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Einführung in das Studium der Foraminiferen

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Umkriatallisation jedoch beson<strong>der</strong>s gut erkennen. Bei diesen Vorgängen<br />

verlieren die Porcellanea ihre Bernste<strong>in</strong>farbe.<br />

Nach dem Absterben den Tieres wird oft gelförmiger Pyrit <strong>in</strong> die Hohlräume des<br />

Gehäuses e<strong>in</strong>gelagert. Dieser zeigt <strong>das</strong> Bestreben zu wan<strong>der</strong>n, wodurch häufig<br />

Teile <strong>der</strong> Gehäusewand durch Pyrit (FeS2) verdrängt werden. In jurassischen<br />

Tonen f<strong>in</strong>det man mitunter Gehäuse, die von ihrer ursprünglichem Substanz<br />

nichts mehr erkennen lassen und nur noch aus Pyrit bestehen. Auch e<strong>in</strong>ige<br />

an<strong>der</strong>e M<strong>in</strong>eralien können Teile <strong>der</strong> Gehäusewand <strong>in</strong> metasomatischen<br />

Reaktionen ersetzen. REUSS hat schon 1860 Verdrängungspseudomorphosen<br />

beschrieben, die durch <strong>das</strong> Wan<strong>der</strong>n von limonitischen, glaukonitischen und<br />

kieseligen Substanzen entstehen. BANDY hat 1949 auf die Verkieselung<br />

kalkschaliger Foram<strong>in</strong>iferen aufmerksam gemacht, die er <strong>in</strong> wenigen Fällen<br />

beobachten konnte. Alle diese Verän<strong>der</strong>ungen im ursprünglichen Stoffbestand<br />

<strong>der</strong> Foram<strong>in</strong>iferengehäuse verwischen zwar die Strukturen und s<strong>in</strong>d deshalb oft<br />

unerwünscht, vermitteln aber andrerseits e<strong>in</strong>en tiefen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die<br />

Geschehnisse, die unmittelbar nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>bettung <strong>der</strong> Gehäuse <strong>in</strong> den<br />

Schlamm des Meeresbodens stattgefunden haben und s<strong>in</strong>d deshalb für die<br />

paläontologische Forschung von großem Wert.<br />

Die Herstellung von Mikropräparaten<br />

Von Foram<strong>in</strong>iferen werden sowohl Auflicht- als auch Durchlichtpräparate<br />

hergestellt. Letztere haben nur für Kle<strong>in</strong>foram<strong>in</strong>iferen Bedeutung. Die<br />

Herstellung <strong>der</strong> Auflichtpräparate ist nach mehreren Methoden möglich, von<br />

denen e<strong>in</strong>ige hier beschrieben werden sollen.<br />

Am gebräuchlichsten ist die sog. FRANKE-Zelle, e<strong>in</strong>e gewöhnliche Pappzelle<br />

mit dunklem Untergrund, die mit e<strong>in</strong>em Deckglas verschlossen wird. Die Zellen<br />

werden <strong>in</strong> mehreren Größen hergestellt und können von <strong>der</strong> Firma FEMA-<br />

Salzgitter, Salzgitter-Bad, bezogen werden. Man kann sie auch leicht selbst<br />

herstellen, <strong>in</strong>dem man e<strong>in</strong> Stück Pappe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größe e<strong>in</strong>es Objektträgers <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Mitte durchbohrt, die Bohrung mit e<strong>in</strong>em Stück starken Papier e<strong>in</strong>seitig<br />

überklebt und den so entstandenen Hohlraum mit schwarzem Spirituslack<br />

ausstreicht. Die Gehäuse werden gewöhnlich nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zelle befestigt, damit<br />

sie durch Bewegen von allen Seiten betrachtet werden können.<br />

Die Zelle nach ZINNDORF besteht aus Zelluloid, die Zelle nach PLUMMER<br />

enthält 50 nummerierte Fel<strong>der</strong>, auf die die Foram<strong>in</strong>iferen aufgeklebt werden<br />

müssen. Diese Zellen haben sich im Gegensatz zur FANKE-Zelle nicht<br />

durchsetzen können.<br />

Man kann die Gehäuse auch zu montierten Präparaten verarbeiten, was für<br />

ausgelesene E<strong>in</strong>zelformen zu empfehlen ist. Der Verfasser stellt solche<br />

Präparate wie folgt her: Weißes glänzendes Fotopapier wird dem Tageslicht<br />

ausgesetzt und solange entwickelt, bis es tiefschwarz geworden ist. Nach<br />

gründlichem Wässern wird es getrocknet. Auf ca. 20 mm breite Streifen diesen<br />

Papiers werden sog. Fiberr<strong>in</strong>ge geklebt (Dichtungsr<strong>in</strong>ge aus Vulkanfiber für<br />

Sauerstoff-Armaturen, <strong>in</strong> Fachgeschäften für technische Gummiwaren<br />

erhältlich). Die R<strong>in</strong>ge sollen e<strong>in</strong>en äußeren Durchmesser von 18 mm haben. Als

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