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GEK-Arzneimittel-Report 2005 - Gesundheitspolitik.net

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ten Mittel Glibenclamid und Metformin nach wie vor Mittel der evi-<br />

denzbasierten Standardtherapie und haben in Langzeitstudien ihren<br />

Nutzen nachgewiesen, im Gegensatz zu den neuen Gliniden oder<br />

Glitazonen, von der Bayer-„Innovation“ Acarbose ganz zu schwei gen,<br />

deren Nutzen nicht besser als der von Müsli eingeschätzt wird.<br />

• Bei der Behandlung eines insulinpfl ichtigen Diabetes sind nach wie<br />

vor die alten und bewährten Humaninsuline Standard, sie haben<br />

ihren Nutzen belegen können, während einige der neuen und teuren<br />

Insulin-Analoga immer noch im Verdacht stehen, ein mitogenes<br />

Potenzial zu haben. Wirkliche Vergleichsstudien von Human insulinen<br />

und Analoginsulinen bezüglich ihres Langzeitnutzens liegen immer<br />

noch nicht vor.<br />

• Bei der Behandlung von rheumatischen Beschwerden sind nach wie<br />

vor die Mittel Diclofenac oder Ibuprofen Mittel der Wahl und nicht<br />

die neuen Coxibe oder Variationen von Indometacin sowie Coxigon,<br />

Mittel, die in den 80er Jahren nach kurzer Vermarktungszeit wegen<br />

schwerer unerwünschter Wirkungen und Todesfällen vom Markt ge-<br />

nommen werden mussten. Allenfalls einige wenige Patienten gruppen<br />

können von den neuen Coxiben profi tieren.<br />

Neu bedeutet eben keineswegs innovativ – diese Gleichung, die immer<br />

wieder von der Pharmaindustrie aufgestellt wird, ist so unverfroren wie<br />

unzutreffend. Wirkliche Innovationen (z.B. Herceptin bei Brustkrebs,<br />

Interferone bei Hepatitis C oder Multipler Sklerose, Enzympräparate bei<br />

Enzymmangelkrankheiten wie Ceredase oder atypische Neuroleptika<br />

bei der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen) haben längst ihren<br />

Platz in der Versorgung von GKV-Versicherten gefunden – rund 1/3 aller<br />

Ausgaben für <strong>Arzneimittel</strong> entfallen in der GKV auf neue und innovative<br />

<strong>Arzneimittel</strong> mit therapeutischem Fortschritt.

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