03.03.2013 Aufrufe

GEK-Arzneimittel-Report 2005 - Gesundheitspolitik.net

GEK-Arzneimittel-Report 2005 - Gesundheitspolitik.net

GEK-Arzneimittel-Report 2005 - Gesundheitspolitik.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auffällig ist übrigens trotz aller Klagen, dass im Jahre 2003 gegenüber<br />

dem Vorjahr zum größten Teil zweistellige Steigerungsraten im Gewinn<br />

der Firmen erreicht werden konnten. Von Umsatzeinbußen und schlechten<br />

Marktbedingungen kann daher in Deutschland nicht die Rede sein. Es<br />

kommt – wie in allen Märkten – auf den Nutzen der Produkte an, der<br />

therapeutische Wert ist auch im <strong>Arzneimittel</strong>markt auf Dauer eines der<br />

bestimmenden Kriterien für die Verordnung eines Mittels und damit für<br />

einen gesicherten Umsatz. Zwar kann eine Zeit lang ge schicktes Marketing<br />

und Werbung den Umsatz erhöhen, langfristig werden jedoch nur solche<br />

Mittel und Wirkstoffe ihren Marktanteil be halten oder steigern können, bei<br />

denen ein additiver Nutzen gegenüber bislang verfügbaren Alternativen<br />

evident ist. Ansonsten werden Regula tionen, die auf Vergleichen des<br />

nachgewiesenen therapeutischen Nutzens aufgebaut sind (siehe z.B.<br />

Festbeträge oder die Nutzenbewer tung im Rahmen der 4. Hürde) die<br />

Wertigkeit eines zwar neuen, aber wenig oder gar nicht fortschrittlichen<br />

Mittels gleichsetzen mit bereits angebotenen und meist kostengünstigeren<br />

<strong>Arzneimittel</strong>n, die u. U. bereits als Generika verfügbar sind.<br />

1.4 „Marketingstandort“ Deutschland<br />

Allerdings treffen Marketingstrategien der Hersteller zur Absatz- und<br />

Verordnungsförderung derzeit kaum auf eine wirksame „Gegen-<br />

öffentlichkeit“. Die rund 25 Millionen Besuche von Pharmareferenten<br />

pro Jahr (pro Tag werden gute Verordner von rund 7 Referenten<br />

besucht!) und die auf das einzelne Produkt bezogenen Informationen,<br />

die typischerweise immer zugunsten des eigenen <strong>Arzneimittel</strong>s aus-<br />

fallen, tragen eher zur Verwirrung und nicht zur Klärung im Sinne einer<br />

vergleichenden Bewertung der insgesamt angebotenen Alternativen<br />

bei. Diese Strategien haben aber den Begleiteffekt, dass tatsächlich der<br />

Marketingdruck ein neues <strong>Arzneimittel</strong> zum Absatzerfolg „hochwerben“<br />

kann, auch wenn es keinen erkennbaren therapeutischen Fortschritt<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!