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0 bytes - Fieberbrunn - Land Tirol

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A u s d e r G e m e i n d e<br />

f i e b e r b r u n n i n f o r m a t i v<br />

D i e I n f o r m a t i o n s z e i t u n g d e r M a r k t g e m e i n d e F i e b e r b r u n n<br />

UnD KAtHI SInGer<br />

getragen.<br />

Allerdings, das Unmäßige<br />

der heutigen Zeit ist<br />

nicht gut, z.B. früher gab<br />

die beste Milchkuh 6-7<br />

Liter Milch pro Melkzeit<br />

und heute wird z.T. soviel<br />

Kraftfutter gefüttert,<br />

dass das Doppelte oder<br />

mehr erreicht wird.<br />

„Na, des übatrieme gfoit<br />

ma nit, a gspånnte Zeit<br />

håm ma a, mog kåt anoascht<br />

eppas ausbrechn,<br />

nocha kust a no håm,<br />

das`d Leit no Hunga lein<br />

miassn!“<br />

Es freut mich besonders,<br />

dass mein Sohn Sepp,<br />

sowie jetzt meine Enkelin<br />

Barbara so großes Interesse<br />

haben, die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

weiterzuführen.<br />

Mein Sohn und ich haben<br />

1971 ein neues Bauernhaus<br />

gebaut und auch<br />

die <strong>Land</strong>wirtschaft vergrößerte<br />

ich in meiner<br />

Zeit als Bauer.<br />

Hans, deine Überlegungen<br />

zur heutigen<br />

Zeit:<br />

„So wie es heute ist, und<br />

wäre ich noch 10 Jahre<br />

jünger, würde mir vorkommen,<br />

ach ein Führerschein<br />

wäre hilfreich!“<br />

Wenn mir vor 50 Jahren<br />

jemand gesagt hätte, wie<br />

es heute ausschaut, hätte<br />

ich gesagt, „der is nit<br />

gånz krecht!“<br />

Kathi, du bist vor gut 90<br />

Jahren in die Schule gegangen.<br />

Wie war das<br />

damals?<br />

ZUR PERSON<br />

Katharina SINGER, geb. Troger<br />

Geboren<br />

17. 11. 1911 im Drahtzug<br />

(Pletzenauer), Eltern Simon<br />

und Kreszenz Troger<br />

Familie<br />

Heirat im Dezember 1939<br />

in Völs mit Edmund Singer,<br />

2 Töchter, 3 Enkel und 2<br />

Urenkel<br />

Kathi: „Ich bin gerne in<br />

die Schule gegangen, von<br />

meinen damaligen Lehrpersonen<br />

erinnere ich<br />

mich noch an die Frau<br />

Entleitner. Mit 13 Jahren<br />

kam ich zum Bräuwirt<br />

nach St. Johann, wo ich in<br />

der Küche arbeitete. Nach<br />

getaner Arbeit wurde ich<br />

dann wieder zur Schule<br />

zurückgebracht.“<br />

Dann kamen die 1930er<br />

Jahre und der 2. Weltkrieg<br />

– wie ist es dir da<br />

ergangen?<br />

Kathi: „Als ich 19<br />

Jahre alt war, versah<br />

ich meinen Dienst im<br />

Hotel Central in Zell<br />

am See. Danach arbeitete<br />

ich als Wirtschafterin<br />

beim Baumeister<br />

Bacher in Mittersill.<br />

1934 kam ich nach Völs,<br />

wo ich meinen späteren<br />

Mann Edmund kennenlernte<br />

- wir heirateten im<br />

Jahr 1939.<br />

Edmund war Polizist und<br />

nachdem es damals auf<br />

dem <strong>Land</strong> keine Polizei<br />

gab, übersiedelten wir<br />

nach München. Meine<br />

Tochter Sabine kam 1937<br />

in Innsbruck auf die Welt,<br />

Erika wurde 1940 in<br />

München geboren. Leider<br />

kehrte mein Mann<br />

aus dem Krieg nicht mehr<br />

zurück, er fiel in Italien<br />

im August 1944.“<br />

Wie bist du mit deinen<br />

Kindern nach dem Krieg<br />

wieder nach <strong>Fieberbrunn</strong><br />

zurückgekommen?<br />

Kathi: „Es war eine harte<br />

Zeit für mich und meine<br />

Kinder, nachdem wir 1945<br />

auf Drängen meines Vaters<br />

von München wieder<br />

zurück nach <strong>Fieberbrunn</strong><br />

kamen. Zuerst lebten wir<br />

auf dem Bauernhof Außergrünbichl,<br />

dann wieder<br />

im Drahtzug. Drei Jahre<br />

mussten wir ohne Unterstützung<br />

auskommen, diese<br />

Zeit war sehr schwer<br />

zu überstehen. Ich habe<br />

damals immer gearbeitet<br />

(so etwa beim Haberl<br />

oder im Schloßhotel). Als<br />

ich einmal nicht mehr ein<br />

und aus wusste, fuhr ich<br />

nach Innsbruck, um bei<br />

der <strong>Land</strong>esregierung vorzusprechen.<br />

Zuerst wollte<br />

man mir keinen Einlass<br />

gewähren, durch mein<br />

Drängen bin ich aber<br />

dann doch bis zu den hohen<br />

Herren vorgedrungen<br />

und habe ihnen meine<br />

Lage geschildert. Daraufhin<br />

wurde mir eine Witwenrente<br />

zugesprochen.“<br />

Hast du dann auch einmal<br />

Zeit für dich gehabt?<br />

Kathi: „Als es mir dann<br />

besser ging, hatte ich<br />

die Gelegenheit, meiner<br />

Leidenschaft nachzugehen:<br />

dem Reisen. So bin<br />

ich vor allem mit meiner<br />

Tochter Erika ganz Südtirol<br />

bereist, aber auch Irland<br />

und südliche Länder<br />

waren dabei. Begleitet<br />

wurden wir dabei immer<br />

von Willi Nothdurfter, der<br />

uns immer ein kundiger<br />

R e i -<br />

seleiter war. Außerdem<br />

haben mich die<br />

Berge immer fasziniert<br />

– mit 83 Jahren war ich<br />

das letzte Mal auf dem<br />

Wildseeloder.“<br />

Du kannst heute auf ein<br />

langes und bewegtes Leben<br />

zurückblicken, was<br />

freut dich am meisten?<br />

Kathi: „Mein ganzer Stolz<br />

sind meine 3 Enkelkinder<br />

und seit kurzem 2 Urenkel.<br />

Bei einem Familientreffen<br />

habe ich sie alle<br />

wieder getroffen – das hat<br />

mich sehr gefreut.<br />

Die heutige Zeit bringt<br />

viele Möglichkeiten, die<br />

man früher nicht hatte.<br />

Ich habe aber viel erlebt<br />

und dadurch viele schöne<br />

Erinnerungen. Einen Führerschein,<br />

wie ihn Lucht<br />

Hans gerne gehabt hätte,<br />

war für mich aber nie ein<br />

Thema! Ich bin froh, dass<br />

ich in meine Familie integriert<br />

bin und nehme jeden<br />

Tag an, was er auch<br />

bringen mag.“

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