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GEK-Arzneimittel-Report 2005 - Gesundheitspolitik.net

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Zuzah lung die Differenz zwischen Festbetrag und Verkaufspreis aus<br />

eigener Tasche zu tragen hat. Außerdem muss der Arzt oder die Ärztin<br />

begrün den und erläutern, warum die Cholesterinsenker mit Preisen im<br />

Festbetrag therapeutisch nicht in Frage kommen. Es kam wie es kommen<br />

musste: Der Umsatz von Sortis in der GKV brach mit dem Inkrafttreten der<br />

neuen Festbetragsregelung am 1. Januar <strong>2005</strong> ein – von vormals 40% sind<br />

weniger als 5% übrig geblieben. Dies sind die Folgen einer Regulierung,<br />

die den therapeutischen Nutzen eines Mittels in den Mittelpunkt<br />

stellt. Patentschutz ist eben nicht gleichbedeutend mit Innovation und<br />

therapeutischem Fortschritt. Warum sollte also die GKV mehr für eine<br />

Leistung zahlen als notwendig? Auch mit den anderen kostengünstigen<br />

Cholesterinsenkern lässt sich eine qualitativ hoch wertige Therapie<br />

umsetzen – die Bevorzugung von teuren Analog produkten ohne Vorteile<br />

in der Therapie lässt sich daher nicht mit dem Wirtschaftlichkeitsgebot<br />

und der Forderung nach Effi zienzoptimierung verbinden. Aber ist dies<br />

ein in der Welt einmaliger Angriff auf den Patentschutz von <strong>Arzneimittel</strong>n<br />

oder lediglich die „gesunde“ Reaktion des Marktes, der Value for Money<br />

fordert, also eine angemessene Leistung für einen hohen Preis?<br />

Natürlich muss an dieser Stelle die Frage beantwortet werden, warum<br />

eigentlich Ärztinnen und Ärzte nicht sehr viel mehr auf dieses Wirt-<br />

schaftlichkeitsgebot achten und warum, so die Schätzungen für das Jahr<br />

<strong>2005</strong>, wiederum 3,2 Mrd. Euro an Einsparpotenzial bei den verord<strong>net</strong>en<br />

Analogpräparaten besteht. Die Antwort: Ärztinnen und Ärzten werden<br />

zu wenig vergleichende Informationen angeboten. Weder die Kassen<br />

noch die Kassenärztlichen Vereinigungen haben bislang konsequente<br />

An strengungen unternommen, vergleichende Informationen anzubieten,<br />

die den Ärzten im Praxisalltag eine gleichzeitig wirtschaftliche und wirk-<br />

same Therapie ermöglichen. Diese Informationslücke nutzen aber<br />

pharmazeutische Firmen intensiv, sie fi nden immer wieder Wege und<br />

Anreize, die Verordnung ihrer neuen Mittel zu fördern und den Ärzten<br />

zumindest das Gefühl, wenn nicht die Gewissheit, zu vermitteln, dass<br />

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