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Hall of Fame – Ein Rückblick<br />
Mit Rosa, beginnt’s, mit Rosa endet's...<br />
VON DAVID BÜHRING<br />
Es dauert nicht mehr nennenswert lang und<br />
die Hall of Fame-Reihe wird beendet. Mit<br />
dem letzten Band werden acht Bände dem<br />
beinahe kompletten Disney-Werk Don Rosas<br />
gewidmet sein, Platz zwei der meisten Bände<br />
teilen sich Romano Scarpa und Vicar mit je<br />
zwei Bänden, alle weiteren Künstler haben<br />
nur einen Band erhalten. Manche teilen sich<br />
sogar einen, etwa Daan Jippes und Freddy<br />
Milton oder Dick Kinney und Al Hubbard.<br />
HoF 1<br />
Die ziemlich ungleiche Aufteilung der Bände<br />
zugunsten Rosas war eigentlich schon bald<br />
abzusehen, so wurden die Abstände zwischen<br />
den Rosa-Bänden innerhalb der Reihe immer<br />
kürzer, bis Band 18-20 durchgehend Rosa-<br />
Bände wurden. Mit seinem letzten Disney-<br />
Comic geht auch die Hall of Fame zu Ende.<br />
Es stimmt mich traurig, dass einige andere<br />
geniale Künstler innerhalb der Reihe nur<br />
einen Band bekamen und einige Weitere es<br />
nicht einmal in die Reihe schafften. Aber so<br />
war es sicherlich auch schwierig, die richtige<br />
Auswahl zu treffen, wenn es um bestimmte<br />
Künstler geht. Der allererste Band, aus offensichtlichen<br />
Gründen mit dem Künstler Don<br />
Rosa, beginnt chronologisch mit dessen ersten<br />
Disney-Comics, während es bei anderen<br />
Disney-Künstlern wie etwa Vicar ein Wahnsinnsprojekt<br />
wäre, sein Gesamtwerk überhaupt<br />
abzudrucken, weshalb man sich auf repräsentative<br />
Werke seines Lebens beschränkte<br />
und leider nicht auf eine Auswahl der besten<br />
Stories, die er verbildlichte.<br />
HoF 10<br />
Bei Floyd Gottfredson wurde auf die zusammengeschnittenen<br />
Comicstrips zurückgegriffen<br />
anstatt die Layouts wie beim Original in<br />
der Zeitung zu lassen. Natürlich muss immer<br />
auf interne Vorlagen zurückgegriffen werden,<br />
aber seine Comicstrips quer zu drucken wäre<br />
sicher sowohl authentischer als auch platzsparend<br />
gewesen. Bei der Bild-Comic-Bibliothek<br />
schien dies ja auch mit den Nick-Knatterton-Strips<br />
zu klappen, auch wenn diese<br />
Reihe von einem ganz anderen Verlag<br />
stammt. Es ärgert eben ein wenig, dass bei<br />
den Rosa-Comics liebevoll die Widmungen<br />
zurückgetuscht werden und Gottfredson mit<br />
Schere und Farbe entfremdet wird.<br />
Doch natürlich sind all diese Kriterien nur<br />
Luxusprobleme, wenn man betrachtet, wie<br />
15<br />
ernsthaft es den Machern der Reihe um die<br />
Lesergunst ging. Man bemühte sich um Vorworte<br />
und Kommentare der Zeichner zu den<br />
jeweiligen Bänden und Comics, allen voran<br />
stand die Vita des Zeichners und falls sich jemand<br />
beschweren sollte, dass die Zeichner-<br />
Auswahl für eine Hardcoverreihe ziemlich<br />
bescheiden wäre, müsste erst einmal ein vergleichbares<br />
Projekt aus Disney-Hand zeigen.<br />
So ist für mich der meistgeschätzte Zusatz<br />
der Reihe der Artikel „Es auf Barks’ Art und<br />
Weise tun“ im Jippes/Milton-Band. Und dass<br />
in Deutschland entgegen der skandinavischen<br />
Ausgaben überhaupt auf Barks verzichtet<br />
wurde, war eine sehr kluge Entscheidung, obwohl<br />
Barks als Zugpferd mit Rosa die Reihe<br />
vielleicht noch langlebiger gemacht hätte.<br />
HoF 12<br />
Aber wie schon von Verlagsleiter Georg<br />
F.W. Tempel im Vorwort des ersten Bandes<br />
richtig angemerkt wurde, geht es in der deutschen<br />
Hall of Fame um die anderen guten<br />
Zeichner, und dieses Ziel hat die Reihe nicht<br />
nur erreicht, sondern ging gewaltige Schritte<br />
weiter! Die Hall of Fame ist tot, lang lebe die<br />
Hall of Fame!