Nr. 9 / September 2010 - Grossraumbüro (PDF, 2645 kb - KV Schweiz
Nr. 9 / September 2010 - Grossraumbüro (PDF, 2645 kb - KV Schweiz
Nr. 9 / September 2010 - Grossraumbüro (PDF, 2645 kb - KV Schweiz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Leserbriefe<br />
«Wer nicht offen ist für Neues, wird<br />
ins Abseits gedrängt.»<br />
context 8 – <strong>2010</strong><br />
bildung für ältere semester<br />
Als Teamleiterin einer Buchhaltungsstelle<br />
schätzte ich die Erfahrung eines älteren<br />
Teammitgliedes (56-jährig) sehr, da<br />
er sich immer wieder um Weiterbildung<br />
im Informati<strong>kb</strong>ereich bemüht hat und dadurch<br />
in seinem Aufgabenbereich die Informatikanwendungen<br />
selbstständig eingerichtet<br />
und gewartet hat. Nebst dem<br />
eigentlichen Fachwissen bildete sich der<br />
Mitarbeiter über die Jahre hinweg betreffend<br />
PC-Kenntnissen stetig weiter. So<br />
wurde aus einem Hobby eine Leidenschaft,<br />
von welcher der Arbeitgeber profitieren<br />
konnte.<br />
Frei nach dem Motto «Wer rastet, der rostet»<br />
möchte auch ich mich bis zur Pensionierung<br />
laufend fortbilden können. Ob<br />
dies vom Arbeitgeber finanziert oder gebilligt<br />
wird oder nicht, hängt meines Erachtens<br />
sehr mit der Firmenpolitik zusammen,<br />
weshalb eine einheitliche<br />
Lösung wohl nicht durchgesetzt werden<br />
kann. Anders gesagt, einen rechtlichen<br />
Anspruch auf Weiterbildung im Alter über<br />
50 wird es wohl nie geben, ausser der<br />
Rechtsanspruch kann aus einem Personalreglement<br />
abgeleitet werden.<br />
B.M.*<br />
Die Erkenntnis, dass Weiterbildung für<br />
Ältere von Nöten ist, besteht eigentlich<br />
schon lange, jedoch glauben die Verantwortlichen,<br />
dass sie dies zum Nulltarif bekommen.<br />
Die älteren Mitarbeiter müssen<br />
doch froh sein, dass wir sie weiterbeschäftigen,<br />
ist ihre Haltung. Der (Um-)Denkprozess<br />
in den Chefetagen ist noch sehr<br />
rudimentär. Dort glaubt man immer noch,<br />
die fehlenden Mitarbeiter und das Know-<br />
Webrating<br />
braucht es spezielle Weiterbildungen<br />
für ältere Mitarbeiter?<br />
Ja, denn sie werden<br />
für die Firmen immer<br />
wichtiger: 87 %<br />
Nein, das finde ich<br />
überhaupt nicht: 5 %<br />
Eigentlich schon, doch<br />
leider fehlt das Geld: 8 %<br />
context 9 – <strong>2010</strong><br />
how auf dem Auslandmarkt einfach rekrutieren<br />
zu können. Diese Erfahrung<br />
habe ich als Verkäufer von Seminarleistungen<br />
für ältere Mitarbeiter während<br />
fünf Jahren machen müssen.<br />
Hans-Jörg Martin, Uster<br />
Weiterbildung ist in jedem Alter wichtig,<br />
sei es um am Arbeitsplatz à jour zu sein<br />
oder für die persönliche Entwicklung.<br />
Wer nicht offen ist für Neues, wird ins Abseits<br />
gedrängt. Nicht alles Neue ist auch<br />
wirklich besser, aber wenn man es erst gar<br />
nicht anschaut und ausprobiert, kann<br />
man es nicht mit dem Bestehenden vergleichen.<br />
Weiterbildung ist nicht gleich<br />
Weiterbildung, man sollte gut prüfen:<br />
Was ist wichtig, wo finde ich die Angebote,<br />
die mich für die Zielerreichung bedarfsgerecht<br />
unterstützen, in welcher Form<br />
wird Wissen vermittelt? Für ältere Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer gilt es,<br />
Wissen aufgrund ihrer Erfahrungen aufzubauen,<br />
sie denken vernetzt. Auch Teilzeitarbeitende<br />
sollten vom gleichen Weiterbildungsangebot<br />
in den Firmen<br />
profitieren können. Reduzierte Arbeitszeit<br />
bedeutet nicht, dass die Kompetenzen<br />
und das Wissen reduziert sind. Da<br />
braucht es noch viel Überzeugungsarbeit<br />
bei den Führungskräften und den Personalmanagern.<br />
Ruth Blunier, Ipsach<br />
*Name der Redaktion bekannt<br />
Context freut sich über Ihren Leserbrief!<br />
Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an:<br />
context@kvschweiz.ch, oder an<br />
context, Postfach, 8027 Zürich<br />
Jetzt abstimmen:<br />
www.context.ch<br />
Müssen arbeitnehmende<br />
ständig erreichbar sein?<br />
> Ja, die Vermischung von<br />
Arbeit und Freizeit ist<br />
eine Realität<br />
> Ja, aber nur in Ausnahmesituationen.<br />
> Nein, finde ich nicht<br />
richtig.<br />
kV in den Medien<br />
Die Stellensituation von <strong>KV</strong>-Absolventen<br />
bleibt prekär. […] Laut <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
machen überrissene Anforderungen<br />
im Arbeitsmarkt den Einstieg ins Erwerbsleben<br />
schwer: «Die Vorstellungen<br />
über die nötige Berufserfahrung<br />
sind oft absurd», sagt Andrea Ruckstuhl,<br />
Leiter Ressort Jugend beim Verband.<br />
Die Betriebe stünden bei der<br />
Einstellung junger Leute auf die<br />
Bremse, weil sie einen hohen Aufwand<br />
zur Einarbeitung fürchten. Ruckstuhl<br />
kritisiert, dass drei Viertel der Betriebe<br />
sich um ihre Verantwortung drücken<br />
und überhaupt keine Lehrlinge ausbilden.<br />
«Wir machen die Erfahrung, dass<br />
sich vor allem diese Firmen schwertun,<br />
junge Leute anzustellen.»<br />
11.9.<strong>2010</strong><br />
Auch <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> will bei den Lohnverhandlungen<br />
berücksichtigen, wie<br />
schnell sich die einzelnen Branchen<br />
von der schweren Krise erholt haben.<br />
Die höchsten Forderungen von bis zu<br />
4% für die betriebswirtschaftlichen<br />
Büroangestellten stellt <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
bei Banken und Versicherungen sowie<br />
in der Pharma- und Chemiebranche.<br />
Bescheidenere 1 bis 2,5% sind es<br />
in der exportorientierten Industrie.<br />
«Lohnerhöhungen stützen die noch<br />
nicht ganz aus der Gefahrenzone herausgekommene<br />
Konsumnachfrage»,<br />
argumentiert Barbara Gisi, Leiterin<br />
Angestelltenpolitik bei <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
1.9.<strong>2010</strong><br />
Für den SP- Nationalrat und Präsidenten<br />
des Kaufmännischen Verbands<br />
<strong>Schweiz</strong> ist der Lehrabschluss als Alternative<br />
zum akademischen Weg ein<br />
<strong>Schweiz</strong>er Erfolgsmodell. In seinem<br />
Essay warnt Mario Fehr vor den Folgen<br />
einer weiteren Verschulung des Berufsbildungssystems.<br />
[...] «Die Umstellung<br />
auf ein verschultes System<br />
würde Staat und Wirtschaft schmerzhaft<br />
teuer zu stehen kommen – und zu<br />
einer Generation Praktikum führen,<br />
die fehlende Berufspraxis mit prekären<br />
Arbeitsverhältnissen bezahlt, was<br />
wir aus Ländern ohne hochwertige Berufsbildung<br />
schon länger kennen.»<br />
26.8.<strong>2010</strong><br />
7