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Einführung in das Studium der Foraminiferen

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Objektträger auf. Der Traganth-Film tritt bei <strong>der</strong> Untersuchung nicht <strong>in</strong><br />

Ersche<strong>in</strong>ung.<br />

Der Fe<strong>in</strong>bau von Foram<strong>in</strong>iferengehäusen kann nur im Dünnschliff untersucht<br />

werden. Früher gebrauchte man dazu Canadabalsam „glashart". Heute arbeiten<br />

wir leichter mit Polyesterharzen, die durch Zugabe e<strong>in</strong>es Härters zur<br />

Polymerisation gebracht werden. Die Farbenfabriken BAYER Leverkusen<br />

entwickelten vor e<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong> Polyesterharz, <strong>das</strong> unter dem Namen<br />

POLESTAR E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die mikropaläontologische Technik gefunden hat. Es<br />

handelt sieh dabei um e<strong>in</strong> schwach gelbliches Harz von honigartiger<br />

Konsistenz, <strong>das</strong> durch Vermischen mit e<strong>in</strong>er Härtepaste <strong>in</strong>folge Polymerisation<br />

erstarrt. Die Dosierung des Härters ist von großem E<strong>in</strong>fluß auf die<br />

Eigenschaften des Harzes. Zuviel Härterpaste färbt den Harzkuchen dunkel,<br />

wobei sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundmasse fe<strong>in</strong>ste Mikrolithe ausscheiden. Je nach Menge<br />

des Härters kann die Polymerisation von e<strong>in</strong>er bis auf mehrere Stunden<br />

ausgedehnt werden. An Stelle von POLESTAR können auch die von<br />

Modellbauern benutzten Polyester-Gießharze verwendet werden, die ähnliche<br />

Eigenschaften haben. 1 g Härtepaste härtet 12,5-18 g Harz. Das richtige<br />

Mischungsverhältnis hat man nach e<strong>in</strong>igen Versuchen schnell gefunden. Durch<br />

Bestrahlung mit e<strong>in</strong>er Infrarot-Lampe o<strong>der</strong> durch vorsichtiges Erwärmen im<br />

Trockenschrank kann die Polymerisation beschleunigt werden.<br />

Mit Hilfe des Polyesterharzes lassen auch orientierte Dünnschliffe von<br />

Foram<strong>in</strong>iferengehäusen verhältnismäßig leicht herstellen. Man klebt e<strong>in</strong>en <strong>der</strong><br />

bereits beschriebenen Vulkanfiberr<strong>in</strong>ge auf e<strong>in</strong>en dicken Objektträger und<br />

befestigt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des R<strong>in</strong>ges e<strong>in</strong> Foram<strong>in</strong>iferengehäuse mit e<strong>in</strong>em<br />

Tröpfchen Traganth-Lösung. Das Gehäuse läßt sich leicht <strong>in</strong> die gewünschte<br />

Lage br<strong>in</strong>gen. Dann gießt man den R<strong>in</strong>g mit vorbereitetem POLESTAR aus.<br />

Nach dem Erhärten des Harzes schleift man erst mit grobem, dann mit fe<strong>in</strong>em<br />

Schmirgel soweit herunter, bis <strong>der</strong> Schliff <strong>in</strong> <strong>der</strong> gewünschten Richtung <strong>das</strong><br />

Gehäuse trifft. Zweckmäßig schleift man auf e<strong>in</strong>er rotierenden Eisenplatte o<strong>der</strong><br />

von Hand auf e<strong>in</strong>er vollkommen planen Unterlage. Als Schleifmittel hat sich <strong>das</strong><br />

Fabrikat <strong>der</strong> Elektro-Schmelzwerk AG. Kempten bestens bewährt. Als gröbste<br />

Körnung kann Siliziumkarbid Nr.120, als fe<strong>in</strong>ste Nr. 800 empfohlen werden. Der<br />

R<strong>in</strong>g wird mit dem Messer vom Objektträger abgelöst und mit Aceton vom<br />

anhaftenden Schleifschmant gere<strong>in</strong>igt. Nun kittet man die angeschliffene Fläche<br />

mit POLESTAR auf e<strong>in</strong>en sauberen Objektträger. Der Harzkuchen wird jetzt<br />

zuerst mit grobem, dann mit fe<strong>in</strong>em Schmirgel bis zur erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Transparenz abgeschliffen. Um Zeit zu sparen kann man den Fiberr<strong>in</strong>g bei<br />

kle<strong>in</strong>en Gehäusen vor dem Gebrauch teilen. Man braucht dann nicht soviel von<br />

<strong>der</strong> Harzmasse abzuschleifen. Der fertige Schliff wird mit Aceton gere<strong>in</strong>igt und<br />

mit e<strong>in</strong>em Skalpell o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er scharfen Lanzettnadel formatiert. POLESTAR ist<br />

<strong>in</strong> dünnen Schichten sehr duktil. Dann br<strong>in</strong>gt man e<strong>in</strong>en Tropfen POLESTAR<br />

auf den Schliff und schließt mit e<strong>in</strong>em Deckglas ab. Die hier beschriebene<br />

Arbeitsvorschrift gilt auch bei Verwendung an<strong>der</strong>er Polyester-Gießharze mit<br />

Härterzusatz.

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