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Einführung in das Studium der Foraminiferen

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Schlämmen, Waschen, Vorsortieren<br />

35<br />

Nach <strong>der</strong> auflockernden Vorbehandlung <strong>der</strong> Probe muß <strong>das</strong> Material<br />

geschlämmt und gewaschen werden. Man verwendet dazu Mess<strong>in</strong>gsiebe von<br />

300 bis 40 Maschen je cm2. Sehr e<strong>in</strong>fach gestaltet sich die Siebarbeit bei <strong>der</strong><br />

Benutzung von sog. Satzsieben, <strong>das</strong> s<strong>in</strong>d Siebe mit Kunststoff- o<strong>der</strong><br />

Metallrahmen, die fest aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesetzt werden können. Am besten ist e<strong>in</strong><br />

Satz, <strong>der</strong> aus den Maschenweiten 1,5, 1,0, 0,75, 0,50, 0,20, 0,10 und 0,05 mm<br />

besteht. Je nach <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> fe<strong>in</strong>sten Formen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Probe wird <strong>das</strong><br />

aufgelockerte Material auf <strong>das</strong> Sieb von 0,10 o<strong>der</strong> 0,05 mm geschüttet und<br />

solange unter <strong>der</strong> Wasserleitung geschlämmt, bis <strong>das</strong> Wasser klar abfließt. Der<br />

Rückstand wird getrocknet und mit den übrigen Satzsieben ausgesiebt. Jede<br />

<strong>der</strong> so gewonnenen Siebfraktionen wird auf Foram<strong>in</strong>iferen geprüft und, falls sie<br />

welche enthält, sorgfältig aufgehoben. Auf diese Weise werden die<br />

Foram<strong>in</strong>iferen gleich nach <strong>der</strong> Größe sortiert. Für geologische Belange<br />

genügen die oberhalb 0,10 mm zurückbleibenden Gehäuse, da hier nur die<br />

größeren Formen von Interesse s<strong>in</strong>d. Der Liebhaber-Mikroskopiker wird sich<br />

mehr für die fe<strong>in</strong>en Fraktionen <strong>in</strong>teressieren, weil die kle<strong>in</strong>en Foram<strong>in</strong>iferen<br />

durchsichtig s<strong>in</strong>d und zu Balsampräparaten verarbeitet werden können.<br />

Foram<strong>in</strong>iferen aus tertiären Sedimenten, <strong>der</strong>en Kammern noch nicht ausgefüllt<br />

s<strong>in</strong>d, können auch nach dem oben beschriebenen Flotationsverfahren mit<br />

Tetrachlorkohlenstoff angereichert werden.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im ursprünglichen Stoffbestand fossiler<br />

Foram<strong>in</strong>iferen<br />

An dieser Stelle ist es angebracht, auf die Verän<strong>der</strong>ungen im ursprünglichen<br />

Stoffbestand <strong>der</strong> Foram<strong>in</strong>iferen während <strong>der</strong> Fossilisation, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

schlechten Erhaltungsbed<strong>in</strong>gungen, e<strong>in</strong>zugeben. Im extremen Falle können<br />

diese Vorgänge zur Auslöschung <strong>der</strong> Struktur führen. E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> häufigsten<br />

Umwandlungen sollen hier kurz erklärt werden, weil sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur schon<br />

manche Fehldeutung erfahren haben.<br />

Viele rezente Foram<strong>in</strong>iferen s<strong>in</strong>d lebhaft gefärbt. Es s<strong>in</strong>d vorwiegend rötliche<br />

Farbtöne, die von e<strong>in</strong>em zarten Rosa bis zu e<strong>in</strong>em satten Tiefrot reichen. Nicht<br />

selten f<strong>in</strong>det man auch bläuliche o<strong>der</strong> schwarze Gehäuse o<strong>der</strong> solche mit<br />

braunen und gelben Farbtönen. Während <strong>der</strong> Fossilisation verschw<strong>in</strong>den diese<br />

Farben sehr rasch. Die Gehäuse werden weißlich o<strong>der</strong> nehmen bei E<strong>in</strong>lagerung<br />

von Eisenverb<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>e bräunliche bis gelbe Farbe an. Die Foram<strong>in</strong>iferen<br />

<strong>der</strong> weißen Schreibkreide lassen sehr oft eigenartige Erhaltungszustände<br />

beobachten. Die Gehäusewand ersche<strong>in</strong>t stark ausgelaugt. Obgleich viele<br />

Gehäuse noch ihren Glanz besitzen, s<strong>in</strong>d sie kreidig und mürbe. Über die<br />

Ursachen dieser Ersche<strong>in</strong>ung lassen sich ke<strong>in</strong>e Aussagen machen.<br />

Während <strong>der</strong> Diagenese (Verfestigung <strong>der</strong> Sedimentgeste<strong>in</strong>e) erfolgt <strong>in</strong><br />

kalkigen Sedimenten sehr häufig e<strong>in</strong>e Infiltration von Kalziumkarbonat <strong>in</strong> die<br />

Hohlräume <strong>der</strong> Gehäusewand. Es f<strong>in</strong>det meist e<strong>in</strong>e Umkristallisation statt,<br />

wobei e<strong>in</strong>e Vergrößerung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kriställchen e<strong>in</strong>tritt. Das ist schon im<br />

gewöhnlichen Licht zu beobachten; im polarisierten Licht kann man die

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