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Nr. 2-03 - Gruner AG

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Stephan Rutner<br />

Dipl.-Ing. (FH) Architekt<br />

Abteilung Bauerneuerung<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel<br />

30 mailing. 2-<strong>03</strong><br />

Renaissance der Gebäudesanierung<br />

Bautenerneuerung<br />

schafft<br />

Mehrwert Investitionen in bestehende Bausubstanz senken<br />

die Betriebskosten und erhöhen die Zufriedenheit<br />

der Bewohner. Voraussetzung für hohen<br />

Kundennutzen bildet der Einklang zwischen Wirtschaftlichkeit,<br />

Architektur und Technik.<br />

Die 60er- und 70er-Jahre sind wieder<br />

aktuell – nicht nur im Lifestylebereich,<br />

sondern auch im Bausektor. Dabei<br />

stehen nicht allein Design und Gestaltungstrends,<br />

sondern vielmehr Erhaltung<br />

und Modernisierung der damaligen<br />

in Schnellstbauweise erstellten<br />

Gebäudestrukturen im Vordergrund.<br />

Heute geht es darum, die bestehende<br />

Bausubstanz aus ihrer gestalterischen<br />

Kargheit herauszuführen und unter<br />

Einbezug neuer technischer und bauphysikalischer<br />

Erkenntnisse den architektonischen<br />

Ausdruck aufzuwerten.<br />

Sanierung eines Hochhauses<br />

Ein gutes Beispiel einer gesamtheitlichen<br />

Erneuerung stellt eine fast vierzigjährige<br />

Wohnliegenschaft im deutschen<br />

Bad Säckingen dar, die im<br />

Auftrag der Baugenossenschaft «Familienheim<br />

Bad Säckingen» durch die<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> saniert wurde.<br />

Der erste Schritt des Generalplanermandates<br />

beinhaltete eine umfassende<br />

Analyse der bestehenden Sub-<br />

Des investissements dans l’architecture<br />

existante baissent les charges d’exploitation<br />

et augmentent la satisfaction des habitants.<br />

Pour d’apporter les meilleurs avantages<br />

possibles au client, il importe de concilier<br />

rentabilité, architecture et technique.<br />

Une résidence de presque quarante ans à<br />

Bad Säckingen en Allemagne fournit un<br />

bon exemple de rénovation intégrale effectuée<br />

par <strong>Gruner</strong> SA en qualité de planificateur<br />

général à la demande de la coopérative<br />

de construction «Familienheim Bad<br />

Säckingen».<br />

stanz, inklusive der haustechnischen<br />

Anlagen. Hierbei zeigten sich erhebliche<br />

Mängel an der gesamten Gebäudehülle<br />

– von durchfeuchtetem<br />

Aussenputz mit Abplatzungen, Betonabsprengungen<br />

und Rissen, freiliegenden<br />

Bewehrungseisen bei den Balkonbrüstungen,<br />

undichten Fenstern bis<br />

hin zu ungenügenden Wärmedämmungen<br />

mit verwitterten Abdichtungen<br />

am Flachdach.<br />

Aber auch architektonisch konnte Verbesserungspotenzial<br />

eruiert werden:<br />

So entsprach die Eingangszone nicht<br />

mehr den heutigen Anforderungen,<br />

die Zutrittsebene war nur über eine<br />

schmale Treppe zugänglich; somit war<br />

das Höhenniveau nicht mit einem Rollstuhl<br />

oder Kinderwagen erreichbar.<br />

Ebenso wurden die lärm- und windexponierten<br />

Balkone kaum mehr<br />

genutzt und dienten vielfach nur als<br />

Abstellflächen. Schliesslich waren<br />

die Fluchtbalkone mit brandtechnisch<br />

unzulässigen Schiebefenstern ausgerüstet.<br />

Bauliches<br />

Erneuerungskonzept<br />

Nach der Analyse der Schwachstellen<br />

haben die Sanierungspezialisten der<br />

<strong>Gruner</strong>-Gruppe auf Basis moderner Visualisierungstechniken<br />

und dank ihrer<br />

bauphysikalischen Erfahrung eine<br />

gesamtheitliche Sanierungslösung für<br />

die Neugestaltung der Fassade erarbeitet.<br />

Der vollständig rückgebaute<br />

Eingangsbereich konnte architektonisch<br />

aufgewertet und mit einer behindertengerechten<br />

Rampe sowie einem<br />

grosszügigen Stahlglas-Vordach versehen<br />

werden. Ebenso ist es gelungen,<br />

dank schräg gestellter Wettersegel<br />

aus Sicherheitsglas das Erscheinungsbild<br />

des gesamten Fassadenbereichs<br />

über dem Eingang aufzulockern.<br />

Zudem schützen die Segel die aussenliegenden<br />

Fluchtbalkone vor Wind und<br />

Wetter und dienen im Brandfall gleichzeitig<br />

auch der Entrauchung. All diese<br />

Massnahmen tragen den ästhetischen<br />

Vorgaben der Bauherrschaft Rechnung.<br />

Die Fassade selbst wird mit einer hinterlüfteten<br />

Alucobond-Fassade und<br />

einer 14 cm starken Mineralwolledämmung<br />

eingekleidet. Die Vorteile der<br />

silbrig gewählten Alucobond-Hülle<br />

gegenüber einer herkömmlichen Putzfassade<br />

liegen in ihrer Unempfindlichkeit<br />

gegenüber Witterungseinflüssen<br />

sowie in ihrer Fähigkeit, durch unterschiedliche<br />

Sonnenstände hervorgerufene<br />

Farbwechsel aufzunehmen und<br />

wiederzugeben.<br />

Sämtliche Balkone werden mit einer<br />

Faltverglasung und einem Sonnenschutz<br />

ausgestattet. Dank diesen bauphysikalischen<br />

Elementen erfahren die<br />

Wohnungen eine beträchtliche Aufwertung,<br />

und die Balkone lassen sich<br />

über das ganze Jahr hinweg nutzen.<br />

Schliesslich werden die bestehenden<br />

Holzfenster und Rollläden durch Fenster<br />

aus Kunststoff ersetzt, und auch<br />

das Flachdach erfährt eine komplette<br />

Sanierung.<br />

Für die zum Generalplanermandat zugehörige<br />

gebäudetechnische Erneuerung<br />

haben die verantwortlichen Fachingenieure<br />

der Gruneko <strong>AG</strong> folgendes<br />

Massnahmenpaket vorgesehen: Einbau<br />

eines Wärmetauschers zwischen<br />

dem Hausheizungs- und dem Fernwärmenetz,<br />

Erneuerung der gesamten<br />

Wärmeverteilung und -abgabe mit<br />

Auslegung als Niedertemperatursystem,<br />

Einbau von Einzelraum-Abluftventilatoren<br />

mit in den Fenstern integrierten<br />

Aussenluft-Nachströmelementen<br />

in Küche und Bad sowie Ersatz der<br />

Müllabwurfanlage.<br />

Sanieren rechnet sich<br />

Das zwischenzeitlich umgesetzte Ersatz-<br />

und Erneuerungskonzept hat zu<br />

folgenden erfreulichen Resultaten<br />

geführt:<br />

> aufgewertete Bausubstanz<br />

> attraktiveres Fassadenbild<br />

> höherer Wohnkomfort mit zufriedenen<br />

Mietern<br />

> verbesserte Sicherheitsstandards<br />

> verminderter Heizenergieverbrauch<br />

von rund 50%<br />

Dank fachübergreifender Zusammenarbeit<br />

und gesamtheitlicher Optik ist<br />

es uns gelungen, eine insgesamt wertvermehrende<br />

Bautenerneuerung<br />

zu realisieren – eine ausgewogene<br />

Sanierungslösung, die nicht nur den<br />

Controller der Baugenossenschaft,<br />

sondern auch die Mieter und Anwohner<br />

zufrieden stellt.<br />

mailing. 2-<strong>03</strong> 31

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