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Nr. 9 / September 2010 - Grossraumbüro (PDF, 2645 kb - KV Schweiz

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Dossier <strong>Grossraumbüro</strong><br />

context 9 – <strong>2010</strong><br />

seinem Online­Kommentar, er habe bei<br />

einem Unternehmen mit exzellenter Unternehmenskultur<br />

in einem <strong>Grossraumbüro</strong><br />

gearbeitet. «Aufgrund dieser Kultur<br />

hatten wir untereinander ein ausgezeichnetes<br />

Verhältnis. Ich habe mich pudelwohl<br />

gefühlt und hatte nie das Bedürfnis<br />

nach einem Einzelbüro.» Auch Sibylle<br />

Weiss meint, solange das Arbeitsklima<br />

stimme und sie einen guten Job habe,<br />

könne sie die Probleme eines <strong>Grossraumbüro</strong>s<br />

locker wegstecken.<br />

TIPPS FÜR EIN ANGENEHMES KLIMA<br />

> Hinterfragen Sie Ihr eigenes Verhalten<br />

und fordern Sie von den Bürokolleg/innen<br />

ein Feedback: Was stört euch an<br />

meinem Verhalten?<br />

> Wenn Sie sich über etwas ärgern, sagen<br />

Sie, was Sie stört. Vermeiden Sie<br />

aber Schuldzuweisungen. Besser sind<br />

Ich-Botschaften wie: «Ich kann mich<br />

schlecht konzentrieren, wenn du…»<br />

> Wer nicht gestört werden möchte, kann<br />

mit Symbolen arbeiten. Ein rotes Fähnchen<br />

auf dem Pult signalisiert: Nicht<br />

jetzt, kommt später wieder.<br />

> Gewöhnen Sie sich daran, mit gedämpfter<br />

Stimme zu sprechen. Wer<br />

Es gibt also auch positive Stimmen.<br />

Die vielen Kritiken kommen laut Arbeitspsycholog/innen<br />

unter anderem daher,<br />

dass jeder Mensch das Bedürfnis hat,<br />

seine Sphäre zu markieren – selbst im<br />

Büro. Der Umzug vom Klein­ ins Grossbüro<br />

geht für viele zudem mit einem Verlust<br />

des Status einher. Deshalb unter anderem<br />

das Beharren, ob bewusst oder<br />

unbewusst, auf individuellen Arbeitsplätzen.<br />

Hier kann das Seco eine erfreuliche<br />

Ankündigung machen: In der Studie<br />

häufig telefoniert, sollte dies mit einem<br />

Headset tun, dann spricht man automatisch<br />

leiser.<br />

> Tragen Sie Ohrenpfropfen oder Lärmschutzkopfhörer,<br />

wenn es Ihnen zu<br />

laut wird.<br />

> Besprechungen, die länger als drei Minuten<br />

dauern, sollten in einem separaten<br />

Raum geführt werden. Dasselbe<br />

gilt für lange Telefongespräche.<br />

> Essen Sie nicht am Arbeitsplatz, sondern<br />

nutzen Sie die Pause, um sich zu<br />

entspannen und «auszuklinken».<br />

Quelle: Beobachter<br />

heisst es, die Arbeitnehmenden dürfen<br />

sich dereinst auf individuell einstellbare<br />

Lichtkörper, Temperatur und Belüftung<br />

freuen.<br />

Das dürfte dem Arbeitsklima zugute<br />

kommen. Persönliches ist hingegen beim<br />

Desk­Sharing­Konzept, das in modernen<br />

Arbeitswelten vermehrt eingeführt wird,<br />

wieder fehl am Platz. Pulte zu teilen heisst,<br />

die Mitarbeitenden holen morgens den<br />

kleinen Trolley mit den persönlichen Arbeitsutensilien<br />

aus dem Schrank, rollen<br />

ihn zu jenem Pult, das frei ist, und abends<br />

geht es wieder zurück. Es muss ja ein leerer<br />

Arbeitsplatz hinterlassen werden.<br />

Novartis setzt lieber auf Laptops, mit<br />

denen jeder neue Arbeitsplatz ausgerüstet<br />

ist. Diese kann man an andere Orte<br />

tragen, um dort zu arbeiten, wo es für einen<br />

gerade am besten ist. Ob Laptop oder<br />

Desk­Sharing: Die neuen grossen Büros<br />

wirken so manchmal leer, Plätze bleiben<br />

unbesetzt. Das führt dann zu einer völlig<br />

unerwarteten Kritik. Gabrielle Keuerleber,<br />

Knowledge­Managerin bei Novartis,<br />

sagte gegenüber NZZ­Online: «Wir hören<br />

oft, dass es in den neuen Gebäuden nicht<br />

zu laut, sondern eher zu leise sei.»<br />

Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

Mitarbeit: Therese Jäggi<br />

In der modernen Arbeitswelt müssen Mitarbeitende nicht am Sessel kleben bleiben (Beispiel aus dem Best Office Award 2006).

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