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Nr. 9 / September 2010 - Grossraumbüro (PDF, 2645 kb - KV Schweiz

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Dieter Kissling<br />

Warum der Arbeitsmediziner<br />

zum Abschalten rät<br />

Das Magazin für Bildung und Beruf<br />

Einblicke<br />

Wie sich Arbeitnehmende<br />

im <strong>Grossraumbüro</strong> fühlen<br />

Leserreaktionen<br />

Was ältere Mitarbeitende<br />

von Weiterbildung halten<br />

27. 9. <strong>2010</strong><br />

Heft 9


2<br />

DIE ONLINE-KOLLEKTIVVERSICHERUNG DES<br />

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Editorial<br />

Unser Zentralsekretariat an der Hans Huber-Strasse<br />

in Zürich wird saniert und<br />

umgebaut. Nach mehr als 30 Jahren ist<br />

diese Sanierung – insbesondere aus Gründen<br />

der Energieeffizienz – unumgänglich<br />

und sinnvoll. Der aktuelle Umbau führt<br />

unter anderem dazu, dass ich für vier<br />

Monate kein eigenes Büro mehr habe<br />

und immer dort arbeite, wo gerade ein<br />

Arbeitsplatz frei ist.<br />

Zwei Mitarbeitende haben mich besorgt<br />

angefragt, ob ich mit meinem mobilen<br />

Arbeitsplatz den Weg für ein neues<br />

Arbeitsplatzkonzept im <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> bereiten<br />

möchte. Die Reaktion zeigt mir, wie<br />

wichtig für einzelne Mitarbeitende ihr<br />

Arbeitsplatz ist. Verständlich – wir verbringen<br />

doch etwa einen Drittel des Werktages<br />

am Arbeitsplatz. Die Gestaltung<br />

desselben und das Umfeld wirken sich<br />

also sehr direkt auf das Wohlbefinden<br />

und wie ich meine auch auf Motivation<br />

und Arbeitsleistung aus.<br />

Für mich als Vorgesetzten ist diese<br />

Tour durch alle Abteilungen übrigens ausserordentlich<br />

lehrreich. Es tut mir gut, die<br />

Stimmungen und Abläufe in den einzelnen<br />

Bereichen direkt mitzubekommen. Ich<br />

möchte diese Erfahrung nicht missen –<br />

ich gebe aber zu, dass ich mich auch darauf<br />

freue, ab Januar 2011 wieder einen<br />

«eigenen» Arbeitsplatz zu haben.<br />

Der Beitrag «Weiterbildung für ältere<br />

Arbeitnehmende» hat zu vielen Rückmeldungen<br />

geführt. Eine Auswahl der Reaktionen<br />

finden sie auf Seite 10 in diesem<br />

Heft. Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> wird sich dem<br />

Thema annehmen und versuchen, den Bedürfnissen<br />

unserer Mitglieder in diesem<br />

Altersspektrum entgegenzukommen.<br />

Peter Kyburz – Generalsekretär des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

peter.kyburz@kvschweiz.ch<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Inhalt<br />

Im Büro Tokio, Japan 5<br />

Unbürokratisch 6<br />

Leserbriefe, <strong>KV</strong> in den Medien, Webrating 7<br />

Politik und Wirtschaft 8<br />

Auftakt Filmkritik / Kioske / AHV-Vorlage<br />

Kolumne Von Mario Fehr 9<br />

Weiterbildung Ältere Arbeitnehmende äussern sich 10<br />

Kinderbetreuung Noch immer fehlen Plätze 12<br />

Monatsinterview Dieter Kissling zur ständigen Erreichbarkeit 14<br />

Dossier <strong>Grossraumbüro</strong> 18<br />

Grosses Büro – grosse Probleme<br />

Zur Befindlichkeit im <strong>Grossraumbüro</strong><br />

Vergleich Gross- versus Kleinbüro 21<br />

Expertensicht Andreas Martens über das Arbeiten im <strong>Grossraumbüro</strong> 25<br />

Beruf und Bildung 26<br />

Auftakt Lehrabgänger-Befragung / Salärempfehlungen / Büroding<br />

Kolumne Von Astrid van der Haegen 27<br />

Lebenslauf So bewerben Sie sich erfolgreich 28<br />

Business-Speed-Dating Ein neuer Trend? 30<br />

Leben Christoph Schwager, Katastrophenhelfer 32<br />

Ratgeber Büroalltag, Bildung, Recht, Jugend 36<br />

<strong>KV</strong>-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen/ Personen im <strong>KV</strong> 38<br />

Impressum 44<br />

Rätsel SBB-Tageskarten zu gewinnen 45<br />

Cartoon Von Ruedi Widmer 46<br />

<strong>Grossraumbüro</strong>s – unser Dossier vermittelt Einblicke in die neue Arbeitswelt.<br />

Titelbild: Bürohaus auf dem BBC-Stammgelände in Baden.


4<br />

Mehr<br />

Lohn<br />

zum Thema<br />

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Der Verband, der seine Mitglieder belohnt.


Im Büro<br />

Tokio, Japan<br />

Yuki Shiroi ist Assistentin/Sekretärin bei<br />

der Eventagentur «Juice». Das kleine Unternehmen<br />

organisiert Konzerte, Shows<br />

oder PR-Events.<br />

Interview/Fotos Hilja Müller<br />

Hatten Sie als Kind einen Traumberuf?<br />

Ja, ich wollte Bäckerin werden. Ich<br />

habe sogar schon einige Zeit in diesem<br />

Beruf gearbeitet, aber es war doch nicht<br />

das Richtige.<br />

Welchen Beruf übten Ihr Vater/Ihre<br />

Mutter aus?<br />

Mein Vater ist Produktdesigner. Meine<br />

Mutter ist Hausfrau.<br />

Was arbeiten Sie?<br />

Ich arbeite als Assistentin im Büro einer<br />

kleinen Event­Agentur. Das heisst, ich<br />

bin für administrative Aufgaben ebenso<br />

zuständig wie für das Marketing und die<br />

Kundenbetreuung.<br />

Welche Ausbildung haben Sie gemacht?<br />

Studiert habe ich Grafikdesign.<br />

Seit wann sind Sie hier tätig?<br />

Seit drei Jahren.<br />

Welche Dienstleistung bietet Ihre Firma?<br />

Wir organisieren alle Arten von Events.<br />

Das können Konzerte, Modeschauen oder<br />

PR­Events sein.<br />

Wie lange brauchen Sie von Ihrem Wohn-<br />

zu Ihrem Arbeitsort?<br />

30 Minuten mit der Bahn und zu Fuss.<br />

Welche Qualitäten sind in Ihrem Beruf<br />

gefragt?<br />

Kreativität, Flexibilität und gute Computerkenntnisse.<br />

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?<br />

Meine Chefin ist eine Ausländerin,<br />

das heisst, in unserem Büro ist die Atmosphäre<br />

viel entspannter als in einer japanischen<br />

Firma.<br />

Woran stören Sie sich?<br />

Ich muss zu viel telefonieren und immer<br />

sehr strukturiert arbeiten. Das finde<br />

ich anstrengend.<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Wie sind Sie auf Ihre Stelle aufmerksam<br />

geworden?<br />

Durch private Kontakte erfuhr ich,<br />

dass die Stelle frei ist.<br />

Haben Sie lange gesucht, bis Sie diese<br />

Stelle gefunden haben?<br />

Nein.<br />

Arbeiten Sie hauptsächlich im Team oder<br />

allein?<br />

In einem kleinen Team.<br />

Wie viele Stunden pro Woche arbeiten Sie?<br />

40 Stunden.<br />

Wie oft machen Sie Ferien?<br />

Vier Wochen pro Jahr.<br />

Wie viel verdienen Sie pro Jahr?<br />

Etwa 3,8 Mio. Yen (45 000 Franken).<br />

Können Sie Geld auf die Seite legen?<br />

Ja.<br />

Wie viele Personen müssen von Ihrem<br />

Einkommen leben?<br />

Nur ich.<br />

Sind Sie gegen Krankheit versichert?<br />

Ja, ich bin in der staatlichen Krankenversicherung.<br />

Haben Sie eine Altersvorsorge?<br />

Ja, ebenfalls eine staatliche.<br />

Würden Sie gerne mehr verdienen oder<br />

sind Sie zufrieden?<br />

Ja, natürlich würde ich gerne mehr<br />

verdienen. Tokio ist eine sehr teure Stadt!<br />

Was möchten Sie beruflich noch<br />

erreichen?<br />

Ich möchte sehr gerne hauptberuflich<br />

Illustratorin werden. Ab und zu arbeite<br />

ich nebenbei schon als Illustratorin.<br />

Waren Sie je arbeitslos?<br />

Nein.<br />

Stec<strong>kb</strong>rief Japan<br />

Tokio ist die Hauptstadt Japans. Im<br />

Stadtgebiet leben etwa 13 Millionen<br />

Menschen, im Grossraum Tokio leben<br />

mehr als 35 Millionen Menschen.<br />

Einwohner 127 Millionen<br />

Arbeitslosenquote Lange um die vier<br />

Prozent. Steigt seit 2008 an, derzeit<br />

etwa fünf Prozent.<br />

Durchschnittseinkommen Das Gehalt<br />

hängt in Japan vom Alter ab. Gemäss<br />

dem Senioritätsprinzip verdienen<br />

Berufseinsteiger etwa 200 000 Yen/<br />

Monat (knapp 2400 Franken), mit<br />

50 Jahren liegt das Durchschnittseinkommen<br />

von Angestellten bei etwa<br />

500 000 Yen/Monat (rund 5900 Franken).<br />

Männer verdienen deutlich mehr<br />

als Frauen (20 Prozent oder mehr).<br />

Gewerkschaftlicher Organisationsgrad<br />

Die mit Abstand grösste Gewerkschaft<br />

des Landes, Rengo, hat 6,8 Millionen<br />

Mitglieder. Die Mitgliedszahlen aller<br />

Gewerkschaften gehen landesweit seit<br />

Jahren zurück.<br />

Wichtigster Exportartikel Autos, elektronische<br />

und elektrische Artikel.<br />

Stec<strong>kb</strong>rief Person<br />

Name Yuki Shiroi<br />

Alter 33 Jahre<br />

Zivilstand ledig<br />

Wohnform allein, in einem kleinen<br />

Appartement<br />

Wohnort Tokio<br />

5


6<br />

UnbÜrokratisch<br />

Nina Hauser, Lehrtochter im Gartencenter Meier in Dürnten, beschriftet Steckhölzer mit den Pflanzennamen. Foto: Atelier MFM/Ex-Press<br />

context 9 – <strong>2010</strong>


Leserbriefe<br />

«Wer nicht offen ist für Neues, wird<br />

ins Abseits gedrängt.»<br />

context 8 – <strong>2010</strong><br />

bildung für ältere semester<br />

Als Teamleiterin einer Buchhaltungsstelle<br />

schätzte ich die Erfahrung eines älteren<br />

Teammitgliedes (56-jährig) sehr, da<br />

er sich immer wieder um Weiterbildung<br />

im Informati<strong>kb</strong>ereich bemüht hat und dadurch<br />

in seinem Aufgabenbereich die Informatikanwendungen<br />

selbstständig eingerichtet<br />

und gewartet hat. Nebst dem<br />

eigentlichen Fachwissen bildete sich der<br />

Mitarbeiter über die Jahre hinweg betreffend<br />

PC-Kenntnissen stetig weiter. So<br />

wurde aus einem Hobby eine Leidenschaft,<br />

von welcher der Arbeitgeber profitieren<br />

konnte.<br />

Frei nach dem Motto «Wer rastet, der rostet»<br />

möchte auch ich mich bis zur Pensionierung<br />

laufend fortbilden können. Ob<br />

dies vom Arbeitgeber finanziert oder gebilligt<br />

wird oder nicht, hängt meines Erachtens<br />

sehr mit der Firmenpolitik zusammen,<br />

weshalb eine einheitliche<br />

Lösung wohl nicht durchgesetzt werden<br />

kann. Anders gesagt, einen rechtlichen<br />

Anspruch auf Weiterbildung im Alter über<br />

50 wird es wohl nie geben, ausser der<br />

Rechtsanspruch kann aus einem Personalreglement<br />

abgeleitet werden.<br />

B.M.*<br />

Die Erkenntnis, dass Weiterbildung für<br />

Ältere von Nöten ist, besteht eigentlich<br />

schon lange, jedoch glauben die Verantwortlichen,<br />

dass sie dies zum Nulltarif bekommen.<br />

Die älteren Mitarbeiter müssen<br />

doch froh sein, dass wir sie weiterbeschäftigen,<br />

ist ihre Haltung. Der (Um-)Denkprozess<br />

in den Chefetagen ist noch sehr<br />

rudimentär. Dort glaubt man immer noch,<br />

die fehlenden Mitarbeiter und das Know-<br />

Webrating<br />

braucht es spezielle Weiterbildungen<br />

für ältere Mitarbeiter?<br />

Ja, denn sie werden<br />

für die Firmen immer<br />

wichtiger: 87 %<br />

Nein, das finde ich<br />

überhaupt nicht: 5 %<br />

Eigentlich schon, doch<br />

leider fehlt das Geld: 8 %<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

how auf dem Auslandmarkt einfach rekrutieren<br />

zu können. Diese Erfahrung<br />

habe ich als Verkäufer von Seminarleistungen<br />

für ältere Mitarbeiter während<br />

fünf Jahren machen müssen.<br />

Hans-Jörg Martin, Uster<br />

Weiterbildung ist in jedem Alter wichtig,<br />

sei es um am Arbeitsplatz à jour zu sein<br />

oder für die persönliche Entwicklung.<br />

Wer nicht offen ist für Neues, wird ins Abseits<br />

gedrängt. Nicht alles Neue ist auch<br />

wirklich besser, aber wenn man es erst gar<br />

nicht anschaut und ausprobiert, kann<br />

man es nicht mit dem Bestehenden vergleichen.<br />

Weiterbildung ist nicht gleich<br />

Weiterbildung, man sollte gut prüfen:<br />

Was ist wichtig, wo finde ich die Angebote,<br />

die mich für die Zielerreichung bedarfsgerecht<br />

unterstützen, in welcher Form<br />

wird Wissen vermittelt? Für ältere Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer gilt es,<br />

Wissen aufgrund ihrer Erfahrungen aufzubauen,<br />

sie denken vernetzt. Auch Teilzeitarbeitende<br />

sollten vom gleichen Weiterbildungsangebot<br />

in den Firmen<br />

profitieren können. Reduzierte Arbeitszeit<br />

bedeutet nicht, dass die Kompetenzen<br />

und das Wissen reduziert sind. Da<br />

braucht es noch viel Überzeugungsarbeit<br />

bei den Führungskräften und den Personalmanagern.<br />

Ruth Blunier, Ipsach<br />

*Name der Redaktion bekannt<br />

Context freut sich über Ihren Leserbrief!<br />

Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an:<br />

context@kvschweiz.ch, oder an<br />

context, Postfach, 8027 Zürich<br />

Jetzt abstimmen:<br />

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Müssen arbeitnehmende<br />

ständig erreichbar sein?<br />

> Ja, die Vermischung von<br />

Arbeit und Freizeit ist<br />

eine Realität<br />

> Ja, aber nur in Ausnahmesituationen.<br />

> Nein, finde ich nicht<br />

richtig.<br />

kV in den Medien<br />

Die Stellensituation von <strong>KV</strong>-Absolventen<br />

bleibt prekär. […] Laut <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

machen überrissene Anforderungen<br />

im Arbeitsmarkt den Einstieg ins Erwerbsleben<br />

schwer: «Die Vorstellungen<br />

über die nötige Berufserfahrung<br />

sind oft absurd», sagt Andrea Ruckstuhl,<br />

Leiter Ressort Jugend beim Verband.<br />

Die Betriebe stünden bei der<br />

Einstellung junger Leute auf die<br />

Bremse, weil sie einen hohen Aufwand<br />

zur Einarbeitung fürchten. Ruckstuhl<br />

kritisiert, dass drei Viertel der Betriebe<br />

sich um ihre Verantwortung drücken<br />

und überhaupt keine Lehrlinge ausbilden.<br />

«Wir machen die Erfahrung, dass<br />

sich vor allem diese Firmen schwertun,<br />

junge Leute anzustellen.»<br />

11.9.<strong>2010</strong><br />

Auch <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> will bei den Lohnverhandlungen<br />

berücksichtigen, wie<br />

schnell sich die einzelnen Branchen<br />

von der schweren Krise erholt haben.<br />

Die höchsten Forderungen von bis zu<br />

4% für die betriebswirtschaftlichen<br />

Büroangestellten stellt <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

bei Banken und Versicherungen sowie<br />

in der Pharma- und Chemiebranche.<br />

Bescheidenere 1 bis 2,5% sind es<br />

in der exportorientierten Industrie.<br />

«Lohnerhöhungen stützen die noch<br />

nicht ganz aus der Gefahrenzone herausgekommene<br />

Konsumnachfrage»,<br />

argumentiert Barbara Gisi, Leiterin<br />

Angestelltenpolitik bei <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

1.9.<strong>2010</strong><br />

Für den SP- Nationalrat und Präsidenten<br />

des Kaufmännischen Verbands<br />

<strong>Schweiz</strong> ist der Lehrabschluss als Alternative<br />

zum akademischen Weg ein<br />

<strong>Schweiz</strong>er Erfolgsmodell. In seinem<br />

Essay warnt Mario Fehr vor den Folgen<br />

einer weiteren Verschulung des Berufsbildungssystems.<br />

[...] «Die Umstellung<br />

auf ein verschultes System<br />

würde Staat und Wirtschaft schmerzhaft<br />

teuer zu stehen kommen – und zu<br />

einer Generation Praktikum führen,<br />

die fehlende Berufspraxis mit prekären<br />

Arbeitsverhältnissen bezahlt, was<br />

wir aus Ländern ohne hochwertige Berufsbildung<br />

schon länger kennen.»<br />

26.8.<strong>2010</strong><br />

7


8<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Es ist kalt in Cleveland<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Kino. Der <strong>Schweiz</strong>er Filmemacher Jean-Stéphane Bron zeigt in einem starken<br />

Dokumentarfilm, welche verheerenden Auswirkungen die Immobilienkrise in<br />

Cleveland hinterlassen hat. Von Therese Jäggi<br />

Lebte gut von den Subprimes, die er verkaufte: Keith Taylor, Makler für Hypotheken und Ex-Drogendealer.<br />

Für die Banken ist die Immobilienkrise<br />

Geschichte. Für die Menschen,<br />

die ihre Häuser verloren haben, ist sie<br />

eine Katastrophe mit Langzeitwirkung.<br />

Zum Beispiel in Cleveland: In der Stadt<br />

mit 440 000 Einwohnern im Bundesstaat<br />

Ohio verloren rund 100 000 Menschen ihr<br />

Zuhause. Am 11. Januar 2008 klagte die<br />

Stadt Cleveland gegen 21 Banken der Wallstreet,<br />

welche ihrer Meinung nach für die<br />

Folgen der Immobilienkrise verantwortlich<br />

sind. Die Anwälte der Banken legten<br />

Berufung ein, und als nach über einem<br />

Jahr Verzögerungstaktik klar wurde, dass<br />

dieser Prozess wohl niemals stattfinden<br />

wird, schlug der <strong>Schweiz</strong>er Filmemacher<br />

Jean-Stéphane Bron («Mais im Bundeshuus»)<br />

vor, den Prozess zu inszenieren,<br />

und zwar mit realen Protagonisten: dem<br />

Anwalt der Klägerin, dem Anwalt der Banken,<br />

einem Richter, acht Geschworenen<br />

und dem Publikum.<br />

Eigentlich wollte Jean-Stéphane Bron<br />

einen Film über die <strong>Schweiz</strong>er Banken<br />

drehen. Dies scheiterte nach zweijährigen<br />

Recherchen, weil sich die Banken einer<br />

Zusammenarbeit verweigerten.<br />

Ungleich viel leichter fiel es ihm in<br />

Cleveland, die Leute zum Reden zu bewegen.<br />

Als erster Zeuge tritt der Polizist<br />

Robert Kole auf. Er war Mitglied einer<br />

Räumungsbrigade, welche jeweils bei<br />

Zwangsvollstreckungen in Aktion trat.<br />

Sichtlich bewegt erzählt er, wie er eine<br />

86-jährige Frau auf die Strasse stellen<br />

musste, welche ihr ganzes Leben lang in<br />

dem Haus gewohnt hatte und nach dem<br />

Tod ihres Ehemannes in finanzielle<br />

Schwierigkeiten geraten war.<br />

Keith Taylor, ein weiterer Zeuge, ist<br />

aufgewachsen im Slavic Village, dem von<br />

den Zwangsräumungen am stärksten betroffenen<br />

Gebiet. Er bezeichnet es als<br />

«Ghetto der Ghettos». Er wollte dort nichts<br />

wie weg, wurde Drogendealer und später<br />

Makler für Hypotheken. «Wer nicht kreditwürdig<br />

war, bekam Subprime-Kredite»,<br />

erklärt er mit der grössten Selbstverständlichkeit.<br />

Ob denn die Banken nie gefragt<br />

hätten, was dieser oder jener Klient<br />

verdient habe, fragt Joshua Cohen, der<br />

Anwalt der Stadt. «Nein, und wenn auch»,<br />

sagt Taylor, «aus einer eins hat man<br />

schnell eine zwei gemacht.»<br />

Couragierter Stadtrat<br />

Tony Brancatelli ist wie Keith Taylor im<br />

Slavic Village aufgewachsen. Heute ist er<br />

Stadtrat von Cleveland. Er war einer der<br />

ersten, der die überteuerten Darlehen öffentlich<br />

anprangerte. Er bedauert, dass<br />

die Stadt heute viel Geld zur Bekämpfung<br />

der zunehmenden Kriminalität aufwenden<br />

muss. Lieber würde er in Arbeitslosen-<br />

oder Bildungsprojekte investieren.<br />

Einmal ist im Film auch von der <strong>Schweiz</strong><br />

die Rede. Michael Orsinski ist Erfinder einer<br />

Software, die Hypotheken in Finanz-<br />

produkte umwandelt. Er gibt an, dass<br />

auch <strong>Schweiz</strong>er Banken zu seinen Kunden<br />

gehörten.<br />

In langen Kamerafahrten sieht man,<br />

welche Verwüstungen die Krise hinterlassen<br />

hat. Tausende von verlassenen, verbarrikadierten,<br />

versprayten Häuser. Und<br />

über allem liegt Schnee.<br />

Armut und Unwissen<br />

Die acht Geschworenen sind Bewohner<br />

der Stadt Cleveland. Man erfährt, was sie<br />

zur Teilnahme an diesem Prozess motiviert<br />

hat. Eine von ihnen meint, es sei auffällig,<br />

dass sich unter den Opfern der Subprime-Krise<br />

keine Harvard-Abgänger<br />

befänden. Sie glaubt, dass die Makler und<br />

Banker die Armut und das Unwissen der<br />

Leute ganz bewusst ausgenutzt haben<br />

und sich auf deren Kosten bereicherten.<br />

Mit Spannung verfolgt man schliesslich<br />

die Meinungsbildung der Geschworenen<br />

und wird gleichsam selber zur Geschworenen.<br />

«Ich bin mehr daran interessiert, die<br />

Wirklichkeit zu erklären, als sie zu kommentieren»,<br />

sagte Bron in einem Interview.<br />

Die Wirklichkeit ist in diesem Fall<br />

die amerikanische Finanzkrise. Bron<br />

zeigt auf eindrückliche Art, wie es dazu<br />

kommen konnte.<br />

«Cleveland versus Wall Street» läuft gegenwärtig<br />

in verschiedenen Städten der Deutschschweiz.


Fehlende Freiheit<br />

Kioskverkäufer/innen sollen ihre Verkaufsstellen<br />

künftig selbstständig betreiben.<br />

Sie gehen damit gewisse Risiken ein.<br />

Das Kioskunternehmen Valora möchte<br />

einen Drittel seiner Verkaufsstellen in<br />

Agenturen umwandeln. Die Kioskverkäufer/innen<br />

sollen dabei zu selbstständigen<br />

Unternehmer/innen werden. Mit Einschränkungen:<br />

Sämtliche Ware muss bei<br />

Valora bezogen werden.<br />

Einerseits erhalten Arbeitnehmende<br />

so die Möglichkeit, ohne viel Eigenkapital<br />

– zum Start genügen 20 000 Franken –<br />

ein Geschäft zu eröffnen. Die Infrastruktur<br />

und die Ware werden zur Verfügung<br />

gestellt. Gewirtschaftet wird dann auf eigene<br />

Rechnung. Das heisst konkret: Valora<br />

zahlt den neuen Kios<strong>kb</strong>esitzer/innen<br />

eine am Umsatz ausgerichtete Provision.<br />

Andererseits wirft das Projekt Fragen<br />

auf. In den letzten Jahren musste Valora<br />

bei den Kiosken Umsatzrückgänge verzeichnen.<br />

Werden die neuen Besitzer/innen<br />

das Steuer herumreissen können? Sie<br />

lassen sich auf unsichere Verdienste ein.<br />

Wie hoch die Provision ist, ist nicht bekannt.<br />

Valora-Chef Kaspar Niklaus sagte<br />

am <strong>Schweiz</strong>er Fernsehen, das Risiko für<br />

die Besitzer/innen sei kalkulierbar.<br />

Zu denken gibt Barbara Gisi, Leiterin<br />

Angestelltenpolitik beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, zudem<br />

die fehlende unternehmerische Freiheit,<br />

die eigentlich die Selbstständigkeit<br />

auszeichnet. «Wie steht es mit Aktionen,<br />

Sonderrabatten, für Stammkunden oder<br />

zur Werbung für neue Kunden? Wie mit<br />

Für den <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> steht mit den Entscheiden<br />

des nationalrates fest, dass nun<br />

auch die zweite Auflage der 11. AHV-Revision<br />

zu einer politisch unhaltbaren Abbauvorlage<br />

verkommen ist.<br />

Der Kaufmännische Verband <strong>Schweiz</strong><br />

ist von den Entscheiden des Nationalrates<br />

bei der 11. AHV-Revision enttäuscht.<br />

Bei der Flexibilisierung des vorzeitigen<br />

Altersrücktritts ist die Erwartung, dass<br />

dieser Schritt für untere und mittlere Einkommen<br />

abgefedert wird, nur minimal<br />

erfüllt. Höchst unbefriedigend ist zudem,<br />

dass nur eine zeitlich befristete Übergangsregelung<br />

beschlossen wurde. «Ein<br />

altes Versprechen ist damit nicht eingelöst<br />

worden, nämlich dass die Erhöhung<br />

des Rentenalters für Frauen von 64 auf 65<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Nischenprodukten und gebietstypischen<br />

Sortimentsergänzungen? Das was kleine<br />

Läden auszeichnet und abhebt, wird den<br />

Kios<strong>kb</strong>esitzerinnen verwehrt.»<br />

Gisi stellt fest, dass Franchising eine<br />

Modebewegung geworden ist. Sie verweist<br />

u.a. auf die Coop-Pronto- und Migrolino-Geschäfte.<br />

«Die Arbeitnehmenden<br />

geben in Franchising-Unternehmen<br />

viel Schutz her für Profit, der sich eventuell<br />

nicht als das erweist, was man erhofft,<br />

und der erst noch nur dem/r Geschäftsführer/in<br />

zu Gute kommt.» Das Arbeitsgesetz<br />

werde bei solchen Firmen häufig<br />

gerade knapp eingehalten. Oft würden<br />

sehr tiefe Löhne bezahlt und die Ferien<br />

sowie etwa Lohnfortzahlungen bei<br />

Krankheit bewegen sich auf dem absoluten<br />

Minimum.<br />

Die Gewerkschaft Syna hat eine Umfrage<br />

unter Kioskangestellten gemacht.<br />

Diese äussern sich mehrheitlich negativ<br />

über die Idee. Seitens Valora heisst es,<br />

man akzeptiere Entscheidungen gegen<br />

das neue Modell. Neue Agenturleiter/innen<br />

sagen aber, es sei ein Anreiz, an den<br />

Umsatzsteigerungen mitzuverdienen.<br />

Mit Valora ist ein guter Gesamtarbeitsvertrag<br />

ausgearbeitet worden. Für die<br />

Agenturen gilt er aber nur ein Jahr, danach<br />

können die Besitzer/innen ihren Angestellten<br />

Mindestlöhne bezahlen. Und an<br />

die 43-Stunden-Woche müssen sie sich<br />

auch nicht mehr halten. Barbara Gisi fragt<br />

sich deshalb, ob mit der neuen Idee schlicht<br />

der GAV unterwandert werden soll. ajm<br />

Zur Abbauvorlage verkommen<br />

mit einer ausreichenden sozialen Abfederung<br />

gekoppelt würde», sagt Hansueli<br />

Schütz, volkswirtschaftlicher Mitarbeiter<br />

des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Noch gravierender ist aus seiner Sicht<br />

die ebenfalls beschlossene Abschwächung<br />

des Rentenanpassungsmechanismus.<br />

Der Weg, Lücken in der AHV-Finanzierung<br />

auf die Rentner abzuwälzen, ist<br />

sozialpolitisch nicht akzeptabel. Denn<br />

bis heute sind die AHV/IV-Renten trotz<br />

des nach wie vor bestehenden Verfassungsauftrags<br />

nicht existenzsichernd. Hansueli<br />

Schütz: «Die 11. AHV-Revision läuft<br />

durch die heutigen Beschlüsse mittelfristig<br />

auf eine klare Schwächung der Alterssicherung<br />

hinaus. Das nächste Referendum<br />

steht somit vor der Tür.» ibo<br />

KoLUMnE<br />

Bundesrat komplett<br />

Von Mario Fehr<br />

Seit einer Woche ist der Bundesrat wieder<br />

komplett. Endlich, werden nicht wenige<br />

sagen. Bundesratswahlen sind immer<br />

etwas Besonderes. Es gibt weltweit kein<br />

anderes Land, in dem die Neubesetzung<br />

eines Ministerpostens eine solche breite<br />

öffentliche Diskussion auslöst. Die Wahlen<br />

selbst sind dann aber ohne jede Überraschung<br />

verlaufen. Das allerdings war<br />

zu erwarten. Alle Parteien wissen, dass<br />

die nächsten Bundesratswahlen bereits<br />

im Dezember 2011 stattfinden. Zudem<br />

gibt es im Parlament ein ausgeprägtes<br />

Bedürfnis nach mehr Ruhe rund um unsere<br />

Landesregierung. Wir wollen einen<br />

Bundesrat, der besser zusammenarbeitet<br />

und sich kollegialer verhält.<br />

Obwohl die Debatte der letzten Monate<br />

geprägt war von diesen Wahlen, ging die<br />

Arbeit im Parlament fast unbeeinflusst<br />

weiter. In der vergangenen Session haben<br />

wir uns auch mit Geschäften wie dem<br />

Hunde- und dem Sportförderungsgesetz<br />

beschäftigt. Im Bundeshaus wurden zudem<br />

mit den Revisionen von AHV und<br />

CO2-Gesetz wichtige sozialpolitische und<br />

ökologische Weichenstellungen debattiert.<br />

Das spricht für die Qualität des<br />

schweizerischen Parlamentes.<br />

Ich bin trotzdem froh, dass der Wahlzauber<br />

vorbei ist. Jetzt kann sich das Parlament<br />

noch besser auf die Erledigung<br />

seiner wichtigen inhaltlichen Arbeit konzentrieren.<br />

Aus Sicht des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> sind<br />

dies unter anderem die Reform der Sozialwerke,<br />

die Verstärkung der Aus- und<br />

Weiterbildung und die Bekämpfung der<br />

Jugendarbeitslosigkeit. Wir haben in den<br />

letzten Jahren ein Netz mit den uns verbundenen<br />

Par lamentariern geknüpft.<br />

Gemeinsam werden wir auch in Zukunft<br />

dafür einstehen, dass die Anliegen des<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> im Parlament Gehör finden.<br />

Mario Fehr ist Nationalrat und<br />

Präsident des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

mario.fehr@kvschweiz.ch<br />

9


10<br />

Politik und Wirtschaft<br />

«Mein Jahrgang ist nicht gesucht»<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Alter. Auf die Frage nach der Bedeutung von Weiterbildung für ältere Mitarbeitende in<br />

der letzten Ausgabe sind sehr viele Reaktionen von Leserinnen und Lesern eingetroffen.<br />

Context hat bei ihnen nachgefragt, warum sie das Thema beschäftigt. Von Therese Jäggi<br />

Innerbetrieblich 50: Viele Firmen bringen ihren älteren Mitarbeitenden nach wie vor zu wenig Wertschätzung entgegen.<br />

« Gut, dass diese Frage aufs Tapet<br />

kommt», schreibt Ruth Zürcher*. Die<br />

59-Jährige arbeitet zu 80 Prozent in der<br />

Administration eines Universitäts-Instituts.<br />

Ihre berufliche Tätigkeit bezeichnet<br />

sie als grosses Glück. Sie weiss von gleichaltrigen<br />

Bekannten, die sich sozusagen<br />

aus Verzweiflung frühzeitig pensionieren<br />

liessen, weil sie immer mehr Arbeit zu<br />

bewältigen hatten und nicht mehr mithalten<br />

konnten. «Anstatt die Alten immer<br />

mehr einzuspannen, sollten die Arbeitgeber<br />

ihren älteren Mitarbeitenden zugestehen,<br />

dass sie ihren Arbeitsalltag ihren<br />

Bedürfnissen gerecht gestalten können»,<br />

meint Ruth Zürcher.<br />

Sie selber jedenfalls will diesen Anspruch<br />

umsetzen. Kürzlich hat sie einen<br />

Liegestuhl ins Büro mitgenommen und<br />

erlaubt sich, dort ab und zu ein Nickerchen<br />

abzuhalten.<br />

Ruth Zürcher hat vor vier Jahren ein<br />

Nachdiplomstudium in Betriebswirtschaftslehre<br />

und Rechnungswesen absolviert,<br />

und zwar im Hinblick auf einen bevorstehenden<br />

Chefwechsel. Einfach für<br />

den Fall, dass der neue Vorgesetzte dann<br />

lieber eine jüngere Mitarbeiterin hätte<br />

einstellen wollen. So war es dann aber<br />

nicht und daran hat sich bis heute auch<br />

nichts geändert.<br />

****<br />

Marcel Huggenberger ist Geschäftsführer<br />

einer Treuhandgesellschaft und Präsident<br />

des <strong>KV</strong> Aargau Ost. Seiner Meinung<br />

nach hapert es vor allem bei den IT-Kenntnissen.<br />

«Ältere Berufsleute sind irgendwann<br />

mal in die EDV hineingerutscht,<br />

hatten aber nie die nötige Zeit, um diese<br />

Programme von Grund auf kennen zu<br />

lernen.» Nötig seien spezifische EDV-Kurse<br />

in den Windows- und Office-Programmen.<br />

Solche Kurse würden auf grosses<br />

Interesse stossen, ist der 61-Jährige überzeugt,<br />

und er will sich denn auch dafür<br />

einsetzen, dass seine Sektion demnächst<br />

etwas Entsprechendes anbietet. Huggenberger<br />

erzählt von Bekannten auf Stellensuche,<br />

denen mangelnde IT-Kenntnisse<br />

zum Stolperstein werden. Er weiss auch<br />

von älteren Berufstätigen, die mangels<br />

Know-how gewisse Arbeiten immer an<br />

ihre Mitarbeitenden delegierten. Huggenberger<br />

hält dies für eine alles andere als<br />

gute Lösung.<br />

****<br />

«Als Betroffene finde ich es wünschenswert,<br />

wenn wir 50+ an Weiterbildungen<br />

teilnehmen könnten, doch leider fehlt es<br />

an entsprechenden Kursen, oder wenn,<br />

sind sie zu teuer», schreibt Manuela Hass-


ler. Die 51-Jährige ist nach einer 18-jährigen<br />

Familienphase wieder auf Stellensuche.<br />

Immer wieder fallen ihr Stellenausschreibungen<br />

mit Alterslimiten weit<br />

unter ihrem Alter auf. Sie schliesst daraus,<br />

dass ihr Alter bei der Stellensuche «sicher<br />

auch ein Problem ist». Mittlerweile besucht<br />

Manuela Hassler einen Kurs für<br />

Wiedereinsteigerinnen. Sie ist überzeugt,<br />

dass sie damit ihre Chancen auf dem<br />

Arbeitsmarkt verbessern kann. «Ich lerne<br />

nicht nur, wie man ein Bewerbungsdossier<br />

erstellt, sondern kann auch mein<br />

fachliches Know-how verbessern.»<br />

Manuela Hassler konnte sich während<br />

des letzten halben Jahres gerade einmal<br />

vorstellen. Dort wurde ihr gesagt,<br />

dass von den im Betrieb tätigen Mitarbeitenden<br />

in den letzten Jahren nie jemand<br />

krank war. Diese Aussage habe sich angehört<br />

wie eine an sie gerichtete Aufforderung,<br />

ebenfalls nie krank zu werden.<br />

Manuela Hassler ist froh, dass sie nicht so<br />

sehr unter Druck ist, dass sie jede Stelle<br />

annehmen muss und in diesem konkreten<br />

Fall einfach absagen konnte.<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

****<br />

«Für eine seriöse Firma, die auch in Zukunft<br />

erfolgreich sein will, ist jede Form<br />

von Ausbildung, sowohl für jüngere wie<br />

auch für ältere Mitarbeitende eine Selbstverständlichkeit»,<br />

meint Franjo Schöpfer.<br />

Und deshalb findet er spezielle Kurse für<br />

Ältere nicht nötig. Der 43-Jährige ist Leiter<br />

Backoffice bei der Raiffeisenbank im<br />

luzernischen Hildisrieden. In dieser Filiale<br />

sind sieben Personen tätig. Sie sind<br />

zwischen 25 und 55 Jahre alt. Schöpfer findet<br />

dieses Altersspektrum ideal. Der<br />

jüngste Kollege hat gerade kürzlich einen<br />

Fachausweis in Finanz- und Rechnungswesen<br />

erworben und sei stark in Theorie,<br />

während der Älteste über eine reiche<br />

Berufserfahrung verfügt. «Eine gute Altersdurchmischung<br />

führt zu Synergien»,<br />

ist Franjo Schöpfer überzeugt. «Es braucht<br />

Eigeninitiative, um eine Weiterbildung zu<br />

beantragen, aber es lohnt sich, wenn man<br />

am Ball bleiben will.»<br />

****<br />

Liselotte Blum ist 60-jährig. Die letzten<br />

acht Jahre ihres Berufslebens war sie als<br />

Personalleiterin in einer Privatklinik mit<br />

140 Mitarbeitenden tätig. Vor einem Jahr<br />

hat sie ihr Pensum von 100 auf 80 Prozent<br />

reduziert. Bei der Wahl ihrer Nachfolgerin<br />

standen eine Bewerberin Anfang 30<br />

und eine um die 50 Jahre zur Auswahl.<br />

«Entschieden haben wir uns für die ältere<br />

Bewerberin, und zwar einfach deshalb,<br />

weil sie mehr Berufs- und Lebenserfahrung<br />

aufweisen konnte.» Im Hinblick auf<br />

die letzten zehn Jahre Berufstätigkeit<br />

absolvierte Liselotte Blum noch eine grössere<br />

berufsbegleitende Weiterbildung<br />

und erwarb den eidgenössischen Fachausweis<br />

als Personalleiterin.<br />

In den Jahren vor ihrer Pensionierung<br />

hat sie sich fachlich à jour gehalten mit Literatur,<br />

Tagungen und dem Erlernen von<br />

neuen EDV-Programmen. Sie findet es<br />

wichtig, dass man den Geist wach hält, gerade<br />

auch nach der Pensionierung, und sie<br />

würde es schätzen, wenn der Kaufmännische<br />

Verband auch für die Pensionierten<br />

noch Weiterbildungen anbieten würde.<br />

****<br />

Othmar Buchs ist als Teilzeiter in der Stellenvermittlung<br />

tätig. Unter den Stellensuchenden<br />

hat es einige seiner Einschätzung<br />

nach sehr gut qualifizierte, erfahrene<br />

Informatiker im Alter zwischen 49 und 58<br />

Jahren. Nun stellt er fest, dass seine Anrufe<br />

an potentielle Arbeitgeber fast ausschliesslich<br />

auf Desinteresse stossen. «Oh,<br />

Jahrgang 1965, das wird für mich sehr<br />

schwer, das intern zu verkaufen», heisse<br />

es dann etwa. Oder wenn er, Buchs, mal<br />

auf einen Facebook-Eintrag seiner Klienten<br />

hinweise, dann bekomme er auch<br />

schon mal zu hören, «Was, so alt und<br />

weiss, was Facebook ist?» Ob denn nun<br />

alle über 50-Jährigen eine spezielle Facebook-,<br />

LinkEdin-, Twitter-, Flickr- oder<br />

i-Phone-Schulung absolvieren müssten,<br />

nur um zu beweisen, dass sie auch im<br />

dritten Jahrtausend noch mitbekommen,<br />

was läuft, fragt der 60-Jährige.<br />

«Wenn ich teilweise erlebe, was junge<br />

Dynamische im Namen ihrer Arbeitgeberfirmen<br />

den Kunden, Geschäftspartnern<br />

und Lieferanten so alles zumuten, dann<br />

würde ich für diese gerne gelegentlich<br />

spezielle Ausbildungen in Zuverlässigkeit,<br />

Verbindlichkeit, Umgangsformen, sprachlichem<br />

Ausdruck und persönlichem Auftreten<br />

empfehlen.» Sein Fazit: «Weiterbildung<br />

ja, aber die Leute auch anstellen und<br />

sich ganz sicher nicht darüber wundern,<br />

wenn sie auch noch etwas können.»<br />

****<br />

Die 62-jährige Olga Staub* hat vor einem<br />

Jahr die Kündigung bekommen. Sie war<br />

in einem Dienstleistungsunternehmen<br />

tätig. Die Kündigung wurde mit der wirtschaftlichen<br />

Situation begründet. Diese<br />

Begründung konnte sie einerseits nachvollziehen,<br />

anderseits wurde sie den Eindruck<br />

nicht los, dass man sie nicht mehr<br />

wollte. «Meine Vorgesetzte war halb so alt<br />

wie ich. Das führt einfach manchmal zu<br />

Konflikten», sagt Olga Staub.<br />

Ihr Fazit nach einem Jahr Stellensuche:<br />

«Mein Jahrgang ist nicht gesucht.»<br />

Die Kunst bestehe darin, nicht jede Absage<br />

persönlich zu nehmen ohne aber<br />

gleichgültig zu werden. Sie tröstet sich<br />

damit, dass ihre Rahmenfrist bis zur<br />

Frühpensionierung reicht. Aber sie hat<br />

Bekannte, die ein oder zwei Jahre jünger<br />

sind als sie und die mit jeder Absage in<br />

Panik geraten ob der Vorstellung, dass sie<br />

am Ende ihres Berufslebens noch fürsorgeabhängig<br />

werden könnten.<br />

Irgendwann, so um die 60, würde man<br />

eigentlich gerne in seinem eigenen Tempo<br />

arbeiten, denn für gewisse Arbeiten brauche<br />

man etwas mehr Zeit als früher oder<br />

als jüngere Kollegen, meint Olga Staub.<br />

Hier muss Weiterbildung ihrer Meinung<br />

nach ansetzen, «weil man sonst dem heutigen<br />

Druck und Tempo einfach nicht<br />

mehr standhalten kann». Für gewisse<br />

Weiterbildungen im IT-Bereich machen<br />

altersspezifische Kurse ihrer Meinung<br />

nach Sinn, weil in diesem Bereich die Jungen<br />

«im Schnellzugtempo» Neues aufnehmen.<br />

Sie ist aber nicht generell für<br />

eine Trennung. In anderen Disziplinen<br />

wie beispielsweise beim Sprachenlernen<br />

hält sie altersdurchmischte Gruppen für<br />

sinnvoll.<br />

*Name geändert<br />

Therese Jäggi ist Context-Redaktorin.<br />

therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />

Ihr Ergonomie-Fachgeschäft<br />

www.sitz.ch<br />

11


12<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Plätze für Kinder gesucht<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Manko. Familienergänzende Kinderbetreuung ist gefragt. Das subventionierte<br />

Angebot, obwohl in den vergangenen Jahren stark vergrössert, reicht nach wie<br />

vor nicht. Immer wichtiger wird die Qualitätsfrage. Von Andrea Mašek<br />

Seit 2003 sind in der <strong>Schweiz</strong> rund<br />

30 000 neue familienexterne Betreuungsplätze<br />

für Kinder geschaffen worden.<br />

Dies dank der Anschubfinanzierung des<br />

Bundes (siehe Box). Die Anzahl Tageskinder<br />

und Betreuungsstunden hat sich laut<br />

dem Verband Tagesfamilien <strong>Schweiz</strong> innert<br />

drei Jahren verdoppelt, auf 22 000 respektive<br />

auf über 420 Betreuungsstunden<br />

pro Kind und Jahr. Die zunehmende Zahl<br />

an Stellenvermittlungen für Nannys deutet<br />

darauf hin, dass auch diese Betreuungsart<br />

mehr und mehr gefragt ist.<br />

Viele Kantone wie auch der <strong>Schweiz</strong>erische<br />

Städteverband begrüssen das Anschubprogramm<br />

des Bundes, weil es die<br />

Lancierung entsprechender Projekte erleichtert.<br />

Im Kanton Thurgau etwa ist man<br />

sehr zufrieden. Dort gibt es jetzt genügend<br />

Angebote: Die rund 40 bewilligten<br />

Kinderkrippen verfügen über 950 Plätze.<br />

Thomas Jaun, Präsident des Netzwerks<br />

Kinderbetreuung, zeigt sich erfreut über<br />

das Bundesprogramm wie über diverse<br />

DENKANSTÖSSE DES <strong>KV</strong> SCHWEIZ<br />

> Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> hofft, dass die Verlängerung<br />

der Anschubfinanzierung in grosszügigem<br />

Umfang zu Stande kommt. Er<br />

weiss, dass je länger desto mehr Eltern,<br />

die Beruf und Familie unter einen Hut<br />

bringen wollen oder müssen, auf familienergänzende<br />

Betreuungsplätze für<br />

ihre Kinder angewiesen sind.<br />

> Kleine Kinder sollten zumindest für einen<br />

Tag oder zwei Tage einen Kita-Platz<br />

zur Verfügung haben. Auf diese Weise<br />

können die Eltern – zumeist ist es immer<br />

noch die Mutter – nach dem Mutterschafts-<br />

resp. Elternurlaub wieder<br />

ihrer Arbeit nachgehen, auch wenn das<br />

Pensum reduziert werden muss. Dies<br />

ist wichtig, wenn nicht sogar unabdingbar,<br />

um den Anschluss an die Arbeitswelt<br />

nicht zu verpassen.<br />

> Kranke Kinder dürfen nicht in die Kita.<br />

Oft müssen sie von den Eltern zu Hause<br />

neue kantonale Volksschulgesetze, die die<br />

positive Entwicklung verstärken. «Quantitativ<br />

sind wir sehr zufrieden, aber es gibt regionale<br />

Unterschiede. Vor allem in Städten<br />

herrscht nach wie vor Platzmangel.»<br />

<strong>Schweiz</strong> hinkt hinterher<br />

<strong>Schweiz</strong>weit fehlen deshalb immer noch<br />

50 000 Betreuungsplätze für 120 000 Kinder.<br />

Zumindest war das bis vor kurzem so,<br />

meint Jürg Krummenacher, Präsident der<br />

Eidgenössischen Koordinationskommission<br />

für Familienfragen (EKFF), vorsichtig.<br />

Genaue Zahlen lägen nicht vor.<br />

Eine OECD-Studie hebt den Mangel<br />

an Betreuungsangeboten in der <strong>Schweiz</strong><br />

deutlich hervor: Darin heisst es, die <strong>Schweiz</strong><br />

gehört bezüglich der Betreuung von Kindern<br />

bis zum Alter von vier Jahren zu den<br />

schwächsten OECD-Ländern. Lediglich<br />

0,2 Prozent des Bruttoinland produktes<br />

werden für Betreuungseinrichtungen ausgegeben.<br />

In Österreich ist es drei Mal soviel,<br />

in Dänemark sogar zehn Mal.<br />

betreut werden, da es nicht ganz einfach<br />

ist, ad hoc eine andere Betreuungsmöglichkeit<br />

aus dem Hut zu zaubern.<br />

In solchen Fällen haben die<br />

Eltern in vielen Unternehmen die Möglichkeit,<br />

das kranke Kind bis zu drei<br />

Tage zu betreuen. Dabei ist es besonders<br />

wichtig, dass die Eltern ihre<br />

«Kranke-Kinder-Betreuungstage»<br />

gleichmässig unter sich aufteilen.<br />

Auch ein Vater hat Anspruch darauf,<br />

seine kranken Kinder zu betreuen,<br />

nicht nur die Mutter, wie das von vielen<br />

Männern, sowohl auf Arbeitgeber-<br />

wie auch auf Arbeitnehmerseite (sprich<br />

Väter) immer noch gesehen wird. Eine<br />

faire Aufteilung dieser Betreuungstage<br />

unter den Eltern ist auch ein wichtiger<br />

Schritt auf dem Weg zur effektiven<br />

Gleichstellung von Mann und Frau<br />

in der Arbeitswelt. pd<br />

Wäre ein Systemwechsel eine Lösung? Als<br />

erster Ort in der <strong>Schweiz</strong> hat Luzern im<br />

vergangenen Jahr Betreuungsgutscheine<br />

eingeführt. Eltern können für jedes Kind<br />

im Vorschulalter eine Gutschrift beantragen<br />

und diese in der Betreuungsstätte ihrer<br />

Wahl einlösen. Einzige Bedingung: Sie<br />

muss von der Stadt anerkannt sein.<br />

Eine erste Evaluation des Pilotprojekts<br />

zeigt, dass sich die Zahl der Betreuungsplätze<br />

inzwischen beinahe verdoppelt<br />

hat. «Wartelisten sind fast völlig<br />

verschwunden», sagt die für das Projekt<br />

zuständige Regula Wyrsch. 45 Prozent<br />

mehr Kinder kommen nun in den Genuss<br />

von Subventionen. «Die Kinderbetreuung<br />

wird durch die Betreuungsgutscheine für<br />

alle zahlbar, daher auch das überwiegend<br />

positive Echo der Eltern», so Wyrsch.<br />

Für die Kindertagesstätten bringt der<br />

Systemwechsel einige Herausforderungen.<br />

Vorher subventionierte Einrichtungen<br />

können etwa nicht mehr auf gesicherte<br />

Einnahmen zählen. Sie müssen<br />

sich dem Wettbewerb stellen und für hohen<br />

Standard sorgen. Laut Wyrsch ist<br />

man daran zu definieren, wie sich die<br />

Qualität in der Kinderbetreuung weiterentwickeln<br />

soll und wie die Rahmenbedingungen<br />

für die Führung einer Kindertagesstätte<br />

(Kita) lauten müssen.<br />

Die Qualität erhöhen<br />

Auf die qualitative Entwicklung legt das<br />

Netzwerk Kinderbetreuung denn auch<br />

ein besonderes Augenmerk. «Die Tagesstätten<br />

sollen zu pädagogischen Einrichtungen<br />

werden», fordert Thomas Jaun. Die<br />

Idee ist, Bildungspläne für die frühe Kindheit<br />

zu erstellen, wie es sie andere europäische<br />

Länder kennen. Jaun betont: «Es<br />

handelt sich dabei um pädagogische<br />

Pläne, nicht Lehrpläne.»<br />

Laut Jaun ist die qualitative Situation<br />

der Tagesstätten momentan sehr heterogen,<br />

es gebe alles, von der sehr guten<br />

pädagogischen Kita bis zu jener, die mit<br />

einem Minimum an Ressourcen auskommen<br />

müsse. Das ist darauf zurückzuführen,<br />

dass jeder Kanton eigene Regelungen<br />

kennt. Vielerorts beziehen sich Vorschrif-


ten eher auf Bauliches und Hygiene denn<br />

auf pädagogische Grundlagen.<br />

Er sagt weiter, die Politik gaukle der<br />

Bevölkerung schon etwas vor. Die Eltern<br />

würden im Glauben gelassen, sie könnten<br />

sich einen guten Platz für ihr Kind auswählen.<br />

Dies gelte jedoch oft nur für Gutsituierte.<br />

«Man sollte aber künftig allen einen<br />

Qualitäts-Platz garantieren können.»<br />

Dies ist für manche Kita nicht einfach.<br />

Vor allem für die vielen Kleinsteinrichtungen,<br />

die finanziell schlecht gebettet<br />

sind und deshalb nur schwierig gutes Personal<br />

finden. Zudem erinnert Thomas<br />

Jaun daran, dass keine andere Branche so<br />

viele Auszubildende und Praktikantinnen<br />

beschäftigt. Sie machen fast 50 Prozent<br />

des Personals aus. «Deshalb muss<br />

mehr investiert werden», appelliert Jaun.<br />

Dies tue das Personal oft schon: «Das Engagement<br />

ist riesig und nicht jede Arbeitsstunde<br />

ist bezahlt.» Er plädiert zudem<br />

dafür, eher bestehende Einrichtungen<br />

auszubauen, denn neue zu gründen.<br />

Finanzen klären<br />

Bevor also eine Lösung für die familienexterne<br />

Betreuungsmisere gefunden<br />

werden kann, muss nach der Quantität<br />

die Qualität diskutiert werden. Dies tun<br />

Parteien teils schon. Linke warnen vor einer<br />

Liberalisierung, die Qualitätseinbussen<br />

sowie eine unsoziale Verteilung der<br />

Gelder zur Folge hätte. Bürgerliche befürworten<br />

eher einen Systemwechsel – es sei<br />

denn, es kostet zuviel.<br />

Argumente von links und rechts scheinen<br />

berechtigt: In Luzern profitieren zwar<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Juristisches Fachwissen für die Berufspraxis<br />

POLITISCHER HINTERGRUND<br />

Das Bundesgesetz über Finanzhilfen für<br />

familienergänzende Kinderbetreuung<br />

ist seit dem 1. Februar 2003 in Kraft. Es<br />

handelt sich um ein auf acht Jahre befristetes<br />

Impulsprogramm, das die Schaffung<br />

zusätzlicher Plätze für die Tagesbetreuung<br />

fördert. Aufgrund des Erfolgs<br />

und weil die Nachfrage nach wie vor<br />

gross ist, schlägt der Bundesrat eine Verlängerung<br />

um vier Jahre vor.<br />

Der Nationalrat hat dies gutgeheissen<br />

und einen neuen Verpflichtungskredit in<br />

der Höhe von 120 Millionen Franken bewilligt.<br />

Zudem möchte er einen Artikel<br />

alle Eltern von den Gutscheinen, aber weil<br />

der Kuchen breiter verteilt wird, werden<br />

die Stücke kleiner. Manche Kinder können<br />

deshalb nur noch drei statt vier Mal<br />

in die Krippe gegeben werden. Und gewisse<br />

Eltern müssen unter Umständen<br />

mehr bezahlen. Für sie und betroffene Kitas,<br />

die vorher subventioniert waren, wurden<br />

Übergangslösungen getroffen. Weil<br />

zudem der Bedarf an Fachpersonal grösser<br />

ist, gibt die Stadt heute mehr Geld für<br />

die familienexterne Tagesbetreuung aus.<br />

EKFF-Präsident Jürg Krummenacher<br />

meint, das Luzerner Projekt sei interessant<br />

und scheine zu funktionieren, «aber<br />

damit kann kein Geld gespart werden.<br />

Die Stadt muss mehr Mittel aufwenden.»<br />

Er verweist darauf, dass das Ganze sehr<br />

gut begleitet werden müsse und nur möglich<br />

sei, wenn eine gewisse Grösse gegeben<br />

sei. «In einer Stadt mag es funktionieren,<br />

aber auf dem Land wohl eher nicht.»<br />

Dipl. Rechtsassistent/in HF<br />

Die berufsbegleitenden Lehrgänge beginnen im Herbst <strong>2010</strong><br />

und dauern 6 Semester. Daten Informationsveranstaltungen und<br />

weitere Informationen siehe Homepages.<br />

Zentrum für berufliche<br />

Weiterbildung<br />

St.Gallen<br />

Tel. 071 313 40 40<br />

info@zbw.ch<br />

www.zbw.ch<br />

für Pilotprojekte im Gesetz verankern.<br />

Damit könnten Modelle wie dasjenige<br />

der Stadt Luzern vom Bund Unterstützung<br />

erhalten.<br />

Der Ständerat hat der Verlängerung<br />

des Impulsprogrammes in der vergangenen<br />

Herbstsession ebenfalls zugestimmt.<br />

Er fordert aber, im Jahr 2015 müsse<br />

Schluss sein und beantragt, nicht nur<br />

neuen Institutionen Finanzhilfe zu gewähren,<br />

sondern auch solchen, die ihr<br />

Angebot wesentlich erhöhen. Zur Differenzberatung<br />

ist das Geschäft nun wieder<br />

in den Nationalrat gegangen. ajm<br />

Das Luzerner Modell hat tatsächlich<br />

erst wenige Nachahmer gefunden. Horw<br />

und Hochdorf haben sich der Stadt angeschlossen.<br />

In Bern – wo 750 Kinder auf<br />

subventionierte Plätze warten – wird Anfang<br />

2011 über den vom Stadtrat propagierten<br />

Wechsel zum Gutscheinsystem<br />

abgestimmt. Gleichzeitig kommt dort die<br />

Kita-Initiative der SP zur Abstimmung:<br />

Im Gesetz soll ein Recht auf einen Platz in<br />

einer Kita verankert werden, das den Eltern<br />

spätestens sechs Monate nach Anmeldung<br />

ihres Kindes einen Betreuungsplatz<br />

garantiert.<br />

Auf die <strong>Schweiz</strong> kommt aber ein neues<br />

Problem zu. Eine Studie der Universität<br />

Lausanne kommt zum Schluss: Je mehr<br />

Krippen es gibt, desto mehr Kinder werden<br />

geboren...<br />

Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

neu<br />

<strong>Schweiz</strong>. Institut für<br />

Unternehmerschulung<br />

Bern und Zürich<br />

Tel. 031 388 51 51<br />

gewerbe-be@siu.ch<br />

www.siu.ch<br />

Höhere Fachschule<br />

Südostschweiz<br />

Chur<br />

Tel. 081 286 62 62<br />

info@ibw.ch<br />

www.ibw.ch<br />

Die Leistungsschulen<br />

13


14<br />

Monatsinterview<br />

«Wir verhalten uns schon recht<br />

unvernünftig»<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Dieter Kissling hält nichts von der ständigen Erreichbarkeit der Angestellten.<br />

Unternehmen rät er zu einer wertschätzenden Kultur, wo die Mitarbeitenden<br />

nicht zu Sprintern, sondern zu Marathonläufern ausgebildet werden.<br />

Interview Ingo Boltshauser und Therese Jäggi / Foto Reto Schlatter<br />

Context: Wie lange haben Sie diesen Sommer<br />

Ferien gemacht?<br />

Dieter Kissling: Ich war fünf Wochen<br />

nicht im Betrieb, habe während dieser<br />

Zeit aber immer wieder gearbeitet, das<br />

heisst ganz weg war ich nie.<br />

Ist diese Form von Ferien gut?<br />

Für mich ja, aber eigentlich nicht<br />

wirklich. Wünschen würde ich mir, dass<br />

alle Arbeitnehmenden drei Wochen am<br />

Stück Ferien machen könnten und dann<br />

aber wirklich Ferien, wo sie ganz weg<br />

sind.<br />

Dann bleibt aber für den Rest des Jahres<br />

nicht mehr viel übrig.<br />

Wir haben ja auch noch gesetzliche<br />

Feiertage. Wenn man dann noch Brücken<br />

bauen kann, kommt es immer wieder zu<br />

Pausen von fünf Tagen. Nicht zu vergessen,<br />

dass viele Arbeitnehmende im Rahmen<br />

von Gesamtarbeitsverträgen mehr<br />

als vier Wochen Ferien zugute haben.<br />

Sind – aus arbeitsmedizinischer Sicht –<br />

vier Wochen überhaupt genug?<br />

Wir sollten diese Frage differenziert<br />

anschauen. Entscheidend ist für mich die<br />

Belastung am Arbeitsplatz. Jemandem in<br />

einem sehr anspruchsvollen Job, der auch<br />

deutlich mehr als 40 Stunden pro Woche<br />

arbeitet, reichen vier Wochen schlicht<br />

nicht. Wenn die Arbeit aber weder körperlich<br />

noch psychisch extrem belastend ist,<br />

können vier Wochen mit Brücken durchaus<br />

genug sein. Ich persönlich mache acht<br />

Wochen Ferien pro Jahr, aber in den Ferien<br />

bin ich auch immer ein wenig am Arbeiten.<br />

Für mich stimmt diese Form, auch<br />

wenn sie meinen Empfehlungen widerspricht.


Dieter Kissling, 54, promovierte 1983 an der Universität Basel<br />

und arbeitete nach diversen Assistenzarztstellen von 1990–1995<br />

als Betriebsarzt in der chemischen Industrie. 1995 gründete er<br />

das Institut für Arbeitsmedizin in Baden, das heute 92 Angestellte<br />

beschäftigt. Sein berufliches Hauptinteresse gilt der Gesundheitsförderung<br />

und der Burn-out-Prophylaxe.<br />

Wer steht hier in der Verantwortung?<br />

Der Einzelne oder das Unternehmen?<br />

Beide. Jeder Einzelne merkt ja, wenn<br />

er Erholung nötig hat. Aber es ist auch im<br />

Interesse des Unternehmens, wenn die<br />

Belastung der Angestellten nicht Überhand<br />

nimmt. Die meisten Unternehmen<br />

wollen keine Sprinter, sondern Langstreckenläufer.<br />

Wer will, dass seine Mitarbeitenden<br />

auch in zehn Jahren noch die gleiche<br />

Leistung bringen, muss sich auch um<br />

deren Ressourcen kümmern. Das lässt<br />

sich ohne zusätzliche Gesetze erreichen,<br />

einfach indem sich die Arbeitgeber gegenüber<br />

Wünschen wie unbezahltem Urlaub<br />

oder Teilzeitarbeit offener zeigen.<br />

Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten haben viele Angestellte Angst,<br />

solche Forderungen zu stellen.<br />

Aber nicht, wenn der Arbeitgeber das<br />

aktiv postuliert. Wo das Standard ist,<br />

trauen sich die Leute auch zu fragen. Ich<br />

habe in meinem Betrieb jedes Jahr mehrere<br />

Mitarbeitende, die mehrere Wochen<br />

bis Monate unbezahlten Urlaub nehmen.<br />

Was ist entscheidend für den Erholungsprozess<br />

während der Ferien?<br />

Ganz einfach: Man muss abschalten,<br />

sich mit etwas anderem beschäftigen.<br />

Dann fragt sich noch, was man in diesen<br />

drei Wochen macht. Ich plädiere dafür,<br />

dass sowohl die Erholung als auch aktive<br />

körperliche Betätigung darin Platz finden,<br />

denn im Alltag bewegen sich die meisten<br />

von uns zu wenig.<br />

Was halten Sie von Mail oder Handy in<br />

den Ferien?<br />

Nochmals: abschalten.<br />

Welche Voraussetzungen braucht es dazu?<br />

Man muss darauf achten, dass man<br />

ohne Pendenzen in die Ferien kann. Dann<br />

muss eine gute Stellvertreter­Regelung<br />

gefunden werden. Bei uns im IfA ist das<br />

ganz klar geregelt, und meine Abteilungs­<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

leiter können ruhig in die Ferien fahren.<br />

Ich kann doch als Arbeitgeber nichts dagegen<br />

sagen, wenn jemand ein Ferienziel<br />

aussucht, wo er praktisch keinen Empfang<br />

hat. Im Geschäft müssen wir dafür<br />

besorgt sein, dass es ohne diese Person<br />

geht. Es liegt dann aber auch noch an der<br />

Person selber: Kann sie überhaupt loslassen?<br />

Viele können es eben nicht.<br />

Das ist auch bei mir so. Ich will doch<br />

ständig wissen, was in meiner Bude läuft.<br />

Und ich würde vermutlich krank, wenn<br />

ich nicht mehr auf dem Laufenden wäre.<br />

In der Regel wird bezüglich Erreichbarkeit<br />

einfach zur Unternehmenskultur erklärt,<br />

was die Vorgesetzten machen.<br />

Nicht unbedingt. Ich schreibe auch<br />

E­Mails am Wochenende, einfach weil ich<br />

dann Zeit habe, aber ich erwarte keine<br />

Antwort von den Mitarbeitenden. Es ist<br />

wirklich eine Frage der Firmenkultur:<br />

Man kann es vorleben, oder einfach klar<br />

sagen, was erwartet wird.<br />

Wenn es eine Frage der Firmenkultur ist,<br />

dann heisst das, dass in jeder Firma<br />

wieder etwas anderes gilt. Wären allgemein<br />

verbindliche Regeln nicht besser?<br />

Eigentlich ist es vorgegeben. Wir haben<br />

ein Arbeitsgesetz, wo klare Regeln<br />

bezüglich Nachtarbeit und Sonntagsarbeit<br />

definiert sind. Nur hält man sich immer<br />

weniger daran. Natürlich kann man<br />

immer noch mehr Regeln aufstellen, aber<br />

das bringt in diesem Fall nichts. Letztlich<br />

gibt es nur eines: Der Arbeitnehmer sucht<br />

sich den Arbeitgeber aus, der ihm guttut.<br />

Den meisten Leuten löscht es total ab,<br />

wenn sie von den Ferien zurückkommen<br />

und 300 E-Mails lesen müssen.<br />

Wer sagt denn, dass man die alle am<br />

ersten Tag abarbeiten muss? Man kann<br />

das doch auch steuern. Ich kann ja in meiner<br />

Abwesenheitsmeldung schon sagen,<br />

dass ich mich im Laufe von zwei Wochen<br />

nach der Rückkehr wieder melde. Dann<br />

kann ich ohne schlechtes Gewissen jeden<br />

Tag 20 Mails abarbeiten.<br />

Sind die Arbeitnehmenden noch zu<br />

wenig geübt im Umgang mit den neuen<br />

Technologien?<br />

Sie sind sich noch viel zu wenig bewusst,<br />

wie sich Arbeit und Freizeit vermischen.<br />

Die Bereitschaft, Grenzen zu ziehen<br />

zwischen Arbeit und Freizeit, ist nur<br />

wenig ausgeprägt.<br />

Müssten die Arbeitgeber von ihren Angestellten<br />

mehr Zurückhaltung verlangen?<br />

Das Problem liegt ganz sicher nicht<br />

nur beim Arbeitgeber, sondern zu einem<br />

grossen Teil bei den Arbeitnehmenden<br />

«Der Arbeitnehmer sucht sich den Arbeitgeber<br />

aus, der ihm guttut.»<br />

selbst. Das hat viel mit Narzissmus und<br />

Status zu tun. Je mehr Mails ich bekomme,<br />

desto wichtiger bin ich. Je länger ich in<br />

den Feierabend hinein arbeite, desto unentbehrlicher<br />

bin ich. Solche Konstrukte<br />

fallen dann bös in sich zusammen, wenn<br />

so jemand die Kündigung bekommt und<br />

miterlebt, wie er eben doch sehr wohl ersetzbar<br />

ist.<br />

Gibt es Unternehmen, welche das Ausbrennen<br />

der Leute einkalkulieren?<br />

Mir haben schon Konzernleitungsmitglieder<br />

gesagt, dass sie es in Kauf neh­<br />

15


16<br />

Monatsinterview<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

men, wenn ihre Angestellten nach zehn<br />

Jahren ausgepowert sind. Aber daneben<br />

gibt es auch die, die eine nachhaltige Zusammenarbeit<br />

anstreben.<br />

Welche Nebenwirkungen hat die ständige<br />

Erreichbarkeit?<br />

Sie ist ein Mosaikstein in der ständig<br />

zunehmenden Belastung. Dadurch kann<br />

eine ganze Stress­Kaskade losgetreten<br />

werden mit Schlafstörungen als erstes<br />

Indiz, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit,<br />

sozialem Rückzug, Herzrhythmus­Störungen,Schulter­Nackenproblemen,<br />

Magen­Darm­Beschwerden und so<br />

weiter. Man darf das Handy aber auch<br />

nicht verteufeln. Sehr viele Menschen<br />

können problemlos damit umgehen.<br />

Ganz allgemein: Wird den Angestellten<br />

heute nicht zu viel Verantwortung für<br />

den Geschäftserfolg aufgebürdet?<br />

Definitiv. Klassisch ist in diesem Zusammenhang<br />

die Arbeitszeitkontrolle.<br />

Sie wird zunehmend an die Arbeitnehmer<br />

delegiert. In einer Untersuchung hat man<br />

herausgefunden, dass Schichtarbeiter die<br />

beste Work­Life­Balance haben, weil sie<br />

ihren Arbeitsplatz zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt räumen müssen. Am schlechtesten<br />

haben gut ausgebildete Angestellte<br />

abgeschnitten, die selber entscheiden<br />

können, ob sie Überzeit machen wollen<br />

oder nicht.<br />

Gleichsam als Gegenpol zu den steigenden<br />

Anforderungen wird heute viel von<br />

Entschleunigung gesprochen. Findet<br />

man solche Tendenzen in der Arbeitswelt,<br />

oder gehört das in den Freizeitbereich?<br />

In der Arbeitswelt geht es primär um<br />

Produktivitätssteigerung. Dieses Primat<br />

und Entschleunigung beissen sich definitiv.<br />

Und wenn Sie das Freizeitverhalten<br />

der Menschen anschauen, kommen Sie<br />

zum Schluss, dass die meisten auch dort<br />

be­ statt entschleunigen. So gehen sie beispielsweise<br />

nicht einfach gemütlich eine<br />

Stunde joggen, sondern wollen sich auch<br />

dort immer mehr steigern. Anstatt dass<br />

man am Abend mal sagt, jetzt gehe ich in<br />

die Badewanne und dann früh ins Bett,<br />

macht man nachts um elf noch mit Freunden<br />

ab und steht dann am nächsten Morgen<br />

doch wieder früh auf. Wir verhalten<br />

uns schon recht unvernünftig.<br />

Müsste man die Arbeit entschleunigen?<br />

Oft kommt man am Schluss tatsächlich<br />

schneller vorwärts, wenn man die<br />

Dinge langsam angeht. Es gibt eine Untersuchung,<br />

in der zwei Gruppen in einem<br />

Produktionsbetrieb arbeiteten. Die erste<br />

arbeitete am Morgen und am Nachmittag<br />

jeweils vier Stunden durch, die andere<br />

machte nach jeder Stunde fünf Minuten<br />

Pause. Bis am Mittag produzierte die<br />

«In einer Untersuchung hat man herausgefunden,<br />

dass Schichtarbeiter die beste Work-Life-Balance<br />

haben, weil sie ihren Arbeitsplatz zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt räumen müssen.»<br />

Gruppe ohne Pause die grösseren Stückzahlen,<br />

doch am Abend hatte die Gruppe<br />

mit Pausen die höhere Produktivität. Das<br />

heisst: Wenn wir erholt sind, sind wir sogar<br />

produktiver, als wenn wir uns keine<br />

Pause gönnen. Das ist in Berufen, in denen<br />

man vor allem mit dem Kopf arbeitet,<br />

nicht anders.<br />

Wenn Sie der Arbeitswelt eine Diagnose<br />

stellen müssten: Wie würde diese lauten?<br />

Wir haben zu viele Sprinter und zu<br />

wenige Marathonläufer. Zu viel Angst vor<br />

Arbeitsplatzverlust und vor Führungspersonen.<br />

Zu viel Opferhaltung und zu wenig<br />

Täterverhalten.<br />

Was heisst das?<br />

Viele Menschen fühlen sich enorm<br />

unter Druck und denken, man erwarte<br />

von ihnen, dass sie jederzeit das Handy<br />

abnehmen und die Mails sofort beantworten.<br />

Aber ist das tatsächlich so? Das ist<br />

das Opferverhalten, anstatt mal zu sagen:<br />

Nein, ich bin jetzt nicht erreichbar.<br />

Das setzt Selbstbewusstsein voraus.<br />

Es geht meistens ums Selbstwertgefühl.<br />

Ich staune manchmal, wie die Menschen<br />

auf Belastungen reagieren. Ich<br />

hatte letzthin eine Patientin, die enorm<br />

unter einer Mobbing­Situation gelitten<br />

hat. Da habe ich sie gefragt, warum sie<br />

nicht kündige, und sie sagte mir, daran<br />

habe sie noch gar nicht gedacht. So reagieren<br />

viele Menschen: Sie halten lieber<br />

etwas aus und leiden darunter als zu versuchen,<br />

etwas zu ändern.<br />

Ist das nicht verständlich in der gegenwärtigen<br />

Arbeitsmarktsituation?<br />

Doch, aber am Mobbing kaputtzugehen,<br />

ist doch viel schlimmer. Das Bewusstsein,<br />

dass sie nicht in Fesseln sind,<br />

sondern ihr Leben selber in die Hand<br />

nehmen müssen, gegebenenfalls mit einer<br />

Kündigung, fehlt vielen Menschen.<br />

Welche Eigenschaften brauchen die<br />

Arbeitnehmenden ausserdem, um in der<br />

heutigen Arbeitswelt bestehen zu können?<br />

Eine gute Ausbildung und die Bereitschaft,<br />

sich permanent weiterzubilden.<br />

Das ist ganz zentral. Dann die Fähigkeit,<br />

sich selber ehrlich und richtig einzuschätzen<br />

und die eigenen Grenzen auch zu<br />

kommunizieren. Ausserdem braucht es<br />

Veränderungsbereitschaft. Die Arbeitswelt<br />

ändert sich so schnell, dass man abgehängt<br />

wird, wenn man stehen bleiben will.<br />

Wegen des demografischen Wandels werden<br />

die Belegschaften künftig älter. Sind<br />

die Unternehmen darauf vorbereitet?<br />

Nicht alle, aber die grossen Unternehmen<br />

machen sich viele Gedanken darüber.<br />

Sie wissen, dass sich das Durchschnittsalter<br />

in ihren Betrieben in den nächsten<br />

zehn Jahren massiv erhöhen wird.<br />

Wo sollen Unternehmen ansetzen?<br />

Zunächst geht es um Führungsausbildung.<br />

Es gibt eine spannende Studie aus<br />

Finnland, die sagt: Wenn man nichts für<br />

ältere Mitarbeitende tut, dann sinkt ihre<br />

Leistungsfähigkeit. Wenn man ihnen in<br />

den Bereichen Ergonomie oder Arbeitsorganisation<br />

hilft, sinkt sie zwar immer<br />

noch, aber deutlich weniger. Aber wenn<br />

man Führungsschulungen macht und die<br />

Führungskräfte wegbringt von diesem<br />

Defizitmodell gegenüber dem Alter, können<br />

ältere Mitarbeitende ihre Leistungsfähigkeit<br />

sehr lange hoch halten.<br />

Was heisst das für die Führungskräfte?<br />

Sie müssen grosse psychologische<br />

Kompetenzen haben. Eine Führungsper­<br />

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son heute muss die Mitarbeitenden motivieren<br />

und mitreissen können und ihnen<br />

anderseits aber auch Handlungsspielraum<br />

geben. Wir brauchen heute ganz andere<br />

Führungskräfte als noch vor ein paar<br />

Jahrzehnten.<br />

Und wo erhalten die Führungskräfte ihr<br />

Know-how?<br />

Letztlich ist die Firmenleitung dafür<br />

verantwortlich. Der Fisch stinkt immer<br />

zuerst am Kopf. Wenn man eine menschenverachtende<br />

Leitung in einem Betrieb<br />

hat, wird sich dort eine menschenverachtende<br />

Kultur breitmachen. Wir beraten<br />

hier ja verschiedene Unternehmen,<br />

und wir sehen, dass Unternehmen mit<br />

einer unterstützenden, wertschätzenden<br />

Kultur zehnmal weniger Burn­out­Fälle<br />

produzieren als extrem kontrollierende<br />

Unternehmen. Aber so ein Kulturwandel<br />

muss von ganz oben getragen werden,<br />

sonst funktioniert das nicht.<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Ist Gesundheitsförderung im Betrieb eine<br />

Konjunkturfrage?<br />

Wenn ich mit 2005 vergleiche, dann<br />

stelle ich einen Rückgang fest. Aber die<br />

Bereitschaft und das Bewusstsein sind<br />

generell am Steigen. Gegenüber den<br />

90er­Jahren wurden in diesem Bereich<br />

enorme Fortschritte erzielt. Im Moment<br />

haben wir viele Anfragen wegen Gesundheitsförderungskonzepten.<br />

Ich bin<br />

überzeugt, dass das Interesse wieder zunimmt.<br />

Was wollen die Unternehmen?<br />

Am Anfang stellen sich das viele Unternehmen<br />

ganz einfach vor und richten<br />

ihre Erwartungen hauptsächlich an die<br />

Angestellten: Sie sollen Sport treiben, sich<br />

entspannen und so weiter. Aber Nachhaltigkeit<br />

bekommt man erst, wenn man<br />

auch bereit ist, die Verhältnisse im Betrieb<br />

anzuschauen, sprich die Führungskultur.<br />

Es geht dabei um Themen wie<br />

Grosse Stücke<br />

bewegen? Auch<br />

das ist Logistik.<br />

Wertschätzung und Respekt: Leadership<br />

statt bloss Management.<br />

Wie reagieren die Führungskräfte auf solche<br />

Themen?<br />

Ganz unterschiedlich. Es gibt Führungskräfte,<br />

die eigene Fehler lieber ausblenden<br />

oder sich schlicht nicht für die<br />

Befindlichkeit ihres Personals interessieren.<br />

Aber es gibt auch sehr viele, die bereit<br />

sind, etwas an sich und den Strukturen in<br />

ihrem Unternehmen zu ändern.<br />

Ingo Boltshauser ist Context-Redaktor.<br />

ingo.boltshauser@kvschweiz.ch<br />

Therese Jäggi ist Context-Redaktorin.<br />

therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />

Reto Schlatter ist Fotograf im Zürcher Presseladen.<br />

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18<br />

Dossier <strong>Grossraumbüro</strong><br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Grosses Büro –<br />

grosse Probleme<br />

<strong>Grossraumbüro</strong>s haben einen schweren Stand. Die kritischen<br />

Stimmen überwiegen. Dennoch setzen Arbeitgeber auf diese<br />

Büroform, aber auch auf neue Einrichtungskonzepte.<br />

« Fenster dauernd offen, Zugluft, Lärm,<br />

Geläuf, Raucher ausser in der Pause<br />

mehrmals im Raucherraum, Mobbing,<br />

kein zuständiger Chef zur Problemlösung.<br />

Hat überhaupt nicht funktioniert.» So beschreibt<br />

Fredy Wymann ein neues <strong>Grossraumbüro</strong><br />

für 40 Leute bei einer Telecomfirma.<br />

Mit seinem Kommentar steht er nicht<br />

allein im Internet. Jeder Bericht zum Thema<br />

<strong>Grossraumbüro</strong> löst viele Reaktionen aus.<br />

Seit diesem Frühjahr, als eine <strong>Schweiz</strong>erische<br />

Befragung in Büros, durchgeführt<br />

vom Staatssekretariat für Wirtschaft<br />

(Seco) und der Hochschule Luzern veröffentlicht<br />

worden ist, häufen sich die Beiträge<br />

in den Medien. Die Schlagzeilen<br />

sind meist negativ.<br />

Sie widerspiegeln aber die Studienergebnisse.<br />

Um die Befindlichkeit der 1230<br />

befragten Personen steht es offensichtlich<br />

nicht allzu gut. Die Studie des Seco hat<br />

gezeigt, dass Arbeitnehmende in einem<br />

<strong>Grossraumbüro</strong> nicht nur häufiger unzufrieden<br />

sind, sondern auch weniger produktiv<br />

und öfter krank, als jene, denen ein<br />

kleines Büro zur Verfügung steht (siehe<br />

Von Andrea Mašek<br />

Seite 21). Zum gleichen Ergebnis kamen<br />

schon internationale Studien.<br />

Die Online­Kommentare vermitteln<br />

dasselbe Bild. Hier wagen es die <strong>Schweiz</strong>er/innen<br />

auch, sich lauthals und teils<br />

recht harsch zu äussern. Es herrscht im<br />

Internet eben eine gewisse Schein­Anonymität.<br />

Lärm und Angst<br />

Gabriela Lüthi kommentiert, sie könne als<br />

Ex­Mitarbeiterin einer Grossbank sämtliche<br />

Ergebnisse der Seco­Studie bestätigen:<br />

«Null Privatsphäre, ständige Bespitzelung,<br />

vergiftetes Klima aufgrund diverser Belastungen<br />

wie Lärm, Temperaturempfindlichkeiten<br />

und brennenden Augen.»<br />

Context weiss von ähnlichen Erfahrungen,<br />

die Jörg Ochsenbein in einem Ausbildungszentrum<br />

von Banken gemacht<br />

hat: «Es gab weder Trennwände noch<br />

Räume, wohin man sich für ein privates<br />

Telefongespräch oder eine Sitzung hätte<br />

zurückziehen können.» Alle hätten alles<br />

mitbekommen, Privatsphäre – auch nur<br />

mal zwischendurch – habe es nicht gegeben.<br />

Für Jörg Ochsenbein, der vorher in<br />

einem Zweierbüro arbeitete, war das ein<br />

Schock. Unangenehm waren zudem die<br />

ständigen Diskussionen, ob man das<br />

Fenster öffnen bzw. schliessen solle. Den<br />

einen war es zu kalt, den anderen zu<br />

warm. «Am Abend war man ganz einfach<br />

froh, wenn man hinaus konnte.» Diese<br />

Bürosituation habe sich nicht eben motivierend<br />

ausgewirkt, so sein Fazit.<br />

Andrea Ruckstuhl, der heute in einem<br />

«kleinen <strong>Grossraumbüro</strong>» mit fünf Arbeitsplätzen<br />

tätig ist, bestätigt gegenüber Context,<br />

dass sein persönlicher Output am<br />

Ende des Tages geringer ist als vorher, als<br />

er in einem Einzelbüro untergebracht war.<br />

Dies wirke sich nicht eben positiv auf<br />

seine Arbeitszufriedenheit aus. Er erinnert<br />

sich zurück an seinen Einsatz in einem<br />

<strong>Grossraumbüro</strong> mit 120 Leuten: «Das fand<br />

ich schrecklich.»<br />

Er sagt weiter, er habe es einfach nie<br />

geschafft, die Antennen so abzuschalten,<br />

dass er nicht dauernd alles mitbekommen<br />

Ist getrenntes Leid in den USA nur halbes<br />

Leid? Bei Hilti in Tusla, Oklahoma.


context 9 – <strong>2010</strong><br />

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20<br />

Dossier <strong>Grossraumbüro</strong><br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Das <strong>Grossraumbüro</strong> wird zur Arbeitsloft und erhält wieder Industriecharakter (Beispiel aus dem Best Office Award 2006).<br />

habe, was rund um ihn herum passierte.<br />

Das bestätigt Sandra Studers Eindruck.<br />

Sie berichtet, sie habe während der Arbeit<br />

im <strong>Grossraumbüro</strong> ständig das Gefühl<br />

gehabt, beobachtet zu werden und «am<br />

Schluss hatte ich sogar Hemmungen, das<br />

Telefon entgegen zu nehmen aus ungeklärter<br />

Angst, ich könnte etwas Falsches<br />

sagen, was direkt zum Chef gehen<br />

würde.»<br />

Soraya Moana stellt in ihrem Kommentar<br />

fest, seit ihr Mann im <strong>Grossraumbüro</strong><br />

arbeite, leide er unter Rückenproblemen<br />

und sei am Abend viel müder und<br />

gereizter als vorher. Peter Schwehr von<br />

der Hochschule Luzern sagte in der NZZ:<br />

«Büroplanung ist wie ein Medikament; sie<br />

wird zu einem guten Teil verschrieben –<br />

Nebenwirkungen inklusive.» Ganz klar<br />

sind hier die Seco­Studienergebnisse: Bei<br />

Arbeitnehmenden in <strong>Grossraumbüro</strong>s<br />

treten vermehrt gesundheitliche Symptome<br />

auf.<br />

Viel Platz, gleiche Probleme<br />

Natürlich wissen die Arbeitgeber von all<br />

diesen Befindlichkeiten. Trotzdem erlebt<br />

das <strong>Grossraumbüro</strong> eine Renaissance –<br />

einfach unter anderen Namen, da der alte<br />

mit (zu) vielen negativen Eindrücken behaftet<br />

ist. Die Architekten nennen sie Arbeitslofts,<br />

Gemeinschaftsarbeitsräume<br />

oder «open spaces». Zu finden sind diese<br />

unter anderem beim Möbelhersteller Vitra,<br />

bei der Credit Suisse, bei Swisscom<br />

oder in der Zürcher Flughafenverwaltung<br />

Unique One, die an eine umgenutzte Industriehalle<br />

erinnert.<br />

Aus der Seco­Studie geht hervor, dass<br />

mehr als 70 Prozent der <strong>Schweiz</strong>er Angestellten<br />

kein Büro mehr für sich haben,<br />

sondern im Gruppen­ oder <strong>Grossraumbüro</strong><br />

arbeiten. Vielerorts sitzt sogar der<br />

Chef im gleichen Boot. Die Baukosten pro<br />

Arbeitsplatz in diesen neuen Bürowelten<br />

sind halb so hoch wie in «konventionellen»<br />

Bürobauten.<br />

Das <strong>Schweiz</strong>er Arbeitsgesetz überlässt<br />

es den Arbeitgeber/innen, wie viel Platz sie<br />

ihren Mitarbeitenden gewähren. Immerhin<br />

besagt die schweizerische Gesundheitsvorsorge­Verordnung,<br />

dass jeder Beschäftigte<br />

12m³ Luftraum an seinem<br />

Arbeitsplatz haben muss. Die Seco­Studie<br />

zeigt auf, dass rund der Hälfte des Büropersonals<br />

kein Raum für spontane Besprechungen<br />

zur Verfügung steht, und auch<br />

Rückzugsmöglichkeiten, um anspruchsvolle<br />

oder vertrauliche Arbeiten erledigen<br />

zu können, kennt nur eine Minderheit.<br />

Pharmariese Novartis probiert auf<br />

seinem Campus­Gelände in Basel das sogenannte<br />

Multi­Space­Konzept aus: Der<br />

grosse Büroraum ist ansprechend gestaltet,<br />

offeriert genügend Platz für die Mitarbeitenden,<br />

denen offene Pausen­ und<br />

Besprechungszonen, buchbare Sitzungszimmer<br />

sowie frei verfügbare Kleinräume<br />

für vertrauliche Gespräche zur Verfügung<br />

weiter auf Seite 22


Mehr belastet, aber mehr Spass<br />

Studien zeigen, dass Mitarbeitende in <strong>Grossraumbüro</strong>s mehr Belastungen ertragen<br />

müssen, als jene in kleinräumigen Büros. Es gibt aber auch überraschende Resultate.<br />

Der Lärm ist im <strong>Grossraumbüro</strong> das<br />

grösste aller Übel. Allerdings beklagen<br />

sich auch Mitarbeitende in Kleinbüros<br />

über Lärm. Dieser nimmt dort ebenfalls<br />

ein mittleres bis (zu) starkes Ausmass<br />

an. In beiden Bürotypen werden als<br />

schlimmste Lärmquellen Gespräche und<br />

Telefonate genannt. An dritter Stelle folgt<br />

das Klingeln des Telefons.<br />

Dies ist ein Ergebnis einer Studie über<br />

die Belastungen und das Wohlbefinden<br />

von Menschen in unterschiedlichen Büroformen.<br />

Als Autor/innen zeichnen Lukas<br />

Windlinger und Nina Zäch von der Hochschule<br />

Wädenswil. Sie befragten im Jahr<br />

2007 Sachbearbeiter/innen und Controller/<br />

innen in Grossfirmen im Finanzsektor.<br />

Die Studie zeigt, dass die Belastungen<br />

durch Lärm in <strong>Grossraumbüro</strong>s grösser<br />

sind. Damit bewahrheiten sich Hypothesen<br />

aus früheren Studien: Je mehr Personen<br />

im gleichen Raum arbeiten, desto höher<br />

ist der Lärmpegel und desto mehr<br />

leiden die Menschen.<br />

Konzentration gestört<br />

Nicht nur die Umgebungsbelastungen<br />

sind im grossen Büro signifikant höher<br />

als im kleinen, auch die Arbeitsunterbrechungen.<br />

<strong>Grossraumbüro</strong>s eignen sich<br />

nicht für konzentriertes Arbeiten, sei es<br />

als Einzelner oder im Team.<br />

In ihrer Studie belegen Windlinger<br />

und Zäch: Je komplexer eine Aufgabe ist,<br />

desto weniger geräuschbedingte Belastung<br />

verträgt der Mensch. Je mehr Informationen<br />

im «Lärm» enthalten sind,<br />

desto weniger kann man sich konzentrieren<br />

und desto höher ist die Fehlerquote.<br />

Hintergrundsprechen wirkt sich störend<br />

auf mentale Arbeitsleistungen aus, die<br />

das sprachliche Arbeitsgedächtnis beanspruchen.<br />

Offenbar gewöhnt man sich<br />

auch nie daran, genauso wenig wie ans<br />

Klingeln des Telefons.<br />

Je lärmiger das Büro, desto unprofitabler<br />

also das Verhältnis zwischen Aufwand<br />

und Ertrag. Zudem offenbaren internationale<br />

Untersuchungen, dass hoch<br />

komplexe Aufgaben bei zu belastendem<br />

Lärm oft unvollständig gelassen oder gar<br />

abgebrochen werden. Andererseits sind<br />

Gespräche für die Teamarbeit im Allge­<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

meinen wichtig. Sie bilden eine wichtige<br />

Quelle an Informationen. Im <strong>Grossraumbüro</strong><br />

erweist sich zudem die leichte Zugänglichkeit<br />

der Kolleg/innen als Vorteil.<br />

Wohlbefinden ungestört<br />

Betreffend Temperatur, Klimaanlage und<br />

Beleuchtung äussern Mitarbeitende beider<br />

Bürotypen gleich heftige Kritik. Auffallend<br />

ist, dass die einzelnen Kritikpunkte<br />

in beiden Arten von Büros in der<br />

gleichen Reihenfolge genannt werden:<br />

Nach dem Lärm ist die unangenehme<br />

Temperatur die zweitgrösste Belastung.<br />

Es folgt die Klimaanlage und als viertes<br />

die schlechte Beleuchtung.<br />

Auf das Wohlbefinden scheint dies alles<br />

keinen Einfluss zu haben. Die Wädenswiler<br />

Studie hat in dieser Hinsicht<br />

auch keine Unterschiede zwischen den<br />

Bürotypen gefunden. Überraschend auch<br />

Folgendes: Im <strong>Grossraumbüro</strong> haben die<br />

Mitarbeitenden mehr Ideen, mehr Erfolg<br />

und mehr Spass an der Arbeit. Es gibt dort<br />

mehr Abwechslung und die angenehmeren<br />

sozialen Kontakte als in den kleinen<br />

Büros. Ob das soziale Klima im <strong>Grossraumbüro</strong><br />

deshalb besser ist? Die Studienresultate<br />

sind nicht eindeutig.<br />

Gesundheitliche Probleme<br />

Klarheit bringt die Studie über den Gruppenzusammenhalt,<br />

der von Arbeitgebern<br />

oft als Begründung für die Einrichtung<br />

von <strong>Grossraumbüro</strong>s genannt wird. Er<br />

unterscheidet sich in den beiden Bürotypen<br />

nicht wesentlich – aber wenn, dann<br />

ist er im <strong>Grossraumbüro</strong> kleiner. Windlinger<br />

und Zäch verweisen auf frühere<br />

Umfragen, in denen Angestellte betonten,<br />

es habe sich im <strong>Grossraumbüro</strong> kein besserer<br />

Teamgeist entwickelt. Im Gegenteil:<br />

Man rede weniger miteinander und gehe<br />

sich mehr auf die Nerven.<br />

In ihrer neusten Studie zur Arbeitssituation<br />

in Büros ziehen das Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft Seco und die Hochschule<br />

Luzern ähnliche Schlüsse. In<br />

Bezug auf Umgebungsfaktoren kommen<br />

kleine Büros besser weg – abgesehen von<br />

der Temperatur, die im Kleinbüro als zu<br />

hoch, im <strong>Grossraumbüro</strong> als zu niedrig<br />

empfunden wird.<br />

Interessant ist der gesundheitliche Aspekt:<br />

Angestellte in <strong>Grossraumbüro</strong>s leiden<br />

häufiger unter gereizten, brennenden<br />

oder juckenden Augen, Kopfschmerzen<br />

und Müdigkeit. Allerdings hat die Lüftung,<br />

ob natürlich oder mechanisch, darauf<br />

keinen Einfluss.<br />

Welches die Ursachen für die Symptome<br />

sind, geht nicht aus der Studie hervor.<br />

Frühere Untersuchungen haben aber<br />

gezeigt, dass Belastungen den Stresspegel<br />

erhöhen. Er kann im <strong>Grossraumbüro</strong> bis<br />

zu 50 Prozent höher sein als im kleinen<br />

Büro. Bekanntlich ist Stress ein indirekter<br />

Auslöser für gesundheitliche Probleme.<br />

Das Seco hat denn auch vermehrte krankheitsbedingte<br />

Absenzen in <strong>Grossraumbüro</strong>s<br />

festgestellt. ajm<br />

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22<br />

Dossier <strong>Grossraumbüro</strong><br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

stehen. Auch Kadermitglieder haben<br />

keine eigenen Büros mehr, damit verkürzen<br />

sich die Wege zwischen Angestellten<br />

und Management. Neuste Techniken und<br />

natürliches Licht sollen das ihrige zu einer<br />

angenehmeren Arbeitsatmosphäre<br />

beitragen. Erste Erfahrungen wurden bereits<br />

gesammelt: Die Befürchtungen wegen<br />

zu viel Ablenkung haben sich zum<br />

Teil bewahrheitet, wie die NZZ Online<br />

festhält.<br />

Es wird anders kommuniziert<br />

Es gilt, sich zusammenzuraufen. Teamgeist<br />

ist beim Arbeiten im Büro genauso<br />

gefragt wie bei der Arbeit an und für sich.<br />

Darauf bauen modernste Büroeinrich­<br />

GESCHICHTE DES GROSSRAUMBÜROS<br />

Schon im 6. Jahrhundert, im altpersischen<br />

Reich, soll es <strong>Grossraumbüro</strong>s gegeben<br />

haben. Auch die klösterlichen<br />

Schreibsäle waren eigentlich nichts anderes.<br />

Trotzdem wird die Erfindung des<br />

offenen Büroraums auf Anfang des<br />

20. Jahrhunderts datiert.<br />

Die Idee kommt aus den USA. Bis um<br />

1900 bestanden die Verwaltungen der<br />

grossen Industriebetriebe aus wenigen<br />

Männern. Auf hundert Industriearbeiter<br />

kamen zwei oder drei Bürokräfte, die in<br />

einem kleinen Raum die Buchhaltung,<br />

das Kassenwesen und die Korrespondenz<br />

erledigten.<br />

Als die Unternehmen grösser wurden,<br />

nahm die Verwaltungsarbeit jedoch zu,<br />

ebenso die Zahl der Büroangestellten.<br />

Der Dienstleistungssektor im Allgemeinen<br />

wuchs – aufgrund des Strukturwandels<br />

von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft;<br />

Banken, Versicherungen<br />

und öffentliche Verwaltungen<br />

hatten einen steigenden Bedarf an Bürofachkräften.<br />

Organisiert wurde die neue Arbeitswelt<br />

aber nach dem Modell der altbekannten<br />

industriellen Fliessbandwelt: Rationalisierung<br />

und Mechanisierung waren die<br />

Stichworte. Die Verwaltungsangestellten<br />

wurden übersichtlich in Reih und<br />

Glied gesetzt, in Räumlichkeiten, die wie<br />

Fabrikhallen gebaut waren. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg waren es wieder die<br />

USA, die einen neuen Trend setzten: Sie<br />

stellten Zellen ins <strong>Grossraumbüro</strong>, die<br />

berühmt-berüchtigten cubicles. Abgesehen<br />

von Grossbritannien taten sich die<br />

tungskonzepte: Sie sollen ideale Voraussetzungen<br />

für die Anforderungen moderner<br />

Teamarbeitsprozesse kreieren, ohne<br />

dabei aber die Bedürfnisse des Einzelnen<br />

aus den Augen zur verlieren. Deshalb<br />

etwa nennt der Möbeldesigner Vitra sein<br />

aktuelles Konzept «Net’n’Nest»: Das Vernetzen,<br />

«Netting», ist wichtig, aber auch<br />

der Rückzug für konzentriertes Arbeiten<br />

ins Nest. So gibt es Arbeitstische, Sofas,<br />

abgeschottete Nischen und Bereiche mit<br />

Café­Atmosphäre.<br />

Ob solche Konzepte Teamgeist und<br />

Kommunikation tatsächlich fördern, ist<br />

umstritten. Organisations­ und Personal­<br />

Experte Norbert Thom sagte gegenüber<br />

der Handelszeitung: «Das ist ein faden­<br />

europäischen Länder schwer mit dem<br />

Konzept des <strong>Grossraumbüro</strong>s. Sie besassen<br />

auch nicht Unternehmen von amerikanischem<br />

Ausmass. In Deutschland<br />

wurde Ende der 1950er-Jahre die «Bürolandschaft»<br />

geschaffen, die bald auch<br />

international angesehen war: Sie bewegte<br />

sich weg von den starren Strukturen<br />

hin zu einer abwechslungsreichen,<br />

«humaneren» Organisation des Büros.<br />

Die Gestaltung der Arbeitsplätze wurde<br />

aus den Arbeitsabläufen und den Bedürfnissen<br />

der Angestellten abgeleitet.<br />

Trennwände, Pflanzen, Teppichböden<br />

und Akustikdecken sollten das Arbeitsklima<br />

verbessern.<br />

Der Boom dieser Art von <strong>Grossraumbüro</strong><br />

dauerte bis Ende der 1970er-Jahre. Mit<br />

dem Aufkommen der Computer hielten<br />

Stellwände Einzug und die Idee des offenen<br />

Büros ging wieder etwas verloren.<br />

Gleichzeitig nahm das Unbehagen zu, in<br />

einem <strong>Grossraumbüro</strong> arbeiten zu müssen.<br />

Mit der neuen Autonomie, die Arbeitgeber<br />

ihren Angestellten zugestanden,<br />

wurden diese selbstbewusster und wagten,<br />

Kritik an der Arbeitsumgebung zu<br />

äus sern.<br />

Bis heute hat das <strong>Grossraumbüro</strong> seinen<br />

schlechten Ruf behalten – der von internationalen<br />

Studien zur Befindlichkeit<br />

von Angestellten über die Jahre bestätigt<br />

worden ist. Dennoch wird seit einigen<br />

Jahren wieder auf industrieartige offene<br />

Arbeitsstrukturen gesetzt, sogenannte<br />

«open spaces». In der <strong>Schweiz</strong> entstehen<br />

sogar wieder Arbeitslofts nach alter amerikanischer<br />

Art. ajm<br />

scheiniges Argument. <strong>Grossraumbüro</strong>s<br />

finden sich auch dort, wo der Fachaustausch<br />

nichts zur Sache tut.»<br />

Beispiele aus der Praxis zeigen, dass<br />

der gewünschte Austausch nicht überall<br />

klappt. Andrea Ruckstuhls Bürokolleg/<br />

innen loben, dank der räumlichen Nähe<br />

sei der Austausch erfreulich unkompliziert.<br />

Sie stellen aber fest, dass sie – beispielsweise<br />

um einen mehrseitigen Bericht<br />

zu lesen – im Büro deutlich länger<br />

brauchen als zu Hause. Sie arbeiten deshalb<br />

mehrheitlich mit Kopfhörern und<br />

Musik im Ohr. Wobei auch das kontraproduktiv<br />

für die Produktivität sein kann,<br />

wie Arbeitsmediziner Andreas Martens<br />

sagt (siehe Interview S. 25).<br />

Peter Henseler meint gegenüber Context,<br />

bei gleichen oder ähnlichen Tätigkeiten<br />

ist für ihn die enge Form der<br />

Zusammenarbeit wichtig. Es gebe viele<br />

Absprachen untereinander und bei Abwesenheiten<br />

oder Stellvertretungen wisse<br />

jeder über die Projekte der Kolleg/innen<br />

Bescheid. «Der stete gegenseitige Austausch<br />

über die aktuellen Projekte – oft<br />

auch nur beim Mithören eines Anrufs –<br />

hat letztlich auch einen nicht zu unterschätzenden<br />

Synergieeffekt.»<br />

Dennoch hat Peter Henseler festgestellt,<br />

dass «die Kommunikation völlig<br />

anders verläuft». Personen, die ins grosse<br />

Büro kommen, verhalten sich anders als<br />

früher beim Betreten von Kleinbüros:<br />

Damals habe man – bevor man zum Geschäftlichen<br />

kam – eher mal gefragt, wie<br />

es gehe oder je nachdem auch einmal<br />

einen Spruch gemacht. «Heute kommt<br />

man auf leisen Sohlen, beschränkt sich<br />

auf sein Anliegen, macht nicht länger als<br />

nötig und geht wieder.» Auch die Art, wie<br />

man eine Frage oder ein Problem formuliert,<br />

habe sich verändert – nicht zuletzt<br />

durch die «unfreiwilligen» Zuhörer.<br />

Verlust des Status<br />

Die grösste Herausforderung im Open­<br />

Space­ respektive im Multi­Space­Büro<br />

ist also ebenfalls der Lärm. Innenausstatter<br />

greifen deswegen zu Vorhängen,<br />

Trennwänden und Pflanzen zur Abschottung.<br />

Studien belegen, dass Angestellte<br />

besser auf Pflanzen reagieren als zum<br />

Beispiel auf Farben. Perforierte Möbel<br />

schlucken heute bis zu vierzig Prozent an<br />

Schall. Dennoch sind Headsets im <strong>Grossraumbüro</strong><br />

gang und gäbe.<br />

Aber auch in diesen Büros heisst es:<br />

Spielregeln aufstellen (siehe Tipps für<br />

ein angenehmes Klima, S. 24). Wobei das<br />

klappen kann: Hans Inauen schreibt in


Neueste Technik gepaart mit neuester Einrichtung: Das Fernmeldeamt der Stadt Bern, kurz nach der Eröffnung im Jahr 1937.<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

23


24<br />

Dossier <strong>Grossraumbüro</strong><br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

seinem Online­Kommentar, er habe bei<br />

einem Unternehmen mit exzellenter Unternehmenskultur<br />

in einem <strong>Grossraumbüro</strong><br />

gearbeitet. «Aufgrund dieser Kultur<br />

hatten wir untereinander ein ausgezeichnetes<br />

Verhältnis. Ich habe mich pudelwohl<br />

gefühlt und hatte nie das Bedürfnis<br />

nach einem Einzelbüro.» Auch Sibylle<br />

Weiss meint, solange das Arbeitsklima<br />

stimme und sie einen guten Job habe,<br />

könne sie die Probleme eines <strong>Grossraumbüro</strong>s<br />

locker wegstecken.<br />

TIPPS FÜR EIN ANGENEHMES KLIMA<br />

> Hinterfragen Sie Ihr eigenes Verhalten<br />

und fordern Sie von den Bürokolleg/innen<br />

ein Feedback: Was stört euch an<br />

meinem Verhalten?<br />

> Wenn Sie sich über etwas ärgern, sagen<br />

Sie, was Sie stört. Vermeiden Sie<br />

aber Schuldzuweisungen. Besser sind<br />

Ich-Botschaften wie: «Ich kann mich<br />

schlecht konzentrieren, wenn du…»<br />

> Wer nicht gestört werden möchte, kann<br />

mit Symbolen arbeiten. Ein rotes Fähnchen<br />

auf dem Pult signalisiert: Nicht<br />

jetzt, kommt später wieder.<br />

> Gewöhnen Sie sich daran, mit gedämpfter<br />

Stimme zu sprechen. Wer<br />

Es gibt also auch positive Stimmen.<br />

Die vielen Kritiken kommen laut Arbeitspsycholog/innen<br />

unter anderem daher,<br />

dass jeder Mensch das Bedürfnis hat,<br />

seine Sphäre zu markieren – selbst im<br />

Büro. Der Umzug vom Klein­ ins Grossbüro<br />

geht für viele zudem mit einem Verlust<br />

des Status einher. Deshalb unter anderem<br />

das Beharren, ob bewusst oder<br />

unbewusst, auf individuellen Arbeitsplätzen.<br />

Hier kann das Seco eine erfreuliche<br />

Ankündigung machen: In der Studie<br />

häufig telefoniert, sollte dies mit einem<br />

Headset tun, dann spricht man automatisch<br />

leiser.<br />

> Tragen Sie Ohrenpfropfen oder Lärmschutzkopfhörer,<br />

wenn es Ihnen zu<br />

laut wird.<br />

> Besprechungen, die länger als drei Minuten<br />

dauern, sollten in einem separaten<br />

Raum geführt werden. Dasselbe<br />

gilt für lange Telefongespräche.<br />

> Essen Sie nicht am Arbeitsplatz, sondern<br />

nutzen Sie die Pause, um sich zu<br />

entspannen und «auszuklinken».<br />

Quelle: Beobachter<br />

heisst es, die Arbeitnehmenden dürfen<br />

sich dereinst auf individuell einstellbare<br />

Lichtkörper, Temperatur und Belüftung<br />

freuen.<br />

Das dürfte dem Arbeitsklima zugute<br />

kommen. Persönliches ist hingegen beim<br />

Desk­Sharing­Konzept, das in modernen<br />

Arbeitswelten vermehrt eingeführt wird,<br />

wieder fehl am Platz. Pulte zu teilen heisst,<br />

die Mitarbeitenden holen morgens den<br />

kleinen Trolley mit den persönlichen Arbeitsutensilien<br />

aus dem Schrank, rollen<br />

ihn zu jenem Pult, das frei ist, und abends<br />

geht es wieder zurück. Es muss ja ein leerer<br />

Arbeitsplatz hinterlassen werden.<br />

Novartis setzt lieber auf Laptops, mit<br />

denen jeder neue Arbeitsplatz ausgerüstet<br />

ist. Diese kann man an andere Orte<br />

tragen, um dort zu arbeiten, wo es für einen<br />

gerade am besten ist. Ob Laptop oder<br />

Desk­Sharing: Die neuen grossen Büros<br />

wirken so manchmal leer, Plätze bleiben<br />

unbesetzt. Das führt dann zu einer völlig<br />

unerwarteten Kritik. Gabrielle Keuerleber,<br />

Knowledge­Managerin bei Novartis,<br />

sagte gegenüber NZZ­Online: «Wir hören<br />

oft, dass es in den neuen Gebäuden nicht<br />

zu laut, sondern eher zu leise sei.»<br />

Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

Mitarbeit: Therese Jäggi<br />

In der modernen Arbeitswelt müssen Mitarbeitende nicht am Sessel kleben bleiben (Beispiel aus dem Best Office Award 2006).


«Ein bisschen Individualität<br />

muss schon sein»<br />

An die Arbeit im <strong>Grossraumbüro</strong> kann man sich gewöhnen, meint Andreas<br />

Martens, und für Probleme gibt es immer mehr wirksame Gegenmassnahmen.<br />

Interview Therese Jäggi<br />

Context: Welches sind die schlimmsten<br />

Störfaktoren im <strong>Grossraumbüro</strong>?<br />

Andreas Martens: Es geht im Wesentlichen<br />

um drei Dinge: Zum einen um störende<br />

oder ablenkende Geräusche. Man<br />

bekommt mit, was die Kollegen in der<br />

Umgebung reden. Wenn man am gleichen<br />

Projekt arbeitet, hört man genauer mit, als<br />

wenn sie etwas besprechen, mit dem man<br />

nichts zu tun hat. Ein weiterer Punkt ist<br />

die physische Nähe. Wenn sich Angestellte<br />

auf Augenhöhe direkt vis­à­vis sind,<br />

müssen sie sich schon sehr gut mögen,<br />

dass sie sich von dieser Situation nicht gestresst<br />

fühlen. Und schliesslich geht es<br />

um die Raumtemperatur und in diesem<br />

Zusammenhang um die verschiedenen<br />

Bedürfnisse.<br />

Wie kann man sich abgrenzen?<br />

Es gibt für jedes Problem verschiedene<br />

Möglichkeiten: Trennwände, Akustikdecken<br />

und andere Schallschutzmassnahmen<br />

helfen gegen akustische Störungen,<br />

durch visuelle Schranken lässt sich verhindern,<br />

dass man ständigen Blickkontakt<br />

mit dem Bürokollegen hat, wenn man<br />

über den PC hinausblickt. Bei den Geräuschen<br />

kann man eine künstliche Geräuschkulisse<br />

aktivieren, die das Sprechen<br />

der Kollegen und weitere störende<br />

Geräusche absorbiert. Bezüglich Raumtemperatur<br />

weiss man, dass sich am meisten<br />

Menschen bei 21 Grad wohlfühlen.<br />

Wer trotzdem ständig friert, muss halt<br />

eine Jacke mitnehmen ins Büro.<br />

Viele arbeiten mit Kopfhörern: Das ist<br />

dem viel zitierten Teamgeist wohl nicht<br />

besonders förderlich.<br />

Auf den Teamgeist muss sich das nicht<br />

negativ auswirken, doch ist es bestimmt<br />

nicht angenehm, wenn man sich auf diese<br />

Weise isolieren muss. Ausserdem ist es<br />

erwiesen, dass man mit Musik im Ohr<br />

weniger konzentriert arbeitet.<br />

Wie wirkt sich die Arbeit im <strong>Grossraumbüro</strong><br />

auf die Effizienz aus?<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

So allgemein lässt sich das nicht sagen.<br />

Angestellte, die sich konzentrieren müssen,<br />

sind möglicherweise weniger produktiv.<br />

Das kann aber durch das Ergebnis<br />

der Teamarbeit auch wieder kompensiert<br />

werden. Dann gibt es eine ganze Reihe<br />

von Routinearbeiten, die im <strong>Grossraumbüro</strong><br />

genauso effizient geleistet werden<br />

können wie anderswo.<br />

Das <strong>Grossraumbüro</strong> ist nicht beliebt,<br />

kann man sich daran gewöhnen?<br />

Ja, auf jeden Fall. Von Untersuchungen<br />

wissen wir, dass die gleichen Befragten,<br />

die sich unmittelbar nach einem<br />

Umzug von einem Einzel­ in ein Gruppenbüro<br />

negativ äussern, zwei Jahre später zu<br />

einer positiveren Einschätzung gelangen.<br />

Aber es ist schon so: Wenn die Leute wählen<br />

könnten, würden sie sich fürs Einzelbüro<br />

entscheiden.<br />

Im <strong>Grossraumbüro</strong> gibt es mehr oder<br />

weniger beliebte Plätze. Wer sitzt wo?<br />

Diese Frage sollte im Rahmen eines<br />

fairen und transparenten Prozesses ablaufen<br />

und im Team entschieden werden.<br />

Fensterplätze sind bei uns am begehrtesten.<br />

Die sind mit mehr Prestige verbunden.<br />

In den USA beispielsweise ist es genau umgekehrt,<br />

dort sitzen die wichtigen Leute<br />

im Zentrum.<br />

Welches sind aus Arbeitnehmersicht die<br />

Vorteile?<br />

Man bekommt Vieles mit, ist immer<br />

auf dem Laufenden. Der Mensch ist ein<br />

soziales Wesen. Er interessiert sich dafür,<br />

wer mit wem spricht oder zum wie vielten<br />

Mal der Kollege zum Kaffeeautomat oder<br />

zum Kopierer geht. Die Kehrseite davon<br />

ist nur: dass all diese Dinge genauso gut<br />

auch nerven können.<br />

Wie wichtig ist Privatsphäre am Arbeitsplatz?<br />

Sehr wichtig. Das kommt in Studien<br />

regelmässig zum Ausdruck. Es gibt Tendenzen,<br />

wonach den Mitarbeitenden persönliche<br />

Gegenstände auf oder in der<br />

Umgebung ihres Arbeitsplatzes nicht<br />

zugestanden werden. Dafür gibt es eigentlich<br />

keinen vernünftigen Grund. Ein bisschen<br />

Individualität muss schon sein.<br />

Privatsphäre ist aber auch wichtig in Form<br />

von Rückzugsmöglichkeiten, wo man<br />

zwischendurch allein sein kann.<br />

Wird das Einzelbüro für immer<br />

verschwinden?<br />

Nein, sicher nicht. Auf der Teppichetage<br />

sowieso nicht. Es gibt aber auch<br />

sonst Funktionen, wo ein Einzelbüro Sinn<br />

macht, beispielsweise bei einem Personalleiter.<br />

In welche Richtung geht es?<br />

In Skandinavien ist das Kombibüro im<br />

Trend, das ist eine Kombination von <strong>Grossraumbüro</strong><br />

mit individuellen Rückzugsmöglichkeiten.<br />

Aktuell ist auch das Flexibüro,<br />

welches mit einzelnen Elementen<br />

und Inseln die Organisationsstruktur abbildet<br />

und bei Umstrukturierungen rasch<br />

wieder umgestellt werden kann.<br />

*Andreas Martens ist Ergonom und Geschäftsführer<br />

des AEH Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie<br />

und Hygiene.<br />

25


26<br />

Beruf und Bildung<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Prekäre Stellensituation bei<br />

Lehrabgänger/innen<br />

Ein Drittel aller <strong>KV</strong>-Lehrabgängerinnen und -Lehrabgänger steht nach der Grundausbildung<br />

ohne Job da. Dies ergibt eine repräsentative Umfrage des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Trotz besserer wirtschaftlicher Lage<br />

ist die Situation von Lehrabgängerinnen<br />

und Lehrabgängern auf dem Arbeitsmarkt<br />

weiterhin prekär. Von den<br />

rund 2000 befragten <strong>KV</strong>-Lernenden gaben<br />

zum Zeitpunkt des Qualifikationsverfahrens<br />

im Juli <strong>2010</strong> erst 67 Prozent an,<br />

eine Stelle gefunden zu haben. 28,5 Prozent<br />

stehen ohne Stelle da, 4,5 Prozent absolvieren<br />

ein Praktikum.<br />

Betroffen sind vor allem die Absolventinnen<br />

und Absolventen des B-Profils, von<br />

Auch wenn es noch andere Bücher zur<br />

deutschen Rechtschreibung gibt,<br />

dürfte der Duden nach wie vor in den<br />

meisten Büros zur Standardausrüstung<br />

gehören. Konrad Duden, Direktor<br />

eines Gymnasiums in Hersfeld, hatte<br />

sich am orthografischen Chaos im<br />

noch jungen Deutschen Reich gestört<br />

und deshalb 1872 eine erste Schrift<br />

zur Rechtschreibung mit Regeln und<br />

Wörterverzeichnis zusammengestellt.<br />

Das machte ihn zum Experten, und<br />

sein 1880 veröffentlichtes «Vollständiges<br />

orthographisches Wörterbuch<br />

der deutschen Sprache» gilt als Ur-Duden<br />

mit 27 000 Stichwörtern. Inzwischen<br />

ist die 25. Auflage mit 135 000<br />

Stichwörtern erschienen. Damals wie<br />

heute steht der Duden auf den Sachbuch-Bestsellerlisten.<br />

Und längst gibt<br />

es das Werk auch in elektronischer<br />

Form als CD-ROM sowie seit neustem<br />

auch als App für iPhones, samt akustischer<br />

Aussprachehilfe.<br />

denen nur rund die Hälfte eine Stelle gefunden<br />

hat. Der Unterschied je nach Profil<br />

hat sich gegenüber dem Vorjahr noch<br />

akzentuiert. «Das Frustrationspotenzial<br />

für Abgängerinnen und Abgänger ohne<br />

Anschlusslösung darf nicht unterschätzt<br />

werden, denn die erste Stelle ist ein wichtiger<br />

Schritt in die Selbstständigkeit», sagt<br />

Andrea Ruckstuhl, Leiter Jugend beim<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Branche ist entscheidend<br />

Markante Unterschiede gibt es auch je<br />

nach Ausbildungsbranche. Lernende in<br />

Banken und Versicherungen haben zu 90<br />

Prozent eine feste Anstellung. Beim Handel<br />

hingegen steht nur gut die Hälfte mit einer<br />

Stelle da – eine deutliche Verschlechterung<br />

gegenüber dem Vorjahr. «Hier dürfte<br />

die schwierige Lage der Exportwirtschaft<br />

eine Rolle spielen», nimmt Ruckstuhl an.<br />

Wer zum Zeitpunkt des Lehrabschlusses<br />

(noch) keine Stellenzusage hatte,<br />

nannte in der Umfrage verschiedene<br />

Gründe dafür: Mehr als ein Drittel gab an,<br />

aktiv auf Stellensuche zu sein, aber bisher<br />

nur Absagen erhalten zu haben. Gut ein<br />

Fünftel plant eine weitere Ausbildung,<br />

rund ein Viertel hatte eine Stelle in Aussicht,<br />

aber noch keine Zusage. Wie viele<br />

der Lehrabgänger/innen ohne Stelle in<br />

den ersten Monaten nach Lehrende eine<br />

Anstellung finden, wird sich bei der Auswertung<br />

der zweiten Befragungswelle im<br />

kommenden November zeigen.<br />

Ein Drittel nur befristet<br />

Von all den Lehrabgänger/innen, die bereits<br />

eine neue Stelle gefunden haben, tritt<br />

jede/r Dritte nur ein befristetes Arbeitsverhältnis<br />

an. 65 Prozent haben einen unbefristeten<br />

Arbeitsvertrag, 7 Prozent mehr<br />

als im Vorjahr. Gut die Hälfte aller Befragten<br />

wird von ihren ehemaligen Lehrbetrieben<br />

weiterbeschäftigt, nur gerade rund<br />

14 Prozent finden auf dem Arbeitsmarkt<br />

bei einem neuen Betrieb eine erste Arbeitsstelle.<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> fordert deshalb<br />

besonders von denjenigen Firmen,<br />

die keine Lernenden ausbilden, vermehrt<br />

Lehrabgängerinnen und -abgänger zu beschäftigen.<br />

pd/ibo<br />

«Es nimmt mich megawunder, was<br />

man alles damit machen kann», sagt<br />

Eliane Betschart, als sie das Geschenkpaket<br />

öffnet. Die 18-Jährige ist<br />

die Gewinnerin des iPad, den der <strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> unter den Teilnehmenden<br />

der Lehr gänger/innenumfrage verlost<br />

hat. Eine der Erkenntnisse der Umfrage<br />

ist, dass rund zwei Drittel der<br />

Lehrabsolvent/innen eine Anschlusslösung<br />

haben.<br />

Zu diesen gehört auch Eliane Betschart.<br />

Die 18-Jährige hat ihre kaufmännische<br />

Lehre (E-Profil) diesen Sommer<br />

beim Bezirk Schwyz erfolgreich<br />

abgeschlossen. Bereits seit April<br />

weiss sie, dass sie im Lehrbetrieb<br />

bleiben kann, und zwar im Kassieramt.<br />

In dieser Abteilung war sie zuletzt<br />

während der Lehre tätig. Als sie<br />

mitten in den Vorbereitungen auf die<br />

LAP war, wurde sie von ihrem Vorgesetzten<br />

gefragt, ob sie bleiben wolle.<br />

«Ich habe mich über dieses Angebot<br />

sehr gefreut», erinnert sich Eliane<br />

Betschart. Bis auf Weiteres wird sie<br />

nun beim Bezirk Schwyz tätig sein,<br />

sie kann sich aber auch gut vorstellen,<br />

später einmal einen längeren Sprachaufenthalt<br />

zu absolvieren (Bild v.l.:<br />

Anna-Lena Schluchter, Projektverantwortliche;<br />

Eliane Betschart; Andrea<br />

Ruckstuhl, Ressortleiter Jugend). tj


Grundlage für<br />

das Lohngespräch<br />

Lohngespräche haben bald wieder Konjunktur.<br />

Die neu erschienenen Salärempfehlungen<br />

des Kaufmännischen Verbandes<br />

<strong>Schweiz</strong> zeigen Angestellten im Büro<br />

und Verkauf, ob ihr Lohn stimmt oder ob<br />

Nachholbedarf besteht.<br />

Um mehr Lohn zu erhalten, braucht<br />

es gute Argumente – und einen Nachweis,<br />

dass andere mit ähnlicher Ausbildung<br />

und Erfahrung mehr verdienen. Die auf<br />

einer breit angelegten Lohnumfrage basierende<br />

Broschüre «Salärempfehlungen»<br />

ist eine solide Grundlage für einen solchen<br />

Vergleich. Die Tabellen zeigen Minimal-<br />

und Maximallöhne je nach Funktion,<br />

Ausbildung und Alter. Auch die<br />

regionalen Unterschiede werden berücksichtigt.<br />

Die Empfehlungen entsprechen den<br />

effektiv bezahlten Löhnen in Büro und<br />

Verkauf. Sie schaffen für die Angestellten<br />

Den Arbeitsstress<br />

etwas mindern<br />

Mit einem neuen Online-Barometer können<br />

Unternehmen Stressherde einfach<br />

identifizieren.<br />

Vier von fünf <strong>Schweiz</strong>er Erwerbstätigen<br />

fühlen sich gestresst. Neueste Schätzungen<br />

von Gesundheitsförderung <strong>Schweiz</strong><br />

gehen von jährlichen Kosten von fünf Milliarden<br />

Franken aus für arbeitsbedingte<br />

Absenzen. Deshalb hat die Institution gemeinsam<br />

mit dem <strong>Schweiz</strong>erischen Versicherungsverband<br />

ein Online-Stressbarometer<br />

entwickelt. Damit können Firmen<br />

Stressherde einfach ausmachen.<br />

Beim sogenannten S-Tool handelt es<br />

sich um ein kostenloses Befragungsinstrument.<br />

Es gibt einen detaillierten Einblick<br />

in die Stressverteilung im Betrieb.<br />

Die Auswertung identifiziert Stressherde<br />

und kann die Position des Unternehmens<br />

im Vergleich zu anderen aufzeigen.<br />

Der Fragebogen kann online ausgefüllt<br />

werden und jeder Teilnehmende erhält<br />

im Anschluss sofort eine Auswertung<br />

der persönlichen Belastungssituation. Ergänzt<br />

wird diese durch ein individuelles<br />

Feedback sowie durch Tipps für den Umgang<br />

mit Stress. Details finden sich unter:<br />

www.s-tool.ch. pd<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Lohntransparenz und leisten einen Beitrag<br />

dazu, dass der Grundsatz «Gleicher<br />

Lohn für gleichwertige Arbeit» erreicht<br />

werden kann.<br />

Neben den Lohntabellen enthält die<br />

Info-Schrift wichtige juristische Hinweise<br />

zu Teilzeitarbeit, eine beliebte Umrechnungstabelle<br />

vom Monatslohn in den<br />

Stundenlohn sowie die Anfangssaläre<br />

nach Lehrabschluss. pd<br />

Info-Schrift <strong>Nr</strong>. 1<br />

«Salärempfehlungen 2011»,<br />

CHF 18.–. Bezug:<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, Info-Schriften,<br />

Postfach 1853, 8027 Zürich<br />

oder bestellungen@<br />

kvschweiz.ch. <strong>KV</strong>-Mitglieder<br />

erhalten ein Exemplar<br />

kostenlos.<br />

Den Grundstein<br />

zur Karriere gelegt<br />

Insgesamt 851 Kandidatinnen und Kandidaten<br />

haben die MarKom Zulassungsprüfung<br />

bestanden.<br />

Die zum siebten Mal durchgeführte Mar-<br />

Kom Zulassungsprüfung, an der die Basisfächer<br />

im Bereich Wirtschaft und<br />

Recht, Marketing, Verkauf/Distribution<br />

sowie Werbung und Public Relations gemeinsam<br />

geprüft werden, hat dieses Jahr<br />

eine Erfolgsquote von 82,5 Prozent verbucht.<br />

Sie ist etwas weniger hoch als in<br />

den Jahren davor.<br />

An der an sieben Standorten der<br />

<strong>Schweiz</strong> gleichzeitig durchgeführten internetbasierten<br />

Prüfung haben insgesamt<br />

1031 Kandidat/innen teilgenommen. Die<br />

Frauenquote betrug 56,8 Prozent. 851 der<br />

Absolvent/innen haben dabei ihr MZP-<br />

Zertifikat erworben. Sie erzielten einen<br />

Notendurchschnitt von 4,4. In den Fächern<br />

Marketing und Verkauf/Distribution<br />

lagen die Noten etwas höher, in Marketingkommunikation<br />

und Public<br />

Relations etwas darunter.<br />

Die nächste Prüfung wird vom 24. bis<br />

28. Januar 2011 durchgeführt. Das Anmeldeportal<br />

ist ab 18. Oktober offen. Anmeldeschluss<br />

ist der 10. Dezember <strong>2010</strong>. pd<br />

KOLUMNE<br />

Wer beeindruckt Sie?<br />

Von Astrid van der Haegen<br />

Unlängst wollte ein Freund wissen, welche<br />

drei noch lebenden Menschen mich<br />

am meisten beeindrucken. Die Frage<br />

brennt noch immer unter den Nägeln.<br />

Barack Obama nenne ich zuerst. Er steht<br />

für Hoffnung. Dann nehmen Nelson<br />

Mandela und der Dalai Lama Platz in<br />

meinem Gedächtnis. Beide stehen für<br />

Vergebung und Respekt.<br />

Ihre Namen bleiben aber unausgesprochen,<br />

denn ich frage mich umgehend: Weshalb<br />

denke ich zuerst an Politiker? Dabei<br />

möge mir der Dalai Lama verzeihen, von<br />

mir nicht nur als geistliches Oberhaupt<br />

wahrgenommen zu werden.<br />

Und wo bleiben die Frauen? Denn als<br />

nächste Kandidaten sind Bill Gates, Steve<br />

Jobs und Michail Gorbatschov an der<br />

Reihe. Zurück zu den Frauen: Oprah Winfrey<br />

oder Hillary Clinton? Beeindruckt<br />

mich die Trendsetterin und Vorzeigefrau<br />

der internationalen Diplomatie Carla del<br />

Ponte so sehr, dass ich sie mit gutem Gewissen<br />

als eine meiner drei Favoriten<br />

führen kann.<br />

Ich versuchs anders und teile ein in Helden,<br />

Künstler und Denker. Zaha Hadid,<br />

Lady Gaga, Madonna sprudeln aus mir<br />

hervor. Aber was hat Lady Gaga ausser Inszenierungen<br />

schon gemacht?<br />

Wenn ich mich entscheiden müsste, sähe<br />

mein Podest so aus: Zuoberst Barack Obama,<br />

dann Oprah Winfrey, gefolgt von<br />

Steve Jobs. Weil sie für Mut, Ehrgeiz und<br />

Tatkraft stehen. Und weil sie ihren Weg<br />

gehen und damit vielen Menschen Vorbild<br />

sind. Vorbild? Müsste dann nicht<br />

Nelson Mandela auch? Und was ist mit<br />

den vielen Menschen, die jeden Tag über<br />

sich hinauswachsen und Grossartiges<br />

und Liebevolles leisten? Helfen Sie Antworten<br />

finden, damit ich meinem Freund<br />

noch in diesem Leben Bescheid geben<br />

kann: Welche drei noch lebenden Menschen<br />

sind für Sie beeindruckend?<br />

Astrid van der Haegen ist Kommunikationsberaterin.<br />

27


28<br />

Beruf und Bildung<br />

Suche nach dem Erfolgsrezept<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Ein solider Lebenslauf setzt den ersten Meilenstein auf dem Weg zur neuen<br />

Stelle. Doch Selbstwerbung will gelernt sein: Es gilt, auf die Details zu achten.<br />

Von Julie Bodenmann<br />

142 330 registrierte Arbeitslose, 205 604<br />

Stellensuchende und nur 17 426 gemeldete<br />

offene Stellen – es braucht keine<br />

besonderen Mathematikkenntnisse, um<br />

sich ein Bild davon zu machen, wie<br />

schwierig der heutige Arbeitsmarkt die<br />

Stellensuche macht. Die Auswertungen<br />

des Staatssekretariats für Wirtschaft<br />

(Seco) von Ende Juli <strong>2010</strong> beruhen auf den<br />

von den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren<br />

(RAV) registrierten Zahlen. Hinzu<br />

kommen diejenigen Stellensuchenden,<br />

die sich nirgends registriert haben.<br />

Bei diesem Konkurrenzkampf stapeln<br />

sich entsprechend viele Bewerbungsdossiers<br />

in den Personalbüros. 100 bis 200<br />

Bewerbungen pro offene Stelle sind im<br />

kaufmännischen Bereich laut Peter Rüesch,<br />

Personalleiter beim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, keine<br />

Seltenheit. Wer es also bis zum Interview<br />

schaffen will, muss für die Bewerbung bewusst<br />

Inhalt und Darstellung des Lebenslaufes<br />

auf die Goldwaage legen.<br />

Perfektionismus ist gesund<br />

Informativ, übersichtlich und am besten<br />

in weniger als zwei Minuten erfassbar soll<br />

ein Lebenslauf sein, da sind sich die Bewerbungsratgeber<br />

einig. Das «wie» kann<br />

durchaus ausschlaggebend sein. Was<br />

suchen die Personalabteilungen im Text<br />

und zwischen den Zeilen? Was soll ein Lebenslauf<br />

aussagen? Ralf Küng, Teamleiter<br />

der Personalabteilung bei der Zürcher<br />

Kantonalbank (ZKB), hat hier konkrete<br />

Vorstellungen: «Lebensläufe sollen die Zuverlässigkeit,<br />

Sorgfalt sowie das Verantwortungsbewusstsein<br />

widerspiegeln.»<br />

Zu vermeiden sind allgemein Schlampigkeit<br />

und Unordnung. Das heisst, wer<br />

ernst genommen werden will, soll sich<br />

ernsthaft den Kleinigkeiten widmen. Orthografiefehler<br />

wirken unprofessionell,<br />

zu viele oder schlecht lesbare Schriften<br />

unruhig. Kreativität kann zwar erfrischend<br />

sein, aber was zählt ist, «dass der<br />

Lebenslauf nach kaufmännischer Norm<br />

und Form aufgebaut ist», so Bea Aschwan­<br />

den, Personalassistentin bei Weidmann<br />

Plastics Technology. Schliesslich ist Kreativität<br />

für viele Branchen schlicht und<br />

einfach nicht relevant. Sie bevorzugt CVs<br />

in umgekehrter Chronologie, die wohl<br />

meist verbreitete von drei bekannten<br />

Strukturierungen.<br />

Die umgekehrte Chronologie eignet<br />

sich üblicherweise besonders für Leute<br />

mit längerer Berufserfahrung oder um<br />

die letzten Aktivitäten hervorzuheben.<br />

Für Berufseinsteiger ist ein einfacher<br />

chronologischer Aufbau sinnvoll. Der Lebenslauf<br />

kann zudem nach Funktion oder<br />

Thema organisiert werden, was sich für<br />

jene empfiehlt, die in ihrer langjährigen<br />

Berufserfahrung öfters die Stelle gewechselt<br />

oder in vielen verschiedenen Bereichen<br />

gearbeitet haben. Dadurch wirkt der<br />

Lebenslauf ruhiger und orientiert sich<br />

näher an den jeweiligen Zielen und angeeigneten<br />

Qualifikationen.<br />

Ehrlichkeit zahlt sich aus<br />

«Jeder Bewerber sollte sich bewusst sein,<br />

dass mit dem Einsenden einer Bewerbung<br />

bereits ein Vertrauensverhältnis entsteht,<br />

welches nur noch geschmälert werden<br />

kann», erklärt Ralf Küng. Der Lebenslauf<br />

ist also keine Plattform für masslose Übertreibungen<br />

oder erfundene Leistungen.<br />

Wenn möglich sollten Arbeitsergebnisse<br />

und Erfolge mit Zahlen belegt werden und<br />

bei Führungspersonen sind die Anzahl<br />

Mitarbeiter anzugeben. Von der ZKB wird<br />

ein gutes Mass an Informationen zu den<br />

einzelnen Einsätzen erwartet, die Haupttätigkeiten<br />

von den Zeugnissen abzuschreiben<br />

sei allerdings unnötig und zu<br />

aufwendig.<br />

Besonders interessant für ihre Branche<br />

seien vergleichbare Funktionen, Weiter­<br />

bildungen und Qualitäten wie hoher<br />

Dienstleistungscharakter, so Küng. Freizeitaktivitäten<br />

seien ebenfalls spannend,<br />

denn «sie geben Aufschluss über die Persönlichkeit».<br />

Angeben soll man jedoch<br />

nur die wichtigsten: «Aufzählungen von 8<br />

bis 10 Hobbys, vom Fliegenfischen bis<br />

zum Pokerabend sind nicht relevant und<br />

bringen – ausser einem Schmunzeln – wenig<br />

Nutzen.» Ehrenamtliche Engagements<br />

seien dagegen «obligatorisch anzugeben»,<br />

denn «wir erfragen diese im<br />

Bewerbungsgespräch explizit und darum<br />

freuen wir uns, wenn sie bereits im Lebenslauf<br />

deklariert wurden».<br />

«Der Lebenslauf ist keine Plattform für masslose<br />

Übertreibungen oder erfundene Leistungen.»<br />

Gefordert wird bei den Personalabteilungen<br />

besonders Transparenz und<br />

Glaubwürdigkeit. Wann aber wirkt ein<br />

Lebenslauf unauthentisch? «Bewerber<br />

sind vielleicht manchmal zu wenig präzis<br />

beim Festhalten der genauen Eckdaten<br />

der einzelnen Berufsstationen», erklärt<br />

der Personalleiter der ZKB. Ein authentischer<br />

Lebenslauf weist keine Lücken auf,<br />

denn Löcher im Lebenslauf bieten Raum<br />

für Fragen: Was hat er/sie in dieser Zeit gemacht?<br />

Wird eine Tätigkeit absichtlich<br />

verschwiegen und wieso?<br />

Grundsätzlich gilt also, immer alles<br />

angeben, besonders Weiterbildungen,<br />

Auslandaufenthalte oder auch Arbeitslosigkeit.<br />

Sich zur Arbeitslosigkeit zu bekennen<br />

sei wichtig, meint Marcello<br />

Campo, Geschäftsleiter der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Kaufmännischen Stellenvermittlung<br />

(SKS). «Man soll ruhig schreiben,<br />

dass man in einem gewissen Zeitraum auf<br />

Stellensuche war. Jemand, der gut qualifiziert<br />

ist, kann heutzutage auch mal einige<br />

Monate arbeitslos sein.» Stellenvermittlungen<br />

sind laut Campo nützlich weil<br />

die Berater/innen die jeweiligen Unter­


nehmen bereits kennen und dadurch eine<br />

Vorselektion machen können. Somit gebe<br />

es zeitliche Vorteile für Arbeitgeber und<br />

Bewerber/innen, denn man mache beidseits<br />

«weniger Leerläufe».<br />

Anpassen bringts<br />

Beratungsbüros und Stellenvermittlungen<br />

können einem eine nähere Auseinandersetzung<br />

mit dem eigenen Bewerbungsdossiers<br />

trotzdem nicht ersparen. Wer<br />

sich massgeschneiderte Anzüge wünscht,<br />

soll auch beim Lebenslauf garantiert<br />

nicht knauserig sein. Das bedeutet: Zeit<br />

investieren, um den Lebenslauf immer<br />

wieder anzupassen.<br />

Wer zehn Bewerbungen im Monat<br />

schreibt, verfällt schnell mal in den Alltagstrott.<br />

Deshalb Vorsicht: Gewisse Fehler<br />

dürfen sich grundsätzlich nicht in die<br />

Bewerbung schleichen. Wer sich zum<br />

Beispiel bei der UBS bewirbt und Credit<br />

Suisse schreibt, hat sich die Chancen<br />

schnell verscherzt. Wer sich intensiv mit<br />

der Stelle und dem Unternehmen auseinandersetzt,<br />

kann sich ein Bild davon machen,<br />

wonach die Personalabteilungen<br />

Ausschau halten.<br />

Für IBM als internationale Grossfirma<br />

sind zum Beispiel Flexibilität in der Arbeitszeit,<br />

Einsatz­ und Lernfreude, gute<br />

Sprachkenntnisse und Mobilität ausschlaggebend.<br />

Für eine kleinere Firma<br />

mit nur einem Sitz und keinerlei Auslandkontakt<br />

ist es dagegen wohl unnötig, seine<br />

Mobilität und Reisefreude hervorzuheben.<br />

In der Struktur des Lebenslaufes<br />

sollten folglich besonders die für eine bestimmte<br />

Stelle relevanten Qualifikationen<br />

und Qualitäten berücksichtigt werden.<br />

Ein politisches Engagement oder ein<br />

extravagantes Hobby können viel über<br />

eine Person aussagen, sind aber nicht für<br />

jede Stelle passend.<br />

Da Stellenbeschreibungen immer unterschiedlich<br />

sind, ist es massgebend, sich<br />

mit dem Vokabular des Unternehmens<br />

und den Anforderungen vertraut zu machen.<br />

Katrin Meier vom Career Services<br />

Center der Universität St.Gallen empfiehlt,<br />

jede Bewerbung auf die jeweilige Stelle<br />

auszurichten. Hilfreich seien bei diesen<br />

Entscheidungen folgende Fragen: Welches<br />

Bild möchte ich von mir vermitteln?<br />

Was soll der potentielle Arbeitgeber wissen?<br />

Welche Informationen sind für den<br />

jeweiligen Arbeitgeber und die jeweilige<br />

Stelle relevant?<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Um die ersten beiden Fragen beantworten<br />

zu können, ist es sinnvoll, die eigenen<br />

Kompetenzen, Interessen, Werte<br />

und Ziele zu identifizieren. «Aus dem Lebenslauf<br />

und dem Begleitschreiben sollte<br />

klar ersichtlich sein, was ich gut kann,<br />

was mich interessiert, welches aktuell<br />

mein Karriereziel ist und wie ich mir mein<br />

Arbeitsumfeld vorstelle», sagt Meier.<br />

Es lohne sich ausserdem zu beschreiben,<br />

welche Tätigkeit man wozu ausgeübt<br />

hat und was sich daraus ergab. Schliesslich<br />

sind im Business Ergebnisse wichtig.<br />

Auch wer nur geringe Berufserfahrung für<br />

eine neue Stelle mitbringt, könne mit Erfahrungen<br />

und erworbenen Kompetenzen<br />

aus anderen Branchen oder zusätzlichen<br />

Engagements in der Schul­ und<br />

Freizeit trotzdem für sich werben.<br />

Zur Präsentation der eigenen Person<br />

gehört auch das Bewerbungsfoto. «Wichtig<br />

ist die Qualität und die dem zukünftigen<br />

Arbeitsfeld entsprechende Kleidung»,<br />

rät Meier.<br />

Nicht verzweifeln, weiter schreiben<br />

Das Foto ist sympathisch, der Lebenslauf<br />

sauber aufgebaut, die Qualifikationen<br />

unanfechtbar, trotzdem klappt es nicht.<br />

Wieso? Ralf Küng von der ZKB versucht<br />

den schwerfälligen Entscheidungsprozess<br />

zu veranschaulichen: «An Lebensläufe<br />

erinnern wir uns nicht, sondern an<br />

Menschen. Es muss das Gesamtbild stimmen:<br />

Das Begleitschreiben, der Lebenslauf,<br />

die Anhänge, die Stimme am Telefon<br />

und die Person im Gespräch. Das alles<br />

muss übereinstimmen und einen roten<br />

Faden ergeben.» Nach der Vorselektion<br />

werden ungefähr 20 Prozent der Bewerbungen<br />

weiterverfolgt.<br />

Der Bewerbungsprozess hat immer<br />

auch subjektive Anteile, weiss Peter<br />

Rüesch vom <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>: «Man muss<br />

versuchen, die Bewerbungsunterlagen so<br />

objektiv wie möglich anzugehen, aber es<br />

gibt leider keine Garantie, dass dies in<br />

jedem Fall gelingt.» Ähnlich sieht man die<br />

subjektiven Aspekte des Bewerbungsverfahrens<br />

in der Personalabteilung der IBM:<br />

«CVs werden von Menschen gelesen und<br />

bearbeitet. Jede Person reagiert anders<br />

auf verschiedene Darstellungen, darum<br />

ist es nicht einfach, eine allgemeingültige<br />

Regel zu erstellen.»<br />

Julie Bodenmann ist Praktikantin.<br />

context@kvschweiz.ch<br />

TIPPS<br />

Inhalt<br />

> Geben Sie Ihre Berufsziele deutlich an.<br />

> Formulieren Sie Texte präzis und sachlich.<br />

Vermeiden Sie dabei Wiederholungen und<br />

benutzen Sie aktive Verben.<br />

> Beschreiben Sie bei Funktionen den Verantwortungsbereich.<br />

Ziehen Sie den Infinitiv<br />

der Ich-Form vor.<br />

> Achten Sie auf Vollständigkeit; Lücken im<br />

Lebenslauf werfen Fragen auf.<br />

> Geben Sie Daten mindestens mit Monatsangabe<br />

an.<br />

> Belegen Sie Arbeitsergebnisse und Erfolge<br />

wenn möglich mit Zahlen.<br />

> Was Sie im Lebenslauf erwähnen, sollte auch<br />

im Dossier zu finden sein.<br />

Aufbau<br />

> Länge: maximal 2 Seiten<br />

> Schriftgrösse: 10–12 pt, auf Lesbarkeit<br />

achten<br />

> Bei E-Mail Bewerbungen: Dateigrösse<br />

möglichst gering (unter 2 MB). Es muss<br />

alles auch bei schwarz-weiss Ausdrucken<br />

gut lesbar sein.<br />

> Kurz angeben: Personalien, Sprachkenntnisse,<br />

Computerkenntnisse, Weiterbildungen,<br />

Hobbys, nebenberufliche und ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten (soweit relevant).<br />

> Auflisten: Ausbildung und Berufsbildung,<br />

Berufsbildung bei längerer Berufserfahrung<br />

in umgekehrter Chronologie oder<br />

thematisch.<br />

Foto<br />

> Rechtlich gesehen müssen Bewerbende<br />

keine Fotos beilegen. Es macht sich aber<br />

besser.<br />

> Foto (neueren Datums und von guter<br />

Qualität) oben rechts bei den Personalien<br />

aufkleben oder drucken, nicht anklammern.<br />

> Mehrere Kleidungsoptionen ausprobieren.<br />

> An das Arbeitsfeld angepasste Kleidung<br />

tragen.<br />

> Nicht zu viel Make-up auftragen.<br />

> Lächeln wirkt freundlicher.<br />

> Bei anderen nachfragen, wie das Foto auf<br />

sie wirkt.<br />

> Standardformate: 4 x 6 oder 6 x 9 Zentimeter.<br />

Weitere Informationen:<br />

Info-Schrift «So bewerbe ich mich erfolgreich».<br />

Bezug: <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, Info-Schriften, Postfach 1853,<br />

8027 Zürich oder bestellungen@kvschweiz.ch.<br />

CHF 18.–. Mitglieder erhalten ein Exemplar kostenlos.<br />

Angelika Ramer: Neue Wege der Korrespondenz,<br />

V erlag S<strong>KV</strong>, CHF 45.–<br />

29


30<br />

Beruf und Bildung<br />

Geschäften mit der Stoppuhr<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Kontaktbörse. Wer keinen Smalltalk beherrscht, steht an Meetings, Messen<br />

oder Marketinganlässen ziemlich schnell im Regen. Business Speed Dating<br />

schafft Abhilfe. Von Helen Weiss<br />

Potenzielle Partner kennenlernen,<br />

Kontakte knüpfen, Interessen abklopfen,<br />

sich selbst vorstellen – und das<br />

Ganze möglichst schnell: So funktioniert<br />

Speed Dating. Was bei der privaten Partnersuche<br />

Erfolg verspricht, funktioniert<br />

seit neustem auch im Berufsleben. Das<br />

Prinzip ist dasselbe. Der Business-Flirt<br />

zielt darauf ab, in möglichst kurzer Zeit<br />

möglichst viele interessante Kontakte zu<br />

schaffen, um neue Geschäfte oder Kooperationen<br />

anzubahnen.<br />

Im kompakten «Eins-zu-Eins»-Gespräch<br />

bietet sich beim Business Speed<br />

Dating ausserdem die Möglichkeit zum<br />

generellen Austausch unter Gleichgesinnten.<br />

Die Dauer der Unterhaltung variiert<br />

zwischen vier und sieben Minuten,<br />

dann muss der Platz geräumt und zum<br />

Austausch mit dem nächsten Gesprächspartner<br />

gewechselt werden. Die Prozedur<br />

wiederholt sich so lange, bis jede Person<br />

mit jedem andern Teilnehmer gesprochen<br />

hat. Bei einem anschliessenden<br />

Apéro oder Essen können bei gegenseitigem<br />

Interesse die Geschäftsbeziehungen<br />

vertieft werden.<br />

Die aus den USA stammende Idee<br />

fasst auch hierzulande Fuss, wenn auch<br />

nur zögerlich. Während bei unseren<br />

Nachbarn Deutschland und Österreich<br />

derartige Veranstaltungen boomen – egal<br />

ob es dabei um die Zusammenführung<br />

von Wirtschaftsstudenten mit künftigen<br />

Arbeitgebern oder von Sportclubs mit<br />

möglichen Sponsoren geht – bleibt das<br />

Business Speed Dating in der <strong>Schweiz</strong> bisher<br />

auf den Tourismusbereich beschränkt.<br />

Genauer: Auf die Region Fribourg. Der<br />

Freiburger Tourismusverband organisiert<br />

heuer bereits den dritten Anlass dieser<br />

Art. «Wir führen damit verschiedene touristische<br />

Leistungsträger aus dem Kanton<br />

Fribourg mit potenziellen Geschäftspartnern<br />

auf spielerische und effiziente Weise<br />

zusammen», erklärt Andreia Bispo, Sales,<br />

Promotion & Media Managerin des Freiburger<br />

Tourismusverbands.<br />

Zurückhaltende <strong>Schweiz</strong>er<br />

Während einer Stunde haben Hoteliers<br />

und Vertreter von Tourismusorganisationen<br />

die Möglichkeit, mit Unternehmen in<br />

Kontakt zu kommen, die etwa eine Generalversammlung<br />

oder einen Geschäftsausflug<br />

planen und dazu passende Lokalitäten<br />

oder Ausflugsziele suchen. Aber<br />

auch Eventveranstalter stehen auf der<br />

Gästeliste. Die positiven Erfahrungen<br />

nach dem ersten Business Speed Dating<br />

Ist man von seinem Gegenüber nicht angetan,<br />

so kann man unter Umständen durchaus froh sein,<br />

dass das Treffen nur wenige Minuten dauert.<br />

waren laut Bispo bahnbrechend. «Nach<br />

unserem ersten Anlass in Zürich vor<br />

knapp einem Jahr hatten wir zahlreiche<br />

begeisterte Rückmeldungen.» Nach dem<br />

zweiten Anlass in Genf mit über 50 angemeldeten<br />

Gästen soll im November nun<br />

ein Business Speed Dating in Bern folgen.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Warum in einer Zeit mit zahlreichen<br />

technischen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

für das Knüpfen neuer Kontakte<br />

ein Rahmen wie das Business Speed Dating<br />

benötigt wird, überrascht auf den ersten<br />

Blick. Fakt ist jedoch, dass nicht nur<br />

bei der privaten Partnersuche ein persönliches<br />

Treffen unerlässlich ist, sondern<br />

auch beim Planen von Business-Hochzeiten.<br />

Und den <strong>Schweiz</strong>ern steht dabei allem<br />

Anschein nach die ihnen oft nachgesagte<br />

Reserviertheit im Weg.<br />

Diese Erfahrung machte Bispo bei<br />

klassischen Workshops, wo die Partner<br />

des Tourismusverbands die Möglichkeit<br />

hatten, ihre Angebote an einzelnen Ständen<br />

für die Gäste zu präsentieren. Mit<br />

mäs sigem Erfolg: «Problematisch an den<br />

herkömmlichen Veranstaltungen war,<br />

dass unsere Partner dabei nur einen Teil<br />

der Gäste erreichten», weiss Bispo. Während<br />

es einige kaum wagten, das Gespräch<br />

zu suchen, nahmen mitteilungsbedürftigere<br />

Gäste die Hoteliers geradezu<br />

in Beschlag. «Wir <strong>Schweiz</strong>er sind sehr zurückhaltend<br />

und mischen uns nicht einfach<br />

in eine Unterhaltung ein. Dadurch<br />

kamen einige Kontakte dann gar nicht zustande»,<br />

so die Tourismus-Fachfrau.<br />

Effizientes Knüpfen von Kontakten<br />

Doch nicht nur verpasste Gelegenheiten,<br />

auch die krampfhafte Suche nach Anknüpfungspunkten<br />

gehören mit dem<br />

Business Speed Dating der Vergangenheit<br />

an. Die ungewöhnliche Konstellation –<br />

die Hälfte der Teilnehmer wartet gesprächsbereit<br />

an einzelnen Tischchen,<br />

während der andere Teil jeweils den Platz<br />

wechselt – sorgt für eine gelöste Stimmung.<br />

Der «erzwungene» Kontakt fördert<br />

erstaunlicherweise eine lockere, spielerische<br />

Atmosphäre.<br />

Dies mag an der Gesprächszeit liegen,<br />

denn beim Business Speed Dating liegt<br />

die Würze in der Kürze. Während vier Minuten<br />

hat peinliches Anschweigen kaum<br />

Platz. Viel eher möchte man in den eigenen<br />

zwei Minuten eine möglichst starke<br />

Performance hinlegen. «Wir haben meist<br />

Schwierigkeiten, den Zeitplan einzuhalten»,<br />

erzählt Bispo. «Oft können sich die<br />

Gesprächspartner kaum trennen.»<br />

Was die Frage aufdrängt, warum man<br />

den Teilnehmern nicht etwas mehr Zeit


einräumt. Denn sich selbst und sein Produkt<br />

in wenigen Minuten vorzustellen, ist<br />

nicht einfach. «Um ein Angebot umfassend<br />

zu präsentieren, benötigt man<br />

manchmal einfach mehr Zeit», meint Elisabeth<br />

Ruegsegger vom Regionalverband<br />

See in Murten. Sie nahm an beiden Business<br />

Speed Datings in Zürich und Genf<br />

teil und war erfreut über die unkomplizierte<br />

Kontaktaufnahme unter den Teilnehmern.<br />

Sie wünsche sich für einen<br />

nächsten Anlass jedoch etwas mehr Anleitung.<br />

«Für mich wäre es hilfreich gewesen,<br />

wenn man zuvor festgelegt hätte, was<br />

im ersten Austausch bestimmt erwähnt<br />

werden soll», so Ruegsegger.<br />

Das schlagende Argument für den<br />

Zeitdruck ist Effizienz. Rein statistisch<br />

müssten an einer Veranstaltung mit 500<br />

eingeladenen Gästen einige sein, die dem<br />

Unternehmen einen Mehrwert bringen.<br />

Nur: Wie findet man die «Nadeln im Heuhaufen»?<br />

Bei einem Business Speed Dating<br />

hat man mit einer jeweiligen Gesprächszeit<br />

von vier Minuten die<br />

Möglichkeit, während einer Stunde 15<br />

mögliche Geschäftspartner kennen zu<br />

lernen. Einige Minuten reichen laut Studien<br />

völlig aus, um in einem Gespräch zu<br />

erkennen, ob ein potenzieller Geschäftspartner<br />

vis-à-vis sitzt oder nicht.<br />

Ist man von seinem Gegenüber nicht<br />

auf Anhieb angetan, so kann man unter<br />

Umständen durchaus froh sein, dass das<br />

Treffen nur wenige Minuten dauert. Findet<br />

man das Angebot des Dating-Partners<br />

hingegen interessant, kann man sich<br />

nachher leicht nochmals zu einem vertieften<br />

Gespräch verabreden.<br />

Positive Resonanz<br />

Diese Vorgehensweise entspricht laut<br />

Blandine Cuenot durchaus den Gepflogenheiten<br />

im Berufsalltag. «Zu einem<br />

Vertragsabschluss kommt es nie während<br />

dem Anlass selbst, sondern immer erst im<br />

Nachhinein», erklärt die Marketing-Ver-<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

antwortliche des Hotels Cailler in Charmey<br />

(FR). Cuenot besuchte die Business<br />

Speed Datings in Genf und Zürich und ist<br />

begeistert von dieser neuen Art des Kontaktknüpfens.<br />

«Es ist eine sehr angenehme<br />

Möglichkeit, potenzielle Kunden<br />

kennenzulernen.» Das Business Speed<br />

Dating habe sich auch gelohnt: «Ich<br />

konnte einige Aufträge generieren. Unser<br />

Hotel wurde etwa Veranstaltungsort für<br />

mehrere Seminare eines Unternehmens.»<br />

Cuenot freut sich bereits auf den nächsten<br />

Anlass: «Das Business Speed Dating in<br />

Bern ist in meiner Agenda schon vorgemerkt.»<br />

Auch Gisela Schmidt von TUS Telekommunikation<br />

und Sicherheit in Bern<br />

kann nur Positives berichten. «Ich war daran,<br />

einen Geschäftsausflug zu planen,<br />

weshalb mir die Einladung von Fribourg<br />

Region gerade gelegen kam.» Am Business<br />

Speed Dating in Zürich informierte<br />

sie sich innert kurzer Zeit über mehrere<br />

Angebote. «Obwohl die Gespräche nur einige<br />

Minuten dauerten, konnte ich mir<br />

sofort ein Bild machen, was in Frage<br />

kommt und was nicht», so Schmidt. Anbieter,<br />

die ihre Dienstleistungen herunter<br />

leierten, schieden sofort aus, während<br />

jene Teilnehmer, die auf ihre Wünsche<br />

eingingen, den Zuschlag erhielten.<br />

Schmidt: «Das Konzept funktioniert und<br />

ich würde jederzeit wieder an einem Business<br />

Speed Dating teilnehmen.»<br />

Helen Weiss ist freie Journalistin in Basel.<br />

weiss@kohlenberg.ch<br />

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31


32<br />

Leben<br />

context 9 – <strong>2010</strong>


«Ich träume nicht von den Toten»<br />

Christoph Schwager, 65, ist Lehrer an der <strong>KV</strong> Zürich Business School. Zugleich ist er<br />

einer von 700 Freiwilligen im <strong>Schweiz</strong>erischen Korps für Humanitäre Hilfe. In dieser<br />

Funktion verbringt er bis 4 Monate jährlich im Ausland. Von Ingo Boltshauser / Foto Michele Limina<br />

Eigentlich könnte Christoph Schwager<br />

seit diesem Sommer jeden Morgen<br />

ausschlafen, dann gemütlich auf seiner<br />

Terrasse in Wädenswil Kaffee trinken<br />

und in der Zeitung über die Katastrophen<br />

lesen, die in der Welt passiert sind.<br />

Doch nichts davon wird sich wohl so<br />

schnell erfüllen, und dass er keinen Kaffee<br />

mag, ist noch der geringste aller<br />

Gründe. Wer diesen Mann kennenlernt,<br />

kann ihn sich schlicht nicht als Rentner<br />

vorstellen, auch wenn er das Alter dazu<br />

hätte. Zum Interview erscheint er auf seiner<br />

BMW-Geländemaschine. Sein Händedruck<br />

ist eisern. Das Gesicht, das unter<br />

dem Helm auftaucht, kann die Lebensjahre<br />

zwar nicht verbergen, aber es ist<br />

kantig und entschlossen, die Augen mustern<br />

das Gegenüber aufmerksam, fast stechend.<br />

Und über Katastrophen liest er<br />

nicht in der Zeitung. Er fliegt hin.<br />

Seit 23 Jahren ist Schwager Freiwilliger<br />

beim <strong>Schweiz</strong>erischen Korps für Humanitäre<br />

Hilfe (SKH). Wie viele Einsätze er<br />

in dieser Zeit hatte, kann er nicht sagen –<br />

die Zahl geht in die Dutzende. In manchen<br />

Jahren wurde er kein einziges Mal<br />

aufgeboten, in anderen war er bis zu vier<br />

Monate für das SKH im Ausland.<br />

Mehr als Hundestaffeln<br />

Bekannt ist das SKH vor allem für seine<br />

Hundestaffeln und die Ärzteteams, die<br />

unter teils widrigsten Umständen Leben<br />

retten. Ausserdem gibt es noch zahlreiche<br />

Fachleute für die Bereiche Statik und Infrastruktur.<br />

Schwager ist aber in keinem der genannten<br />

Bereiche tätig. Er ist Logistiker.<br />

Seine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass<br />

die Spezialisten unter den bestmöglichen<br />

Bedingungen arbeiten können. «Es wäre<br />

ja dumm, wenn Ärztinnen oder Ingenieure<br />

ihre halbe Einsatzzeit damit verbringen<br />

müssten, sich um Schlafplätze, Essen<br />

oder Nachschub zu kümmern.»<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Wenn eine Katastrophe über ein Land<br />

hereinbricht, ist er deshalb meist einer<br />

der Ersten, die aufgeboten werden. Das<br />

geschieht in der Regel nach drei bis vier<br />

Stunden, also sobald sich das Aussendepartement<br />

einen ersten Überblick verschaffen<br />

konnte. Oft erreicht ihn die Alarmierung<br />

lange bevor die Medien davon<br />

berichten, manchmal mitten im Schulunterricht.<br />

Kurz nach der Alarmierung<br />

macht er sich dann auf nach Bern, zum<br />

Departement für Entwicklung und Zusammenarbeit<br />

(Deza), dem das SKH unterstellt<br />

ist. Von dort geht es nach dem ers-<br />

ten Briefing zum Flughafen Zürich und<br />

weiter mit dem Rega-Jet ins Einsatzgebiet.<br />

Seine gesamte Ausrüstung hat er fixfertig<br />

gepackt zu Hause griffbereit.<br />

Mit im Gepäck: Grössere Summen an<br />

Bargeld, zum grössten Teil in Dollars und<br />

wenn möglich in Landeswährung. «Ohne<br />

Bargeld läuft nichts», sagt Schwager. «Oft<br />

führen uns unsere Einsätze ja in Gebiete,<br />

in denen alles zusammengebrochen ist.<br />

Da funktioniert kein Telefon mehr, keine<br />

Bank hat offen, kein Taxi fährt mehr,<br />

nichts. Cash ist unter diesen Bedingungen<br />

das einzige akzeptierte Zahlungsmittel.»<br />

Unter solch widrigen Umständen<br />

müssen Schwager und das Vorausdetachement<br />

innert kürzester Zeit mit den<br />

vor Ort zur Verfügung stehenden Mitteln<br />

eine funktionierende Infrastruktur aufbauen.<br />

Dazu gehören Schlafmöglichkeiten<br />

für die in einer zweiten Welle anrückenden<br />

Rettungskräfte, Fahrzeuge und<br />

Chauffeure, Übersetzer, eine Küche, Gemeinschaftsräume,<br />

gegebenenfalls<br />

Räumlichkeiten, die sich zu Operations-<br />

sälen umfunktionieren lassen und so weiter.<br />

Mit etwas Glück stehen dem SKH vor<br />

Ort Botschaftsangehörige oder lokal tätige<br />

Hilfswerke zur Seite, manchmal<br />

funktionieren die staatlichen Organe<br />

auch noch einigermassen und koordinieren<br />

die Hilfe. Manchmal aber, etwa bei<br />

seinem letzten grossen Einsatz, dem verheerenden<br />

Erdbeben von Haiti, ist die öffentliche<br />

Ordnung vollständig zusammengebrochen.<br />

Dann müssen sämtliche<br />

benötigten Dienstleistungen und Güter<br />

buchstäblich mitten im Chaos auf der<br />

Strasse organisiert werden.<br />

Wer diesen Mann kennenlernt, kann ihn sich<br />

schlicht nicht als Rentner vorstellen.<br />

Auf seinen Besorgungstouren trägt<br />

Schwager übrigens immer ein Stempelkissen<br />

mit sich. Auch wenn das SKH<br />

schnell und unbürokratisch hilft, so bleibt<br />

es doch eine Bundesorganisation, und<br />

spätestens bei der Abrechnung ist nichts<br />

mehr mit unbürokratisch. Abgesehen von<br />

Tageseinkäufen auf den Lebensmittelmärkten<br />

muss Schwager sämtliche Ausgaben<br />

akribisch belegen können. «Da<br />

man in vielen Weltgegenden nicht weiss,<br />

ob die Menschen schreiben können, geht<br />

das am effizientesten, wenn man sich die<br />

Ausgaben mit einem Fingerabdruck visieren<br />

lässt.»<br />

Komplizierte Logistik<br />

24 bis 48 Stunden nach dem Vorausdetachement<br />

treffen in der Regel die weiteren<br />

Helfer ein – im Fall von Haiti unter anderem<br />

rund 30 Ärztinnen und Ärzte. Das<br />

Ziel ist es, dass diese Spezialisten direkt<br />

nach Ankunft mit ihrer eigentlichen<br />

Kernaufgabe loslegen können und alles,<br />

was sie benötigen, bereits vorhanden ist.<br />

33


34<br />

Leben<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Auch während der Einsatzzeit sollen sich<br />

diese vollumfänglich um ihren Fachbereich<br />

kümmern können. «Wenn ein Arzt<br />

zum Zeitpunkt X ein Auto, einen Übersetzer<br />

oder Geleitschutz benötigt, dann<br />

muss das einfach klappen, sonst sterben<br />

unter Umständen Menschen, weil er nicht<br />

rechtzeitig vor Ort sein konnte», erläutert<br />

Schwager.<br />

Eine andere zentrale Aufgabe des Logistikteams<br />

ist die Sicherung des Nachschubes,<br />

vor allem medizinische Hilfsgüter.<br />

Mitunter ist das sehr aufwändig und<br />

gefährlich, denn Katastrophengebiete<br />

sind oft nur schwer erreichbar, und in Not<br />

und Chaos steigt die Gewaltbereitschaft<br />

teils massiv an.<br />

In Haiti etwa wurden alle vom SKH<br />

benötigten Güter in die Dominikanische<br />

Republik geflogen und dann auf dem<br />

Landweg nach Port au Prince geschafft.<br />

Entlang der ganzen Überlandstrecke waren<br />

während der gesamten Einsatzzeit<br />

mehrere Logistiker damit beschäftigt,<br />

den Konvois sicheres und störungsfreies<br />

Geleit zu verschaffen.<br />

Schwager selbst verbrachte seine Einsatzzeit<br />

mitten im Katastrophengebiet<br />

und fungierte als eine Art Furier. Will heissen:<br />

Er sorgte dafür, dass es den Einsatzkräften<br />

an nichts mangelte und sie sich<br />

zwischen ihren Schichten unter sicheren,<br />

bequemen Bedingungen regenerieren<br />

konnten. Die vielen Feldeinsätze haben<br />

ihn gelehrt, dass ein gewisser Komfort<br />

auch mitten in Katastrophengebieten<br />

nicht dekadent, sondern in erster Linie<br />

14. bis 16. Oktober <strong>2010</strong><br />

Messezentrum Basel, Halle 2.0<br />

Do./Fr.: 10 bis 18.30 Uhr, Sa.: 9 bis 17 Uhr<br />

leistungsfördernd ist. «Unsere Leute leisten<br />

unter schwierigsten Bedingungen<br />

Enormes», sagt er. «Da sind es die kleinen<br />

Annehmlichkeiten wie gutes Essen, ein<br />

richtiges Bett, ein kaltes Bier nach 16 Stunden<br />

im Operationssaal oder eine Satellitenverbindung<br />

zu den Angehörigen daheim,<br />

die den Unterschied ausmachen, ob das jemand<br />

wochenlang durchhält oder nicht.»<br />

Viel gesehen<br />

Schwager hat viele Naturkatastrophen,<br />

die unsere Zeitungen wochenlang füllten,<br />

aus nächster Nähe erlebt. Er wurde nach<br />

dem Tsunami in Sri Lanka und auf der<br />

Insel Nias, Indonesien eingesetzt, reiste<br />

nach dem verheerenden Erdbeben in Pakistan<br />

nach Jared im Kash mir-Gebiet und<br />

eben letzten Winter war er in Haiti. Dass<br />

er diesen Sommer nicht ins Flutgebiet von<br />

Pakistan berufen wurde, hat damit zu tun,<br />

dass er sich wegen einer USA-Reise für ein<br />

paar Wochen abgemeldet hatte. Daneben<br />

führen ihn seine Einsätze auch immer<br />

wieder in Gebiete, die von Kriegen zerstört<br />

wurden, etwa nach Ruanda oder<br />

Bosnien. Auch kleinere Einsätze gibt es<br />

hin und wieder, zum Beispiel eine Reise<br />

mit einem Arzt durch Gaza, auf der sie<br />

für das Deza herausfinden sollten, an<br />

welchen Medikamenten es am meisten<br />

mangelt.<br />

Wenn er von diesen Einsätzen erzählt,<br />

wird schnell klar, dass man aus dem richtigen<br />

Holz geschnitzt sein muss, um solche<br />

Strapazen überhaupt durchzustehen.<br />

Seine Arbeitstage dauern 18 bis 20 Stun-<br />

www.baslerberufsmesse.ch<br />

den, und gearbeitet wird an sieben Tagen<br />

pro Woche. «Drei bis vier Wochen halte<br />

ich das durch, aber dann brauche ich eine<br />

Pause, um mich zu erholen», sagt er.<br />

Zur physischen Belastung kommt die<br />

emotionale dazu. Der Tod ist in Katastrophengebieten<br />

allgegenwärtig, der Anblick<br />

von verwesenden Leichen, trauernden<br />

und verzweifelten Menschen unvermeidbar,<br />

und der süssliche Leichengeruch<br />

setzt sich in allen Kleidern fest. «Ich kann<br />

das gut von mir wegschieben und mich<br />

auf meine eigentliche Aufgabe konzentrieren»,<br />

sagt er. «Ich träume auch nie von<br />

den Toten.» Er sieht bei seinen Einsätzen<br />

aber auch immer wieder Helfer, die diesem<br />

Leid und Elend nicht gewachsen sind<br />

und heimkehren müssen.<br />

Seine physische und psychische Robustheit,<br />

die für diese Arbeit unabdingbar<br />

ist, sind einerseits Veranlagung, andererseits<br />

aber auch antrainiert. Schwager<br />

studierte Sport, Biologie und Geographie<br />

und unterrichtet die Fächer bis heute. Im<br />

Militär diente er als Oberleutnant bei den<br />

Grenadieren. Dort konnte er auch seine<br />

organisatorischen Fähigkeiten schulen,<br />

denn die Logistik in Kriegs- beziehungsweise<br />

Manövereinsätzen weist viele Parallelen<br />

zu seiner jetzigen Aufgabe auf. Anderes<br />

hingegen ist heute völlig anders: In<br />

Krisengebieten ist er unbewaffnet unterwegs,<br />

und er würde auch keine Waffe tragen,<br />

wenn er dürfte: «Am sichersten bin<br />

ich, wenn ich unbewaffnet bin, das macht<br />

mich vorsichtig, und ich stelle auch keine<br />

Bedrohung dar.»


Grosszügiger Arbeitgeber<br />

Dass er überhaupt für das SKH tätig sein<br />

kann, verdankt er zu einem grossen Teil<br />

seinem Arbeitgeber, der <strong>KV</strong> Zürich Business<br />

School. Dort unterrichtet er seit 36<br />

Jahren, neben Sport vor allem den Fachbereich<br />

Wirtschaft und Gesellschaft. Und<br />

da zurzeit Lehrermangel herrscht, kam er<br />

mit der Schule überein über das offizielle<br />

Pensionsalter hinaus zu unterrichten.<br />

«Ich nehme also keinem Junglehrer den<br />

Arbeitsplatz weg», ist ihm wichtig zu betonen.<br />

Auch dass er auf die Idee kam, sich<br />

beim SKH zu engagieren, hängt mit seiner<br />

Unterrichtstätigkeit zusammen: Vor<br />

23 Jahren hat er mit seiner damaligen<br />

Klasse für einen wohltätigen Zweck gesammelt<br />

und anschliessend den Eindruck<br />

bekommen, dass all das Geld, das<br />

seine Schüler mit viel Einsatz zusammengekratzt<br />

hatten, einfach so versickerte.<br />

«Da habe ich mir vorgenommen, künftig<br />

kein Geld mehr zu spenden, sondern<br />

meine Arbeitskraft.» Es folgten die Anmeldung<br />

beim SKH, Eignungsabklärungen,<br />

Ausbildungsgänge und erste Einsätze<br />

als «Praktikant», bis er schliesslich<br />

vollwertiges Mitglied des Logistikteams<br />

wurde. Heute ist er im SKH selber in der<br />

Nachwuchsausbildung engagiert.<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

YOUR<br />

IT HEART<br />

BEAT<br />

Vor allem aber ist er seinem Arbeitgeber<br />

dan<strong>kb</strong>ar, weil er es ihm ermöglicht, jederzeit,<br />

und sei es mitten aus einer Schulstunde<br />

heraus, einen Einsatz anzutreten.<br />

«Ohne diese Grosszügigkeit ginge es nicht»,<br />

sagt Schwager. «Wer in seinem Beruf unverzichtbar<br />

ist, bringt dem SKH nichts.»<br />

Sollte allerdings eine Katastrophe in<br />

die Zeit der Prüfungen fallen, muss das<br />

SKH ohne ihn auskommen, denn dann ist<br />

auch er unabkömmlich. Auch wenn der<br />

letzte Einsatz erst kurz zurückliegt, lehnt<br />

er ab. Einerseits braucht es Regenerationszeiten,<br />

andererseits will er auch sein<br />

Privatleben nicht vernachlässigen. «Mir<br />

ist bewusst, dass meine SKH-Einsätze<br />

auch für meine Frau eine Belastung sind»,<br />

sagt er. «Aber ich war schon für das SKH<br />

tätig, als wir uns kennenlernten. Sie<br />

wusste also, worauf sie sich mit mir einliess.»<br />

In der Schule tut er alles dafür, dass er<br />

möglichst leicht ersetzbar ist. Er klärt jeweils<br />

weit im Voraus ab, wer ihn zu welchen<br />

Zeiten vertreten kann, und seine<br />

Unterrichtsunterlagen sind akribisch vorbereitet<br />

und lagern jederzeit in der Schule.<br />

«Wenn ein Aufgebot kommt, braucht es<br />

zwei, drei Mails oder Telefonanrufe, und<br />

ich weiss, dass alles bestens läuft.» Auch<br />

finanzieller Schaden erwächst der Schule<br />

«Mit unserem Aus- und Weiterbildungsangebot<br />

setzen wir<br />

neue Massstäbe. Dafür müssen<br />

wir aber auch an unsere Technik,<br />

an unsere Infrastruktur und<br />

an unsere Partnerunternehmen<br />

allerhöchste Ansprüche stellen.<br />

Bei iSource können wir sicher<br />

sein, dass sich unsere IT-Infrastruktur<br />

in Übereinstimmung mit<br />

unserem Unternehmen weiterentwickelt.»<br />

Pia Kasper<br />

Direktorin SAWI <strong>Schweiz</strong><br />

nicht. Sie zahlt ihm seinen Lohn zwar<br />

weiter, stellt dem Bund aber für die Ausfallstunden<br />

Rechnung. Gelegentlich hält<br />

er vor verschiedenen Klassen Vorträge,<br />

und so profitiert auch die Schule von seinem<br />

Engagement.<br />

Nach seinen Einsätzen steht er meist<br />

schon am nächsten Tag wieder vor der<br />

Klasse, wenn er frühmorgens ankommt<br />

manchmal sogar schon am gleichen. «Andere<br />

brauchen danach ein paar Tage Erholung,<br />

aber ich werde mit dem Erlebten<br />

am besten fertig, wenn ich möglichst<br />

schnell wieder in die Alltagsroutine zurückfinde.»<br />

Ingo Boltshauser ist Context-Redaktor.<br />

ingo.boltshauser@kvschweiz.ch<br />

Michele Limina ist Fotograf bei art4press.<br />

info@art4press.ch<br />

OUTSOURCING SERVICES<br />

CONSULTING ENGINEERING<br />

IT SERVICE CENTER<br />

Zahlreiche Kunden aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen verlassen sich täglich auf die<br />

langjährige Erfahrung und die ausgewiesenen<br />

Spezialisten von iSource. www.isource.ch<br />

35


36<br />

Ratgeber<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Büroalltag<br />

Wie erkenne ich<br />

psychische Probleme?<br />

Eine meiner Mitarbeiterinnen wirkt sehr<br />

«verändert». Seit ein paar Wochen kommt sie<br />

verspätet zur Arbeit, wirkt müde, kraftlos<br />

und erschöpft. Sie vergisst oder erledigt Arbeitsaufträge<br />

nur unvollständig. Wenn man<br />

sich danach erkundigt, erfolgt keine Reaktion.<br />

Wie spreche ich sie am besten darauf an?<br />

Über ein Viertel der Bevölkerung leidet<br />

im Laufe eines jeden Jahres an einer diagnostizierbaren<br />

psychischen Erkrankung.<br />

Dazu zählen z.B. Depressionen, Burn-out,<br />

Angsterkrankungen, Essstörungen und<br />

Sucht erkrankungen.<br />

Wie können Sie als Personalverantwortliche(r)<br />

oder Vorgesetzte(r) verhindern,<br />

dass Mitarbeitende aus psychischen Gründen<br />

frühzeitig aus dem Arbeitsprozess fallen?<br />

Versuchen Sie ein gewisses Sensorium<br />

zu entwickeln, um potenzielle Merkmale<br />

psychischer Erkrankungen zu erkennen.<br />

Achten Sie in erster Linie darauf, ob ein<br />

Mitarbeitender seine Gewohnheiten oder<br />

Verhaltensweisen in einer für Aussenstehende<br />

unerklärbaren Form verändert. Weitere<br />

wichtige Alarmzeichen sind:<br />

> Häufung von Kurzerkrankungen/Fehltagen<br />

> auffällige Leistungseinbussen<br />

> bedrückte Stimmung über längere Zeit<br />

> Gefühlsausbrüche, unkontrolliertes disziplinloses<br />

Verhalten<br />

> aussergewöhnliche Unruhe, Ruhelosigkeit,<br />

Angespanntheit (z.B. Händezittern,<br />

Schweissausbrüche)<br />

> Vernachlässigung oder übertriebene<br />

Pflege der äusseren Erscheinung<br />

> stark veränderte Essgewohnheiten<br />

> übersteigertes Redebedürfnis bis hin zu<br />

Selbstgesprächen<br />

> sozialer Rückzug<br />

Nehmen Sie solche Anzeichen ernst und<br />

suchen Sie das Gespräch mit dem betroffenen<br />

Mitarbeitenden. Wenn Sie ein ungutes<br />

Gefühl haben, holen Sie sich rechtzeitig<br />

Hilfe. Wenden Sie sich an ihre interne Sozialberatungsstelle<br />

oder Personalabteilung.<br />

Vielleicht verfügt Ihr Unternehmen über ein<br />

Case Management oder Externe Mitarbeiterberatung<br />

(EAP). Und einige IV-Stellen<br />

bieten eine telefonische Arbeitgeber-Hotline.<br />

Achten Sie darauf, dass die gewählte<br />

Lösung für den Arbeitgeber und den Mitarbeitenden<br />

stimmt.<br />

Patrizia Rizzo<br />

Psychologin lic.phil.,<br />

ist Trainerin und<br />

Beraterin bei ICAS<br />

<strong>Schweiz</strong>, einem<br />

Unternehmen für<br />

externe Mitarbeiterberatung.<br />

Bildung<br />

Als Erwachsene in<br />

die Lehre gehen?<br />

Ich bin als Quereinsteigerin ins Büro «gerutscht»,<br />

verfüge über viel Erfahrung, aber<br />

keinen Ausweis, der meine Fähigkeiten belegt.<br />

Kann ich als Erwachsene einen Lehrabschluss<br />

nachholen?<br />

Ja – zum Glück. Denn das ist ein wichtiger<br />

Schritt, damit Sie auch künftig auf dem<br />

Arbeitsmarkt bestehen können. Ein Berufsabschluss<br />

ist nützlich für die Stellensuche<br />

und Grundlage für viele qualifizierte Weiterbildungen.<br />

Voraussetzung ist in der Regel eine mindestens<br />

fünfjährige berufliche Erfahrung,<br />

davon ein bestimmter Teil im Beruf, in dem<br />

der Abschluss erfolgen soll. Und dann müssen<br />

Sie natürlich über die geforderten<br />

Kenntnisse in der beruflichen Praxis und in<br />

der schulischen Bildung verfügen: Beim<br />

Lehrabschluss für Erwachsene absolvieren<br />

Sie genau die gleiche Prüfung wie Lernende<br />

in der beruflichen Grundbildung. Näheres<br />

zu Stoffgebieten und Leistungszielen gibts<br />

beim kantonalen Berufsbildungsamt, das<br />

auch für die Zulassung zuständig ist.<br />

In der Vorbereitung auf die Prüfung sind<br />

Sie frei: Selbststudium ist ebenso möglich<br />

wie der Besuch von passenden Kursen an<br />

der Berufsfachschule; mindestens ein Teilbesuch<br />

ist in der Regel empfehlenswert. Davor<br />

brauchen Sie keine Angst zu haben: Vor<br />

allem in häufig nachgefragten Berufen werden<br />

Kurse und Bildungsangebote separat<br />

geführt und sind speziell auf Erwachsene<br />

ausgerichtet. Die Kosten für Prüfung und<br />

praktische Vorbereitung betragen jeweils<br />

einige hundert Franken. Den Schul besuch<br />

verrechnet z.B. der Kanton Zürich nach Anzahl<br />

Semesterlektionen à 120 Franken. Wer<br />

also während eines Jahres vier Lektionen<br />

pro Woche an der Berufsfachschule besucht,<br />

kommt nochmals auf knapp 2000 Franken.<br />

Übrigens: Im Gegensatz zur Lehre ist<br />

der Betrieb in die Nachholbildung nicht vertraglich<br />

involviert, einen Lehrvertrag gibt<br />

es nicht. Erwachsene verfügen ja bereits<br />

über Berufspraxis. Nützlich ist aber sicher,<br />

wenn Sie fehlende Kenntnisse (Leistungsziele)<br />

im Betrieb erarbeiten können und darin<br />

unterstützt werden.<br />

Ralf Margreiter<br />

Stabsstelle<br />

Bildungspolitik<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>


Recht<br />

Was geschieht mit den<br />

Zuschüssen?<br />

Unser Arbeitgeber erhält seit drei Jahren<br />

Zuschüsse aus dem Sicherheitsfonds, da in<br />

unserem Betrieb mehrheitlich ältere Arbeitnehmer<br />

tätig sind. Bisher konnten wir Angestellten<br />

von diesen Zuschüssen jedoch nicht<br />

profitieren, d.h. in den jährlichen Versicherungsausweisen<br />

kommen diese Zuschüsse<br />

weder in besseren Leistungen noch geringeren<br />

Arbeitnehmerprämien zum Ausdruck.<br />

Was geschieht mit diesen Zuschüssen? Darf<br />

sie der Arbeitgeber für sich behalten?<br />

Bekanntlich haben gemäss BVG Arbeitnehmer<br />

mit zunehmendem Alter höhere<br />

Beiträge zu bezahlen. Der Arbeitgeber hat<br />

dabei Beiträge in mindestens gleicher Höhe<br />

zu entrichten. Dies kann für einen Arbeitgeber<br />

eine erhebliche Belastung darstellen,<br />

wenn in seinem Betrieb überwiegend ältere<br />

Arbeitnehmer angestellt sind. Falls deshalb<br />

die Summe der Altersgutschriften 14 Prozent<br />

der Summe der koordinierten Löhne<br />

übersteigt, erhält die Vorsorgeeinrichtung<br />

auf Antrag gemäss Art. 58 BVG Zuschüsse<br />

aufgrund einer derart ungünstigen Altersstuktur.<br />

Mit diesen Zuschüssen soll verhindert<br />

werden, dass ein Betrieb mit überwiegend<br />

älteren Arbeitnehmern die hohen BVG-Prämien<br />

nicht mehr finanzieren könnte und<br />

deshalb sogar unter Umständen ältere Arbeitnehmer<br />

entlassen müsste.<br />

Empfänger dieser Zuschüsse ist jedoch<br />

immer das Vorsorgewerk und nicht etwa der<br />

Arbeitgeber selbst. Über die Verwendungsmöglichkeiten<br />

dieser Zuschüsse schweigt<br />

sich das Gesetz allerdings aus. Wenn man<br />

sich jedoch am Zweck dieser Zuschüsse orientiert,<br />

sollte damit primär eine Reduktion<br />

der Beitragslast des Arbeitgebers erzielt<br />

werden und nicht etwa eine Verbesserung<br />

der Leistungen des Arbeitnehmers.<br />

Über die Verwendungsart der Zuschüsse<br />

hat der Stiftungsrat der Pensionskasse zu<br />

befinden. In der Praxis haben sich vor allem<br />

folgende Verwendungsmöglichkeiten etabliert:<br />

Die Zuweisung der Zuschüsse an die<br />

freien Mittel der Vorsorgeeinrichtung oder<br />

auf das Beitragskontokorrent des Arbeitgebers<br />

bei der Pensionskasse.<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Felix Kuster<br />

arbeitet beim<br />

Rechtsdienst<br />

des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

Jugend<br />

Worüber kann ich am<br />

Arbeitsplatz reden?<br />

Ich habe gerade meine <strong>KV</strong>-Lehre begonnen.<br />

Fachlich erklärt man mir jeden Tag viel Neues.<br />

Über den Umgang mit den anderen Mitarbeitenden<br />

hat man mir bis jetzt aber noch<br />

nicht wirklich viel gesagt. Ich bin vor allem<br />

unsicher, über was ich am Arbeitsplatz mit<br />

meinen Kolleginnen und Kollegen reden<br />

kann. Wo sind die Grenzen?<br />

Deine Unsicherheit, worüber du mit den<br />

andern im Betrieb sprechen kannst oder<br />

darfst, kann ich gut nachvollziehen. Das<br />

ging mir nicht anders, als ich meine jetzige<br />

Stelle antrat. Auch als Erwachsener musste<br />

ich zuerst herausfinden, was die üblichen<br />

Gesprächsthemen in den Pausen oder über<br />

Mittag sind, wie geschäftlich oder persönlich<br />

man bei uns im Betrieb miteinander<br />

spricht.<br />

Kommt dazu, dass man ja nicht mit allen<br />

in einem Betrieb über die gleichen Themen<br />

spricht. Mit wem man einen guten Draht<br />

hat, redet man auch über Freizeitaktivitäten<br />

oder gar Persönliches. Mit anderen wird<br />

es beim rein Geschäftlichen oder Smalltalk<br />

bleiben.<br />

Als Jüngste im Team hörst du am besten<br />

erst mal genau zu. Was für Gesprächsthemen<br />

sind in deinem Betrieb üblich? Reden die<br />

Mitarbeitenden unter sich über das Gleiche<br />

wie mit den Vorgesetzten?<br />

Am Anfang sprechen die Arbeitskolleg/<br />

innen wohl mehrheitlich dich an: Vielleicht<br />

möchten sie wissen, wie du dich eingelebt<br />

hast, wie es in der Schule geht. In deiner Abteilung<br />

gehen die Gespräche dann vermutlich<br />

bald mal weiter. Vielleicht wirst du gefragt,<br />

was du am Wochenende gemacht hast,<br />

was du am Abend noch vorhast, was deine<br />

Hobbys sind. Ich bin sicher, dass du genau<br />

weisst, wie viel Persönliches du von dir erzählen<br />

willst und was du für dich oder für<br />

deine besten Freund/innen behältst.<br />

Alles, was du gefragt wirst, darfst du die<br />

anderen auch fragen. Und frage die anderen<br />

nur Dinge, die du über dich selber auch<br />

preisgeben würdest.<br />

Andrea Ruckstuhl<br />

ist Ressortleiter<br />

Jugend beim<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

37


38<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

<strong>KV</strong> AKtuell<br />

50 Jahre Mitgliedschaft – Veteranen-<br />

Ehrung im Hotel <strong>Schweiz</strong>erhof in Luzern<br />

Die Ehrung «50 Jahre <strong>KV</strong>-Mitgliedschaft» hat für die Mitglieder eine grosse Bedeutung.<br />

Von 249 eingeladenen Gästen sind 85 Veteranen und 11 Veteraninnen, teilweise in Begleitung,<br />

nach Luzern gefahren, um sich im Hotel <strong>Schweiz</strong>erhof in gediegener Atmosphäre feiern und<br />

kulinarisch verwöhnen zu lassen und das Ehrenabzeichen in Empfang zu nehmen.<br />

Stellvertretend für alle 96 anwesenden Veteraninnen und Veteranen (v.l.n.r.): Peter Kyburz,<br />

Generalsekretär, Heinz Morgenthaler, utzensdorf; Rose-Marie Marquis, Muttenz;<br />

René thommen, Basel; Wally lampart, Zürich und Mario Fehr, Zentralpräsident.<br />

Peter Kyburz, der Generalsekretär <strong>KV</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>, begrüsste die Gäste im Zeugheer-<br />

Saal. Ursula Stämmer Horst, Stadträtin<br />

von Luzern, richtete anschliessend ein<br />

Grusswort an die Ehrengäste. Mario Fehr,<br />

Zentralpräsident, dankte den Anwesenden<br />

für die Treue zum Verband und erwähnte,<br />

dass die Zielsetzungen unseres<br />

Jean-Pierre Amann, Bogis-Bossey<br />

Hansruedi Amsler, Luzern<br />

Felix Arenson, Basel<br />

Martin A. Armbruster, Nürensdorf<br />

Karl Aschmann, Uitikon Waldegg<br />

Heidi Bächtold, Kriens<br />

Theres Balensiefen, Olten<br />

Walter Baumann, Basel<br />

Peter Baumgartner, Hägendorf<br />

Rosmarie Beljean, Menziken<br />

Monique Benz-Vivier, Uster 1<br />

Alfred Bérod, Belmont-Lausanne<br />

Gerard Berret, Cornol<br />

Mario Bertocchi, Basel<br />

Erwin Beyeler, Köniz<br />

Heinz Biedermann, Däniken SO<br />

Oscar Bieri, Stettlen<br />

Kurt Binz, Hubersdorf<br />

Verbandes die gleichen geblieben sind:<br />

Wir setzen uns ein für die Interessen der<br />

Angestellten und für eine gute Aus- und<br />

Weiterbildung in unserem Land.<br />

Nach einer kurzen Pause verglich Luc<br />

Python, Zentralsekretär des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>,<br />

in französischer Sprache die Saläre einzelner<br />

Berufe von damals und heute. Beat<br />

Irma Blaser, Gordola<br />

Peter Blattmann, Bassersdorf<br />

Jakob Blum, Zürich<br />

Geo Boschetti, Vezio<br />

Werner Brechbühl, Ueberstorf<br />

Erika Brodmann, Zürich<br />

Marcel Bruhin, Lachen SZ<br />

Georges-A. Bühler, Luzern<br />

Willy Bühlmann, Bern<br />

Heinz Bürki, Kriens<br />

Heinz Burri, Zumikon<br />

Pius Büsser, Dübendorf<br />

Mario Campana, Bogno<br />

John Fred Carlen, Pinner, UK<br />

Peter Christen, Herzogenbuchsee<br />

Georg Danuser-Niggli, Felsberg<br />

Paul Dettwiler, Bubendorf<br />

Hansruedi Dürst, Zürich<br />

Schürmann, Geschäftsleiter des <strong>KV</strong> Luzern<br />

ging nochmals auf die Schönheiten der<br />

Stadt Luzern ein. Danach rief Marlyse<br />

Bieri, Leiterin Marketing-Services, die<br />

Veteraninnen und Veteranen mit musikalischer<br />

Begleitung des Trios «Gletscherschären»<br />

zur Ehrung auf die Bühne. Nach<br />

dem persönlichen Händedruck mit den<br />

besten Wünschen für die Zukunft wurden<br />

die Ehrenabzeichen übergeben.<br />

Mit einem Film unter dem Motto «Das<br />

waren noch Zeiten» von 1956 endete der<br />

offizielle Teil. Beim Apéro in der Hotelhalle<br />

kamen die Leute ins Gespräch und<br />

berichteten von früher. Dabei wurden<br />

recht interessante Lebensgeschichten<br />

enthüllt und alte Bekanntschaften aufgefrischt.<br />

Man traf sich teilweise nach vielen<br />

Jahren wieder und wusste einiges zu<br />

erzählen.<br />

Die letzten Gäste verliessen den Festsaal<br />

nach einem vorzüglichen Essen gegen<br />

16 Uhr. Prächtiges Wetter hüllte die<br />

Stadt Luzern, den See und die Bergkulisse<br />

in ein wunderschönes Bild. Viele nutzten<br />

die Gelegenheit für einen Bummel durch<br />

die Altstadt und über die berühmte Kapellbrücke.<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, Marketing-Services<br />

Walter Eberhard, Urdorf<br />

Curt Egger, Niederurnen<br />

Gertrud Egger, Zürich<br />

Viktor Egli, Richterswil<br />

Franz Eicher-Bauer, Schaffhausen<br />

Willy Eichmann, Reinach BL<br />

Walter Elsener, Seuzach<br />

Karl Engesser, Bad Zurzach<br />

Anton Enzler, Chur<br />

Jürg Erdin, Basel<br />

Hans Erzinger, Elsau<br />

Max K. Fenn, Winterthur<br />

Hans-Ulrich Fischer, Boudry<br />

Ruth Fischer, St. Urban<br />

Hans Flückiger, Burgdorf<br />

Hermann Fluri, Bottmingen<br />

Max Forrer, Zürich<br />

Walter Frei, Nuglar


Hildegard Frey, Zürich<br />

Alice Frey-Lutz, Ennenda<br />

Rita Galfetti, Morbio Inferiore<br />

Theo Gassmann, Menziken<br />

Martin Gerber, Hinterkappelen<br />

Anton Giger, Wolfhausen<br />

Hanni Giovanelli, Reutigen<br />

Arthur Gloor, Oberrohrdorf<br />

Edwin Graf, Thun<br />

Meinrad Graf, Arbon<br />

Josef Grand, Forch<br />

Sepp Greuter, Küsnacht<br />

Eugen Gribi-Wetzel, Trimbach<br />

Dieter Gruber, Basel<br />

Maria Guldimann, Olten<br />

Theo Güniat, Reinach BL<br />

Bruno Gut, Courtaman<br />

Gilbert Guye, Nyon<br />

Fredy Habegger, Binningen<br />

Werner Haefelfinger, Sissach<br />

Paul Haltiner, Erlenbach ZH<br />

Herbert Häni, Schaffhausen<br />

Peter Hauenstein, Geroldswil<br />

Marta Hediger, Oberglatt<br />

Hans H. Hoffmann, Therwil<br />

Walter Holder, Schaffhausen<br />

Otto Hollenwaeger, Thun<br />

Roserita Holzer Dubler, Ennetbaden<br />

Hans-Peter Hoppler, Fahrweid<br />

Beda Huber, Muhen<br />

Hans Beat Hugi, Langenthal<br />

Robert Hunziker, Neuhausen<br />

Bruno Huser, Kriens<br />

Heinz Imbach, Hergiswil NW<br />

Jean-Pierre Ingold, Nürensdorf<br />

Moritz Jäggi, Suhr<br />

Anton Janser, Wettingen<br />

Olivier Jaquier, Lausanne<br />

Hansjörg Jent, Greifensee<br />

Jeannette Jochumsen, Luzern<br />

Franz Joller, Dättlikon<br />

Toni Karrer, Röschenz<br />

Paul Kaufmann, Sissach<br />

Robert Keiser, Herzogenbuchsee<br />

Dieter Keller, Bellikon<br />

Ursula Keller-Linggi, Pregassona<br />

Markus Kiener, Grenchen<br />

Fritz Kistler, Glarus<br />

Hans Kistler, Zürich<br />

Gertrud Kistler-Germann, Schaffhausen<br />

Siegfried Kobelt, Rüeterswil<br />

Erich Kohler, Edlibach<br />

Bruno Koller, Lausanne<br />

Andreas Kopp, Ettingen<br />

André Kuenlin, Speicher<br />

Claude Kuenzli, Gebenstorf<br />

Ernst Kungler, Oberwil BL<br />

Francis Kurth, Reconvilier<br />

Eva Kuster-Herzog, Winterthur<br />

Franz Lacher, Einsiedeln<br />

Wally Lampart, Zürich<br />

Rolf Lang, Rothrist<br />

Elisabeth Larsen Wagner, Karrebaksminde<br />

André Leardini, Andelfingen<br />

Richard Leimgruber, Spiegel<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Fritz Lerch, Gächlingen<br />

Hanspeter Lienberger, Spreitenbach<br />

Werner Liniger, Unterseen<br />

Manfred Löpfe, Wittenbach<br />

Germain Lovis, Courrendlin<br />

Verena Lüdi, Zürich<br />

Ferdinand Luthiger, Luzern<br />

Joe Mächler, Schwerzenbach<br />

Alfred Magnenat, Genève<br />

Rose-Marie Marquis, Muttenz<br />

Adolf Marty, Brunnen<br />

Werner Marty-Henkel, Flawil<br />

Giuseppe Maspoli, Balerna<br />

Verena Mathys, Schaffhausen<br />

Jean-Pierre Maure, Lausanne<br />

Vreni Mehr, Hünenberg<br />

Albert Meier, Aesch BL<br />

Anton C. Meier, Würenlos<br />

Daniel Meier, Schlieren<br />

Heinz Meier, Bottmingen<br />

Konrad Meier, Kloten<br />

Kurt Meier, Thörishaus<br />

Peter Meier, Hergiswil NW<br />

Ursula Meise, Oensingen<br />

Esther Meyer-Sutter, Sissach<br />

Werner Mock, Fällanden<br />

Hans-Ulrich Möckli, Andelfingen<br />

Eric Montandon, La Chaux-de-Fonds<br />

Heinz Morgenthaler, Utzenstorf<br />

Heinz P. Moser, Hamburg<br />

Hans Muffler, Schaffhausen<br />

Ulrich Muhmenthaler, Teufen ZH<br />

Alfons Müller, Baden<br />

Edith Müller, Schaffhausen<br />

Heinrich Müller, Stäfa<br />

Silvia Müri, Zürich<br />

Hansruedi Niederer, Winterthur<br />

Vroni Noethiger, Zürich<br />

Kurt Otti-Gerber, Laupen BE<br />

Peter Otz, Brittnau<br />

Zoltan Petö, Riehen<br />

Esther Pfaff-Obrist, Riehen<br />

Ursula Puppetti, Schaffhausen<br />

Kurt Rahm, Rombach<br />

Guido Raimondi, Novazzano<br />

Ruth Rätz-Mühry, Arlesheim<br />

Marcel Rauber, Breitenbach<br />

Bruno Recher, Ziefen<br />

J.-Pierre Rentsch, Donatyre<br />

Peter Riechsteiner, Riehen<br />

Werner Riesen, Thalwil<br />

Gody J. Roos, Sempach<br />

Jonny Roos, Dällikon<br />

Franz Rösli, Luzern<br />

Werner Rosser, Geroldswil<br />

Hanspeter Rothenbühler, Buchs AG<br />

Hans Rotschi, Bremgarten AG<br />

Erich Rubitschon, Weinfelden<br />

Elsbeth Rüegg, Zumikon<br />

Max W. Rüegger, Adliswil<br />

Josef Ruggli, Teufen AR<br />

Kaspar Rüsch, Winterthur<br />

Jakob Rutishauser, Berg SG<br />

Erich Ryser, Bützberg<br />

Peter Schär, Reigoldswil<br />

Dieter Schärer, Zürich<br />

Herbert Schatzmann, Küttigen<br />

Victor Schenker, Bern<br />

Hans Schiesser, Zürich<br />

Charles-Pierre Schoebi, Jona<br />

Richard Schoeller, Volketswil<br />

Heinrich Schöni, Oftringen<br />

Margrit Schori, Münchenstein<br />

Hans Schranz, Zug<br />

Urs Schreier, Wynigen<br />

Rainer Schumacher, Zürich<br />

Ruth Schüpfer, La Punt-Chamues-ch<br />

Fritz Seiler, Gunten<br />

Alfred Siegenthaler, Brugg<br />

Edoardo Siegrist, Milano<br />

Ernst Staffelbach, Allschwil<br />

Roland Stebler, Mörigen<br />

Hedwig Steiner, Zürich<br />

Walter Stihl, Muttenz<br />

Lothar Stöcklin, Ettingen<br />

Peter Stofer, Basel<br />

Ernestina Stohler, Zürich<br />

Robert jun. Strebel, Aarau Rohr<br />

Jean-Claude Stricker-Hösli, Glarus<br />

Josef Suppiger, Altbüron<br />

Paul Suter, Kaiseraugst<br />

Hans Tanner, Klosters<br />

Marcel Thétaz, Rütihof<br />

Jean-F. Thevoz, Crissier<br />

Hansrudolf Thomann, Seon<br />

Rene Thommen, Basel<br />

Rene Thumiger, Basel<br />

Jakob Tobler, Uznach<br />

Giorgio Togni, Semione<br />

Emile Truan, Birsfelden<br />

Jürg Tschudin, Muttenz<br />

Achille Tuena, Chur<br />

Sergio Tunesi, Kollbrunn<br />

Rudolf Urech, Langnau am Albis<br />

Ernst Vogelsang, Stäfa<br />

Albert Vögtlin, Origlio<br />

Paul F. Vögtlin, Pratteln<br />

Rudolf Vögtlin, Pratteln<br />

Monika von Arx, Murten<br />

Urs Von Arx, Basel<br />

Josef Von Daeniken, Winznau<br />

Roland Vorpe, La Chaux-de-Fonds<br />

Jacques-A. Vuilliomenet, Geneveys-Coffrane<br />

Rolf Wagner, Courgenay<br />

Willy Wälchli, Langenthal<br />

Hans Walker, Luzern<br />

Alfred Wehrle, Zürich<br />

Hildegard Weiss, Kloten<br />

Hermann Weisskopf, Basel<br />

Erich Werner, Hochdorf<br />

Martin Wick, Affoltern am Albis<br />

Hans-Rudolf Widmer, Herzogenbuchsee<br />

Walter Widmer, Goldach<br />

Kurt Wilhelm, Aarau<br />

Peter J. Winiger, Thônex<br />

Christel Wolske, Lyss<br />

Urs Wysshaar, Winterthur<br />

Josef Zahno, Ettingen<br />

Elisabeth Zimmermann, Contra<br />

Heinz Züttel, Dietlikon<br />

39


40<br />

SeKtionen<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

<strong>KV</strong> AKtuell<br />

Region BASel-StAdt<br />

<strong>KV</strong> BASel<br />

Podium zu Berufsbildung<br />

Am 10. <strong>September</strong> feierte die Kaufmännische Berufsschule<br />

Uster ihr 125-Jahr-Jubiläum.<br />

«<strong>Schweiz</strong>er Berufsbildung wohin?»: So<br />

lautete der Titel des von Christian Brütsch<br />

(Redaktor «Anzeiger von Uster», 2. von<br />

links) geleiteten Podiumsgesprächs, welches<br />

den Auftakt der Jubiläumsveranstaltung<br />

bildete. «Gute Berufsleute sind gesucht<br />

und nicht immer einfach zu finden»,<br />

sagte Karin Lenzlinger, CEO von Lenzlinger<br />

Söhne AG, Uster (2. von rechts). Weiterbildung<br />

ist ihrer Meinung nach ein<br />

Muss für Fachkräfte. Hans-Ulrich Bigler,<br />

Direktor des <strong>Schweiz</strong>erischen Gewerbeverbands<br />

(links), meinte, der Bund müsse<br />

mehr in Bildung investieren ohne aber<br />

allzu bürokratisch zu sein. Und Mario<br />

Fehr bezeichnete das schweizerische Berufsbildungssystem<br />

als Erfolgsmodell. Es<br />

sei mit ein Grund für den Erfolg und die<br />

Stabilität der <strong>Schweiz</strong>er Wirtschaft, sagte<br />

der <strong>KV</strong>-<strong>Schweiz</strong>-Präsident (rechts).<br />

telefon 061 271 54 70<br />

Fax 061 272 24 41<br />

info@kvbasel.ch<br />

www.kvbasel.ch<br />

Abendseminar<br />

«Erben und Schenken»: Eine umsichtige<br />

Nachlassplanung stellt<br />

sicher, dass der letzte Wille nach<br />

den eigenen Wünschen vollzogen<br />

wird. Sie regelt die Begünstigung<br />

von Partnern und vermeidet Konflikte<br />

unter den Erben. Und nicht zu vergessen:<br />

Sie unterstützt steuergüns-<br />

tige Lösungen; Dienstag, 16. November,<br />

19 bis etwa 21 h. <strong>KV</strong> Basel,<br />

Aeschengraben 15, Saal 6. Stock.<br />

Kosten: CHF 30.– für <strong>KV</strong>-Mitglieder,<br />

CHF 80.– für Nichtmitglieder<br />

english Club<br />

All meetings will be held on Tuesdays<br />

at 8 pm at the <strong>KV</strong> building. For<br />

any suggestions contact Gaby Felix:<br />

phone 061 228 90 34 or Felix<br />

Schurter: phone 062 868 74 00.<br />

Programme October<br />

> 19 – Games Evening<br />

> 26 – Autumn Fair<br />

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion<br />

wurde in einem feierlichen Akt und<br />

als weiterer Höhepunkt im Festprogramm<br />

der neue Name bekannt gegeben: Kaufmännische<br />

Berufsschule und Berufsmittelschule<br />

Uster heissen neu Wirtschaftsschule<br />

<strong>KV</strong> Uster.<br />

«Es war ein sehr schöner Anlass», sagt<br />

Conrad Gossweiler, Präsident der Aufsichtskommission<br />

Wirtschaftsschule<br />

<strong>KV</strong> Uster, rüc<strong>kb</strong>lickend zur Jubiläumsveranstaltung.<br />

«Die Stimmung war gut,<br />

die Leute kamen miteinander ins Gespräch.»<br />

Besonders freut sich Conrad Gossweiler,<br />

dass die Gründung einer Alumni-Vereinigung<br />

zustande kam, ein Netzwerk von<br />

Absolventen und Absolventinnen wie es<br />

bisher nur von Hochschulen und Fachhochschulen<br />

bekannt ist. tj<br />

Pensioniertengruppe<br />

> Besuch der Generalprobe «Sinfonieorchester<br />

Basel». Aufgeführt<br />

wird die Sinfonie <strong>Nr</strong>. 6 in a-Moll von<br />

Gustav Mahler. Besammlung: 9 Uhr<br />

bei der Tramhaltestelle Theater.<br />

Beginn: 9.30 Uhr, Dauer ca. 1 Stunde<br />

im grossen Musiksaal des Stadtcasinos.<br />

Mittwoch, 20. Oktober<br />

> Führung durch das Diakonissenhaus<br />

und Betriebsgebäude in Riehen.<br />

Anschliessend Zvieri. Besammlung:<br />

13.35 h Tramhaltestelle<br />

<strong>Nr</strong>. 6 Riehen Dorf. Beginn der<br />

Führung: 14 h, Ende ca. 16.30 h.<br />

Mittwoch, 17. November<br />

Mit Zurich Connect<br />

Geld sparen<br />

Bei vielen Autoversicherungen endet<br />

die Vertragslaufzeit am 31. Dezember. Für<br />

einen Versicherungswechsel muss die aktuelle<br />

Police aber bereits drei Monate vor<br />

Ablauf der Vertragsdauer, also per 30. <strong>September</strong>,<br />

gekündigt werden. Neben dem<br />

üblichen Vertragsablauf kann jede Autoversicherung<br />

u.a. in den folgenden drei<br />

Fällen gewechselt werden: in einem Schadenfall,<br />

bei einer Prämienanpassung oder<br />

bei einem Fahrzeugwechsel. Ist eine dieser<br />

drei Voraussetzungen gegeben, kann<br />

die Versicherung gewechselt werden,<br />

auch wenn die bestehende Police noch<br />

mehrere Jahre Laufzeit hat.<br />

Zurich Connect bietet als führende<br />

Online-Versicherung der <strong>Schweiz</strong> umfassende<br />

Versicherungsleistungen mit einem<br />

exzellenten Schadenservice zu attraktiven<br />

Preisen. Mit dem <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

verbindet Zurich Connect eine langjährige<br />

erfolgreiche Partnerschaft. Als <strong>KV</strong>-<br />

Mitglied profitieren Sie von Spezialkonditionen<br />

und damit von noch günstigeren<br />

Prämien.<br />

Im Internet finden Sie unter www.zurichconnect.ch/partnerfirmen<br />

alle Informationen<br />

zu den Angeboten von Zurich<br />

Connect. Hier können Sie Ihre individuelle<br />

Prämie berechnen und Ihre persönliche<br />

Offerte erstellen. Dafür benötigen Sie folgendes<br />

Login: Benutzername «kvschweiz»<br />

und Passwort «buero». Oder Sie verlangen<br />

über die für <strong>KV</strong>-Mitglieder exklusive Telefonnummer<br />

0848 234 567 eine unverbindliche<br />

Offerte. Das Kundencenter von Zurich<br />

Connect ist von Montag bis Freitag von<br />

8 bis 17.30 durchgehend geöffnet.<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>, Marketing Services<br />

Kosten je Anlass: <strong>KV</strong>-Mitglieder<br />

CHF 10.–, Nichtmitglieder CHF 25.–.<br />

Die Teilnehmerzahl für beide Anlässe<br />

ist beschränkt. Infos: Telefon 061<br />

271 54 70, E-Mail: info@kvbasel.ch<br />

Region BeRn<br />

<strong>KV</strong> BeRn<br />

telefon 031 390 60 30<br />

Fax 031 390 60 20<br />

info@kvbern.ch<br />

www.kvbern.ch


SeKtionen<br />

Seminare<br />

> «Autogenes Training – Stress bewältigen»<br />

mit Verena Diethelm,<br />

Psychologin, Mediatorin; Mittwoch<br />

und Donnerstag, 13./14. Oktober,<br />

Zweitagesseminar, Kurs 525<br />

> «Schreiben ohne Floskeln» mit<br />

Trainerin Angelika Ramer &<br />

Partner AG; Montag und Dienstag,<br />

18./19. Oktober, Zweitagesseminar,<br />

Kurs 333<br />

> «Grundkurs 2: Arbeits- und Lernsituation<br />

und Prozesseinheit» mit<br />

Beatrix Flury, Bildungsfachfrau,<br />

Ausbildnerin; Mittwoch, 20. Oktober,<br />

Tagesseminar, Kurs 151<br />

> «Word-Aufbaukurs – effizient im<br />

Büroalltag» mit Anita Jucker-<br />

Hermann, Erwachsenenbildnerin;<br />

Mittwoch, 20. Oktober, Tagesseminar,<br />

Kurs 771<br />

> «Sozialkompetenz – Schlüssel<br />

zum beruflichen Erfolg» mit Ruedi<br />

Krummenacher, Ausbildungs- und<br />

Organisationsberatung; Donnerstag,<br />

21. Oktober und Dienstag,<br />

9. November, Zweitagesseminar,<br />

Kurs 532<br />

> «Mentaltraining» mit Andreas<br />

Lüthi, Mentaltrainer und -coach;<br />

Donnerstag, 21. Oktober und<br />

4. November, Abendseminar,<br />

Kurs 529<br />

> «Finanzielle Pensionsplanung –<br />

richtig gemacht!» mit Oliver Grob,<br />

Finanzplanungsexperte; Dienstag,<br />

26. Oktober, Abendseminar,<br />

Kurs 663<br />

Senioren<br />

Führung im Sensorium Rüttihubelbad<br />

mit anschliessendem Zvieri.<br />

Bern RBS ab 12.45 Uhr (Billette<br />

selber besorgen) mit umsteigen in<br />

Worb auf Postauto. Führung um<br />

13.50 Uhr, danach Zeit zum selber<br />

entdecken. Rückfahrt nach Bern ab:<br />

16.58 oder 17.58 Uhr. Anmeldung im<br />

Sekretariat bis spätestens,<br />

26. Oktober. Dienstag, 2. November<br />

<strong>KV</strong> BeRneR oBeRlAnd<br />

telefon 033 223 35 77<br />

info@kvbeo.ch<br />

www.kvberneroberland.ch<br />

Öffnungszeiten<br />

Vom Samstag, 25. <strong>September</strong> bis<br />

Sonntag, 10. Oktober ist die<br />

Geschäftsstelle geschlossen.<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

hauptversammlung<br />

Einladung zur Hauptversammlung<br />

am Donnerstag, 28. Oktober um<br />

19.30 Uhr in der WirtschaftsSchule<br />

Thun. Einladung und Traktandenliste<br />

werden Ende <strong>September</strong> versandt.<br />

gRAuBünden – glARuS<br />

<strong>KV</strong> oBeRengAdin<br />

generalversammlung<br />

Einladung zur Generalversammlung<br />

am Freitag, 5. November um 19 Uhr<br />

im Hotel Solaria in Bivio. Einladung<br />

und Traktandenliste werden anfangs<br />

Oktober versandt.<br />

Kontakt: Reto Giovanoli, Telefon<br />

081 852 35 65, Fax 081 852 36 50,<br />

E-Mail:<br />

rgiovanoli@morell-treuhand.ch<br />

Region MittellAnd<br />

<strong>KV</strong> AARgAu oSt<br />

telefon 056 437 19 16<br />

Fax 056 437 19 10<br />

info@kvagost.ch<br />

www.kvschweiz.ch/aargau-ost<br />

Picasso-Ausstellung<br />

Treffpunkt vor dem Haupt-Eingang<br />

des Kunsthauses Zürich am Donnerstag,<br />

21. Oktober, um 18.45 Uhr.<br />

Kosten Mitglieder <strong>KV</strong> Aargau Ost:<br />

CHF 15.–, Nichtmitglieder: CHF 25.–.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung<br />

per E-Mail an: info@kvagost.ch<br />

oder Fax 056 437 19 10<br />

<strong>KV</strong> AARgAu WeSt<br />

telefon 062 837 65 15<br />

Fax 062 837 65 19<br />

info@kvagwest.ch<br />

www.kvagwest.ch<br />

Öffnungszeiten<br />

Während den Herbstferien ist das<br />

Sekretariat des <strong>KV</strong> Aargau West von<br />

Montag, 4. Oktober bis Samstag,<br />

16. Oktober geschlossen.<br />

handelsschule <strong>KV</strong> Aarau<br />

> Neu: «Teamleader»: die Weiterbildung<br />

richtet sich an Teamleiter/innen,<br />

Stabsabteilungen, Sekretariate,<br />

Zentrale Dienste und für<br />

Führungsaufgaben vorgesehene<br />

Personen aus allen Bereichen.<br />

Beginn: Samstag, 23. Oktober.<br />

Infos: Jolanda Mathys, Telefon<br />

062 837 97 21 oder E-Mail:<br />

j.mathys@hkvaarau.ch.<br />

> «NDS in Leadership & Management<br />

HF»: Das Studium richtet<br />

sich an Personen mit Führungsoder<br />

Fachverantwortung und solche<br />

die hierfür vorgesehen sind.<br />

Beginn: Freitag, 29. Oktober<br />

Infos: Barbara Schwab, Telefon<br />

062 837 97 24 oder E-Mail:<br />

m.wagner@hkvaarau.ch<br />

Führungsakademie<br />

«Führungsfachfrau/Führungsfachmann<br />

mit eidg. Fachausweis»:<br />

Dauer vier Semester. Die Ausbildung<br />

besteht aus einem Management-<br />

und einem Leadership-Teil.<br />

Beginn: Donnerstag, 21. Oktober<br />

Infos: Marianne Wagner, Telefon<br />

062 837 97 20 oder E-Mail:<br />

m.wagner@hkvaarau.ch<br />

handelsschule <strong>KV</strong> Aarau<br />

Führungsakademie<br />

telefon 062 837 97 29<br />

www.hkvaarau.ch<br />

<strong>KV</strong> BASellAnd<br />

telefon 061 926 70 10<br />

Fax 061 926 70 15<br />

info@kvbl.ch<br />

www.kvbl.ch<br />

SBB-gutscheine<br />

Die nächsten Bestelltermine: 4. und<br />

18. Oktober, 1., 15. und 29. November<br />

(letzte Bestellmöglichkeit fürs <strong>2010</strong>)<br />

Reka-Schecks und<br />

Sole uno Abonnemente<br />

Bitte beachten: Reka-Schecks und<br />

Sole uno Abos können nur bis am<br />

Dienstag, 30. November bezogen<br />

werden.<br />

<strong>KV</strong> olten-BAlSthAl<br />

telefon 062 212 02 32<br />

info@kvob.ch<br />

Seminar<br />

«Mit Körpersprache wirkungsvoll<br />

führen»: Nicht nur Argumente<br />

zählen in der Kommunikation. Auch<br />

Ihr Körper spricht. Sich selbst<br />

«verkörpern», darum geht es. Mit<br />

Reto Willy; Montag, 15. November,<br />

18 bis 21 h<br />

<strong>KV</strong> SolothuRn<br />

telefon 032 622 31 21<br />

Fax 032 622 31 56<br />

info@kvsolothurn.ch<br />

www.kvsolothurn.ch<br />

SFW Forum für Weiterbildung,<br />

Solothurn<br />

telefon 032 624 90 50<br />

Fax 032 624 90 59<br />

info@sfw.ch<br />

www.sfw.ch<br />

Seminare<br />

> «Lehrlinge motivieren, fordern<br />

und fördern» mit Enrico Lombardi;<br />

Donnerstag, 28. Oktober und<br />

4. November (2 Tage)<br />

> «MWST – Rund um die (neue)<br />

Mehrwertsteuer» mit Beat Sutter;<br />

Donnerstag, 28. Oktober (Abendseminar)<br />

> «Rundgang durch die Sozialversicherungen»<br />

mit Ursula Mauron;<br />

Donnerstag, 28. Oktober<br />

> «Ablageorganisation – Zeit sparen<br />

mit dem richtigen System» mit<br />

Darya Haller; Freitag, 29. Oktober<br />

(Halbtagesseminar)<br />

> «Der richtige Ton am Telefon –<br />

Professionelles Telefonieren»<br />

mit Rahel Rohrer-Christ;<br />

Dienstag, 2. November<br />

> «Lohnadministration und Lohnversicherungsbeiträge»<br />

mit Ursula<br />

Mauron; Dienstag, 2. November<br />

> «Mit PEP an die Arbeit – So organisiere<br />

ich mich und meinen Job»<br />

mit Willy Knüsel; Mittwoch,<br />

3. November<br />

> «Reklamationen mit Gelassenheit<br />

begegnen können» mit Mariella<br />

De Matteis; Donnerstag,<br />

4. November<br />

> «Zukunftsplanung – geregelte<br />

Nachfolge» mit Patrik Galli;<br />

Dienstag, 9. November (Halbtagesseminar)<br />

> «Outlook – Schaltzentrale Ihrer<br />

Arbeit» mit Willy Knüsel;<br />

Mittwoch, 10. November<br />

> «Arbeitszeugnis – aussagekräftig<br />

und richtig» mit Matthias Miescher;<br />

Mittwoch, 10. November<br />

(Halbtagesseminar)<br />

> «PR für KMU: kreative Ideen –<br />

positiv auffallen» mit Anita Panzer;<br />

Freitag, 12. November<br />

> «Cheffing – wie manage ich meinen<br />

Vorgesetzten?» mit Marjon Kammermann;<br />

Samstag, 13. November<br />

41


42<br />

SeKtionen<br />

Region oStSChWeiz<br />

<strong>KV</strong> oSt<br />

telefon 071 274 36 50<br />

Fax 071 274 36 56<br />

info@kvost.ch<br />

www.kvost.ch<br />

«Junge Karrieren»<br />

Junge Berufsleute aus <strong>KV</strong> und Detailhandel<br />

aufgepasst! Nehmen Sie Ihre<br />

Karriere selbst in die Hand. erhalten<br />

Sie Impulse, Visionen, zündende<br />

Ideen, Aha-Erlebnisse und Informationen,<br />

Informationen, Informationen…<br />

schlichtweg alles was zum<br />

Thema Karriere gehört.<br />

Podiumsgespräch mit Marc Sway<br />

und weiteren Persönlichkeiten.<br />

Anschliessend Foren. Montag,<br />

15. November, um 13.30 bis ca.<br />

17 Uhr im KBZ, St. Gallen. Anmeldung<br />

auf www.kvost.ch oder telefonisch.<br />

Bewerbungscheck<br />

Ein perfektes Bewerbungsdossier<br />

steigert die Chancen auf dem<br />

Arbeitsmarkt. Der Kaufmännische<br />

Verband Ost bietet neu mit dem<br />

Bewerbungscheck Soforthilfe für<br />

Lehrabgänger/innen und junge<br />

Berufsleute in Büro und Verkauf an.<br />

Fachpersonen prüfen das Bewerbungsdossier<br />

und geben Tipps zur<br />

Verbesserung. Anmeldung für das<br />

Einzelgespräch unter www.kvost.ch/<br />

Beratung/Laufbahnberatung.<br />

My next step<br />

Wie geht es weiter nach der Lehre?<br />

Wo stehe ich im Beruf? Welches<br />

sind meine Stärken und wie verkaufe<br />

ich mich? «my next step»: eine<br />

Standortbestimmung für Dritt-Lehrjahr-Lernende<br />

im <strong>KV</strong> und Detailhandel.<br />

Weitere Informationen:<br />

telefonisch oder unterwww.kvost.ch/<br />

Beratung/Laufbahnberatung/<br />

mynextstep<br />

Seminare<br />

> «Verkaufsoptimierung im Detail-/<br />

Fachgeschäft: Internet » mit Fredy<br />

Zurflüh; Montag, 18. Oktober,<br />

8.30 bis 12 h<br />

> «Verkaufsoptimierung im Detail- /<br />

Fachgeschäft: Verkaufsförderung»<br />

mit Fredy Zurflüh; Montag,<br />

18. Oktober, 13.30 bis 17.30 h<br />

> «MWST: Das neue Gesetz» mit<br />

Roland Besmer; Dienstag,<br />

19. Oktober, 9 bis 17 h<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

> «Zielvereinbarung und Mitarbeitendengespräche»<br />

mit Stefan<br />

Keller; Dienstag, 19. Oktober,<br />

9 bis 17 h<br />

> «NGK 10 – St.Gallen» mit Stefan<br />

Keller; Mittwoch, 20. Oktober,<br />

8.30 bis 17 h<br />

> «Protokollführung» mit Enrico<br />

Lombardi; Donnerstag,<br />

21. Oktober, 9 bis 17 h<br />

> «Schreiben für die Medien» mit<br />

Felix Mätzler; Donnerstag,<br />

21. Oktober, 9 bis 17 h<br />

> «Wie mache ich meine Lernenden<br />

stolz» mit Wolfgang Elsner;<br />

Freitag, 22. Oktober, 9 bis 17 h<br />

> «Die gelassene Art sich durchzusetzen»<br />

mit Jacqueline Steffen<br />

Oberholzer; Montag,<br />

25. Oktober, 9 bis 17 h<br />

> «In 30 Minuten ein Buch lesen»<br />

mit Claude André Ribaux;<br />

Montag, 25. Oktober, 9 bis 17 h<br />

> «Erfolgreiche Instruktion am<br />

Arbeitsplatz» mit Stefan Keller;<br />

Dienstag, 26. Oktober,<br />

8.30 bis 12 h<br />

> «NKG 12 – Buchs» mit Stefan<br />

Keller; Mittwoch, 27. Oktober,<br />

8.30 bis 17 h<br />

Anmeldung/Auskünfte bei der<br />

Geschäftsstelle.<br />

CelARiS<br />

eine Schule des <strong>KV</strong> ost und des<br />

SiB <strong>Schweiz</strong>erisches institut für<br />

Betriebsökonomie zürich<br />

Start lehrgänge<br />

> «Fachleute Finanz- und Rechnungswesen<br />

mit eidg. Fachausweis»;<br />

Start Oktober, Nachmittagskurs<br />

> «Dipl. Leiter/in Finanzen und<br />

Dienste NDS HF»; Start Oktober<br />

> «Dipl. Führungsperson NDS HF<br />

Leadership & Management»;<br />

Start Oktober<br />

Weitere Infos über Telefon<br />

071 272 66 00 oder www.celaris.ch.<br />

Freizeitclub 60<br />

> Model AG in Weinfelden – Besichtigung<br />

dieses renommierten Unternehmens<br />

der Verpackungsindustrie.<br />

Dienstag, 12. Oktober<br />

> Appenzeller Alpenbitter AG in Appenzell<br />

– Einblick in die Produktions-<br />

und Handelspalette, anschliessend<br />

kurze historische<br />

Dorfführung. Mittwoch, 10. November<br />

Anmeldungen sowie Jahresprogramm<br />

bestellen: telefonisch<br />

071 274 36 50 oder www.kvost.ch<br />

Region zentRAlSChWeiz<br />

<strong>KV</strong> luzeRn<br />

telefon 041 210 20 44<br />

Fax 041 210 78 50<br />

info@kvluzern.ch<br />

www.kvluzern.ch<br />

tagesseminare in luzern<br />

> «Mehr Wirkung im Büro – Technik<br />

mit eigenen Ressourcen verbinden»<br />

mit Susanne Mouret;<br />

Donnerstag, 28. Oktober<br />

> «Kommunikation – klipp und klar»<br />

mit Christian A. Bünck;<br />

Donnerstag, 4. November<br />

> «MWST-Refresher – Das neue<br />

MWST-Gesetz» mit Martin Schaer;<br />

Mittwoch, 10. November<br />

tagesseminar in zug<br />

«Neues im Arbeitsrecht» mit<br />

Hansueli Schürer; Freitag,<br />

5. November<br />

Abendseminare in luzern<br />

> «Gesund aus der Krise – Ein aktiver<br />

Weg zu Kraft und Selbstvertrauen»<br />

mit Marlis Noetzli; Dienstag,<br />

19. Oktober, 18 bis 20 h<br />

> «Neue Rechtschreibung» mit<br />

Ignaz Wyss; Dienstag,<br />

26. Oktober, 18 bis 21 h<br />

> «Meine Finanzen – ich will mitreden<br />

und sie verstehen können!»<br />

mit Roger Planzer; Montag, 8. und<br />

15. November, 18 bis 21.15 h<br />

Seniorenclub<br />

Kirschtortenführung in der<br />

Confiserie Speck in Zug;<br />

Donnerstag, 28. Oktober, 15 h<br />

Regionen<br />

züRiCh/SChAFFhAuSen<br />

<strong>KV</strong> SChAFFhAuSen<br />

telefon 052 630 78 78<br />

Fax 052 630 78 77<br />

info@kv-sh.ch<br />

www.kv-sh.ch<br />

tagesseminare<br />

> «Besser schreiben – pfiffig und<br />

stilsicher formulieren» mit<br />

Gabriela Baumgartner, Juristin,<br />

Redaktorin Beobachter; Donnerstag,<br />

28. Oktober<br />

> «Effiziente Protokollführung» mit<br />

Daniel L. Ambühl, Praxis für Unternehmenskommunikation;<br />

Dienstag, 2. November<br />

> «Selbstmanagement» mit<br />

Gabriela Straubinger, Arbeitsund<br />

Organisationspsychologin;<br />

Mittwoch, 10. November<br />

> «Lernen mit List und Lust» mit<br />

Monika Bär, Ausbildnerin, Leiterin<br />

Berufsfachschule; Dienstag,<br />

16. November<br />

> «Selfmarketing – die Persönlichkeit<br />

als Marke» mit Vera Class-<br />

Bachmann; Kommunikationsleiterin,<br />

Ausbilderin, Coach;<br />

Donnerstag, 18. November<br />

> «Smart reading – Effizient und<br />

schneller lesen» mit Rinaldo<br />

Manferdini, Mentaltrainer;<br />

Mittwoch, 24. November<br />

Sprachkurse und Seminare<br />

Angebote auf der Homepage<br />

igKg Sh<br />

IGKG SH – Interessengemeinschaft<br />

kaufmännische Grundbildung:<br />

«Update für <strong>KV</strong> Lehrmeister und<br />

Ausbildungsbeauftragte»;<br />

Donnerstag, 28. Oktober, 8 bis 17 h<br />

Frauennetz<br />

Atelierbesuch bei der Künstlerin<br />

Christine Aebischer, Schaffhausen;<br />

Donnerstag, 4. November<br />

Senioren Club Kaufleute<br />

Besuch des neuen Charlottenfels-<br />

Museums; Donnerstag,<br />

25. November<br />

<strong>KV</strong> WinteRthuR<br />

telefon 052 269 09 09<br />

Fax 052 269 09 08<br />

info@kv-winterthur.ch<br />

www.kv-winterthur.ch<br />

Seminare<br />

«Neues und Wichtiges im Arbeits-<br />

><br />

recht – Update für den Betrieb»<br />

mit Claudia Eugster; Donnerstag,<br />

28. Oktober


«Besser schreiben – pfiffig<br />

und stilsicher formulieren»<br />

mit Gabriela Baumgartner;<br />

Freitag, 5. November<br />

> «Erfolgreich führen» mit Verena<br />

Portmann; Donnerstag, 11. und<br />

Freitag, 12. November<br />

> «Effiziente Protokollführung»<br />

mit Daniel L. Ambühl; Dienstag,<br />

16. November<br />

Veranstaltung<br />

Tamedia Zürich – Führung beim Tagesanzeiger;<br />

Dienstag, 26. Oktober,<br />

18.15 bis ca. 21.45 h. Details und<br />

Anmeldung im Sekretariat<br />

Reka-Schecks<br />

Reka-Guthaben können nicht<br />

auf das nächste Jahr übertragen<br />

werden. Bis am Donnerstag,<br />

23. Dezember nicht bezogene<br />

Guthaben verfallen ausnahmslos.<br />

frauennetz<br />

«Rechtschreibung»: Knacknüsse<br />

der deutschen Rechtschreibung, mit<br />

Ernst Meyner; Mittwoch, 27. Oktober,<br />

19 h, Wirtschaftsschule <strong>KV</strong> Winterthur.<br />

Anmeldung erforderlich.<br />

<strong>KV</strong> züRiCh<br />

telefon 044 211 33 22<br />

Fax 044 221 09 13<br />

info@kvz.ch<br />

www.kvz.ch<br />

Öffentliche Seminare<br />

Jeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnahmen<br />

werden speziell vermerkt. Weitere<br />

Informationen auf www.kvz.ch.<br />

> «Lohn und Personalversicherungen»<br />

mit Felix Kuster;<br />

Freitag, 1. Oktober<br />

> «Gut vorbereitet ans Lohngespräch»<br />

mit Vera Class; freitags,<br />

1. und 8. Oktober, 18 bis 20.30 h<br />

> «Erfolgreich führen» mit Verena<br />

Portmann; Donnerstag und<br />

Freitag, 7. und 8. Oktober<br />

> «Mitarbeitergespräche wirksam<br />

führen» mit Beatrix Simmen;<br />

Montag und Dienstag, 25. und<br />

26. Oktober<br />

> «Sicherer Umgang mit der deutschen<br />

Sprache» mit Marcus<br />

Kradolfer; Mittwoch, 27. Oktober<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

> «Brain Gym» mit Lars<br />

Sonderegger; Donnerstag,<br />

28. Oktober und 4. November,<br />

18 bis 20.30 h<br />

> «Lernen mit List und Lust» mit<br />

Monika Bär; Dienstag, 2. und<br />

9. November, 18 bis 20.30 h<br />

> «Arbeitszeugnisse» mit Edi Class;<br />

Mittwoch, 3. November<br />

> «Selbstmanagement» mit<br />

Gabriela Straubinger; Freitag,<br />

5. und 12. November<br />

> «Arbeitszeugnisse formulieren»<br />

mit Claudia Eugster; Montag,<br />

8. November<br />

> «Smart Reading» mit Rinaldo<br />

Manferdini; Mittwoch,<br />

10. November<br />

Frauennetz – öffentliche<br />

Veranstaltung<br />

Einladung zum Herbstapéro mit Referat<br />

«Engagierte Frauen leben länger<br />

– und wissen wovon». Mit Claudia<br />

Kosarnig, Finanzplanungs- und<br />

Vorsorgespezialistin bei der Zürcher<br />

Kantonalbank. Auch ein zeitlich begrenzter<br />

Horizont wie die Jahre vor<br />

dem Pensionierungsalter bieten noch<br />

vielfältige Gelegenheiten, die eigenen<br />

Finanzen zu optimieren. Es werden<br />

folgende Aspekte beleuchtet:<br />

> Vorsorgelücken erkennen und<br />

schliessen<br />

> Möglichkeiten der 2. Säule und<br />

3. Säule zu nutzen wissen<br />

> Vermögen zum Erhalt des Lebensstandards<br />

nach der Pensionierung<br />

aufbauen und richtig strukturieren<br />

> Möglichkeit einer Frühpensionierung<br />

richtig einschätzen<br />

> Chancen und Risiken einer<br />

Kapital- oder Rentenauszahlung<br />

kennen<br />

> Vermögensverzehr im Alter planen<br />

> Bedarf für die private Vermögensnachfolge<br />

erkennen und regeln<br />

(Ehegüter- und Erbrecht)<br />

Anmeldung bis 4. Oktober an Iris<br />

Ichsanov, Telefon 044 211 33 22,<br />

E-Mail: info@kvz.ch<br />

Montag, 18. Oktober, 18.30 bis 21 h,<br />

Die Teilnahme ist kostenlos<br />

wir vom service public<br />

Baustellenrundgang «SBB Durchmesserlinie<br />

– Bahnhof Löwenstrasse<br />

». Treffpunkt beim SBB-Infocenter<br />

(unterhalb Gleis 18),<br />

Tramhaltestelle Sihlquai, Zürich.<br />

Anmeldung an <strong>KV</strong> Zürich, telefo-<br />

PeRSonen iM <strong>KV</strong><br />

Carole Fässler, 23, Leiterin Jugendstelle <strong>KV</strong> Zürich<br />

Was machen Sie für den Kaufmännischen<br />

Verband?<br />

Ich leite die Jugendstelle beim<br />

Kaufmännischen Verband Zürich.<br />

Meine Hauptaufgabe besteht darin,<br />

die Lernenden der <strong>KV</strong> Zürich<br />

Business School zu unterstützen<br />

und ihnen mit Hilfe unseres<br />

Rechtsdiensts bei betrieblichen<br />

Problemen beizustehen. Zusätzlich<br />

helfe ich der Schule bei<br />

Events und Veranstaltungen. Ich<br />

betreue die Schülerzeitschrift<br />

«Staubsuuger», die viermal jährlich<br />

erscheint. Mit der Redakti-<br />

onsgruppe, die aus 25 Lernenden<br />

besteht, besprechen wir die Artikel<br />

und Inhalte. Im Herbst gilt ein<br />

grosser Teil meiner Arbeit unserem<br />

Stand an der Berufsmesse<br />

Zürich, die jeweils in der letzten<br />

Woche im November stattfindet.<br />

Ich bin auch die Ausbildungsverantwortliche<br />

für die Lernenden<br />

beim <strong>KV</strong> Zürich.<br />

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit<br />

am besten?<br />

Zwei Stichworte kommen mir bei<br />

dieser Frage sofort in den Sinn:<br />

Vielfalt und Abwechslung! Die<br />

Vielfalt meiner Arbeit ist sehr<br />

gross, es macht mir Spass und erfüllt<br />

mich, mit Lernenden wie<br />

auch mit der <strong>KV</strong> Zürich Business<br />

School zusammenzuarbeiten.<br />

Das Kennenlernen und Zusammenarbeiten<br />

intern im <strong>KV</strong> Zürich<br />

sowie mit externen Kunden, Berufsschulen<br />

und Lernenden ist<br />

sehr wichtig in meiner Tätigkeit<br />

und erfüllt mich.<br />

Was haben Sie vorher gemacht?<br />

In meinem Alter habe ich natürlich<br />

noch keinen dreiseitigen Lebenslauf.<br />

Meine <strong>KV</strong>-Lehre bei einer<br />

Versicherungs-Gesellschaft<br />

habe ich im Sommer 2005 abgeschlossen.<br />

Danach verschlug es<br />

mich für ein Jahr nach Lausanne,<br />

wo ich auch weiterhin für die Versicherung<br />

tätig war. Mit 18 Jahren<br />

in einer fremden Stadt selbstständig<br />

zu leben und zu arbeiten<br />

war eine Herausforderung und<br />

bleibt unvergesslich. Danach war<br />

ich noch zwei Jahre in Zürich bei<br />

«Es macht mir Spass und erfüllt mich,<br />

mit Lernenden zusammenzuarbeiten.»<br />

der Versicherung tätig. Seit März<br />

2007 bin ich beim <strong>KV</strong> Zürich.<br />

Was ist Ihnen im Leben sonst<br />

noch wichtig?<br />

Meine Familie und meine Freunde,<br />

die immer da sind für mich. Ich<br />

bin zudem auch ein richtiges<br />

«Reisefüdli» – es gibt keine Gelegenheit,<br />

die ich mir entgehen<br />

lasse, um neue Städte und Länder<br />

zu entdecken. Dank meinen<br />

Eltern kam ich von klein auf mit<br />

verschiedenen Kulturen in Kontakt,<br />

die sonst nicht zu einer typischen<br />

Familienreise zählen. Im<br />

Winter liebe ich es zu snowboarden.<br />

Sonst bin ich allgemein ein<br />

Mensch, der sehr abenteuerlustig<br />

und oft unterwegs ist.<br />

Über wen im Verband möchten<br />

Sie gern mehr wissen?<br />

Über Ruedi Flückiger, Geschäftsleiter<br />

<strong>KV</strong> Bern.<br />

Er wird in der nächsten Ausgabe vorgestellt<br />

(die Red.).<br />

43


44<br />

SeKtionen iMPReSSuM<br />

nisch oder E-Mail: info@kvz.ch.<br />

Infos unter www.kvz.ch.<br />

Dienstag, 2. November, 17 h<br />

Cercle Français<br />

Chaque mercredi (sauf pendant<br />

les vacances) 18.45 bis 20 h, <strong>KV</strong>Z,<br />

Kurierstube, Talackerstrasse 34,<br />

8001 Zurich. Notre cercle nous<br />

permet de cultiver le français littéraire<br />

et quotidien, d’approfondir<br />

le vocabulaire et la grammaire,<br />

d’apprendre davantage sur la France<br />

géographique, politique, culturelle<br />

et touristique. Toute personne intéressée<br />

à améliorer ou à entretenir<br />

«son français» est bienvenue dans<br />

notre cercle.<br />

Contact: Hugo Schnurrenberger;<br />

hugo.schnurrenberger@tele2.ch,<br />

Im Wyl 15, 8055 Zürich,<br />

044 462 16 74 ou Erika Salzmann;<br />

erika.salzmann@gmx.ch<br />

ladies’ english Club<br />

All meetings will be held on<br />

Mondays at 6.45 p.m. in the Kurierstube,<br />

First Floor, Talacker 34,<br />

Kaufleuten Building, 8001 Zürich.<br />

Professional Leader:<br />

Nancy Scherer-Howe,<br />

Phone 044 720 93 09,<br />

Assistant Leader: Erika Weibel,<br />

Phone 044 362 96 13,<br />

www.raccourci.ch/ladies. Guests<br />

are welcome.<br />

> 4 – Michael Cunningham’s<br />

«The Hours» Part I<br />

> 11 – The Hours part II<br />

> 18 – The Hours part III<br />

> 25 – Vocabulary with emphasis on<br />

Pronunciation<br />

Men’s english Club<br />

Meetings held tuesdays at 7 pm<br />

unless otherwise indicated. Meeting<br />

Place: Talacker 54 (First Floor) –<br />

Kaufleuten Building – 8001 Zürich.<br />

Guests are most welcome.<br />

Web page: http://mec.ch.to<br />

Programme October<br />

> 19 – Quiz night<br />

> 26 – Max Frei – Holiday in China<br />

Veteranen- und Seniorenvereinigung<br />

Klubnachmittag: 125 Jahre VBZ,<br />

Vergangenheit und Zukunft. Donnerstag,<br />

28. Oktober, 14.30 Uhr im<br />

Kaufleutensaal, Zürich.<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

<strong>KV</strong> züRiChSee linKeS uFeR<br />

telefon 044 718 22 33<br />

Fax 044 718 22 30<br />

info@kvzlu.ch<br />

Bildungszentrum zürichsee<br />

Das neue Kursprogramm für das<br />

Herbst-/Wintersemester kann ab<br />

sofort bestellt werden:<br />

Bildungszentrum Zürichsee, Abt.<br />

Weiterbildung, Alte Landstrasse 40,<br />

8810 Horgen<br />

Telefon 044 727 46 00,<br />

Fax 044 727 46 10, E-Mail:<br />

horgen-wb@bzzuerichsee.ch oder<br />

www.bzzuerichsee.ch<br />

SiB SChWeizeRiSCheS<br />

inStitut FüR BetRieBS-<br />

ÖKonoMie<br />

telefon 043 322 26 66<br />

Fax 043 322 26 51<br />

info@sib.ch<br />

www.sib.ch<br />

Öffentliches Seminar<br />

> «Prof. Wachstum durch Nutzeninnovationen»<br />

mit Adrian<br />

Ebenberger; dienstags,<br />

12./19. und Oktober<br />

> «Professionell präsentieren» mit<br />

Chris Bürger; Mittwoch, 13. Oktober<br />

> «Unternehmensplanspiel Management-LS»<br />

mit Wolfgang Rathert;<br />

Donnerstag, 14. Oktober<br />

> « Workshop Mobbingprävention»<br />

mit diversen Dozierenden,<br />

Mittwoch, 20. Oktober<br />

> «Konzepte gekonnt entwickeln<br />

und umsetzen» mit Pascal O.<br />

Stocker; Donnerstag, 21. Oktober<br />

> «Energize your Life!» mit Marco<br />

Caimi; Montag, 25. Oktober<br />

> « Workshop E-Mail-Kommunikation»<br />

mit diversen Dozierenden;<br />

Mittwoch, 27. Oktober<br />

> «Konfliktmanagement» mit<br />

Joachim Hoffmann; Mittwoch/<br />

Donnerstag, 27./28. Oktober<br />

> «Finanz- und Betriebsbuchhaltung»<br />

mit Andreas Markstahler;<br />

Montag/Dienstag, 1./2. November<br />

> «Ethik und Management» mit<br />

Sandra Huber-Ingold und Andrea<br />

Müller Gut; Mittwoch, 3. November<br />

> «Protokollführung» mit Matthias<br />

Frey; Mittwoch, 3. November<br />

> «Leadership Empowerment» mit<br />

Franziska Steiger; Donnerstag,<br />

4. November<br />

> «Veränderungsprozesse erfolgreich<br />

meistern» mit Adrian<br />

Ebenberger; donnerstags,<br />

4./11. November<br />

> «Perfekter Kundendienst am<br />

Telefon» mit Jaqueline Steffen;<br />

Montag, 8. November<br />

> «Arbeitstechnik und Zeitmanagement»<br />

mit Enrico Lombardi; Dienstag/Mittwoch,<br />

9./10. November<br />

> «Arbeitszeugnisse schreiben» mit<br />

Helena I. Schmidhauser; Mittwoch,<br />

10. November<br />

infoveranstaltungen<br />

Beginn jeweils um 18 h<br />

> «Dipl. Business Engineer NDS<br />

HF»; Mittwoch, 13. Oktober<br />

> «Management-Diplom SIB»;<br />

Donnerstag, 21. Oktober<br />

> «Dipl. Controller/in NDS HF»;<br />

Dienstag, 26. Oktober<br />

> «Dipl. Personalleiter/in NDS HF»;<br />

Dienstag, 26. Oktober<br />

> «Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste<br />

NDS HF»; Mittwoch, 27. Oktober<br />

Studiengänge<br />

> «Dipl. Marketingmanager/in HF»;<br />

Beginn Oktober<br />

> «Management Diplom SIB»;<br />

Beginn März 2011<br />

> «Dipl. Betriebswirtschafter/in<br />

HF»; Beginn April 2011<br />

> «Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste<br />

NDS HF»; Beginn April 2011<br />

> «Dipl. Schulverwaltungsleiter/in<br />

SIB/VPZS»; Beginn Mai 2011<br />

> «Dipl. Controller/in NDS HF»;<br />

Beginn August 2011<br />

> «Dipl. Personalleiter/in NDS HF»;<br />

Beginn <strong>September</strong> 2011<br />

<strong>KV</strong>-Mitglieder erhalten eine<br />

Ermässigung.<br />

nr. 9 – <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

iSSn 1424-5345<br />

herausgeber<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Telefon 044 283 45 45<br />

www.kvschweiz.ch<br />

Verlagsleitung<br />

Rolf Trechsel (rtr)<br />

rolf.trechsel@kvschweiz.ch<br />

Redaktion<br />

Ingo Boltshauser (ibo),<br />

ingo.boltshauser@kvschweiz.ch<br />

Thomas Heeb (the),<br />

thomas.heeb@kvschweiz.ch<br />

Therese Jäggi (tj),<br />

therese.jaeggi@kvschweiz.ch<br />

Andrea Mašek (ajm),<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

Redaktionsadresse<br />

Kaufmännischer Verband <strong>Schweiz</strong><br />

Context<br />

Hans-Huber-Strasse 4<br />

Postfach 1853, 8027 Zürich<br />

Telefon 044 283 45 33<br />

context@kvschweiz.ch<br />

www.context.ch<br />

Sekretariat: Andrea Stoop<br />

Bildnachweise<br />

Titelbild: Roger Bennet/ex-press; S. 8: zvg.;<br />

S. 10: Urs Keller/ex-press; S. 19: Marc Latzel/<br />

Keystone; S. 20/24: zvg; S. 23: STR/Keystone;<br />

S. 25/26/38/40/43: zvg.<br />

Adressänderungen<br />

<strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Mitgliederadministration<br />

Telefon 044 283 45 67<br />

mitgliederadmin@kvschweiz.ch<br />

oder im Mitgliederbereich:<br />

www.kvschweiz.ch/Service/Registrierung<br />

erscheinungsweise<br />

Monatlich (11 Ausgaben)<br />

114. Jahrgang<br />

Auflage: 50 470 Exemplare<br />

(WEMF-beglaubigt 2009)<br />

Abonnemente<br />

12 Monate CHF 48.–<br />

Anzeigen<br />

Creative Media GmbH<br />

Zürichstrasse 135<br />

8910 Affoltern am Albis ZH<br />

Telefon 043 322 60 30<br />

context@c-media.ch<br />

druckerei<br />

Vogt-Schild Druck AG<br />

4552 Derendingen<br />

Konzeption, layout, druckvorstufe<br />

Partner & Partner AG<br />

8400 Winterthur<br />

www.partner-partner.com<br />

Context bekennt sich zum «Code of Conduct»<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Presse. Werbung und<br />

redaktioneller Teil sind klar getrennt.<br />

Context wurde vom Verband<br />

SCHWEIZER PRESSE für das Jahr<br />

2008 mit dem Gütesiegel<br />

«Q-Publikation» ausgezeichnet.


äTSel<br />

Tal<br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

Region<br />

See<br />

Dorf Fluss<br />

Berg<br />

Wolkenloser Herbsttag<br />

Stadt<br />

Vielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflug<br />

führen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht,<br />

müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns die<br />

Lösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung von drei Tageskarten<br />

der SBB (gültig mit Halbtax) im Wert von CHF 64.– teil.<br />

Viele halten ihn für den schönsten See der<br />

<strong>Schweiz</strong>. Sicher ist, dass er zu jeder Jahreszeit<br />

und je nach Lichteinfall eine ihm<br />

eigene Faszination ausübt. Dem südlichen<br />

Ufer entlang – zwischen Wasser und<br />

Felswand – verläuft ein schmaler Pfad. Er<br />

führt mehrheitlich durch Wald und an<br />

Kiesbuchten vorbei, passiert Wasserfälle<br />

und Felsvorsprünge. Die Wanderung von<br />

einem Ende zum anderen dauert knapp<br />

zwei Stunden, und egal, ob man von Osten<br />

nach Westen oder in umgekehrter Richtung<br />

geht: Am Ende hat es eine gemütliche<br />

Wirtschaft. Im Winter ist der See oft<br />

gefroren. Bevor die Eismaschine erfunden<br />

wurde, hat man hier gewerbsmässig<br />

Eis abgebaut, zum letzten Mal 1953 durch<br />

die Brauerei Wädenswil. Seit 1908 wird<br />

der durch einen Bergsturz entstandene<br />

See für die Gewinnung von Elektrizität<br />

genutzt.<br />

Neben Wanderern und Alpinisten hat<br />

die Landschaft schon früher auch Künstler<br />

angezogen. Der See und seine Umgebung<br />

wurde als vermeintlich ideale Landschaft<br />

immer wieder von Malern der<br />

Romantik dargestellt und von Dichtern<br />

beschrieben.<br />

In der NZZ vom 11. Oktober 1890 erschien<br />

eine seitenlange Hymne an den See<br />

und seine Umgebung. «An einem wolkenlosen<br />

Herbsttag aber längs dem See zu<br />

wandeln, halte ich für einen unvergleichlichen<br />

Genuss, der die kühnste Phantasie<br />

und die berühmtesten Veduten übertrifft.»<br />

Der Autor dieser Zeilen weist aber auch<br />

auf die gewaltigen Schuttmassen entlang<br />

des Weges hin, welche erzählen, was passieren<br />

kann, «wenn es leid ist», das heisst<br />

bei schlechtem Wetter.<br />

Sehr leid war es am 12. Juli dieses Jahres.<br />

Ein heftiger Sturm fegte durch das Tal<br />

und überraschte zwei junge Männer, die<br />

am See campierten. «Es hagelte Eiskörner,<br />

gross wie Legosteine. Und es regnete in<br />

Strömen. Der Wind erreichte Sturmstärke»,<br />

sagte Stefan Meyer, ein 28-jähriger<br />

Metzger aus Dübendorf, dem Blick.<br />

«Zwei faustgrosse Steine drückten unter<br />

dem Vorzelt durch. Ich rief: ‹Gump usä›,<br />

und sprang ins Freie.» Links und rechts<br />

floss der Schlamm. Nur wo die beiden<br />

jungen Männer standen, war fester Boden.<br />

«Ein Baum oben an der Strasse teilte<br />

die Lawine. Das rettete uns das Leben»,<br />

sagte Meyer weiter im Blick.<br />

Pass<br />

3 SBB-Tageskarten<br />

zu gewinnen!<br />

Zurück zum wolkenlosen Herbsttag<br />

in der NZZ: «Wer ein einziges Mal den See<br />

bei günstigem Lichte geschaut, kann das<br />

Bild zeitlebens nicht mehr vergessen.<br />

Kehrt man eben frisch von dort zurück, so<br />

gemahnt Einem jedes andere Gebirg an<br />

Unkraut.» Den Text verfasst hat der<br />

Schriftsteller und spätere Nobelpreisträger<br />

Carl Spitteler. tj<br />

Wie heisst der See?<br />

Schicken, faxen oder mailen Sie das<br />

lösungswort bis spätestens 15.10.<strong>2010</strong> an:<br />

Redaktion Context<br />

Postfach 1853, 8027 Zürich<br />

Fax 044 201 50 95<br />

raetsel@kvschweiz.ch<br />

Gewinner/innen des letzten Georätsels:<br />

Jana Berger, Grabs<br />

Heinrich Jucker, Rüti<br />

Emil Kaufmann, Mitlödi<br />

lösungswort <strong>Nr</strong>. 9: Stoos<br />

45


46<br />

cartoon<br />

context 9 – <strong>2010</strong>


WAS, WENN JEDER SCHLUCK<br />

LEBENSGEFÄHRLICH IST?<br />

Fast eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.<br />

Mit jedem Schluck drohen ihnen Cholera, Typhus und andere tödliche Krankheiten.<br />

Helvetas baut sichere Brunnen und stoppt die Wassernot. Helfen Sie mit.<br />

PC 80-3130-4 www.helvetas.ch<br />

47<br />

spinas | gemperle


Im Spital kann es sehr langweilig werden.<br />

48<br />

Unterschätzen Sie nie die Gefahren am Arbeitsplatz.<br />

Unfälle sind keine Zufälle. Oft werden die Gefahren am Arbeitsplatz unterschätzt. Oder die eigenen<br />

Fähigkeiten überschätzt. Seien Sie vorsichtig. Detaillierte Informationen erhalten Sie auf www.suvapro.ch.<br />

Ruf Lanz

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