Wienbach KNEF Endfassung - Kreis Recklinghausen
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2 Leitbild<br />
Grundlagen<br />
umweltbüro essen - Stand: 02.10.2012<br />
Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern (<strong>KNEF</strong>)<br />
<strong>Wienbach</strong><br />
Dorsten, Heiden, Raesfeld, Reken<br />
Das Leitbild beschreibt den heutigen potenziell natürlichen Gewässerzustand<br />
anhand der Kenntnisse über die natürlichen Funktionen des Fließgewässers<br />
im Ökosystem.<br />
Es stellt somit ein maximales Sanierungsziel aus rein naturwissenschaftlicher<br />
Sicht dar, das keine sozioökonomischen Einschränkungen, die sich<br />
zum Beispiel aus rechtlichen Aspekten, Nutzungsanforderungen oder Kosten-Nutzen-Betrachtungen<br />
ergeben können, berücksichtigt.<br />
Das Leitbild entspricht immer dem Gewässertyp, wenn keine irreversiblen<br />
Veränderungen der naturräumlichen Rahmenbedingungen (großflächige<br />
Abgrabungen oder Aufschüttungen, Bergsenkungen etc.) vorliegen.<br />
2.1 Naturräumliche Rahmenbedingungen des<br />
Einzugsgebietes<br />
2.1.1 Naturraum und Geologie<br />
Das Einzugsgebiet des Hammbaches liegt in der naturräumlichen Haupteinheit<br />
„544 Westmünsterland“ im westlichen und nordwestlichen Teil der<br />
„Westfälischen Tieflandsbucht" und ist somit Teil der durch basenarme Substrate<br />
geprägten Moränen- und Terrassenlandschaften Westdeutschlands.<br />
Aufgrund der vorherrschend sandigen Böden wird es auch als „Sandmünsterland"<br />
bezeichnet. Die Landschaft ist im Wesentlichen durch sandige Talebenen<br />
und Niederungen sowie sandreiche Geschiebelehmplatten bestimmt.<br />
Hinzu kommen im Westen und Norden isoliert gelegene Erhebungen<br />
aus Kreidegesteinen, im Süden die Sandhügelländer der Hohen Mark,<br />
Haard und Borkenberge sowie, etwas kleinflächiger, die Rekener Berge bei<br />
Groß Reken und „Die Berge" bei Borken.<br />
Westlich der Hohen Mark liegen die Lembecker Sandplatten. Hier wechseln<br />
im Südteil breite Feuchtzonen mit wasserstauenden Schichten im Untergrund<br />
(Geschiebelehme, tonig-mergelige Bildungen der Oberkreide) und<br />
etwas höher liegende ebenen Sandflächen miteinander ab. Früher lagen hier<br />
zahlreiche kleine Niedermoore (heute meist kultiviert und in Grünland überführt).<br />
Bei Rhade (Rhader Mühlenbach und Nebenbäche) sind noch größere<br />
Niedermoor- und Anmoorflächen erhalten.<br />
Im Nordteil sind grund- und stauwasserbeeinflusste Böden weit verbreitet<br />
(Gley und Pseudogley mit Übergängen zu den terrestrischen Bodenarten<br />
wie Podsol und Braunerde). Auf Dünen haben sich Podsole entwickelt.<br />
Den tieferen geologischen Untergrund bilden Gesteine der Kreide, die von<br />
einer mehr oder minder mächtigen Abfolge aus quartären Lockersedimenten<br />
überdeckt werden. Nur im Bereich der „Sandhügelländer" oder im Ausstrichbereich<br />
der härteren Kalkgesteine der unteren Oberkreide ist diese Decke<br />
heute eher lückig. Bei den Lockersedimenten handelt es sich hauptsächlich<br />
um glaziale Sedimente aus dem saale-eiszeitlichen Gletschervorstoß<br />
(Grundmoräne, fluvioglaziale Sande und Kiese) sowie Flussablagerungen<br />
(als „Talsande" bezeichnete Niederterrassensedimente, meist Sande,<br />
z.T. kiesig bis schluffig) aus der nächstjüngeren (jungpleistozänen) Weichsel-Kaltzeit.<br />
Unter trocken-kalten klimatischen Bedingungen wurden durch<br />
den Wind in großen Mengen Sand ausgeblasen und an anderen Stellen in<br />
Form von Flugsandfeldern oder Dünen wiederabgelagert.<br />
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