdurchlass durch einen größer dimensionierten<br />

ersetzen<br />

Station 0+330 – 0+430 (außerhalb NSG): Punktuelle Laufweitung<br />

an zwei Stellen; im Bereich der Laufweitung Pflanzung von Erlen an<br />

der Mittelwasserlinie<br />

Station 0+350: Rohrdurchlass durch größer dimensionierten ersetzen<br />

Station 0+000 – 0+040: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />

Station 0+040 – 0+330: Entwicklung eines gehölzbestandenen<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 5 m<br />

Station 0+330 – 0+430: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 0+670 – 0+910: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 0+040 – 0+200: Grünland brachfallen lassen (Gewässeraue<br />

im NSG)<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

XX XX G1<br />

G2<br />

G8<br />

[€]<br />

1.650<br />

X X G6 4.000<br />

X X G8<br />

A2<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

200<br />

(X) (X) G6 3.200<br />

XX A1 70<br />

XX XX A1 1.040<br />

XX XX A1 270<br />

XX XX A1 380<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Fließgewässer 3.4<br />

Station 0+000 und 0+080: Entfernung der Querriegel aus Holz und<br />

Boden<br />

X X G4 250<br />

Station 0+070: Durchgängigkeit für Fische herstellen X X G6 250<br />

Station 0+080 – 0+200: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

XX A1 160<br />

Station 0+200 – 0+470: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

XX A1 360<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

Fließgewässer 3.5<br />

Station 0+970: Einleitung von Schmutzwasser aufheben X X<br />

Station 0+000 – 0+110, 0+530 – 0+970: Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 3 m mit einem<br />

einreihigen Gehölzstreifen<br />

XX XX A1 1.480<br />

[€]<br />

[€]<br />

201


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 3.6<br />

Station 0+000 – 0+110: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 3.7<br />

Station 0+000 – 0+150: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 3.8<br />

Station 0+000 – 0+100 (im NSG): Entwicklung eines nutzungsfreien<br />

Gewässerrandstreifens in einer Breite von 3 m mit einem einreihigen<br />

Gehölzstreifen<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 3.9<br />

Station 0+000 – 0+130:Entwicklung eines leicht geschwungenen<br />

Gewässerlaufes durch Belassen von Totholz im Gewässerprofil (Ufer<br />

mittels eines Zaunes vor Trittbelastung durch Pferde oder anderes<br />

Vieh schützen)<br />

Station 0+000 – 0+130: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 5 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 0+130 – 0+430: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

in einer Breite von 5 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 300<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 400<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X A1 130<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

X X G11<br />

A4<br />

[€]<br />

1.300<br />

XX A1 230<br />

XX XX A1 1.080<br />

202


umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 3.12<br />

Station 0+060: Austausch Rohrdurchlass durch ausreichend dimensionierten<br />

Durchlass mit Sicherstellung einer Sedimentführung<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 3.15<br />

Prüfung warum Schmutzwasser über den Schacht in das Gewässer<br />

gelangt ist.<br />

Station 0+000 – 0+150: Umwandlung von Nadel- in Laubwald auf<br />

der Böschung<br />

Station 0+000 – 0+150: Grünland extensivieren; Überschneidung<br />

mit Maßnahme Midlicher Mühlenbach (siehe Abschnitt 5 Station<br />

8+100 – 8+300)<br />

in Höhe 0+070: Prüfung der Funktion eines neu angelegten Grabens<br />

(derzeit noch ohne Anbindung an Midlicher Mühlenbach oder<br />

FG 3.15 (vgl. Foto)<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 3.17<br />

Station 0+000 – 0+050: Entwicklung eines nutzungsfreien Gewässerrandstreifens<br />

von 5 m Breite und einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Bachlauf und Maßnahmen L* R*<br />

Fließgewässer 3.19<br />

Station 0+000 – 0+220: Entwicklung eines nutzungsfreier Gewässerrandstreifen<br />

in einer Breite von 5 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

Station 0+230 – 0+320: Entwicklung eines nutzungsfreier Gewässerrandstreifen<br />

in einer Breite von 5 m mit einem einreihigen Gehölzstreifen<br />

* L = linke Seite, R = rechte Seite; X = kurz- bis mittelfristig realisierbar, mit direkter Wirkung,<br />

XX = kurz- bis mittelfristig realisierbar, mit langem Entwicklungszeitraum, ( ) = nachrangige<br />

Maßnahme, + = nur langfristig realisierbar<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

X X G6 3.200<br />

X<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX A5 3.000<br />

X U3 keine<br />

Baukosten<br />

X Kostenermittlung<br />

erst nach<br />

Prüfung<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX A1 70<br />

Maß<br />

nah<br />

men<br />

typ<br />

[€]<br />

XX XX A1 600<br />

XX A1 120<br />

203


7 Literatur<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

Beverungen, K. (1994): Beiträge zur Limnologie eines grundwassergeprägten<br />

Sandbaches im Westmünsterland. Schriftliche Hausarbeit an der<br />

Universität GH Essen im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das<br />

Lehramt für die Sekundarstufen I und II (unveröffentlicht).<br />

BWK (Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und<br />

Kulturbau, 2001): Merkblatt 3 - Ableitung von immissionsorientierten<br />

Anforderungen an Misch- und Niederschlagswassereinleitungen unter<br />

Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse.<br />

DVWK (Deutscher Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau, Hrsg.)<br />

(1999): Ermittlung einer ökologisch begründeten Mindestwasserführung<br />

mittels Halbkugelmethode und Habitat-Prognose-Modell. -<br />

Schriftenreihe des DVWK, 123: 94 S.<br />

EG-WRRL (2000): Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlamentes<br />

und des Rates vom 23.10.2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens<br />

für die Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik.<br />

Hahn, R. (1990): Ökologie des Lembecker Wiesenbaches, eines seit Jahrhunderten<br />

regulierten Sandbaches im ländlichen Raum. Schriftliche<br />

Hausarbeit an der Universität GH Essen im Rahmen der Ersten<br />

Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufen I und II (unveröffentlicht).<br />

Hahn, R. & T. Timm (1993): Der <strong>Wienbach</strong> (Dorsten) und seine Wasserinsekten<br />

als Beispiel für einen wertvollen großen Flachlandbach in der<br />

Kulturlandschaft. - Verh. Westd. Entom. Tag 1991, 125-133.<br />

Kocks Consult (2007): Bewertung von Einleitungsstellen nach dem BWK<br />

Merkblatt M3 für die Bereiche Rhade, Lembeck, Wulfen und Barkenberg<br />

im Auftrag der Stadt Dorsten (unveröffentlicht)<br />

Kocks Consult (2010): Unterlagen zum Antrag auf Erteilung einer wasserrechtlichen<br />

Erlaubnis zur Einleitung von entlastetem Mischwasser<br />

gemäß § 8 WHG: im Auftrag der Stadt Dorsten (unveröffentlicht)<br />

LUA (Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 1999): Leitbilder für<br />

kleine bis mittelgroße Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen. Gewässerlandschaften<br />

und Fließgewässertypen. LUA-Merkblätter 17. Münster:<br />

85 S.<br />

LUA (Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 2002): Fließgewässertypenatlas<br />

Nordrhein-Westfalens. LUA-Merkblätter 36. Münster: 60<br />

S.<br />

LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen,<br />

Hrsg.) (2012): Gewässerstruktur in Nordrhein-<br />

Westfalen. Kartieranleitung für die kleinen bis großen Fließgewässer.<br />

– LANUV-Arbeitsblatt 18: im Druck.<br />

LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen<br />

(Hrsg.))(2011): WRRL-Fischmonitoring bis 2009<br />

LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen<br />

(Hrsg.) 2011): LANUV-Arbeitsblatt 16 – Strahlwirkungs-<br />

und Trittsteinkonzept in der Planungspraxis<br />

LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen):<br />

Kataster der schutzwürdigen Biotope (Biotopkataster).<br />

www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/biotopkataster<br />

Lorenz, A.W. & K. Januschke (2011): Die Wirkung von Renaturierungsmaßnahmen<br />

auf die Makrozoobenthos-, Fisch- und Makrophytenzönose<br />

dreier organischer Tieflandgewässer in NRW. In: Limnologie<br />

204


Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

aktuell, Bd. 13 –Fließgewässer-Renaturierung Stuttgart, April 2011,<br />

S. 7–21.<br />

Meier, C., P. Haase, P. Rolauffs, K. Schindehütte, F. Schöll, A. Sundermann&<br />

D. Hering (2006): Methodisches Handbuch Fließgewässerbewertung<br />

- Handbuch zur Untersuchung und Bewertung von Fließgewässern<br />

auf der Basis des Makrozoobenthos vor dem Hintergrund<br />

der EG-Wasserrahmenrichtlinie. -<br />

www.fliessgewaesserbewertung.de [Stand Mai 2006].<br />

MUNLV (Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen) (2005):<br />

Leitfaden zur Erfolgskontrolle von Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern: 45 S. + Anlagen.<br />

MURL (2006): Verordnung zur Umsetzung der Richtlinie 2000/60/EG des<br />

Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur<br />

Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft<br />

im Bereich der Wasserpolitik vom 10. Februar 2006.<br />

NZO-GmbH & IFÖ (2007): Instrumente Fischfauna gemäß EG-WRRL. im<br />

Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz des Landes NRW. unter fachlicher Leitung der<br />

Bezirksregierung Arnsberg (Dez. 51.4 - Fischerei und Gewässerökologie<br />

Albaum).<br />

Rink, Elke (1992): Ökologische Untersuchung an naturfernen und naturnahen<br />

Abschnitten des <strong>Wienbach</strong>es, eines großen Sandbaches im<br />

Flachland Schriftliche Hausarbeit an der Universität GH Essen im<br />

Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufen<br />

I und II (unveröffentlicht).<br />

Pottgiesser, T. & M. Sommerhäuser (2000): Naturnahe Tieflandbäche in<br />

Nordrhein-Westfalen. Refugien seltener und gefährdeter Wasserinsekten.<br />

- Verh. Westd. Entom. Tag Düsseldorf 1999: 233-246.<br />

Sommerhäuser, M. und T. Pottgiesser (2000): Bergsenkung und Folgewirkungen<br />

am <strong>Wienbach</strong> zwischen K41 und Gälkenheide. Hydrobiologische<br />

Untersuchung und gutachterliche Stellungnahme/Maßnahmenempfehlung.<br />

Unveröffentlichte Studie der Universität-<br />

GH Essen im Auftrag des Lippeverbandes.<br />

Statzner, B. & Müller, R. (1989): Standard hemispheres as indicators of<br />

flow characteristics in lotic benthos research. - Freshwater Biology,<br />

21: 445-459<br />

Timm, T. (1991): Hydrologisch-ökologische Bestandsaufnahme und Bewertung<br />

der Fließgewässer im Bereich der Stadt Dorsten; Institut für Ökologie,<br />

Universität Essen im Auftrag der Stadt Dorsten (unveröffentlicht).<br />

Timm, T. (1992): Nachweis des Flußneunauges im <strong>Wienbach</strong> (Dorsten) –<br />

Exponent der bemerkenswerten Biozönose eines gering belasteten<br />

Sandbaches im Flachland. Manuskript.<br />

Timm, T. (1993): Einzigartige Biozönose. Erhalt des gering belasteten<br />

<strong>Wienbach</strong>es Herausforderung für den Naturschutz.- LÖLF-<br />

Mitteilungen 4, 19-23.<br />

Timm, T. & F. H. Ohlenforst (1993): Die Bedeutung diffusen Grundwasserzustroms<br />

für die Biozönose größerer Flachlandbäche. - Erweiterte Zusammenfassung<br />

der Jahrestagung der DGL 1992 in Konstanz, 423-<br />

427.<br />

Timm, T. & F. H. Ohlenforst (1994): Der grundwassergeprägte Tieflandbach.<br />

- Limnologica 24 (3), 213-229.<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

205


Aufgestellt:<br />

Essen, 02.10.2012<br />

umweltbüro essen<br />

Rellinghauser Straße 334F<br />

45 136 Essen<br />

umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />

Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />

<strong>Wienbach</strong><br />

Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />

206

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!