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Dornröschen erwacht - GEWOFAG Holding GmbH

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Die Hilfsaktion Kinderfrühstück<br />

Mittwochmorgens 7.00 Uhr. Anna, Laura, Lukas und<br />

Maximilian sind auf dem Weg in die Schule. Seit<br />

ein paar Wochen müssen die 8-Jährigen eine halbe<br />

Stunde früher unterwegs sein als sonst. Denn der<br />

Unterricht beginnt für sie erst um 8.00 Uhr, aber in<br />

der Schule wird seit ein paar Wochen ein kostenloses<br />

Frühstück angeboten.<br />

Die Mütter von Anna und Lukas bereiten den<br />

beiden zuhause eigentlich ein „gutes“ Frühstück.<br />

Laura und Maximilian haben dagegen früher den<br />

Unterricht häufi g hungrig beginnen müssen – sie<br />

bekommen zuhause kein Frühstück…<br />

14<br />

Die Goldene<br />

Frühstücksregel<br />

Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit für<br />

Kinder. Es sollte eine halbe Stunde nach dem<br />

Aufstehen eingenommen werden, um den<br />

Stoff wechsel und die Organfunktionen anzukurbeln.<br />

In Kombination mit dem Pausenbrot<br />

sollte es ca. ein Drittel des täglichen Energiebedarfs<br />

eines Kindes decken. Das Pausenbrot<br />

selbst oder ein Stück Obst sollte ca. 2 Stunden<br />

später gegessen werden. Deshalb gilt die<br />

goldene Regel:<br />

Das Frühstück darf niemals<br />

ausfallen!<br />

Kinder zwischen sechs und zehn Jahren sind<br />

kleine Schwerarbeiter, die noch wachsen. Sie<br />

sind viel aktiver als Erwachsene, sie rennen,<br />

laufen, springen und spielen, wo sie nur können.<br />

Dann sollen sie sich im Unterricht konzentrieren<br />

und lernen. Für all das braucht ihr<br />

Körper viel Energie. Aber ein Kind, das Hunger<br />

hat, kann nicht lernen. Wer Hunger hat,<br />

wird in der Schule nicht so gut abschneiden,<br />

wie es sein könnte. Und wer nicht<br />

genug zu essen bekommt, kann<br />

auch nicht wachsen.<br />

Anna und Lukas fi nden es „cool“,<br />

morgens gemeinsam mit den Freunden in der Schule zu frühstücken, für Laura<br />

und Maximilian ist es notwendig. Wie bei vielen anderen Münchner Grundschulkindern.<br />

Und das sind nicht nur „ein paar“, die morgens hungrig zur Schule<br />

kommen. Untersuchungen zu Folge sind es ca. 5.000 Kinder nur in den ersten<br />

vier Klassen der Münchner Grundschulen, die Hunger haben. In München, der<br />

angeblich so reichen Stadt!<br />

In der Schule wird jeden Morgen ein Klassenzimmer zum Frühstücksraum<br />

umfunktioniert. Frau Sieber und Frau Makiri haben sich als freiwillige Helfer<br />

zur Verfügung gestellt. Sie bauen jeden Morgen ab 6.30 liebevoll ein kleines<br />

Frühstücksbuff et auf, fast wie im Hotel: Da stehen auf einem Tisch Knäcke- und<br />

Vollkornbrot, Butter und Margarine, Wurst, Käse und verschiedene Marmeladen.<br />

Auf einem zweiten Tisch stehen Cerealien, Milch und Getränke. Dabei –<br />

aber das sagen sie nur im Vertrauen – kommt es ihnen nicht so sehr darauf an,<br />

die Kinder nun ausgesprochen „gesund“ oder gar „bio“ zu ernähren, sondern<br />

denen, die sonst nichts bekommen, „überhaupt“ etwas anzubieten…!<br />

An beiden Tischen stehen die Kleinen von 6 bis 10 Jahren erstaunlich brav<br />

Juni 2009<br />

Morgens um sieben<br />

an bis sie dran sind. Die Einen greifen zum deftigen Wurstbrot, andere füllen<br />

sich ihr Schälchen lieber mit Flocken und Milch. Das Panschen macht Spaß…<br />

Frau Sieber wacht darüber, dass das Buff et stets lecker gefüllt ist, teilt<br />

Früchtetee aus und passt „überhaupt“ auf. Aber das ist eigentlich gar nicht<br />

nötig. Es geht im Frühstücksraum viel gesitteter zu, als man von den kleinen<br />

Rackern erwarten würde. Frau Makiri hat die Küche übernommen, füllt die Platten<br />

und die Milchkannen neu, nimmt gebrauchtes Geschirr entgegen.<br />

Am Buff et versucht die Erstklässlerin Leah mit einer Gabel zwei zusammen<br />

klebende Käsescheiben voneinander zu trennen, es geht nicht: Ein kurzer<br />

Blick nach hinten – und als gerade keiner zuschaut, legt sie die Gabel weg und<br />

nimmt die Hände zur Hilfe. Zur Not geht’s auch so. Auf dem Weg zu einem<br />

freien Platz kehrt sie um: Serviette vergessen! Ohne Serviette isst Leah kein<br />

Frühstück mehr.<br />

In den kurzen Schlangen haben wir bei unserem Besuch weder Rangeleien,<br />

Schubsereien noch Zank um die „letzte“ Scheibe Wurst (die eh nachgelegt<br />

wird) erlebt. Fast wie im Hotel.

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