Geschütztes Marktsegment - Institut Wohnen und Umwelt GmbH
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Forschungsverb<strong>und</strong> “Wohnungslosigkeit <strong>und</strong> Hilfen in Wohnungsnotfällen”<br />
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ungsbedarf festgestellt wurde, hat sich von 1994 bis 2003 mehr als verdoppelt (von 25 vH<br />
auf 52 vH). 1 Diese Entwicklung steht vermutlich im direkten Zusammenhang mit der Zunahme<br />
des Anteils von Einpersonenhalten unter den Vermittelten (s. Abschnitt 4.2.3), unter denen<br />
sich erfahrungsgemäß Personengruppen mit einem höheren Betreuungsbedarf befinden.<br />
Tab. 4-10: Versorgte Haushalte nach Betreuungsbedarf bei Einzug<br />
1994 - 2003<br />
Jahr<br />
versorgte<br />
Haushalte<br />
insgesamt<br />
Betreuungsbedarf bei Einzug<br />
ohne festgestellten<br />
Betreuungsbedarf<br />
mit festgestelltem<br />
Betreuungsbedarf<br />
versorgte Haushalte<br />
ohne Angaben zum<br />
Betreuungsbedarf<br />
Abs. Abs. vH. v. Sp. 1 Abs. vH. v. Sp. 1 Abs. vH. v. Sp. 1<br />
Spalte 1 2 3 4 5 18 19<br />
1994 1.614 1.205 74,7 406 25,2 3 0,2<br />
1995 1.505 1.058 70,3 440 29,2 7 0,5<br />
1996 1.560 1.093 70,1 453 29,0 14 0,9<br />
1997 1.197 735 61,4 453 37,8 9 0,8<br />
1998 933 481 51,6 450 48,2 2 0,2<br />
1999 479 224 46,8 252 52,6 3 0,6<br />
2000 399 188 47,1 208 52,1 3 0,8<br />
2001 588 255 43,4 298 50,7 35 6,0<br />
2002 675 316 46,8 349 51,7 10 1,5<br />
2003 610 238 39,0 318 52,1 54 8,9<br />
Summe 9.560 5.793 60,6 3.627 37,9 140 1,5<br />
Die befragten ExpertInnen geben übereinstimmend die Einschätzung, dass die Klientel seit<br />
Einführung des GM „schwieriger“ geworden sei. Anfangs habe das GM dazu gedient, Personen/Haushalte<br />
mit Wohnraum zu versorgen, „... die nach heutigen Kriterien ganz locker eine<br />
Wohnung kriegen würden, die aber 1993 [wegen des damals außerordentlich angespannten<br />
Wohnungsmarktes; d. Verf.] auf völlig aussichtslosem Posten standen“. Inzwischen habe der<br />
Anteil der BewerberInnen mit „Mehrfachproblemen“, bei denen die WU befürchten, dass sie<br />
die Hausgemeinschaften unzumutbar belasten, zugenommen. Es gäbe Fälle, in denen „Arbeitslosigkeit,<br />
Drogensucht, Alkoholprobleme, Verschuldung - alles in einer Person“ - vorkomme.<br />
„Die Wahrscheinlichkeit, über das GM einen problematischen Mieter zu bekommen,<br />
ist größer als bei anderen Arten der Vermittlung bzw. Vermietung“. Unter den GM-<br />
BewerberInnen seien mehr <strong>und</strong> mehr auch jüngere Leute.<br />
Nach Einschätzung der WU werden immer mehr BewerberInnen über das GM vermittelt, die<br />
sie – in Anbetracht der auftretenden Probleme - nicht für wohnfähig halten. Deshalb wird in<br />
Kreisen der Wohnungswirtschaft bezweifelt, dass die Prognose tatsächlich immer gemacht<br />
wird bzw. dass sie gründlich genug gemacht wird („Wir machen die Erfahrung, dass mehr<br />
1 EDV-mäßig wurde nicht erfasst, wie viele der über das GM mit Wohnraum versorgten Haushalte vor/bei Einzug<br />
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bereits in Betreuung waren.