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Einführung in das Studium der Foraminiferen

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verläuft, ohne Kontakt mit an<strong>der</strong>en Individuen <strong>der</strong>selben Art. Die zweite, viel<br />

kle<strong>in</strong>ere Gruppe, stellen die sog. „plastogamen“ Arten dar, bei denen die<br />

Plasmogonie während e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>nigen Verb<strong>in</strong>dung zweier o<strong>der</strong> mehrerer<br />

Individuen verläuft.<br />

Es würde den Rahmen dieser e<strong>in</strong>führenden Arbeit bei weitem überschreiten,<br />

wenn die sehr komplizierten Vermehrungsvorgänge bei den Foram<strong>in</strong>iferen<br />

ausführlich behandelt würden. Es sei deshalb an dieser Stelle auf die speziellen<br />

Bearbeitungen von HOFKER, MYERS, LECALVEZ, FOYN, JEPPS, ARNOLD<br />

und SCHAUDINN verwiesen.<br />

Die beson<strong>der</strong>en Vermehrungsvorgänge müssen bei <strong>der</strong> Untersuchung von<br />

Gehäusen beachtet werden. DE LA HARPE und HANTKEN bemerkten schon<br />

1879, daß bei den Nummuliten zwei untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> vieler H<strong>in</strong>sicht ähnliche<br />

Arten vorkommen. Die e<strong>in</strong>e Art e<strong>in</strong>es solchen Paares hat e<strong>in</strong> großes Gehäuse<br />

und e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Proloculus, die an<strong>der</strong>e Art hat h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Gehäuse<br />

und e<strong>in</strong>en großen Proloculus. Die beiden Formen e<strong>in</strong>es solchen Paares<br />

gehören e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Art an. Es handelt sich hier um e<strong>in</strong>en Dimorphismus.<br />

MUNIER-CHALMAS und SCHLUMBERGER haben <strong>in</strong> ihrer Arbeit über den<br />

Dimorphismus e<strong>in</strong>iger Milioliden die kle<strong>in</strong>e Form als Form A und ihren großen<br />

Proloculus als Megalosphäre bezeichnet. Die große Form nannten sie Form B<br />

und ihren kle<strong>in</strong>en Proloculus Mikrosphäre. Diese Benennung<br />

„megalosphärische“ bzw. „makrosphärische“ und „mikrosphärische“ Form o<strong>der</strong><br />

A- und B-Form ist heute noch gebräuchlich.<br />

Der Dimorphismus hat früher oft zu Fehlbestimmungen geführt. Der Begriff<br />

„Trimorphismus“, <strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem Zusammenhang gesehen werden muß, wurde<br />

ursprünglich nach <strong>der</strong> Gehäusemorphologie aufgestellt. HOFKER schreibt<br />

1925, daß bei den Foram<strong>in</strong>iferen zwei makrosphärische Formen bestehen, die<br />

er als A1 und A2 bezeichnet und nach dem Durchmesser des Proloculus<br />

unterscheidet. Die beiden A-Formen hielt er für die Angehörigen e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen<br />

Generation, die aus männlichen und weiblichen Individuen besteht, welche die<br />

Fähigkeit besitzen, zwei Sorten nicht vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unterscheidbarer Gameten<br />

zu bilden. In se<strong>in</strong>er Arbeit von 1930 hält HOFKER die A1- und A2-Form für zwei<br />

verschiedene Generationen, von denen die e<strong>in</strong>e plasmodiosphärisch, die<br />

an<strong>der</strong>e geschlechtlich ist. Die methodischen Grundlagen dieser beiden Arbeiten<br />

HOFKERs wurden von an<strong>der</strong>en Autoren e<strong>in</strong>er Kritik unterzogen, und es ist nicht<br />

unwahrsche<strong>in</strong>lich, daß <strong>der</strong> Trimorphismus e<strong>in</strong>e Folge ökologischer E<strong>in</strong>flüsse ist.<br />

Abb.9 zeigt den Trimorphimus von Nodogener<strong>in</strong>a scalaris.<br />

E<strong>in</strong>ige Foram<strong>in</strong>iferen können sich auch durch Regeneration von Bruchstücken<br />

vermehren. Diese Art <strong>der</strong> Vermehrung erfolgt meistens nur durch e<strong>in</strong>en Zufall,<br />

manchmal ist <strong>der</strong> Vorgang aber sicherlich fixiert.

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